|
|
Autor |
Nachricht |
hobbes Tretbootliteratin & Verkaufsgenie
Moderatorin
Beiträge: 4298
|
10.12.2012 11:12
von hobbes
|
|
|
Also damit kann ich leider gar nichts anfangen. Möglich, dass du auf die Geschichte hinter der Geschichte hinauswolltest - vielleicht, dass Autoren besser (oder überhaupt) bezahlt werden sollten ... keine Ahnung. Leider lese ich äußerst ungern Geschichten über abgehackte Körperteile, von daher habe ich auch nicht sonderlich Lust, nach dem Sinn dahinter zu forschen.
Mal abgesehn vom Inhalt, reißt mich der Stil jetzt auch nicht unbedingt vom Hocker.
So etwas trübt meine Lesefreude zum Beispiel:
Zitat: | Der Mann, der überhaupt nicht so aussah, wie man sich einen Pfandleiher gewöhnlich vorstellte, |
Wer ist "man"? Und wie stellt "man" sich gewöhnlich einen Pfandleiher vor?
Zitat: | Die Augen seines Gegenübers sahen plötzlich aus, als hätte jemand Jalousien darin heruntergelassen. |
Merkwürdiger Vergleich. Wie soll das aussehen?
|
|
Nach oben |
|
|
Nina Dichterin
Beiträge: 5012 Wohnort: Berlin
|
10.12.2012 14:17
von Nina
|
|
|
Und er bewegt sich noch
Zitat: | Der Mann, der überhaupt nicht so aussah, wie man sich einen Pfandleiher gewöhnlich vorstellte, wischte sich beim Näherkommen noch den Mund ab |
Man sich gewöhnlich … nicht so schöne Formulierung (besser Protabezogen formulieren)
Zitat: | Auf der anderen Seite legte sich eine Stirn in Wellen. |
Besser: Beim Gegenüber. „Auf der anderen Seite“ klingt, als wäre jemand auf der anderen Straßenseite und würde die Stirn runzeln.
Zitat: | „Nein. Ich bin Autor, wissen Sie.“ Kapp hob die Axt und schlug zu. Blut spritzte an die Scheibe, aber der Knochen war noch längst nicht durchtrennt. „Schwerer als ich dachte. Entschuldigung. Könnten Sie mir vielleicht behilflich sein?“ |
Das ist schön absurd. *g*
Zitat: | Der Pfandleiher, vorübergehend erstarrt, kam nicht recht in Bewegung. |
Ach wirklich? Da könnte man sich eins vielleicht sparen, finde ich.
Zitat: | Kapp schlug erneut zu. Und erneut. Und erneut. |
Er hätte ja auch „noch mal“ oder „wieder und wieder“ zuschlagen können. Dreimal erneut ist mir zuviel.
Schade. Hättest Du ein schönes Ende gefunden, wäre das hier richtig gut gewesen. Aber auch so ist es gut. Aber das Ende ist etwas schad, etwas fad. Ein zusätzlicher Satz zum Autor, das hätte ich gut gefunden und auf die Frau am Ende verzichtet.
Insgesamt sichere Erzählweise und Sätze.
