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Diese Werke sind ihren Autoren besonders wichtig Karl Morens Revolutionsmärchen


 
 
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Nihil
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Beitrag16.01.2010 16:19

von Nihil
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Noch einmal Hallo!

Zuerst einmal muss ich aber klären, dass mein Kommentar weiter oben absolut seitenhiebfrei war, Soraya! Ich meint alles genau so, wie es da steht. :)

Auch die Fortsetzung hat mir sehr gut gefallen. Ließ sich sehr gut lesen und hat auf alle Fälle Spaß gemacht! Subtile Zauberei benutze ich auch ganz gerne mal, deswegen hat mir das aus dem Hut zaubern ganz besonders gut gefallen. Auch wenn ich mir das selbst zusammen reimen musste. Ein erklärendes Verb wie "der zweite fiel aus dem Tuch heraus" wäre eine noch bessere Lösung.
Ich gebe mich auch gern der Skurillität und der Verwirrung der Geschichte hin, aber die Traumsequenz war auch für mich zu viel. Das dargestellte Tier hat mich sofort an eine andere Geschichte von dir denken lassen, und ich dachte: Warum denn nochmal? Dann habe ich überlegt, ob das nicht eine symbolische Vorausnahme oder Verarbeitung eines Ereignisses sein soll, denn Spiegel und Uhren tauchen ja nicht einfach so auf im Traum. Konnte da aber leider keinen Zusammenhang erkennen, da ihn ja weder die Zeit noch die eigene Eitelkeit (bzw. ihre Ursachen) stresst. Dass nach einem Biss gleich Maden in die Wunde kriechen, halte ich ebenso für einen zwecklosen Schocker. Und den Traum an sich braucht die Geschichte meiner Meinung nach nicht, er hat mich noch am ehesten gestört. Aber vielleicht wartest du ja noch mit einer Erklärung auf. :)

Ansonsten hohes Niveau. Bis heute abend.

- Nihil
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Alogius
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Die Goldene Bushaltestelle Goldene Feder Prosa (Anzahl: 2)


Vom Verschwinden der Muse
Beitrag16.01.2010 16:49

von Alogius
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Eines vorab:

Der Traum erfährt sozusagen eine Erfüllung und Entsprechung. Kommt noch!^^

Thx

Edit: Ja, das ist das Tier. Zugegeben: Eine bizarre Spielerei....  Rolling Eyes


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Aus einem Traum:
Entsetzter Gartenzwerg: Es gibt immer noch ein nullteres Fußballfeld. Wir werden viele Evolutionen verpassen.
Busfahrer: Tröste dich. Mit etwas Glück sehen wir den Tentakel des Yankeespielers, wie er den Ereignishorizont des Schwarzen Loches verlässt.
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Einherjer
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Beitrag16.01.2010 18:03

von Einherjer
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Zitat:
Edit: Ja, das ist das Tier. Zugegeben: Eine bizarre Spielerei....


Naja, zumindest Juri kommt aus einem Armenhaus und nicht von einem Gutshof. wink

Lese weiter gespannt mit, mittlerweile ist ja auch ein Bezug zum Titel zu erkennen.

Ausführlich werde ich erst kommentieren, wenn dein Märchen abgeschlossen ist.



Gruß

Einherjer


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Stil ist die Fähigkeit, komplizierte Dinge einfach zu sagen - nicht umgekehrt (Jean Cocteau)

Der Unterschied zwischen dem richtigen Wort und dem beinahe richtigen ist der gleiche wie zwischen einem Blitz und einem Glühwürmchen. (Mark Twain)
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Alogius
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Vom Verschwinden der Muse
Beitrag16.01.2010 18:25

von Alogius
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Danke, Einherjer.

Ja, ich habe bewusst und gewollt Elemente aus anderen Texten eingefügt. Die ganze Geschichte IST ein Märchen. wink


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Alogius
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Vom Verschwinden der Muse
Beitrag16.01.2010 20:27

von Alogius
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 „Der dritte Mann“

Karl bestieg die Kutsche. Juri schwieg und trieb die Pferde voran. Es dauerte nicht lang, da fuhr die Kutsche schon über die Straßen, die Stadt hinter sich lassend. Ob er den Kutscher befragen sollte? Vielleicht hatte er schon die ganze Zeit vor dem Lokal gewartet. Die andere Lösung wäre, er war der Spion und wusste von seinem Aufenthaltsort. Was, wenn der Graf Wind davon bekommen hatte und Juri sein Doppelagent war? Karl beschloss, nichts zu tun und abzuwarten.
Nachdem August das Hoftor geöffnet hatte und ihm mitgeteilt hatte, dass das Abendbrot auf seinem Zimmer wartete, lief er schnell hinauf, beachtete die auf der Treppe lauernde Katze nicht weiter und sperrte sich ein.
Verrat im Herrenhaus. Seine Kunst, um die Welt zu verändern. In was war er da nur geraten? Die Alten des Dorfes hatten den Jungen schon immer von der Stadt abgeraten, weil dort nur Täuschung und Achtlosigkeit wohnten. Irgendwie bekam Karl den Eindruck, dass es tatsächlich so war. Sicher, die Städte waren arm. Die Menschen hungerten, während Herren wie Graf Wissmuth satt wurden. Aber waren die armen Leute wirklich Nahrung für die hohen Herren?
 
Er musste einen Beweis finden. Leise ging er zur Tür und lauschte. Es war still im Flur. Die anderen Bediensteten schliefen also, und August genoss bestimmt den allabendlichen Schlummertrunk im Beisein seines Dienstherrn. Er musste also in die Küche schleichen, ohne von den Männern im Salon bemerkt zu werden. Vorsichtig öffnete er die Tür einen Spalt, spähte den Flur aus, zwängte sich hindurch, ließ sie angelehnt und schlich die Treppe herunter.
Aus dem Salon hörte er die Stimmen des Grafen, seines Dieners und einer dritten Person. Sie sprachen zu leise. Karl konnte die Stimme des dritten Mannes nicht erkennen.
Iwan saß vor der Tür und kam auf ihn zu. Würde die Katze nur einen Laut von sich geben, alles wäre verloren. Karl kniete sich hin und streichelte sie. Aber sie gab kein Geräusch von sich, auch kein Schnurren. Stattdessen ließ sie sich die Zuneigung gefallen, um danach blitzschnell nach oben zu laufen. Karl atmete erleichtert aus, schlich zur Küche und linste durch das Schlüsselloch. Es war dunkel im Raum.

