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Martina96
Geschlecht:weiblichGänsefüßchen
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Alter: 28
Beiträge: 31
Wohnort: Heilbronn


M
Beitrag29.05.2009 14:15
Thin up to size zero
von Martina96
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hab mal wieder, seit langem  Embarassed , ein bisschen was geschrieben. In der Geschichte geht es um die Krankheit "Anorexia Nervosa". Ist natürlich nicht fertig, freue mich über Kritik und vll. auch ein bisschen Lob wink
______________________

Melissa war es mulmig zumute, wie sie an dem großen Esstisch saß, ihr Bruder schlang eine Portion Pommes in sich hinein und ihre Eltern taten es ihm gleich.
Sie sah auf ihren Teller. Er war nicht gerade mickrig beladen, nein, das war er wirklich nicht. Zögernd spießte sie ein Stück auf, schob die Gabel langsam in Richtung Mund…
„Nein, ich kann das nicht!“, rief sie, warf die Gabel zurück, erhob sich und rannte in das Badezimmer. Ihre Familie sah ihr verständnislos hinterher.
„Die kriegt sich schon wieder ein…“
Schwer atmend stand sie, mit den Händen am Waschbecken abgestützt, vor dem großen Spiegel in der „Heiligen Halle“ wie ihre Mutter es zu sagen pflegte.
Sie blickte auf und sah ihr, mit tränenverschmiertes, Gesicht, die Augen weit aufgerissen und die zarten Lippen aufeinander gepresst.
‚Was ist nur los mit mir?’, dachte sie. Es ging nun schon einige Monate so, beim Essen wurde ihr schlecht, langes Aufrechtstehen wurde eine Qual und ihr wurde es oft schwindelig. Auch ihr Körper hatte sich stark verändert, statt den „weiblichen Kurven“ (wie ihre Mutter es immer sagte) traten die Hüftknochen ein wenig hervor, die Rippen konnte man schon einzeln abzählen…
Ihre Freunde haben schon immer behauptet, sie sei ein Strich in der Landschaft. Das fand Melissa aber nicht, eigentlich war sie mit ihrem Körper zufrieden, wenn nur ihr Bauch nicht wäre.
Seufzend stieß sie sich vom Waschbecken ab und trottete in ihr Zimmer, welches groß und einladend war, mit einer dunkelroten Wand und weißen Möbeln. Sie fühlte sich wohl hier, das waren ihre eigenen 4 Wände, hier konnte sie machen was sie wollte.

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Hoody
Geschlecht:männlichExposéadler


Beiträge: 2273
Wohnort: Alpen


Beitrag29.05.2009 14:24

von Hoody
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Hallo liebe Martina.

Ich finde deinen Text leider nicht so gut.
Um ehrlich zu sein mich hält nichts daran.
Kaum Farbe oder Lebendigkeit.

Melissa seht ihrer Familie beim Essen zu, will selber essen kann es aber nicht, rennt weg ins Badezimmer, geht in ihr Zimmer.
Das ist die ganze Geschichte, bis jetzt. So liest es sich in meinen AUgen.
Ich fühle mit Melissa nicht mit.
Ich weiß ja nicht einmal wie sie aussieht.
Geb deinen Figuren mehr leben, der Leser soll mit der Hauptperson praktisch verbunden sein und alles spüren können, was sie spürt.

lg Hubi


_________________
Nennt mich einfach Hubi oder J-da oder Huvi : D

Ich bin wie eine Runde Tetris. Nichts will passen.

"Ein schlechter Schriftsteller wird manchmal ein guter Kritiker, genauso wie man aus einem schlechten Wein einen guten Essig machen kann."
Henry de Montherlant

"Wenn die anderen glauben, man ist am Ende, so muss man erst richtig anfangen."
Konrad Adenauer
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Martina96
Geschlecht:weiblichGänsefüßchen
M

Alter: 28
Beiträge: 31
Wohnort: Heilbronn


M
Beitrag29.05.2009 14:26

von Martina96
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hi,
danke für die Kritik, werde sie mir zu Herzen nehmen wink
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Gast







Beitrag29.05.2009 14:59

von Gast
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Hallo Martina,

solltest du wirklich erst 13 Jahre alt sein, wäre dein Text als gut geschrieben zu bezeichnen. Scheint, als läge dir das Erzählen. Jarda hat natürlich Recht, wenn er schreibt, dass die Figur wenig Leben hatte. Aber es waren nur wenige Zeilen. Wo doch selbst in Kurzgeschichten von 3 bis 30 Seiten Beschreibungen unerwünscht sind.

