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Ein friedlicher Nachmittag auf der Veranda


 
 
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Roydarren73
Geschlecht:männlichLeseratte


Beiträge: 113



Beitrag04.11.2010 01:16
Ein friedlicher Nachmittag auf der Veranda
von Roydarren73
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Da ich heute keine Lust hatte an meinem Büchlein zu arbeiten, habe ich kleine Kurzgeschichten geschrieben, die mir bei der Entwicklung eines neuen Charakters helfen sollen. Bei dieser Person handelt es sich um einen Fiesling/Griesgram, der in einer alten Hütte lebt. Ich habe mal eine kleine Geschichte hier reingestellt.





                        Ein friedlicher Nachmittag auf der Veranda

Viele Menschen konnten einem mit ernsten Gesprächen, tiefgreifenden Fragen, und diesem politischem Gerede verdammte Angst einjagen, so dass man dachte, ueberall um einen herum wäre ein Krieg ausgebrochen. Meinem Freund Bill war Politik egal, der brauchte keine ernsten Gespräche. Ein Liter Schnapps und man war auf einer Wellenlänge, egal wer mit wem da draussen Krieg fuehrte. Die Bilder an der Wand waren stille Zeugen aus jener Zeit, in der meine Hütte prachtvoll im Sonnenlicht glänzte. Jetzt tropfte das Wasser, während der endlosen Regentage, durch das zerfledderte Dach.  Einige  Eimer, die wir aufgestellt  hatten, sollten die Regentropfen abfangen, bevor sie sich mit der dicken Staubschicht, die sich ueber  Wochen gebildet hatte, zu einer gefährlichem Rutschbahn verwandeln wuerden. Wir sassen draussen auf  der Veranda, die ich vor einigen Tagen notdürftig repariert hatte, so dass man den Regen, ohne selbst nass zu werden, anstarren konnte. Eine   halbvolle Flasche Schnapps stand auf dem Tisch. Bill war, wie ich, ein ansehnlicher Trinker. In den Obstbäumen, die sich um meine Hütte verteilten, tummelten sich einige  Vögel, die von meinen Früchten naschten. Ich schoss mit meinen Jagdgewehr in die Bäume. Die Vögel  verschwanden. Ich hasste Vögel. Man konnte sie nicht mal essen.  Meine Waffe ersparte mir eine Vogelscheuche. Es gab auch Obstdiebe hier in der Gegend. Meist waren es die Hippies, die  in die Berge kamen, um sich  bei mir, oder in den angrenzenden Feldern der Bauern, die Bäuche zu füllen. Auf die Hippies schoss ich nicht. Ich hatte ein paar alte Bärenfallen aufgestellt, mit der ich die pazifistischen Angreifer und Diebe zurück ins Tal trieb. Von meiner alten Alarmsirene angetrieben, die ich zusätzlich zu den Bärenfallen installiert hatte, liefen sie, nachdem die kleinen Stolperdrähte den Mechanismus ausgelöst hatten, aufgescheucht wie Gänse, die die Anwesenheit des Fuchses spürten, zurück in ihre alten Busse und verschwanden. Manchmal glaubte ich, dass Klappern ihrer Muschelketten, während sie flüchteten, zu hören.  Bill, der mich mehrmals im Jahr  besuchte, hatte ein Bild seiner neuen Lebensgefährtin dabei. Sie standen beide eng umschlungen in einem Park und grinsten um die Wette. Er sah glücklich aus. Seine Freundin war gut genährt. Gott hatte bloss vergessen ihr einen Hals zu geben. Der Kopf lag direkt auf ihren Schultern. Ich sagte Bill, dass seine neue Lebensgefährtin, auch ohne den Hals, ganz nett wäre. Er sagte nichts. Es war schön hier draussen mit Bill. Wir liebten diese friedlichen Nachmittage auf der Veranda.



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"Der Anfang von allem, also der Urknall, fand wohl in völliger Dunkelheit statt, da Licht ja noch nicht existierte."

