Ein Hauch von Rost

[hypnobader]

Hallo,

ich freue mich, hier meinen kleinen Gedichtband präsentieren zu können. Vielleicht läßt sich ja der ein oder andere zum reinstolpern einladen.

Titel: Ein Hauch von Rost
Autor: Michael Heinisch
Verlag: Books on Demand
ISBN: 978-3-7322-3108-9
Seiten: 52
Preis: 4,90 Euro

http://www.amazon.de/Ein-Hauch-von-Rost-Verssuchungen/dp/3732231089/





Der Autor über das Buch und sich:

Obwohl der Autor sich bereits im 53. Lebensjahr befindet, bezieht sich der Titel nicht auf seine Gelenke. Für 10 Cent pro Gedicht erhält der Leser 49 Gedichte, hierunter eine Speisekarte, fünf nette Sonetten, zwei gecoverte Klassiker, zwei prosaische Vignetten und einen Haiku. Reime werden nur verhalten eingesetzt. Kennzeichnend sind eher Brüche, sowohl inhaltlich als auch sprachlich und stilistisch. Stolpern ist sozusagen Programm. Es gilt das gebrochene Wort.
 Der Autor wurde in Hessen geboren, liebt und arbeitet mit Frau und 3 Kindern, 2 Hunden und 2 Katzen im bayerischen Voralpenland.

Klappentext:

 Ist Liebe heilbar? Miniaturen versuchen, Begriffe zu animieren und mit Worten zu spielen. Jeder Gedanke ist ein Bild. Und wenn Bilder beginnen zu wackeln, kann man manchmal einen Blick dahinter erhaschen. Aber nur wenn es um Sehen geht, nicht um Wollen. Jede noch so kleine Lücke zwischen uns und unseren Bildern läßt Wunder möglich werden. Erstmal nur kleine. Manch hingehauchter Wirbel mag rostig sein. Wenn du stolperst, schmunzel einfach. Mehr geht nicht.

Leseproben

 Ich
 bin eine Illusion
 ich mach mir da was vor
 neulich
 fühlte ich mich
 zu was gezwungen
 in echt
 und sogar
 gewollt
 glaubte ich
 was gehabt zu haben
 so schnell geht das


 Logorrhoe

 hingefegt und teuer
 alle Worte sind so zahm
 tumbe Zunge richtet
 Lichter
 ist doch auch egal

 immer wieder
 weint der Clown


 willenlos

 das Auge zittert Grenzen
 ein Wille trägt das Licht
 es scheiden sich die Geister
 wer sucht der findet nicht

 letztens hat der Boden
 gelassen und sacht
 uns alle getragen


 im Angesicht der Anemone
 erstarre ich
 starre ich
 schaut sie mich
 auf leisen Sohlen
 entschleiche ich
 doch da, ein Löwenzahn
 hat mich entdeckt
 gelassen streckt er seine Blätter
 na gut, er tut mir nicht
 gnädig hält er sein Haupt
 rückwärts weiche ich


 Schnell schlaf! und tobe, Ozean

 Wie damals
 als wir einander einen Urlaub nahmen
 als hübsches Paar, als Ausgangsruhe.
 Die Nacht, als wir einander
 zurückerfanden aus Pennälerfurcht
 auf Matratzenhöhe Frankfurter Baumhausspitzen.
 Du fielst mir in den Arm,
 insgesamt recht entschlossen,
 zurückverliebt gesprochen
 herzenswarm.


 Jetzt

 Rose knospend aufgeatmet
 aus der Leere in die Form
 deine Schwingen sind durchblutet
 von Äolien singt dein Dorn
 Musik erblühend wächst die Luft
 aus der Ruhe in den Laut
 geöffnet flüstert uns dein Duft
 das der Klangdom aufgebaut

 alles hallt in Harmonie
 losgelassen tönt das Nichts
 reine Wellen voll des Lichts
 überfließend klingen sie

 ungestüm und mit viel Verve
 Ratio hat den Kern geteilt
 Funken springen ohne Schärfe
 Heisenberg hat ihn geheilt
 Tohus, Wohus wiegen Lieder
 Körper, Seele werden eins
 Quarks und Quanten werden Brüder
 Schwingung ist der Grund des Seins

 zeitlos leuchtet uns das All
 wird der Kosmos sonnenkrumm
 Quellen werden niemals stumm
 Sphären, hört den Donnerhall

 einst erscholl es Hosianna
 was die Schöpfung tief geehrt
 Schweigen ist jetzt unser Manna
 Raumesfülle wird geleert
 alle Stimmen tanzen Tantra
 Klänge fällten Jericho
 Halleluja ist ein Mantra
 Worte sind ein Ur-Echo

 heilger Himmel, Sternenklang
 Vater, Geist und Gottessohn
 wenn du auslöscht Sinn und Ton
 hörst du dann den Mu-Gesang

 (gecovert von `An die Freude´ von Schiller)


 So nette Schatten

 ein Schatten legt sich übers Land
 wo niemals eins zum andern fand
 jeder bläst sich seinen Reim
 baut sich dann ein Eigenheim

 gehalten wird er hier wie dort
 so wie an jedem andern Ort
 für unbedingt und schwer geheuer
 wenn auch zuweilen etwas teuer