Noch was. Deine Geschichte dürfte die X-te Geschichte über eine Krankheit bzw. leidende Person sein. Warum müssen es immer so düstere Geschichten sein? Warum nicht mal was lustiges, erdachtes, vielleicht ein bisschen Abenteuer oder Träuereien. Das wäre doch mal ein Ansatz.

Schon weil hier bereits so viele Storys der düsteren Seite eingestellt wurden, kann es sein, dass die User langsam müde werden diese zu lesen. Anders könnte es bei etwas mit mehr Pfiff und Pepp aussehen. Es gibt doch mehr in der Welt, als nur das Kinderzimmer mit all seinen Problemen. Da Probleme stets schneller rennen als wir, lohnt es sich auch mal dort zu verweilen, wo die Sonne scheint.

Grüße

Bobbi
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Jocelyn
Bernsteinzimmer

Alter: 59
Beiträge: 2251
Wohnort: Königstein im Taunus
Das Silberne Fahrrad Ei 1



Beitrag29.05.2009 15:39

von Jocelyn
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Zitat:
‚Was ist nur los mit mir?’, dachte sie. Es ging nun schon einige Monate so, beim Essen wurde ihr schlecht, langes Aufrechtstehen wurde eine Qual und ihr wurde es oft schwindelig. Auch ihr Körper hatte sich stark verändert, statt den „weiblichen Kurven“ (wie ihre Mutter es immer sagte) traten die Hüftknochen ein wenig hervor, die Rippen konnte man schon einzeln abzählen…


Hallo Martina,

falls du ein Mädchen kennst, was dir solche körperlichen Bescherden schildern konnte, dann solltest du ihr nahe legen, einen Arzt aufzusuchen. Anorexia Nervosa ist eine ernste Erkrankung.

Alle lieben Wünsche, Caecilia


_________________
If you dig it, do it. If you really dig it, do it twice.
(Jim Croce)

Die beständigen Dinge vergeuden sich nicht, sie brauchen nichts als eine einzige, ewig gleiche Beziehung zur Welt.
(Aus: Atemschaukel von Herta Müller, Carl Hanser Verlag, München 2009, Seite 198)

"Si Dieu n'existait pas, il faudrait l'inventer."
(Voltaire)
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Ana
Geschlecht:weiblichWortedrechsler

Alter: 62
Beiträge: 91



Beitrag29.05.2009 16:13

von Ana
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Hallo Martina,

ich muss mich Jarda anschließen: Es gibt nichts, was mich normalerweise länger als 3 Sätze lesen ließe.

Zitat:
Melissa war es mulmig zumute, wie sie an dem großen Esstisch saß


Wie muss ich mir ihren mulmigen Gefühlszustand vorstellen? Und der nächste Satzteil passt nicht zum Ersten und nicht zum Nachfolgenden.

Zitat:
Er war nicht gerade mickrig beladen, nein, das war er wirklich nicht.


Persönlich gefällt mir eine Verneinung (und hier sogar eine 3fache in einem Satz) nicht, wenn ich es auch *positiv* aussagen könnte. Zu viele Negativ-Sätze in einem Text schwächen die Aussage der Sätze, die wirklich Nein/Nicht-Sätze sein müssen.

Zitat:
Zögernd spießte sie ein Stück auf, schob die Gabel langsam in Richtung Mund


Zeige ihr 'zögern'. Sie schiebt die Pommes über den Teller, sortiert nach Größe, wählt eine aus, entscheidet sich anders usw.

Zitat:
„Nein, ich kann das nicht!“, rief sie,


rief sie - kannst du streichen. Vllt. liegt es hier an der Umgangssprache, aber in meiner Umgebung würde niemand so *gestochen* in der Familie reden, eher: ich kann nicht.

Zitat:
erhob sich und rannte in das Badezimmer. Ihre Familie sah ihr verständnislos hinterher.
„Die kriegt sich schon wieder ein…“
Schwer atmend stand sie,


hier hast du 2 x einen Perspektivwechsel: 1. deine Prota, 2. die Familie (dass diese ihr verständnislos hinterher sehen - sieht deine Prota nicht), 3. deine Prota

Zitat:
Sie blickte auf und sah ihr, mit tränenverschmiertes, Gesicht, die Augen weit aufgerissen und die zarten Lippen aufeinander gepresst.