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prophet
Klammeraffe


Beiträge: 515
Wohnort: überall


Beitrag05.11.2010 18:13

von prophet
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Hi, R...

bin von vorherigen Beiträgen zu erschöpft, ehrlich, um tiefer in den Text einzudringen, aber eines ist klaro, er ist es wert, gelesen zu werden.
Scheinst ein liebevoller Zyniker zu sein, schimmert wenigstens so durch. Very Happy

LG p.


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Ich habe es stets abgelehnt, verstanden zu werden. Verstanden werden heißt sich prostituieren. Fernando Pessoa

Sprüche klopfen ist leichter als Worte dichten. prophet

Ich fordere nichts von Dir außer Deinem Respekt. prophet

Der Vorteil der Klugheit besteht darin, dass man sich dumm stellen kann. Das Gegenteil ist schon schwieriger. Kurt Tucholsky
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FireFox
Gänsefüßchen
F


Beiträge: 27



F
Beitrag05.11.2010 19:21

von FireFox
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Kritk:

Finde den Anfang geil und dann immer anstrengender zu lesen. Der Lesefluss stockt bei den vielen langen, mit Kommas bespickten, abgegrenzten, sich wiederholenden, wieder wiederholenden, nett gemeinten Sätzen. =)

Der is z.B. schrecklich: Von meiner alten Alarmsirene angetrieben, die ich zusätzlich zu den Bärenfallen installiert hatte, liefen sie, nachdem die kleinen Stolperdrähte den Mechanismus ausgelöst hatten, aufgescheucht wie Gänse, die die Anwesenheit des Fuchses spürten, zurück in ihre alten Busse und verschwanden

Kann sein, dass einige Sätze einfach zu deinem Stil passen usw. und auch besser sind als aufgedrößelt, ich will dir aber nur einen kleinen Denkanstoß geben =)

z.B.: Einige Eimer, die wir aufgestellt hatten, sollten die Regentropfen abfangen, bevor sie sich mit der dicken Staubschicht, die sich ueber Wochen gebildet hatte, zu einer gefährlichem Rutschbahn verwandeln wuerden.

Mach doch: Wir hatten einige Eimer aufgestellt um die Regentropfen abzufangen. Die Eimer sollten verhinden, dass die mittlerweile fingerdicke Staubschicht sich mit dem Regen zu einer lebensgefährlichen Rutschbahn verwandelt.

z.B.: Wir sassen draussen auf der Veranda, die ich vor einigen Tagen notdürftig repariert hatte, so dass man den Regen, ohne selbst nass zu werden, anstarren konnte

Mach doch: Ich hatte die Verande vor einigen Tagen notrepariert. Nun konnten wir den Regen anstarren, ohne dabei nass zu werden.


z.B.: Bill war, wie ich, ein ansehnlicher Trinker.

Mach doch: Bill und ich waren ansehnliche Trinker.


Lob:
Ich mag an deinem Schreibstil oder diesem Textbeispiel deinen unterschwelligen Sarkasmus.:



Seine Freundin war gut genährt. Gott hatte bloss vergessen ihr einen Hals zu geben. Der Kopf lag direkt auf ihren Schultern. Ich sagte Bill, dass seine neue Lebensgefährtin, auch ohne den Hals, ganz nett wäre. Er sagte nichts.



einfach geil, haha, so total unverblümt und gerade heraus. Danke, hab ich auch wieder was gelernt =)
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dschingis
Eselsohr

Alter: 52
Beiträge: 305



Beitrag05.11.2010 19:57

von dschingis
Antworten mit Zitat

Hallo Roydarren73, Du hast einen eigenen Schreibstil, der gut zu diesem außergewöhnlichen kleinen Text passt, der sich abhebt und zwar abhebt in seiner ehrlichen Einfachheit und das ist authentischer als manch gekünstelter Satzbau, dem man das verzweifelte Feilen anmerkt. Mich erinnert Dein Stil an die langen gewöhnungsbedürftigen Sätze von Hubert Selby jr. im Roman Willow Tree.
Lass Dich nicht beirren und schreib wie Du denkst, wenns Dir Spass macht und das macht es, das merkt man der Geschichte an. Der Griesgram-Charakter ist Dir gut gelungen.

