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Kabanossi


 
 
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gold
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Beitrag30.11.2012 18:53
Kabanossi
von gold
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Neue Version »

Sie liebte diesen Namen- am Nachbartisch ertönte Kabanossi-oh Gott, war das klasse, das war Musik in ihren Ohren, die sie auf´s Äußerste gespitzt hatte, damit ihr nichts entging. Auch schielte sie immer wieder zu Nachbars Tisch- wer aus dieser illustren Gesellschaft war Kabanossi?- war es der etwas verlebt aussehende Mann mit dem hellen Westernhut im Nacken?
Pro Jahr-  und das schienen schon etliche zu sein- hatte sich eine Furche in seinem Gesicht gebildet , die ihm den Ausdruck eines reifen , verführerischen Mannes verliehen, untermalt von einem sanften Akzent. Gerade war er dabei, nach dem Wort Kabanossi das Wort blau zu intonieren, b-l-au  das war auch so eine Symphonie, einen Akkord in C-Moll bildend mit Kabanossi.
War er Kabanossi oder war es die Dame an seiner Seite mit den Fascinators als Kopfbedeckung? Zu ihr passte eher Lady und noch etwas dazu, aber nicht Kabanossi, Kabanossi klang feurig, temperamentvoll, verwegen. Der junge Mann mit seinem Wetlookgel  schien es auch nicht zu sein, der hatte zu viele Pickel und wirkte, als sei er nicht weit davon entfernt, aus Mutters Schoss entschlüpft zu sein und die junge Blondine daneben, sie war zu dünn für Kabanossi.
 Also blieb nur- wie bereits vermutet- der Mann mit den Furchen und dem wunderschönen Akzent. Gerade im Begriff, aufzustehen und ihn zu bitten- äh, Herr Kabanossi, entschuldigen Sie, haben Sie Feuer? hielt sie inne, ein Ober näherte sich mit einem Teller, diesen elegant auf den Tisch platzierend, mit einem „Kabanossi  für die Dame“.



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nebenfluss
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Beitrag03.12.2012 12:04

von nebenfluss
Antworten mit Zitat

Hallo gold,

ach schade. Kann ich gar nichts mit anfangen. Die Pointe habe ich entweder in den ersten Zeilen schon geahnt oder nicht umfassend begriffen.

Ich bin ein Mann, vielleicht habe ich deshalb Probleme, mir eine Furche im Gesicht (oder, wie es später heißt, mehrere davon) nicht nur als reif, sondern auch verführerisch vorzustellen. Vielleicht bedingt das eine das andere?! Aber beim sanften Akzent steige ich aus.

Die Leerzeichen, die hier da sind, dort aber zuviel, haben mich auch etwas irritiert. Ist natürlich langweilig, anzumerken, aber in einem solch kurzen Text wundere ich mich schon darüber.

Ist natürlich, wie üblich, rein subjektiv. Die Idee ist ganz witzig, aber ich würde sie eher nutzen, um eine Geschichte mit einem Prota namens Kabanossi oder Cabanosi oder so zu schreiben. Den könntest du dann so beschreiben, wie du dir jemanden mit diesem Namen vorstellst.

Du bist hier, soweit ich weiß, ziemlich aktiv. Ich finde bestimmt etwas von dir, was mir besser gefällt.

LG
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Nina
Geschlecht:weiblichDichterin


Beiträge: 5012
Wohnort: Berlin


Beitrag03.12.2012 12:12
Re: Kabanossi
von Nina
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Hallo gold,

mir gehts ähnlich wie nebenfluss - ich habs auch nicht verstanden. Da sitzen ein paar Leute in der Kneipe und reden und einer davon phantasiert und träumt? Ist es das? Wartet die Protagonistin auf jemanden?

Die Furche halte ich auch für ungünstig. Ich muss da unweigerlich an die Landwirtschaft denken. *g* Oder an Mickey Rourke, der ja jetzt geliftet ist. Also doch eher die Landwirtschaft.

"Fascinators" - was ist das?

Ich mag solche kurzen Geschichten eigentlich gern lesen. Hier fehlt noch etwas. Vielleicht kann ich Dir noch einen Tipp geben, wenn Du mir verrätst, was Du hier eigentlich hast erzählen wollen, was ich aber nicht verstanden habe.

