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Vollzeitpflege


 
 
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RunaSomberg
Geschlecht:weiblichGänsefüßchen

Alter: 104
Beiträge: 27



Beitrag20.11.2009 17:26
Vollzeitpflege
von RunaSomberg
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Jetzt musste ich ihm aber wirklich mal Bescheid geben.
So ging das nicht weiter. Christine hatte sich ihn gewünscht, den jungen Aushilfspfleger. Ein bisschen verguckt hatte sie sich wohl in ihn. Nun gut.
Aber das ging heute zu weit.
Schon das zweite Mal saß sie nicht in ihrem Rollstuhl. Sie lag auf dem Boden, auf dem Rücken, und ihre Füße waren verschränkt unter einem englischen antiken Möbel, das sich Sekretär nennt. Mir war sie zu schwer, und er war auch nicht in der Nähe, um mir zu helfen, sie vom Boden aufzuheben.
Ich schaute mich um und bemerkte, dass hinter dem Sekretär der Wald begann. Ich ging auf einen Haufen zu, der sich vom dunklen Waldboden abhob. Der Haufen entpuppte sich als  dieses neue Super Premium Katzenstreu, das aus kleinen weißen Stückchen besteht. Wie mattes Kristall, zwischendrin ein appetitlich grünes Stückchen. Der Haufen scheinbar unbenutzt. Als sei er gerade erst zu seiner Bestimmung als Freiluftkatzenklo freigegeben worden.
Ich war noch immer wütend auf den jungen Pfleger.

Nicht weit weg von der auf dem Boden liegenden Christine hatte sich ein älterer Mann niedergelassen. Groß und hager. Etwas welke gelbliche Gesichtshaut, knöcherne Hände mit unregelmäßig großen braunen Flecken.
Sein Haar gefiel mir nicht. Es war zu lang, zu schütter, zu grau und zu fettig.
 
Viel zu fettig. Ich ging zum weißen Haufen und holte mir zwei Hände voll vom weißen Premium-Sand und schüttete ihn auf seinen Kopf.
Der junge Pfleger war immer noch nicht da.

Ich setzte mich neben den älteren Mann auf den Boden und begann die weißen Krümel aus seinen hässlichen Haaren zu klauben. Ich kam ihm dabei sehr nahe.

Plötzlich standen zwei Frauen vor mir. Eine davon war sehr groß. Und sehr dick. Sie schaute mich herausfordernd an.
Ich kam ihr zuvor und sagte „es ist nicht so, wie Sie vielleicht denken“.

Der junge Pfleger war immer noch nicht wieder an seinem Platz.

Ich musste zur Toilette. Ein Stockwerk höher war mein Lieblingsklo.
Ich öffnete die Tür und musste auf einen riesigen nackten Hintern blicken. Es war der von der Frau des hässlichen alten Mannes mit der Katzenstreu in seinen fettigen spärlichen Haaren.

Ich wachte auf.[/b]

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*Gast*
Klammeraffe
*


Beiträge: 504
Wohnort: Rheinland-Pfalz


*
Beitrag29.11.2009 11:09

von *Gast*
Antworten mit Zitat

Hallo Runa,

skurril, dieser prophetische Albtraum. Könnte von jemand geträumt werden, der in der Pflege arbeitet.

Dass es eine Phantasie oder ein Traum ist, wird schon klar, als der Wald hinter dem Sekretär beginnt. Dem Katzenstreu im Haar kann ich eine gewisse Logik abgewinnen, saugt es doch vielleicht das überschüssige Fett vom Kopf, ähnlich wie Trockenschampoo. Insgesamt lässt sich der Traum für mich miterleben, mit seinen Verwirrungen, die dabei üblich sind.

Das Ende ist mir dann zu einfach. "Ich wachte auf." Da denke ich mir, na und? Wer wacht da jetzt auf, steht der Traum in irgendeinem Kontext? Weil sonst ist der Traum ja nur eine etwas wirre Aneinanderreihung von Bildern. Was den Traum als solchen sicher realistischer wirken, aber mich als Leser etwas unbefriedigt zurück lässt.

Interessant war der Text allemal, Freud hätte sicherlich seine Freud an der Deutung von Katzenstreu im Haar.
 Wink

Lieben Gruß
Sabine
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Erm
Geschlecht:männlichGänsefüßchen

Alter: 32
Beiträge: 19
Wohnort: NRW


Beitrag29.11.2009 11:43

von Erm
Antworten mit Zitat

Hi Runa,

ziemlich verwirrend dieser Traum... wobei doch interessant. Die Erzählerin scheint auf den ersten Blick eine Pflegerin zu sein, zumindest im Traum. Allerdings bleiben ein paar Fragen offen. Dieser Mann mit den fettigen Haaren, und auch Christine bleiben mir irgendwie etwas zu blass. Ich zumindest kann mir keinen Reim auf die Personen machen.
Bei dem Schluss muss ich mich Sabine anschließen. Das Ende lässt meine Fragen leider unbeantwortet.
Wäre interessant zu lesen wie es weitergeht. smile

Liebe Grüße
Max


_________________
Es ist nicht genug, zu wissen, man muß auch anwenden; es ist nicht genug, zu wollen, man muß auch tun. (Goethe)
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