18 Jahre Schriftstellerforum!
 
Suchen
Suchabfrage:
erweiterte Suche

Login

Jetzt erhältlich! Eine Anthologie von und mit unseren Usern. Jetzt bestellen! Die erste, offizielle DSFo-Anthologie! Lyrikwerkstatt Das DSFo.de DSFopedia


Deutsches Schriftstellerforum Foren-Übersicht -> Prosa -> Werkstatt
Dieses Werk wurde für den kleinen Literaten nominiert Seelenbanner


 
 
Gehe zu Seite Zurück  1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10  Weiter
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen
 Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen  « | »  
Autor Nachricht
Paradigma
Geschlecht:weiblichKlammeraffe

Alter: 54
Beiträge: 959
Wohnort: Östlich von Westfalen
Podcast-Sonderpreis


Beitrag23.01.2013 13:27

von Paradigma
Antworten mit Zitat

Es ist eine Wohltat, wenn ein Autor fähig ist, seinen Text wirklich kritisch zu überarbeiten. Auch hier wieder: Sehr viel besser.

Ein paar klitzekleine Erbsen:


Zitat:
zog Levi sich schnell noch eine frische Lederjacke über.


Man zieht frische Wäsche an. Aber eine frische Lederjacke?

Zitat:
Kaiphas hingegen hielt seinen Blick auf den Weg gerichtet, als betrachtete er die zahlreichen Darstellungen von Engeln und Dämonen


Die Darstellungen der Mosaike? Oder was betrachtet er da?


Zitat:
Es dauerte nicht lange, bis die bunte Idylle schließlich auf der Brücke zur Stadt ein jähes Ende fand. Im Gegensatz zum Sanktum war Ashfar war trist, überall sah man lediglich rohe Steinmauern, fahle Dächer und abgenutztes Kopfsteinpflaster, grau in grau.



Zitat:
Die Jäger schlenderten durch ein Labyrinth aus engen Gassen, die dürftig gepflastert waren.


Die Jäger schlenderten durch ein Labyrinth aus nur notdürftig gepflasterten engen Gassen.

Zitat:
der Gromah blieb frustriert davor stehen, ein paar wütende Laute ausstoßend. Diese Unterdämonen nahmen ihre Arbeit als Stadtreiniger wirklich sehr ernst, dachte Levi schmunzelnd.


Zitat:
Schon vergessen, wie er einen Jäger hat hinrichten lassen?


Hm, wer ist Cairo ausser der Sohn eines mächtigen Mannes? Wieso darf er eine Hinrichtung anordnen? Warum kann man ihm deswegen nicht trauen - vielleicht hatte der Jäger ja gegen ein Gesetz verstoßen? Man muss einen Richter nicht mögen, aber eigentlich sollte man ihm doch trauen können, nicht wahr?

Zitat:
Jeder freie Zentimeter war mit Büchern tapeziert, die in dunklen Holzregalen ruhten.


Tapete klebt an der Wand. Bücher stehen im Regal.

Zitat:
Lediglich acht Torbögen, in akkuraten Abständen angelegt,


Akkurat ist ein seltsamer Begriff in diesem Zusammenhang, er bedeutet sorgfältig, ordentlich. Gleichmäßig, regelmäßig wäre zwar langweiliger, aber treffender.

Zitat:
„Nichts, wie erwartet.“
Gerade als sie beschließen wollte, zum Sanctum zurückzukehren, fiel ihr Blick auf ein Buch direkt unter der Decke.


Das ist mir zu unvermittet. Grade aufgeben, mal eben zur Decke blicken und das Buch finden? Gib ihr wenigstens einen steifen Nacken und lass sie den Kopf recken, als sie das Buch erblickt ...


_________________
Schreib den ersten Satz so, dass der Leser unbedingt auch den zweiten lesen will.

William Faulkner
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Kätzchen
Geschlecht:weiblichKlammeraffe

Alter: 33
Beiträge: 713
Wohnort: Katzenkörbchen


Beitrag23.01.2013 14:45

von Kätzchen
Antworten mit Zitat

Hallo crim!

Deine Anmerkung ist vollkommen berechtigt. Ich bin aber noch nicht sicher, ob das der Beginn eines neuen Kapitels sein soll, oder ledigliech ein kleiner Absatz. Was meinst du? Was wäre geschickter?

Sollte es der Anfang eines Kapitels sein, werde ich natürlich noch Vorschreibseln, um einen besseren Einstieg zu schaffen.

Im zweiten Fall kann das so bleiben, glaube ich  Confused

Hallo Para!

Danke vielmals, freut mich dass es besser gelungen ist. Deine Anmerkungen muss ich gar nicht kommentieren, übernehme ich alle. Also danke für die Nüsschen!

LG

Katze


_________________
Wir sind, wer wir sind.
Ich tippe und rede schneller, als mein Hirn denken kann.
Erwachsener und unvernünftiger als je zuvor.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
Soltar
Geschlecht:männlichWortedrechsler


Beiträge: 66
Wohnort: Hamburg


Beitrag23.01.2013 15:53

von Soltar
Antworten mit Zitat

Moin Kätzchen,

zu Paradigmas Erbsen noch ein paar Korinthen von mir:
Kätzchen hat Folgendes geschrieben:
Über ihnen stritten sich zwei Frauen über die Fenster hinweg und rissen dabei heftig an der Wäscheleine, die dazwischen gespannt war.
Aus den Fenstern über ihnen stritten sich zwei Frauen über ihre Köpfe hinweg...
"über die Fenster hinweg" passt einfach nicht.

Kätzchen hat Folgendes geschrieben:
Dahinter kam grunzend ein Gromah angerannt, einen Besen wild schwingend mit allen vier Armen umklammert. Die Ratte verschwand in einem kleinen Loch und der Gromah blieb frustriet davor stehen, ein paar wütende Laute ausstoßend. Diese Unterdämonen nahmen ihre Arbeit als Stadtreiniger wirklich sehr ernst, dachte Levi schmunzelnd.
Das hat mich sehr überrascht. Aus dem ersten Kapitel habe ich entnommen, dass Gromahs wild, böse und gefährlich sind. Gibt es denn gute und böse Gromahs? Und wie erkennt man den Unterschied? Wenn jetzt noch mal so ein Unterdämon auftaucht, kann ich dann mit Action rechnen oder macht der nur sauber?

Kätzchen hat Folgendes geschrieben:
Cairo verbeugte sich leicht, wie es sich bei Frauen gehörte und schenkte Kaiphas einen verächtlichen Blick.
Wie es sich einer Frau gegenüber gehörte. So hört es sich an, als wäre Cairo eine Frau.

Kätzchen hat Folgendes geschrieben:
Levi fühlte, wie ihr Begleiter sich verspannte, und das sicher nicht vor Begeisterung.
Kann man sich bewusst verspannen? "Anspannte" würde nach meinem Gefühl besser passen.

Das macht mir doch richtig Spaß hier! Ich kann eine wirklich gute und spannende Geschichte lesen und sogar noch dran herummeckern. Feine Sache das!  lol

LG Soltar
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Kätzchen
Geschlecht:weiblichKlammeraffe

Alter: 33
Beiträge: 713
Wohnort: Katzenkörbchen


Beitrag23.01.2013 16:05

von Kätzchen
Antworten mit Zitat

hi soltar!

Immer wieder gern  Laughing  Kotz dich aus soviel du willst, lass alles raus, ich verteile danach Tütchen und Tempos  Razz

Und jetzt mal im Ernst: Dankeschön. Dein Kompliment lässt mich beschämt in der Ecke schaukeln (ich vertrag das nicht so gut, freue mich aber dennoch riesig  Cool ) und eine superweiche Katze knuddeln. Also das würde ich dabei am liebsten tun. Und da es nichts besseres als Katzen gibt, freu ich mich tatsächlich seeehr  Laughing
Jetzt bin ich so verwirrt, dass ich nicht weiß was ich damit sagen wollte. also einfach mal danke!

Zitat:
Das hat mich sehr überrascht. Aus dem ersten Kapitel habe ich entnommen, dass Gromahs wild, böse und gefährlich sind. Gibt es denn gute und böse Gromahs? Und wie erkennt man den Unterschied? Wenn jetzt noch mal so ein Unterdämon auftaucht, kann ich dann mit Action rechnen oder macht der nur sauber?


Ich erinnere mich, das gaaaaaaaaaaaaanz am Anfang mal erwähnt zu haben, dass sie normalerweise auch friedlich sind, aber manchmal eben durchdrehen. Aber ich muss nochmal schauen.

Zitat:
Wie es sich einer Frau gegenüber gehörte. So hört es sich an, als wäre Cairo eine Frau


 Laughing  Er ist natürlich keine Frau. Danke, das und alles andere werde ich ändern!


_________________
Wir sind, wer wir sind.
Ich tippe und rede schneller, als mein Hirn denken kann.
Erwachsener und unvernünftiger als je zuvor.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
Soltar
Geschlecht:männlichWortedrechsler


Beiträge: 66
Wohnort: Hamburg


Beitrag23.01.2013 17:03

von Soltar
Antworten mit Zitat

Moin Kätzchen,
Kätzchen hat Folgendes geschrieben:
Ich erinnere mich, das gaaaaaaaaaaaaanz am Anfang mal erwähnt zu haben, dass sie normalerweise auch friedlich sind, aber manchmal eben durchdrehen. Aber ich muss nochmal schauen.
ja, das hast du! Du hast aber auch folgendes geschrieben:
Kätzchen hat Folgendes geschrieben:
Nur das Gromah vom ersten Herzschlag an zu Gewalt neigten und manchmal zu Mördern wurden. Familien und Häuser zerstörten.
Da stört es mich doch, wenn die Biester frei in der Stadt herumlaufen. Lassen sich die Bewohner das wirklich widerspruchslos gefallen? Gromahs sind potentiell gefährlich, da hätte es schon längst Proteste oder sogar einen lynchwilligen Mob gegeben, der durch die Straßen tobt.
Es ist deine Welt. Denke dir jemand anderen aus, der dort saubermacht.  Razz

LG Soltar
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Vidora
Geschlecht:weiblichLeseratte

Alter: 36
Beiträge: 151



Beitrag23.01.2013 18:23

von Vidora
Antworten mit Zitat

Kätzchen hat Folgendes geschrieben:

 Meistens reichte Kaiphas böser Blick aus, um sie in die Flucht zu schlagen.
„Sag mal, die Sache mit dem Gromah und den Morden geht mir nicht aus dem Kopf. Glaubst du, das könnte irgendwie zusammenhängen?“, fragte sie Kaiphas schließlich, während sie in eine Gasse einbogen und Levi sich eine Selbstgedrehte anzündete.

