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Paul - Sommer 1964


 
 
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Merlinor
Geschlecht:männlichArt & Brain

Alter: 72
Beiträge: 8670
Wohnort: Bayern
DSFo-Sponsor


Beitrag28.06.2010 15:34

von Merlinor
Antworten mit Zitat

Hallo liebe Brain

Ich weiß, es mag Dir nicht gerecht erscheinen, wenn nun gerade Du in den Fokus einer derart deftigen Kritik des "bösen alten Mannes" geraten bist.
Ich dachte halt, dass gerade Du schon ein paar deutliche Worte verträgst.
Als "vernichtend" waren sie ganz sicher nicht gemeint, sondern als Anregung.
Sowohl für Dich, um Dich damit zu konfrontieren, dass Deinem Schreiben leider schon noch einiges fehlt, als auch für andere Mitglieder, um ihnen zu zeigen, dass Textarbeit auch manchmal ein sehr kritisches Vorgehen erfordert, wenn sie fruchtbar sein soll.

Leider ist es so, dass die "Textarbeit" in unserem Forum in letzter Zeit deutlich abflacht und sich nur allzu häufig auf unkritisches Gruppenkuscheln beschränkt.
Natürlich wird es jetzt einen Aufschrei des Entsetzens und so manche verletzte Reaktionen geben, wenn ich mich - und das habe ich vor - auch in Zukunft von Zeit zu Zeit mit etwas schärferen Rezensionen zu Wort melden werde.
Ich hoffe aber, dass diese am Ende Akkzeptanz finden werden.
Nötig sind sie meiner Meinung nach, um hier ein bisschen Dampf zu machen und dadurch die Textarbeit unserer Mitglieder wieder zu etwas mehr Ernsthaftigkeit anzuregen.
Ob das am Ende wirklich fruchtet, weiß ich natürlich nicht.

Meine Kritik an Deinem Text war also schon sehr Ernst gemeint. Du versteckst Dich meiner Meinung nach mit Deinem Schreiben viel zu sehr hinter stilistischen und handwerklichen Floskeln, die Du dann als Ausdruck Deines Stils und Willens verteidigst. Das ist natürlich Dein gutes Recht.
Ich allerdings argumentiere aus der Sicht des Lesers und nicht zuletzt des Lektors, der es beispielsweise ganz sicher nicht verantworten könnte, einem solchen Text einen Platz in einer verlagsfinanzierten Anthologie einzuräumen.
Es gibt eben Kriterien, die aus einer beliebigen Kurzgeschichte (ich schrieb: "eine nette Geschichte") eine gute Kurzgeschichte machen und es gibt dafür handwerkliche Regeln, die man durchaus benennen kann und als Autor schon auch beherzigen sollte.
Wenn wir derartige Kriterien und Regeln nicht als kritische Bezugspunkte unserer Textarbeit anführen sollen, können wir uns jede sinnvolle Textkritik in Zukunft sparen.

Ich bedauere sehr, wenn ich Dich mit meiner Kritik verletzt habe, hoffe aber, dass Du mir ob meiner offenen Worte nicht dauerhaft böse bleiben wirst.

LG Merlinor


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„Ich bin fromm geworden, weil ich zu Ende gedacht habe und nicht mehr weiter denken konnte.
Als Physiker sage ich Ihnen nach meinen Erforschungen des Atoms:
Es gibt keine Materie an sich, Geist ist der Urgrund der Materie.“

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Aknaib
Geschlecht:weiblichKlammeraffe

Alter: 64
Beiträge: 740
Wohnort: Dresden
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Beitrag28.06.2010 21:23

von Aknaib
Antworten mit Zitat

Hallo The Brain,

verwundert habe ich deine Reaktionen, die von Ärger gar Frust zu Merlinors  Beitrag zeugen, gelesen.
Ich wäre froh, wenn sich Merlinor meines letzten hier eingestellten Textes so intensiv gewidmet hätte.
Leider hatte ich erst einmal diesen Vozug,  bei meinem ersten hier eingestellten Prosatext.

