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Libera Leseratte
L Alter: 38 Beiträge: 191 Wohnort: France
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Laranjinha Gänsefüßchen
Alter: 40 Beiträge: 41 Wohnort: Sesamstr. (bei Tiffy)
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28.05.2007 20:02
von Laranjinha
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Hi Libera.
Dein Text gefällt mir. Titel: "Darum und deswegen"
Ein bis zwei Stellen im Text haken wirklich ein wenig was man aber ändern kann.
Ich kanns nicht.
MfG
Laranjinha
_________________ Das war aber frech von dir!!! |
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Libera Leseratte
L Alter: 38 Beiträge: 191 Wohnort: France
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Libera Leseratte
L Alter: 38 Beiträge: 191 Wohnort: France
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Brynhilda Felix Aestheticus
Alter: 44 Beiträge: 7748 Wohnort: Oderint, dum probent.
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09.06.2007 23:59
von Brynhilda
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Hallo Libera!
Wieso habe ich dieses Gedicht übersehen? Das tut mir wirklich leid, und will versuchen, das Versäumte wieder gut zu machen.
Also, das ist ein sehr schöner Text ist, du entblöß deine Seele und bist schonungslos ehrlich. Das ist sehr gut.
Andererseits scheinen Reime wirklich nicht so dein Ding zu sein, und ich glaube, der Text würde gewinnen, wenn du auf Reim und Versmaß verzichten würdest, zumal . Du kannst dich diesbezüglich auf deine Sprache verlassen. Ein Gedicht muß sich nicht reimen.
Das ist die Sache mit dem Rhythmus.
Was den Titel betrifft, gebe ich dir lieber keinen Rat. Sieh dir meine Titel an!
Hör einfach auf dein Gefühl!
Liebe Grüße,
Ilka/Brynhilda
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Libera Leseratte
L Alter: 38 Beiträge: 191 Wohnort: France
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Nihil { }
Moderator Alter: 34 Beiträge: 6039
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10.06.2007 01:18
von Nihil
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Hey Libera!
Sorry, dass ich deinen Thread missbrauche, aber ich muss zunächst einmal etwas hierzu sagen:
Zitat: | und ich glaube, der Text würde gewinnen, wenn du auf Reim und Versmaß verzichten würdest |
Weder Reim noch strukturiertes Versmaß kann ich hier erkennen. Und im Allgemeinen muss ich einfach mal sagen, dass ein Gedicht meiner Meinung nach niemals dadurch gewinnt, dass die Form vernachlässigt wird. Das ist auch der Grund, warum ich die meisten Gedichte gar nicht zu Ende lese. Diese Art der "Dichtung" gefällt mir überhaupt nicht, und den Verzicht auf solcherlei Mittel kann ich nicht nachvollziehen; dennoch kommen hier 30 "freie" Gedichte auf ein formbewusstes. Dabei wird einem Gedicht doch gerade durch diese Kniffe Dichte verliehen. Selbst das Reimschema lässt sich so verwenden, dass es zum Inhalt passt, vom wirklich benötigten Metrum einmal abgesehen. Ich bin einmal so dreist, und behaupte, ohne Beispiele nennen zu wollen, dass die meisten solcher Werke nur Prosa mit schlecht gesetzten Zeilenumbrüchen sind. Von einem gut ausgearbeiteten Gedicht sind sie weit entfernt. Das klingt sehr unumstößlich, soll es aber nicht sein. Zur Verteidigung der anderen muss ich sagen, dass ich noch keinen Kommentar zu benannten Schöpfungen geschrieben und auch nicht über die Meinungen der anderen diskutiert habe.
Um nun auf deinen Text zu kommen, Libera. Ich würde dir also ganz im Gegenteil davon abraten, künftig auf Metrum und Reime zu verzichten, sondern sie lieber bewusst verwenden. Wenn es dir schwer fällt, dann schreibe doch Übungstexte um der Reime willen. Denn das hilft, dass dir beim Wort Haus nicht nur Maus einfällt, und bald wirst du auch das Haus durch etwas Prachtvolleres, Malerischeres ersetzen. Dieses Atmosphäre Bildende geht dir leider noch ab, wie ich finde, um zum nächsten Punkt zu kommen. Ich möchte nicht jeden Vers einzeln zitieren, weil es schon zu spät für mich ist, aber eine allgemeine Tendenz soll's trotzdem werden. Schau dir insbesondere die letzte Strophe an. Tut mir Leid, aber die finde ich fürchterlich. Du wiederholst zweimal das trivialste aller Verben "tun", der letzte Vers ist grammatikalisch nicht korrekt und im Allgemeinen wird hierdurch höchstens an der Oberfläche gekratzt - mit einer Stecknadel und nicht mit einem Messer. Denn das Thema des Gedichts ist die Liebe, die so wie der Mensch selbst seine berechtigte Gültigkeit in der Welt seit Ewigkeiten hat. Dein Werk weißt aber weder auf etwas neues hin, noch ist es formal anspruchsvoll, so dass man zumindest damit etwas anfangen könnte. Ich will dich nicht vollkommen entmutigen und ich bin gewiss, selbst auch keine besseren Gedichte schreiben zu können. Doch als ich deines gelesen habe, fiel mir dies leider negativ auf.