Hier ist wahrscheinlich eine Überarbeitungs-Naht, oder? Im Satz vor der wörtlichen Rede geht es um Kaiphas Blick; dadurch wirkt das "fragte sie Kaiphas schließlich" ein bisschen unbequem.

Levi nickte nachdenklich. Vielleicht konnte eine alte Legende ihnen hier weiter helfen, denn sie erinnerte sich an ein Buch, dass sie in ihrer Ausbildung gelesen hatte.


Nun gefällt mir der Weg durch die Stadt sehr viel besser, schön gemacht!


_________________
Always be yourself! Unless you can be a unicorn. Then always be a unicorn!
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Hunter_S_Thompson1988
Wortedrechsler

Alter: 36
Beiträge: 64
Wohnort: Tirol


Beitrag23.01.2013 21:51

von Hunter_S_Thompson1988
Antworten mit Zitat

Hi Katze,  Smile

Respekt, langsam zieht es mich wirklich in die Geschichte rein.
Bemängelt wurde eh schon so gut wie alles, so bleibt mir nur, auf die Fortsetzung zu warten. Ich mag das Universum, das du hier erschaffen hast.
Ich suche eigentlich immer was zum nörgeln, aber bis auf Kleinigkeiten fand ich es echt stimmig.  Cool
 
LG Hunter


_________________
Some may never live, but the crazy never die...
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Berti_Baum
Reißwolf


Beiträge: 1213
Wohnort: Immerheim


Beitrag24.01.2013 02:08

von Berti_Baum
Antworten mit Zitat

Nachdem es mittlerweile so viele Zugriffe auf den Thread gibt, musste ich ebenfalls noch mal reinlesen. Das sieht insgesamt wirklich gut aus. Die Neugier ist auf jeden Fall geweckt. Viel zu bemängeln habe ich nicht, an manchen Stellen irritiert mich die Erzählperspektive, wo ich glaube, dass du da ab und zu rausrutscht bzw. unsauber schreibst. Aber insgesamt sind das nur Kleinigkeiten. Fast hätte ich Lust, mehr zu lesen, allerdings würde mir dafür wahrscheinluich die Zeit fehlen. Soll das mal ein komplettes MS werden?

_________________
Der Junge, der Glück brachte (Jugendbuch/2013)
Das Mädchen, das Hoffnung brachte (Jugendbuch/ November 2014)
Tod und tiefer Fall (Thriller/18. Mai 2015)
Rache und roter Schnee (Thriller/Oktober 2015)
Blut und böser Mann (Thriller/März 2016)
Asche und alter Zorn (Thriller/August 2016)
Ein kleines Verbrechen (Thriller/Dezember 2016)
Blinde Krähen (Thriller/März 2017)
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
crim
Geschlecht:männlichsex, crim & rock'n'roll


Beiträge: 1578
Wohnort: München
Die lange Johanne in Gold Lezepo 2015
Pokapro und Lezepo 2014 Pokapro VII & Lezepo V



Beitrag24.01.2013 10:48

von crim
Antworten mit Zitat

kk, Kätzchen, kein Kapitelanfang. Kapiert! Laughing
Dann mal los, falls irgendwas doppelt bemängelt wird, dann ist das doppelt wichtig.

Zitat:
Plötzlich packte der Dämon sie am Handgelenk und zog sie daran hoch, so dass sie auf Zehenspitzen vor ihm stand und ihn genervt ansah.

Nach dem Handgelenk könntest du vielleicht einen Punkt setzen und den darauffolgenden Satz mit "Er" beginnen. Dann gäbs keine zwei "und". Die Konsequenz aus "am Handgelenk hochziehen" und "auf Zehenspitzen vor ihm stehen" ist klar, das "genervt ansehen" wird in dieser Satzstruktur aber auch zur Konsequenz von "hochziehen" und das ist seltsam. Die zweite (möglicherweise sinnigere) Variante wäre dann: Das erste "und" behalten. Das zweite raus, ergo: Sie sah ihn genervt an. Oder ähnlich.

Zitat:
Seine glutroten Augen fixierten sie.
„Hör mal, ich bin auch nicht gerade begeistert, aber wenn wir das durchziehen wollen, wäre etwas mehr Kooperation durchaus angebracht.“
Levi zappelte, konnte sich aber aus dem festen Griff nicht befreien. Da hatte der Pater ihr ja eine schöne Scheiße eingebrockt. „Ist ja gut, aber lass mich endlich los!“

Zu den "aber": Imitiert Levi hier Kaiphas' Sprache? Wenn nein: Zweites "aber" könnte raus, dadurch würde ihr Kommentar auch an Schärfe gewinnen, etwa: Ist ja gut! (Jetzt) lass mich endlich los!

Zitat:
„Also gut.“

Diese Erwiderung ist mir zu schwach. Zwei Vorschläge. Er sagt was anderes (bissigeres) oder du zeigst Kaiphas Loslassen und wie er das tut, dann vielleicht noch Levi, wie sie sich das Handgelenk reibt, oder so, dann braucht er für mein Empfinden nichts anderes zu sagen. Dann geht "Also gut." So allein ist es mir zu wenig, die eigentlich intensive Szene aufzulösen.
Zitat:

Sie liefen durch die fackelbeleuchteten Kellergewölbe zurück zur Haupthalle des Sanctum, auf dem Weg erzählte sie ihm knapp, was letzte Nacht passiert war. Zu ihrem Erstaunen hörte er aufmerksam zu und stellte sogar ein paar Fragen.
In der Haupthalle zog Levi sich schnell noch eine frische Lederjacke über, dann traten sie durch die Tore.
 
Die Sonne stand bereits hoch am Himmel, es musste kurz nach Mittag sein. Ein leichter Wind ließ ihre Mäntel flattern, als sie auf dem mosaikgepflasterten Weg abwärts, in Richtung Ashfar liefen.

Sehr schöne bildliche Raffung ihres Weges. Figurenbewegung und Umgebung schön ineinanderfließen lassen. Ja, das gefällt mir sehr.

Zitat:
Levi betrachtete die leuchtend bunten Rosen in den zahlreichen Beeten um das Sanctum herum:  rote, blaue, weiße und gelbe. Ganz selten fand ihr Blick ein rosa oder schwarzes Exemplar, was ihr die blumige Leidenschaft des Paters ins Gedächtnis rief: In jeder freien Minute züchtete er neue Rosenvariationen.
Kaiphas hingegen hielt seinen Blick auf den Weg gerichtet, als betrachtete er die zahlreichen Darstellungen von Engeln und Dämonen, die in epischen Posen Heiligkeit und Verderben ausstrahlten, Krieg führten, oder mahnend den Zeigefinger hoben. Ihr Begleiter hatte sich für seine Verhältnisse als recht unproblematisch erwiesen. Er redete nicht viel, aber es war keine unangenehme Stille, die zwischen ihnen herrschte. Jeder hing seinen eigenen Gedanken nach und hatte die Umgebung trotzdem im Blick.
Es dauerte nicht lange, bis die bunte Idylle schließlich auf der Brücke zur Stadt ein jähes Ende fand.
Ashfar war aufdringlich trist, überall sah man lediglich rohe Steinmauern, fahle Dächer und abgenutztes Kopfsteinpflaster, grau in grau.
Die Jäger liefen die breite Hauptstraße entlang, vorbei an den belebten Wachhäusern und Ställen, Rauch quoll aus den Schornsteinen und wo die Straße zum Marktplatz mündete, herrschte ein geschäftiges Treiben. Das Blöken von Ziegen und Hühnergackern, mischte sich mit dem Geschrei der Händler, die mit teilweise waghalsigen Manövern Kundschaft gewinnen wollten. Levi runzelte sie Stirn, als sie einen Lupici entdeckte, der auf dem Dach seines Standes auf einem Fass balancierte und dabei mit einigen Äpfeln jonglierte. „Äpfel! Frische Äpfel!“
Es schien zu funktionieren, denn langsam sammelte sich eine Menschentraube vor seinem Stand an und die Jäger mussten sich beschwerlich durch die Masse schlängeln.
Langsam passierten sie den vollen Marktplatz, ohne auf die Angebote der Händler einzugehen, die hin und wieder mit Waren vor ihnen her hüpften. Meistens reichte Kaiphas böser Blick aus, um sie in die Flucht zu schlagen.
„Sag mal, die Sache mit dem Gromah und den Morden geht mir nicht aus dem Kopf. Glaubst du, das könnte irgendwie zusammenhängen?“, fragte sie Kaiphas schließlich, während sie in eine Gasse einbogen und Levi sich eine Selbstgedrehte anzündete.


Bis auf den Anfang mit den Blumen, den ich fast etwas zu ausschweifend fand, weil der Rückgriff auf die Leidenschaft des Paters mein Augenmerk in eine Richtung lenkte, die mich von Levi und Kaiphas wegführte (und ich erst dachte, die Farben der Blumen, nicht die Blumen selbst seien eine Entsprechung für die Leidenschaft des Paters, also nicht seine Blumenleidenschaft, sondern sein Hang zu leidenschaftlicher Gefühlsveräußerung), finde ich diesen ganzen Part hervorragend. Lebhafte Kulisse! Schön.
Zitat:

Der Dämon stieß bereits eine Rauchwolke gen Himmel und hob die Brauen. „Kann schon sein. Aber
ich verstehe noch nicht ganz, wie das alles passen soll. Selbst intelligente Gromah hätten ihre Spuren hinterlassen und ich glaube auch nicht, dass Menschen die Jäger umgebracht haben. Das
alles will nicht Recht stimmen.“
Levi nickte nachdenklich. Vielleicht konnte eine alte Legende ihnen hier weiter helfen, denn sie erinnerte sich an ein Buch, dass sie in ihrer Ausbildung gelesen hatte. Und wenn sie nicht alles täuschte, wurden darin ähnliche Vorfälle geschildert.