Schnell öffnete er die Tür, sprang hinein und lehnte sie an. Auf einem Tisch konnte er eine Lampe ertasten, die er entzündete. In einfachen Schränken fand er übliche Nahrungsmittel, dazu etwas Brot. Neben dem letzten Schrank stand der Ofen. Vorsichtig öffnete er die Klappe, denn es roch nach Pastete. Als er die abgeschnittenen Finger sah, an den Fingernägeln die Spuren von Farbe, brachte er keinen Schrei heraus, weil das Würgen im Hals stärker war. Er übergab sich beinahe, doch konnte er im letzten Augenblick schlucken und befreit ausatmen. Er verschloss eilig die Klappe. Das war der Beweis. Alles, was der Fremde ihm gesagt hatte, traf zu. Und Karl würde handeln müssen.
In diesem Augenblick der Erkenntnis traf ihn ein Schlag. August, des Grafen Diener, hielt einen Knüppel in der Hand und hatte Karl an der Schulter getroffen.
„Sie stöbern in Dingen, die Sie nichts angehen“, zischte August.
August konnte es also nicht sein, denn wieso sollte der Spion ihn angreifen? Karl ging zwei Schritte zurück.
„Weiß der Graf, was Sie hier tun?“, fragte er den Hausdiener.
„Ich bin in seinem Namen hier. Glauben Sie etwa, ich wäre Ihnen nicht gefolgt?“
Die Kutsche. August hatte sie geschickt. Juri war zu einfältig, der Spion irgendeiner Gruppe zu sein. Vermutlich hielt August Schaden von seinem Herrn fern, der jetzt zufrieden schlummerte und von Reichtum träumte.
„Sie essen Menschen. Sie bereichern sich auf den Schultern derer, die für wenig Lohn arbeiten oder in den Armenhäusern verrotten“, sagte Karl.
„Die Welt ist, was sie ist. Glauben Sie, dass ein Maler sie verändern kann?“, spottete August, den Knüppel in der Hand wiegend.
„Die Menschen werden die Wahrheit sehen!“
„Die Wahrheit sehen. Wie Sie reden! Die Menschen glauben, was sie sehen. Und was sie sehen, ist das, was wir ihnen geben“, erwiderte August und näherte sich langsam. Karl ging wieder zwei Schritte nach hinten.
„Morgen wird sich alles ändern“, sagte er.
„Sie meinen, weil Sie etwas ausgehandelt haben mit den Herren, die der Graf bestellt hat? Überlegen Sie doch. Warum sollte der Graf das tun? Wir wissen nun, wer diese Leute sind und wo man ihre Handlanger findet. Es ist alles vorbei, Herr Moren. Dieses Märchen wird kein gutes Ende haben“, antwortete August und holte zu einem Schlag aus.
Karl warf sich zur Seite und packte den Knüppel. Der Hausdiener hielt ihn fest in der Hand. Mit einem kräftigen Ruck zog Karl ihn in seine Richtung, machte dabei einen weiteren Schritt. Die andere Hand hatte schon die Ofenklappe ergriffen. August riss die Augen weit auf, als sein Kopf im brennenden Ofen landete. Karl ließ los und gab ihm einen kräftigen Stoß. Der Hausdiener ließ den Knüppel fallen und ging in Flammen auf, als Karl die Klappe schloss. Er klopfte und fuchtelte mit den Armen, während sich die Haut von den Knochen schälte. August verbrannte.
Entsetzt, wessen er fähig war, nahm Karl den Knüppel an sich. Er fühlte das harte Holz in seinen Händen und vergaß seine Furcht. Nun würde er Wissmuth erledigen und fliehen. Den einfältigen Kutscher würde er mitnehmen und die Verbündeten aufsuchen. Sie mussten gewarnt werden. Wenn die Gäste der Galerie Freunde des Grafen waren, wäre der Widerstand in Gefahr.
 
Das Zimmer des Kutschers war neben den Stallungen. Karl lief hinaus auf den Hof. Seine Augen gewöhnten sich an die Dunkelheit. Eine kleine Gestalt verschwand in der Nacht. Er konnte nur noch das Aufblitzen eines metallenen Gegenstandes erkennen und beschloss, beim Plan zu bleiben. Den dritten Mann würde er schon noch entlarven, und vielleicht war er der Spion.
Schnellen Schrittes begab er sich zum Stall und klopfte. „Juri, Juri!“
Knarrend öffnete sich die Tür, und der bullige Kutscher stand mitten im Rahmen. Er schaute Karl fragend an und seine Augen verrieten, wie wenig Verstand dieser arme Tölpel hatte.
„Juri, es ist etwas passiert. Der Graf und August sind böse Menschen. Bereite die Kutsche vor, wir verschwinden von hier. Du willst mich doch begleiten, oder?“, fragte Karl.
Juri brummte leise. „Böse Menschen?“
„Wir werden alles zum Guten wenden, Juri.“
Juri betrachtete den Knüppel. „Was hast du gemacht?“
„August hat mich angegriffen. Verstehst du denn nicht? Sie stecken unter einer Decke!“, erklärte Karl.
„Was hast du mit August gemacht?“
Karl fühlte eine gewisse Hilflosigkeit. Wie sollte er ihm nur erklären, was hier vor sich ging? Sollte er dem Kutscher sagen, dass die Herrschenden sich auf Kosten der Beherrschten bereicherten und satt fraßen?
„Der Graf hat böse Dinge getan, Juri.“
„Was hast du denn mit August gemacht, Karl Moren?“, fragte er.
Er hatte ihn noch nie beim Namen genannt.
„Was sagst du da, Juri?“
Plötzlich entriss ihm der Kutscher mühelos den Knüppel. Karl fuhr die Angst wie ein Blitz durch den Leib; er konnte sich nicht rühren.
„Wir haben dich beobachtet, Karl Moren. Eigentlich hat der Graf gehofft, dich zu einem besseren Menschen zu erziehen. Aber du bist nur einer dieser Widerständler“, sagte Juri und grinste. Die ganze Zeit ein falsches Spiel.
„Juri, mach keine Dummheiten!“
„Sprich nicht mit mir, als wäre ich dumm. Du hast es nicht gemerkt. Wer ist hier der Dumme, hm?“, fragte er und klopfte ihm mit dem Knüppel auf die Brust.
Karl spürte, dass er sich wieder bewegen konnte. Er trat zwei Schritte rückwärts, dann lief er davon. Das äußere Tor und die Kieswege ließ er hinter sich, ohne seine Atemlosigkeit zu bemerken. Juri verfolgte ihn nicht.
Alles war verloren. Wenn die Verbündeten des Grafen bereits informiert waren, wäre alles zu spät.
Noch sah er eine Chance, sie zu warnen. Er musste das Lokal aufsuchen. Außerdem musste er wissen, ob die Gestalt der Spion war. Wer war der dritte Mann?


