18 Jahre Schriftstellerforum!
 
Suchen
Suchabfrage:
erweiterte Suche

Login

Jetzt erhältlich! Eine Anthologie von und mit unseren Usern. Jetzt bestellen! Die erste, offizielle DSFo-Anthologie! Lyrikwerkstatt Das DSFo.de DSFopedia


Deutsches Schriftstellerforum Foren-Übersicht -> Prosa -> Werkstatt
Der Marquis in der Sardinenbüchse


 
 
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen
 Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen  « | »  
Autor Nachricht
sinuhe
Geschlecht:männlichWortedrechsler

Alter: 62
Beiträge: 68
Wohnort: Rheinland


Beitrag27.01.2013 15:44
Der Marquis in der Sardinenbüchse
von sinuhe
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Neue Version »

Vorab an die Moderation: sollte der Text etwas zu hart für die Prosawerkstatt ausgefallen sein: dann bitte in den Ü18-Bereich verschieben. Herzlichen Dank!

Der Marquis in der Sardinenbüchse

Klack … klack … Totenstille…
Zwei lächelnde Totenköpfe kullerten über die Granitplatten des Mittelgangs vorbei an verriegelten Türen. Das Geräusch ihrer arrhythmischen Berührung mit dem kalten Untergrund hallte von den Decken und Wänden der Anstalt wider.
Klack … klack … Totenstille …
Das Gitter  an der Stirnseite des Flurs stand offen, und die Schädel rollten in die kleine Zelle hinein. Als sie in der Mitte der spartanisch eingerichteten Kammer gegen die Füße eines Greises prallten, verlor der aufgrund der unerwarteten Karambolage sein Gleichgewicht und stürzte der Länge nach zu Boden. Benommen krabbelte der Alte auf allen vieren zu seiner Pritsche und zog sich mühsam nach oben.

Drei hünenhafte Männer in hellblauen Anzügen schälten sich aus dem Dunkel des Korridors heraus, betraten grinsend den winzigen Raum und sprachen den Bewohner freundlich an:
»Das sind die traurigen Überbleibsel von Justine und Juliette, die du bei deinen perversen Orgien zuerst geschändet und dann in Stücke gerissen hast. Die Skelette – oder das, was du von den Körpern der Frauen übriggelassen hast – hat man endlich in einem Geheimverlies deines Stadtpalais aufgespürt. Wenn du möchtest, bringen wir dir morgen neue Knochen zum Beschnuppern mit. Vielleicht erkennst du ja den ein oder anderen verformten Schädel wieder, den du mit glühenden Zangen traktierst hast.«
»Lasst mich in Ruhe, ihr stumpfsinnigen Bastarde! Was versteht ihr in eurer den Schöpfer beleidigenden Blödheit schon von der Kunst der raffinierten Liebe?« Der feingliedrige Greis trat zornig in eine Pfütze und bespritzte den ihm am nächsten stehenden Mann mit der nach Pisse stinkenden Brühe.
»Du solltest uns und Gott nicht zu oft in unserer Ehre kränken. Ansonsten besteht die Gefahr, dass wir dich schneller vor sein Angesicht befördern, als dir lieb ist.« Der beschmutzte Aufseher hob drohend die Faust, blieb aber ansonsten ruhig und gelassen.
Der Alte schleuderte ihnen als Antwort eine dermaßen ordinäre Zote entgegen, dass selbst die an vielerlei Arten der Lästerung der heiligen Jungfrau gewöhnten Wärter zusammenzuckten und sich eilig bekreuzigten. Der spontane Wutausbruch ihres Schutzbefohlenen flaute jedoch genauso schnell ab, wie er aufgelodert war  und verwandelte sich in ein tierisches Wimmern.

Die Wächter verschwanden lachend und eifrig miteinander debattierend, ließen die Tür der Kammer allerdings einen Spalt breit geöffnet. Der Greis blieb alleine zurück und vergrub das Gesicht stumm in seinen Händen. Einige Minuten mochten vorübergezogen sein, in denen er niedergedrückt über die Geschehnisse der Vergangenheit nachdachte. Eine Vergangenheit, die sich für ihn – einen Spross aus altehrwürdigem Hause – zumeist angenehm und sorgenfrei dargestellt hatte, als ihm ein spitzer Finger von hinten in das linke Schulterblatt hineingebohrt wurde. Aufgrund des zu dieser  Stunde unerwarteten Besuchs schreckte der Graf jäh aus seinen Träumen auf und schnellte ruckartig herum. Wie vom Donner gerührt starrte er in das von Säure zerfressene Gesicht einer alten Frau.
»Erinnerst du dich an mich, François?«, nuschelte sie und zupfte gedankenverloren an ihrem Ohr, das sich bei der Berührung vom restlichen Kopf löste und in einen Haufen zerknüllter Papiere neben dem Tisch segelte.
»Nein. Ich bin Ihnen noch nie begegnet, Madame«, stotterte der Greis, während die Farbe aus seinen eingefallenen Wangen wich.
»Du siehst so süß aus, wenn du lügst«, lächelte sie und entblößte ihren zahnlosen Mund. »Ich bin es, deine Justine. Um dir nahe zu sein, habe ich mich ebenfalls in Charenton einweisen lassen.«
»Das kann nicht sein. Du bist seit Jahren tot«, schrie der Gefangene empört.
»Woher willst du das so genau wissen?« Die Alte schaute ihn neugierig an.
»Weil ich dich, …«
»Weil du was? … Mich eigenhändig stranguliert hast?« Justine kicherte amüsiert. »Das hast du dir damals bloß eingebildet. Ich bin nach wie vor quicklebendig und sehne mich nach dir, François. Möchtest du mit mir schlafen? Die Wächter werden uns nicht stören. Denen habe ich ein fürstliches Trinkgeld versprochen, wenn sie uns für eine Stunde ungestört lassen.«
»Gehen Sie fort von hier, Madame. Ich ertrage Ihre Anwesenheit nicht länger.« Der Greis schluchzte, sodass seine Worte undeutlich klangen und Justine ihn nur verstehen konnte, indem sie sich auf die Bewegungen seiner Lippen konzentrierte.
»Du wirst dich schon noch an mich gewöhnen, mein Liebster. Du sitzt hier lebenslang, und die Nächte sind einsam.« Die grauenhaft anzusehende Geliebte drehte sich um und verließ den Raum, während der Graf erneut in stumpfes Brüten verfiel.

Mit einem Mal hörte er die Wände atmen, die raureifüberzogene Decke des Raums schwebte empor und durch die Ritzen der auseinanderklaffenden Steinplatten schlüpften gallertartige Gestalten in die Zelle hinein, glitten langsam über Bett und Stuhl, grinsten fade und riefen ihn endlich mit lautlosen Stimmen an, ohne dabei ihre maskenhaften Mienen zu verziehen.
»François, der Tag der Abrechnung naht. Mach dich bereit, in die Hölle zu fahren und mit dem Teufel um deine Zukunft zu feilschen. Von allen Satansjüngern, die jemals auf dem Erdball ihr Unwesen trieben, bist du der Schlimmste.«
Der Schweiß brach dem Alten aus allen Poren, sein Puls raste. In der Kammer herrschte Dunkelheit; einzig ein schwacher Lichtstrahl des Mondes zwängte sich durch die winzige Fensteröffnung und erhellte die gespenstische Szene. Er hörte, wie die Schatten raunten und ihn verspotteten; schlotterte, als sich die leeren Höhlen in den Fratzen der Dämonen mit Feuerbällen füllten und ihm hasserfüllte Blicke entgegenschleuderten. Im Wimpernschlag einer Sekunde entkleideten sie sein Leben von der aristokratischen Fassade und stürzten ihn in den tiefsten Abgrund seiner schwarzen Seele.