Das fettmarkierte "denn" und "und" - ersatzlos weg? Würde es meiner Ansicht nach direkter, flüssiger machen. Ansonsten wieder gut.
Zitat:

Die Jäger schlenderten durch ein Labyrinth aus engen Gassen, die dürftig gepflastert waren. Über ihnen stritten sich zwei Frauen über die Fenster hinweg und rissen dabei heftig an der Wäscheleine, die dazwischen gespannt war. Die Sonne reichte nicht in die schmalen Gänge, was hin und wieder eine Ratte aus ihrem Versteck lockte. Levi sah ihr zu, wie sie mit flinken Pfötchen über die Steine jagte, ein Stückchen Brötchen im Maul. Dahinter kam grunzend ein Gromah angerannt, einen Besen wild schwingend mit allen vier Armen umklammert. Die Ratte verschwand in einem kleinen Loch und der Gromah blieb frustriet davor stehen, ein paar wütende Laute ausstoßend. Diese Unterdämonen nahmen ihre Arbeit als Stadtreiniger wirklich sehr ernst, dachte Levi schmunzelnd.
Gerade als sie um die letzte Ecke zur Bibliothek schreiten wollten, blieb Kaiphas stehen.

Ja, wieder so eine schöne Kulisse, Mensch Katze. Ganz toll.
Zitat:

„Was will der denn hier?“
„Wer?“ Levi warf einen Blick um die Ecke und erkannte einen schlanken, blonden Mann, der auf jemanden zu warten schien. „Das ist doch Cairo, Sohn des Stadthalters!“
„Was will der Typ hier? Die haben eine eigene Bibliothek. Irgendetwas stimmt hier nicht.“
„Ja und? Der steht vor der Bibliothek herum, das ist doch nicht verboten. Du siehst mal wieder Gespenster.“
Kaiphas verengte die Augen zu schlitzen und blickte zum Eingang. „Ich habe ein mieses Gefühl bei dem Kerl, ist einfach so. Halt besser etwas Abstand.“
„Kaiphas, der Sohn des Stadthalters steht vor einer Bibliothek. Echt zum Fürchten.“ Levi verdrehte die Augen genervt. „ Und jetzt lass uns gehen, die Zeit läuft auch ohne deine Hirngespinste davon.“

Vielleicht einen Tick zu viel "Cairo vor der Bibliothek"-Scherze. Sonst nur ein Satz der nicht so passt: fett. Entweder das "genervt" vor "die Augen" stellen. Oder, mir noch lieber, ganz raus.

 
Zitat:

Sie trat von Kaiphas dicht gefolgt in die letzte Seitenstraße ein und winkte Cairo zu. Er sah aus wie immer: hübsche Seidenklamotten, gepflegte Frisur mit Seitenscheitel und auch sein selbstgefälliges Grinsen fehlte nicht, als er die Jäger entdeckte.
„Hallo meine hübsche Dame. Geht es dir gut?“ Cairo verbeugte sich leicht, wie es sich bei Frauen gehörte und schenkte Kaiphas einen verächtlichen Blick. „Oh diesmal gemeinsam unterwegs?“
„Das geht dich nichts an“, erwiderte Kaiphas.
Levi fühlte, wie ihr Begleiter sich verspannte, und das sicher nicht vor Begeisterung. Unauffällig stellte sie sich vor ihn. „Ja, wir müssen ein paar Sachen aus der Bibliothek holen, da dachte ich, er könnte mir beim Tragen helfen.“
„Keine neues Traumpärchen? Schön, dann kann ich dich ja wieder zum Essen einladen.“

Letzter Dialogteil: Kein (!) neues Traumpärchen? Ansonsten hast du Cairo gut etwas mehr Präsenz gegeben, auch im nächsten Part, den ich jetzt mal überspringe.

Zitat:
Die kurze Stille die folgte war erdrückend und Levi fühlte sich überfordert.

Komma hinter Stille. Komma hinter folgte.

Zitat:
Eigentlich verbot der Eid der Seelenbanner es, private Kontakt zu Nicht-Jägern zu pflegen.

"es" kann raus, dann ist der Satz eleganter.

Zitat:
Trotzdem war sie mit ihm ausgegangen, auch wenn es lediglich der Informationsbeschaffung gedient hatte. Hoffentlich verstand Kaiphas das nicht falsch.
Noch ehe sie fertig gedachte hatte, ergriff ihr Begleiter das Wort.

gedachte - gedacht

 
Zitat:
„War nett mit dir zu plaudern, aber wie du gehört hast, haben wir zu tun.“ Dann schob er Levi vorwärts, sein Griff war eisern und sie hatte keine Chance stehen zu bleiben.


Nicht hundertpro sicher, aber: Hinter Chance ein Komma (?)
Puh, ich hör erstmal auf.
Insgesamt nur noch Kleinigkeit zu bemängeln. Du hast wieder ne super ÜA hingelegt. Fein, fein, Katze.

LG Crim
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Kätzchen
Geschlecht:weiblichKlammeraffe

Alter: 33
Beiträge: 713
Wohnort: Katzenkörbchen


Beitrag25.01.2013 09:26

von Kätzchen
Antworten mit Zitat

hallo alle zusammen!

Vielen Dank für die erneut zahlreiche Beteiligung, ohne eure Nörgelei würde ich das gar nicht schaffen!

@soltar

Zitat:
Da stört es mich doch, wenn die Biester frei in der Stadt herumlaufen. Lassen sich die Bewohner das wirklich widerspruchslos gefallen? Gromahs sind potentiell gefährlich, da hätte es schon längst Proteste oder sogar einen lynchwilligen Mob gegeben, der durch die Straßen tobt.
Es ist deine Welt. Denke dir jemand anderen aus, der dort saubermacht.


Jahaaaa du hast ja Recht  Laughing  Ich habe das jetzt im ersten Teil wörtlich geändert, sodass der Ausraster des Gromah noch mehr zum "seltenen Ereignis" wird. Somit dürfen die Viecher weiter die Städte putzen und die Storyline macht mehr Sinn! (Ja was Eigenes logisch zu stemmen ist manchmal gar nicht einfach...) also danke fürs Nüsschen! Du hast die Logik geretten  Razz

@Vidora

Erwischt  Embarassed  Ja ok, das "schließlich" kommt weg und ich werde es noch etwas flüssiger gestalten, damit Schnüffelnäschen wie du, das gar nicht mehr merken  Razz

@Hunter

Dankeschön, das freut mich riesig. Ich schau bei dir auch mal wieder rein, am WE. (Hab grad voll den Stress, für viiel Geld nen neuen PC zusammenbauen lassen und die kriegens net mal hin für meine Grafikkarte zwei Stromanschlüsse zu legen *ausrast*  Mad )

@Berti

Oha seltener, aber erfreulicher Besuch! Ich bin natürlich sehr froh, dass du reingeschaut hast und dir mein Geschreibsel im Großen und Ganzen zusagt. Über wenigstens ein kleines Beispiel der Perspektive würde ich mich freuen, da ich sie recht eigensinnig benutze. Aber mach dir keinen Stress, nur wenn dir was Besonders aufgefallen ist!  Wink

@ crim

Hallo  Laughing  Ich bin mir immernoch nicht sicher, wenn wenn du nichts daran zu meckern findest, belasse ich es erstmal bei: kein Kapitelanfang. Mal sehen ob das so läuft!

Für die kleinen Tippfehler muss ich mich sehr entschuldigen, das kommt davon wenn man noch selbst korrigiert und Sachen umstellt, (wie das "keine neues Traumpärchen).  Embarassed Das passiert mir aber auch immer wieder, ich seh das dann nach 3-4 Korrekturen nicht mehr.

So, deine Vorschläge zu Streichung, sowie den Satzstellungen werden kommentarlos übernommen. Katzentüv gesprüft und nickend angenommen!

Noch paar spezifische Sachen:

Zitat:
Diese Erwiderung ist mir zu schwach. Zwei Vorschläge. Er sagt was anderes (bissigeres) oder du zeigst Kaiphas Loslassen und wie er das tut, dann vielleicht noch Levi, wie sie sich das Handgelenk reibt, oder so, dann braucht er für mein Empfinden nichts anderes zu sagen. Dann geht "Also gut." So allein ist es mir zu wenig, die eigentlich intensive Szene aufzulösen.


Dein zweiter Vorschlag gefällt mir sehr gut, da auch ich das Gesprochene a) unnötig finde und es b) zu schwach ist. Ich denke ich werde das Loch mit deiner vorgeschlagenen Handlung füllen, das klingt gut!

Zitat:
Nach dem Handgelenk könntest du vielleicht einen Punkt setzen und den darauffolgenden Satz mit "Er" beginnen. Dann gäbs keine zwei "und". Die Konsequenz aus "am Handgelenk hochziehen" und "auf Zehenspitzen vor ihm stehen" ist klar, das "genervt ansehen" wird in dieser Satzstruktur aber auch zur Konsequenz von "hochziehen" und das ist seltsam. Die zweite (möglicherweise sinnigere) Variante wäre dann: Das erste "und" behalten. Das zweite raus, ergo: Sie sah ihn genervt an. Oder ähnlich


Sehr gute Auflösung, wird gemacht!

Zitat:
Bis auf den Anfang mit den Blumen, den ich fast etwas zu ausschweifend fand, weil der Rückgriff auf die Leidenschaft des Paters mein Augenmerk in eine Richtung lenkte, die mich von Levi und Kaiphas wegführte (und ich erst dachte, die Farben der Blumen, nicht die Blumen selbst seien eine Entsprechung für die Leidenschaft des Paters, also nicht seine Blumenleidenschaft, sondern sein Hang zu leidenschaftlicher Gefühlsveräußerung),


Mh okay, da muss ich mir was überlegen. Ich gebe zu, dass es arg blumig ist, bin mir aber noch nicht sicher, wo ich Streichungen ansetzen soll. Ich sehs mir nochmal an, danke für den Hinweis.

Zitat:
Vielleicht einen Tick zu viel "Cairo vor der Bibliothek"-Scherze. Sonst nur ein Satz der nicht so passt: fett. Entweder das "genervt" vor "die Augen" stellen. Oder, mir noch lieber, ganz raus.


Oh ja, ein Doppelmoppler zum mitnehmen bitte! Danke, hab ich blind überlesen.

Wie gesagt, Rest eindeutig. Und danke für die Blumen, das freut mich unheimlich!

Da mein PC wie oben erwähnt ins Nirvana eingetreten ist, und mein süßer neuer Zocker-PC heute nochmal zum Onkel Doc muss, habe ich lediglich eine kleine Fortsetzung zum Einstellen. Dann muss ich mich auch noch ein paar Kommentaren widmen, also effektiv werde ich am Wochenende wieder reinschauen. So lange hoffe ich, dass auch die Fortsetzung gefällt!

