Hinter Mauern

[Berni]

Hinter Mauern

Dort
hinter den Mauern
wo die Träume
verschwinden

höre ich
Kindheit schluchzen
doch heimkehrt
nur der Tod

[halcyonzocalo]

Das Bild gefällt mir, es hat so was unheimliches, unantastbares an sich- trotz dieser massiven Mauer.

Ich komme nur mit dieser einen Formulierung beziehungsweise Schreibweise nicht zurecht:

[Angst]

Ach, Sebastian, jetzt hast du mir den Kritikpunkt gestohlen! Ansonsten hab ich nämlich nichts zu bemängeln. Das ist ein sehr schlichtes, doch ebenso schönes Bild.

Liebe Grüsse,
Scheinheilige

[Berni]

Hallo Sebastian,

du hast völlig Recht, hier nachzufragen. Ich habe mir diese Schreibweise auch nicht leicht gemacht. Und ich weiß, dass es orthografisch (den Rechtschreibregeln gemäß) nicht korrekt ist. Dabei war ich immer ein Verfechter der Rechtschreibregeln, und dazu noch der alten. Aber es gibt Momente, da will und muss man Neues erfinden.    Und so war es wohl auch hier. Da geht etwas, und da heimkehrt etwas! Meine eigene Logik eben, oder meine Empfindung. Durch diesen Fauxpas erziele ich immerhin Aufmerksamkeit an dieser wichtigen Stelle.

Deine Frage zeigt mir, dass du dich für meinen Text interessiert hast. Ich danke dir wirklich dafür und für deine Nachfrage und hoffe, dass dir meine Antwort hilft, meine Hirnwindungen bei diesem Text zu verstehen.

Ciao,
Bernd

[Berni]

Hi Scheinheilige,

die Antwort, die ich Sebastian gegeben habe, wird er hoffentlich mit dir teilen.

Auch dir danke ich für das Interesse und den Kommentar. Schön, dass auch du über diese bewusste Stelle gestolpert bist. Als hätte ich es geahnt.   Verstehe ich aber vollkommen, von mir wäre diese Kritik gewiss auch gekommen. Ich hoffe nur, dass euch meine Erklärung erreicht.

Ciao und einen wunderschönen Sonntag wünscht
Bernd

[gepuzzelt]

Ich stolpere auch über diese Zeile, Berni, und gestehe, dass mich deine Erklärung für diesen grammatikalischen Fauxpas befremdet, zumal du dir eine Wirkung nimmst, die ich als besser empfunden hätte:

höre ich
Kindheit schluchzen
doch Heim
kehrt nur der Tod

So gefiele mir das Gedicht besser. Viel besser. Die Wirkung deiner Schreibweise könnte nämlich auch sein, dass sich die Leser genau darüber ärgern, und von diesem Kleinod trotzig ihre Aufmerksamkeit abwenden.

Ich hab's gern gelesen, wenn da nicht diese m.E. unnötige Stolperfalle wäre...

gepuzzelt

[Berni]

Hm gepuzzelt,

ich bin gewiss nicht störrisch. Da schlägst du in dieselbe Kerbe wie die anderen sehr geschätzten Forenteilnehmer auch! Vielleicht habe ich mich da  in eine Idee verrannt, die nicht wirklich ankommt. Heute ist es schon zu spät, aber ich werde darüber nachdenken. Niemand ist unfehlbar, und schon gar nicht ich!  

Ciao,
Bernd

[gepuzzelt]

ich bin auch nicht unfehlbar, berni,

(schade eigentlich   )

störrisch hin oder her, ich vertraue darauf, dass du machst, was du für richtig hältst.

gepuzzelt

[Traumtänzerin]

Hallo Berni,

im Gegensatz zu meinen Vorrednern stört mich dein etwas eigenartiger (um das Wort störrisch nicht überzustrapazieren) Neologismus "heimkehrt" nicht. Mir gefällt die Idee dahinter.

Stattdessen ist mir etwas anderes aufgefallen:

[Berni]

Hallo Traumtänzerin,

ich danke dir für deinen Kommentar. Über deinen Vorschlag mit dem bestimmten Artikel werde ich mal nachdenken, obwohl diese Kindheit, von der hier die Rede ist, nicht persönlich zugeordnet werden kann.
Dass dir mein Neologismus gefällt, freut mich natürlich, denn diese Stelle ist für mich von besonderer Bedeutung.

Ciao und einen schönen Start in die Woche,
Bernd

[Traumtänzerin]

Hi zurück,

schön, wenn dich mein Kommentar freut.