Dennoch: Immer schön weiter machen mit dem Schreiben!

LG
Nina


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Neraka
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Alter: 31
Beiträge: 70



Beitrag03.12.2012 17:35
Re: Kabanossi
von Neraka
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Nina hat Folgendes geschrieben:

"Fascinators" - was ist das?


Gibt es wirklich^^ Es handelt sich um einen Kopfschmuck, habe den Begriff schonmal gehört.

Ansonsten finde ich die Idee hinter dem Text recht gut, jedoch ist mir eben auch die Pointe etwas zu offensichtlich. Ich musste bei Kabanossi sofort an die Wurstsorte denken und dachte mir dann "Das kann doch nicht sein, dass jemand Kabanossi heißt. Garantiert verwechselt die Frau den Namen mit dem Gericht." Und so war es dann eben auch. Vielleicht könnte man das Ganze etwas umschreiben, sodass der Effekt "überraschender" kommt. Vielleicht versteht die Frau nur einen Teil des Wortes und denkt dann, es würde sich um einen Namen handeln.
Die Idee dahinter finde ich aber nicht schlecht und der Text hätte, in etwas abgeänderter Form, einen recht witzigen Effekt denke ich.


Liebe Grüße,
Neraka


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BlueNote
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Beitrag03.12.2012 18:15

von BlueNote
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Hi gold!

Ein seeeeeeeehr merkwürdiger Text. Kabanossi ist und bleibt für mich eine Wurst (oder genauer gesagt: mehrere Würste). Und für die meisten anderen Leser offensichtlich auch.

Deinen Schreibstil finde ich kompliziert (unnötig verschachtelt) - zu kompliziert für diese Geschichte. Außerdem hat der Text zu viele Gedankenstriche. wink Dann verwendest du öfters Wörter, die einfach nicht passen.
Zitat:

einen Akkord in C-Moll bildend

C-Moll ist bereits ein Akkord. Ich finde, man kann schlecht einen "Akkord in C-Moll bilden". Der ganze Satz ist schon so unverständlich:
Zitat:

 Gerade war er dabei, nach dem Wort Kabanossi das Wort blau zu intonieren, b-l-au das war auch so eine Symphonie, einen Akkord in C-Moll bildend mit Kabanossi.


Das Wort blau ist also eine Symphonie? Oder ist das Wort "blau" doch eher ein Akkord (C-Moll eben). Und warum ist das Wort blau ein C-Moll Akkord (und nicht etwa ein Des-Moll-Akkord?) oder gar eine Symphonie (was hat ein Wort mit einer Symphonie gemeinsam?)? Ist das nicht einfach nur so dahingeschrieben? Ich glaube eh, dass mir das zu hoch ist, dass ein Wort ("blau") zusammen mit einer Wurst einen Akkord bildet.

Wie gesagt: merkürdig das!

BN
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gold
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Beitrag03.12.2012 18:27

von gold
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[quote="BlueNote"]Hi gold!

Zitat:

 
 Ich glaube eh, dass mir das zu hoch ist, dass ein Wort ("blau") zusammen mit einer Wurst einen Akkord bildet.



 lol

Weiteres demnächst.

Edit: hab natürlich nicht damit gerechnet, dass ein Musiker meinen Text liest. Crying or Very sad


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gold
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Beitrag28.12.2012 22:00
Kabanossi
von gold
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so, da will ich mal wieder zu Kabanossi melden:

Zitat:
[quote="nebenfluss"]Hallo gold,

ach schade. Kann ich gar nichts mit anfangen. Die Pointe habe ich entweder in den ersten Zeilen schon geahnt oder nicht umfassend begriffen.

Ich bin ein Mann, vielleicht habe ich deshalb Probleme, mir eine Furche im Gesicht (oder, wie es später heißt, mehrere davon) nicht nur als reif, sondern auch verführerisch vorzustellen. Vielleicht bedingt das eine das andere?! Aber beim sanften Akzent steige ich aus.


Die Leerzeichen, die hier da sind, dort aber zuviel, haben mich auch etwas irritiert. Ist natürlich langweilig, anzumerken, aber in einem solch kurzen Text wundere ich mich schon darüber.