Zwei Figuren lösten sich jetzt aus dem Schreckensnebel , nahmen Kontur an, und der Marquis bemerkte in ihnen seine einstigen Gespielinnen. Mit zitternden Fingern rieb er sich über die Augen; In der Hoffnung, dass der Spuk ein Ende nahm und die Geister sich in Luft auflösten.
»Erkennst du mich nun, mein Gebieter?« Die Grimasse der zahnlosen Alten verwandelte sich übergangslos in ein engelgleiches Gesicht.
»Justine. Das kann nicht sein.« Der Graf spürte, wie ein glühend heißer Lavastrom seine Wirbelsäule entlangkroch.
»Ja. Und neben mir meine Schwester Juliette.« Die junge Frau freute sich offensichtlich über das Wiedersehen mit dem Grafen und strahlte ihn liebenswürdig an. »So sahen wir aus an dem Tag, an dem du uns zuerst mit Schlafmohn  gefügig gemacht und dann gemeinsam mit deinen lasterhaften Freunden vergewaltigt und verunstaltet hast. Wir waren damals beinahe noch Kinder, als du uns den schamlosen Folterknechten zum Fraß anbotst.«
Vor des Marquis flackernden Pupillen verwandelte sich Justines rechter Arm in eine riesige Schere, mit der sie ihrer Schwester blitzartig den Busen abtrennte. Die blutenden Brüste legte sie in die Hände des Alten, derweil sie sanft auf ihn einredete: »Streichele und liebkose die zarten Knospen so, wie du es damals tatst.« Die verstümmelte Juliette blieb stumm und beobachtete interessiert jede Regung ihres früheren Peinigers.
»Nein, das werde ich nie und nimmer tun. Das ist nur ein böser Traum«, jammerte der Marquis und sank kraftlos in die Knie.
»Wahn oder Wirklichkeit: wer kann die beiden Geschwister jederzeit auseinanderhalten? Was ist nur aus dir geworden?  Vor wenigen Jahren noch warst du ein experimentierfreudiger und tatendurstiger Mann, der nun als sabbernder Greis in Charenton vegetiert und auf den Tod wartet.«
»Ihr seid Gespenster aus meiner Vergangenheit, die ich längst vergessen habe. Bloße Trugbilder meiner überreizten Fantasie.«
»Du wirst uns niemals aus deinem Gedächtnis löschen können. Egal, an welchem Ort du dich versteckst und mit welchen Drogen du dich betäubst. Dafür war das Verbrechen, das du uns angetan hast, zu abscheulich.«
»Lasst mich alleine! Ich bitte euch inständig. Ich bin an diesem weltabgeschiedenen Platz, um endlich meinen Frieden zu finden.«
»Ausgeschlossen!«
Vor den Augen des Marquis wurde es schwarz und eine gnädige Ohnmacht befreite ihn von seinen Trugbildern.

»Wach auf, du liederlicher Greis!« Ein jugendlicher Wärter mit pockennarbigem Gesicht schüttete einen Eimer braunes Wasser über den bewusstlosen Mann.
Der Marquis rappelte sich hoch und wankte zu seinem Schreibtisch. »Verschwinde, du idiotischer Sohn einer debilen Mutter«, zischte er leise. Der Junge lachte hell auf, und das Echo seiner Stimme gellte noch lange durch den dunklen Korridor.
Ich bin ein Gefangener meiner trübsinnigen Gedanken, der eingezwängt in einer Sardinenbüchse haust, notierte der Aristokrat in sein Tagebuch, zeigte sich unzufrieden mit der Formulierung, wollte deshalb gerade die Seite herausreißen und zu den anderen Papieren werfen, die sich neben dem Stuhl zu einem großen Haufen getürmt hatten, als ein Blutgefäß in seinem Hirn zerplatzte und er leblos zu Boden sank.

Einige Stunden später entdeckten ihn die Aufseher der Nachtschicht, die den Alten vorsichtshalber mehrmals in den Unterleib traten, um sicherzugehen, dass der Graf tatsächlich und für immer von der Bühne des Welttheaters abgetreten war, bevor sie den Vorfall ihren Vorgesetzten meldeten. Sie ließen ihn so, wie sie ihn gefunden hatten, auf dem kalten Granit liegen, weil sie die Vorschriften kannten und befolgten. Bevor eine Leiche bewegt werden durfte, musste sie von einem Arzt untersucht werden, der die Todesursache diagnostizierte und die Sterbedokumente ausstellte.

Am Morgen danach betraten drei Frauen – zwei davon in mittlerem Alter, adrett zurecht gemacht und hübsch anzusehen – die Zelle und betrachteten stumm den bereits leicht aufgedunsenen Körper des Greises, über den hungrige Ratten huschten. Ein Kater, den die Anstalt zum Zweck der Eindämmung der Schädlingsplage hielt, hatte seine Notdurft auf den linken Oberschenkel des Marquis verrichtet. Ein Flügel der aristokratischen Nase fehlte und befand sich vermutlich im Verdauungstrakt entweder eines Nagetiers oder der gierigen Katze.
»Er ist nicht mehr der Jüngste«, unterbrach die Ältere das Schweigen.
»Auf jeden Fall nicht der charmante Verführer, als den wir ihn kennengelernt haben, ergänzte die Jüngere.
»Was sollen wir jetzt mit dem Leichnam tun, meine Damen?« Die Direktorin der Irrenanstalt von Charenton-Saint-Maurice wandte sich fragend an die Schwestern Prospère.
»Ziehen Sie ihm die Haut vom Leib und verfüttern Sie die Innereien an die Hunde. Von ihm soll nichts übrigbleiben. Noch nicht einmal ein Holzkreuz darf an dieses Schwein erinnern.«
»Sei nicht so nachtragend, Juliette.«
»Hasst du ihn etwa nicht?«
»Ich habe ihm längst vergeben.«
»Weil du ihn geliebt hast?«
»Ja.«
»Du bist verrückt, Justine.«
»Mag sein. Ich weiß es nicht so genau.«

In den Abendstunden des zweiten Dezember 1814, als die Île-de-France im Schnee versank und die Pariser Bevölkerung die Wiederkehr Bonapartes herbeisehnte, wurde der Marquis Donatien Alphonse François de Sade still und heimlich zu Grabe getragen. Einzig der Überredungskunst der Direktorin und einer großzügigen Spende der jüngeren Schwester Prospère an das Couvent des Ursulines in Bobigny war es zu verdanken, dass sich ein Geistlicher dazu bereit erklärte, dem Verstorbenen die letzten Sakramente zu erteilen und eine kurze Messe zu lesen. Da die Familie, die in der Provence in hohem Ansehen stand, ihrem entarteten Spross die Beisetzung in der gräflichen Gruft verweigerte, verscharrte man den Leichnam in einer eilends unterhalb der östlichen Klinikmauer ausgehobenen Grube. Zwei Frauen mittleren Alters standen schweigend daneben. Die eine mit einem höhnischen Lächeln auf den Lippen, während der anderen Tränen über die Wangen liefen.