Bitte nimm es mir nicht krumm, wenn ich jetzt schreibe: als ich das las, musste ich lachen. - Es ist ein typischer (aber so was von Typisch!) Anfängerfehler, der jedem passiert: die zarten Lippen. Ich glaube, kaum jemand schaut in den Spiegel und denkt: meine zarten Lippen ...

Zitat:
‚Was ist nur los mit mir?’, dachte sie.


dachte sie - kannst du rausnehmen. Sie ist alleine im Raum, du schreibst aus ihrer Perspektive und die Satzzeichen zeigen, dass sie *denkt*

Zitat:
Es ging nun schon einige Monate so, beim Essen wurde ihr schlecht, langes Aufrechtstehen wurde eine Qual und ihr wurde es oft schwindelig.


eine umständliche Satzkonstruktion - und eigentlich birgt der Satz viel Dramatik, die du aber verschleierst.
Bsp: Seit Monaten wurde ihr beim Anblick von Speisen speiübel.  Schon alleine der Geruch löste Würgereize aus und Ekel beutelte sie wie ein Terrier das gefangene Kaninchen. Stehen bereitete ihr Schmerzen. Eigentlich hielt sie keine Körperposition lange durch; egal, ob sie stand, saß oder lag. Über kurz oder lang jagten Schmerzwellen durch den Körper. Und dann die immer häufiger auftretende Schwindelanfälle. Erst vorgestern war sie in ihrem Zimmer gestürzt. Die Welt hatte sich wie ein Karussel gedreht. Oben und unten existierten nicht mehr. Selbst die Schwerkraft schien in diesem Wirbel aufgehoben zu sein und für einen Moment hatte sie das Gefühl zu fliegen. 'Vielleicht habe ich einen Hirntumor. Oder Darmkrebs!'

Zitat:

Auch ihr Körper hatte sich stark verändert, statt den „weiblichen Kurven“ (wie ihre Mutter es immer sagte) traten die Hüftknochen ein wenig hervor, die Rippen konnte man schon einzeln abzählen…
Ihre Freunde haben schon immer behauptet, sie sei ein Strich in der Landschaft. Das fand Melissa aber nicht, eigentlich war sie mit ihrem Körper zufrieden, wenn nur ihr Bauch nicht wäre.


Passt hier so nicht her (m. M. n.). Melissa steht angezogen vor dem Spiegel und beschreibt ihr 'nacktes' Aussehen. Außerdem, wenn man schon ihre Rippen zählen kann, dann treten die Hüftknochen garantiert nicht *ein wenig* hervor. Besser wäre es (deswegen habe ich die Sache mit dem Darmkrebs fingiert), wenn du sie veranlassen könntest, sich anzusehen.

Bsp: Melissa schob den Pullover hoch und tastete über den Bauch. Da, die Wölbung unterhalb des Nabels - vielleicht wucherte hier schon der Krebs. Normal war das doch sicher nicht, oder? Ihre Hände glitten über den Körper. Sie war schön. Mit einem Glücksgefühl spürte sie die Wölbung der Rippen nach. Zart zeichneten sie sich einzeln unter der Haut ab. Nein, sie war nicht so speckig wie Lara, deren Knochen man unter dem Fett höchstens erahnen konnte. Nach ihrem Sturz hatte sich ein großer Bluterguss am Hüftknochen gebildet und störte das Gesamtbild. Seufzend zog Melissa wieder den Puli herunter. Die neuen Hüftjeans mussten noch einige Tage im Schrank bleiben. Dabei hatte sie es sich so schön ausgemalt, wie sie vor ihren Klassenkameradinnen herumstolzierte. Ohne den Rettungsring, der sich bei denen über dem Hosenbund wölbte.

