Zwietracht

[Hagen]

Zwietracht ist meine Name,
ich bin hier und suche Streit.

Ich lichte eure Reihen
und sende euch das Leid.

Tief im Herzen bin ich verborgen
und tauche auf wenn ihr denkt,
ihr seit bereit.

Hetze. Lüge. Streite.
Hasse. Prügle. Neide.

Wie schnell ein Herz entzweit.

[Brynhilda]

Lieber Hagen!

Dein Gedicht bringt mich auf einige meiner Lieblingsthemen, die ich in Kommentaren so gern anschneide.

Eines davon ist, daß Gedicht mit Reim unbedingt ein festes Metrum haben müssen. Der Reim braucht auch ein festes Schema, damit er sich nicht in der Beliebigkeit verliert.

Außerdem finde ich das Gedicht auch inhaltlich nicht gelungen. Ein Monolog der Zwietracht, in deren Händen die Menschen zu willenlosen Bestien werden. So reden Menschen, die gerne verdrängen.
Nicht der Mensch wird von der Zwietracht angestachelt, der Mensch erweckt den Haß in seinem Herzen und in seiner Seele und bringt damit das ganze Leid und Elend über die Welt.

Zumal deine Reflexionen an der Oberfläche bleiben. Zu wenig durchdacht, oder zu sehr durchdacht, auf alle Fälle ungenügend empfunden und begriffen.
Wenn man sich ein bestimmtes Thema für ein Gedicht vornehmen will, was ich noch nicht getan habe, was aber sicher möglich ist, kann man sich vorher sicherlich so etwas wie eine Synopsis anlegen. Ich weiß nicht, ob das angeraten wird. Aber dir würde ich es empfehlen. Einfach mit einem Brain-Storming anfangen, Einfälle und Ideen sammeln und dann einen Text daraus machen.
Und laß die Reime weg. Wenn sie nicht gut gemacht sind, verschlechtern sie nur den Text.

Viel Spaß beim Experimentieren! Es tut mir immer leid, wenn ich so hart zu einem Text sein muß, aber das bringt, langfristig betrachtet, sich mehr als Gefäligkeitskommentare.

In diesem Sinne: Nicht aufgeben!
Viele Grüße,
Ilka/Brynhilda

[Hagen]