Du schreibst:
Zitat:
Ich habe mich sehr gefreut, dieses Forum gefunden zu haben, um hier ein bisschen Textarbeit machen zu können. das ist, was für mich zählt und was ich mir für die Zukunft wünsche.
Ich hatte mich gefreut, dass ich dieses Forum gefunden hatte, weil hier ernsthafte Textarbeit betrieben wurde und dies nicht nur ein bisschen.
Wie kann man mit ein bisschen Textarbeit der Meinung sein, dies reicht um einen Text verlagsfähig zu gestalten?

Zitat:
Für mich ist nur die Resonanz der Leser wichtig.
Ja, Himmel, The Brain, die kritischen Stimmen sind doch auch eine Leser-Resonanz?
Zitat:
Die war für diese Arbeit überwiegend positiv, um so mehr verwunderte mich dein Kommentar ...
Richtig, die Reaktionen waren überwiegend positiv. Wenn du dir jedoch die drei kritischen Beiträge anschaust, so haben diese ähnliche Dinge heraus gearbeitet und dies wäre doch ein guter Ansatz, um am Text zu arbeiten?

Zitat:
Es ist eher eine Zustandsbeschreibung, eingebettet in das Jahr 1964. So dient auch die Lehrerin dazu, das Konservative, die Vorurteile der damaligen Zeit nahezubringen.
Weniger als Person, sondern als Institution.
Die Zustandsbeschreibung der Lehrerin und ihrer Methoden ist dir vorzüglich gelungen. Doch sie gibt nicht her, warum ausgerechnet der Protagonist ein Außenseiter ist.

Zitat:
Ebenso sind die anderen Personlach nur Platzhalter.
Dafür ist die Lehrerin zu präsent. Und die hänselnden Jungen zu flach.

 
Zitat:
- es geht um das, womit der Prota mit der Einschulung konfrontiert wird. Außenseiter zu sein, ohne darauf Einfluss nehmen zu können.
Und genau dies ist nicht- an Hand eines roten Fadens - sauber herausgearbeitet.

Mir ist noch eingefallen und durch das Wort Einschulung wieder aufgeflackert.
Dein erster Satz vom heißen Sommer besagt, dass die erste Klasse kurz vor dem Schuljahresende steht.
Wurden da wirklich noch Äpfel und Birnen gemalt. Am Ende der ersten Klasse wurde meines Wissen mit Ziffern gerechnet.
(Vorsichtige Frage, dass interessiert mich wirklich. Wurde 1964 tatsächlich noch mit Schiefertafeln gearbeitet?
Ich hatte 1966 in der DDR meine Einschulung, da gab es auf jeden Fall nur Hefte?)  


Herzliche Text-Arbeitsgrüße, mit keinerlei Ambition dich persönlich angreifen zu wollen.
Bianka


Hallo Merlinor,
Hallo MosesBob,

ich fände es gut, wenn die Diskussion zum  Thema Textarbeit eine eigene Rubrik erhalten würde. Am Dorbrunnen wechseln so schnell die Beiträge und Seiten, dass dies untergeht.

Herzliche Grüße
Bianka
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The Brain
Geschlecht:weiblichReißwolf

Alter: 65
Beiträge: 1966
Wohnort: Over the rainbow


Beitrag28.06.2010 22:22

von The Brain
Antworten mit Zitat

Hallo Merlinor,


Zitat:
Meine Kritik an Deinem Text war also schon sehr Ernst gemeint. Du versteckst Dich meiner Meinung nach mit Deinem Schreiben viel zu sehr hinter stilistischen und handwerklichen Floskeln, die Du dann als Ausdruck Deines Stils und Willens verteidigst. Das ist natürlich Dein gutes Recht



Ich verstecke mich doch nicht - ich guck ganz keck dahinter hervor - und wenn jemand schimpft, dann duck´ich mich ganz schnell..... Laughing




... jetzt aber mal im Ernst - Ich stelle hier keine Texte ein, die ich nicht für aussagekräftig halte. Inwieweit sich das trägt, erfahre ich erst aus der Reaktion der Leser. Und nur so kann ich für meine weitere Arbeit lernen.
Und natürlich verteidige ich mein Werk! Wenn nicht ich, wer sonst?
Und natürlich habe ich meinen eigenen Stil, der manchmal mit Regeln bricht ....