Der schlaue Polizeiminister Fouché, der vielen Herren treue Dienste leistete, ließ noch am selben Tag sämtliche Manuskripte des Marquis konfiszieren, um sie vorübergehend wegzuschließen, damit sich Napoleon nach seiner – in Kürze zu erwartenden – Rückkunft aus dem Exil nicht unnötig über die Schmutzliteratur des verkommenen Aristokraten echauffieren musste. Denn der Kaiser hasste den provençalischen Grafen aus tiefstem Herzen, weil der einige Jahre zuvor eine Satire auf ihn verfasst hatte, in der er den Korsen wegen dessen Kleinwüchsigkeit und der damit einhergehenden Großmannssucht schmähte.

Justine erwarb indessen auf eigene Kosten eine schwarze Grabplatte, in die sie einen Steinmetz folgende Worte eingravieren ließ:
Der Du vorübergehst, knie nieder und bete neben dem unglücklichsten unter den Menschen.
 
***

Der Kölner Stadt-Anzeiger meldete am 23. Januar:
Die 120 Tage von Sodom des Marquis de Sade gelten als die „unzüchtigste Geschichte, die jemals verfasst wurde“. Trotzdem will Bruno Racine, Direktor der französischen Nationalbibliothek, die Original-Schriftrolle für vier Millionen Euro erwerben.

PS. um jetzt nicht in tiefgründige Diskussionen hinsichtlich der Existenz von Sardinenbüchsen im anbrechenden 19-ten Jhrd. eintreten zu müssen, zitiere ich folgende Passage aus Wikipedia:
Im Jahre 1795 setzte Napoleon, nachdem er zum Oberbefehlshaber der französischen Armee ernannt worden war, einen Preis von 12.000 Goldfranc für ein Verfahren aus, mit dem man Nahrungsmittel haltbar machen und die Soldaten ohne Plünderungen ernähren konnte.
Die Idee, Nahrungsmittel in luftdicht verschlossenen Behältnissen zu erhitzen und dadurch zu konservieren, kam dem Pariser Konditor und Zuckerbäcker Nicolas Appert. Er verwendete Glasflaschen. Diese Methode wurde von der französischen Marine geprüft und Appert bekam das Geld 1810 ausbezahlt, für „Die Kunst alle animalischen und vegetabilischen Substanzen … in voller Frische, Schmackhaftigkeit und eigenthümlicher Würze mehrere Jahre zu erhalten.“[1] Der britische Kaufmann Peter Durand kam 1810 auf die Idee, die Methode von Appert mit Blechkanistern umzusetzen und erfand damit die Konservendose. Diese Erfindung wurde am 25. August 1810 patentiert.[2] Durand selbst befasste sich nicht mit der Produktion, dies geschah erstmals durch die Briten Bryan Donkin und John Hall, die 1813 eine Konservenfabrik eröffneten und an die britische Armee lieferten.

(Quelle: Wikipedia. Schlagwort: Konservendose).



_________________
Beim Schreiben ist es wie mit der Prostitution. Zuerst macht man es aus Liebe, dann für ein paar Freunde und schließlich für Geld. (Molière)
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
UtherPendragon
Eselsohr
U


Beiträge: 402



U
Beitrag28.01.2013 00:57

von UtherPendragon
Antworten mit Zitat

Hallo Sinuhe!

Eine Zeitlang habe ich mich auch ein wenig mit dem Marquis de Sade beschäftigt und festgestellt, dass das ziemlich harter Stoff ist. Meiner Meinung nach aber gehört dieser Text noch nicht ins "Rotlichtviertel".

Der Titel sprach mich natürlich sofort an und alles was danach kam, verursachte in mir eine wohlig, flaue Atmosphäre in der Magengegend. Zuerst wollte ich ihn wegen Zeitmangels beiseitelegen, doch in er fesselte mich in einer eher seltenen Weise auch noch danach, sodass ich iden Thread wieder aufrief.
Die Szene ist historisch hochinteressant, sehr schön aufgebaut und gezeichnet, einigen Bildern fehlt ein bisschen die Präzision. Eine Sache, fürchte ich, kann ich noch nicht recht ausdrücken: Aber der Lesefluss, wie er einmal ganz nahe an dem Grafen entlangstreift und dann wieder Paris insgesamt beleuchtet, dazu der eingeworfene Zeitungsbericht-all das hat etwas unumstößliches. Dazu noch dieser fantastische Traum! Gut gemacht! Aber perfekt ist ja bekanntlich nichts wink

Womit ich zu diesem Teil komme:
Zitat:
Zwei lächelnde Totenköpfe kullerten über die Granitplatten des Mittelgangs vorbei an verriegelten Türen. Das Geräusch ihrer arrhythmischen Berührung mit dem kalten Untergrund hallte von den Decken und Wänden der Anstalt wider.
Klack … klack … Totenstille …
Das Gitter an der Stirnseite des Flurs stand offen, und die Schädel rollten in die kleine Zelle hinein. Als sie in der Mitte der spartanisch eingerichteten Kammer gegen die Füße eines Greises prallten
Dieses Bild ist eigentlich sehr gut gewählt, nur werden die Schädel spätestens ab dem Hereinrollen in die Zelle zu eigenständig. Hat etwas mystisches, birgt aber auch unfreiwillige (denke ich) Komik.
Zitat:
verlor der aufgrund der unerwarteten Karambolage sein Gleichgewicht und stürzte der Länge nach zu Boden
"Karmabolage" ist zu viel an dieser Stelle- Zusammenstoß reicht o.ä.
Zitat:
»Lasst mich in Ruhe, ihr stumpfsinnigen Bastarde! Was versteht ihr in eurer den Schöpfer beleidigenden Blödheit schon von der Kunst der raffinierten Liebe?«
Das ganze Verhalten des Marquis ist sehr gelungen!
Zitat:
Einige Minuten mochten vorübergezogen sein, in denen er niedergedrückt über die Geschehnisse der Vergangenheit nachdachte.

Bedingt "niedergedrücktheit" nicht einen "Niederdrücker" wink Keine so gute Alternative für "Niedergeschlagen". vllt. "von [gewissen Ereignisse einfügen] niedergedrückt", wenn du dabei bleiben willst;)
Zitat:
Eine Vergangenheit, die sich für ihn – einen Spross aus altehrwürdigem Hause – zumeist angenehm und sorgenfrei dargestellt hatte, als ihm ein spitzer Finger von hinten in das linke Schulterblatt hineingebohrt wurde

