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Rote Wölfin Leseratte
Alter: 64 Beiträge: 195
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05.11.2010 20:00 Cailleach von Rote Wölfin
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Cailleach
Samhain, die magische Nacht, in der kein vernünftiger Mensch einen Fuß vor die Tür setzen sollte, gehört den Geistern und Kobolden. Den Toten und Untoten. Den Seelen, die zwischen den Welten feststecken, weil sie noch keine Erlösung fanden.
Cailleach hatte lange auf diese Konstellation gewartet. Die Sonne wechselt in den Skorpion. Zeit der Reinigung, Veränderung und Erneuerung. Samhain, die Nacht der Nächte, verstärkte den Aspekt um ein Vielfaches.
Lautlos durchwanderte sie die Finsternis.
Wie ein Geisterschiff tauchten die alten Gemäuer der verwunschenen Festung am Rande der zerklüfteten Felsenklippen auf. Das Heulen des Windes klang, wie die Schreie verlorener Seelen.
Cailleach erhob ihre Stimme und begleitete das unermüdliche Tosen der Brandung mit ihrem gälischen Singsang, der sich wie ein Mantra wiederholte.
Im windgeschützten Teil der Ruine entfachte sie ein Feuer. Ohne ihren Gesang zu unterbrechen, zog sie einen großen Kreis um sich. Das Tor zur Anderswelt stand offen. Und doch würde es keines der Wesen wagen, diese Linie zu überschreiten.
Bodennebel umwaberte ihre nackten Füße und den Saum ihres Umhangs.
Zur Anrufung warf sie Alraune, Olibanum und Artemesia in ihren Kupferkessel. Rauchschwaden stiegen auf und versetzen Cailleach in Trance. Voller Sehnsucht rief sie seinen Namen in die Nacht. „Liam, komm zu mir! Lass mich dich noch einmal ansehen! Liam!“
Mit der Hand zeichnete sie ein Pentagramm in die Luft. Eine starke Böe zerzauste ihr langes schwarzes Haar. Flammen stoben auseinander und erfassten ihren Rock, ohne ihn zu verbrennen. Die Brandung schlug über die Felsen und benetzte ihre Haut mit dem Element, aus dem einst alles Leben erwacht war. Die Erde unter ihr bebte.
„Cailleach!“ Mit ausgestreckten Armen stand er ihr gegenüber und sah sie aus liebevollen Augen an.
„Liam! Überschreite nicht die Kreislinie!“
„Ich bin bereit, alle Hindernisse der Welt zu überschreiten, um bei dir zu sein, Cailleach!“
„Liam! Nicht! Bleib weg von mir!“
Morgennebel stieg in den Bergen auf, wie der Atem von gewaltigen Riesen. Erster Nachtfrost überzog die alten Mauern mit Reif.
Das Feuer im Burghof war längst verloschen. Mit einem Stock hatte jemand „Cailleach and Liam are going home“ in die kalte Asche geschrieben.
Neben der Feuerstelle fanden Spaziergänger eine Männerleiche, deren steife Finger eine goldene Kreole umklammerten.
Sean Boyle, der Priester des Ortes bekreuzigte sich.
„Es ist Liam O'Connor. Er verlor seine Frau, Cailleach, vor sieben Jahren bei einem Verkehrsunfall. „Gott sei seiner Seele gnädig."
Weitere Werke von Rote Wölfin:
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Susanne2 Klammeraffe
Beiträge: 503 NaNoWriMo: 53854
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05.11.2010 22:01
von Susanne2
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Zum Thema passend mit einem unerwarteten Ende, da ich am Anfang von einer lebenden Cailleach ausgegangen bin. Für die Wortbeschränkung eine gute Leistung.
Recherche der passenden Namen ebenfalls gelungen. Die Bilder nicht übermäßig gruselig, aber gelungen, um die Szene gut zur Geltung zu bringen.
Hat mir gefallen, schöner Spannungsaufbau, ausgewogener Text, nichts ist zu kurz gekommen.