LG mau mau

Katze


_________________
Wir sind, wer wir sind.
Ich tippe und rede schneller, als mein Hirn denken kann.
Erwachsener und unvernünftiger als je zuvor.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
Kätzchen
Geschlecht:weiblichKlammeraffe

Alter: 33
Beiträge: 713
Wohnort: Katzenkörbchen


Beitrag25.01.2013 10:24

von Kätzchen
Antworten mit Zitat

Forsetzung der Bilbiotheksszene 1/2
___________________

Sie blickte sich suchend nach einer freien Leiter um, fand aber keine.
„Ich seh schon.“ Kaiphas ging neben der Bücherwand leicht in die Knie und verschränkte die behandschuhten Hände ineinander, für eine Räuberleiter.
Levi nahm sein Angebot dankend an und zog sich an den Regalen hoch, während er sie nach oben drückte.
„Beeil dich.“
„Willst du damit sagen ich bin dick?“ Levi schmunzelte und bekam schließlich das Buch zu fassen.
„Darauf antworte ich nicht.“
„Ist auch besser so!“
Als sie wieder festen Boden unter den Füßen hatte, klappte sie das Buch auf und ging zu einem der kleinen Tische, wo sie sich auf einen Stuhl setzte. Sie hörte wie Kaiphas einen weiteren Stuhl heranholte und sich neben ihr nieder ließ. Die Sitzgelegenheit wirkte bei seinem kräftigen Körper eher wie ein Kinderstühlchen und Levi musste ein lautes Lachen unterdrücken.
„Ist was?“
„Nein, gar nichts.“
Das Schmunzeln in ihrem Gesicht verschwand jedoch nur langsam, als sie Seite für Seite sorgfältig umblätterte. Sie las ein paar Passagen über alte Kriege und Verräter, übersprang dann wieder einige Teile und betrachtete schließlich die fein gemalten Bilder von Ritualen und Dämonen. An der Darstellung von Sharatah, dem Dämonenkönig, blieb ihr Blick haften.
„Sag mal Kaiphas, diesen Sharatah… gibt es ihn wirklich?“
Kaiphas, der bisher gelangweilt Löcher in die Luft gestarrt hatte, setzte einen ernsten Blick auf und nahm die Füße vom Tisch.
„Ja. Auch wenn viele es als Legende abtun, gibt es ihn wirklich.“
„Hast du ihn schon mal gesehen? Dieses Bild hier sieht echt abgefahren aus.“
Als sie ihm das Buch hindrehte, schien er einen Moment zu überlegen. „Nein, ich habe ihn noch nie getroffen. Aber das Bild könnte gut hinkommen.“
Nachdenklich musterte Levi die schattenartige, formlose Gestalt mit spitzen Reißzähnen und flammend roten Augen. Sie konnte sich kaum vorstellen, dass es ein solch furchteinflößendes Wesen tatsächlich gab. Kaiphas hingegen sah menschlich aus und war trotzdem ein richtiger Dämon, aber der Kerl hier auf dem Bild spielte in einer ganz anderen Liga.
„Kannst du etwa auch so eine Form annehmen?“, fragte sie und blickte ihren Begleiter an.
Kaiphas runzelte die Stirn. „Nein, das ist die Urform der Erzdämonen. Also der ersten unserer Art. Was du da siehst, ist ihre wahre Gestalt. Ein körperloser Schatten, den kein Schwert verletzen kann. Diese alten Dämonen können nur von einem sehr starken Wesen gebannt werden, was letzten Endes auch Sharatah widerfahren ist.“
„Ich kenne die Legende vom Fall Sharatahs. Aber wie kommt es dann, dass du so menschlich aussiehst? Ich meine, ihr seid doch beide echte Dämonen.“
Levi hatte sich schon lange gewundert, ob die alten Geschichten der Wahrheit entsprachen und Kaiphas erwies sich als richtiger Glücksgriff, was die Legenden der Dämonen und ihre Entwicklung anging. Innerlich gab sie sich eine Ohrfeige, ihn nicht schon früher gefragt zu haben.
„Die Urdämonen konnten die Form aller Lebewesen annehmen, egal ob Gromah, Lupici oder Mensch. Aber irgendwie hatten die Menschen es ihnen angetan, also tarnten sie sich meistens als solche. Ich sage hier bewusst tarnen, denn diese Fähigkeit dient einzig und allein der Täuschung und dem Hinterhalt. So konnten sie ohne viel Aufsehen ihre Pläne in die Tat umsetzen und niemand erkannte sie als Dämonen. Also wurden sie von Generation zu Generation immer mehr zu  Legenden und man hörte auf sie zu jagen.“
„Ziemlich schlauer Trick.“
„Stimmt. Dämonen lieben Hinterhalt und Maskerade. Sie hätten keinen Spaß daran, einfach alles zu zerstören, ein ewiges Leben kann nämlich ganz schön langweilig werden, wenn man nicht aufpasst.“
Levi blätterte  ein paar Seiten weiter und fand Bilder von Dämonen, die aussahen wie Menschen. „Und wie kommt es dann, dass es Dämonen wie dich gibt?“
„Du hättest in deiner Ausbildung besser aufpassen sollen, dann müsste ich dir nicht alles erklären.“
Kaiphas seufzte laut und verschränkte die Arme vor der Brust. „Also hör zu. Wie ich ja bereits sagte, waren die Dämonen von euch Menschen ganz angetan. Von eurer eigenwilligen Art und eurem Dickkopf, genauso wie von eurer Erscheinung. Was ich zwar nicht nachvollziehen kann, aber gut.“
Levi räusperte sich laut. „Wirklich zu freundlich.“
„Unterbrich mich nicht wenn ich versuche dir was beizubringen!“, erwiderte er genervt, bevor er tief Luft holte. „Irgendwann nahm der Dämonenkönig Sharatah sich eine Menschenfrau zur Gespielin. Sie wurde schwanger, das war ein wahres Wunder. Sie gebar ihm vier Monate später einen Jungen – Sayeh. Dieser hatte den Körper eines Menschen, behielt aber den Charakter seines Vaters: destruktiv und hinterhältig. Auch Sayeh konnte eine formlose Schattengestalt annehmen, konnte sich aber seines Körper nie ganz entledigen. Er war also durch Waffen verletzbar.“ Kaiphas schien kurz nachzudenken, was Levi  nutzte:
„Vier Monate? „
„Dämonenschwangerschaften sind deutlich schneller vorbei, als die von euch Menschen. Ist halt so.“
„Aha.“ Levi hob eine Braue an, entschloss aber, das so hinzunehmen. „Was passierte mit Sayeh?“
Kaiphas legte seine Beine wieder auf dem Tisch ab und begann mit dem Stuhl zu kippeln.
„Sayeh suchte sich auch eine Menschenfrau und so nahmen die Dinge ihren Lauf. Mit jeder Generation, in der sich die Blutlinien vermischen, wurden Dämonen mehr und mehr zu dem, was ich jetzt bin.“ „Solltest du dann nicht ein Halbdämon sein?“
„Sieh an, endlich mal eine kluge Frage.“ Sein Grinsen war kaum zu übersehen, als er ihr sein Gesicht zuwandte. „Theoretisch ja, allerdings stamme ich aus einer reineren Blutlinie, als andere. In meiner Familie gab es nicht allzu viele Menschen. Zwar genug, um für immer diese Gestalt zu haben, aber eben nicht so viele, dass man mich als Halbämon abstempeln könnte. Deswegen sind meine Augen rot und nicht gelb oder grün, wie die der Mischlinge.“
Levi blätterte ein paar Seiten zurück und überflog die Zeilen unter einem der Bilder. „Hier steht aber, Dämonen haben rote Augen weil sie Blut trinken.“
Kaiphas beugte sich plötzlich zu ihr herüber, langsam wie ein Raubtier zu seiner Beute. Sein Atem glitt über ihre Wange und Levi erstarrte sofort. Ob es seine Nähe war, oder ihre Fantasie, die mit ihr durchging konnte sie nicht sagen. Seine Stimme drang hauchend an ihr Ohr:
„Vielleicht vernasche ich dich auf unserer Reise als keinen Happen für zwischendurch?“
Levi erkannte sein neckisches Grinsen bereits, als er kaum fertig gesprochen hatte. Sie tippte mit dem Buchdeckel gegen seine Stirn und schob seinen Kopf zurück. „Halt gefälligst etwas Abstand du Blödmann.“
Kaiphas lachte laut auf und nahm seine gemütliche Position am Tisch wieder ein. „Du hättest dein Gesicht sehen sollen!“
„Ich hab ganz normal geschaut, bilde dir bloß nix ein!“
______________________________

Fortsetzung Bibliothek 2/2 folgt noch.


_________________
Wir sind, wer wir sind.
Ich tippe und rede schneller, als mein Hirn denken kann.
Erwachsener und unvernünftiger als je zuvor.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
Soltar
Geschlecht:männlichWortedrechsler


Beiträge: 66
Wohnort: Hamburg


Beitrag25.01.2013 11:32

von Soltar
Antworten mit Zitat

Moin Kätzchen,

der Korinthenkacker ist da!  lol

Kätzchen hat Folgendes geschrieben:
Auch wenn viele es als Legende abtun, es gibt es ihn wirklich.“


Kätzchen hat Folgendes geschrieben:
Nachdenklich musterte Levi die schattenartige, formlose Gestalt mit spitzen Reißzähnen und flammend roten Augen.
Das reicht nicht, um ihn dann als Furcht einflößend zu bezeichnen. Gromahs haben auch spitze Reißzähne, Kaiphas hat ebenfalls rote Augen, das macht Levi keine Angst. Beschreibe Sharatah doch bitte etwas dramatischer.

Kätzchen hat Folgendes geschrieben:
Sie konnte sich kaum vorstellen, dass es ein solch Furcht einflößendes Wesen tatsächlich gab.


Kätzchen hat Folgendes geschrieben:
So konnten sie ohne viel Aufsehen ihre Pläne in die Tat umsetzen und niemand erkannte sie als Dämonen. Also wurden sie von Generation zu Generation immer mehr zu  Legenden und man hörte auf sie zu jagen.“
Klasse! Endlich mal eine vernünftige Erklärung, warum wir nicht ständig Zoff mit den Burschen haben.

Kätzchen hat Folgendes geschrieben:
Von eurer eigenwilligen Art und eurem Dickkopf, Dickköpfigkeit genauso wie von eurer Erscheinung.