Gerne gelesen. Fein.

Wann gibt es mehr?

Gruß,
Bianka


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Voltaire


zuletzt appeliert alles Erzählen an ein latentes Vorwissen des Lesers - und bleibt in seinem Gelingen von dessen Fülle abhängig. - Hans Wollschläger
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Roydarren73
Geschlecht:männlichLeseratte


Beiträge: 113



Beitrag06.11.2010 12:56

von Roydarren73
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Vielen Dank fuer eure Antworten.

zu Firefox: Guter Tipp...

 Es gibt zu viele Wiederholungen. Ich werde daran arbeiten.  Smile

Manche Sätze sollten auch "aufgebröselt" werden...

zu dschingis: Ist mein Satzbau so gewöhnungsbedürfig ?  Rolling Eyes

Danke fuer, s Lob. Very Happy

Bald gibts mehr...


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Roydarren73
Geschlecht:männlichLeseratte


Beiträge: 113



Beitrag06.11.2010 23:47

von Roydarren73
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hallo zusammen,

hab ein wenig weiter geschrieben...


Bill war weg. Niemand hatte uns während seiner Anwesenheit angegriffen. Die Flasche auf dem Tisch war leer. Ich musste fuer Nachschub sorgen, also beschloss ich mit meinem alten Range Rover, der sich fast zu Tode gerostet hatte, in das Dorf zu fahren. Der Regen hatte nachgelassen. Die Wassereimer in der Hütte waren voll. Um Trinkwasser musste ich mich nicht sorgen. Etwas essbares brauchte ich auch. Die Bauern in der Nachbarschaft wunderten sich schon, ueber die vielen Hunde, die ihnen entlaufen waren.  Auf der Ablage meines Range Rovers lagerte noch etwas Holz, dass ich vor dem Regen mit einer Plane abgedeckt hatte. Um den alten Kamin, den man mit Felsbrocken, die nutzlos in den Bergen herumlagen, errichtet hatte, stapelte ich die dürren Äste, die mir in den kalten Gebirgsnächten etwas Wärme spenden sollten. Im Dorf gab es den  Schnappsladen, wo mich die  die alte Frau mit dem  zerfurchten Gesicht und der roten Clownsnase  immer gut behandelte. Die Kartoffeln und das Fleisch sollte mir der alte Lopez geben, den ich auf dem Rückweg  besuchen wuerde. Die Schweine vom alten Lopez schmeckten gut, und falls er in den letzten Tagen eines geschlachtet hatte, so wuerde bestimmt noch eines der saftigen Beine, dass ich mir am Kamin zubereiten könnte, uebrig sein. Ich nahm mein Jagdgewehr, schoss in die Obstbäume, so dass die Vögel während meiner Abwesenheit gewarnt waren. Der alte Range Rover sprang sofort an. Um meinen Range Rover herum roch es wie in einer Ölraffinerie. Solange er funktionierte, wollte ich nicht wissen, woraus das Zeug bestand, dass man mir verkauft hatte. Es liess ihn fahren und dass zählte. Die Leute im Dorf waren meist fuer sich. Der Wachtmeister hatte ein Auge auf mich geworfen. Ich hatte auch eines auf ihn geworfen. Wenn ich die kleine Polizeiwache passierte, hatte ich immer eine Hand an meinem Jagdgewehr. Ich hielt vor dem Schnappsladen und marschierte hinein. Das Regal mit dem billigen Zeug war das Objekt meiner Begierde. Hier fand ich immer etwas. Ich wusste, dass die alte Frau auch etwas selbstgebranntes unter der Hand verkaufte. Aber nachdem ich erfahren hatte, dass ein Mann, der stets bei ihr kaufte, erblindet war, blieb ich bei dem Regal, in dem der Fusel stand, der mir wenigstens mein Augenlicht lassen sollte.


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Ahriman
Geschlecht:männlichKlammeraffe

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Beitrag07.11.2010 01:19

von Ahriman
Antworten mit Zitat

Zitat:
Manchmal glaubte ich, dass Klappern ihrer Muschelketten, während sie flüchteten, zu hören.