Ist natürlich, wie üblich, rein subjektiv. Die Idee ist ganz witzig, aber ich würde sie eher nutzen, um eine Geschichte mit einem Prota namens Kabanossi oder Cabanosi oder so zu schreiben. Den könntest du dann so beschreiben, wie du dir jemanden mit diesem Namen vorstellst.

Du bist hier, soweit ich weiß, ziemlich aktiv. Ich finde bestimmt etwas von dir, was mir besser gefällt.

LG


@ lieber Nebenfluss
Danke für deine konstruktive Kritik!
Ich hoffe, du hast in meinem Sammelsurium etwas gefunden, was dir besser gefällt. Vielleicht gefällt dir ja die neue Version etwas besser?
Liebe Grüße
Gold


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gold
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Beitrag28.12.2012 22:02
Re: Kabanossi
von gold
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Nina hat Folgendes geschrieben:
Hallo gold,

mir gehts ähnlich wie nebenfluss - ich habs auch nicht verstanden. Da sitzen ein paar Leute in der Kneipe und reden und einer davon phantasiert und träumt? Ist es das? Wartet die Protagonistin auf jemanden?

Die Furche halte ich auch für ungünstig. Ich muss da unweigerlich an die Landwirtschaft denken. *g* Oder an Mickey Rourke, der ja jetzt geliftet ist. Also doch eher die Landwirtschaft.

"Fascinators" - was ist das?

Ich mag solche kurzen Geschichten eigentlich gern lesen. Hier fehlt noch etwas. Vielleicht kann ich Dir noch einen Tipp geben, wenn Du mir verrätst, was Du hier eigentlich hast erzählen wollen, was ich aber nicht verstanden habe.

Dennoch: Immer schön weiter machen mit dem Schreiben!

LG
Nina



@liebe Nina,
du hast es richtig erfasst: die Prota sitzt am Nebentisch in einem Restaurant und schnappt das Wort Kabanossi auf, das ihr bisher unbekannt war, sie also auch nicht weiß, dass es hier um eine Wurst geht.
Ich bilde mir ein, dass das aber auch ohne meine Erklärung klar sein müsste.
Die Furche steht für intensiv gelebt haben, im weitesten Sinne von intensiv geliebt haben. (man sagt doch auch: der ist verlebt und meint damit, dass die Person ein bewegtes Leben hatte).
Dir auch danke für deinen Kommentar.
Liebe Grüße
Gold


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Beitrag28.12.2012 22:03
Re: Kabanossi
von gold
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Neraka hat Folgendes geschrieben:
Nina hat Folgendes geschrieben:

"Fascinators" - was ist das?


Gibt es wirklich^^ Es handelt sich um einen Kopfschmuck, habe den Begriff schonmal gehört.

Ansonsten finde ich die Idee hinter dem Text recht gut, jedoch ist mir eben auch die Pointe etwas zu offensichtlich. Ich musste bei Kabanossi sofort an die Wurstsorte denken und dachte mir dann "Das kann doch nicht sein, dass jemand Kabanossi heißt. Garantiert verwechselt die Frau den Namen mit dem Gericht." Und so war es dann eben auch. Vielleicht könnte man das Ganze etwas umschreiben, sodass der Effekt "überraschender" kommt. Vielleicht versteht die Frau nur einen Teil des Wortes und denkt dann, es würde sich um einen Namen handeln.
Die Idee dahinter finde ich aber nicht schlecht und der Text hätte, in etwas abgeänderter Form, einen recht witzigen Effekt denke ich.


Liebe Grüße,
Neraka


@liebe Neraka,
danke für die Rettung der Fascinators! Laughing  
Bin deiner Kritik wohl nicht so gerecht geworden:
für mich ist eigentlich das Wesentliche an dieser Geschichte das Wort Kabanossi, das ja,
von einer entsprechenden Stimme ausgesprochen, einen wunderschönen, rassigen Klang hat. Ich weiß nicht, ob ich das jetzt transportieren konnte. Das Nichtwissen  der Prota um den Namen spielt eher eine untergeordnete Rolle.
Liebe Grüße
Gold


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gold
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Beitrag28.12.2012 22:05

von gold
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BlueNote hat Folgendes geschrieben:
Hi gold!

