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JamesLarkinWhite Wortedrechsler
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Beiträge: 67
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dschingis Eselsohr
Alter: 52 Beiträge: 305
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15.06.2010 15:50
von dschingis
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Hi, passend zur WM in Afrika, hast Du zur richtigen Zeit gedichtet! "Der Wein" - sollten wohl erst die Speisen sein? Lass es von einem Mod ändern. Gut wäre, wenn man das als Autor selber könnte.
Alles sagt das Gedicht sehr direkt. Zu direkt, zu viel. Umschrieben wäre es wirkungsvoller.
Was mir aber sehr gefällt ist "die einzige Entscheidung des Tages" und sozialpolitphilosophisch "gelöste" Probleme. Als ob man Probleme philosophisch lösen könne. Ich weiß, das glauben manche tatsächlich und darum würde ichs mir besser versteckt wünschen, wegen dem Autor, der auf und davon sein sollte, wenn der Empfänger begreift
Schlußzeile ist das Beste am Gedicht, wegen dem mitschwingenden Zynismus, der seinen Höhepunkt findet.
Gutes Thema, passende Zeit.
Liebe Grüße,
Bianka
_________________ Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst.
Voltaire
zuletzt appeliert alles Erzählen an ein latentes Vorwissen des Lesers - und bleibt in seinem Gelingen von dessen Fülle abhängig. - Hans Wollschläger |
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BlueNote Stimme der Vernunft
Beiträge: 7304 Wohnort: NBY
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15.06.2010 17:03
von BlueNote
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Hi James,
die erste und die letzte Strophe gefallen mir sehr gut, das Dazwischen weniger.
Aber der Reihe nach: Erste Strophe saugut! Hier beginnst du mit einem Versmaß. Die zweite Strophe plötzlich dann in einem unverbindlichen Erzählton und mit einem unnötigen Schuss Ironie (die schwerste Entscheidung ...). Der moralisierende Zeigefinger in den nächsten 2 Strophen sieht deswegen so hilflos aus, weil alles so plump und plakativ ist: Das schmutzige Wasser in Afrika, bei uns der Rotwein, der weltweite Hunger, der volle (?) Tisch wieder bei uns. Hier würde ich mir Formulierungen wünschen, die einfach intelligenter klingen als "sozialpolitphilosophisch". Das ist Jugendsprache (oder sonstwas?!) und erweckt in mir nicht den Eindruck, als ob da jemand das Geschehen in der Welt richtig reflektieren könne. Und wenn mir schon jemand etwas über die weltweiten Zusammenhänge erzählen will, dann möchte ich da wenigstens ein bisschen Kompetenz durchblitzen sehen.
Der Kellner zu Beginn (so gut ich die Strophe finde) verwässert übrigens die Gesamtaussage mit dem "Hunger" in der Welt. Hat der Kellner etwa auch Hunger?
Zitat: |
Ein großer Schluck Rotwein beruhigt.
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Wer ist beunruhigt? Gehst du von einer kollektiven Beunruhigung aus, oder sollten die Esser in deinem Text beunruhigt sein? Ich denke eher, du gehst als Autor davon aus, dass man als Europäer beunruhigt sein muss - aber deswegen gleich zum Rotweinglas greifen? Das macht wohl in Wirklichkeit niemand - zumindest nicht aus diesem Grund.
In diesem Gedicht solltest du einiges noch überdenken.
BN
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