Satzstellung!
Manchmal glaubte ich, das Klappern ihrer Muschelketten zu hören, während sie flüchteten.
Das Verbum am Ende des Satzes nach Möglichkeit vermeiden. Das wird umso übler, je länger der Satz ist. Darüber hat sich auch Mark Twain belustigt in seinem Essay über die deutsche Sprache.
Zitat:
Um den alten Kamin, den man mit Felsbrocken, die nutzlos in den Bergen herumlagen, errichtet hatte,

Um den alten Kamin, den man mit Felsbrocken errichtet hatte, die nutzlos in den Bergen herumlagen,
Zitat:
so wuerde bestimmt noch eines der saftigen Beine, dass ich mir am Kamin zubereiten könnte, uebrig sein.

so wuerde bestimmt noch eines der saftigen Beine uebrig sein, dass ich mir am Kamin zubereiten könnte.
Genug?
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Roydarren73
Geschlecht:männlichLeseratte


Beiträge: 113



Beitrag07.11.2010 01:52

von Roydarren73
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Vielen Dank Ahriman,


du hast mir sehr geholfen. Ich werde daran arbeiten. Diese Tipps bringen mich weiter. Ich habe noch enorme Probleme mit der Satzstellung.

"Das Verbum nach Möglichkeit am Ende des Satzes vermeiden".

Das sind die Tipps, die ich mir von diesem Forum erhofft habe.

Ich wusste, dass da irgend was nicht stimmig war, konnte es aber nicht genau bestimmen. Jetzt ist es klar.  Very Happy  Very Happy

Schönen Abend noch...


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dschingis
Eselsohr

Alter: 52
Beiträge: 305



Beitrag07.11.2010 15:48

von dschingis
Antworten mit Zitat

Hey Roydarren73.

Zweiter Absatz ist auch interessant geschrieben, besonders Teile wie dieser:
Zitat:
also beschloss ich mit meinem alten Range Rover, der sich fast zu Tode gerostet hatte, in das Dorf zu fahren.
gefallen mir.

Die Satzeinfügungen sind nicht immer an ungünstiger Stelle, denn hier wirkt das halbtotgerostete Auto so, dass ichs aus der Sicht des Ich-Erzählers sehe.

Roydarren73 hat Folgendes geschrieben:

zu dschingis: Ist mein Satzbau so gewöhnungsbedürfig ?  Rolling Eyes
Ahriman hats Dir gezeigt. Das meinte ich. wink

Schön, dass Du kritikfähig bist, es steckt eine Menge Arbeit dahinter, ehe etwas druckreif ist.

Zitat:
Etwas essbares

Essbares, hier das Essbare

Zitat:
woraus das Zeug bestand, dass man mir verkauft hatte. Es liess ihn fahren und dass zählte.
das mit s, ss nur, wenn Du damit dafür einsetzen könntest



Diese Sätze gefallen mir in der Charakteristik besonders gut, lass sie unbedingt drin, denn die sagen so viel über den, den Du beschreiben willst:
Zitat:
Die Leute im Dorf waren meist fuer sich. Der Wachtmeister hatte ein Auge auf mich geworfen. Ich hatte auch eines auf ihn geworfen. Wenn ich die kleine Polizeiwache passierte, hatte ich immer eine Hand an meinem Jagdgewehr.



Und hier wieder umstellen:
Zitat:
Im Dorf gab es den Schnappsladen, wo mich die die alte Frau mit dem zerfurchten Gesicht und der roten Clownsnase immer gut behandelte.
Vorschlag: Die alte Frau im Schnapsladen mit dem zerfurchten Gesicht und der roten Clownsnase behandelte mich immer gut.

Gruß,
Bianka


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Ahriman
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Beiträge: 705
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Beitrag07.11.2010 19:12

von Ahriman
Antworten mit Zitat

Zitat:
Im Dorf gab es den Schnappsladen, wo mich die die alte Frau mit dem zerfurchten Gesicht und der roten Clownsnase immer gut behandelte.