Einige Konjunktionen könnte man durch Punkt ersetzen. Dadurch würde der Text m.E. noch gewinnen.
Gut!
_________________ Das Leben geht immer weiter - bis zum Tod.
(Aniella Benu - BJ 1959)
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Gebt dem Y eine Chance - jeder könnte zufrieden sein! Nach Hermes Phettberg ... |
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Scritoressa Graue Hexe
Alter: 29 Beiträge: 686
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06.11.2010 00:06
von Scritoressa
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Hi postkarte!
nur was kurzes damit ich bewerten kann.
Den Namen Cailleach finde ich etwas seltsam. Felsklippen statt Felsenklippen.
Das Motiv von Cailleach verstehe ich nicht so. Wenn sie ihn aus dem TOtenreich ruft, sollte sie doch damit rechnen dass er zu ihr kommt und so.
...und ein bisschen Zeitendurcheinander
_________________ Better to have loved and lost but to have never loved at all. |
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Nina Dichterin
Beiträge: 5012 Wohnort: Berlin
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06.11.2010 01:55
von Nina
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Der Einstieg liest sich sehr berichtartig und ganz anders als der Rest der Geschichte. "Lautlos durchwanderte sie", womit (für mich) die eigentliche Geschichte beginnt, da fragte ich mich, worauf sich das "sie" bezieht. Es scheint ja eine Frau zu sein, die im Verlauf der Geschichte einen Namen bekommt. Den hätte ich mir in ihrer ersten Erwähnung gewünscht.
Auch diese Geschichte habe ich nicht ganz verstanden. Es ist also eine Tote, die ein Ritual macht? Sie möchte ihren Mann "treffen"? Warum sagt sie, dass er wegbleiben soll? Kapier ich nicht. Ich verstehe auch nicht, wieso plötzlich ein Toter Mann am Ende der Geschichte da ist. Er starb durch das Ritual? Ach warte. Die tote Frau hat das Ritual ..., nein. Der Mann hat das Ritual gemacht, um seine Frau zu sehen und sprechen? Wie dem auch sei. Mir ist es leider etwas zu verworren. Cailleach konnte ich kaum lesen. Bestimmt hat er eine Bedeutung und wurde deshalb gewählt.
_________________ Liebe tut der Seele gut. |
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Rheinsberg écrivaine émigrée
Alter: 64 Beiträge: 2251 NaNoWriMo: 35000 Wohnort: Amman
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06.11.2010 09:30
von Rheinsberg
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Die Idee gefällt mir. Für mich entstand beim Lesen Verwirrung, ich dachte, Liam sei der gerufene Tote. Das wurde im letzten Absatz zwar aufgeklärt, aber der wirkt etwas angeklebt, und die goldene Kreole passt mir auch nicht so wirklich.
Nicht mein erster Platz .
_________________ "Write what should not be forgotten…" Isabel Allende
"Books are written with blood, tears, laughter and kisses. " - Isabel Allende
"Die größte Gefahr ist die Selbstzensur. Dass ich Texte zu bestimmten Themen gar nicht schreibe, weil ich ahnen kann, welche Reaktionen sie hervorrufen." - Ingrid Brodnig |
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derSibirier Reißwolf
D
Beiträge: 1250
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D 06.11.2010 09:32
von derSibirier
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Gut geschrieben. Gefällt mir.
derSibirier grüßt
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The Brain Reißwolf
Alter: 65 Beiträge: 1966 Wohnort: Over the rainbow
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06.11.2010 09:54
von The Brain
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Lieber Autor/ liebe Autorin,
Eigentlich gefällt es mir recht gut - nur der letzte Satz, da hätte ich mir etwas Subtileres gewünscht. Das ist ein wenig zu plumb. Mit den Namen im Kreis hast du bereits gute Hinweise gegeben - obwohl - going home? stay together, sowas in der Richtung hätte ich auch hier besser gefunden.
Hier und da könnte man noch was verbessern ...
Liebe Grüße
Brain
_________________ Dinge wahrzunehmen,
der Keim der Intelligenz
(Laotse)
***********
Die Kindheit endet nicht mit dem Erwachsenwerden.