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Hardy-Kern
Kopfloser

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Beitrag16.01.2010 21:35

von Hardy-Kern
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Bin mit dem 4. Teil noch nicht durch, aber zum Traum kann ich nur sagen, dass er sehr gut geschrieben ist. Ich habe ihn 3 mal durchgelesen, er ist wirklich so locker und trotzdem flüssig beschrieben, als hätte ich gerade einen eisgekühlten Wodka (40%) durch die Kehle laufen lassen. Smile

Hardy
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Nihil
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Moderator
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Beitrag16.01.2010 21:43

von Nihil
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Und nochmal zum Gruße.

Auf dem gleichen Niveau wie der übrige Text. Es scheint wohl kein sicheres Fleckchen mehr zu geben für den armen Karl Moren. Selbst der einfältige Juri entpuppt sich als ein hinterhältiger Widersacher. Ob er da noch rauskommt? Bin gespannt. :)

Dieses Mal hab ich aber ein paar Sachen zu beanstanden:

Bei der Szene mit August habe ich mich gewundert, warum der Kerl nur an der Schulter erwischt. Er hat es doch schon geschafft, sich unbemerkt an ihn heran zu schleichen. Wäre es nicht besser gewesen, ihm gleich eins über den Schädel zu ziehen? (Die Ironie in Verbindung mit der plötzlichen Erkenntnis gefällt mir aber gut!)
Die Art und Weise, wie Karl es schafft, August in den Ofen zu schleudern, ist für meinen Geschmack nicht genau genug beschrieben. Karl zieht am Knüppel, öffnet die Klappe des Ofens und wirft seinen Feind hinein. Warum hat denn August den Knüppel nicht einfach los gelassen? Oder lese ich hier falsch? Ein wenig mehr Mühe würde ich von Karls Seite aus auch gerne spüren. Er ist zwar jung, aber nur ein Maler, das heißt, über eine riesige Kraft wird er nicht verfügen. Dafür schafft er es aber ziemlich problemlos, August in den Ofen zu schieben. :)
Mit dem Ofen argwöhne ich auch etwas. Mich stört, dass er die ganze Zeit über an war, so dass August auf der Stelle gebraten werden kann. Er würde wahrscheinlich nicht die ganze Nacht durchbrennen (also der Ofen...). Hätte Karl denn nicht auch, trotz Klappe, einen schwachen Lichtschein erkennen müssen? Feuer ist ja ganz schön hell. :)

Zitat:
Karl fühlte eine gewisse Hilflosigkeit. Wie sollte er ihm nur erklären, was hier vor sich ging? Sollte er dem Kutscher sagen, dass die Herrschenden sich auf Kosten der Beherrschten bereicherten und satt fraßen?
„Der Graf hat böse Dinge getan, Juri.“

Dass man die armen Menschen zu Pastete verarbeitet, ist natürlich wirklich etwas außergewöhnlich Schlimmes, aber ansonsten passierte und passiert es doch immer, dass die Reichen sich an den Ärmeren bereichern. Deswegen ist mir der Satz in dieser Situation zu melodramatisch.

Ahja, und irgendwo hab ich die Formulierung gelesen "sich auf den Schultern der Armen bereichern" (beim Scrollen gerade leider nicht mehr gefunden). Das klingt ein bisschen seltsam. Besser wäre zulasten der Armen o.ä.

Ansonsten bin ich gespannt, was der gute Karl noch so alles erdulden muss und ob er aus der Sache noch heraus kommt. :D

Schönen Abend noch!

- Nihil
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Alogius
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Die Goldene Bushaltestelle Goldene Feder Prosa (Anzahl: 2)


Vom Verschwinden der Muse
Beitrag16.01.2010 21:54

von Alogius
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@Hardy: Das freut mich. Prosit.^^

@Nihil: Deine Anmerkungen sind weitgehend (^^) richtig. Freut mich, dass der Text Dir immer noch gefällt.

Wie das mit dem armen Karl ausgeht, sehen wir dann bald. smile


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Alogius
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Vom Verschwinden der Muse
Beitrag17.01.2010 15:55

von Alogius
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 „Ende gut, alles gut“

Der Graf und seine Verbündeten waren ihm sicher gefolgt. Karl nahm einige kleinere Gassen und mied größere Plätze. Erst jetzt sah er das Elend der Stadt in seiner wahren Größe. Kleine Jungen und Mädchen lagen im Dreck und streckten bettelnde Hände aus; Kleinkinder hingen an den leeren Brüsten ihrer Mütter, und in den verborgenen Winkeln tauschte man die eigenen Hände gegen warme Decken. Karl schaute in den grauen Himmel, denn es dämmerte zum Morgen. Der Dampf schwarzer Fabriken erhob sich über den Bewohnern. Irgendwo hinter dem Rauch lagen die Herrenhäuser auf grünen Hügeln und umgeben von blühenden Gärten. Er spürte die Verachtung, die er für die Herrschenden empfand. Sie trieb ihn weiter voran, sein Ziel zu erreichen.
Er betrat die Siebenschläfergasse. Die Musik. Daran hatte er nicht gedacht. Sie würde ihn wieder in die Knie zwingen. Erneut krochen die süßen Klänge in seine hungrigen Ohren. Er wollte nicht schlafen, aber der Körper dachte anders, denn er zitterte, ließ sich nicht mehr kontrollieren und taumelte gegen die Hauswände. Sein Ziel hatte er immer noch vor Augen, doch die Melodie traf ihn wie ein sanfter Donner. Kaum hatte er die Augen geschlossen, lag er schon auf dem kalten Pflaster und träumte.

Die Wunde des Kapitäns war versorgt worden. Robert und Karl waren immer noch ganz entsetzt. Die Matrosen drängten den Entdecker, lieber an Bord zu gehen, doch der alte Kauz wollte sich nicht beirren lassen. Das Netz in der Hand, stapfte er durch den grauen Sand zum Urwald.
„Einer muss ihm folgen!“, rief Robert.
„Geh zum Schiff, ich mache das“, antwortete Karl und folgte dem Entdecker in den dunklen Wald.
Fette Wurzeln schlängelten sich über moosigen Grund, und riesige Bäume wankten im seichten Wind. Es schien Karl, als würden sie miteinander tuscheln. Über die fremden Besucher redeten sie, entwickelten Schlachtpläne. Eine der Wurzeln packte seinen Knöchel. Karl trat hastig mit dem anderen Fuß gegen das Wurzelwerk, doch es war vergeblich. Eine große Kröte sprang aus dem Dickicht hervor. Auf dem Kopf trug sie eine schiefe Krone.
„Ja, da haben wir aber ein Problem“, gluckste sie.
„Hilf mir doch!“, rief Karl.
Die Kröte lachte. „Nicht ohne einen sanften Kuss!“
Karl verdrehte die Augen. Eine weitere Wurzel hatte schon den anderen Fuß ergriffen. Und jetzt sollte er auch noch eine ekelhafte Kröte küssen.
„Hilfst du mir dann?“, fragte er.
„Aber ja doch“, sagte die Kröte und formte mit den schleimigen Lippen einen glänzenden Kussmund.
Karl schloss die Augen und berührte vorsichtig die Krötenlippen. Der Kuss war überraschend angenehm. Irgendwann spürte er eine Zunge in seinem Mund. Erst erneut angewidert, dann erleichtert, öffnete er die Augen. Die Wurzeln waren verschwunden, und eine edle Prinzessin stand vor ihm. Ihre Augen waren fast golden. Ein blauer Schimmer lag zwischen gelben Kränzen, und glitzernde Spiralen blitzen auf, wenn sie sprach.
„Dem Entdecker wird nichts geschehen. Du hast eine andere Aufgabe“, sagte sie.