Insgesamt verläuft mir die ganze Geschichte bis hierher zu *glatt*. Was wäre wenn ...

ihr Vater lospoltert, als sie ins Bad rennt? So a la: Jetzt bleib sitzen und iss! Jeden Tag das gleiche Theater! Dir ist wohl unser Essen nicht mehr gut genug etc. Vllt. bekommen die Eltern noch Krach: Mutter ist um den Haussegen besorgt, versucht ihn zu beschwichtigen, steigert sich aber selbst immer mehr hinein (lass sie doch, ständig musst du auf dem Mädel herum hacken, kein Wunder, wenn ihr da der Appetit vergeht) vllt. fängt ihr Bruder dann noch an zu heulen und bekommt auch noch sein Fett ab. Türenknallen - Abgang Vater mit der Androhung, in seine Stammkneipe zu gehen, wo wenigstens noch normale Menschen sind und nicht so rumzicken. Mutter beschwichtigt Sohnemann und schließlich klopft sie an die Badezimmertür, will, dass Melissa sie herein lässt, und ob sie jetzt zufrieden ist mit dem Chaos, dass sie wieder mal angerichtet hat usw. Und Melissa ist nur noch genervt, versucht später, als ihre Mutter in der Küche ist und das Geschirr zusammen räumt, in ihr Zimmer zu schleichen; auf dem Flur steht ihr Bruder: ich hasse dich. du bist schuld, dass Mama und Papa immer streiten usw.

Wie gesagt, Martina, sind nur so meine Gedanken und Anregungen.


_________________
Liebe Grüße

Ana
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Martina96
Geschlecht:weiblichGänsefüßchen
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Alter: 28
Beiträge: 31
Wohnort: Heilbronn


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Beitrag29.05.2009 16:55

von Martina96
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Okay, hab es jetzt überarbeitet, schade das ich meinen Beitrag nicht editieren kann, also schreibe ich es hier hin
______________

Melissa war es komisch zumute, wie sie an dem großen Esstisch saß. Ihr Bruder schlang eine Portion Pommes in sich hinein und ihre Eltern taten es ihm gleich.
Sie sah auf ihren Teller. Er war nicht gerade mickrig beladen. Nachdenklich schob sie die Pommes auf dem Teller rum, sah sie sich genau an, suchte sich eine der kleinsten aus. Sie spießte es auf, schob die Gabel langsam Richtung Mund…
„Ich kann das nicht!“ Das Mädchen warf die Gabel zurück, erhob sich und rannte in das Badezimmer. Ihre Familie sah ihr verständnislos hinterher.
„Die kriegt sich schon wieder ein…“, meinte ihre Mama schlicht.
„Das geht jetzt schon seit 6 Monaten so, die kriegt sich nicht wieder ein! Für sie geht es nur noch um Essen und ihr Gewicht. Irgendwann muss sie noch in die Klinik oder in eine Anstalt!“, erwiderte ihr Vater.
„Werner, beruhige dich doch, bitte. Kein Wunder das sie so wenig isst, wenn du…“
„Wenn ich sage das sie krank ist? Klar, jetzt schiebst du mir wieder die Schuld in die Schuhe!“ Damit stand der kräftige Mann auf und lief mit düsterer Miene zu der Garderobe um sich seine schwarze Lederjacke anzuziehen. Noch bevor jemand etwas sagen konnte, war er schon weg und der Motor seines Motorrades heulte auf.
Melissas Bruder, Marcel, saß leise wimmernd auf seinem Stuhl, sah dabei ständig zu der Tür, mit dem Gedanken, das sein Vater bald wieder kommt.