Sie begleitet dich durch all deine Lebenstage.
***********
Alle Bücher dieser Welt
Bringen dir kein Glück,
Doch sie weisen dich geheim
In dich selbst zurück.
(Hermann Hesse) |
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chriffie Leseratte
C
Beiträge: 163 Wohnort: Nordschwaben
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C 06.11.2010 18:17
von chriffie
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Der zweite Teil passt nicht zum ersten. Denn in der Anderwelt spielt Zeit keine Rolle. Zudem können die Geister jederzeit die Grenze zur Menschewelt überschreiten.
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Hardy-Kern Kopfloser
Alter: 74 Beiträge: 4832 Wohnort: Deutschland
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06.11.2010 18:35
von Hardy-Kern
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Habe noch mal nachgesehen und finde, die Geschichte hat Gehalt, zwingt zum Nachdenken, wenn auch schwer nachvollziehbar. Allein für den Schreibstil möchte ich Punkte vergeben, weil sorgsam.
Hardy
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Mardii Stiefmütterle
Alter: 64 Beiträge: 1774
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06.11.2010 20:42
von Mardii
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Eine Geschichte nach den Regeln der Kunst geschrieben. Du hast tief in die Schatztruhe der genregemäßen Allgemeinplätze gegriffen:
Zitat: | Wie ein Geisterschiff tauchten die alten Gemäuer der verwunschenen Festung am Rande der zerklüfteten Felsenklippen auf. |
Schon recht genial, aber für mich etwas dick aufgetragen.
Der Schluss setzt auf den Überraschungseffekt. Hier auch wieder die Kunst.
Etwas weniger Adjektive hätte mir besser gefallen. So wirds sehr trivial.
_________________ `bin ein herzen´s gutes stück blech was halt gerne ein edelmetall wäre´
Ridickully |
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gepuzzelt Eselsohr
G
Beiträge: 289 Wohnort: Australien
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G 07.11.2010 00:50
von gepuzzelt
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Eine Geschichte von Liebe bis über den Tod hinaus, die ein bisschen kitschig daher kommt.
Stilistisch gibt es einige Brüche, die ich hier gerne darstellen möchte und fett hervorhebe:
Samhain, die magische Nacht,
in der kein vernünftiger Mensch einen Fuß vor die Tür setzen sollte. (Das klingt mir ein bisschen zu salopp und zu diesseitig formuliert), gehört den Geistern und Kobolden. Den Toten und Untoten. Den Seelen, die zwischen den Welten feststecken, weil sie noch keine Erlösung fanden.
(Bei meinen Recherchen zu Samhain ist mir dieser Aspekt nicht untergekommen.)
Cailleach hatte lange auf diese Konstellation gewartet. Die Sonne wechselt
(warum der Wechsel in den Präsens?) in den Skorpion. Zeit der Reinigung, Veränderung und Erneuerung. Samhain, die Nacht der Nächte
(Das klingt mir ein bisschen wie ein Werbeslogan), verstärkte den Aspekt um ein Vielfaches (hier fehlt mir der Bezug und die Wortwahl empfinde ich als unglücklich).
Lautlos durchwanderte sie die Finsternis.
Wie ein Geisterschiff tauchten die alten Gemäuer der verwunschenen Festung am Rande der zerklüfteten Felsenklippen auf. Das Heulen des Windes klang, wie die Schreie verlorener Seelen.
Cailleach erhob ihre Stimme und begleitete das unermüdliche Tosen der Brandung mit ihrem gälischen Singsang
(das Wort halte ich ebenfalls für unglücklich gewählt), der sich wie ein Mantra wiederholte
(Eine aktivere Darstellung hätte mir hier besser gefallen. So in etwa: den sie wie ein Mantra....).
