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Hitchhiker Eselsohr
Alter: 34 Beiträge: 227 Wohnort: Münster
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25.03.2012 19:00 Tanz in der Dunkelheit von Hitchhiker
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Tanz in der Dunkelheit
Sie hieß Luise und nannte sich Isabella.
Mit dreizehn Jahren ist sie das erste Mal gestorben. Sie war sich sicher, dass sie sich heute, fünf Jahre später, immer noch im Zustand dumpfer Leblosigkeit befände, wenn Robert nicht gekommen wäre. Luise musste schmunzeln, die Macht des Zufalls konnte Leben zerstören, aber auch retten.
Nicht die Langeweile trieb sie damals, sondern der Drang nach Ablenkung. Ablenkung von einem Albtraum, der sie regelmäßig besuchte. Ihr Leben fühlte sich an wie ein Schriftstück, das immer und immer wieder kopiert wurde, bis es schließlich gänzlich verblasste. Er kam abends, manchmal auch nachts. Er nahm keine Rücksicht auf ihr Schluchzen und sah ihre Tränen nicht.
Der Drang nach Ablenkung war es, der sie dazu brachte, durch das Internet zu streifen. Luise hüpfte im Fluss des Netzes von einer Seite zur nächsten, wie über Steine im Bach, an denen die Strömung brach.
Robert schrieb sie an, der Geruch des Alptraums schwebte noch immer wie ein böser Geist durch ihr Zimmer. Sie schrieb die ganze Nacht mit Robert und merkte nicht, wie das fahle Licht der Morgendämmerung durch die Ritzen ihrer Jalousie kroch.
Auch nach Monaten wollte Luise kein Foto. Sie wusste nicht, wann er Geburtstag hatte und es kümmerte sie nicht, denn niemand kannte ihn so gut wie sie.
Es war nicht die Liebe, wie man sie aus dem Fernsehen oder dem Freundeskreis kannte, Robert und sie liebten auf einer anderen Ebene. Es war die eine, absolute Liebe, in der nichts zählt, außer das geschriebene Wort.
Er hieß Kai und nannte sich Robert.
Nie hatte er nach einem Foto gefragt, denn er wusste, wie Isabella aussah. Nicht ihr Gesicht verriet es ihm, die schwarzen Zeichen auf dem Computerbildschirm ließen sie lebendig werden. Er las ihre Nachrichten und spürte Isabellas Gewicht auf seinem Schoß, atmete den Duft ihrer Haare ein und schaute in Augen, so tief wie das Meer.
Isabella schrieb, dass die Menschen sie nicht kannten, nicht wussten, wer sie wirklich war.
Kai kannte sie und ebenso ihr Gesicht. Ein Gesicht, für jeden verborgen unter dem Schleier des Unwissens, außer für ihn. Isabella hatte ihm ihre Geschichte erzählt. Für ihn ließ sie das undurchsichtige Stück Stoff, das sie sich schützend über den Kopf gestülpt hatte, transparent werden, bis es sich auflöste in kristallenem Nebel und ihr wahres Gesicht wie eine Wunde offen lag. Kai wollte dieses Geschwür, das sich durch ihre Seele fraß, heilen und sie von den Schmerzen befreien. Seine Liebe gehörte nur ihr, noch nie war er einem Menschen so nah gewesen. Wenn er ihre Worte las, fühlte es sich an wie ein Tanz in der Dunkelheit, die Schatten streichelten ihr Gesicht, doch Kai schaute daran vorbei und sah die unbekleidete Seele.
Weitere Werke von Hitchhiker:
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Dienstwerk Reißwolf
Alter: 55 Beiträge: 1254 Wohnort: Gera/Markkleeberg
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26.03.2012 00:15
von Dienstwerk
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Neutraler Befederungskommentar - wenn es die Zeit erlaubt, später evtl. mehr.
LG, Ana
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lady-in-black Bitte nicht füttern
Beiträge: 1474 Wohnort: Killer Förde
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26.03.2012 11:15
von lady-in-black
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Moin,
das ist jetzt der Moment, wo jeder von uns eine Hand hochreißen, und wir sie dann mit einem "yeah, give me five"-Ruf zusammenklatschen sollten.
Denn ich habe wenige Stunden vor Wettbewerbsablauf, wegen eines diffusen Bauchgefühls, meinen Missbrauchs-und-Anonymität-des-Internets-Text in die Tonne gedrückt und schnell noch etwas anderes geschrieben.
Insgesamt gefällt es mir, wie du es umgesetzt hast.
