18 Jahre Schriftstellerforum!
 
Suchen
Suchabfrage:
erweiterte Suche

Login

Jetzt erhältlich! Eine Anthologie von und mit unseren Usern. Jetzt bestellen! Die erste, offizielle DSFo-Anthologie! Lyrikwerkstatt Das DSFo.de DSFopedia


Deutsches Schriftstellerforum Foren-Übersicht -> Lyrik -> Werkstatt
Am Wehentropf


 
 
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen
 Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen  « | »  
Autor Nachricht
Doris D.
Geschlecht:weiblichGänsefüßchen
D


Beiträge: 46



D
Beitrag02.10.2012 15:53
Am Wehentropf
von Doris D.
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

jeden tag schreibe ich kein gedicht und nicht zwei an sonntagen
als läge ich in einer batterie und es macht plop
doch legt mich die lyrik an den tropf gibt es kein erbarmen
und kein nachdenken darüber wer mich befruchtet hätte während
ich nicht essen und nicht schlafen kann und rastlos
laufe ich lockere den beckenboden
presse schwitze presse schwitze presse schreie
bis ich reiße und selig wiege ich mein blutverschmiertes kind

Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
firstoffertio
Geschlecht:weiblichShow-don't-Tellefant


Beiträge: 5854
Wohnort: Irland
Das bronzene Stundenglas Der goldene Spiegel - Lyrik (1)
Podcast-Sonderpreis Silberner Sturmschaden


Beitrag02.10.2012 21:49

von firstoffertio
Antworten mit Zitat

Dieses Kind gefällt mir. Das Bild hast du verblüffend angewendet.
In der vierten Zeile bin ich mir nicht sicher: Wäre "hat" anstatt "hätte" nicht besser?
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
Perry
Geschlecht:männlichExposéadler
P

Alter: 71
Beiträge: 2509



P
Beitrag02.10.2012 22:45
Hallo Doris,
von Perry
Antworten mit Zitat

eine gut angelegte Analogie zwischen den Wehen einer Kinds- und Gedichtgeburt.
Konstruktiv würde ich den Bildvergleich aber am Schluss in Richtung der gewollten Aussage lenken und das blutverschmiert in tintenverwischt oder
druckschwarz/druckgeschwärzt ändern.
LG
Perry
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
firstoffertio
Geschlecht:weiblichShow-don't-Tellefant


Beiträge: 5854
Wohnort: Irland
Das bronzene Stundenglas Der goldene Spiegel - Lyrik (1)
Podcast-Sonderpreis Silberner Sturmschaden


Beitrag02.10.2012 22:49

von firstoffertio
Antworten mit Zitat

Ja, das stimmt, was Perry sagt. Da bin ich auch etwas drüber gestolpert.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
BlueNote
Geschlecht:männlichStimme der Vernunft


Beiträge: 7306
Wohnort: NBY



Beitrag02.10.2012 22:56

von BlueNote
Antworten mit Zitat

Interessant! Das Dichten geht (bei Frauen) wohl auch irgendwie über den Beckenboden. wink

Mir gefällt dein Gedicht ebenso, obwohl ich es fast etwas überdramatisiert (formuliert) finde (es geht ja schließlich "nur" ums Dichten). Der Gegensatz vom Nicht-Dichten zu Beginn zu der Dicht-Euphorie danach erscheint mir auch etwas zu kontrastintensiv (was macht es aus, wenn der Protagonist nicht dichtet, wenn er anschließend umso rastloser dichtet?).

Jaaaaa ... trotzdem: Gern gelesen!

BN
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
anuphti
Geschlecht:weiblichTrostkeks

Alter: 58
Beiträge: 4320
Wohnort: Isarstrand
DSFo-Sponsor Pokapro 2015


Beitrag02.10.2012 23:05

von anuphti
Antworten mit Zitat

vorweg, ich bin kein lyrikexperte, ich bin aber über mehrere dinge gestolpert.

zuerst hatte ich die assoziation zu den comedian harmonists mit dem song, ich wollt ich wär ein huhn ... da würde auch das plopp dazupassen.

dann der schwenk ins krankenhaus und an den tropf und die folgenden bilder sind (für mich als ärztin wahrscheinlich anders gelesen) schlicht falsch.

der beckenboden ist bei der geburt nicht das problem, sondern der gebärmutterhals, und den kann frau leider nicht aktiv lockern.