Im windgeschützten Teil der Ruine entfachte sie ein Feuer. Ohne ihren Gesang zu unterbrechen, zog sie einen großen Kreis um sich. Das Tor zur Anderswelt stand offen
(Ich hatte mehr davon gelesen, dass der Schleier zwischen den Welten an dem Tag am durchsichtigsten sei. ). Und doch würde es keines der Wesen (Ich nehme an, du wähltest dieses Wort, um zu verhindern, dass der Leser erkennt, dass es sich hier um die Beschreibung der Geisterwelt handelte. Aber warum kann man es nicht beim Namen nennen? Gemeint sind die Menschen.) wagen, diese Linie zu überschreiten.
Bodennebel umwaberte ihre nackten Füße und den Saum ihres Umhangs.
Zur Anrufung warf sie Alraune, Olibanum und Artemesia in ihren Kupferkessel (Das hat mich etwas zu Fall gebracht. Dass sie auf ihrer Wanderung zur Burgruine etwas bei sich trug ist neu. ). Rauchschwaden stiegen auf und versetzen Cailleach in Trance. Voller Sehnsucht rief sie seinen Namen in die Nacht. „Liam, komm zu mir! Lass mich dich noch einmal ansehen! Liam!“
Mit der Hand zeichnete sie ein Pentagramm in die Luft. Eine starke Böe zerzauste ihr langes schwarzes Haar. Flammen stoben auseinander und erfassten ihren Rock, ohne ihn zu verbrennen. Die Brandung schlug über die Felsen und benetzte ihre Haut mit dem Element, aus dem einst alles Leben erwacht war. Die Erde unter ihr bebte. (Sorry, aber das klingt mir dann doch ein bisschen zu dick aufgetragen und fast ein bisschen kitschig.)
„Cailleach!“ Mit ausgestreckten Armen stand er ihr gegenüber und sah sie aus liebevollen Augen an.
„Liam! Überschreite nicht die Kreislinie!“
„Ich bin bereit, alle Hindernisse der Welt zu überschreiten, um bei dir zu sein, Cailleach!“
„Liam! Nicht! Bleib weg von mir (Da ließe sich vielleicht noch eine romantischere Formulierung finden)!“
Morgennebel stieg in den Bergen auf, wie der Atem von gewaltigen Riesen. Erster Nachtfrost überzog die alten Mauern mit Reif.
Das Feuer im Burghof war längst verloschen. Mit einem Stock hatte jemand „Cailleach and Liam are going home“ (das klingt hier nach Klosprüchchen, entschuldige, warum bringst du jetzt das Englische herein, wobei die beiden Protagonisten vorher doch auf Deutsch miteinander kommunizierten?) in die kalte Asche geschrieben.
Neben der Feuerstelle fanden Spaziergänger eine Männerleiche, deren steife Finger eine goldene Kreole umklammerten.
Sean Boyle, der Priester des Ortes bekreuzigte sich.
„Es ist Liam O'Connor. Er verlor seine Frau, Cailleach, vor sieben Jahren bei einem Verkehrsunfall (na also das ist ein kleines bisschen ein Turnoff, weil es nach moderner Welt klingt und daher einen krassen Widerspruch zu dem Eindruck ist, den du vorher von den Welten gegeben hast). „Gott sei seiner Seele gnädig."
Ich nehme an, dass deine Geschichte für ein Fantasy-Genre-Publikum überzeugend sein kann.
Leider fühle ich mich darin nicht so sehr beheimatet.
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Dienstwerk Reißwolf
Alter: 55 Beiträge: 1254 Wohnort: Gera/Markkleeberg
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07.11.2010 02:30
von Dienstwerk
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Lieber Autor!
Folgende Kriterien habe ich diesmal für meine Bewertungen zugrundegelegt:
- Thema getroffen?
- Stimmung allgemein
- Idee/Sinn
- Text/Qualität/RS etc.
Thema: 8 Pkt.
Thema hervorragend umgesetzt.
Stimmung: 8 Pkt.
Ich bin sofort in der Szene drin, gut umgesetzt, musste zweimal lesen, um zu wissen, um was es geht.
Idee: 6 Pkt.