Der zeitliche Bezug wird durch das "als" etwas merkwürdig
Zitat:
in einen Haufen zerknüllter Papiere neben dem Tisch segelte
Wenn du schon des Grafen Perspektive wählst, dann "den Haufen zerknüllter Papiere"
Zitat:
Mit einem Mal hörte er die Wände atmen, die raureifüberzogene Decke des Raums schwebte empor und durch die Ritzen der auseinanderklaffenden Steinplatten schlüpften gallertartige Gestalten in die Zelle hinein, glitten langsam über Bett und Stuhl, grinsten fade und riefen ihn endlich mit lautlosen Stimmen an, ohne dabei ihre maskenhaften Mienen zu verziehen.
BRAVO!
Zitat:
In der Kammer herrschte Dunkelheit; einzig ein schwacher Lichtstrahl des Mondes zwängte sich durch die winzige Fensteröffnung und erhellte die gespenstische Szene
Ein einziger Strahl erhellt die ganze Szene? Da deine anderen Beschreibungen so präzise sind, bemerke ich, dass das NOCH besser ginge. z.B. "und trug ein wenig Licht zu der gespenstischen Szene bei" oder so
Zitat:
als sich die leeren Höhlen in den Fratzen der Dämonen mit Feuerbällen füllten und ihm hasserfüllte Blicke entgegenschleuderten
Das Entgegenschleudern von Blicken ist hier zusehr mit Feuerbällen verbunden, du solltest den Satz ein wenig umstellen^^
Zitat:
als du uns den schamlosen Folterknechten zum Fraß anbotst
mach ich auch gern, ist aber überflüssig^^ also das Adjektiv meine ich wink
Zitat:
wollte deshalb gerade die Seite herausreißen und zu den anderen Papieren werfen, die sich neben dem Stuhl zu einem großen Haufen getürmt hatten, als ein Blutgefäß in seinem Hirn zerplatzte und er leblos zu Boden sank.
Dieses Ereigniss kommt sehr plötzlich, ist wohl Geschmackssache!
Zitat:
Sie ließen ihn so, wie sie ihn gefunden hatten, auf dem kalten Granit liegen, weil sie die Vorschriften kannten und befolgten.
Der zweite Teil ist zu lang. Ein ", um ihre Vorschriften Einzuhalten" würde vollkommen reichen..
Zitat:
Ein Kater, den die Anstalt zum Zweck der Eindämmung der Schädlingsplage hielt, hatte seine Notdurft auf den linken Oberschenkel des Marquis verrichtet.

An dieser Stelle will deine Wortwahl etwas pompöser daherkommen, als du willst, schätze ich wink
Zitat:
Ein Flügel der aristokratischen Nase
Die Aristokratische Nase! Ein sehr schönes Element!
Ebenso wie die Verehrung, welche Justine wegen de Sade noch immer zeigt. Das wirft ein ganzes Licht auf seine...Nennen wir es Fantasien.
So viel zur Erbsenzählerei-jetzt habe ich noch eine Frage-
Welche Elemente dieses Textes hast du so recherchiert? Ich war ja bisher der Meinung das de Sade sich durch seine Texte nur an seiner Nachwelt für die Gefangenschaft rächen wollte. War er tatsächlich ein Verbrecher?

Mit Lesergruß!
Uther Pendragon


_________________
Dies ist ein Text, der an jeden Deiner Beiträge angehangen werden kann. Es besteht ein Limit von 400 Buchstaben.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
sinuhe
Geschlecht:männlichWortedrechsler

Alter: 62
Beiträge: 68
Wohnort: Rheinland


Beitrag28.01.2013 11:14

von sinuhe
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Guten Morgen Uther Pendragon,

Vater von König Artus. Dem (Uther) bin ich vor vielen Jahren das erste Mal in Die Nebel von Avalon begegnet. Dem mMn besten Roman von M. Zimmer Bradley.

Du hast dich in die Irrenanstalt Charenton-Saint-Maurice hineingewagt, in der es zu Beginn des 19-ten Jhrd.s vermutlich nicht gerade hygienisch und - um diese Jahreszeit - kalt zuging.

Zitat:
    Meiner Meinung nach aber gehört dieser Text noch nicht ins "Rotlichtviertel".    

Sehe ich genau so. Die Zeilen kann man m.E. auch mit 16 vertragen.

Zitat:
    Welche Elemente dieses Textes hast du so recherchiert? Ich war ja bisher der Meinung das de Sade sich durch seine Texte nur an seiner Nachwelt für die Gefangenschaft rächen wollte. War er tatsächlich ein Verbrecher?    

Meine – völlig rudimentären – Kenntnisse über de Sade beruhen auf den ersten 50s eines seiner veröffentlichten Tagebücher und ein bisschen Internetrecherche. Sado-Maso ist keines der Genre, das mir gefällt. Zudem tat ich mich mit dem Duktus de Sades schwer. Wenn man in diese bizarre Welt eintauchen möchte, sollte man Die Geschichte der O kaufen/ ausleihen. Dieses Buch ist – vor dem Hintergrund der Grenzwertigkeit des Inhalts – gut geschrieben. Zudem umfasst es nur 150s; man kann es also zügig in einem Rutsch lesen.
 
Den Auslöser für die Kurzgeschichte stellte der unten zitierte Artikel aus dem Kölner Stadt-Anzeiger dar. Weil ich es (hoch-) interessant finde, dass die angebliche Schmutzliteratur, die man wegschließen, verbrennen und vergessen wollte, dem Direktor der Franz. Nationalbibliothek mittlerweile die stolze Summe von vier Millionen Euro wert ist.

Ob de Sade „ein Verbrecher“ war, hängt natürlich vom Standpunkt des Betrachters ab. Mit seinen freizügigen Sexorgien verstieß er im Frankreich des ausgehenden 18-ten Jhrd.s sicherlich gegen die damals geltenden Moralvorschriften. Und die waren – im Vergleich zu anderen Ländern – recht großzügig gefasst. Könnte mir vorstellen, dass der Marquis im puritanischen Preußen (oder England) schneller weggesperrt worden wäre. Von katholischen Ländern wie Italien oder Spanien ganz zu schweigen. Es gab Frauen, die ihn angezeigten, weil er sie zur Teilnahme an seinen „Experimenten“ gezwungen hatte. Sollte das zutreffen, dann würde er damit ebenfalls heute einen Straftatbestand erfüllen. Inwiefern er die von ihm geschilderten Praktiken sämtlich real erlebt hat, oder sie (zumindest teilweise) nur vom Hören-Sagen kannte oder frei erfunden hat, weiß man nicht so genau. Wahrscheinlich ein Mix aus allen drei Möglichkeiten. Als Schriftsteller verfügte er über eine blühende Fantasie. Er schildert allerdings einige Folterszenen derart detailgetreu, dass anzunehmen ist, dass er sie mit eigenen Augen gesehen hat.

Zitat:
    Der Titel sprach mich natürlich sofort an   

Das freut mich. Habe ich abgewandelt von Italo Calvino: Der Baron auf den Bäumen.

Zitat:
     einigen Bildern fehlt ein bisschen die Präzision.   

Klar. Ist aber in einer Kurzgeschichte vermutlich nicht ganz zu vermeiden.

Zitat:
    nur werden die Schädel spätestens ab dem Hereinrollen in die Zelle zu eigenständig. Hat etwas mystisches, birgt aber auch unfreiwillige (denke ich) Komik.    

Diesen Einwand verstehe ich nicht so richtig. Weshalb werden die Schädel „zu eigenständig“? Da muss ich drüber nachdenken.
Komik: okay. Auf Comicsprache weist ja bereits Klack … klack hin.

Zitat:
    "Karmabolage" ist zu viel an dieser Stelle- Zusammenstoß reicht o.ä.    

Hier habe ich überlegt. (Zusammen-) Stoß mutete mir zu heftig an für die leichte Berührung einer Kugel an einem Bein. Deshalb wählte ich Karambolage. Was aber in der Übersetzung allerdings wiederum An-/ Zusammenstoß bedeutet. Ist halt aus dem Billard entlehnt.