(ich weiß nicht, ob du kinder hast, aber ich wage zu behaupten, dass beide vorgänge nicht vergleichbar sind, während einer geburt denkt frau so ziemlich gar nichts mehr, und das stelle ich mir beim dichten dann doch anders vor?)

auch die begriffe selig (ich würde erschöpft sagen)und blutverschmiert sind für mich nicht stimmig ...

deswegen packt mich dein gedicht leider nicht.

LG
Nuff


_________________
Pronomen: sie/ihr

Learn from the mistakes of others. You don´t live long enough to make all of them yourself. (Eleanor Roosevelt)

You don´t have to fight to live as you wish; live as you wish and pay whatever price is required. (Richard Bach)
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Aranka
Geschlecht:weiblichBücherwurm
A


Beiträge: 3106
Wohnort: Umkreis Mönchengladbach
Lezepo 2017 Pokapro und Lezepo 2014



A
Beitrag03.10.2012 00:02

von Aranka
Antworten mit Zitat

Hallo Doris,

ich habe bei dieser Analogie ein paar ungute Gefühle. Es herrscht ganz schön „Betrieb“ in den Zeilen und ich fühle mich ein wenig hin- und hergeworfen.
Aber ich gehe einmal Zeilenweise vor, dann kann ich es besser begründen.

Zitat:
jeden tag schreibe ich kein gedicht und nicht zwei an sonntagen


Hier ist ja deutlich Bezug genommen auf: „Ich wünscht ich wär ein Huhn...., dann legt ich jeden Tag ein Ei und sonntags auch mal zwei.“
Du hast das zwar inhaltlich umgekehrt, aber ich hatte nun etwas Heiteres erwartet.

Zitat:
als läge ich in einer batterie und es macht plop


Hier bleibst du bei den Hühnern, die in einer Legebatterie. Erinnert mich an irgendein Kabarett. Wenn ich nun das weitere Gedicht lese, dann erscheinen mir diese Zeilen ein wenig fremd davorgeschoben und auch im Ton für mich nicht zum Rest passend. Die Zeilen haschen ein wenig nach Effekt.

Zitat:
doch legt mich die lyrik an den tropf gibt es kein erbarmen


Jetzt bin ich dann beim Thema und Titel: die Lyrik als Wehentropf, das Gedicht das Neugeborene. Hier ist vielleicht das „läge“ in Z2 und „legt“ Z3 nicht ganz so schön.

Zitat:
und kein nachdenken darüber wer mich befruchtet hätte während


Auch mit dieser Zeile kann ich nicht allzu viel anfangen.

Zitat:
ich nicht essen und nicht schlafen kann und rastlos
laufe ich lockere den beckenboden


Für mich ist die Übertragung der beiden Ebenen Lyrik / Geburt nicht gut gelungen.   Es hinkt ein wenig. Am Wehentropf esse/laufe ich nicht mehr.

Zitat:
presse schwitze presse schwitze presse schreie
bis ich reiße und selig wiege ich mein blutverschmiertes kind


Wenn es dir darum geht, aufzuzeigen, dass ein Gedicht zu schreiben mit einer Geburt gleichzusetzen ist, dann müssten die gewählten Vergleiche auch besser stimmen und am Ende müsste aus meiner Sicht, das LI das Gedicht in den Händen halten.
Also würde ich diese Ebene „Gedicht“ anklingen lassen. Vielleicht wie Perry vorschlägt mit „tintenverschmiert“.

Wahrscheinlich habe ich keine richtige Antenne für diese Zeilen, sie scheinen mir mit viel Effekt gesetzt, aber bilden nicht sehr sorgfältig die Ebenen ab .