Ne, ne, den würde ich so lassen. Klingt irgendwie besser.
Oft merkt man so verdorbene Dinger leichter, wenn man den Text laut liest. Wenn dann der Atem nicht bis zum Ende des Satzes reicht, dann ist er zu lang. Zumindest fehlt dann da drin eine Zäsur, ein Komma oder Semikolon, wo man Luft holen kann.
 Smile
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dschingis
Eselsohr

Alter: 52
Beiträge: 305



Beitrag08.11.2010 07:35

von dschingis
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Ahriman hat Folgendes geschrieben:

Ne, ne, den würde ich so lassen.
 Smile


hey Ahriman, ich hab zur Änderung geraten, weil vorher schon mal vorkommt, dass es im Dorf einen Schnapsladen gibt. Doppelt muß es den nicht geben. wink

hey Roydarren73, man könnte auch den ersten abändern, dann bleibt aber immernoch das ungelenke wo drin. Passt zwar zum beschriebenen Charakter, liesst sich aber in meinen Ohren nicht.

Bianka


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Roydarren73
Geschlecht:männlichLeseratte


Beiträge: 113



Beitrag24.11.2010 16:41

von Roydarren73
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Teil III


Ich war erstmal versorgt. Gut gelaunt verliess ich den Laden. Dann fuhr ich zum alten Lopez, da ich Schlachtreste, oder ein saftiges Bein, für das anstehende Wochenende besorgen wollte. Iich nahm einen guten Schluck, fummelte am Radio herum, bis ich den „christlichen Kanal“ gefunden hatte, der flotte Gospel Musik oder kluge Prediger brachte, die mich immer gut unterhielten. In der Ferne sah ich das Unheil am Wegesrand warten. Da stand das grüne Auto vom Polizeichef. Der dicke Mann stand breitbeinig, mit verschränkten Armen neben der Fahrertür, und sah in meine Richtung. Den Fusel versteckte ich im Handschuhfach. Mein Jagdtgewehr liess ich auf dem Beifahrersitz liegen. Er sollte ruhig wissen, dass mit mir nicht zu Spassen war. Während er sich mit kurzen Schritten auf  Strasse bewegte, schwappte sein dicker Bauch auf und ab. Er hielt in die Mitte der Fahrbahn, streckte die Arme in die Luft, und wedelte mit einer roten Kelle, wie ein Fluglotse, der die Kontrolle auf dem Rollfeld verloren hatte. Ich fuhr rechts ran, blieb aber im Wagen sitzen und steckte mir eine der billigen Zigaretten an. Er trat an mein Fenster, ich öffnete, und pustete ihm den Rauch mitten ins Gesicht. In den silbernen Gläsern seiner Sonnenbrille spiegelte sich die Flinte, die neben mir lag.
" Is was Officer ? ".
" Mr. Steillone, so sieht man sich wieder. Fürerschein und Fahrzeugpapiere. >
" Moment, hab ich unterm Sitz.".
" Schön langsam, wir wollen doch nicht, dass ich ne Kugel durch ihren schönen Ledersitz pussten muss ".
Ich griff nach unten, beobachtete ihn dabei, wie er seine Hand fest um den Griff des  Revolvers legte, ohne mich aus den Augen zu lassen.
" Hier, alles da ! " sagte ich, und gab ihm den Papierkram.
" Wo soll,s denn hingehn ? ".
" Das geht sie nen feuchten Dreck an, Sir ".
" Das ist meine verfluchte Stadt, hier geht mich Alles was an, Freundchen ! ".
Ich blieb ruhig, hörte dem klugen Prediger im Radio zu, während ich im Auggenwinkel ein fesches Mädchen mit üppigen Rundungen auf der anderen Strassenseite wahrnahm. Die herzhaften Schweineschenkel, die bei Lopez auf mich warteten, schwirrten wieder als anregende Bilder in meinem Kopf herum.
< Aussteigen aber sofort ! Hände auf die Motorhaube ! ".
" Verdammter Bulle, ich sollt dich gleich Hier fertig machen "  dachte ich.
Er durchsuchte mich, fand aber nur einige Patronen und Zigarettenstummel in meinen Taschen.
 " Na gut, ich werd dich weiterfahren lassen, aber ich hab ein Auge auf dich. Ich weiss, was ihr Typen da oben in den Bergen treibt. Verschwinde jetzt ! ".
Ich liess den Motor an und schoss mit quitschenden Reifen los. Vor dem Hof vom alten Lopez lag tonnenweise  Schrott und Müll.
Ich stieg aus, blickte vor meine Füsse, wo Blutbäche an meinen Schuhsolen entlang flossen. Ich hatte Glück, Lopez hatte was geschlachtet. Das grosse Scheunentor stand offen, so dass ich die fetten Schweine, die an blanken Haken unter der Decke baumelten, erkennen konnte. Lopez stand da wie Gladiator, mit  Lendenschurz, freiem Oberkörper und blutigen Sandalen. Elegant holte er  mit seinem langen Messer aus,  säbelte eins der Beine ab, dass mich durchs Wochenende bringen konnte.
" Hey Lopez, alter Freund, hast du Was für mich ? " schrie ich vom Holztor Richtung Schlachtfeld.
Er nickte, nahm das Bein, dass er abgehackt hatte, drehte sich zwei mal im Kreis, und schleuderte es, wie ein Hammerwerfer, bis zum Scheunentor, wo ich es  aufhob und schulterte. Ich nickte ihm zu und liess ein paar Silbermünzen auf den Boden fallen. Dann fuhr ich zurück zu meiner Hütte, um mir ein Festmahl am Kamin zuzubereiten, dass meinen Bauch für zwei Tage füllen sollte.