Karl erwachte.
Jemand hatte ihn fortgetragen. Sein Gefängnis war ein kegelförmiger Käfig aus Eisengittern, der auf einem riesigen Podest stand, das die Zuschauer in der großen Fabrikhalle überragte. Die Fenster waren mit Ruß verschmiert und dunkel. Er nahm den Geruch von frischer Pastete wahr und hörte das gequälte Jammern der anderen Gefangenen, die gerade auf Rollbrettern in Hochöfen geschoben wurden. Juri stand neben seinem Käfig, ein Messer in der Hand.
„Der Graf hat beschlossen, dir noch eine Gelegenheit zu geben“, sagte er.
„Eine Gelegenheit?“, fragte Karl matt.
„Ein besserer Mensch zu werden!“, rief des Grafen Stimme aus der Menge.
Die Zuschauer, edle Damen und Herren aus der Galerie, jubelten, als Wissmuth eine schmale Treppe bestieg, die zum Käfig führte.
„Ein besserer Mensch, sagen Sie“, antwortete Karl.
„Durchaus. Die Studien der modernen Wissenschaft erlauben uns, bestimmte Veränderungen in den Menschen vorzunehmen. Ich habe mich täglich damit beschäftigt. Wir werden bestimmte Unregelmäßigkeiten in den Köpfen der Menschen eindämmen. Sie haben die große Ehre, der erste Proband zu sein, Herr Moren“, sagte er kühl und sachlich.
Auf Befehl des Grafen ließ man eine riesige Lupe von der Decke bis an den Käfig gleiten. Die Zuschauer kletterten auf eine Empore, die weit darüber lag.
„Es gibt viele Maler, viele Stimmen. Sie werden keinen Erfolg haben“, sagte Karl.
„Ihre Verbündeten werden gerade verarbeitet. Und alle nach Ihnen auch, so wir sie nicht verändern können. Revolutionen sind falsch und Zeitverschwendung“, erklärte Wissmuth und schien seinen Triumph endlich zu genießen.
„Ihr Ungeheuer!“, schluchzte Karl. Es war vorbei.
Der Graf lachte und folgte den anderen Leuten. Juri setzte das Messer an Karls Schädel und schnitzte. Es war überraschend scharf, doch er hielt nur die Spitze daran und klopfte mit einem Hammer vier kleine Löcher. Karl schrie nicht. Bei allem Schmerz war die Trauer über den verlorenen Kampf größer. Juri nahm eine kleine Säge zur Hand und verband mit fachmännischen Bewegungen die Löcher miteinander, um die Schädeldecke einen Spalt zu öffnen. Ein erstauntes Raunen kam von der Empore.
„Doktor“, murmelte Juri.

Karl sah im Augenwinkel einen kleinen Mann. Er hatte helles Fell und riesige Schlappohren, die fast bis zum Boden reichten: ein Kaninchen. Auf zwei kurzen Beinchen stand es, eine Taschenuhr demonstrierend, die an einem Kittel baumelte.
„Wir haben uns schon gesehen“, sagte das Kaninchen und grinste.
Bei sich trug der Doktor zwei Metallstäbe, die durch einen Draht mit einer seltsamen Maschine verbunden waren. Die Zahnräder und Ketten wurden durch das Feuer der Öfen angetrieben.
Wenn die Rollbretter in das Feuer fuhren, gab es zuerst einen großen Flammenstrahl, dann waren die Schreie der Menschen zu hören. An der Rückseite der Öfen waren große Ketten angebracht. Die verbrannten Körper baumelten daran und wurden von mechanisch angetriebenen Sägen in kleine Stücke geschnitten. Die nächste Station waren die Hände fleißiger Arbeiterinnen. Ohne Körper, sondern an Stäben angebracht, umwickelten sie das Menschenfleisch mit Teig.
Karl weinte.
„Ich werde Ihnen keine Schmerzen zufügen, sondern nur gewisse revolutionäre Anteile Ihres Geistes extrahieren“, erklärte der Doktor. Karl antwortete nicht.
Der Doktor berührte mit den Spitzen der Stäbe den Kopf seines Probanden. Karl fühlte nichts, doch der Aufschrei des Doktors schreckte auch ihn auf. Eine schwarze Katze hatte ihm in die Waden gebissen, dass er die Metallstäbe fallen ließ.
„Was geht da vor?“, fragte der Graf von oben her.