Ein seeeeeeeehr merkwürdiger Text. Kabanossi ist und bleibt für mich eine Wurst (oder genauer gesagt: mehrere Würste). Und für die meisten anderen Leser offensichtlich auch.

Deinen Schreibstil finde ich kompliziert (unnötig verschachtelt) - zu kompliziert für diese Geschichte. Außerdem hat der Text zu viele Gedankenstriche. wink Dann verwendest du öfters Wörter, die einfach nicht passen.
Zitat:

einen Akkord in C-Moll bildend

C-Moll ist bereits ein Akkord. Ich finde, man kann schlecht einen "Akkord in C-Moll bilden". Der ganze Satz ist schon so unverständlich:
Zitat:

 Gerade war er dabei, nach dem Wort Kabanossi das Wort blau zu intonieren, b-l-au das war auch so eine Symphonie, einen Akkord in C-Moll bildend mit Kabanossi.


Das Wort blau ist also eine Symphonie? Oder ist das Wort "blau" doch eher ein Akkord (C-Moll eben). Und warum ist das Wort blau ein C-Moll Akkord (und nicht etwa ein Des-Moll-Akkord?) oder gar eine Symphonie (was hat ein Wort mit einer Symphonie gemeinsam?)? Ist das nicht einfach nur so dahingeschrieben? Ich glaube eh, dass mir das zu hoch ist, dass ein Wort ("blau") zusammen mit einer Wurst einen Akkord bildet.

Wie gesagt: merkürdig das!

BN


@Lieber BlueNote,
weiß nicht, ob die Beschreibung der Aussprache von Kabanossi und blau jetzt deinem musikalischen Empfinden näher kommt.
Dir auch danke für deinen  (humorvoll musikalischen)Kommentar.
Liebe Grüße
Gold


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gold
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Beitrag28.12.2012 22:10
Kabanossi- neue Version
von gold
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Kabanossi, ein tief gelegtes Kabanossi durchschwang den Raum. Wie Ella diesen Klang  liebte! Er schien vom Nachbartisch zu tönen, an dem sich eine illustre Gesellschaft breit gemacht hatte.  Ella hatte ihre Ohren auf´s Äußerste gespitzt um noch mehr von dieser Musik in sich aufzunehmen. Und da war es noch einmal: Ka-b …-ein wunderschön weiches B- (die Lippen des Intonierenden vibrierten dabei erotisch), gefolgt von einem -  Nossi, ein kurzes nasales O, ein sich schlängelndes SSi …

Kabanossi schien den Raum erobert zu haben; hatte da nicht- etwas weiter entfernt- ein junges Mädchen seinen Mund plötzlich leicht geöffnet- und legte nicht der alte Herr an ihrer Seite den Kopf etwas schief? Träumerisch nippte Ella an ihrer heißen Schokolade und überlegte, wer an ihrem Nachbartisch diesen wunderschönen Namen trug.

War es der etwas verlebt aussehende Mann mit dem hellen Westernhut im Nacken?
Pro Jahr, und das schienen schon etliche zu sein, hatte sich eine Furche in seinem Gesicht gebildet, die ihm den Ausdruck eines reifen, verführerischen Mannes verliehen, untermalt von einem sanften Akzent. Gerade war er dabei, nach dem Kabanossi das Wort blau anzustimmen, was einen nahezu sphärischen Klang annahm. Wiederum erschien das vibrierende B  auf seinen Lippen, es schien zu schweben, ehe es in ein tiefes wohl klingendes l-au überging. War er Kabanossi  oder war es die Dame an seiner Seite mit den Fascinators als Kopfbedeckung? Zu ihr passte eher „Lady“und eine nähere Bezeichnung, zum Beispiel ein geziertes Chatterley, aber nicht Kabanossi. Kabanossi klang feurig, temperamentvoll, verwegen. Der junge Mann daneben mit seinem Wetlookgel schien es auch nicht zu sein, der hatte zu viele Pickel in seinem leuchtend weißen Gesicht und wirkte, als sei er nicht weit davon entfernt, Mutters Schoß entschlüpft zu sein. Die junge Blondine, ihm gegenüber, die ihn gelangweilt ansah, wirkte zu dünn und temperamentlos für diesen Namen.