Allerdings empfand ich - bei meinen eigenen "Vorgedanken" zu dem Thema - bereits die Anonymität des Internets als Schleier, weshalb ich - für mich - eine weitere, angedeutete Verschleierung als unnötig doppelt-gemoppelt angesehen habe.
Genau das ist jetzt auch der einzige Kritikpunkt, den ich bei deinem Text habe. Weniger wäre m.E. mehr gewesen.
_________________ - Ich würde mich gerne geistig mit Dir duellieren ... aber ich sehe Du bist leider unbewaffnet.
- Nein, Stil ist nicht das Ende vom Besen.
- Ich spreche fließend ironisch, auch im sarkastischen Dialekt. |
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hobbes Tretbootliteratin & Verkaufsgenie
Moderatorin
Beiträge: 4298
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26.03.2012 13:12
von hobbes
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O mei.
Gar nicht meine Welt.
Viel zu viele, viel zu blumige Vergleiche, mit denen ich wenig anfangen kann und die mir auf Dauer ziemlich auf die Nerven gehen.
Der Anfang liest sich verwirrend - in welcher Zeit befinde ich mich, was wird wie von wem erzählt, in welcher Reihenfolge ist was passiert - Du machst es mir nicht leicht.
Die Idee ist gut - aber es ist soviel drumherum, das von der eigentlichen Geschichte ablenkt. Mir wird zu viel erzählt, dafür, dass es um zwei Menschen geht, die eigentlich nichts von sich erzählen.
Noch dazu einiges von dem, was gerade im Klischee-Faden diskutiert wird:
Das fahle Morgenlicht und noch nie war er jemandem so nah gewesen.
*gähn*
Spontan 5 Federn
(Aber das kann sich bei erneutem Lesen und durch direkten Vergleich noch ändern)
_________________ Don't play what's there, play what's not there.
Miles Davis |
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Rufina Klammeraffe
Beiträge: 693
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27.03.2012 13:17
von Rufina
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Hallo,
Vorgabe:
Interessant und außergewöhnlich umgesetzt.
Sprache:
Es gibt einige richtig schöne Stellen, aber immer balancierst du auf der Grenze zum Kitsch und manchmal überschreitest du sie, zumindest für meinen Geschmack, zum Teil dann auch mit recht abgegriffenen Formulierungen. Hier zum Beispiel:
Zitat: | Er las ihre Nachrichten und spürte Isabellas Gewicht auf seinem Schoß, atmete den Duft ihrer Haare ein und schaute in Augen, so tief wie das Meer. |
Aus meiner Sicht betrifft das aber ausschließlich den Kai bzw. Robert-Teil. Bei Luise fehlen diese ganz zuckersüßen Formulierungen, was mir besser gefällt.
Inhalt:
Ein Treffen via Internet ist mir in diesem Wettbewerb noch nicht untergekommen. Gefühl ist auch da, insbesondere im ersten Teil. Ein bisschen naiv ist der Kai-Teil, auch weil ich glaube, dass solche Gedanken bei einem Mann eher selten anzutreffen sind. Im Großen und Ganzen halte ich das hier aber für eine gelungene Momentaufnahme.
Viele Grüße
Rufina
_________________ Noch sind wir zwar keine gefährdete Art, aber es ist nicht so, dass wir nicht oft genug versucht hätten, eine zu werden. (Douglas Adams) |
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Nathaniel Leseratte
Alter: 30 Beiträge: 142 Wohnort: Wenn ich nun einer von den andern wäre, ...
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27.03.2012 16:29
von Nathaniel
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Erster Eindruck: positiv!
Mir gefällt die Gegenüberstellung Mädchen-Junge bzw. Luise-Isabella - Kai-Robert. Und trotzdem wird die Geschichte nur einmal erzählt. Die Ablenkung, die beide (aber insbesondere sie) brauchen, und was daraus entsteht, kann ich nachvollziehen. Schön beschrieben.
Zitat: | Es war die eine, absolute Liebe, in der nichts zählt, außer das geschriebene Wort. |
Gewagte und interessante These
Allerdings kommt man, dadurch, dass du immer die gleiche Zeitform verwendest, etwas mit der chronologischen Reihenfolge durcheinander =(.
Da bin ich ein wenig ins Stocken geraten...
Nathaniel
_________________ *
Du willst wissen, wer ich bin?
Ich bin... ich. Nicht mehr, nicht weniger. Einfach ich.