Niemand hatte noch Zeit, zu antworten:
Iwan, des Grafen Katze, kratzte dem verblüfften Doktor die Augen aus und sprang von dessen Gesicht auf die Gitterstäbe. An seiner Halskette baumelte ein Schlüssel. Karl streckte die Arme aus und öffnete den Käfig. Als die Menschen sahen, wie sich einer befreite, sprangen einige mutige Burschen von den Rollbrettern und kämpften gegen ihre Wachen, während der Doktor kreischend nach seinen Augäpfeln tastete. Die Menschen trampelten ihn zu Boden. Einer von ihnen, der Hutträger, warf seine Kopfbedeckung über das Kaninchen. Als er den Hut wieder aufsetzte, war es verschwunden.
Einige der Ausbrecher legten Schalter und Hebel an den Öfen um. Die Ketten an den Rückseiten schlugen aus. Weil die Glieder sehr scharf waren, schnitten sie die Körper der Wachen in der Mitte entzwei. Die Hände an den Stäben lösten sich und kletterten zur Empore. Zwar konnten sich einige der Beobachter hinter den anderen verstecken, doch den Händen gelang es, viele der Frauen und Männer zu erwürgen oder von der Empore in die Tiefe zu werfen.
Karl wollte ebenfalls nach oben klettern.
„Nicht, er wird anders vergehen!“, rief der Zauberer.
„Er muss!“, antwortete Karl, der nun beschloss, Iwan zu folgen.
Die Katze lief in großen Sätzen zur Maschine und fuhr ihre Krallen aus. In mächtigem Getöse brachen blaue Blitze hervor, die genau die Empore trafen. Die Zuschauer standen in Flammen; der Graf stürzte als Feuerball in den Käfig. Das Feuer schlug um sich und erfasste bald das gesamte Gebäude. Karl nahm Iwan, und zusammen mit den anderen flohen sie aus der Fabrik.
Lichterloh brannte bald auch die Stadt. Die Reichen, die an ihren Pasteten klebten, vergingen im Feuer, doch die flinken Arbeiter stürmten in die Freiheit. Karl lief die ganze Zeit an der Spitze.
„Du bist also der Spion“, sagte Karl.
Iwan nickte stumm und deutete mit einer Pfote auf ein Mädchen, das sogleich Karls Hand nahm und ihn begleiten wollte. Ihre Augen waren die der Prinzessin aus dem Urwald. „Ich bin Alicia“, flüsterte sie.
Gemeinsam erreichten sie Karls Heimatdorf. Die Eltern empfingen sie, und die anderen Bewohner des Ortes nahmen die Flüchtigen auf. Im Gepäck hatten Karl und die anderen feinste Pasteten von edler Herkunft, wie er seinen Eltern und den Dorfbewohnern erklärte.

Alles war gut, als der Maler sein Werk vollendete, die Wellen die Galeone umspielten und die Sonne hinter einem neuen Land versank.
„Noch ein Stück Pastete?“, fragte seine Muse.
„Iwan hat bestimmt auch Appetit“, antwortete Karl Moren lächelnd.
Die Katze saß neben ihm und schien das Gemälde zu betrachten. Alicia brach die Pastete in zwei Hälften. Iwan verkroch sich mit seinem Stück und war zufrieden.
„Viel besser als Mäuse, oder?“, lachte Karl und biss in seine Hälfte.
Als er immer kleiner wurde, seine Augen nur noch stecknadelgroß waren und sein Atelier ihm wie eine riesige Welt erschien, hörte er die Stimme des Zauberers:
„Das ist eine andere Geschichte.“


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Alogius
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Vom Verschwinden der Muse
Beitrag17.01.2010 15:56

von Alogius
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(Ende)

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lupus
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Beitrag17.01.2010 18:25

von lupus
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Hi Tom,

den Start der Geschichte fand ich grandios, sprachlich, inhaltlich. Einfach herrlich.

ein Traum im Traum in der Wirlichkeit und das dann alles in den Mixer, ...... freudscher rollercoaster, komm mir vor wie in einem Bild von Escher.

hm, inhaltlich ist das nix, was ich lesen würd. Ab der Musik, die einen in den Traum zwingt wurd's eng für mich. Bei der Nennung des Zauberers hätt' ich eigentlich die Sache weggelegt.

aber:
bin ja schließlich im Forum, um auch so was zu lesen
is von dir, da kann ich schon einmal über meinen Schatten springen
sprachlich is es einfach umwerfend und das entschädigt dann doch gewaltig.
und - wenn ich die Idee einfach als solche annehme und meinen Geschmack einmal wegblende - die Idee ist tadellos umgesetzt, ach, was sag ich: erstklassig.

also:
ich bereu's nicht, weitergelesen zu haben.

bin mir nicht sicher, ob es wirklich Sinn macht, da großartig herum zu suchen, um vllt doch den einen oder anderen Hacker zu finden.

lediglich einen kleinen Kritikpunkt hätte ich (wahrscheinlich werd' ich jetzt gelyncht), in einigen Sequenzen sind mir die Sätze dann einfach zu kurz. Nicht einzeln, aber in der Häufigkiet über längere Strecken.

Fazit, trotz des Inhalts: mE das Beste von dir bis jetzt.

lgl


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lg Wolfgang

gott ist nicht tot noch nicht aber auf seinem rückzug vom schlachtfeld des krieges den er begonnen hat spielt er verbrannte erde mit meinem leben

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Traumtänzerin
Fähnchen Fieselschreib

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Beitrag17.01.2010 18:26

von Traumtänzerin
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Zwischenmeldung: Zerfieseln erfolgt gegen 19:00 Uhr. In Ordnung? wink

LG,
Traumtänzerin


_________________
Title sponsored by Boro, (c) by Alogius
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Es genügt nicht, keine Meinung zu haben. Man muss auch unfähig sein, sie auszudrücken.
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Inquisition war in der frühen Neuzeit der ganz große Burner.
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Felix
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Alter: 36
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F
Beitrag17.01.2010 18:36

von Felix
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Moin Tom,

ich habe jetzt mal abgewartet, bis du die Geschichte zur Gänze hier reingestellt hast, bis ich nochmal antworte. War auch gut so, weil Teil drei und vier für mich bis auf kleine Schnitzer wieder spannend und atmosphärisch zu lesen waren.
Aber irgendwas stört mich an Teil fünf. Natürlich auch wieder flüssig geschrieben und vor allem die Szene in der Fabrik bringst du echt gut rüber. Die düstere Industriehalle, die Ketten, der Ruß, das Blut, dazwischen dann ziemlich bizarr das weiße Kaninchen. Ein märchenhafter Gegenpol in dieser kalten Industriewelt, sehr cool.

Aber für meinen Geschmack lässt du diese Atmosphäre dann in einem zu plötzlichen Ende verpuffen. Zumindest ich hatte das Gefühl, als ob du es schließlich ziemlich eilig gehabt hättest zum Ende zu kommen. Die Geschwindigkeit bringt zwar gut die sich plötzlich überschlagenden Ereignisse rüber, aber als Leser hat mich das irgendwie nicht ganz befriedigt. Läuft alles zu schnell zu glatt.

An welcher Stelle ich besonders hängen geblieben bin:
Zitat:
Iwan nickte stumm und deutete mit einer Pfote auf ein Mädchen, das sogleich Karls Hand nahm und ihn begleiten wollte. Ihre Augen waren die der Prinzessin aus dem Urwald. „Ich bin Alicia“, flüsterte sie.