Mir fehlt der Zugang. Gruß Aranka


_________________
"Wie dahingelangen, Alltägliches zu schreiben, so unauffällig, dass es gereiht aussieht und doch als Ganzes leuchtet?" (Peter Handke)

„Erst als ihm die Welt geheimnisvoll wurde, öffnete sie sich und konnte zurückerobert werden.“ (Peter Handke)
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
palomina
Geschlecht:weiblichLeseratte


Beiträge: 197



Beitrag03.10.2012 06:32

von palomina
Antworten mit Zitat

Hallo Doris,

ich kann Aranka nur in allen Punkten Recht geben, bloß so schön ausdrücken hätt ichs wahrscheinlich nicht können.Very Happy  Außerdem hat sie mir viel Arbeit abgenommen. Danke, Aranka!  
Wie wärs, wenn du bei der eher humoristeischen Anfangsnote und den Hühnern bliebest und den Wehentropf ganz fallen ließest. Könnt ich mir gut vorstellen!Very Happy

Liebe Grüße, palo


_________________
Es ist schon Gras gewachsen
über unsren Himmel.
An manchen Stellen ist es blau
und gleich daneben ausgebrannt.
(palo 2011)
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Gast







Beitrag03.10.2012 07:40

von Gast
Antworten mit Zitat

Guten Morgen,

Zitat:
presse schwitze presse schwitze presse schreie
bis ich reiße und selig wiege ich mein blutverschmiertes kind


Das also stellt den kreativen Prozess der Entstehung eines Gedichtes dar. Auf diese Idee kann man durchaus kommen, aber mir persönlich ist es unmöglich, deine Herangehensweise nachzuvollziehen: das funktioniert (für mich) nicht.
Zu suggerieren, dass ein Gedicht aus einer Situation heraus entsteht, in der man kaum noch kontrolliert, was mit einem vorgeht, halte ich für grenzwertig.
Ich werde die einzelnen Zeilen nicht durchgehen, ich bleibe einfach beim "blutverschmierten Kind", dem "Ergebnis" des ganzen Prozesses. Nach der Geburt kann es durchaus sein, dass frau das Kind in den Armen hält - dass sie es allerdings "selig wiegt", wage ich zu bezweifeln, das ist in den Momenten unmittelbar nach der Geburt - meine Meinung - ein schiefes Bild.
Ein Neugeborenes wird gereinigt, später angekleidet, an die Brust gelegt, usw., kurz, es bleibt nicht dem Zustand, in dem es das Licht der Welt erblickt hat.
Wer betrachtet ein Gedicht nicht aus allen Winkeln, überprüft es nicht auf "Ungereimtheiten" smile, untersucht es nicht auf Herz und Nieren, bevor er es -meinetwegen selig - am Herzen wiegt und - es für nahezu perfekt haltend  wink - der Welt präsentiert?

Fazit: auch für mich funktioniert hier wenig, die Idee ist bestimmt nicht neu, ihre Ausarbeitung scheint mir nicht gelungen,
Grüsse,
Lorraine
Nach oben
Doris D.
Geschlecht:weiblichGänsefüßchen
D


Beiträge: 46



D
Beitrag06.10.2012 11:07

von Doris D.
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hallo firstoffertio,

danke dir für deine Meinung. Ich habe auch überlegt, ob ich "hat" oder "hätte" verwende, habe mich aber für den Konjunktiv II entschieden, weil er Zweifel gegenüber dem Gesagten zulässt.

LG,
Doris D.

-------------------------------------------------------------------------------------

Hallo Perry,

Zitat:
Konstruktiv würde ich den Bildvergleich aber am Schluss in Richtung der gewollten Aussage lenken und das blutverschmiert in tintenverwischt oder
druckschwarz/druckgeschwärzt ändern.


Das ist eine gute Anregung. So würde der Text am Ende wieder zur ursprünglichen Ebene zurückkehren. Ich werde deinen Vorschlag gerne überdenken, danke.

LG,
Doris D.