All das bedeutet aber nicht, das ich Kritik nicht annehme, oder gar beleidigt bin. Ich hatte es ja bereits in der pn erwähnt - hätte zuerst eine Dikussion um die Qualität im Forum stattgefunden und dann wäre dein Kommentar erfolgt, wäre ich nicht derart überrascht gewesen, denn das war ich. Da solche Maßnahmen in der Vergangenheit selten bis gar nicht und wenn, dann aus meiner Sicht mehr als berechtigt durchgeführt wurden, musste ich den Eindruck gewinnen, meine Geschichte sei absolut grottenschlecht. Und das schmerzt schon ein wenig .....
 Crying or Very sad
Auch mich! Bin zwar abgeklärt, aber dennoch verwundbar...


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The Brain
Geschlecht:weiblichReißwolf

Alter: 65
Beiträge: 1966
Wohnort: Over the rainbow


Beitrag28.06.2010 22:35

von The Brain
Antworten mit Zitat

Hallo, Bianka,


vielen Dank für deinen Kommentar.

--- das "bisschen" vor der Textarbeit kannst du streichen - unnützes ihnhaltloses Füllwort!  Very Happy

--- und natürlich habe ich die kritischen Beiträge gelesen und meine Schlüsse daraus gezogen. Von einigen wurde der rote Faden aufgenommen ( schon wieder diese blöde Verteidigungsrolle...) ?
Also ist er da, ist er nicht da? Ich denke, es kommt ganz stark auf die Historie des Lesers an ....


Zitat:
Mir ist noch eingefallen und durch das Wort Einschulung wieder aufgeflackert.
Dein erster Satz vom heißen Sommer besagt, dass die erste Klasse kurz vor dem Schuljahresende steht.
Wurden da wirklich noch Äpfel und Birnen gemalt. Am Ende der ersten Klasse wurde meines Wissen mit Ziffern gerechnet.
(Vorsichtige Frage, dass interessiert mich wirklich. Wurde 1964 tatsächlich noch mit Schiefertafeln gearbeitet?
Ich hatte 1966 in der DDR meine Einschulung, da gab es auf jeden Fall nur Hefte?)



1964 wurde im Westen zu Ostern eingeschult. Erst 1966 gab es ein "Kurzschuljahr" und die Einschulung wurde in den Herbst verlegt.
Äpfel und Birnen haben wir im gesamten 1. Schuljahr gemalt - siehe auch ältere Schulbücher. Und 1964 waren die Schiefertafeln noch ganz groß im Rennen - ich glaube wir haben bis zum Ende der 2. Klasse damit gearbeitet.


Liebe Grüße


The Brain


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Merlinor
Geschlecht:männlichArt & Brain

Alter: 72
Beiträge: 8670
Wohnort: Bayern
DSFo-Sponsor


Beitrag29.06.2010 11:49

von Merlinor
Antworten mit Zitat

The Brain hat Folgendes geschrieben:
... musste ich den Eindruck gewinnen, meine Geschichte sei absolut grottenschlecht ...

Das hatte ich aber nicht geschrieben ...  Shocked

Aknaib hat Folgendes geschrieben:
... ich fände es gut, wenn die Diskussion zum Thema Textarbeit eine eigene Rubrik erhalten würde ...

Augenblicklich diskutieren wir in der Moderation angeregt darüber. Am Dorfbrunnen hatte ich das Thema einfach mal "testweise" angesprochen, um vorzufühlen, wie diesbezüglich die Stimmung ist.
Eine große allgemeine Diskussion macht meiner Meinung nach erst Sinn, wenn wir seitens der Moderation konkrete Vorschläge erarbeitet haben.
Aber wenn Du willst, kannst Du gerne auch jetzt schon im internen Bereich einen diesbezüglichen Thread eröffnen.
Jede Idee ist Willkommen! ...  smile

LG Merlinor


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BlueNote
Geschlecht:männlichStimme der Vernunft


Beiträge: 7306
Wohnort: NBY



Beitrag29.06.2010 13:48

von BlueNote
Antworten mit Zitat

Hi Brain,

den Inhalt deiner Geschichte, das Thema, finde ich ansprechend. Ich habe den Text mit Vergnügen (oder Anteilnahme?) gelesen. Die Person der Lehrerin ist interessant, es wäre gut, wenn sie noch irgend eine Rolle in deiner Geschichte spielen würde. Sprachlich halte ich deinen Text jedoch für überarbeitungswürdig (es wundert mich, dass außer Aknaib und ??? das niemand angesprochen hat). Du verwendest unverhältnismäßig viele Wiederholungen (auch wiederaufnehmende Wiederholungen) und gleiche Satzkonstruktionen. Selbst wenn du diesen einfachen Sprachstil mit kurzen Sätzen verwenden willst, solltest du die Satzstellung etwas abwechslungsreicher gestalten.
Außerdem glaube ich, dass kein Mensch so redet wie diese Mutter:
Zitat:

Er war so krank, musste immer so viel husten. Der liebe Gott hat ihn zu sich gerufen. Er ist jetzt ein Engel. Engel haben keinen Husten. Es geht ihm jetzt besser.”

(Selbst in diesem willkürlich herausgegriffenen Beispiel siehst du die übermäßige Verwendung von Wiederholungen.)

Im Text sind viele grenzwertige Formulierungen. Nur ein Beispiel
Zitat:

Fräulein Knesebrecht erwiderte diese Sympathien nicht, bemühte sich aber, es nicht merken zu lassen.

... sich nichts anmerken zu lassen, niemandem etwas merken zu lassen etc. Außerdem ist für mich hier die Logik verdreht: Sie tut nichts (keine Erwiderung), will es sich jedoch nicht anmerken lassen. Was tut sie dafür (aktiv), immerhin "bemüht" sie sich ja?

Die meisten Kommentare zu diesem Text sind mir zu unkritisch. Vielleicht ändert sich das ja, wenn es eine neue Gruppenaufteilung gibt.

BN
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MagicMushroomTea
Geschlecht:weiblichKlammeraffe

Alter: 34
Beiträge: 525
Wohnort: München


Beitrag29.06.2010 16:49

von MagicMushroomTea
Antworten mit Zitat

Hallo Brain!

Also deine Kurzgeschichte hat mir gefallen. smile

Den Kritikpunkten der anderen Leser kann ich mich dennoch anschließen.

Ich finde du hast die Lehrerin zu sehr in den Mittelpunkt gerückt. Natürlich ist sie für den Kleinen ein Vorbild, er will ihr gefallen und natürlich will er gelobt werden, dennoch hat das wehrte Fräulein Knesebrecht (interessanter Name ^^) außer dem oben genannten keine Funktion, außer den Feldmarschall im Klassenzimmer zu mimen.

Das der kleine Paul keine Freunde hat, weil er ein Streber ist kommt nicht wirklich rüber.

Besonders gestört, bzw irritiert hat mich jedoch der plötzliche Switch von Pauls Einsamkeit auf dem Pausenhof zu der Provokation der anderen Jungen, bezüglich seines "nicht vorhandenen" Vaters.
Kannst du nicht vorher schon ein paar "Spoiler" einbauen, von wegen er wurde gehänselt, weil seine Mutter nicht mit seinem Vater verheiratet war und auch an diesem Tag war es nicht anders, als Paul und die anderen auf den Schulhof gingen?

Ferner war die Reaktion der Mutter auf den Tod von Pauls Vater einfach nur unrealistisch.
Lass den kleinen doch erst am Mittagstisch Platz nehmen und da hätte ich dann das Bild vor Augen, dass seine Mutter ihn mit rotgeäderten Augen die Mitteilung vom Tod seines Vaters macht. Zwischen Tür und Angel eine derartige Nachricht überbringen ist pietätlos.
Wie BlueNote bereits aufgelistet hat ist die Formulierung der Todesnachricht nicht jedermanns Geschmack.

Liebe Grüße,
MMT Smile


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The story of life is 'Hello' and 'Goodbye' until we meet again."­
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ELsa
Geschlecht:weiblichReißwolf

Alter: 74
Beiträge: 1398



Beitrag29.06.2010 17:39

von ELsa
Antworten mit Zitat

Liebe Brain, ich denke du hast in den vielen Kommentaren meinen "Nachschlag" übersehen, ich sende ihn nochmals ab:

ELsa hat Folgendes geschrieben:
Liebe Brain,

The Brain hat Folgendes geschrieben:


Die Überrepräsentanz der Lehrerin habe ich jetzt nicht so wahrgenommen... Sie ist ein wichtiger Teil seines Tagesablaufs. Im Gegensatz zum Verhältnis zu seinem Vater hat er eine  Bindung zu ihr - mag sie - versucht ihr zu Gefallen, um Anerkennung zu erzielen.
Mit dem Vater kann er nicht wirklich etwas anfangen. Das Verhältnis ist distanziert.
Fräulein Knesebrecht ist für die Geschichte wichtig, da sie zum einen eine große Rolle in Pauls Leben spielt, zum anderen an ihrer Figur die Stimmung der damaligen Zeit - Strenge, Konservatives Denken, etc. - aufgezeigt wird.