Schwer atmend stand Melissa, mit den Händen am Waschbecken abgestützt, vor dem großen Spiegel in der „Heiligen Halle“ wie ihre Mutter es zu sagen pflegte.
Sie blickte auf und sah ihr, mit tränenverschmiertes, Gesicht, die Augen weit aufgerissen und die dünnen Lippen aufeinander gepresst. Die dunkelblonden Haare trugen auch nicht zu einem besseren Gesamtbild bei, sie waren zerzaust und standen in alle Richtungen ab. Beim täglichen Haarekämmen verzweifelte sie regelrecht.
‚Was ist nur los mit mir?’
 Es ging nun schon einige Monate so, wenn sie Essen auch nur sah, oder roch, würde es ihr speiübel, langes Aufrechtstehen wurde eine Qual, auch wenn sie früher lange eine Körperposition durchhalten konnte und ihr wurde oft schwindelig, gerade erst gestern brach sie mitten im Flur zusammen, im Kopf drehte es sich, es gab kein Oben und Unten mehr.
Während sie darüber nachdachte, schob sie ihren Pullover hoch, strich sich über die deutlich sichtbaren Rippen, den Bauch… Ein Glücksgefühl kam auf, als sie sich so im Spiegel betrachtete. Sie war dünn, leicht wie eine Feder die jeden Moment dem Leben entfliehen konnte.
Nur der blaue Fleck, der oberhalb ihrer Hüfte war, störte das Gesamtbild. So konnte sie also ihr bauchfreies Top noch nicht anziehen, was sie sich erst vor ein paar Tagen gekauft hatte. Sie hatte sich schon so gefreut, es endlich anziehen zu können, ihre Freunde würde sie um ihren Körper regelrecht beneiden, da war sie sich sicher. Aber es würde noch eine Zeit lang dauern, ehe sie es anziehen konnte.
Seufzend stieß sie sich vom Waschbecken ab und trottete in ihr Zimmer, welches groß und einladend war, mit einer dunkelroten Wand und weißen Möbeln. Sie fühlte sich wohl hier, das waren ihre eigenen 4 Wände, hier konnte sie machen was sie wollte.
Als sie sich in ihr großes Bett schmiss, machte sich ein Gefühl der Geborgenheit in ihr breit.
 Ein Arm über ihrem Gesicht, der andere auf dem Bett, regungslos neben ihrem Körper. So konnte man gut nachdenken. Sie war fast am Einschlafen, als zu gleich ihr Bauch schrecklich knurrte. Sie mochte das Gefühl, es bedeutete „leer“, das war ihr klar. Aber ihr gefiel es.
Sie lächelte und fiel in einen tiefen Schlaf.
Die Dunkelheit brach schon ein, als sie ihre Augen öffnete. Melissa sah auf ihren Wecker, es war schon 22Uhr. Es war schon zu spät um nach unten zu gehen, ihre Eltern würde sie fragen warum sie noch nicht im Bett war, sie hatten ihren Schlaf wahrscheinlich noch nicht bemerkt. So zog sie sich nur um und schaltete das Radio an. Ein Zufall, dass gerade ihr Lieblingslied kam. And moments like this will bring you down…
Etwas berührte ihre Schulter. Erschrocken riss sie ihre Augen auf und hob ihren Kopf. Ihr kleiner Bruder stand neben ihrem Bett und sah mit seinen großen blauen Augen in die ihre.
„Mama hat gesagt du sollst zum Mittagessen kommen!“, meinte er. Melissa seufzte und schloss ihre Augen.
„Sag ihr, dass ich nicht komme…“, murmelte sie, während sie sich schon umdrehte.
„Mama hat aber gesagt, du musst. Weil Papa nicht da ist.“ Und kurz darauf hörte sie ihre Tür zuschlagen.
‚Weil Papa nicht da ist…’ Sie erhob sich langsam und streckte sich. Draußen auf der Landstraße sah sie eine gertenschlanke Frau mit einem Hund. Die Sonne schien.
Was für ein schöner Tag!
Mit einem Lächeln im Gesicht, tapste sie die Treppe runter. Marcel balancierte konzentriert einen kleinen Löffel auf einer Gabel. Ihre Mutter stand am Herd und rührte in einem Topf. Es roch nach Spaghetti und Tomatensoße.
Melissa verzog angewidert den Mund.
‚Warum bin ich überhaupt aufgestanden? Ich esse doch sowieso nichts davon…’ Und just drehte sie sich um und lief in ihr Zimmer.
Leise schloss sie ihre Tür, trottete zu ihrem Computer und schaltete ihn an. Sie hatte eine E-Mail von ihrer besten Freundin, Marie, erhalten, die in einer anderen Stadt wohnte. Lächelnd las sie sie durch. Marie wollte sie in den Sommerferien besuchen. Das war Melissa nur mehr als Recht, also schrieb sie zurück, sie würde sich freuen.
Als sie sich gerade im Chat einloggte, spürte sie einen stechenden Schmerz in ihrem Bauch. Sie stützte ihre Ellenbogen auf dem Schreibtisch ab, legte ihre Stirn in die offenen Handflächen und atmete tief ein und aus.
‚Jetzt bloß keine schnellen Bewegungen…’ Ihr Herz raste und sie atmete immer schneller. Voller Schmerzen krümmte sie sich, als es plötzlich aufhörte, ihr schwarz vor den Augen wurde und sie langsam zu Boden sackte.
„So kann das doch nicht weiter gehen!“, hörte sie eine Stimme sagen, die ihr merkwürdig vertraut vorkam. Langsam öffnete sie ihre Augen. Sie lag in ihrem Bett, neben dem ihre Mutter kniete und Melissas linke Hand hielt.
„Sie wurde ohnmächtig, Frau Kneeb. Das kommt vermutlich daher, weil sie so... schlank ist. Um es nicht dürr zu nennen. Ich verschreibe ihnen ein Rezept und ich würde ihnen empfehlen, wenn sie noch dünner wird, das sie dringend in eine Klinik gehen.“ Herr Corsch war im Zimmer, der Arzt. Er schrieb etwas auf und gab es ihrer Mutter, die es an sich nahm und betrachtete.
Melissa schloss die Augen… Wollte all das vergessen, was sie gerade gehört hatte. In eine Klinik…
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Martina96
Geschlecht:weiblichGänsefüßchen
M