Also blieb nur- wie bereits vermutet-der Mann mit den Furchen und dem wunderschönen Akzent. Gerade im Begriff, aufzustehen und ihn zu bitten- äh, Herr Kabanossi, verzeihen Sie, haben Sie Feuer ? hielt Ella inne, ein Ober näherte sich mit einem Teller, diesen elegant auf den Nachbartisch platzierend mit einem „Kabanossi für die Dame“, was Lady Chatterley als Anlass zu kieksen nahm- was ist denn das? Das habe ich doch gar nicht bestellt, was soll denn die Wurst auf meinem Teller? Sind Sie denn von allen guten Geistern verlassen? Bitte entfernen Sie diese, as soon as possible, Mon dieu.– Kopf schüttelnd nahm der Kellner den Teller entgegen, sich anstrengend, ein  Fiepen zu übertönen,  das aus Richtung des  geschwungenen schmiedeeisernen Tischfußes  kam, indem er murmelte: „ich habe genau gehört, wie Sie Kabanossi sagten.“

Kaum hatte der Kellner Kabanossi ausgesprochen, als das Winseln anschwoll, so sehr, dass alle Anwesenden sich in Richtung Tischbein beugten, ja, sich geradezu verbeugten. Ella folgte den Blicken und nahm einen weißen Zwergpudel  mit einem blau  fluoreszierenden Halsband wahr. Der Pudel  schien außer Rand und Band geraten zu sein.

Ella witterte die Gunst der Stunde. Für sie bot dies- im wahrsten Sinn des Wortes- ein gefundenes Fressen, es war die Gelegenheit. Jetzt konnte sie sich dem  vermeintlichen Herrn Kabanossi  doch noch nähern. Mit einem- äh- wenn- Sie- nichts –dagegen- haben- würde- ich –die- Wurst- gern- einmal –probieren, deutete sie dem Kellner, die Kabanossi ihr zu überlassen.

Doch Lady Chatterley, die die Situation durchschaut hatte, riss dem Kellner den Teller aus der Hand, worauf dieser so sehr in Schieflage geriet, dass die Kabanossi auf den Boden glitt und auf Nimmerwiedersehen mit einem eifrigen Geschmatze und Gelecke
entsorgt wurde. Zuvor aber war noch ein mahnendes Kabanossi, pfui, in Richtung Hund erklungen.


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Neraka
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Beitrag01.01.2013 16:59

von Neraka
Antworten mit Zitat

Mir gefällt die neue Version von Kabanossi gut. Sie ist detailierter, beschreibt mehr Handlungen und lässt, aus meiner Sicht, auch etwas mehr in das Innere der Protagonistin blicken.
Die Szene mit dem Pudel hat mir zudem auch sehr gut gefallen  Laughing

Ein wenig wundert man sich beim Lesen meiner Meinung nach nach wie vor darüber, dass die Protagonistin den Begriff "Kabanossi" nicht kennt. Vielleicht könnte man noch einen Grund einfügen. Sie könnte beispielsweise nicht aus dem Land stammen, in dem sie sich momentan befindet und könnte darum Schwierigkeiten haben, nicht alltägliche Wörter zu verstehen. Das ist natürlich nur ein Vorschlag, vielleicht gibt es an dieser Stelle noch deutlich bessere Lösungen.
Edit: Habe grade erst deinen Post gesehen, wo du geschrieben hast, dass das Nichtwissen eine untergeordnete Rolle spielt.
Es blieb für mich eben dennoch eine Frage, warum genau sie Kabanossi nicht kennt. Allerdings bin ich auch eine Leserin, die oft und gern Geschichten hinterfragt, bzw. bestimmte Dinge genauer erfahren möchte Laughing  

Bis auf diese Frage, die ich mir beim Lesen gestellt habe, gefällt mir die zweite Version aber sehr viel besser, weil sie uns einfach etwas mehr den Geschehnissen nah bringt.


Liebe Grüße,
Neraka


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Beitrag02.01.2013 09:07
Kabanossi:allerneueste Version
von gold
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hallo Neraka,

vielen Dank für deine Mühe und Kommentar!!!