Die Geschichte ist kurz und knapp, hat einen Anfang, eine stimmige Mitte und ein überraschendes Ende. Der Perspektivwechsel am Schluss wirkt etwas gestelzt.
Text: 6 Pkt.
Flüssig geschrieben, flüssig zu lesen, paar Stolpersteine. ""liebevolle Augen" - naja. Und was ist mit der Creole?
Gesamt: 7 Pkt.
Alles in allem hat mir die Geschichte gut gefallen.
LG, Ana
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Gast
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07.11.2010 09:37
von Gast
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Schöne Idee, Abschied, einmal anders: allerdings sehe ich nichts von Erneuerung? Der Anfang der Geschichte: wie aus einem Film abgeschrieben, dann das etwas ernüchternde Ende, der "Verkehrsunfall" passt irgendwie nicht hinein, Geschmackssache. Bin unentschieden.
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MadameMimm Klammeraffe
Alter: 50 Beiträge: 575 Wohnort: Schwabenland
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07.11.2010 14:34
von MadameMimm
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Hallo,
zu Anfang war ich etwas verwirrt. Ich musste deinen Text zweimal lesen, um dahinter zu kommen, dass es für Cailleach den Tod bedeutet, wenn ihr verstorbener Liebster die Kreislinie überschreitet. Dass er es dennoch tut, hat mich verwirrt, denn wer will schon seine große Liebe opfern?
Oder habe ich da etwas falsch verstanden?
Ansonsten hast du das Thema interessant umgesetzt und eine angemessene Stimmung geschaffen.
Wenn du einen ausführlicheren Kommentar wünscht, dann kann ich das gerne noch nachholen.
_________________ Hexliche Grüße von Tanja |
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Nihil { }
Moderator Alter: 34 Beiträge: 6039
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07.11.2010 17:17
von Nihil
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Servus!
Auch hier stört mich am meisten die fehlende Originalität und der überdeutliche Themenbezug. Den kompletten Absatz mit der Beschreibung, was Samhain überhaupt ist, hätte ich gestrichen und gegen eine intensivere Beschreibung der Hintergründe oder der Gefühle des Protagonisten getauscht. Denn die Auflösung am Ende ist wirklich äußerst flach. Ein Priester kommt des Weges und erklärt sich selbst noch einmal, wie der Tote seine Frau verloren hat. Da hätte das noch besser der Erzähler sagen können, als dass eine unbekannte Figur völlig unmotiviert den Leser aufklärt. Außerdem wäre es schön gewesen, wenn das Eindringen der toten Frau in das Diesseits und ihre Ermordung ihres Ehemannes plastischer beschrieben worden wären. Dafür, dass das der Dreh- und Angelpunkt deiner Geschichte ist, gehst du ziemlich flott darüber hinweg. Nicht zuletzt ein Wort zur Sprache, die in Ordnung ist, aber auch nicht überragend.
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Aknaib Klammeraffe
Alter: 64 Beiträge: 740 Wohnort: Dresden
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07.11.2010 17:46
von Aknaib
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Hallo Unbekannte(r),
für eine ausführliche Beurteilung, sind es nun doch zu viele Beiträge.
Daher beschränke ich mich in erster Linie auf die Erfüllung des Wettbewerbsthema.
Bezug zu Samhain:ja
Zerfall: ja
Erneuerung: nein
Zusatzpunkt für Bildeinbeziehung: ja
Umsetzung:
Die Idee gefällt mir auch die Umsetzung empfinde ich als gelungen.
Lediglich der Tod am Ende, hat für mich nichts mit Erneuerung zu tun.
So summiert sich hier der Zerfall.
Der Titel ist etwas einfallslos und würde mich unter Nicht- Wettbewerbsbedingungen nicht zum öffnen der Geschichte animieren.
Herzliche Grüße
Bianka
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Pony Eselsohr
Alter: 68 Beiträge: 269 Wohnort: NRW
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07.11.2010 18:58
von Pony
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Hallo
Interessante Umsetzung des Themas. Nicht aus Sicht der Lebenden, sondern aus der Sicht der Toten hast du geschrieben. Das wurde aber erst am Ende klar und ich war ziemlich überrascht. Im Grunde eine gute Idee.