Wobei das -nebenbei bemerkt- mehr ist als ein Wort. |
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junimond7 Leseratte
Alter: 50 Beiträge: 141 Wohnort: schönste Stadt der Welt
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27.03.2012 17:47
von junimond7
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es war irgendwie naheliegend das internet mit den verhüllten zu verbinden, und doch hat es nur eine/r gemacht
was daraus geworden ist, finde ich gar nicht so schlecht
_________________ Misch ein bisschen Torheit in Dein ernsthaftes Tun und Trachten. Albernheiten im rechten Moment sind etwas Köstliches. |
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Nicki Bücherwurm
Alter: 68 Beiträge: 3611 Wohnort: Mönchengladbach
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27.03.2012 21:26
von Nicki
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Wegen Zeitmangel und nach reiflicher Überlegung habe ich mich dazu entschlossen, nur Federn zu vergeben, aber nicht zu kommentieren. Meine Bewertung setzt sich zusammen aus dem Bauchgefühl, dass da etwas steht, das mir gefällt, das ich gerne lese, das ich verstehe.
Weiterhin ob die Themenvorgabe eingehalten worden ist und ob grobe Rechtschreib und Grammatikfehler auftauchen.
Wer wissen möchte, warum sein Text meine Federnanzahl bekommen hat, fragt mich am besten nach den Osterferien, wenn ich wieder im Lande bin.
_________________ MfG
Nicki
"Wer immer tut, was er schon kann, bleibt immer das, was er schon ist." Henry Ford
"Fantasie ist wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt." A.Einstein
*Sommerblues* September 2017 Eisermann Verlag
*Trommelfeuer* November 2017 Eisermann Verlag
*Silvesterliebe* 30. November 2018 Eisermann Verlag
*Gestohlene Jahre* Work in Progress |
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Belzustra Eselsohr
Alter: 38 Beiträge: 344 Wohnort: Belgien
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28.03.2012 00:08
von Belzustra
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Hallo,
hier möchte ich einmal ein kleines Lob hinsichtlich der Themenumsetzung aussprechen.
Deine Geschichte war interessant zu lesen.
LG
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Gast
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28.03.2012 08:52
von Gast
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Hallo!
Schade ... eine gute Idee, aber die Gelegenheit verschenkt, etwas daraus zu machen. Solch ein "erklärender" Satz:
Zitat: | Es war nicht die Liebe, wie man sie aus dem Fernsehen oder dem Freundeskreis kannte, Robert und sie liebten auf einer anderen Ebene. |
zerstückelt deine Geschichte, beeinträchtigt die Poesie, von der sie getragen ist.
Das Ende hätte richtig gut werden können, leider ist es so überladen, dass man das Schöne gar nicht mehr sieht. Ein Strauss mit hundert verschiedenen Farben, mir wäre in diesem Fall ein einziger Kirschblütenzweig lieber gewesen
Zitat: | Kai kannte sie und ebenso ihr Gesicht. Ein Gesicht, für jeden verborgen unter dem Schleier des Unwissens, außer für ihn. Isabella hatte ihm ihre Geschichte erzählt. Für ihn ließ sie das undurchsichtige Stück Stoff, das sie sich schützend über den Kopf gestülpt hatte, transparent werden, bis es sich auflöste in kristallenem Nebel und ihr wahres Gesicht wie eine Wunde offen lag. Kai wollte dieses Geschwür, das sich durch ihre Seele fraß, heilen und sie von den Schmerzen befreien. Seine Liebe gehörte nur ihr, noch nie war er einem Menschen so nah gewesen. Wenn er ihre Worte las, fühlte es sich an wie ein Tanz in der Dunkelheit, die Schatten streichelten ihr Gesicht, doch Kai schaute daran vorbei und sah die unbekleidete Seele. |
Wenn du hier keine "Vorauswahl" triffst, dann zwingst du den Leser, sich durchzukämpfen, durch diese Dichte, dabei wird ein Grossteil deiner Gedanken auf der Stecke bleiben, d.h. gar nicht erst beim Lesenden ankommen, fürchte ich.
Grüsse,
Lorraine
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halcyonzocalo Einsamer Trancer
Alter: 34 Beiträge: 1202 Wohnort: Irgendwo im Nirgendwo
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28.03.2012 13:09
von halcyonzocalo
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Interessante Thematik und ein realistisches Szenario. Solide geschrieben, insgesamt gesehen vielleicht ein wenig zu brav. Andererseits muss man die gelungene Verarbeitung der Themenvorgabe würdigen. Summa summarum macht das passable 5 Federn.