Kätzchen hat Folgendes geschrieben:
Dieser hatte den Körper eines Menschen, behielt aber den Charakter seines Vaters: destruktiv und hinterhältig.
Besser "das Aussehen" oder "das Äußerliche" eines Menschen? Weil er mit dem Körper eines Menschen wohl nicht die "formlose Schattengestalt" annehmen kann. Aber da bin ich jetzt vielleicht auch etwas zu pingelig.

Kätzchen hat Folgendes geschrieben:
„Aha.“ Levi hob eine Braue an, entschloss sich aber, das so hinzunehmen.


Kätzchen hat Folgendes geschrieben:
Zwar genug, um für immer diese Gestalt zu haben, aber eben nicht so viele, dass man mich als Halbdämon abstempeln könnte.


Ein Kompliment gibt es diesmal nicht, sonst bist du wieder so verwirrt  Twisted Evil
LG Soltar
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Kätzchen
Geschlecht:weiblichKlammeraffe

Alter: 33
Beiträge: 713
Wohnort: Katzenkörbchen


Beitrag25.01.2013 12:23

von Kätzchen
Antworten mit Zitat

Hi Soltar!

Ja Sir jawohl Sir  Laughing
Danke für die Häufchen! Allerdings würde mich der Leseeindruck auch interessieren, fandest du die Fortsetzung logisch in Ordnung? Ist die Geschichte der Dämonen zu abgedreht?
Dass du es für eine vernünftige Erklärung hälst, motiviert mich ja schon mal. Du darfst es auch ganz ohne Lob formulieren  Razz


_________________
Wir sind, wer wir sind.
Ich tippe und rede schneller, als mein Hirn denken kann.
Erwachsener und unvernünftiger als je zuvor.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
Berti_Baum
Reißwolf


Beiträge: 1213
Wohnort: Immerheim


Beitrag25.01.2013 13:27

von Berti_Baum
Antworten mit Zitat

Kätzchen hat Folgendes geschrieben:

@Berti

Oha seltener, aber erfreulicher Besuch! Ich bin natürlich sehr froh, dass du reingeschaut hast und dir mein Geschreibsel im Großen und Ganzen zusagt. Über wenigstens ein kleines Beispiel der Perspektive würde ich mich freuen, da ich sie recht eigensinnig benutze.


Aber gern doch ...

Kätzchen hat Folgendes geschrieben:

Levi war von seiner Ansprache sichtlich überrumpelt und stemmte die Hände in die Hüften. „Nein das habe ich nicht vergessen.“


Wie gesagt, es sind nur Kleinigkeiten aber hier z.B. distanzierst du dich von Levi und da frage ich mich plötzlich, wo steckt da jetzt auf einmal der Erzähler? Nochmal die Frage: Soll das ein ganzes "Buch" werden?


_________________
Der Junge, der Glück brachte (Jugendbuch/2013)
Das Mädchen, das Hoffnung brachte (Jugendbuch/ November 2014)
Tod und tiefer Fall (Thriller/18. Mai 2015)
Rache und roter Schnee (Thriller/Oktober 2015)
Blut und böser Mann (Thriller/März 2016)
Asche und alter Zorn (Thriller/August 2016)
Ein kleines Verbrechen (Thriller/Dezember 2016)
Blinde Krähen (Thriller/März 2017)
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
nebenfluss
Geschlecht:männlichShow-don't-Tellefant


Beiträge: 5982
Wohnort: mittendrin, ganz weit draußen
Podcast-Sonderpreis


Beitrag25.01.2013 13:31

von nebenfluss
Antworten mit Zitat

Hi Kätzchen,

das finde ich irre, wie radikal du überarbeitest. Die neuen Versionen sind, auch für die letzte Szene, sehr, sehr viel besser. Das motiviert mich als Kommentator, dass du so intensiv dran arbeitest.

Ich schätze, dass ich nicht genau in deine Zielgruppe passe, von daher nimm von meinem folgenden Zerfledder einfach nur, was dir brauchbar erscheint. Wie immer, halt.
Was mir generell gefällt: dass das Gezicke zwischen Kaiphas und Levi nicht mehr so viel erzählerischen Raum beansprucht. Schließlich haben die beiden einen brisanten Job, den sie ernst nehmen sollten. Dabei ist mir klar, dass du hier kein tolkieneskes Weltuntergangs-Epos schreiben willst, sondern das Genre eher modern nutzt, in diesem Fall für die Entwicklung einer Liebesgeschichte (oder vielleicht auch das Gegenteil?).
Aber du solltest m. E. darauf achten, dass diese Handlungsstränge ineinandergreifen und eine gemeinsame Dramatik entwickeln. Bestimmt erleben die beiden noch eine Menge Abenteuer zusammen, an denen ihr Verhältnis, ihr Verständnis füreinander wachsen kann.
Ich denke, du bist auf einem guten Weg, habe aber trotzdem noch einen prall gefüllten Sack an Hinweisen. Ich hoffe, der Thread platzt nicht und splattet unsortiert deine Textfragmente durchs Forum Wink

Ich drängle mich mal über den Marktplatz. Ich habe mich übrigens nicht so genau durch die anderen Kommentare gelesen, Doppel-Senf kann also vorkommen.
Kätzchen hat Folgendes geschrieben:

Die Sonne stand bereits hoch am Himmel, es musste kurz nach Mittag sein. Ein leichter Wind ließ ihre Mäntel flattern, als sie auf dem mosaikgepflasterten Weg abwärts, in Richtung Ashfar liefen. Levi betrachtete die leuchtend bunten Rosen in den zahlreichen Beeten um das Sanctum herum:  rote, blaue, weiße und gelbe. Ganz selten fand ihr Blick ein rosa oder schwarzes Exemplar, was ihr die blumige Leidenschaft des Paters ins Gedächtnis rief: In jeder freien Minute züchtete er neue Rosenvariationen.
Kaiphas hingegen hielt seinen Blick auf den Weg gerichtet, als betrachtete er die zahlreichen Darstellungen von Engeln und Dämonen, die in epischen Posen Heiligkeit und Verderben ausstrahlten, Krieg führten, oder mahnend den Zeigefinger hoben.
Das hast du gelungen eingebaut, solche Beschreibungen braucht's in einer Fantasy-Geschichte, finde ich. Schön auch, dass ich hier nebenbei noch etwas über eine Leidenschaft des Paters erfahre.
Ihr Begleiter hatte sich für seine Verhältnisse als recht unproblematisch erwiesen. Er redete nicht viel, aber es war keine unangenehme Stille, die zwischen ihnen herrschte. Jeder hing seinen eigenen Gedanken nach und hatte die Umgebung trotzdem im Blick.
Nach Kaiphas' Übergriff wundert es mich, dass Levi hier so gnädig über ihn denkt. Emanzipiert kommt sie mir nicht gerade vor; das beißt sich für mich damit, dass sie einen "Männerberuf" gewählt hat, in dem es ums Jagen und Kämpfen geht (und ihre Befähigung dazu ja in der Szene mit dem Gromah unter Beweis gestellt hat).
Beim letzten Satz gerät m. E. die Perspektive ins Schwimmen. Außerdem können Männer nicht gleichzeitig nachdenken und ihre Umgebung betrachten Wink Dafür, dass er ein Dämon ist und sie nicht, verhalten die beiden sich etwas zu synchron, finde ich.

Es dauerte nicht lange, bis die bunte Idylle schließlich auf der Brücke zur Stadt ein jähes Ende fand.
Ashfar war aufdringlich trist, überall sah man lediglich rohe Steinmauern, fahle Dächer und abgenutztes Kopfsteinpflaster, grau in grau.
Die Jäger liefen die breite Hauptstraße entlang, vorbei an den belebten Wachhäusern und Ställen, Rauch quoll aus den Schornsteinen und wo die Straße zum Marktplatz mündete, herrschte ein geschäftiges Treiben. Das Blöken von Ziegen und Hühnergackern, mischte sich mit dem Geschrei der Händler, die mit teilweise waghalsigen Manövern Kundschaft gewinnen wollten.
Auch das hier ist wieder toll geschrieben im Sinne mittelalterlicher Fantasy-Atmosphäre.
Levi runzelte sie Stirn, als sie einen Lupici entdeckte, der auf dem Dach seines Standes auf einem Fass balancierte und dabei mit einigen Äpfeln jonglierte. „Äpfel! Frische Äpfel!“
Es schien zu funktionieren, denn langsam sammelte sich eine Menschentraube vor seinem Stand an und die Jäger mussten sich beschwerlich durch die Masse schlängeln.
Das Bild mit dem Lupici ist prima, das Ansammeln der Menschentraube würde ich weglassen, weil ich erwarte, dass aus dieser Entwicklung etwas für die Szene folgt, also Levi und Kaiphas sich dazu gesellen, jemand aus der Masse auf sie zuspringt oder so, weiß du, was ich meine? Wenn du den Erfolg des Händlers betonen willst, könntest du ja so was schreiben:
Levi runzelte sie Stirn, als sie einen Lupici entdeckte, der auf dem Dach seines Standes auf einem Fass balancierte. Durch eine Jonglage mit einigen Äpfeln zog er die Aufmerksamkeit der Marktbesucher auf sich. Nur ein Schnellschuss natürlich.
Ich denke nicht, dass Levi sich so sehr für den Apfeltypen interessiert, die beiden wollen doch gar nichts auf dem Markt, sondern müssen nur da durch. Was im nächsten Absatz verdeutlicht wird:

Langsam passierten sie den vollen Marktplatz, ohne auf die Angebote der Händler einzugehen, die hin und wieder mit Waren vor ihnen her hüpften. Meistens reichte Kaiphas böser Blick aus, um sie in die Flucht zu schlagen.
„Sag mal, die Sache mit dem Gromah und den Morden geht mir nicht aus dem Kopf. Glaubst du, das könnte irgendwie zusammenhängen?“, fragte sie Kaiphas schließlich, während sie in eine Gasse einbogen und Levi sich eine Selbstgedrehte anzündete.
Der Dämon stieß bereits eine Rauchwolke gen Himmel und hob die Brauen. „Kann schon sein. Aber
ich verstehe noch nicht ganz, wie das alles passen soll. Selbst intelligente Gromah hätten ihre Spuren hinterlassen und ich glaube auch nicht, dass Menschen die Jäger umgebracht haben. Das
alles will nicht Recht stimmen.“
Hm, "die Sache mit den Gromah und den Morden" ist ziemlich unkonkret. Aber gut, so redet man halt, wenn der andere schon weiß, was gemeint ist. Dass Levi das nicht aus dem Kopf geht, versteht sich von selbst, das gehört doch zu den Auftrag, in dem die beiden gerade unterwegs sind.
Irgendwie nett, dass die immer gleichzeitig rauchen, aber für mich ist dieses Synchronverhalten wieder so etwas - ich glaube, das wurde hier an anderer Stelle schon erwähnt -, wo die beiden wieder so eine Einheit bilden und ich mich frage, was denn Kaiphas als Dämon nun von Levi unterscheidet (von den benannten Äußerlichkeiten, Alter, Stärke abgesehen). Sie rauchen im Gehen, das ist schon mehr Nikotinsucht als gemeinsame Gemütlichkeit. Von daher müssten sie es m. E. nicht gleichzeitig tun.