Nur hast du nicht konsequent auf das Ende hingeschrieben. Zwar ist es in Ordnung, Cailleach und ihre Anderswelt zu verschleiern und den Leser im Unklaren zu lassen, aber Cailleachs Sichtweise und ihr Handeln weisen ausschließlich auf die Welt der Lebenden hin. Ich finde den Bruch zu stark, der den Leser am Ende zum Umdenken zwingt.
Das Thema sehe ich nur halb erfüllt. Wo ist die Erneuerung? Ich habe sie nicht gefunden. Die Dialoge haben mich auch nicht überzeugt. Sie sind ein wenig steif.
Dann: Wer hat die Worte in die Asche geschrieben, und warum auf Englisch? Du hast doch einen deutschen Text geschrieben!
Und: Was soll die Kreole in seiner Hand? Sie wurde vorher nirgendwo erwähnt und kommt völlig aus der Luft. Bestimmt hast du diese Stelle weggekürzt. Dann streiche die Kreole auch. Sie passt nicht mehr.
Was mir gut gefallen hat, sind die Stellen, wo du Cailleach und die Umgebung beschreibst. Da legt das Kopfkino los.
Gruß
Pony
_________________ Manche Kommentare sind wie Fisherman's Friends: Sind sie zu stark, bist du zu schwach |
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*Katja* Eselsohr
Beiträge: 479 Wohnort: Bergisches Land
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07.11.2010 19:24
von *Katja*
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Ich zücke meine Checkliste und gehe noch einmal alle von mir aufgestellten Punkte durch:
Titel, Idee, Lesefluss, Thema, Dramatugie, Logik, Stil, Dialoge/Beschreibungen, Grammatik und persönlicher Geschmack.
Schwankt die Punktzahl oder bin ich mir noch unschlüssig, beziehe ich mit ein, ob das Bild im Text in irgendeiner Weise aufgetaucht ist.
Zum Abschluß möchte ich noch betonen, dass ich weder perfekt noch eine anerkannte Kritikerin bin.
Ich habe den Text nach besten Wissen und Gewissen bewertet.
Meine Lesermeinung ist ebenfalls in die Benotung mit eingeflossen.
Der Titel ist gut gewählt, macht neugierig und hält was er verspricht.
Die kleine Samhain-Geschichte ist gut umgesetzt.
Zitat: | Ohne ihren Gesang zu unterbrechen, zog sie einen großen Kreis um sich. Das Tor zur Anderswelt stand offen. Und doch würde es keines der Wesen wagen, diese Linie zu überschreiten. |
Das liest sich so, als wäre sie im Diesseits. Aber sie befindet sich doch eigentlich in der Anderswelt oder?
Zitat: | Mit der Hand zeichnete sie ein Pentagramm in die Luft. Eine starke Böe zerzauste ihr langes schwarzes Haar. Flammen stoben auseinander und erfassten ihren Rock, ohne ihn zu verbrennen. Die Brandung schlug über die Felsen und benetzte ihre Haut mit dem Element, aus dem einst alles Leben erwacht war. Die Erde unter ihr bebte. |
Diese Zeilen gefallen mir besonders gut.
Ihr Vorhaben ist für mich zwiespältig. Zum einen gefällt mir, dass sie ihn aus Sehnsucht zu sich ruften will und
zum andern missfällt es mir, weil sie wissen müsste, dass es gefährlich für ihn werden könnte.
Zitat: | Mit einem Stock hatte jemand „Cailleach and Liam are going home“ in die kalte Asche geschrieben. |
Das finde ich überflüssig oder ich verstehe die versteckte Botschaft dahinter nicht.
Was ist die Erneuerung? Sein Tod?
Trauriges Ende!
Von mir gibt es 6 Federn.