Nun, wenn die Lehrerin für Paul so wichtig ist, könntest du sie vielleicht aus seinem POV (Blickwinkel) beschreiben und wahrnehmen, anstatt ihren POV einzunehmen?

Da geht es mir uns diese beiden Stellen in deinem Text:

Zitat:
Fräulein Knesebrecht war eigentlich nicht mehr in dem Alter ein Fräulein zu sein. Trotzdem betonte sie es voller Stolz, als sie sich der Klasse vorstellte. Ihre Haare waren streng nach hinten gezurrt, waren dort zu einem dicken grauen Knoten gebunden. Streng und energisch regierte sie über die ihr anvertrauten kleinen Wesen. Achtete darauf, dass sie brav Nullen in einer langen Reihe auf die, unter der fest aufgedrückten Kreide, quietschenden Schiefertafeln malten. Wurde es nicht müde sie wieder und wieder Äpfelchen und Birnchen zählen zu lassen.



Zitat:
Paul mochte Fräulein Knesebrecht. Fräulein Knesebrecht erwiderte diese Sympathien nicht, bemühte sich aber, es nicht merken zu lassen. Im tiefsten Inneren ihres Herzens hatte sie eine Abneigung gegen solche Kinder. Auch, wenn sie selbst ein Fräulein war.


Hier switcht du zwischen beiden POVs hin und her, man könnte das durchaus aus Pauls POV erzählen, wie z.B. so:

Fräulein Knesebrecht war eigentlich nicht mehr in dem Alter, ein Fräulein zu sein. Paul würde sie eher als Oma bezeichnen. Aber er hielt sich an die gewünschte Bezeichnung, denn als sie sich der Klasse vorgestellt hatte, betonte sie es und machte dazu ein stolzes Gesicht. Ihre Haare waren streng nach hinten gezurrt, dort zu einem dicken grauen Knoten gebunden. Streng und energisch regierte sie, das gefiel Paul. Sie achtete darauf, dass die Schüler brav Nullen in einer langen Reihe auf die, unter der fest aufgedrückten Kreide, quietschenden Schiefertafeln malten. Wurde es nicht müde, sie wieder und wieder Äpfelchen und Birnchen zählen zu lassen.


Paul mochte Fräulein Knesebrecht. Leider erwiderte sie diese Sympathie nicht. Paul fühlte das in den Blicken, die sie ihm ab und zu schenkte. Einmal sagte Fräulein Knesebeck, als sie die Merkzettel für den bevorstehenden Elternabend austeilte, zu ihm: "Mit einem Besuch deines Vaters kann man ja nicht rechnen."

Sind natürlich nur Beispiele dafür, was ich meinte.

Liebe Sonntagsgrüße
ELsa


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The Brain
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Beitrag29.06.2010 17:59

von The Brain
Antworten mit Zitat

Oh weh, liebe Elsa,  Embarassed

nein ich habe dich nicht übersehen - habe mich nur von der Diskussion um Qualität reichlich ablenken lassen .... Im Moment bin ich leider auch beruflich  ziemlich eingespannt und habe nicht die Zeit, die ich gerne hätte ...

Werde mich jetzt aber mal daranmachen alle noch nicht beantworteten Kommentare aufzuarbeiten!


ENTSCHULDIGUNG!

Liebe Grüße


The Brain


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The Brain
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Beitrag29.06.2010 18:27

von The Brain
Antworten mit Zitat

Hallo, lieber Sibi,

ich freue mich gaaaaanz doll, dass dir mein Text gefallen hat! Laughing
Ein Lob von dir!
Dafür kriegst du eine extra Portion Fische - und leckere Eisstangen - und ....
Bestechung?lol Niemals!    angel


Laughing  Laughing  Laughing


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The Brain
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Beitrag29.06.2010 18:59

von The Brain
Antworten mit Zitat

Liebe Ilona,

Danke für deinen erneuten Beitrag. Dela hatte es bereits versucht ....

mehr vielleicht besser per pn?