_________________ Die minimaldeterministische Metaphernstruktur mit ihrer mytophoben Phrasierung spiegelt den ideeimmanent abwesenden Bedeutungsraum. |
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lupus Bücherwurm
Alter: 56 Beiträge: 3913 Wohnort: wien
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28.03.2012 19:40
von lupus
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die Idee is richtig gut
die Message gefällt mir
gut strukturiert
einige gute, teilweise schöne Formulierungen
aber auch einige Wörter seltsam gewählt (unbekleidete Seele) <-->
leider, viel zu breitgetreten, teilweise unmotiviert schwülstig.
Fazit: passt scho
_________________ lg Wolfgang
gott ist nicht tot noch nicht aber auf seinem rückzug vom schlachtfeld des krieges den er begonnen hat spielt er verbrannte erde mit meinem leben
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"Ich bin leicht zu verführen. Da muss nur ein fremder Mann herkommen, mir eine Eiskugel kaufen und schon liebe ich ihn, da bin ich recht naiv. " (c) by Hubi |
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adelbo Reißwolf
Beiträge: 1830 Wohnort: Im heiligen Hafen
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28.03.2012 19:49
von adelbo
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Die Idee für diese Geschichte finde ich richtig gut. Ich meine nur, sie hätte besser umgesetzt werden können.
Für mich klingt dieser Text sehr gewollt, sehr gekünstelt. Es werden Vergleiche herangezogen, die mir nicht gefallen.
Zitat: | Ihr Leben fühlte sich an wie ein Schriftstück, das immer und immer wieder kopiert wurde, bis es schließlich gänzlich verblasste |
Klingt gut, aber was soll der Satz aussagen. Ein junger Mensch von achtzehn, der immer wieder kopiert wird, (was könnte das sein) bis er verblasst.
Zitat: | Luise hüpfte im Fluss des Netzes von einer Seite zur nächsten, wie über Steine im Bach, an denen die Strömung brach | .
Klingt erneut gut, aber im Internet hüpfen wie über die Steine im Bach, an denen die Strömung sich bricht.
Jetzt ein paar Passagen, die für mich den Text sehr gestelzt, gekünstelt machen.
Zitat: | Luise musste schmunzeln, die Macht des Zufalls konnte Leben zerstören, aber auch retten.
Nicht die Langeweile trieb sie damals, (warum eigentlich nicht?) sondern der Drang nach Ablenkung. Ablenkung von einem Albtraum, der sie regelmäßig besuchte.
Es war nicht die Liebe, wie man sie aus dem Fernsehen oder dem Freundeskreis kannte, Robert und sie liebten auf einer anderen Ebene. Es war die eine, absolute Liebe, in der nichts zählt, außer das geschriebene Wort. |
Hier höre ich auf.
Der Text verspricht mehr als er hält.
adelbo
_________________ „Das ist der ganze Jammer: Die Dummen sind so sicher und die Gescheiten so voller Zweifel.“
Bertrand Russell |
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Gast
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29.03.2012 11:58
von Gast
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Schweres Stück - nicht ganz gelungen. Etwas sortierter, wäre mir lieber. Und die eigentliche Tiefe der Verletzung ... dennoch. Wagnisse bekommen etxra Feder.
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Rheinsberg écrivaine émigrée
Alter: 64 Beiträge: 2251 NaNoWriMo: 35000 Wohnort: Amman
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29.03.2012 12:07
von Rheinsberg
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Ja. Nachdem ich - wie ich hoffe - den Text nun auch verstanden habe, gefällt er mir immer besser. Interessante Idee, die verhüllten Köpfe zu interpretieren, komplette Geschichte im Hintergrund, gut umgesetzt.
Einer meiner Favoriten.
8 Punkte
_________________ "Write what should not be forgotten…" Isabel Allende
"Books are written with blood, tears, laughter and kisses. " - Isabel Allende
"Die größte Gefahr ist die Selbstzensur. Dass ich Texte zu bestimmten Themen gar nicht schreibe, weil ich ahnen kann, welche Reaktionen sie hervorrufen." - Ingrid Brodnig |
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ney Leseratte
Beiträge: 187 Wohnort: Leipzig
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29.03.2012 15:23
von ney
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der text lässt sich gut lesen, aber ich bin noch unschlüssig ... ist das mit der "absoluten liebe" ernstgemeint? wem wollen die beiden etwas vormachen?
und dass Luise nach einem traumatischen erlebnis sich ausgerechnet einer internetbekanntschaft anvertraut, von der sie weder den richtigen namen noch das gesicht kennt, erscheint mir, je länger ich darüber nachdenke, eher unlogisch. oder ist sie trotz allem so vertrauensselig, anzunehmen, der andere sei aufrichtig zu ihr?
und dass er - dem zweiten teil nach zu urteilen - sie wirklich "heilen" will, erscheint mir sehr unrealistisch.
also alles in allem ein bisschen zuviel zuckerwatte für meinen geschmack.
was ich zudem vermisse, ist ein spannungsbogen, der sich über der geschichte spannt. es fehlt nach meinem empfinden ein handfester konflikt.