 
Zitat:
   Bedingt "niedergedrücktheit" nicht einen "Niederdrücker"  Keine so gute Alternative für "Niedergeschlagen". vllt. "von [gewissen Ereignisse einfügen] niedergedrückt", wenn du dabei bleiben willst;)     

Zuerst stand dort trübsinnig, bevor ich in niedergedrückt umwandelte.
Kann aber gerne in niedergeschlagen abändern. Kein Thema.

Zitat:
    Der zeitliche Bezug wird durch das "als" etwas merkwürdig    

Stimmt. Werde ich neu formulieren.

Zitat:
    Wenn du schon des Grafen Perspektive wählst, dann "den Haufen zerknüllter Papiere"    

Die dahinterstehende (Perspektiv-) Regel ist mir zwar nicht geläufig. Kann aber gerne den unbestimmten in einen bestimmten Artikel austauschen.

Zitat:
    Ein einziger Strahl erhellt die ganze Szene? Da deine anderen Beschreibungen so präzise sind, bemerke ich, dass das NOCH besser ginge. z.B. "und trug ein wenig Licht zu der gespenstischen Szene bei" oder so    

Werde ich neu schreiben.

Zitat:
     Das Entgegenschleudern von Blicken ist hier zusehr mit Feuerbällen verbunden, du solltest den Satz ein wenig umstellen^^   

In meiner Vorstellung konnten die Dämonen den Marquis zuerst nicht anschauen, weil ihre (Augen-) Höhlen leer waren. Erst als sich die mit Feuerbällen (= Augen) füllten, wurden hasserfüllte Blicke möglich.

Zitat:
    schamlose Folterknechte: mach ich auch gern, ist aber überflüssig^^ also das Adjektiv meine ich     

Das ist für mich die momentane Crux mit antikisierender Sprache. Wie zeitgenössisch soll ich die Darsteller reden lassen bzw. wie modern darf der Erzählstil daherkommen? Da tendiere ich manchmal (oft?) dazu, ein überflüssiges Adjektiv einzustreuen. Diesbezüglich muss ich noch üben.

Zitat:
    Dieses Ereigniss kommt sehr plötzlich, ist wohl Geschmackssache!    

Völlig d‘ accord. Ich wollte schlichtweg zum Ende der (Kurz-) Geschichte gelangen.

Zitat:
    Der zweite Teil ist zu lang. Ein ", um ihre Vorschriften Einzuhalten" würde vollkommen reichen..    

okay

Zitat:
   Ein Kater, den die Anstalt zum Zweck der Eindämmung der Schädlingsplage hielt, hatte seine Notdurft auf den linken Oberschenkel des Marquis verrichtet.
An dieser Stelle will deine Wortwahl etwas pompöser daherkommen, als du willst, schätze ich      

Mit dem eingeschobenen Satz bin ich ebenfalls nicht glücklich.
Zumal man mit Schädlingen zumeist auf Kakerlaken zielt (und nicht auf Nagetiere).
Notdurft hingegen gefällt mir zum einen als Substantiv, und zum anderen scheint mir das ein Begriff zu sein, der tatsächlich zum 19-ten Jhrd. passt.

Zitat:
     Ebenso wie die Verehrung, welche Justine wegen de Sade noch immer zeigt. Das wirft ein ganzes Licht auf seine...Nennen wir es Fantasien.   

Jetzt stellt sich natürlich die Frage, in welcher Passage der Traum des Marquis beginnt. Bin ich mir selbst nicht so ganz sicher.
- Bildet er sich bereits die zwei kegelnden Totenköpfe ein?
- Ist die Frau, die ihm auf die Schulter klopft, ein Gespenst? Oder eine andere Patientin, die er mit Justine verwechselt?
- Die gallertartigen Dämonen: klar. Hierbei handelt es sich um eine Wahnvorstellung.

Bleibt eben der Fantasie des Lesers überlassen, was er als (Alb-) Traum begreift.

Justine: die taucht – völlig fiktiv – ja am Ende auf und betrachtet den toten Grafen. Der Dialog mit ihrer Schwester ist also – obwohl frei erfunden – real. Und hier gelangen wir zu dem Phänomen, dass ein Opfer sich mitunter in seinen Peiniger verliebt. Bei Entführungen nennt sich das Stockholm-Syndrom. Wird im SM-Bereich vermutlich häufiger geschehen als bei Geiselnahmen. Juliette hingegen hasst de Sade. Eine Gefühlregung, die ich persönlich eher nachvollziehen kann als die zärtliche Zuneigung von Justine. Die Menschen ticken eben unterschiedlich.

Ob de Sade wiederum Justine geliebt hat, weiß ich nicht. Zumindest erscheint sie ihm in seinen Fieberträumen.

Zitat:
    So viel zur Erbsenzählerei   

Die superwichtig ist. Denn nur mittels der Auflistung meiner Fehler durch einen Kommentator werde ich auf die Ungenauigkeiten aufmerksam und kann die bei der Überarbeitung verbessern.

Ich streife momentan wahllos durch die Jahrhunderte mit der Zielsetzung, die – für mich – passende Epoche herauszufiltern. Und experimentiere gleichzeitig mit dem Sprachstil, um die „richtige“ Melodie für einen historischen Roman aufzuspüren. Das Zweite ist mMn schwieriger als das Erste.


Uther, herzlichen Dank für die umfassende Analyse! Ich weiß deine Textarbeit sehr zu schätzen.

Lg sinuhe


_________________
Beim Schreiben ist es wie mit der Prostitution. Zuerst macht man es aus Liebe, dann für ein paar Freunde und schließlich für Geld. (Molière)
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
UtherPendragon
Eselsohr
U


Beiträge: 402



U
Beitrag28.01.2013 23:11

von UtherPendragon
Antworten mit Zitat

Gern geschehen! Wer einmal gut schreiben will, muss ja auch gute Kritiken geben können wink

Zitat:
Vater von König Artus. Dem (Uther) bin ich vor vielen Jahren das erste Mal in Die Nebel von Avalon begegnet. Dem mMn besten Roman von M. Zimmer Bradley.
Jaa! Aus eben diesem Grund trage ich diesen Namen. Dieses Buch hat mich einfach nicht mehr losgelassen!
Ich kann dir wohl sagen, dass dir diese verschwommene Zweieinigkeit von Traum und historische authentischer Wirklichkeit sehr gut gelingt.
Zitat:
Zitat:
Zitat:
nur werden die Schädel spätestens ab dem Hereinrollen in die Zelle zu eigenständig. Hat etwas mystisches, birgt aber auch unfreiwillige (denke ich) Komik.


Diesen Einwand verstehe ich nicht so richtig. Weshalb werden die Schädel „zu eigenständig“? Da muss ich drüber nachdenken.
Komik: okay. Auf Comicsprache weist ja bereits Klack … klack hin.

Nun, man kann es durchaus auch so stehen lassen, das ist ja deine Entscheidung wink
Zitat:
Zitat:
Zitat:
Zitat:
Ein Kater, den die Anstalt zum Zweck der Eindämmung der Schädlingsplage hielt, hatte seine Notdurft auf den linken Oberschenkel des Marquis verrichtet.