Liebe Grüße

The Brain


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Ilona
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I
Beitrag29.06.2010 20:23

von Ilona
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Liebe Brain

ich denke nicht, daß das noch nötig ist. Es ist ja nun wirklich reichlich zu dem Text gesagt worden, der Rest ist Sache der Autorin Wink

Grüße

Ilona
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The Brain
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Beitrag30.06.2010 11:38

von The Brain
Antworten mit Zitat

Liebe Ilona,

Danke trotzdem!


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The Brain
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Beitrag30.06.2010 12:21

von The Brain
Antworten mit Zitat

Liebe Bianka,


noch einmal zu deinem ersten Beitrag -

Die ersten beiden "war" lassen sich nicht wirklich umschiffen - hat mich jetzt in dieser Form, quasi als Aufzählung, auch nicht gestört?

Zitat:
Ihre Haare waren streng nach hinten gezurrt, waren dort zu einem dicken grauen Knoten gebunden


Hier hatte ich lange überlegt, ob ich auf das zweite "waren" verzichten sollte ... hatte mich dann entschieden es zu lassen ...


Zitat:
Fräulein Knesebrecht war eigentlich nicht mehr in dem Alter ein Fräulein zu sein.


... eigentlich .... drückt für mich die Grenzwertigkeit aus und gibt einen Hinweis auf ihr ungefähres Alter?


Zitat:
Voller Eifer bemühte er sich die rundesten Nullen von allen zu erschaffen. Alle gleich aussehend, Ordentlich in Reih und Glied. Bemühte sich die Äpfelchen und Birnchen am schnellsten zu addieren, als Erster die Hand zu heben um zu zeigen - “Ich weiß es! Ich weiß es schon!”

Paul mochte Fräulein Knesebrecht. Fräulein Knesebrecht erwiderte diese Sympathien nicht, bemühte sich aber, es nicht merken zu lassen.


Die Wiederholung in seinem Bemühen, hatte ich als Verstärkung bewusst gewählt.
Das dritte "bemüht" ist mir durchgerutscht ....

Zitat:
Im tiefsten Inneren ihres Herzens hatte sie eine Abneigung gegen solche Kinder. Auch, wenn sie selbst ein Fräulein war.


ja, ich weiß, ein schwieriger Absatz, an dem ich lange herumgekaut habe.
Ich wollte dem Leser einen Hinweis darauf geben, das Paul ein unehelich geborenes Kind ist, ohne gleichzeitig "mit der Tür ins Haus zu fallen".

Zitat:
Es läutete zur Pause. Fräulein Knesebrecht bestand darauf. Die Kleinen mussten sich in Zweierreihe aufstellen, sich paarweise an den Händen fassen …


Jaaaaa! ich stelle den Satz hinten an!

Zitat:
Reihe für Reihe inspizierte sie die jugendliche Schar.


... auch hier hast du wieder genau den Punkt gefunden, an dem ich nicht zufrieden war ....
jugendlich passt nicht wirklich, stimme ich dir zu - kindlich fand ich aber noch schlechter und ganz ohne war´s gar nix. Habe sozusagen in Ermangelung einer Eingebung das kleinste Übel gewählt ....

Zitat:
Zitat:
Über ihre Wange kullerte eine dicke Träne.
“ Mein armer kleiner Junge!” Sie nahm Paul behutsam in ihre Arme.
Nur eine Träne? Ist sie nicht aufgelöst, wenn sie Paul gleich an der Tür mit der Todes-Nachricht überfällt?
Das Ausrufezeichen passt an dieser Stelle nicht.
Es wird hier fälschlicher Weise als besondere Betonung benutzt


Mit einer Träne, wollte ich zum Ausdruck bringen, dass sie sehr wohl um Fassung bemüht ist, ihre Emotionen aber letztlich nicht unter Kontrolle bringen kann.
Das Ausrufezeichen hatte ich tatsächlich gesetzt, um die Aussage zu betonen. gedacht war, dies als Vorbereitung zu setzen, für das was an Informationen für Paul folgt.