-------------------------------------------------------------------------------

Hallo BlueNote,

Zitat:
obwohl ich es fast etwas überdramatisiert (formuliert) finde


Das mag daran liegen, dass eine Geburt schon etwas dramatischer ist, als ein Gedicht zu verfassen. Smile
Diese Dramatik ist aber gewollt, um den Kontrast deutlich zu machen zwischen einer Schreibübung - die man durchaus täglich machen kann und sogar sollte - und dem Werden eines Gedichtes. Meiner Meinung nach besteht da ein Unterschied.
Ein wenig entschärft wird die Theatralik möglicherweise, wenn ich die Anregung von Perry umsetze.

Freut mich, dass es dir dennoch Spaß gemacht hat.

LG,
Doris D.

-----------------------------------------------------------------------------

Hallo Nuff,

Die Assoziation ist richtig, der Schwenk gewollt, der mit einem "Doch" eingeleitet wird.
Zitat:
dann der schwenk ins krankenhaus und an den tropf und die folgenden bilder sind (für mich als ärztin wahrscheinlich anders gelesen) schlicht falsch.

Oha, dann darf ich hier wohl nicht wiedersprechen?  Wink

Das Gedicht spricht nicht von Geburtsproblemen, sondern von dem Vorgang an sich, in dem vieles eine Rolle spielt - auch der Beckenboden, dessen Lockerung die Schwangere während der Schwangerschaftsvorbereitung trainiert.
Das Laufen und das Kreisen des Beckens, während der Muttermund sich unter den Wehen öffnet, wird als hilfreich propagiert. Dazu noch folgender Link: http://www.familienplanung.de/schwangerschaft/beckenboden/schwangerschaft-und-geburt/#c6791

Zitat:
während einer geburt denkt frau so ziemlich gar nichts mehr,
Auch diese Aussage würde ich nicht unterschreiben, denn das Gehirn arbeitet, solange es ausreichend mit Sauerstoff versorgt wird. Eine Geburt ist ja nicht nur beschränkt auf den kurzen Moment der Austreibungsphase, sondern beginnt mit den ersten Wehen. Da bleibt enorm viel Zeit zum Denken.  

Eine andere Sache ist natürlich, wenn dir der Vergleich nicht gefällt. Nun, dagegen ist nichts zu sagen. Es muss dir auch nicht leid tun, dass das Gedicht dich nicht packt. Man erreicht niemals alle Leser mit seinem Text - dafür sind die Erfahrungen und Empfindungen einfach zu unterschiedlich. Vielleicht ein anderes Mal.
Ich danke dir für deine Beschäftigung mit meinem Text.

LG,
Doris D.

----------------------------------------------------------------------------

Hallo Aranka,

Zitat:
Hier ist ja deutlich Bezug genommen auf: „Ich wünscht ich wär ein Huhn...., dann legt ich jeden Tag ein Ei und sonntags auch mal zwei.“
Du hast das zwar inhaltlich umgekehrt, aber ich hatte nun etwas Heiteres erwartet.

Ja, so ist das mit den Erwartungen ... da kann man manchmal eine Überraschung erleben.  Smile

Zitat:
Am Wehentropf esse/laufe ich nicht mehr.

Ich habe ja geschrieben, dass LI nicht mehr essen kann. Wo ist der Widerspruch? Und am Tropf laufen geht sehr wohl. Der ist an einem fahrbaren Gestell aufgehängt, mit dem man herumlaufen kann.
Nicht zu jedem Gedicht findet man einen Zugang, Aranka, das ist nicht tragisch. Das geht mir auch manchmal so. Ich danke dir für deine Zeit und deine Mühe. Den Vorschlag von Perry fand ich auch gut und werde ihn überdenken.

LG,
Doris D.

------------------------------------------------------------------------------

Hallo Palo,

danke dir für deinen Kommi, aber bei diesem Gedicht möchte ich nicht bei den Hühnern kleben bleiben.

LG,
Doris D.

-----------------------------------------------------------------------------

Hallo Lorraine,

auch dir danke ich für die Beschäftigung mit meinem Text.

Zitat:
das funktioniert (für mich) nicht.