An dieser Stelle will deine Wortwahl etwas pompöser daherkommen, als du willst, schätze ich


Mit dem eingeschobenen Satz bin ich ebenfalls nicht glücklich.
Zumal man mit Schädlingen zumeist auf Kakerlaken zielt (und nicht auf Nagetiere).
Notdurft hingegen gefällt mir zum einen als Substantiv, und zum anderen scheint mir das ein Begriff zu sein, der tatsächlich zum 19-ten Jhrd. passt.
Die "Notdurft" als Wort passt ausgezeichnet! Wenn ich dir einen Vorschlag zur Inspiration machen darf (Damit du weißt was ich meine):
"Der Kater, welchen die Anstalt zwecks Eindämmung der Rattenplage hielt, [...]" Jetzt habe ich nur ganz wenig an dem Satz verändert, aber ich denke, dass diese Aspekte schon viel ausmachen. Du könntest ihn auch noch einfacher in einer "wegen"-Konstruktion schreiben, am besten probierst du es einfach aus^^
Eine Bemerkung noch: Ein Kater würde kaum ausreichen, um den Rattenscharen einhalt zu gebieten (so könnte man es auch schreiben), sowohl in deinem, als auch in meinem vorgeschlagenen Satz. Also könnte er "einer der Kater" sein oder "ein Kater, wie die Anstalt sie zur Eindämmung der Rattenplage hielt" etc.

Der nach wie vor beeindruckte Leser,
Uther Pendragon!


_________________
Dies ist ein Text, der an jeden Deiner Beiträge angehangen werden kann. Es besteht ein Limit von 400 Buchstaben.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
sinuhe
Geschlecht:männlichWortedrechsler

Alter: 62
Beiträge: 68
Wohnort: Rheinland


Beitrag29.01.2013 09:57

von sinuhe
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Guten Morgen Uther,

Zitat:
    Jaa! Aus eben diesem Grund trage ich diesen Namen. Dieses Buch hat mich einfach nicht mehr losgelassen!    

Vllt stöbere ich auf dem Dachboden, um es dort in einer Kiste zu finden,  oder kaufe das Buch ein weiteres Mal. Die Nebel von Avalon ist – aus meiner Erinnerung heraus – ein wirklich gutgeschriebener Roman. Während ich mit den anderen Werken Zimmer Bradleys (bspw. Die Feuer von Troja oder Das Licht von Atlantis In den 80-ern nicht allzu viel anfangen konnte).

Zitat:
    Ich kann dir wohl sagen, dass dir diese verschwommene Zweieinigkeit von Traum und historische authentischer Wirklichkeit sehr gut gelingt.    

Das freut mich. Ist aber Geschmackssache. Denn ich kenne Kommentatoren, die mir – so bald ich Fieberfantasien darstelle – antworten, dass ihnen solche Szenen zu surreal erscheinen. Trotzdem träumen wir alle jede Nacht, und es sind nicht immer die schönsten Bilder, die unser Unterbewusstsein uns dann zeigt.

Zitat:
    "Der Kater, welchen die Anstalt zwecks Eindämmung der Rattenplage hielt, [...]" Jetzt habe ich nur ganz wenig an dem Satz verändert, aber ich denke, dass diese Aspekte schon viel ausmachen. Du könntest ihn auch noch einfacher in einer "wegen"-Konstruktion schreiben, am besten probierst du es einfach aus^^
Eine Bemerkung noch: Ein Kater würde kaum ausreichen, um den Rattenscharen einhalt zu gebieten (so könnte man es auch schreiben), sowohl in deinem, als auch in meinem vorgeschlagenen Satz. Also könnte er "einer der Kater" sein oder "ein Kater, wie die Anstalt sie zur Eindämmung der Rattenplage hielt" etc.    

An dem Satz werde ich noch basteln. Rattenplage/ -schar (was korrekt wäre) wollte ich eigentlich wg. des dann entstehenden Dopplers vermeiden. Ich lasse mir was einfallen.


Uther, nochmals danke für deine wertvollen Tipps! Ich werde die KG überarbeiten und dann erneut in diesen Thread einstellen.

Lg sinuhe


_________________
Beim Schreiben ist es wie mit der Prostitution. Zuerst macht man es aus Liebe, dann für ein paar Freunde und schließlich für Geld. (Molière)
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
sinuhe
Geschlecht:männlichWortedrechsler

Alter: 62
Beiträge: 68
Wohnort: Rheinland


Beitrag30.01.2013 14:18
Überarbeitete Version
von sinuhe
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Neue Version vom 30. Jan.

Der Marquis in der Sardinenbüchse

Klack … klack … Grabesstille…
Zwei lächelnde Totenköpfe kullerten über die Granitplatten des Mittelgangs vorbei an verriegelten Türen. Das Geräusch ihrer arrhythmischen Berührung mit dem kalten Untergrund hallte von den Decken und Wänden der Anstalt wider.
Klack … klack … Grabesstille …
Das Gitter  an der Stirnseite des Flurs stand offen, und die Schädel rollten in die kleine Zelle hinein. Als sie in der Mitte der spartanisch eingerichteten Kammer gegen die Füße eines Greises prallten, verlor der aufgrund des unerwarteten Zusammenstoßes sein Gleichgewicht und stürzte der Länge nach zu Boden. Benommen krabbelte der Alte auf allen vieren zu seiner Pritsche und zog sich mühsam nach oben.

Drei hünenhafte Männer in hellblauen Anzügen schälten sich aus dem Dunkel des Korridors heraus, betraten grinsend den winzigen Raum und sprachen den Bewohner freundlich an:
»Das sind die traurigen Überbleibsel von Justine und Juliette, die du bei deinen perversen Orgien zuerst geschändet und dann in Stücke gerissen hast. Die Skelette – oder das, was du von den Körpern der Frauen übriggelassen hast – hat man endlich in einem Geheimverlies deines Stadtpalais aufgespürt. Wenn du möchtest, bringen wir dir morgen neue Knochen zum Beschnuppern mit. Vielleicht erkennst du ja den ein oder anderen verformten Schädel wieder, den du mit glühenden Zangen traktierst hast.«
»Lasst mich in Ruhe, ihr stumpfsinnigen Bastarde! Was versteht ihr in eurer den Schöpfer beleidigenden Blödheit schon von der Kunst der raffinierten Liebe?« Der feingliedrige Greis trat zornig in eine Pfütze und bespritzte den ihm am nächsten stehenden Mann mit der nach Pisse stinkenden Brühe.
»Du solltest uns und Gott nicht zu oft in unserer Ehre kränken. Ansonsten besteht die Gefahr, dass wir dich schneller vor sein Angesicht befördern, als dir lieb ist.« Der beschmutzte Aufseher hob drohend die Faust, blieb aber ansonsten ruhig und gelassen.
Der Alte schleuderte ihnen als Antwort eine dermaßen ordinäre Zote entgegen, dass selbst die an vielerlei Arten der Lästerung der heiligen Jungfrau gewöhnten Wärter zusammenzuckten und sich eilig bekreuzigten. Der spontane Wutausbruch ihres Schutzbefohlenen flaute jedoch genauso schnell ab, wie er aufgelodert war und verwandelte sich in ein tierisches Wimmern.