Zitat:
Zitat:
Zitat:
In der Nähe standen einige der Jungs in einem kleinen Grüppchen zusammen.
“Hey, Paul,” riefen sie zu ihm herüber, “wo ist denn eigentlich dein Papa?”  
Komma ist verrutscht. Hat man 1964 in der ersten Klasse das Wort "hey" benutzt ... eher "He"


Oups , blödes Komma ....

Hey Jude .... lalalala ???? Bin mir aber nach sooo vielen Jahren auch nicht mehr so ganz sicher ....
He, hört sich irgendwie ..... an?????

Die anderen Punkte - wurden bereits zur Genüge diskutiert?

Danke dir sehr, für deinen ausführlichen Kommentar und die Mühe, die du dir mit meinem Text gemacht hast!!!!!

Zu deinem zweiten Kommentar:

Zitat:
Hallo The Brain,

verwundert habe ich deine Reaktionen, die von Ärger gar Frust zu Merlinors Beitrag zeugen, gelesen.
Ich wäre froh, wenn sich Merlinor meines letzten hier eingestellten Textes so intensiv gewidmet hätte.
Leider hatte ich erst einmal diesen Vozug, bei meinem ersten hier eingestellten Prosatext.

 
Ich freue mich über jeden, der meinen Text liest. Noch mehr über alle, die sich die Mühe machen, sich mit meinem Text auseinander zu setzen.
Ich schätze Merlinor sehr.Er nimmt eine für mich bedeutende Rolle als sehr durchdachter Mensch hier im Forum ein. Ich fühle mich ebenso geadelt, wenn Merlinor einen meiner Texte rezensiert. "Wut", bzw. besser ein leichtes Grummeln, entstand lediglich durch den mir gemachten Vorwurf, mir keine Mühe mit meinem Text gegeben zu haben. Das wurde aber bereits hinreichend geklärt.
Missverständnisse müssen eben manchmal aus dem Weg geräumt werden ....


Liebe Grüße

The Brain


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Beitrag30.06.2010 15:37

von The Brain
Antworten mit Zitat

Liebe Elsa,

so jetzt habe ich endlich einmal ein paar Minuten Luft für deinen "Nachschlag"

Zitat:
Zitat:
Zitat:
Fräulein Knesebrecht war eigentlich nicht mehr in dem Alter ein Fräulein zu sein. Trotzdem betonte sie es voller Stolz, als sie sich der Klasse vorstellte. Ihre Haare waren streng nach hinten gezurrt, waren dort zu einem dicken grauen Knoten gebunden. Streng und energisch regierte sie über die ihr anvertrauten kleinen Wesen. Achtete darauf, dass sie brav Nullen in einer langen Reihe auf die, unter der fest aufgedrückten Kreide, quietschenden Schiefertafeln malten. Wurde es nicht müde sie wieder und wieder Äpfelchen und Birnchen zählen zu lassen.



Zitat:
Paul mochte Fräulein Knesebrecht. Fräulein Knesebrecht erwiderte diese Sympathien nicht, bemühte sich aber, es nicht merken zu lassen. Im tiefsten Inneren ihres Herzens hatte sie eine Abneigung gegen solche Kinder. Auch, wenn sie selbst ein Fräulein war.



Hier switcht du zwischen beiden POVs hin und her, man könnte das durchaus aus Pauls POV erzählen,


... eigentlich hatte ich die Rolle des allwissenden Erzählers inne und habe mich im Wesentlichen an den POV von Paul gehalten.  Hier hast du Recht, wechsele ich kurz zur Lehrerin .... Ich habe es nicht als störend oder verwirrend empfunden - es durchaus als legitim erachtet, um dem Leser einige Informationen zukommen zu lassen.
Deine Vorschläge sind gut - aber irgendwie hänge ich an meiner Version... Ist das wirklich ein absolutes no go?  Was meinst du?


Vielen Dank, dass du dich so intensiv mit meiner Geschichte auseinandersetzt!


Liebe Grüße

The Brain


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ELsa
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Beitrag30.06.2010 16:55

von ELsa
Antworten mit Zitat

Liebe Brain,

ich meine halt, du/man sollte für eine Erzählart die Entscheidung treffen.

Entweder A-E oder aus der Sicht des Protags.
Sonst wirds (eigene Erfahrung) nicht gut erzählt.

Ob das allgemeine no go ist kann ich nicht beurteilen, für mich ist es das aber. Subjektiv gesehen.