Hoffe, ich war nicht zu fordernd. Hatte mich aber irgendwie auf dem Glatteis befunden und war in ein Loch gefallen, in dem ich dann schwamm bis du mir wieder heraus geholfen hast!

Habe den Grund für das Nichtwissen der Prota in dem blau markierten Satz dargelegt. Ist der Grund nachvollziehbar?

Jetzt die allerneueste Version- (alles geblieben bis auf die blau markierte Satzergänzung, die neu dazu gekommen ist):

Kabanossi, ein tief gelegtes Kabanossi durchschwang den Raum. Wie Ella diesen Klang liebte! Er schien vom Nachbartisch zu tönen, an dem sich eine illustre Gesellschaft breit gemacht hatte. Ella hatte ihre Ohren auf´s Äußerste gespitzt um noch mehr von dieser Musik in sich aufzunehmen. Und da war es noch einmal: Ka-b …-ein wunderschön weiches B- (die Lippen des Intonierenden vibrierten dabei erotisch), gefolgt von einem - Nossi, ein kurzes nasales O, ein sich schlängelndes SSi …

Kabanossi schien den Raum erobert zu haben; hatte da nicht- etwas weiter entfernt- ein junges Mädchen seinen Mund plötzlich leicht geöffnet- und legte nicht der alte Herr an ihrer Seite den Kopf etwas schief? Träumerisch nippte Ella an ihrer heißen Schokolade und überlegte, wer an ihrem Nachbartisch diesen wunderschönen Namen trug.

War es der etwas verlebt aussehende Mann mit dem hellen Westernhut im Nacken?
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Also blieb nur- wie bereits vermutet-der Mann mit den Furchen und dem wunderschönen Akzent. Gerade im Begriff, aufzustehen und ihn zu bitten- äh, Herr Kabanossi, verzeihen Sie, haben Sie Feuer ? hielt Ella inne, ein Ober näherte sich mit einem Teller, diesen elegant auf den Nachbartisch platzierend mit einem „Kabanossi für die Dame“, was Lady Chatterley als Anlass zu kieksen nahm- was ist denn das? Das habe ich doch gar nicht bestellt, was soll denn die Wurst auf meinem Teller? Sind Sie denn von allen guten Geistern verlassen? Bitte entfernen Sie diese, as soon as possible, Mon dieu.– Kopf schüttelnd nahm der Kellner den Teller entgegen, sich anstrengend, ein Fiepen zu übertönen, das aus Richtung des geschwungenen schmiedeeisernen Tischfußes kam, indem er murmelte: „ich habe genau gehört, wie Sie Kabanossi sagten.“

Kaum hatte der Kellner Kabanossi ausgesprochen, als das Winseln anschwoll, so sehr, dass alle Anwesenden sich in Richtung Tischbein beugten, ja, sich geradezu verbeugten. Ella folgte den Blicken und nahm einen weißen Zwergpudel mit einem blau fluoreszierenden Halsband wahr. Der Pudel schien außer Rand und Band geraten zu sein.

Ella witterte die Gunst der Stunde. Für sie, die zwar vehementes Mitglied der Vegetarierinnung war und mit Würsten nie etwas zu tun haben wollte, bot dies- im wahrsten Sinn des Wortes- ein gefundenes Fressen, es war die Gelegenheit. Jetzt konnte sie sich dem vermeintlichen Herrn Kabanossi doch noch nähern. Mit einem- äh- wenn- Sie- nichts –dagegen- haben- würde- ich –die- Wurst- gern- einmal –probieren, deutete sie dem Kellner, die Kabanossi ihr zu überlassen.

Doch Lady Chatterley, die die Situation durchschaut hatte, riss dem Kellner den Teller aus der Hand, worauf dieser so sehr in Schieflage geriet, dass die Kabanossi auf den Boden glitt und auf Nimmerwiedersehen mit einem eifrigen Geschmatze und Gelecke
entsorgt wurde. Zuvor aber war noch ein mahnendes Kabanossi, pfui, in Richtung Hund erklungen.


Liebe Grüße
-auf dass dir die Kabanossi noch schmecke-
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