_________________ Liebe tut der Seele gut. |
|
Nach oben |
|
|
lupus Bücherwurm
Alter: 56 Beiträge: 3913 Wohnort: wien
|
11.12.2012 00:19
von lupus
|
|
|
Die Idee ... eher mager
es fehlt der Geschichte an Schwung, sehr wahrscheinlich wegen der unnötigen Längen
der Plot ist an sich ganz einfach, aber die Gechichte ist langatmig erzählt und zwar nur erzählt
die Pointe is ein bisserl dürftig,eigentlich gibt es gar keine, auch keine echte Botschaft, sehr wahrscheinlich wegen der Widersprüchlichkeit; wertvoll gegen unnütz (der Wert einer 'Sache' ergibt sich aus dem subjektiven 'Nutzen')
Sprache .. ungelenk und einfach gestrickt, die Sätze variieren weder in LÄnge noch Struktur (schau dir einmal die Absatzanfänge an (Außer die ersten drei): Artikel+Subjekt .. immer gleich
_________________ lg Wolfgang
gott ist nicht tot noch nicht aber auf seinem rückzug vom schlachtfeld des krieges den er begonnen hat spielt er verbrannte erde mit meinem leben
-------------------------------------------------------
"Ich bin leicht zu verführen. Da muss nur ein fremder Mann herkommen, mir eine Eiskugel kaufen und schon liebe ich ihn, da bin ich recht naiv. " (c) by Hubi |
|
Nach oben |
|
|
Bananenfischin Show-don't-Tellefant
Moderatorin
Beiträge: 5339 Wohnort: NRW
|
11.12.2012 02:08
von Bananenfischin
|
|
|
Was soll man da sagen?
_________________ Schriftstellerin, Lektorin, Hundebespaßerin – gern auch in umgekehrter Reihenfolge
Aktuelles Buch: Geliebte Orlando. Virginia Woolf und Vita Sackville-West: Eine Leidenschaft
I assure you, all my novels were first rate before they were written. (Virginia Woolf) |
|
Nach oben |
|
|
Nihil { }
Moderator Alter: 34 Beiträge: 6039
|
11.12.2012 04:39
von Nihil
|
|
|
-> „Schwerer als ich dachte. Entschuldigung. Könnten Sie mir vielleicht behilflich sein?“
Wenn ich jetzt ganz böse wäre, würde ich sagen: Schade, dass ... Aber ich bin nicht ganz böse.
Ich wundere mich lediglich darüber, wie diese Amputation hier beschrieben wird. Schmerzen
werden überhaupt keine empfunden, stattdessen fragt der Mann noch lässig, ob man ihm
behilflich sein kann. Nicht mein Humor. Leider spricht die Geschichte im Allgemeinen meinen
Humor nicht besonders an. Schon der Einstiegssatz, der wahrscheinlich im Witze-Archiv eines
jeden deutschsprachigen Langzeitgedächtnisses verankert ist, bekommt nicht einmal durch
den Kontext des Plakats neuen Schwung. Dass der Kreditgeber Wuerger heißt, was andeutet,
dass er horrende Zinsen nimmt, ist auch ein alter Hut. Sprechende Namen zu verwenden ist
jetzt auch nicht meins, aber das ist Geschmackssache.
Was mich erzähltechnisch sehr stört, ist die fehlende Motivation für das Abschneiden des
Armes. Warum sollte er das tun? Wirkt auf mich so, als sollte durch die Brutalität allein
Spannung erzeugt werden. Das ist nicht das einzige, was im Dunkeln bleibt, denn manche
Sätze stehen nur da, aber erklären nichts. Etwa: „Der Mann, der überhaupt nicht so aussah, wie
man sich einen Pfandleiher gewöhnlich vorstellte [...]“ Nagut, da folgen zwar noch
Beschreibungen, aber es ist ein wenig „schief“, das so zu formulieren. Natürlich behalte ich
schon noch im Hinterkopf, dass die Geschichte in zwei Stunden formuliert wurde, aber diese
etwas ungeschickte Beschreibung wäre vielleicht auch so passiert, weshalb ich darauf
hinweisen wollte. Ich habe jetzt zu negativeren Worten gegriffen, als wahrscheinlich nötig,
aber wegen der fehlenden Motivation erscheint mir die Geschichte sinnlos und etwas platt.
Und wenn man den generellen Eindruck einmal gewonnen hat, gibt es auch viele
Kleinigkeiten, die stärker ins Auge stechen.
Alles in allem eine Geschichte, an der leider das Wichtigste fehlt: Konflikt und Motivation.