Gut, vielleicht liegts daran, dass ich nicht ganz so viel Schlaf hatte, aber Alicias Auftauchen hat mich überrumpelt. Klar, sie wurde im Prinzip in Karls Traum angekündigt, aber ihr Sinn entzieht sich mir grade noch. Da ich mir aber sicher bin, dass da eine Intention hinter steckt schiebe ich das auf sonntägliche Müdigkeit meinerseits wink

Das ist jetzt von mir alles noch ein bisschen schwammig ausgedrückt und ich werde mir auch nochmal überlegen, wie ich meine Kritikpunkte konkreter ausdrücken kann. Aber so viel schon mal jetzt.

mfg

Felix


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-Show me a hero and I will write you a tragedy-

F.S. Fitzgerald
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Traumtänzerin
Fähnchen Fieselschreib

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Beitrag17.01.2010 21:23
Re: Karl Morens Revolutionsmärchen
von Traumtänzerin
Antworten mit Zitat

Sodala. *Hände reib* Auf geht's. Einige wichtige Kritikpunkte wurden ja schon genannt, also lasse ich die Dopplungen. wink
Hab mich jetzt doch entschlossen, jeden Teil einzeln zu "zerfieseln". Ist gründlicher und hilft dir vielleicht eher als eine reine "Zusammenfassung". wink

Damit du nicht so lange warten musst, hab ich es mal unterteilt.
Teil 1)
Sprache: Wie immer exzellenter Stil. Meine Anmerkungen sind reine Kleinigkeiten.
Inhalt: Spannend, spannend, spannend! Der Text animiert dazu, nie mit dem Lesen aufhören zu wollen. Toll!

Zitat:
„Besuch von zwei seltsamen Herren“
Genitiv. Razz
Besuch zweier seltsamer Herren.

Zitat:
Irgendwann schloss man das Tor, und mehrere Schritte liefen unten ins Haus.
Pingeligkeit: Passiv statt Aktiv? Meiner Meinung nach flüssiger zu lesen, aber das ist natürlich rein subjektiv. Irgendwann wurde das Tor geschlossen, und mehrere Schritte liefen unten ins Haus.
Personifikation der Schritte gefällt mir.

Zitat:
Während August und die unbekannten Begleiter vor der Tür tuschelten, erhob er sich langsam und ließ die Füße in des Grafen Hausschuhe wandern.
Ha! Genitiv benutzt! smile extra ... Sorry, aber ich freu mich da immer. Embarassed
 
Zitat:
Einer trug braune Handschuhe, der andere behielt seine Hände in den Manteltaschen, die unentwegt raschelten.
Fand diesen Nebensatz irgendwie seltsam. *stirnrunzel*  Ich kann dir aber auch nicht sagen, warum genau. Wollte dir nur den Gedankengang mitteilen. wink

Zitat:
Derjenige, der mit ihm sprach, hatte eine gleichgültige Stimme, die das Desinteresse an seiner Person mit jedem Ton bekräftigen wollte.
Ist mir zu bestimmt. Karl Moren glaubt/bzw. empfindet das so. Insofern Vorschlag: schien bekräftigen zu wollen (?).

Zitat:
Dann malte er mit den Fingern am Fenster herum.
Malt er Linien mit seinen Fingern auf der Fensterscheibe oder daneben, auf dem Fensterrahmen?

Zitat:
„Wenn Sie Interesse an der Kunst haben, wieso benehmen Sie sich so ungebührlich?
Mmm, schönes, altes Wort! love Lange nicht mehr gelesen. smile

Zitat:
Beide hüpften auf einem Bein hinaus.
Glaube, das wurde schon kritisiert, war mir aber nicht sicher und hab's deshalb trotzdem nochmal "reingenommen". Bei dem Satz musste ich schmunzeln. Hab mir wirklich vorgestellt, die "seltsamen Herren" verschmülzen zu einer einzigen Person, die nur noch ein Bein hätte und die heraushüpfte. lol2 Würde den Satz aber trotzdem so lassen, so seltsam er auch sein mag. Irgendwie hab ich einen Narren an ihm gefressen.^^

Das war's auch "schon". Morgen (oder heute, falls ich's noch schaffe) Teil 2.

LG,
Traumtänzerin


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Mardii
Stiefmütterle

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Beitrag17.01.2010 23:01

von Mardii
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Aus dem anfangs seltsam anmutenden Geschehen entwickelt sich eine bizarre Handlung. Was am Beginn der Geschichte noch als verlässlich erschien, wandelt sich zum Alptraumhaften. Karl Moren, der mit seiner Kunst eventuell über eine gewisse Macht verfügt die Dinge zum Guten zu wenden, wird selbst durch einen merkwürdigen Kaninchendoktor manuipuliert. Und am Ende verschwindet er aus der Geschichte, bzw. aus seinem Traum.
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Gast







Beitrag18.01.2010 12:12

von Gast
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Hallo Tom,

sprachlich und stilistisch finde ich den vierten und fünften Teil sogar noch besser als die ersten Teile. Wenigstens finde ich hier rein gar nichts zu meckern ... wink

Gerade die von Felix kritisierten rasend schnellen Vorgänge in Teil 5 haben mir übrigens richtig gut gefallen, das zieht mit und die Szenerie entsteht detailliert vor meinem geistigen Auge... Das fand ich also klasse!

Auch ansonsten hat mir das - mit kleinen Einschränkungen - sehr gut gefallen. Allerdings, das sind die Einschränkungen, bleiben auf meiner Seite wieder offene Fragen zurück, bei denen ich nicht weiß, ob ihr Dasein mir wichtige Aspekte des Märchens verwehrt oder ob ich trotzdem bei meinem Verständnis der Geschichte bleiben kann. So ist mir die Bedeutung des ersten Traums nach wie vor unklar - ich muss zwar gestehen, dass ich das Märchen vom Tier nicht gelesen habe, aber ich finde hier im Text einfach keine Auflösung. Die Anspielungen auf Marek und das Dorf fand ich aber gut, vielleicht sollte ich ja das "Tier" doch einfach mal lesen...^^ Oder das Kaninchen - einfach nur absurdes Element, oder will mir das was sagen? Wie gesagt, die Geschichte ist klasse geschrieben. Und außer dem bereits angemerkten ersten Traum habe ich das in jeder Sekunde gerne gelesen. Anders als beim "Baumeister Ling" gibt's hier für mich aber wieder einige Ungereimtheiten, und ich weiß nicht, ob mir dadurch eine grundlegende Erkenntnis verwehrt wird. Befürchte es aber fast, da du ja selten etwas verwendest, was nicht irgendwie eine tiefere Bedeutung hat. Insofern hinterlässt mich diese Geschichte mit dem Gefühl, wieder mal zu doof zu sein, um sie vollständig zu verstehen. Und das mag ich doch immer nicht... wink Andererseits: Wenn ich das ignoriere, dann sage ich unterm Strich: Sehr gut und bildreich geschrieben, gern gelesen!

LG

Soraya
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Alogius
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Vom Verschwinden der Muse
Beitrag18.01.2010 15:58

von Alogius
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Schönen Dank für die bisherige Resonanz. smile
Werde, wenn daheim und Pflichten* getan, mich detailliert äußern und auch erklären! wink

@TT:
Okay, dann warte ich mit meinem Kommentar zum Kommentar.