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Myrine Eselsohr
Alter: 35 Beiträge: 478 Wohnort: München
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07.11.2010 21:04
von Myrine
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Liebe/r Teilnehmer/in,
da mir leider die Zeit fehlt, angemessen ausführlich auf jeden Beitrag einzugehen, werde ich vorläufig eher schematisch bewerten und genauere Kritik gegebenenfalls nachliefern - falls gewünscht.
Zur Federnvergabe: Federn wird es auf die Umsetzung der Themen geben und auf die Sprache, Logik und den Aufbau der Geschichte. Außerdem wird das total subjektive Kriterium eine Rolle spielen, wie sehr mir die Geschichte gefällt…
Die Themenvorgabe ist aus meiner Sicht erfüllt, sprachlich liest sich die Geschichte flüssig, nur im ersten Teil sind mir zu viele abgehackte Sätze drin. Der Dreh am Ende gefällt mir gut und ist auch nachvollziehbar.
7 Federn
_________________ Schläft ein Lied in allen Dingen,
die da träumen fort und fort,
und die Welt hebt an zu singen,
triffst du nur das Zauberwort.
(Joseph Freiherr von Eichendorff) |
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Gast3 Klammeraffe
G
Beiträge: 794 Wohnort: BY
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G 07.11.2010 23:29
von Gast3
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Liebe/r Autor/in vom "Cailleach",
sehr schön erzählte Geschichte, Kopfkino läuft. Gefällt mir sehr gut.
Beim ersten Lesen dachte ich noch, was ist denn das jetzt für ein Schluss, passt ja gar nicht. Aber inzwischen hab ich mich damit angefreundet und finde grad den das Schöne daran.
Gern gelesen.
Lieben Gruß
schneestern
_________________ Sich vergleichen, ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit. |
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Maria Evolutionsbremse
Alter: 52 Beiträge: 5998
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08.11.2010 12:24
von Maria
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Das ist für mich eher Tod und Zerstörung als Erneuerung *g Was wird denn erneuert? Erinnere mich an Murmels „Ohne Zerfall kein Wachstum“ - also: was entsteht hieraus?
Es wurde eine ganze Geschichte erzählt, auch geschickt, denn Du konntest mir durchaus ein Bild vor die Augen proijezieren, vom Stum und der schreienden Cailleach. Wäre ein wundervoller Auftakt für eine herzzerreißende Liebesgeschichte, die man dann im ZDF verfilmen könnte. Mit tragischem Happyend.
Ich fands wirklich nett, aber das Thema? Ich bin bestimmt nur zu blöde, aber für mich ists nur zur Hälft umgesetzt (Geister/Anderswelt).
Aufnahme in des Sibiriers imaginäres Samhain-Buch daher abgelehnt.
Meld Dich, wenns verfilmt wird.
_________________ Give me sweet lies, and keep your bitter truths.
Tyrion Lannister |
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lady-in-black Bitte nicht füttern
Beiträge: 1474 Wohnort: Killer Förde
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08.11.2010 15:59
von lady-in-black
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Auch diese Geschichte gehört zu denen, die ich mir bis zum Schluss aufgehoben habe.
Ich habe sie jetzt mehrfach gründlich gelesen, komme aber ständig zum gleichen Ergebnis:
Wieso entfacht ein Geist (Cailleach) das Feuer und benutzt einen höchst irdischen Kupferkessel?
Die Geschichte hätte für mich nur dann Sinn gemacht, wenn Cailleach am Leben gewesen wäre und ihren Mann Liam verloren hätte. Und SIE hätte man dann auch tot auffinden müssen.
Ich weiß jetzt wirklich nicht, ob ich einen Gedankenfehler mache oder ob ein Fehler in der Geschichte steckt. Mir schwirrt der Kopf, sorry
Jedenfalls hat mich genau dieses Problem beim Lesen die ganze Zeit gestört
_________________ - Ich würde mich gerne geistig mit Dir duellieren ... aber ich sehe Du bist leider unbewaffnet.
- Nein, Stil ist nicht das Ende vom Besen.
- Ich spreche fließend ironisch, auch im sarkastischen Dialekt. |
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