Manche Flüchtigkeitsfehler oder unbeholfene Beschreibungen sind drin, das allerdings ist in
zwei Stunden entschuldbar.
|
|
Nach oben |
|
|
MosesBob Gehirn²
Administrator Alter: 44 Beiträge: 18339
|
13.12.2012 00:08
von MosesBob
|
|
|
Hallöchen!
Vorgabe nicht eingehalten! Der Arm bewegt sich nicht ... nicht mehr. Nee, Spaß. Die Idee finde ich gut. An der Umsetzung hapert's. In der jetzigen Form finde ich nicht in die Geschichte hinein. Das Geschehen und die Protagonisten bleiben mir nach dem Lesen leider nur schwach in Erinnerung.
Zitat: | „Das ist kein Spaß. Niemand sollte seinen Arm zum Spaß verkaufen. Er ist das wertvollste, das ich habe, das ist alles. Sollte ich über dem Ellbogen ansetzen, was meinen Sie?“ Prüfend hielt Kapp das Beil auf mittlerer Höhe seines Oberarms an. „Oder noch ein bisschen mehr?“ Die Klinge rutschte noch zwei Zentimeter höher. |
Ich hätte es gerne gesehen, wenn diese Stelle noch mehr ausgearbeitet worden wäre. Hier hätte man erbarmungsloser mit den Nerven des Pfandleihers spielen können, ebenso mit dem morbiden Irrsinn des Autors. Entsetzte Blicke, ein Hauch von Hysterie und Panik, dazu ein Kalkül des Autors, das so knallhart seriös klingt, als wäre er tatsächlich im Vollbesitz seiner geistigen Kapazitäten, ein Schwanken zwischen Wahnsinn und Normalität. Das hätte mir sehr gefallen.
Viele Grüße,
Martin
_________________ Das Leben geht weiter – das tut es immer.
(James Herbert)
Die letzte Stimme, die man hört, bevor die Welt untergeht, wird die eines Experten sein, der versichert, das sei technisch unmöglich.
(Sir Peter Ustinov)
Der Weise lebt still inmitten der Welt, sein Herz ist ein offener Raum.
(Laotse) |
|
Nach oben |
|
|
Gast
|
13.12.2012 11:57
von Gast
|
|
|
Hallo
Eine der Geschichten, die bei jedem Lesen mehr Schwächen offenbaren, man darf nicht genau hinsehen. Hier wurde weder sprachlich noch inhaltlich mein Interesse geweckt. Nächstes Mal vielleicht?
LG
Lorraine
|
|
Nach oben |
|
|
Amaryllis Forenschmetterling
Alter: 38 Beiträge: 1380
|
13.12.2012 20:22
von Amaryllis
|
|
|
Liebe/r Inko,
irgendwie ist mir dein Text zu absurd. Gut, dein Prota ist Schreiber, wahrscheinlich denkt er, er kann nichts mehr schreiben, hat keine Muse mehr und deswegen braucht er auch den Arm nicht mehr, Geld aber schon. Aber er spürt keine Schmerzen? Oder verblutet?
Auch den Titel finde ich nicht ganz so gelungen, ich nehme an, es ist eine Anspielung auf Galileos "und sie bewegt sich doch". Gut, wenn man jetzt den Arm als Zentrum des Handelns des Schreibers nimmt, dann passt das vielleicht, aber das passt wiederum nicht zum Abhacken.
Tut mir wirklich leid, aber da fehlt mir irgendwie Hintergrund-Info, so steht mir das zu sehr im luftleeren Raum.
Ich hoffe, du kannst mit diesem Feedback etwas anfangen. Für Rückfragen oder Anmerkungen stehe ich natürlich auch nach dem Wettbewerb zur Verfügung. Die Befederung erfolgt dann abschließend (auch im Vergleich), wenn ich alle Texte kommentiert habe.