Das ist nun einmal so, da kann ich nichts machen.
Zitat:
Zu suggerieren, dass ein Gedicht aus einer Situation heraus entsteht, in der man kaum noch kontrolliert, was mit einem vorgeht, halte ich für grenzwertig.


Dazu möchte ich Frau Domin anführen, die sagte, dass ein Gedicht nur aus einem Gefühl entstehen kann, das wie ein Dorn unter die Haut geht. Das Aneinanderreihen von Worten kann damit nicht gemeint sein. Ein starkes Gefühl lässt sich nur schwer kontrollieren. Es in einem lyrischen Text umzusetzen ist sicherlich ein Schöpfungsakt. Wie gelungen oder misslungen der ist, steht auf einem anderen Blatt. "Grenzwertig" empfinde ich als Kompliment. Denn alles, was durchschnittlich ist, taugt nicht zu einem guten Gedicht.

Zitat:
Nach der Geburt kann es durchaus sein, dass frau das Kind in den Armen hält - dass sie es allerdings "selig wiegt", wage ich zu bezweifeln, das ist in den Momenten unmittelbar nach der Geburt - meine Meinung - ein schiefes Bild.
Ein Neugeborenes wird gereinigt, später angekleidet, an die Brust gelegt, usw., kurz, es bleibt nicht dem Zustand, in dem es das Licht der Welt erblickt hat.


Das kann nicht nur so sein, es ist so. Die Mutter bekommt ihr Kind "frisch" auf den Bauch. Wenn dieser Moment für eine Mutter nicht selig ist - welcher dann? Auch wenn dieser Begriff altbacken erscheint, ist er m. E. nach der passendste. Ob dieser erste Kontakt, das Beben der erschöpften Körper, als ein "Wiegen" bezeichnet werden darf - darüber kann man geteilter Meinung sein.

Zitat:
Wer betrachtet ein Gedicht nicht aus allen Winkeln, überprüft es nicht auf "Ungereimtheiten" smile, untersucht es nicht auf Herz und Nieren, bevor er es -meinetwegen selig - am Herzen wiegt und - es für nahezu perfekt haltend wink - der Welt präsentiert?


Wer liebt nicht sein Kind/sein Gedicht wenn es heraus ist? Viele haben Schönheitsfehler, andere Behinderungen, einige sind nicht lebensfähig.

Natürlich arbeitet man an seinem Gedicht und freut sich, wenn es rund ist - vorzeigbar. Aber die Freude über die erste Begegnung ist für mich immer die größte. Das mag bei anderen anders sein und der Grund für die unterschiedliche Wahrnehmung des Textes.

LG,
Doris D.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Walküre
Leseratte
W


Beiträge: 152



W
Beitrag08.10.2012 01:25

von Walküre
Antworten mit Zitat

Liebe Doris D.

mir gefällt Dein Gedicht genauso wie es ist. Mitunter sind Kopfgeburten ebenso aufwühlend wie die des Körpers. Und wen oder was man geboren hat, liebt man ein Leben lang ...

Nächtliche Grüße
Walküre
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Doris D.
Geschlecht:weiblichGänsefüßchen
D


Beiträge: 46



D
Beitrag08.10.2012 10:33

von Doris D.
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hallo Walküre,

ich danke für den Kommi.

LG,
Doris D.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Doris D.
Geschlecht:weiblichGänsefüßchen
D


Beiträge: 46



D
Beitrag09.11.2012 11:58

von Doris D.
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Liebe Kommentatoren,

ich habe lange überlegt, mit welchem Begriff ich  "blutverschmiert"
ersetzen kann. Das war nicht so einfach, da es mir nicht nur um die Erkennbarkeit geht, dass es sich bei dieser Geburt um eine Textschöpfung handelt. Es sollte der Gedanke der Ursprünglichkeit erhalten bleiben.