_________________ all lives end. all hearts are broken. caring is not an advantage. |
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Rotkäppchen Wortedrechsler
R
Beiträge: 58
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R 29.03.2012 17:26
von Rotkäppchen
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Favorit. Mehr gibts nicht zu sagen.
LG, Rotkäppchen
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derSibirier Reißwolf
D
Beiträge: 1250
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D 30.03.2012 15:23
von derSibirier
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Ein junges Mädchen wird missbraucht, vielleicht vom Vater. Sie ist traumatisiert und verschlossen. Doch einem Unbekannten im Net vertraut sie sich an.
Du hast versucht das Leid der jungen Frau darzustellen und auch die wehmütigen Gedanken des edlen Ritters im Cybernet.
Es ist unheimlich schwer, in einem derart kurzen Stück Gefühl und Tiefe hochkommen zu lassen.
Du bekommst 5 Federn.
Grüße
Sibirier
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Maestro Eselsohr
Alter: 67 Beiträge: 337
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30.03.2012 18:31
von Maestro
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Im zweiten Absatz ist die Darstellung ein wenig ungeordnet. Der Albtraum sah ihre Tränen nicht, ist ein unstimmiges Bild.
"Luise hüpfte im Fluss des Netzes..." und "der Geruch des Albtraums" sind mir ebenfalls nicht vorstellbar. " und merkte nicht, wie das fahle..." trägt nichts zur Geschichte bei, und ist daher eher störend.
Das gegenseitige "Entblättern", so dass sie sich auch ohne Bild zu kennen glauben ist dagegen gut und fantasievoll dargestellt.
Ich vergebe sechs Federn
Maestro
_________________ Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell |
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Zeth Jin Leseratte
Alter: 39 Beiträge: 141
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31.03.2012 09:42
von Zeth Jin
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Sehr schön. Das Einzige (also wirklich Einzige) was mich die Nase rümpfen läßt: Du erklärst Luises Flucht, aber nicht so recht die von Kai. Das wäre richtig schöne Dramatik gewesen (Luise das Vergewaltigungsopfer, Kai der Mörder?) Daraus könnte man ein Buch schreiben... o.0 (und das ist das Beste, offenes Ende, wie es sich gehört.) Du läßt mich also quasi mit einem Film alleine, der nach deinem letzten Punkt weiter geht.
gern gelesen
Zeth
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Piratin Exposéadler
Alter: 58 Beiträge: 2186 Wohnort: Mallorca
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31.03.2012 17:42
von Piratin
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Lieber PoKaPro-Teilnehmer,
gelungene Umsetzung der Aufgabe. Das Internet als Metapher der Verhüllung gefällt mir richtig gut und die Sprache paßt zum Text. Fein. Auch der Titel passt.
Liebe Grüße
Piratin
_________________ Das größte Hobby des Autors ist, neben dem Schreiben, das Lesen. |
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Mardii Stiefmütterle
Alter: 64 Beiträge: 1774
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31.03.2012 18:18
von Mardii
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Ich bin mir nicht sicher, ob einige sprachlichen Unregelmäßigkeiten Absicht sind. Der zweite Satz im Präsenz müßte dann mM gesondert stehen, weil er eine Besonderheit im Leben der Prota herausstellt. So wirkt er auf mich falsch oder zumindest wie eine Verlegenheitslösung, um die Hilfsverben am Anfang zu kaschieren. Ansonsten scheint es sprachlich mehr auf alte Zeiten abzuheben, als es noch üblich war Beziehungen durch Briefwechsel zu pflegen. Das als Stilmittel gefällt mir. Also sowas wie dies:
Zitat: | Luise hüpfte im Fluss des Netzes von einer Seite zur nächsten, wie über Steine im Bach, an denen die Strömung brach |
Es schafft so eine Parallele wie in Zeiten ausgiebigen Austauschs per Brief, wie der Romantik.
_________________ `bin ein herzen´s gutes stück blech was halt gerne ein edelmetall wäre´
Ridickully |
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