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JamesLarkinWhite Wortedrechsler
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Beiträge: 67
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J 25.11.2010 19:38 Am Küchentisch von JamesLarkinWhite
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Am Küchentisch nachts um 1,
Wenn die Gäste gegangen sind,
Erzählen wir uns unsre Lügen.
Wie schön du bist, wenn du lügst.
Später rauchen wir dann eine Zigarette,
Der Rauch hängt dick in die Luft,
Und wir haben aufgehört, zu reden
Und aufgehört, zu lügen.
Und wie ich so in den Rauch starre,
Auf der Suche nach etwas, das ich nicht finde,
Da hab ich dieses Gefühl,
Dass das alles schonmal passiert ist.
Am Küchentisch morgens um 10,
Da sag ich dir, was im Rauch war.
Doch du lächelst nicht.
Weil es nicht gelogen ist.
Weitere Werke von JamesLarkinWhite:
_________________ Worüber man nicht reden kann, darüber muss man schreiben. |
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prophet Klammeraffe
Beiträge: 515 Wohnort: überall
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25.11.2010 20:09
von prophet
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Hi JLWhite,
mir gefällt der Text in seiner Offenheit und Ehrlichkeit, zwar drastisch und ungeschminkt dargestellt, aber eben aus dem prallen ungeschönten Leben.
Erinnert mich an ein Gedicht von Erich Kästner, "Sachliche Romanze", welches das gleiche Thema beschreibt.
LG p.
_________________ Ich habe es stets abgelehnt, verstanden zu werden. Verstanden werden heißt sich prostituieren. Fernando Pessoa
Sprüche klopfen ist leichter als Worte dichten. prophet
Ich fordere nichts von Dir außer Deinem Respekt. prophet
Der Vorteil der Klugheit besteht darin, dass man sich dumm stellen kann. Das Gegenteil ist schon schwieriger. Kurt Tucholsky |
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Sternenfänger Gänsefüßchen
Alter: 46 Beiträge: 48
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26.11.2010 00:25
von Sternenfänger
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Hallo JamesLarkinWhite,
klar und nachfühlbar hast du in den ersten drei Versen einen der letzten Abschnitte einer eingeschlafenen Beziehung dargestellt, das Beibehalten eingeübter Verhaltensweisen, um Grundsatzdiskussionen zu vermeiden, die Hilflosigkeit oder Furcht davor, Änderungen anzustreben.
Im letzten Vers kommt die Wahrheit auf den Tisch, der Rauch ist verflogen und mit ihm die Fassade, das kompensierende Lächeln...
Gefällt mir sehr gut!
Ich hoffe, wir lesen uns.
Liebe Grüße
Sternenfänger
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JamesLarkinWhite Wortedrechsler
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Beiträge: 67
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J 30.11.2010 20:40
von JamesLarkinWhite
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Sternenfänger hat Folgendes geschrieben: | Hallo JamesLarkinWhite,
klar und nachfühlbar hast du in den ersten drei Versen einen der letzten Abschnitte einer eingeschlafenen Beziehung dargestellt, das Beibehalten eingeübter Verhaltensweisen, um Grundsatzdiskussionen zu vermeiden, die Hilflosigkeit oder Furcht davor, Änderungen anzustreben.
Im letzten Vers kommt die Wahrheit auf den Tisch, der Rauch ist verflogen und mit ihm die Fassade, das kompensierende Lächeln...
Gefällt mir sehr gut!
Ich hoffe, wir lesen uns.
Liebe Grüße
Sternenfänger |
Ui, hmm, eigentlich sollte das Gedicht eine ganz andere Situation beschreiben; aber jetzt, wo ich es unter diesem Gesichtspunkt lese, ist es auch vollkommen schlüssig.
Schätze, der 2. Vers ist irreführend... und/oder das ganze ein bisschen zu "chiffriert".
Danke für die Anregung (und für das Lob natürlich auch).
Ich frag mich grad, ob das alle so verstanden haben...
_________________ Worüber man nicht reden kann, darüber muss man schreiben. |
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Schmierfink Lyroholiker
Alter: 34 Beiträge: 1172
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30.11.2010 20:55
von Schmierfink
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Hey James,
jetzt wo dus sagst. Man kann es wirklich auch wunderbar im positiven Sinne lesen, also die unbändige Leidenschaft, oder stumme Liebe, die die Protas überkommt, wenn sie alleine sind. Gefällt mir in beiden Lesarten sehr gut, bzw. es gefällt mir sehr, dass beides möglich ist! Der Text ist wirklich gut für mich. Sry, wenn ich mich wiederhole. Starke, aber unaufdringliche Metaphorik und Lebensnähe!
lg
Schmierfink
_________________ "Ein Kluger bemerkt alles, ein Dummer macht über alles seine Bemerkungen."
Heinrich Heine
"Ich gebe Zeichen von mir, Signale . . . Ich schreie aus Angst, ich singe im Dschungel der Unsagbarkeiten"
Max Frisch
"Die Leute gehen ins Feuer, wenn's von einer brennenden Punschbowle kommt!"
Georg Büchner |
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Herr Brotmüller Gänsefüßchen
Alter: 34 Beiträge: 20 Wohnort: Bamberg
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01.12.2010 12:09
von Herr Brotmüller
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Großes Potential, sich selbst wiederzufinden, in diesen Versen!
Die Fähigkeit, nüchterne Sachverhalte lyrisch attraktiv darzustellen, schätze ich sehr!
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