* Was Ihr wieder denkt...


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Alogius
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Vom Verschwinden der Muse
Beitrag19.01.2010 14:25

von Alogius
Antworten mit Zitat

(Da ich heute geburtstagstechnisch eingebunden bin (nein, nicht ich), weiß ich nicht, ob ich jetzt jeden Kommentar schaffe. Ansonsten mache ich das später, denn da sind Anmerkungen, die wichtig sind.)

Fange ich mal an


@lupus

Vielen Dank für die Zwischenmeldungen, Anmerkungen und Gesamtbeurteilungen. smile


Zitat:
Erster Eindruck: toll geschrieben, einige Gustostückerln, nette Personifizierungen (wandernde schritte ...). is doch eine Personifizierung, oder? Pars pro totum? Egal, schön.

Soll pars pro totum sein, ja.
Danke.^^

Zitat:
. Thema: wieder einmal der MAler.

Und ich kann Dir immer noch nicht erklären, warum das so ist.

Zitat:
Begeben Sie sich am Abend zur Siebenschläfergasse (hm, wäre da eine Hausnummer nicht dienlich, oder hat das einen Sinn?), man wird Ihnen dort genaue Anweisungen geben“, sagte der Mann.

Angesichts eines Märchens hielt ich eine schnöde Hausnummer für unpassend. Das war eine reine Gefühlsentscheidung.
(Wobei: Es ist ja nicht so ganz ein gewöhnliches Märchen..trotzdem.)

Zitat:
Neben ihm saß seine schwarze Katze, Iwan, die Karl mit dunkelgrünen Augen musterte ... inhaltlich klar, sprachlich nicht: wer mustert wen?.

Stimmt! Sollte Iwan sein, werde ich ausbessern!

Zitat:
Er tauchte ein in die Welt der Farben, hörte den Klang des Pinselstriches, den er fast unbewusst auf der hellen Leinwand vollführte.

welt der Farben? das gefällt mir jetzt aber echt nicht. diese Welt is schon gewaltig ausgelutscht.

Ja, das ist sie natürlich. Sie gefällt mir dennoch. Kann das aber verstehen.^^

Dafür
Zitat:
den Start der Geschichte fand ich grandios, sprachlich, inhaltlich. Einfach herrlich.

meinen besten Dank. smile

Zitat:
ein Traum im Traum in der Wirlichkeit und das dann alles in den Mixer, ...... freudscher rollercoaster, komm mir vor wie in einem Bild von Escher.

Das trifft sich auf interessante Weise mit meiner Intention. wink
Könnte mir einen Gilliam-Film in dieser Art vorstellen.^^

Zitat:
inhaltlich ist das nix, was ich lesen würd. Ab der Musik, die einen in den Traum zwingt wurd's eng für mich. Bei der Nennung des Zauberers hätt' ich eigentlich die Sache weggelegt.

aber:
bin ja schließlich im Forum, um auch so was zu lesen
is von dir, da kann ich schon einmal über meinen Schatten springen
sprachlich is es einfach umwerfend und das entschädigt dann doch gewaltig.
und - wenn ich die Idee einfach als solche annehme und meinen Geschmack einmal wegblende - die Idee ist tadellos umgesetzt, ach, was sag ich: erstklassig.

Dann ehrt und freut es mich, dass Du doch bis zum Ende gelesen hast und so gesehen nicht enttäuscht wurdest. smile
Es ist ein Märchen, in gewisser Hinsicht, weshalb ich einige Märchenelemente (Alicia = Alice; das Kaninchen, die Uhr, am Ende die Schrumpfung Karls etc.) verarbeitet habe in eine, das gebe ich zu, weniger märchenhafte Umgebung.^^

Zitat:
lediglich einen kleinen Kritikpunkt hätte ich (wahrscheinlich werd' ich jetzt gelyncht), in einigen Sequenzen sind mir die Sätze dann einfach zu kurz. Nicht einzeln, aber in der Häufigkiet über längere Strecken.

In der Urfassung gab es massivste Verschachtelungen, die ich entschlackt habe. Vielleicht überzogen...

Zitat:
Fazit, trotz des Inhalts: mE das Beste von dir bis jetzt.

Vielen Dank!

Gruß

Tom

p.s.: Siehe oben. Bemühe mich. Werde dann auch die angesprochenen offenen Fragen klären, hoffe ich.


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Traumtänzerin
Fähnchen Fieselschreib

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Beitrag19.01.2010 14:33

von Traumtänzerin
Antworten mit Zitat

Alogius hat Folgendes geschrieben:
@TT:
Okay, dann warte ich mit meinem Kommentar zum Kommentar.

* Was Ihr wieder denkt...


Gut. wink Wie du weißt, hab ich bis Donnerstag noch ziemlichen Stress. Aber da ich heute auch noch die Chor-Klausur hatte, hab ich "nur" noch Wirtschaft zu Lernen. Donnerstag Nachmittag also. Geht das klar? wink

LG,
Traumtänzerin


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Hardy-Kern
Kopfloser

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Beitrag19.01.2010 16:19

von Hardy-Kern
Antworten mit Zitat

Das Einzige was ich beanstanden würde, sind wie schon erwähnt einige zu knappe Sätze, welche man per Komma miteinander verbinden könnte. Aber das ist auch wieder Geschmackssache und jeder sieht das anders.

Die Geschichte nimmt im 4. Teil unwahrscheinlich viel Fahrt auf und endet im hervorragend dargestellten Desaster. Es ist nicht immer einfach, dieser Horror-Phantasie zu folgen, da muss man schon genau lesen. Im letzten Teil lief mir doch schon ein leichter Schauer den Rücken runter. Das schafft nicht jeder.Shocked

Der gesellschaftspolitische Hintergrund wurde dezent in Andeutungen, welche völlig ausreichend sind, gelassen. Somit kann man sich seine eigenen Interpretationsgedanken aus den Hirnen rauskitzeln.

Eine Klasse-Geschichte, aber, ob deine Beste wage ich zu bezweifeln.
Daumen hoch

Hardy
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Alogius
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Vom Verschwinden der Muse
Beitrag20.01.2010 17:35

von Alogius
Antworten mit Zitat

@Soraya

Zitat:
das ist rätselhaft. Aber nicht in dem Sinne rätselhaft, mit dem ich bekanntermaßen nichts anfangen kann - deshalb: Gern gelesen, und ich bin gespannt, worauf das hinausläuft und was es mit den ominösen Herren auf sich hat.