Levi nickte nachdenklich. Vielleicht konnte eine alte Legende ihnen hier weiter helfen, denn sie erinnerte sich an ein Buch, dass sie in ihrer Ausbildung gelesen hatte. Und wenn sie nicht alles täuschte, wurden darin ähnliche Vorfälle geschildert.
Diese Info ist jetzt besser eingebunden als in dem Dialog vorher. Aber denkt Levi erst jetzt daran? Die beiden sind doch längst auf dem Weg zur Bibliothek, oder habe ich da gerade den Überblick verloren?
Die Jäger schlenderten durch ein Labyrinth aus engen Gassen, die dürftig gepflastert waren.
Die schlendern? Schreibst du einen Reiseführer? Was ist das denn für eine Arbeitmoral - an anderen Stellen im Land werden gerade ihre Kollegen abgemurkst, sie sollen herausfinden warum, da wäre doch langsam etwas mehr Zielstrebigkeit angesagt, finde ich.
Über ihnen stritten sich zwei Frauen über die Fenster hinweg und rissen dabei heftig an der Wäscheleine, die dazwischen gespannt war. Die Sonne reichte nicht in die schmalen Gänge, was hin und wieder eine Ratte aus ihrem Versteck lockte. Levi sah ihr zu, wie sie mit flinken Pfötchen über die Steine jagte, ein Stückchen Brötchen im Maul.
Auch hier: das Bild der Gasse, die Atmosphäre, alles gut, aber dieses Zusehen von Levi hat wieder so etwas touristisch-beschauliches, da sinkt bei mir die Spannung auf den Nullpunkt. Zum Glück kommt ja jetzt das hier:
Dahinter kam grunzend ein Gromah angerannt, einen Besen wild schwingend mit allen vier Armen umklammert. Die Ratte verschwand in einem kleinen Loch und der Gromah blieb frustriet davor stehen, ein paar wütende Laute ausstoßend. Diese Unterdämonen nahmen ihre Arbeit als Stadtreiniger wirklich sehr ernst, dachte Levi schmunzelnd.
Uff, ich dachte schon, der greift die beiden an! Terry Pratchett lässt grüßen.
Gerade als sie um die letzte Ecke zur Bibliothek schreiten wollten, blieb Kaiphas stehen.
„Was will der denn hier?“
„Wer?“ Levi warf einen Blick um die Ecke und erkannte einen schlanken, blonden Mann, der auf jemanden zu warten schien. „Das ist doch Cairo, Sohn des Stadthalters!“
„Was will der Typ hier? Die haben eine eigene Bibliothek. Irgendetwas stimmt hier nicht.
„Ja und? Der steht vor der Bibliothek herum, das ist doch nicht verboten. Du siehst mal wieder Gespenster.“
Einverstanden, wie du hier die Unlogik aus dem Dialog rausgeschmissen hast, aber du könntest weiter kürzen. "Irgendetwas stimmt hier nicht" ist so ein allgemeiner Satz, den kannst du streichen. Dass Cairo vor der Bibliothek rumsteht, erfahren wir zu Genüge. Auf die Idee, dass das verboten ist, käme ich nicht. Dass Kaiphas regelmäßig "Gespenster sieht", ist mir neu, aber vielleicht spielt das ja in der Geschichte noch eine Rolle.
 

Kaiphas verengte die Augen zu schlitzen und blickte zum Eingang. „Ich habe ein mieses Gefühl bei dem Kerl, ist einfach so. Halt besser etwas Abstand.“
„Kaiphas, der Sohn des Stadthalters steht vor einer Bibliothek. Echt zum Fürchten.“ Levi verdrehte die Augen genervt. „ Und jetzt lass uns gehen, die Zeit läuft auch ohne deine Hirngespinste davon.“
Danke, Levi. Etwas Eile hatte ich, wie gesagt, auch schon vermisst.
Sie trat von Kaiphas dicht gefolgt in die letzte Seitenstraße ein und winkte Cairo zu.
Hier kriege ich den Blickwinkel nicht hin. Ich dachte, die laufen von vorne auf den Bibliothekseingang zu, sehen Cairo davorstehen, wieso biegen die jetzt noch mal ab?
Er sah aus wie immer: hübsche Seidenklamotten, gepflegte Frisur mit Seitenscheitel und auch sein selbstgefälliges Grinsen fehlte nicht, als er die Jäger entdeckte.
„Hallo meine hübsche Dame. Geht es dir gut?“ Cairo verbeugte sich leicht, wie es sich bei Frauen gehörte und schenkte Kaiphas einen verächtlichen Blick. „Oh diesmal gemeinsam unterwegs?“
„Das geht dich nichts an“, erwiderte Kaiphas.
Levi fühlte, wie ihr Begleiter sich verspannte, und das sicher nicht vor Begeisterung. Unauffällig stellte sie sich vor ihn. „Ja, wir müssen ein paar Sachen aus der Bibliothek holen, da dachte ich, er könnte mir beim Tragen helfen.“
„Keine neues Traumpärchen? Schön, dann kann ich dich ja wieder zum Essen einladen.“
In Cairos goldenen Augen lag ein seltsames Funkeln. Levi wurde plötzlich von einem unangenehmen Gefühl gepackt, das ihren Hals hinaufkroch und ihr die Kehle abschnürte. Waren seine Augen nicht immer blau gewesen? So genau hatte sie nie hin gesehen, aber trotzdem fühlte sie sich plötzlich aufgewühlt. Entweder hatte Kaiphas Recht, oder er steckte sie mit seiner Paranoia an.
Nur eine Kleinigkeit: Du stellst hier seltsames Funkeln den blauen Augen gegenüber. Welche Farbe haben diese funkenden Augen denn jetzt?
Levi räusperte sich. „Tut mir Leid Cairo, aber ich habe in nächster Zeit wirklich viel zu tun.“
Der Sohn des Statthalters setzte ein falsches Lächeln auf und verschränkte die Arme hinter den Rücken.
Perspektiv-Alarm! Woran erkennt Levi, dass das Lächeln falsch ist?
„Zu schade.“
Die kurze Stille die folgte war erdrückend und Levi fühlte sich überfordert.
Erbse: Die folgende Stille fände ich besser.
Eigentlich verbot der Eid der Seelenbanner es, private Kontakt zu Nicht-Jägern zu pflegen. Trotzdem war sie mit ihm ausgegangen, auch wenn es lediglich der Informationsbeschaffung gedient hatte. Hoffentlich verstand Kaiphas das nicht falsch.
Prima Haken, diese Doppeldeutigkeit! Kaiphas könnte in einem Solidaritätskonflikt stecken oder eifersüchtig sein. Oder, kombiniert, Levi wegen seiner Eifersucht verpfeifen. Oder erst abwarten, wie sich das zwischen ihnen entwickelt.
Noch ehe sie fertig gedachte hatte, ergriff ihr Begleiter das Wort. „War nett mit dir zu plaudern, aber wie du gehört hast, haben wir zu tun.“ Dann schob er Levi vorwärts, sein Griff war eisern und sie hatte keine Chance stehen zu bleiben.
„Bis bald Levi“, rief Cairo ihnen winkend hinter her und die Jägerin schaffte er gerade so zurückzuwinken, bevor Kaiphas sie in die Bibliothek führte.
„Sag mal, was sollte das denn?“, fuhr sie ihn an und strich sich ihre Klamotten glatt. Auch wenn sie insgeheim dankbar war, dass er sie aus dieser Situation geholt hatte.
Levis Wut ist nachvollziehbar, aber warum (wieder) diese Einschränkung? Levi kämpft mit Gromah bis aufs Blut, die ist viel unangenehmere Situationen gewöhnt, die braucht keinen Kaiphas, um sich umzudrehen und zu gehen, wenn ihr die Augen eines Gesprächspartners nicht gefallen. Wenn Levi insgeheim auf solches Macho-Verhalten steht, müsste das für mich anders ausgedrückt werden.
„Du warst mit ihm essen?“
„Kaiphas, er hatte Informationen für mich. Nichts weiter. Du solltest mich besser kennen um zu wissen, dass ich den Kodex nicht brechen würde.“
Der Dämon verschränkte die Arme vor der Brust und musterte sie abschätzend. „So viel Dummheit hätte ich dir auch nicht zugetraut. Schon vergessen, wie er einen Jäger hat hinrichten lassen? Dem Typen kannst du nicht trauen, krieg das in deinen Dickschädel! Manchmal habe ich das Gefühl du denkst absolut nicht nach. “
Levi war von seiner Ansprache sichtlich überrumpelt und stemmte die Hände in die Hüften.
sichtlich: Perspektiv-Alarm, weil ich weiterhin vom personalen Erzähler ausgehe.
„Nein das habe ich nicht vergessen.“  Wenn sie ehrlich war, hatte sie es vergessen, als sie vor einem Jahr einem Treffen zugestimmt hatte. Aber das musste sie dem Dämon nicht auf die Nase binden.
Vergessen, dass Cairo einen Kollegen hat hinrichten lassen? Das nehme ich Levi nicht ab.
„Gut.“
Kaiphas entspannte sich wieder und schien abzuwarten, wo sie nun hin wollte. Dieser Kerl war unmöglich und die Grenzen zwischen Wut und Gelassenheit waren bei ihm so schwammig, dass es sie jedes Mal aufs Neue erstaunte, wie schnell manche Themen für ihn erledigt waren. Und wie wenig Widerrede man leisten konnte.
Erbse: Levi kann schon Widerrede leisten, es bringt nur nix.
Levi warf einen Blick durch die kreisförmige Eingangshalle aus schwarzem Marmor. Jeder freie Zentimeter war mit Büchern tapeziert, die in dunklen Holzregalen ruhten. Lediglich acht Torbögen, in akkuraten Abständen angelegt, führten in angrenzende Räume, die nach Themengebieten sortiert waren. Weiße Marmorsäulen rundeten das edle Bild ab und verliehen den Räumen eine mysteriöse, alte Aura. Wie immer war alles perfekt sauber und entstaubt, selbst lose Pergamentrollen lagen fein gestapelt auf den Tischen herum.
Levi wollte unter keinen Umständen herausplaudern, welches Buch sie suchte. Es war besser wenn nicht einmal die Bibliothekare von ihrem Vorhaben wussten, also beschloss sie selbst zu suchen.
„Ich glaube da drüben.“
Sie wählte die zweite Tür von rechts und betrat einen halbmondförmigen Raum. Hier fanden sich überall alte Aufzeichnungen und Legenden, ebenso wie historische Fakten über Kriege, Frieden und Verrat.
Nicht schlecht, immerhin erfährt man jetzt, dass es Bibliothekare gibt. Die Schilderung der Bibliotheksräume ist, glaube ich, auch noch besser geworden.
Da Frieden und Verrat Singular sind, würde ich auch mit Krieg so verfahren, dann ist die Aufzählung stimmiger.

