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M.J.H. Wortedrechsler
Alter: 28 Beiträge: 52
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16.08.2011 20:00 Vorboten des Frühlings von M.J.H.
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Der Wind bringt ihn mit sich, diesen süßlichen Geruch
Dunst erhebt sich wogend aus treibendem Holz
Am Ende der Mauer ist es schon da
Und auch am Berg und Tal, im Wald und im Brach
An solchen Tagen glänzt der Sand
Genau wie das Wasser, das ihn umspült
Auf dem Gras liegt Tau, wie Flimmern
Es wächst dort, wo die Kante des Meeres endet
Aus Holz, weiter hinten, die Hütte
Morsch ist sie schon lange
Wir wirbelten um sie, wie Sturm,
Stachen in die Luft, wie Booten in See
Wenn die Sonne aufgeht erwacht hier die Welt
In schreiendem Einklang, mit der Stimme von Tausenden
Ein Vogel ist dort und sein Laut
Eher neues Leben, als alter Brauch
Weitere Werke von M.J.H.:
_________________ Die Seite, auf der die Kanonen arbeiten, ist nie die richtige. (H.H.) |
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Gast
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18.08.2011 14:06
von Gast
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Hallo M.J.H.
Kein schlechtes Gedicht, aber es scheint mir noch nicht scharf genug?!
Die ganze erste Strophe zum Beispiel schafft es nicht, "auf den Punkt zu kommen" - was ist "es"? Die Dopplung in der ersten Zeile (ihn... diesen) bläht auf, ebenso Füllwörter wie "schon" (später noch "genau" - ein dichterischer Vergleich ist schließlich per definitionem genau).
Was ist "Booten"? Ein beabsichtige Mischform aus "Boote" und "Boten"?
Gruß,
Soleatus
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M.J.H. Wortedrechsler
Alter: 28 Beiträge: 52
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18.08.2011 17:52
von M.J.H.
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Stimmt, ich sollte es wirklich noch "verdichten"!
Und "Booten" soll tatsächlich eine Mischform sein, schön, dass es dir aufgefallen ist.
_________________ Die Seite, auf der die Kanonen arbeiten, ist nie die richtige. (H.H.) |
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Aranka Bücherwurm
A
Beiträge: 3106 Wohnort: Umkreis Mönchengladbach
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A 22.08.2011 23:30
von Aranka
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Hallo M.J.H.,
lese schon eine Weile in deinen Zeilen hin und her und vieles in diesem Gedicht spricht mich an. Vom Stil her gefallen mir die 2. und 3. Strophe am besten. Hier dominieren keine Adjektive, die Aussagen stehen klar und es entstehen bei mir Bilder: der Sand glänzt und Tau wie Flimmern – das sehe ich vor mir – und besonders schön finde ich die Wendung: „wo die Kante des Meeres endet“. Ich bin oft am Meer und das Bild stimmt einfach. Auch die 3. Strophe ist klar in der Aussage und schnörkellos (positiv) im Stil. Die experimentelle Spielerei mit der Kombination aus Boote und Boten finde ich nicht besonders gelungen. Sie passt nicht so zum übrigen Stil und bringt für mich auch, außer ein kurzes Stocken beim ersten Lesen, nicht viel Gewinn. Ich wurde mich entscheiden für eine Version.
Hier in dieser Strophe spüre ich Bewegung, das Wirbeln steht so lebendig gegen die morsche Hütte, die Vergangenheit deute ich mal als einen Prozess des Erinnerns.
Hier ist Spielraum für eigene Gedanken und eine gewisse Aufbruchstimmung schwingt in den Zeilen.
In der ersten Strophe sind mir die Adjektive zu aufdringlich: süßlich/ wogend / treibend und dann noch die Aufzählung: Berg / Tal / Wald / Brach. Dann die Mauer und „ES ist schon da“. Trotz der riesigen Anzahl an Nomen und Adjektiven entsteht für mich keine klar fassbare Aussage oder ein vorstellbarer Ort. Der süßliche Geruch, ist das einzig sinnlich Fassbare und das würde ich gerne genauer orten können, ebenso wie das ES. Auch wenn in dieser Strophe die Vorboten des Frühlings noch wage bleiben, so könnten die Strophe aus meiner Sicht etwas gerafft und im Bild besser ausgeleuchtet werden.
In der letzten Strophe ist es für mich nur die 2. Zeile, die etwas überladen scheint.
Ich weiß nicht, was dir das Wichtigste ist in der Aussage, das „Schreien“ oder „Einklang“. (Wenn die Sonne aufgeht erwacht die Welt/ schreiend mit der Stimme von Tausenden Das wäre ein Versuch der Reduzierung, weiß aber nicht ob dann was Entscheidendes verloren geht.) Bei der letzten Zeile kommt für mich der „Brauch“ etwas überraschend. Wahrscheinlich habe ich hier einen Hinweis im Text überlesen oder nicht verstanden. Kann von daher die „Schlusspointe“ (nenne das mal so) nicht so ganz nachvollziehen, wobei ich sicher bin, dass dies an mir liegt. Mir fehlt wahrscheinlich hier eine Info. Wäre schön, wenn du vielleicht einen Hinweis geben könntest, auch wenn du vielleicht ungern etwas Erläuterndes zum Text sagen willst.
Vielleicht kannst du mit meinen Gedanken etwas anfangen. Liebe Grüße Aranka.
_________________ "Wie dahingelangen, Alltägliches zu schreiben, so unauffällig, dass es gereiht aussieht und doch als Ganzes leuchtet?" (Peter Handke)
„Erst als ihm die Welt geheimnisvoll wurde, öffnete sie sich und konnte zurückerobert werden.“ (Peter Handke) |
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Fraîche Gänsefüßchen
F
Beiträge: 40
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M.J.H. Wortedrechsler
Alter: 28 Beiträge: 52
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30.08.2011 16:16
von M.J.H.
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Danke für alle Kritiken, ob negative oder positive. Ich werde versuchen alle Kritikpunkte in zukünftigen Arbeiten zu beachten!
Grüße, M.J.H.
_________________ Die Seite, auf der die Kanonen arbeiten, ist nie die richtige. (H.H.) |
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