Rätselhaft ist es. Wie schon gen lupus angedeutet, habe ich einige Märchenelemente "benutzt". In einer wohl nicht unbedingt märchenhaften Umgebung (komme ich später zu).

Zitat:
Irgendwann schloss man das Tor, und mehrere Schritte liefen unten ins Haus.

Mit der Formulierung werde ich nicht warm. Schritte laufen für mich nicht...  Man versteht natürlich den Sinn, aber mich kegelt's trotzdem so ein bisschen raus.

Verstehe ich einerseits, andererseits mag ich diese Personifizierung sehr.^^

Zitat:
Dabei gab ihre Halskette ein klingelndes Geräusch. Der Graf legte die Zeitung zur Seite.


Auch diese Formulierung mag mir nicht so ganz gefallen.

Sicherlich eine Geschmacksfrage, wie die Schritte.
"Dinge" handeln selbst - das war der Gedanke dahinter.
(Gilt auch für das folgende "Auftreten".)

Zitat:
Insgesamt finde ich hier gerade die Dialoge toll - gleichermaßen gestelzt und natürlich, das muss man erstmal schaffen.

Schön, danke. smile

Zitat:
Der Schaffensrausch eines jeden Künstlers in perfekte Worte gekleidet.  Hab' mir diese Stelle ausgedruckt und an das Regal neben meinem Schreibtisch gepinnt. Hoffe, es hilft was...^^

Danke auch dafür. Vielleicht hilft es ja. ^^

Zitat:
Die Melodie, irgendein Schlaflied, ließ seine Gedanken an die Notiz ruhen. Wer immer sie geschrieben hatte, es war vielleicht nur ein Streich?

Hier fehlt mir persönlich die Logik. Er hat im kompletten ersten Absatz kein einziges Mal an die Notiz gedacht. Seltsamerweise wird die Notiz dann aber aus seinen Gedanken vertrieben. Im nächsten Satz denkt er jedoch über die Notiz nach.  Leuchtet mir persönlich nicht ein, aber ich lasse mich natürlich gerne aufklären ...

Hab mir die Stelle angesehen. Kann den Einwand nachvollziehen.
Andererseits wollte ich so darstellen, dass er durchaus daran dachte. Ist aber schwierig, so, weshalb ich Dir zustimme...

Das entschädigt dann^^:
Zitat:
Er spürte, dass seine Füße ihn verließen und weiter durch die Gasse schlenderten, die Beine an sich nahmen, den Rumpf nicht weiter beachteten und verschwanden.


Nachdem ich ja schon das eine oder andere Mal ähnliches kritisiert habe, möchte ich nur festhalten, dass ich die Personifizierung der Füße hier in diesem Fall sehr gelungen finde!


Zur Traumsequenz schreibe ich später etwas, ok?

Zitat:
sprachlich und stilistisch finde ich den vierten und fünften Teil sogar noch besser als die ersten Teile. Wenigstens finde ich hier rein gar nichts zu meckern ...

Geht mir selbst ähnlich.
Woran liegt's?

Zitat:
Gerade die von Felix kritisierten rasend schnellen Vorgänge in Teil 5 haben mir übrigens richtig gut gefallen, das zieht mit und die Szenerie entsteht detailliert vor meinem geistigen Auge... Das fand ich also klasse!

Vielen Dank dafür.
Das musste in Teil 5 einfach eskalieren.

Zitat:
So ist mir die Bedeutung des ersten Traums nach wie vor unklar - ich muss zwar gestehen, dass ich das Märchen vom Tier nicht gelesen habe, aber ich finde hier im Text einfach keine Auflösung. Die Anspielungen auf Marek und das Dorf fand ich aber gut, vielleicht sollte ich ja das "Tier" doch einfach mal lesen...^^ Oder das Kaninchen - einfach nur absurdes Element, oder will mir das was sagen? Wie gesagt, die Geschichte ist klasse geschrieben. Und außer dem bereits angemerkten ersten Traum habe ich das in jeder Sekunde gerne gelesen. Anders als beim "Baumeister Ling" gibt's hier für mich aber wieder einige Ungereimtheiten, und ich weiß nicht, ob mir dadurch eine grundlegende Erkenntnis verwehrt wird. Befürchte es aber fast, da du ja selten etwas verwendest, was nicht irgendwie eine tiefere Bedeutung hat. Insofern hinterlässt mich diese Geschichte mit dem Gefühl, wieder mal zu doof zu sein, um sie vollständig zu verstehen.

Ich werde dazu Stellung nehmen, wenn ich mit den anderen Kommentaren durch bin.
Will ja auch die Kritiker würdigen. wink

Vielen Dank für Deine hilfreichen und ausführlichen Anmerkungen!

Gruß

Tom


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Die Goldene Bushaltestelle Goldene Feder Prosa (Anzahl: 2)


Vom Verschwinden der Muse
Beitrag20.01.2010 17:43

von Alogius
Antworten mit Zitat

@Andrea F.

Na, dann hoffe ich, dass Dir die anderen Teile auch gefallen haben.

Zu den Personifizierungen hatte ich ja bereits etwas geschrieben (Soraya).
wink

@Hardy

Zitat:
Das Einzige was ich beanstanden würde, sind wie schon erwähnt einige zu knappe Sätze, welche man per Komma miteinander verbinden könnte. Aber das ist auch wieder Geschmackssache und jeder sieht das anders.

Ist sicher so. Mir ging es um die Rasanz gegen Ende. Hätte natürlich auch Verschachtelungen konstruieren können. War in der ersten Fassung so, doch wirkte das viel zu konfus.

Zitat:
Die Geschichte nimmt im 4. Teil unwahrscheinlich viel Fahrt auf und endet im hervorragend dargestellten Desaster. Es ist nicht immer einfach, dieser Horror-Phantasie zu folgen, da muss man schon genau lesen. Im letzten Teil lief mir doch schon ein leichter Schauer den Rücken runter. Das schafft nicht jeder

Super, bestens, danke. smile

Und gut, dass Du es erwähnst:
Zitat:
Der gesellschaftspolitische Hintergrund wurde dezent in Andeutungen, welche völlig ausreichend sind, gelassen. Somit kann man sich seine eigenen Interpretationsgedanken aus den Hirnen rauskitzeln.

Wollte da auch nicht weiter in die Tiefe gehen. Ist schon so zu sehen, denke ich.

Zitat:
Eine Klasse-Geschichte, aber, ob deine Beste wage ich zu bezweifeln.

Es freut mich natürlich, wenn lupus so urteilt. Persönlich habe ich einen anderen Favoriten, aber das ist alles eine Frage der Sichtweise, schätze ich.
Die beste Geschichte werde ich niemals posten, sondern veräußern oder so. lol2

Danke

Gruß

Tom


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