 
„Und was sucht du jetzt hier?“ Kaiphas ließ seinen Blick über die Wandregale gleiten und hob eine Augenbraue.
„Naja ich weiß nicht genau. Ein Buch über die Legende des alten Dämonenkönigs. Ich glaube, es hatte einen blauen Einband.“
„Na klasse. Zum Glück gibt es hier nicht mehr als sechshundert Bücher mit blauen Einbänden.“

Das weiß Kaiphas wahrscheinlich nicht so genau. Er könnte länger überlegen, die Bücherregale überfliegen, rechnen. Da könnte also ruhig etwas "hm", "äh, also", "ich schätze mal" rein.

„Dann steh nicht in der Gegend rum und hilf mir suchen!“
Die Jäger teilten sich im Raum auf
Liest sich komisch, wo es doch nur zwei sind. Vielleicht teilten sich den Raum auf?
 und durchstöberten die Buchtitel auf den Einbänden. Es erwies sich als langwierige Aufgabe, manche Bücher waren nicht beschriftet und man musste sie erst herausholen, um den Inhalt feststellen zu können.
Nach über zwei Stunden rieb Levi sich entnervt die Schläfen. Vielleicht war es eine blöde Idee gewesen, ohne jeden Anhaltspunkt, in den über zweitausend Schriften in diesem Raum nach einem bestimmten Titel zu suchen.
„Und?“, fragte sie laut.
„Nichts, wie erwartet.“
Gerade als sie beschließen wollte, zum Sanctum zurückzukehren, fiel ihr Blick auf ein Buch direkt unter der Decke.

Meinem Gefühl nach will man nicht erst etwas beschließen und tut es dann. Vorschlag: Levi hatte schon beschlossen, ins Sanctum zurück zu kehren, als ihr Blick ...

„Sharatah, Herr der Finsternis“, hörte sie Kaiphas laut vorlesen. Er hatte sich neben sie gestellt und war ihrem Blick gefolgt. „Ist es das?“
„Ja. Ich bin mir ziemlich sicher.“


Zum Schluss: Ist das ein Kapitelende? Eignet sich nicht so, finde ich. Lieber die beiden erst eine Entdeckung im Buch machen lassen, als Cliffhanger. Habe aber die Fortsetzung noch nicht gelesen, falls ich da eine Stelle finde, sage ich es dir. Ist halt schwer, mit deinen Tempo mitzuhalten Wink

LG
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Kätzchen
Geschlecht:weiblichKlammeraffe

Alter: 33
Beiträge: 713
Wohnort: Katzenkörbchen


Beitrag25.01.2013 14:14

von Kätzchen
Antworten mit Zitat

hallo zusammen!

@Berti:

Ja das "sichtlich" ist wirklich sehr fehl am Platz. Manchmal schreibe ich eine Idee auf, um sie nicht mit Warten zu verfälschen, da passiert das hin und wieder. Ich muss, denke ich, den ganzen Text noch einmal absuchen nach solchen Stellen *uff* Aber es soll ja stimmig sein!

Ohje entschuldige, das hatte ich ja ganz vergessen: Ja es soll ein ganzes Manuskript werden, von Buch spreche ich da noch nicht so gerne ~

@nebenfluss

Huiuiui, ich danke dir, dass du dir meinen Text "reinziehst", obwohl es dein Genre verfehlt. Denn deine Kommentare sind so schön präzise, da kann ich meistens nur mit dem Kopf nicken!

Ok, etwas detaillierter! Was du hier nicht erläutert findest werde ich ohne Kommentar übernehmen.

Zitat:
Beim letzten Satz gerät m. E. die Perspektive ins Schwimmen. Außerdem können Männer nicht gleichzeitig nachdenken und ihre Umgebung betrachten  Dafür, dass er ein Dämon ist und sie nicht, verhalten die beiden sich etwas zu synchron, finde ich


Ja das finde ich einen guten Einwand! Das werd ich machen, da fällt mir schon was ein. hier möchte ich was vorweggreifen:

Zitat:
Irgendwie nett, dass die immer gleichzeitig rauchen, aber für mich ist dieses Synchronverhalten wieder so etwas - ich glaube, das wurde hier an anderer Stelle schon erwähnt -, wo die beiden wieder so eine Einheit bilden und ich mich frage, was denn Kaiphas als Dämon nun von Levi unterscheidet (von den benannten Äußerlichkeiten, Alter, Stärke abgesehen). Sie rauchen im Gehen, das ist schon mehr Nikotinsucht als gemeinsame Gemütlichkeit. Von daher müssten sie es m. E. nicht gleichzeitig tun.


Als Raucher muss ich dir hier leider widersprechen: Rauchen ist ein Gruppenverhalten. Wenn Leute zusammen unterwegs sind, wirst du sie immer gleichzeitg rauchen sehen. Wenn man nämlich einen Glimmstängel sieht, will der Kopf auch einen - auch Dämonen sind da recht einfach. Aber das erfährst du in der Fortsetzung, denn das ist kein Ende des Kapitels!  Cool

Zitat:
Nach Kaiphas' Übergriff wundert es mich, dass Levi hier so gnädig über ihn denkt. Emanzipiert kommt sie mir nicht gerade vor; das beißt sich für mich damit, dass sie einen "Männerberuf" gewählt hat, in dem es ums Jagen und Kämpfen geht


Ich dachte das "für seine Verhältnisse" könnte hier reichen - Denn Levi ist nicht besonders nachtragend, dass soll dem Leser langsam klar werden. Ich würde sie nicht als Poweremanze beschreiben, sie hat schon Selbstbewusstsein - aber sie weiß, dass man den Dämon nicht ändern kann, denn er tut ja doch was er will. Klar, das weiß der Leser nicht, aber diese Tatsache muss mal hingenommen werden, sonst greife ich zuviel vorweg. Vielleicht werde ich den Einstieg in den Satz etwas härter gestalten, und nicht ganz so putzig.

Zitat:
Ansammeln der Menschentraube würde ich weglassen,


Ja danke, das hatte mich irgendwie auch gestört.

Zitat:
Diese Info ist jetzt besser eingebunden als in dem Dialog vorher. Aber denkt Levi erst jetzt daran? Die beiden sind doch längst auf dem Weg zur Bibliothek, oder habe ich da gerade den Überblick verloren?


Nein, du bist voll dabei. Sie hat ihm ja von ihrem Vorhaben mit der Bibliothek bereits erzählt, daher dachte ich das ergibt sich.

Zitat:
Die schlendern? Schreibst du einen Reiseführer? Was ist das denn für eine Arbeitmoral - an anderen Stellen im Land werden gerade ihre Kollegen abgemurkst, sie sollen herausfinden warum, da wäre doch langsam etwas mehr Zielstrebigkeit angesagt, finde ich.


Ähm ja, vollkommen richtig.

Zitat:
Einverstanden, wie du hier die Unlogik aus dem Dialog rausgeschmissen hast, aber du könntest weiter kürzen.


Klingt echt besser

Zitat:
Dass Kaiphas regelmäßig "Gespenster sieht", ist mir neu, aber vielleicht spielt das ja in der Geschichte noch eine Rolle.


Ja ich denke schon. Die Art und Weise ist nur mir selbst noch unklar, aber die Andeutung ist bewusst gesetzt.

Zitat:
Hier kriege ich den Blickwinkel nicht hin. Ich dachte, die laufen von vorne auf den Bibliothekseingang zu, sehen Cairo davorstehen, wieso biegen die jetzt noch mal ab?


Mein Fehler, da hab ich nicht drauf geachtet, das ist noch aus dem vorigen Bild in meinem Kopf  Embarassed  Danke für den Hinweis.

Zitat:
Welche Farbe haben diese funkenden Augen denn jetzt?


Ja da war doch was...

Zitat:
Perspektiv-Alarm! Woran erkennt Levi, dass das Lächeln falsch ist?


Wird personifizierter hinzugefügt!

Zitat:
Vielleicht teilten sich den Raum auf?


Wow, so einfach und eine echte Erleuchtung!

Vielen Dank für deine Gedanken, und die Mühe, es so detailliert zu zerpflücken, das trägt die Geschichte sehr voran! Es freut mich auch, dass dir meine Veränderungen gefallen. Ich bin halt nicht vom Typ "Ja und Amen", ich sage was ich denke. Also wenn ich was gut finde, mach ich das auch so und fummle bisschen rum, dass alles wieder passt. Kritiken nehm ich mir wirklich sehr zu Herzen!

Zitat:
Aber du solltest m. E. darauf achten, dass diese Handlungsstränge ineinandergreifen und eine gemeinsame Dramatik entwickeln. Bestimmt erleben die beiden noch eine Menge Abenteuer zusammen, an denen ihr Verhältnis, ihr Verständnis füreinander wachsen kann.


Vielleicht befriedigt dich der nächste Teil der Fortsetzung etwas mehr. Wobei es erst im darauffolgenden Teil an rasantem Tempo gewinnt (versprochen!)
Das alles ist noch ein Kapitel und somit ist für den heute eingestellten und den noch folgenden Text keine Trennung vorzunehmen!

Vielen lieben Dank!