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Ahriman
Geschlecht:männlichKlammeraffe

Alter: 89
Beiträge: 705
Wohnort: 89250 Senden


Beitrag24.11.2010 17:33

von Ahriman
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Bestens. Wirklich erheiternd.
Etliche Rechtschreibfehler sind drin, die muß du noch korrigieren.
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Ilona
Klammeraffe
I


Beiträge: 558
Wohnort: irgendwo in Hessen


I
Beitrag24.11.2010 18:14

von Ilona
Antworten mit Zitat

Das plätschert und plätschert und plätschert..... Ein belangloser Nachmittag unter zwei skurillen Typen.

Was ist denn jetzt eigentlich die Geshichte, die Du erzählen willst? Welches Problem Deiner Prota willst Du erzählen? Meiner Meinung nach ist das keine Kurzgeschichte, der Aufbau stimmt nicht.

Die skurillen Details sind schön lakonisch daher gebracht, aber das mallein macht keine lesenswerte Geschichte aus.

Grüße von

Ilona
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lupus
Geschlecht:männlichBücherwurm

Alter: 56
Beiträge: 3913
Wohnort: wien



Beitrag24.11.2010 18:25

von lupus
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Hi,

wie schon beim ersten Teil gefällt mir der Tonfall ... wirklich gut getroffen
die eigentliche Geschichte kann da gerne in den Hintergrund.

Aber: nicht mehr viel länger mE

das verwendete Stereotyp wirkt mir schon überstrapaziert, die clowneske Coolness nehm ich niemandem auf die Dauer ab

und du hast einige Redundanzen drin
das mit der Keule für's WE kommt gefühlte 20 MAl vor
der Fusel immer noch 10 Mal

das war's
 an sich gelungen
Interpunktion im Dialog fehlerhaft
ein paar Ortho-Fehler (aber peanuts)

gern gelesen
wenn's so weitergeht bin ich rauß

lgl


_________________
lg Wolfgang

gott ist nicht tot noch nicht aber auf seinem rückzug vom schlachtfeld des krieges den er begonnen hat spielt er verbrannte erde mit meinem leben

-------------------------------------------------------
"Ich bin leicht zu verführen. Da muss nur ein fremder Mann herkommen, mir eine Eiskugel kaufen und schon liebe ich ihn, da bin ich recht naiv. " (c) by Hubi
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