Hier nun das Ergebnis:

jeden tag schreibe ich kein gedicht und nicht zwei an sonntagen
als läge ich in einer batterie und es macht plop
doch legt mich die lyrik an den tropf gibt es kein erbarmen
und kein nachdenken darüber wer mich befruchtet hätte während
ich nicht essen und nicht schlafen kann und rastlos
laufe ich lockere den beckenboden
presse schwitze presse schwitze presse schreie
bis ich reiße und selig wiege ich mein rohgefasstes kind

lg,
Doris D.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
gitano
Wortedrechsler


Beiträge: 91
Wohnort: inne Appelwoitäler


Beitrag09.11.2012 12:21

von gitano
Antworten mit Zitat

Hallo, liebe Doris!
Für mich als "Kerl" ein Text, in dem ich in Befruchtung, Schwangerschaft, Wehen und Geburt gar nicht so ins Deuten kommen mag als mich vielmehr über das neue Erdentextlein zu freuen...derart stimmungsvoll und mitnehmend, geistvoll witzig - weiblich, warum zweifeln?

Einzig beim Papa habe ich ein *Kopfkratzen* die Lyrik hats eingepflanzt *po e sie bank* ?..und keinen Anhalt auf EINEN Papa...

ich hatte Spaß! Die vielen Bedeutungsgelenke sind sehr klug gesetzt und auch die Langzeile/Metrik / Rhythmik
 ist förderlich für den Spaß!

Mit den besten Wünschen für die "Mutti"
einer bei der Taufe anwesender
gitano
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Doris D.
Geschlecht:weiblichGänsefüßchen
D


Beiträge: 46



D
Beitrag09.11.2012 12:57

von Doris D.
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hallo Gitano,

danke dir. Geburt - ja - das ist ein Frauen-Ding.  smile extra

Ich kann schon verstehen, dass man als Mann bei diesem Thema etwas daneben steht. Doch die Väter sind ja heutzutage aktiv bei der Geburt dabei und haben teil an dem Erlebnis der Erstbegegnung, wenn noch keine Hand angelegt wurde. Ein Erlebnis besonderer Art, das schwer zu beschreiben ist.

Zitat:
Einzig beim Papa habe ich ein *Kopfkratzen* die Lyrik hats eingepflanzt *po e sie bank* ?..und keinen Anhalt auf EINEN Papa...

 lol  

Nun ja, es soll Mütter geben, die die Väter ihrer Kinder nicht kennen. Oder sie können sich einfach nicht mehr an den Zeitpunkt der Befruchtung erninnern.
Bei der Einflanzung eines Gedankens verhält es sich (bei mir) ähnlich. Manchmal gärt etwas sehr lange und braucht viel Zeit, bis sich ein Text manifestiert. Dann lässt sich der Ursprung eines Gedichtes nicht mehr vollständig aufspüren - so als gäbe es gar keinen. Du fragst dich, wo dieses Gedicht herkommt, dabei ist dein Unterbewusstsein schon lange schwanger gelaufen.

Freut mich, dass dir das Gedicht Spaß gemacht hat.

LG,
Doris D.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:   
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen
Seite 1 von 1

Deutsches Schriftstellerforum Foren-Übersicht -> Lyrik -> Werkstatt
Du kannst keine Beiträge in dieses Forum schreiben.
Du kannst auf Beiträge in diesem Forum nicht antworten.
Du kannst Deine Beiträge in diesem Forum nicht bearbeiten.
Du kannst Deine Beiträge in diesem Forum nicht löschen.
Du kannst an Umfragen in diesem Forum nicht teilnehmen.
In diesem Forum darfst Du keine Ereignisse posten
Du kannst Dateien in diesem Forum nicht posten
Du kannst Dateien in diesem Forum herunterladen
 Foren-Übersicht Gehe zu:  

EmpfehlungEmpfehlungBuchEmpfehlungEmpfehlungEmpfehlungEmpfehlungEmpfehlungEmpfehlungEmpfehlung

von hexsaa

von Christof Lais Sperl

von Pütchen

von Berti_Baum

von Jarda

von MosesBob

von Nina

von Minerva

von Abari

von Mogmeier

Impressum Datenschutz Marketing AGBs Links
Du hast noch keinen Account? Klicke hier um Dich jetzt kostenlos zu registrieren!