Ich hoffe, dass das trotz des allgemeinen Ausdrucks brauchbar ist. Vielleicht schicke ich irgendwann einmal etwas Gründlicheres nach. Doch nun erwartet mich erst mein Bett.
- Ganymed
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Libera Leseratte
L Alter: 38 Beiträge: 191 Wohnort: France
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L 10.06.2007 12:41
von Libera
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Hallo Ganymed,
vielen Dank für Deine ausführliche Kritik! Ich habe mich sehr darüber gefreut, und möchte gerne drauf eingehen.
Du hast 2 Kritikpunkte geäußert, von welchen ich mit dem einem etwas anfangen kann, und mit dem anderen nicht:
1. Was die Reime und die Metrik betrifft, so kann ich Dir nicht zustimmen, weil ich einfach eine andere Auffassung davon habe als Du. Es gibt wunderschöne, sich reimende Gedichte, und wunderschöne Gedichte, die sich nicht reimen (wobei ich da meine auf gar keinen Fall mit meine! ) Ich selbst befürworte mehr die sogennanten "Vers libre", da sie sich nicht einzwängen lassen in Regeln und Metrik. Sie sind freier, der Dichter hat mehr Möglichkeiten und kann seine Gedichte oft unabbhängiger gestalten. Wie es ihm eben gefällt.
Das sage ich jetzt nicht nur, weil ich Schwierigkeiten mit dem Reimen habe, sondern ich lese auch so eher Gedichte die sich nicht reimen. Alledings bin ich auch offen für die Anderen, ich lese z.B. sehr gerne die meisten von Brynhildas Gedichten - und die sind ja nun wirklich sehr professionnel gemacht, und reimen tun sie sich auch
2. Du schreibst:
Zitat: | Schau dir insbesondere die letzte Strophe an. Tut mir Leid, aber die finde ich fürchterlich. Du wiederholst zweimal das trivialste aller Verben "tun", der letzte Vers ist grammatikalisch nicht korrekt und im Allgemeinen wird hierdurch höchstens an der Oberfläche gekratzt - mit einer Stecknadel und nicht mit einem Messer. |
Hier muss ich Dir einfach Recht geben. Ich müsste viel besser daran "kratzen", die Wiederholung von "tun" ist sehr ungeschickt, und ich hätte es viel besser überarbeiten müssen... Ich werde versuchen, das noch nachzuholen. Ich möchte Dich aber um Nachsicht bitten, da ich erst seit relativ kurzer Zeit Gedichte schreibe. Ich schreibe sie aus einem Gefühl heraus, ich kann nur über mich selbst welche schreiben. Und deswegen fällt es mir oft schwer, sie hinterher zu überabeiten, sie schöner zu gestalten... Mir ist aber klar, das ich das ändern muss. Und deswegen bin ich Dir sehr dankbar, denn Deine Kritik hat mich viel besser erkennen lassen, was nicht stimmt an dem Gedicht, und hat mich deswegen ein ganzes Stück weiter gebracht!
Also vielen Dank und ich hoffe auch in Zukunft auf Deine Hilfe!
Liebe Grüsse
Libera
_________________ Kann man die Welt nicht verändern, dann schafft man sich eine Neue! |
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Brynhilda Felix Aestheticus
Alter: 44 Beiträge: 7748 Wohnort: Oderint, dum probent.
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10.06.2007 13:01
von Brynhilda
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Hallo Libera!
An einigen Stellen in deinem Text treten Assonanzen auf, die wohl Zufall sind und von mir fälschlicherweise als Reime ausgedeutet wurden.
Tausendmal Entschuldigung!
Und ein rudimentäres Versmaß ist vorhanden. Nun, wir können nicht sprechen, schreiben, gehen oder was auch immer, ohne den allem Lebendigen innewohnenden Rhythmus.
Aufgrund der von mir wahrgenommenen Rudimentärität, die ich für ein mißlungenes Metrum hielt, riet ich dir in diesem Fall vom Metrum ab.
Ich lese mir dir Texte immer laut vor, und dann entsteht ein Rhythmus. Andererseits ist das doch auch eine gute Nachricht, oder?
Ich mag den Zorn, der in deinen Worten flammt.
@Ganymed:
Auch eine freie Form ist eine Form. Im Idealfall sollte es der Dichter dem Text selbst überlassen, seine Form zu wählen. Aber bis dahin ist es ein weiter Weg.
Der Vorteil der Moderne ist es ja gerade, daß uns alle Formen zur Verfügung stehen. Wir können Sonette schreiben, ohne dazu gezwungen zu sein. Wir können sogar, wie es z.B. Celan gemacht hat, Formen der Musik nehmen, um unsere Texte daran zu entwicklen. Warum nicht einmal ein Menuett mit Worten schreiben? Oder einen Walzer? (Durch den Daktylus läßt sich sogar der Dreivierteltakt replizieren.)