Liebe Grüße
ELsa


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Beitrag30.06.2010 17:37

von The Brain
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Liebe Elsa,

werde es bei meiner Überarbeitung noch mal genauestens unter die Lupe nehmen!

Lieben Dank!!!!

Das hilft mir sehr. Der eigenen Blickwinkel ist doch oft etwas eingeschränkt ....


Liebe Grüße

The Brain


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Beitrag09.07.2010 15:27

von Saraswati
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Hallo The Brain

Deine Geschichte gefällt mir sehr. Alleine durch Fräulein Lehrerin und Marianne charakterisierst du Paul wunderprächtig. Durch sie (und ein wenig auch durch die Boys) ZEIGST du dem Leser Pauls Innenleben, schaffst Atmosphäre und zeichnest gleichzeitig ein kräftiges Bild des damaligen Schullebens.  Smile

Es ist eine Geschichte mit starker Innenhandlung, weshalb ich auch keinen Spannungsbogen vermisst habe. Gesing ist nur eine Möglichkeit, Spannung zu schaffen. Das Modell würde zu deiner Geschichte nicht passen. Ich fand die Geschichte spannend, das kindliche Denken und Fühlen gut nachvollziehbar und kann nur sagen: Mach weiter so.

Ich weiss, in deinem Thread wurde bis jetzt viel diskutiert. Ich habe nur ansatzweise gestöbert. Ich mache mir gern selber ein Bild.

Mir persönlich gefallen längere Sätze besser. Aber das ist Geschmacksache. Offensichtlich hast du an vielen Stellen absichtlich Punkte gemacht, bei denen ich selber ein Komma gesetzt hätte.

Zitat:
Er war gestorben, ein Engel. Es machte Paul traurig.
Beinahe hätte er geweint.
Wie schon erwähnt, du ZEIGST dem Leser die Gefühle. Das finde ich sehr schön. Hier tust du es mit: Beinahe hätte er geweint. Somit macht es den vorangehenden Satz überflüssig. Es machte Paul traurig würde ich streichen.  Wink

Zitat:
Doch dann musste er still vor sich hin lächeln. Er hatte eine Antwort. Endlich eine Antwort! Wenn ihn morgen die anderen Jungen fragen würden. Trotzig würde er sich gegen sie stellen. “Mein Papa ist ein Engel! Mein Papa ist tot!”  und irgendwie war Paul erleichtert.
Er hatte eine Antwort. Endlich eine Antwort könntest du streichen, weil du dem Leser danach zeigst, dass er froh ist, dass er ihnen nun eine Anwort geben kann. Um diese Pointe noch stärker hervorzuheben, könntest du seine Gedanken schon vorher direkt schreiben: Wenn die Jungs wieder behaupten, ich habe keinen Papa, dann ... oder sowas  Wink

Wie gesagt, ich finde die Geschichte schön und berührend. So wie ich es sehe hast du sie im Auktorialen Erzähler aus der Sicht von Paul und auch aus der Sicht der Lehrerin erzählt. Mich stört das nicht.

Schade übrigens, dass du mir weitere Gedanken zu Marianne nicht mehr mitgeteilt hast.  Sad (Aber ich sehe schon, dass ich das selber verschuldet habe.  Embarassed Vielleicht sind meine Worte etwas harsch zu dir herübergetreten.  Embarassed Wenn ich dir also etwas zu heftig an den Karren gefahren bin, dann möchte ich mich hierfür entschuldigen. )
Hätte damals aber wirklich gern noch etwas mehr über deine Sichtweise erfahren.
Dies nur so nebenbei.  Wink

Liebs Grüessli
Saraswati
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The Brain
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Beiträge: 1966
Wohnort: Over the rainbow


Beitrag13.07.2010 14:04

von The Brain
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Liebe Saraswati,

vielen Dank für deinen Kommentar und deine Anmerkungen / Anregungen und natürlich auch deine Ermutigung.
Am meisten gefreut hat mich natürlich - in Anbetracht der in diesem Thread bereits geführten Diskussion -  dass du meine Ansicht bezüglich der Erfordenis von Spannungsbogen, etc. in diesem Fall teilst. "Balsam für meine unverstandene Schreiberseele"

Liebe Grüsse

The Brain


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