Die Wächter verschwanden und rissen draußen Witze über den sonderbaren Gefangenen, ließen die Tür der Kammer allerdings einen Spalt breit geöffnet. Der Greis blieb alleine zurück und vergrub das Gesicht stumm in seinen Händen. Einige Minuten rannen träge dahin, in denen er niedergeschlagen über die Geschehnisse der Vergangenheit nachdachte. Eine Vergangenheit, die sich für ihn – einen Spross aus altehrwürdigem Hause – zumeist angenehm und sorgenfrei dargestellt hatte. Plötzlich bohrte sich ein spitzer Finger von hinten in sein linkes Schulterblatt hinein. Aufgrund des zu dieser Stunde unerwarteten Besuchs schreckte der Graf jäh aus seinen Träumen auf und schnellte ruckartig herum. Wie vom Donner gerührt starrte er in das von Säure zerfressene Gesicht einer alten Frau.
»Erinnerst du dich an mich, François?«, nuschelte sie und zupfte gedankenverloren an ihrem Ohr, das sich bei der Berührung vom restlichen Kopf löste und in den Haufen zerknüllter Papiere neben dem Tisch segelte.
»Nein. Ich bin Ihnen noch nie begegnet, Madame«, stotterte der Greis, während die Farbe aus seinen eingefallenen Wangen wich.
»Du siehst so süß aus, wenn du lügst«, lächelte sie und entblößte ihren zahnlosen Mund. »Ich bin es, deine Justine. Um dir nahe zu sein, habe ich mich ebenfalls in Charenton einweisen lassen.«
»Das kann nicht sein. Du bist seit Jahren tot«, schrie der Inhaftierte empört.
»Woher willst du das so genau wissen?« Die Alte schaute ihn neugierig an.
»Weil ich dich, …«
»Weil du was? … Mich eigenhändig stranguliert hast?« Justine kicherte amüsiert. »Das hast du dir damals bloß eingebildet. Ich bin nach wie vor quicklebendig und sehne mich nach dir, François. Möchtest du mit mir schlafen? Die Wächter werden uns nicht stören. Denen habe ich ein fürstliches Trinkgeld versprochen, wenn sie uns für eine Stunde ungestört lassen.«
»Gehen Sie fort von hier, Madame. Ich ertrage Ihre Anwesenheit nicht länger.« Der Greis schluchzte, sodass seine Worte undeutlich klangen und Justine ihn nur verstehen konnte, indem sie sich auf die Bewegungen seiner Lippen konzentrierte.
»Du wirst dich schon noch an mich gewöhnen, mein Liebster. Du sitzt hier lebenslang, und die Nächte sind einsam.« Die grauenhaft anzusehende Geliebte drehte sich um und verließ den Raum, woraufhin der Graf erneut in stumpfes Brüten verfiel.

Mit einem Mal hörte er die Wände atmen, die raureifüberzogene Decke des Raums schwebte empor und durch die Ritzen der auseinanderklaffenden Steinplatten schlüpften gallertartige Gestalten in die Zelle hinein, glitten langsam über Bett und Stuhl, grinsten fade und riefen ihn endlich mit lautlosen Stimmen an, ohne dabei ihre maskenhaften Mienen zu verziehen.
»François, der Tag der Abrechnung naht. Mach dich bereit, in die Hölle zu fahren und mit dem Teufel über deine Zukunft zu feilschen. Von allen Satansjüngern, die jemals auf dem Erdball ihr Unwesen trieben, bist du der Schlimmste.«
Der Schweiß brach dem Alten aus allen Poren, sein Puls raste. In der Kammer herrschte Dunkelheit; einzig ein schwacher Lichtstrahl des Mondes zwängte sich durch die winzige Fensteröffnung und erhellte spärlich die gespenstische Szene. Er hörte, wie die Schatten raunten und ihn verspotteten; schlotterte, als sich die leeren Höhlen in den Fratzen der Dämonen mit Feuerbällen füllten und ihm hasserfüllte Blicke entgegenschleuderten. Im Wimpernschlag einer Sekunde entkleideten sie sein Leben von der aristokratischen Fassade und stürzten ihn in den tiefsten Abgrund seiner schwarzen Seele.

Zwei Figuren lösten sich aus dem Schreckensnebel , nahmen Kontur an, und der Marquis bemerkte in ihnen seine einstigen Gespielinnen. Mit zitternden Fingern rieb er sich über die Augen; in der Hoffnung, dass der Spuk ein Ende nahm und die Geister sich in Luft auflösten.
»Erkennst du mich nun, mein Gebieter?« Die Grimasse der zahnlosen Alten verwandelte sich übergangslos in ein engelgleiches Gesicht.
»Justine. Das kann nicht sein.« Der Graf spürte, wie ein glühend heißer Lavastrom seine Wirbelsäule entlangkroch.
»Ja. Und neben mir meine Schwester Juliette.« Die junge Frau freute sich offensichtlich über das Wiedersehen mit dem Grafen und strahlte ihn liebenswürdig an. »So sahen wir aus an dem Tag, an dem du uns zuerst mit Schlafmohn gefügig gemacht und dann gemeinsam mit deinen lasterhaften Freunden vergewaltigt und verunstaltet hast. Wir waren damals beinahe noch Kinder, als du uns den Folterknechten zum Fraß anbotst.«
Vor des Marquis flackernden Pupillen verwandelte sich Justines rechter Arm in eine riesige Schere, mit der sie ihrer Schwester blitzartig den Busen abtrennte. Die blutenden Brüste legte sie in die Hände des Alten, derweil sie sanft auf ihn einredete: »Streichele und liebkose die zarten Knospen so, wie du es damals tatst.« Die verstümmelte Juliette blieb stumm und beobachtete interessiert jede Regung ihres früheren Peinigers.
»Nein, das werde ich nie und nimmer tun. Das ist nur ein böser Traum«, jammerte der Marquis und sank kraftlos in die Knie.
»Wahn oder Wirklichkeit: wer kann die zwei Seiten derselben Medaille jederzeit auseinanderhalten? Was ist nur aus dir geworden? Vor wenigen Jahren noch warst du ein experimentierfreudiger und tatendurstiger Mann, der nun als sabbernder Greis in Charenton vegetiert und auf den Tod wartet.«
»Ihr seid Gespenster aus meiner Vergangenheit, die ich längst vergessen habe. Bloße Trugbilder meiner überreizten Fantasie.«
»Du wirst uns niemals aus deinem Gedächtnis löschen können. Egal, an welchem Ort du dich versteckst und mit welchen Drogen du dich betäubst. Dafür war das Verbrechen, das du uns angetan hast, zu abscheulich.«
»Lasst mich alleine! Ich bitte euch inständig. Ich bin an diesem weltabgeschiedenen Platz, um endlich meinen Frieden zu finden.«
»Ausgeschlossen!«
Vor den Augen des Marquis wurde es schwarz und eine gnädige Ohnmacht befreite ihn von seinen Trugbildern.

»Wach auf, du liederlicher Greis!« Ein jugendlicher Wärter mit pockennarbigem Gesicht schüttete einen Eimer braunes Wasser über den bewusstlosen Mann.
Der Marquis rappelte sich hoch und wankte zu seinem Schreibtisch. »Verschwinde, du idiotischer Sohn einer debilen Mutter«, zischte er leise. Der Junge lachte hell auf, und das Echo seiner Stimme gellte noch lange durch den dunklen Korridor.
Ich bin ein Gefangener meiner trübsinnigen Gedanken, der eingezwängt in einer Sardinenbüchse haust, notierte der Aristokrat in sein Tagebuch, zeigte sich unzufrieden mit der Formulierung, wollte deshalb gerade die Seite herausreißen und zu den anderen Papieren werfen, die sich neben dem Stuhl zu einem großen Haufen getürmt hatten, als ein Blutgefäß in seinem Hirn zerplatzte und er leblos zu Boden sank.