 Entschweb ich diesem selgen Treiben?
 ich würd so gern
 am Meeresgrund verweilen
 und singen mit nem Tintenfisch


 schauinsland

 wir sind Spiegel
 gekräuselte Oberflächen von Weihern
 Siehst du
 dein flirrendes Bild
 oder mein Unterwassergeflecht
 Schau
 ein Frosch springt ins Wasser
 die Bilder verringen
 ein plötzlicher Regen
 das Wasser vergraut
 ein Sturm peitscht hernieder
 der Schlamm wühlt auf
 Schau
 am Morgen danach
 - Stille


 Jemann verlief sich im Gestrüpp der Angebote. Der Kompass rotierte. Sollte er sich ein Körbchen der südafrikanischen Erdbeeren gönnen oder doch lieber die dralle Rothaarige ansprechen. Allerdings hinterließen Erdbeeren im Januar und Rothaarige am Vormittag oft einen bitteren Nachgeschmack. Also vielleicht doch lieber eine Existenz gründen. Seit Jahren schon schleppte er sich mehr schlecht als recht ins Büro. Es war wirklich an der Zeit, sich zum eigenen Herrn zu machen. Blieb die Frage, welche Existenz er nun gründen solle. So war das immer. Mißmutig schlenderte er weiter. Nur beiläufig schaute er in die Schaufenster. Mixaflex-Jalousie. Blendamed – kraftvoll zubeißen. Servus-Toilettenpapier – taufrisch. Tage und Nächte mit Sanferrin. Ersatz-pimmel von Dr. Wolter. Kabafit. Hühneraugen-Lebewohl-Pflaster. Endlich daheim in Ganz-Ok. Fido – der saftige Happen mit Herz. Jemann kaufte sich 250 g Erdbeeren für 2,50 Euro.

[hypnobader]

Will mir denn keiner alles Gute wünschen?  

Und wenn nicht, wäre ich dankbar für Rückmeldungen, was an meiner Präsentation ausladend war.  

[BlueNote]

Doch ich! Ich wünsch dir alles Gute!
Das Cover finde ich schon mal sehr ansprechend. Ich mag solche Nahaufnahmen alltäglicher Dinge. Deine Gedichte lassen sich auch schön lesen. Ich wünsche dir viel Erfolg!

BN

[Stefan_Burban]

Ich wünsch dir auch alles Gute und viel Erfolg für dein neues Werk.    Eigentlich woltle ich gerade der erste sein, doch BlueNote ist mir zuvor gekommen!  

[hypnobader]

Na gut. Dann bin ich ein wenig getröstet.
Ich danke euch beiden.
Liebe Grüße
Michael

[Alien78]

Sorry, ich war in letzter Zeit kaum hier, aber jetzt hole ich das schnell nach und gratuliere dir ganz herzlich zu der Veröffentlichung!

Das Cover sieht schön aus und schreiben kannst du auch   "Willenlos" hat mir besonders gut gefallen! Viel Erfolg wünsche ich dir!

[Fjodor]

Schöne Vorstellung, Michael.

Die Kostproben-Gedichte und ich haben allerdings keine spontane Freundschaft geschlossen; liegt an meiner "Blödigkeit" = Unempfänglichkeit, wenn ich Dinge nicht auf Anhieb verstehe und nicht recht weiß, wo ich Weisheit und wo ich Neckisches fände.

Ohne Witz scheinen mir die Texte nicht zu sein.

Wünsche dir die richtigen LeserInnen dazu!  LG, F.

[hypnobader]

Vielen Dank Alina
*freu*
`willenlos´ mag ich auch sehr gern

Liebe Grüße
Michael

[hypnobader]

Hallo Fjodor,

auch dir ein herzliches Danke für deinen passenden Wunsch.
Was die spontane Verständlichkeit anbetrifft geht's dir ähnlich wie meiner Frau (und die ist weiß Gott nicht blöd )

Ohne Witz sind sie hoffentlich nicht. Aber hoffentlich auch nicht ohne Weisheit (denk dir hier jetzt ein an Fingernägel bibbernd knabberndes Smiley)

Liebe Grüße
Michael

[hypnobader]

Heute ist in der Wochenendbeilage des Tölzer Kurier (Münchner Merkur) eins meiner Gedichte als Lesergedicht veröffentlicht worden. Darunter ein kleiner Verweis auf meinen Gedichtband. Da die Zeitung hier vor Ort viel gelesen wird, bin ich mal gespannt, ob ich beim Bäcker angesprochen werde

[Alien78]

Lass es uns wissen, ob du beim Brötchenholen Autogramme geben musstest!  

[hypnobader]

Ach ja. Ich wollte ja noch berichten, was es an Resonanz gab. Also Autogramme wollte keiner. Aber angesprochen wurde ich von einigen. Das witzigste war, als die Maibettler ziemlich angetrunken bei uns vorbeikamen und einer meinte: "Ey, gib mir ein Check. Wegen dem coolen Gedicht." hihi

Und es wurden in den folgenden Tagen auch ein paar Bücher verkauft. Ich kann das abschätzen, denn die Gesamtverkaufszahl bewegt sich im überschaubaren zweistelligen Bereich. 100 wären für mich schon ein Supererfolg.

Grüße
Michael