Liebe Grüße,
Ama
_________________ Mein Leben ist ein Scherbenhaufen...
Aber ich bin der Fakir. |
|
Nach oben |
|
|
Einherjer Klammeraffe
Beiträge: 545
|
13.12.2012 21:42
von Einherjer
|
|
|
Hallo.
Die Geschichte verstört mich.
Der arme Schriftsteller beim Pfandleiher. Der Plot ist nicht überragend kreativ. Das Abschlagen des Armes ist verstörend, wertet die Geschichte aber auch nicht auf.
Der Brückenschlag zur Vorgabe,"es bewegt sich", wirkt sehr angehängt.
Daher von mir 4 Federn.
Gruß
Einherjer
_________________ Stil ist die Fähigkeit, komplizierte Dinge einfach zu sagen - nicht umgekehrt (Jean Cocteau)
Der Unterschied zwischen dem richtigen Wort und dem beinahe richtigen ist der gleiche wie zwischen einem Blitz und einem Glühwürmchen. (Mark Twain) |
|
Nach oben |
|
|
Dienstwerk Reißwolf
Alter: 55 Beiträge: 1254 Wohnort: Gera/Markkleeberg
|
13.12.2012 22:13
von Dienstwerk
|
|
|
Meine Befederung im Überblick:
0 x 1 Feder
1 x 2 Federn
2 x 3 Federn
5 x 4 Federn
6 x 5 Federn
10x 6 Federn
5 x 7 Federn
2 x 8 Federn
1 x 9 Federn
LG, Ana
|
|
Nach oben |
|
|
Myrine Eselsohr
Alter: 35 Beiträge: 478 Wohnort: München
|
14.12.2012 15:15
von Myrine
|
|
|
Arm statt Herz - warum nicht? Allerdings hätte ich doch gerne gewusst, warum man auf die Idee kommt, seinen Arm abzuhacken und zu verleihen (von allgemeinem Wahnsinn einmal abgesehen). Und irgendwie bezweifle ich, dass man sich selbst einen Arm abhacken und dann noch fröhlich davonspazieren kann (Blutverlust und so).
Daher vier Federn für die Geschichte und liebe Grüße,
Myrine
_________________ Schläft ein Lied in allen Dingen,
die da träumen fort und fort,
und die Welt hebt an zu singen,
triffst du nur das Zauberwort.
(Joseph Freiherr von Eichendorff) |
|
Nach oben |
|
|
seitenlinie Reißwolf
Beiträge: 1829
|
14.12.2012 19:05
von seitenlinie
|
|
|
Für eine dramatische Geschichte zu skurril, aber nicht skurril genug, um wirklich gut zu sein.
Hier kommt etwas Schwung in den Plot:
Sollte ich über dem Ellbogen ansetzen, was meinen Sie?“ Prüfend hielt Kapp das Beil auf mittlerer Höhe seines
Oberarms an. „Oder noch ein bisschen mehr?“ Die Klinge rutschte noch zwei Zentimeter höher.
Dann läuft die Geschichte folgerichtig weiter und der Spannungsbogen sinkt bis zum Schluss. Es fehlt
auf jeden Fall ein Wendepunkt.
3 Federn
|
|
Nach oben |
|
|
|
|
Seite 2 von 2 |
Gehe zu Seite 1, 2 |
Du kannst keine Beiträge in dieses Forum schreiben. Du kannst auf Beiträge in diesem Forum nicht antworten. Du kannst Deine Beiträge in diesem Forum nicht bearbeiten. Du kannst Deine Beiträge in diesem Forum nicht löschen. Du kannst an Umfragen in diesem Forum nicht teilnehmen. In diesem Forum darfst Du Ereignisse posten Du kannst Dateien in diesem Forum nicht posten Du kannst Dateien in diesem Forum nicht herunterladen
|
Empfehlung | Empfehlung | Empfehlung | Empfehlung | Empfehlung | Empfehlung | Empfehlung | Empfehlung | Empfehlung | Empfehlung |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|