LG

Katzilein


_________________
Wir sind, wer wir sind.
Ich tippe und rede schneller, als mein Hirn denken kann.
Erwachsener und unvernünftiger als je zuvor.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
Soltar
Geschlecht:männlichWortedrechsler


Beiträge: 66
Wohnort: Hamburg


Beitrag25.01.2013 18:20

von Soltar
Antworten mit Zitat

Kätzchen hat Folgendes geschrieben:
Allerdings würde mich der Leseeindruck auch interessieren, fandest du die Fortsetzung logisch in Ordnung? Ist die Geschichte der Dämonen zu abgedreht?

Wenn mir da etwas nicht gepasst hätte, hätte ich gemeckert. Hab ich aber nicht. Obwohl ich das sooooo gerne mache.

Ernsthaft: Es gibt hier Leute, die können dir qualifizierte Hilfe geben. Ich kann das nicht, dazu fehlt mir die Erfahrung und auch eine ordentliche Portion Wissen. Was ich machen kann, ist dir zu sagen, wie es sich für mich anfühlt. Und das ist einfach: Es fühlt sich richtig an.

LG Soltar
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Kätzchen
Geschlecht:weiblichKlammeraffe

Alter: 33
Beiträge: 713
Wohnort: Katzenkörbchen


Beitrag25.01.2013 19:56

von Kätzchen
Antworten mit Zitat

lieber soltar,

Zitat:

Ernsthaft: Es gibt hier Leute, die können dir qualifizierte Hilfe geben. Ich kann das nicht, dazu fehlt mir die Erfahrung und auch eine ordentliche Portion Wissen. Was ich machen kann, ist dir zu sagen, wie es sich für mich anfühlt. Und das ist einfach: Es fühlt sich richtig an.


Du weißt ich bin ehrlich und ich freue mich immer über deine Eindrücke. Es geht um viel mehr als qualifizierte Kritik (klar die braucht man immer) aber allein ehrliche Leseeindrücke sind mir soo wichtig. Also bitte nicht weglaufen, sonst muss ich dich anketten  Laughing

LG

Katze


_________________
Wir sind, wer wir sind.
Ich tippe und rede schneller, als mein Hirn denken kann.
Erwachsener und unvernünftiger als je zuvor.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
Soltar
Geschlecht:männlichWortedrechsler


Beiträge: 66
Wohnort: Hamburg


Beitrag25.01.2013 20:02

von Soltar
Antworten mit Zitat

Weglaufen? Ich bin viel zu gespannt, wie es weitergeht!!!
Und das ist doch wohl ein eindeutiges Statement, oder? Very Happy

LG Soltar
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Paradigma
Geschlecht:weiblichKlammeraffe

Alter: 54
Beiträge: 959
Wohnort: Östlich von Westfalen
Podcast-Sonderpreis


Beitrag26.01.2013 22:48

von Paradigma
Antworten mit Zitat

Hallo Kätzchen,


jetzt wäre mir die Fortsetzung beinahe durch die Lappen gegangen.
Diesmal nur ein paar winzige kleine Kichererbsen, die Szene an sich finde ich sehr stimmig und gut geschrieben.

-----------
Zitat:
Sie blickte sich suchend nach einer freien Leiter um, fand aber keine.


Ungewöhnlich für eine Bibliothek, aber gut …

Zitat:
„Willst du damit sagen ich bin dick?“


Blöder Tussispruch. Die Frau ist eine Kämpferin, die ist durchtrainiert. Eher würde sie ihn aufziehen und fragen: Bin ich dir schwachen Dämon zu schwer?"


Zitat:
Das Schmunzeln in ihrem Gesicht verschwand verblasste jedoch nur langsam, als sie Seite für Seite


Zitat:
Dieses Bild hier sieht echt abgefahren aus.


Das klingt eher nach modernem Teenager als nach einer Jägerin in einem eher mittelalterlichen Fantasy-Setting, selbst wenn es da Kaffee und Zigaretten gibt.  

Zitat:
So konnten sie ohne viel Aufsehen ihre Pläne in die Tat umsetzen und niemand erkannte sie als Dämonen. Also wurden sie von Generation zu Generation immer mehr zu Legenden und man hörte auf sie zu jagen.


Wussten die Menschen das nicht? Ist nie so eine Tarnung aufgeflogen? Was, wenn ein Mensch einen Dämon in Menschengestalt angriff und nicht verletzen konnte?

Zitat:
„Sayeh suchte sich auch eine Menschenfrau und so nahmen die Dinge ihren Lauf. Mit jeder Generation, in der sich die Blutlinien vermischen, wurden Dämonen mehr und mehr zu dem, was ich jetzt bin.“


Sicher haben in die Halbdämonen-Familien auch wieder reinrassige Dämonen "eingeheiratet", oder? Dämonen gibt es also in jeder "Zwischenstufe". Vielleicht sollte er noch ein paar Worte drüber verlieren, welche Unterschiede es zwischen "eher reinblütigen Dämonen" und "fast schon wie Menschen-Dämonen" so gibt. Rote Augen können ja nicht das einzige Merkmal sein?


_________________
Schreib den ersten Satz so, dass der Leser unbedingt auch den zweiten lesen will.

William Faulkner
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
crim
Geschlecht:männlichsex, crim & rock'n'roll


Beiträge: 1578
Wohnort: München
Die lange Johanne in Gold Lezepo 2015
Pokapro und Lezepo 2014 Pokapro VII & Lezepo V



Beitrag27.01.2013 00:27

von crim
Antworten mit Zitat

Hi Katze,
habe hier am Anfang zwei Stellen gefunden, wo ein Feinschliff vielleicht noch mehr rausholen könnte. Musst du entscheiden, wie einleuchtend das ist, aber weißt du ja eh... Wink
Zitat:

Als sie wieder festen Boden unter den Füßen hatte, klappte sie das Buch auf und ging zu einem der kleinen Tische, wo sie sich auf einen Stuhl setzte. Sie hörte wie Kaiphas einen weiteren Stuhl heranholte und sich neben ihr nieder ließ. Die Sitzgelegenheit wirkte bei seinem kräftigen Körper eher wie ein Kinderstühlchen und Levi musste ein lautes Lachen unterdrücken.

Die Dopplung des Stuhls! Eigentlich stört mich sowas selten, aber hier gibts ja auch noch Sitzgelegenheit und Kinderstühlchen. Vorschlag: Ersten Satz umstellen: Bspw. ...klappte sie das Buch auf und setzte sich an einen der kleinen Tische. Damit vermeidest du den ersten Stuhl und der weitere, den Kaiphas heranzieht, spezifiziert von ganz alleine unauffällig gleich noch worauf Levi am Tisch sitzt, obwohl das so oder so wahrscheinlich schon durch "an den Tisch setzen" klar wäre.

Zitat:

Das Schmunzeln in ihrem Gesicht verschwand jedoch nur langsam, als sie Seite für Seite sorgfältig umblätterte.

Es hängt auch mit dem Gelesenen zusammen, dass Levis Schmunzeln langsam schwindet, denke ich. Wenn dem so ist: Den Part hinter dem Komma nach vorne holen. Warum? Ich stell erstmal um, dann sieht mans besser ---> Als sie sorgfältig Seite für Seite umblätterte, verschwand langsam das Schmunzeln aus ihrem Gesicht.
Die Verbindung tritt meiner Meinung nach in dieser Satzstellung eindrücklicher hervor. Was du dabei opferst ist das jedoch und das nur. Du musst entscheiden, was näher an deiner Intention liegt.

Dann kommt ein langer Part der mir gut gefällt, besonders die Einführung Sharatahs und Levis gedankliche Gegenüberstellung dieses Fieslings mit Kaiphas. Das fließt auch klanglich schön. Aber jetzt ists spät. Mehr habe ich zu diesem Part gerade nicht auf Lager - die müden Augen.

Heute ein kleines Kommentärchen. Bald wieder mehr.
LG Crim
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Vidora
Geschlecht:weiblichLeseratte

Alter: 36
Beiträge: 151



Beitrag27.01.2013 09:46

von Vidora
Antworten mit Zitat

Heyho smile

Alles, was ich sprachlich anzumerken gehabt hätte, wurde schon erwähnt, also beschränke ich mich auf den Inhalt.

Mir gefällt, dass wir nun mehr über die Dämonen und Kaiphas Herkunft erfahren (mich wundert nur ein bisschen, dass dieses Wissen nicht zumindest zum größeren Teil in Levis Ausbildung schon vermittelt wurde - oder ging es da weniger um Dämonen und mehr um Gromah-Jagd? Naja, dazu wissen wir wahrscheinlich zu wenig darüber.). Der Dialog gefällt mir gut, vor allem zum Schluss als Kaiphas so tut als würde er Levi beißen wollen. Mein Bild von Kaibaphas wird immer detaillierter. Schön gemacht, wirkte sehr lebendig auf mich.  Very Happy

Mir ist Kaiphas inzwischen als Charakter sogar lieber als Levi. Ist das so gewollt? *g* Eigentlich ist das ein eher schlechtes Zeichen für die Geschichte, denn meine Lieblingscharaktere in Büchern haben eine hohe Sterbewahrscheinlichkeit, wie sich über die Jahre herausgestellt hat. Mir gefallen scheinbar unterbewusst immer die Charaktere, für die der Autor einen baldigen Tod geplant hat *grummel*


_________________
Always be yourself! Unless you can be a unicorn. Then always be a unicorn!
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:   
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen
Seite 6 von 10 Gehe zu Seite Zurück  1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10  Weiter

Deutsches Schriftstellerforum Foren-Übersicht -> Prosa -> Werkstatt
Du kannst keine Beiträge in dieses Forum schreiben.
Du kannst auf Beiträge in diesem Forum nicht antworten.
Du kannst Deine Beiträge in diesem Forum nicht bearbeiten.
Du kannst Deine Beiträge in diesem Forum nicht löschen.
Du kannst an Umfragen in diesem Forum nicht teilnehmen.
In diesem Forum darfst Du keine Ereignisse posten
Du kannst Dateien in diesem Forum nicht posten
Du kannst Dateien in diesem Forum nicht herunterladen
 Foren-Übersicht Gehe zu:  

EmpfehlungEmpfehlungEmpfehlungEmpfehlungEmpfehlungEmpfehlungEmpfehlungEmpfehlungEmpfehlungEmpfehlung

von zwima

von Rosanna

von Valerie J. Long

von Einar Inperson

von MoL

von silke-k-weiler

von MShadow

von Traumtänzerin

von i-Punkt

von zwima

Impressum Datenschutz Marketing AGBs Links
Du hast noch keinen Account? Klicke hier um Dich jetzt kostenlos zu registrieren!