Einige Stunden später entdeckten ihn die Aufseher der Nachtschicht, die den Alten vorsichtshalber mehrmals in den Unterleib traten, um sicherzugehen, dass der Inhaftierte tatsächlich für immer von der Bühne des Welttheaters abgetreten war, bevor sie die Angelegenheit ihren Vorgesetzten meldeten. Sie ließen ihn so, wie sie ihn gefunden hatten, auf dem kalten Granit liegen, weil das strenge Regelwerk der Anstalt in einem solchen Fall die zwingende Hinzuziehung eines Arztes erforderlich machte. Zuerst musste der Graf gewissenhaft untersucht, seine Todesursache diagnostiziert und die Sterbedokumente aufgesetzt werden, bevor die Leiche bewegt werden durfte.

Am Morgen danach betraten drei Frauen – zwei davon in mittlerem Alter, adrett zurecht gemacht und hübsch anzusehen –  die Zelle und betrachteten stumm den bereits leicht aufgedunsenen Körper des Greises, über den hungrige Ratten huschten. Ein dicker Kater, wie sie die Anstalt zur Eindämmung der Schädlingsplage hielt, verrichte soeben seine Notdurft auf die zerrissene Strumpfhose des Marquis. Der rechte Flügel der aristokratischen Nase fehlte und befand sich vermutlich im Verdauungstrakt entweder eines Nagetiers oder der gierigen Katze.
»Er ist nicht mehr der Jüngste«, unterbrach die Ältere das Schweigen.
»Auf jeden Fall nicht der charmante Verführer, als den wir ihn kennengelernt haben«, ergänzte die Jüngere.
»Was sollen wir jetzt mit dem Leichnam tun, meine Damen?« Die Direktorin der Irrenanstalt von Charenton-Saint-Maurice wandte sich fragend an die Schwestern Prospère.
»Ziehen Sie ihm die Haut vom Leib und verfüttern Sie die Innereien an die Hunde. Von ihm soll nichts übrigbleiben. Noch nicht einmal ein Holzkreuz darf an dieses Schwein erinnern.«
»Sei nicht so nachtragend, Juliette.«
»Hasst du ihn etwa nicht?«
»Ich habe ihm längst vergeben.«
»Weil du ihn geliebt hast?«
»Ja.«
»Du bist verrückt, Justine.«
»Mag sein. Ich weiß es nicht so genau.«

In den Abendstunden des zweiten Dezember 1814, als die Île-de-France im Schnee versank und die Pariser Bevölkerung die Wiederkehr Bonapartes herbeisehnte, wurde der Marquis Donatien Alphonse François de Sade still und heimlich zu Grabe getragen. Einzig der Überredungskunst der Direktorin und einer großzügigen Spende der jüngeren Schwester Prospère an das Couvent des Ursulines in Bobigny  war es zu verdanken, dass sich ein Geistlicher dazu bereit erklärte, dem Verstorbenen die letzten Sakramente zu erteilen und eine kurze Messe zu lesen. Da die Familie, die in der Provence in hohem Ansehen stand, ihrem entarteten Spross die Beisetzung in der gräflichen Gruft verweigerte, verscharrte man den Leichnam in einer eilends unterhalb der östlichen Klinikmauer ausgehobenen Grube. Zwei Frauen mittleren Alters standen schweigend daneben. Die eine mit einem höhnischen Lächeln auf den Lippen, während der anderen Tränen über die Wangen liefen.

Der schlaue Polizeiminister Fouché, der vielen Herren treue Dienste leistete, ließ noch am selben Tag sämtliche Manuskripte des Marquis konfiszieren, um sie vorübergehend wegzuschließen, damit sich Napoleon nach seiner – in Kürze zu erwartenden – Rückkunft aus dem Exil nicht unnötig über die Schmutzliteratur des verkommenen Aristokraten echauffieren musste. Denn der Kaiser hasste den provençalischen Grafen aus tiefstem Herzen, weil der einige Jahre zuvor eine Satire auf ihn verfasst hatte, in der er den Korsen wegen dessen Kleinwüchsigkeit und der damit einhergehenden Großmannssucht schmähte.

Justine erwarb indessen auf eigene Kosten eine schwarze Grabplatte, in die sie einen Steinmetz folgende Worte eingravieren ließ:
Der Du vorübergehst, knie nieder und bete neben dem unglücklichsten unter den Menschen.
 
***

Der Kölner Stadt-Anzeiger meldete am 23. Januar:
Die 120 Tage von Sodom des Marquis de Sade gelten als die „unzüchtigste Geschichte, die jemals verfasst wurde“. Trotzdem will Bruno Racine, Direktor der französischen Nationalbibliothek, die Original-Schriftrolle für vier Millionen Euro erwerben.


_________________
Beim Schreiben ist es wie mit der Prostitution. Zuerst macht man es aus Liebe, dann für ein paar Freunde und schließlich für Geld. (Molière)
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:   
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen
Seite 1 von 1

Deutsches Schriftstellerforum Foren-Übersicht -> Prosa -> Werkstatt
Du kannst keine Beiträge in dieses Forum schreiben.
Du kannst auf Beiträge in diesem Forum nicht antworten.
Du kannst Deine Beiträge in diesem Forum nicht bearbeiten.
Du kannst Deine Beiträge in diesem Forum nicht löschen.
Du kannst an Umfragen in diesem Forum nicht teilnehmen.
In diesem Forum darfst Du keine Ereignisse posten
Du kannst Dateien in diesem Forum nicht posten
Du kannst Dateien in diesem Forum nicht herunterladen
 Foren-Übersicht Gehe zu:  


Ähnliche Beiträge
Thema Autor Forum Antworten Verfasst am
Keine neuen Beiträge Genre, Stil, Technik, Sprache ...
Wann perfekt in der direkten Rede ein...
von Golovin
Golovin Genre, Stil, Technik, Sprache ... 4 28.04.2024 09:10 Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge Werkstatt
Der Glücksritter
von Peter Hort
Peter Hort Werkstatt 0 22.04.2024 20:39 Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge Einstand
Der Bandit
von dirkheg
dirkheg Einstand 5 22.04.2024 12:43 Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge Rechtliches / Urheberrecht / Copyright
Nach Vertragsabschluss wird der Verla...
von Mion
Mion Rechtliches / Urheberrecht / Copyright 34 22.04.2024 12:05 Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge Roter Teppich & Check-In
Der rote Teppich hat Flecken - oder t...
von schreiby
schreiby Roter Teppich & Check-In 5 22.04.2024 10:09 Letzten Beitrag anzeigen

EmpfehlungBuchBuchBuchEmpfehlungEmpfehlungBuchEmpfehlungEmpfehlungBuch

von Jocelyn

von fancy

von Magpie

von BiancaW.

von Einar Inperson

von MDK

von Ruth

von Epiker

von nicolailevin

von SonjaB

Impressum Datenschutz Marketing AGBs Links
Du hast noch keinen Account? Klicke hier um Dich jetzt kostenlos zu registrieren!