Jeder kann heute selbst entscheiden, was und wie er schreiben will, und weil Freiheit auch immer mit größerer Verantwortung einhergeht, haben sich die Maßstäbe verändert. So wie sich ein Gedicht nicht mehr reimen muß, ist auch nicht alles, was sich reimt, ein Gedicht.
Wir sollten dankbar sein, in einer Zeit zu leben, in der die Kunst so viel Freiheit hat wie nie zuvor. Aber du weißt ja, wie es heißt: "Nur der verdient die Freiheit wie das Leben, der täglich sie erobern muß."
Musiker müssen sich weder an die Sonatenhauptsatzform, noch an die Grundregeln der Harmonielehre halten, und Dichter müssen nicht unbedingt nach Reim und Versmaß streben. Paul Celan hat doch gezeigt, wie schön Sprache auch ohne das klingen kann.
Wenn ein Dichter nur reimt, um des Reimes willen, so werden Reim und Versmaß zu zu inhaltsleeren Manierismen, und Liberas GEdicht hat etwas, das es zu einem besonderen Gedicht macht, und das ist diese schonungslose Aufrichtigkeit. Angesichsts dessen werden Diskussionen über Inhalt und Form zweitrangig.
Viele Grüße,
Ilka/Brynhilda
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Libera Leseratte
L Alter: 38 Beiträge: 191 Wohnort: France
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Nihil { }
Moderator Alter: 34 Beiträge: 6039
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10.06.2007 13:09
von Nihil
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Es freut mich, dass du die paar Sätze so gut verwerten konntest. Eine überarbeitete Version würde ich sehr gerne lesen, und dabei muss ich trotzdem noch ein Wort zu der Form loswerden, auch wenn du anderer Ansicht bist. Meiner Meinung nach sollte man die Form erst einmal kennen lernen, sich in ihr bewegen, bevor man versucht, aus ihr auszubrechen. Hier muss ich mich natürlich von meinem Beispiel der Gedichte in diesem Forum distanzieren, weil ich nicht weiß, welche Erfahrungen die anderen Dichter hier haben. Doch wenn man sich von jeglicher Form distanziert, ohne sie überhaupt ausprobiert zu haben, ohne um ihre Vorteile zu wissen, geht einem so manche Möglichkeit verloren. Ich finde nicht, dass man dadurch gewinnt, etwas zu verleugnen, was seit je her einen berechtigten Platz beim Verfassen eines Gedichtes hat. Hier mal ein Bild, dass ich mir leider nicht selbst erdacht habe: Wie will man mit dem Pegasus in die Höhen emporsteigen, ohne zuvor das Reiten erlernt zu haben?
Vielleicht überlegst du es dir noch einmal, was du aus dem Gedicht noch rausholst. Mach es mir zuliebe. :D
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Brynhilda Felix Aestheticus
Alter: 44 Beiträge: 7748 Wohnort: Oderint, dum probent.
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10.06.2007 13:22
von Brynhilda
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Lieber Ganymed!
Es gibt so viele Zugänge zur Poesie, wie es Poeten gibt. Diejenigen, die einst zu schreiben anfingen, hatten auch keine Regeln. Sie ließen einfach ihren Gefühlen freien Lauf.
Ich bedauere es manchmal, daß ich so viel weiß über die Regeln der Poetik, weil ich fürchten muß, daß dies die Freiheit des Asudrucks behindert.
Ein intuitiver Zugang zur Kunst ist auch ein richtiger Weg. Es gibt geborene Genies. Denke an die Gedichte von Klaus Kinski, die ich für echt halte. Er hat geschrieben, und es war vollkommen.
Dahin müssen wir erst einmal gelangen, so eins zu werden mit dem Erdgeist der Poesie! Oder vielleicht müssen wir lernen, dorthin zurück zu kehren.
Ilka/Brynhilda
@Libera!
Entschuldige, daß ich in diese Poetik-Diskussion eingestiegen bin. Das ist nunmal ein Thema, das mich umtreibt.
Folge deiner Intuition. Finde deinen Weg, und dann wird sich alles andere auch finden. Warte ab, wie deine Gedichte in einem Jahr klingen!
Wir wachsen mit unseren Aufgaben!
Ilka
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Brynhilda Felix Aestheticus
Alter: 44 Beiträge: 7748 Wohnort: Oderint, dum probent.
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10.06.2007 15:18
von Brynhilda
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Noch ein Zusatz an Ganymed!
Vielleicht ist es an der Zeit, daß du uns die Umsetzung deiner dichterischen Prinzipien an einem Beispiel erläuterst.
"Grau lieber Freund, ist alle Theorie,
und grün des Lebens goldner Baum."
Ilka/Brynhilda
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Nihil { }
Moderator Alter: 34 Beiträge: 6039
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10.06.2007 15:41
von Nihil
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Das nehm ich mir zu Herzen. Allerdings nehme ich mir damit auch einige Zeit, sozusagen als Spannungsmittel. :)
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Brynhilda Felix Aestheticus
Alter: 44 Beiträge: 7748 Wohnort: Oderint, dum probent.
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10.06.2007 15:51
von Brynhilda
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Ich wußte, daß du Goethe nicht würdest widerstehen können.
Ich freue mich schon auf deine eigenen Texte.
Ilka/Brynhilda
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