Alter: 28
Beiträge: 31
Wohnort: Heilbronn


M
Beitrag30.05.2009 22:51

von Martina96
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Habs wieder editiert und ein bisschen hinzugefügt... Bombadiert mich mit Kritik wink
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wallenstein
Eselsohr
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Alter: 61
Beiträge: 331
Wohnort: Duisburg


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Beitrag31.05.2009 00:52

von wallenstein
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Hallo Martina,

für deine 13 Jahre hast du schriftstellerisch einiges auf dem Kasten, wie ich meine, da kann man nur staunen und dringend raten, das Talent im Auge zu behalten. Schön Smile

Ich habe Beides gelesen: deine erste Fassung und deine letzte und kann nur sagen: das kommt!

In der Überarbeitung ist es bereits viel lebendiger, du lernst schnell Laughing

Damit die Story nicht dümpelt (sie läuft über weite Teile ohne dass man als Leser ahnt, wohin) und damit die Story am Ende nicht einfach weggehackt wird (das Mädchen kippt um, ein Arzt wird zu Rate gezogen), kann ich empfehlen, ein kurzes Storyboard vorher anzulegen, und das ist in Gedanken: Eingangssituation --> Ausgangssituation. Dazwischen spitzt die Situation sich zu und am Ende kommt es zur Krise. Die hast du zwar sehr gut -- aber eher in  dem Sinne, dass die Geschichte zu einer Pointe kommt -- zuende gebracht. Wahrscheinlich wolltest du hier einen Schlussstrich setzen und das spürt man.

Um zu erklären wie ich es meine und damit der Handlungsentwurf dir leichter fällt, benutze deine Heldin, mach sie aber stark. Du sagst an einer Stelle:

Sie blickte auf und sah ihr, mit tränenverschmiertes, Gesicht, die Augen weit aufgerissen und die dünnen Lippen aufeinander gepresst. Die dunkelblonden Haare trugen auch nicht zu einem besseren Gesamtbild bei, sie waren zerzaust und standen in alle Richtungen ab. Beim täglichen Haarekämmen verzweifelte sie regelrecht.

Hier denke ich, sie hat ein Problem mit ihrer Krankheit. Wenn ich aber die Krankheit richtig verstehe, fühlt sie sich nicht wirklich krank. Sie mag nicht essen, hungert und findet das okay. Du schreibst weiter unten:

... ihre Freunde würde sie um ihren Körper regelrecht beneiden, da war sie sich sicher.

bzw.:

Sie war fast am Einschlafen, als zu gleich ihr Bauch schrecklich knurrte. Sie mochte das Gefühl, es bedeutete „leer“, das war ihr klar. Aber ihr gefiel es.

Mit zwiegespaltenen Figuren machst du deine Figur zu einer Figur, die dir das Leben als Schriftstellerin schwer macht. Sie macht mal hü und mal hott mit dir. Versuche einmal, Melissa so zu entwerfen, dass sie all das, was mit ihrer "Krankheit" zu tun hat, cool findet. Sie sieht sie gar nicht als Krankheit. Die Pommes ekeln sie an, weil sie fettig sind und weil die Mayo sie total versifft hat. Sie springt angewidert auf und rennt in die "Heilige Halle", aber jetzt ohne tränenverschmiertem Gesicht, sondern lass sie an ihren neuen Bikini denken, der in zwei Wochen passt, wenn sie so weitermacht. Ich denke, dann frisst dir Melissa mehr aus der Hand und du kannst anfangen, für sie ein Storyboard zu schreiben, also die Handlung für eine längere Geschichte festzulegen.

Soweit mein Senf, ich bin völlig begeistert, dass jemand wie du mit 13 Jahren schon so schöne Prosa schreibt.

Mach unbedingt weiter Laughing

LG, wallenstein
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