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Dialoganteil im Roman (Thriller)

 
 
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schreibmalwieder
Wortedrechsler
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Beitrag22.05.2009 20:04
Dialoganteil im Roman (Thriller)
von schreibmalwieder
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Ich habe jetzt schon häufiger gelesen, dass ein zu hoher Dialoganteil als Anfängerfehler in einem Romanmanuskipt gilt, aber wenig Belege und konkrete Begründungen dafür gelesen. Was also hat es damit auf sich und vor allem: Was ist zu viel Dialog?

Wie haltet ihr es in euren eigenen Projekten?
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Einherjer
Geschlecht:männlichKlammeraffe


Beiträge: 545



Beitrag22.05.2009 21:03

von Einherjer
Antworten mit Zitat

Hallo Schreibmalwieder

Denke das ist Geschmackssache, wieviel Dialog in einem Thriller gut ist.
Außerdem kommt es nicht nur auf die Quantität an, sondern auch auf die Qualität.
Sind die Dialoge gut, stören mich auch Seitenlange Dialoge nicht, sind sie schlecht, sind mir schon wenige Zeilen zuviel.

Vielleicht führst du mal einen kleinen Selbstversuch durch. Nimm dir einen Thriller der dir gut gefallen hat, und markiere die Dialoge. Setze den markierten Teil ins Verhältnis zum Rest und du hast zumindest schon mal einen Ansatzpunkt.  

Vielleicht konnte ich dir weiterhelfen.

Einen freundlcihen Gruß

Einherjer


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Stil ist die Fähigkeit, komplizierte Dinge einfach zu sagen - nicht umgekehrt (Jean Cocteau)

Der Unterschied zwischen dem richtigen Wort und dem beinahe richtigen ist der gleiche wie zwischen einem Blitz und einem Glühwürmchen. (Mark Twain)
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Merlinor
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Alter: 72
Beiträge: 8667
Wohnort: Bayern
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Beitrag22.05.2009 22:45
Re: Dialoganteil im Roman (Thriller)
von Merlinor
Antworten mit Zitat

schreibmalwieder hat Folgendes geschrieben:
Ich habe jetzt schon häufiger gelesen, dass ein zu hoher Dialoganteil als Anfängerfehler in einem Romanmanuskipt gilt ...


Warum sollte das so sein?
Wichtig ist nur, dass die Dialoge gut geschrieben sind und die Handlung voranbringen.

Ein "Anfängerfehler" wäre es, langweilige oder gar überflüssige Dialoge stehen zu lassen.
Doch das gilt in gleichem Maße für alle anderen Stilelemente. Wenn "Anfänger" häufig etwas lernen müssen, dann ist es, straff und kompakt zu schreiben.
Oft fällt es ihnen schwer, sich im Rahmen der Überarbeitung ihres Skriptes von unnötigen Textpassagen zu trennen und das allfällige "Kürzen und Straffen" ausreichend zu beherzigen.

Herzlich Very Happy  Very Happy  Very Happy

Merlinor


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„Ich bin fromm geworden, weil ich zu Ende gedacht habe und nicht mehr weiter denken konnte.
Als Physiker sage ich Ihnen nach meinen Erforschungen des Atoms:
Es gibt keine Materie an sich, Geist ist der Urgrund der Materie.“

MAX PLANCK (1858-1947), Mailand, 1942
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Brynhilda
Felix Aestheticus

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Beiträge: 7748
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Edgar Allan Poe (1809 bis 1849) - Zum 200. Geburtstag
Beitrag23.05.2009 10:19

von Brynhilda
Antworten mit Zitat

Eine Beobachtung meinerseits:

Wenn man sich Bücher verschiedener Autoren vornimmt und liest, so fällt auf, sich Bücher von höherer Qualität dadurch auszuzeichnen, daß sie nur wenige Dialoge enthalten.

Was das bedeutet - keine Ahnung.
Vielleicht ist das nur eine Korrelation, für die es keinen kausalen Zusammenhang gibt.
Selbst Stephen King ist sehr zurückhaltend mit seinen Dialogen.

Ich mag Dialoge in Büchern.
Selbstverständlich.
Mich fasziniert dabei, daß ich die Akteure beim Lesen reden höre.

Es kommt immer auf das Maß an.

Andererseits.
Es wäre doch auch einmal interessant, einen Roman nur aus Dialogen bestehen zu lassen.
Man muß dann aber aufpassen, daß kein Theaterstück draus wird.

Bei allen Regeln gilt: Man kann tun, was man will, solange man weiß, was man tut.
Und wenn man sich nicht verzettelt und alles unter Kontrolle hat, können ruhig auch mal Dialoge überhand nehmen.
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wallenstein
Eselsohr
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Alter: 61
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Beitrag23.05.2009 11:17

von wallenstein
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Tu einfach Gänsefüßchen weg, tu auch Zeilenumbruch weg und weg iss dummes Gerede!

Ihr glaubt nicht?

Zitat:
Als sie sich umdrehte und auf mich zukam, holte ich rasch ihre Unterlagen hervor und markierte mit meinem Stift einen Absatz. Was notierst Du denn alles, fragte sie, Du hörst ja gar nicht mehr auf!, ich erklärte ihr, daß ich bereits dabei sei, für den Film etwas zu texten, texten, wiederholte sie, nennt man das bei Euch so, texten?, ja, sagte ich, ich texte, Du textest, wir texten, ich texte meist schon am Drehort, vor den Dreharbeiten oder während sie ablaufen, was Du mir eben zum Beispiel erklärt hast, bringe ich schon in einer Woche nicht mehr zusammen. Habe ich gut getextet? fragte sie, sehr gut, sagte ich, präzise, anschaulich, einfach, Deine Texte sind ein Genuß, ist das Dein Ernst, fragte sie, und ich sah, daß sie wirklich erstaunt war, ja, sagte ich, mein völliger Ernst, aber hat Dir noch keiner gesagt, wie gut Du erklärst? Nein, sagte sie, keiner.

(aus Hanns-Josef Ortheil, "Die große Liebe")
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Gast







Beitrag23.05.2009 11:21

von Gast
Antworten mit Zitat

Hallo User,

in der Regel wird die Umwelt durch Erzählung kreiert und es kann nicht schaden die Dialoge mit Empfinden aufzupeppen, die man dazwischen schiebt.

Ein Thriller benötigt schon mal Dialoge, schließlich geht es vordergründig um das zwischenmenschliche Spiel, um Verschlagenheit der Widersacher usw. Zumindest sind sie nicht selten wirkungsvoller, als pure Erzählungen.

Wie eingangs bemerkt, schiebt man eh Belauern, Beobachtungen, Reaktionen und Empfindungen zwischen die Dialoge. Und wenn die Story seitenweise davon verlangt, dann ist es halt so.

Grüße

Bobbi
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Ahriman
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Beitrag23.05.2009 12:46

von Ahriman
Antworten mit Zitat

Brynhilda hat Folgendes geschrieben:
Wenn man sich Bücher verschiedener Autoren vornimmt und liest, so fällt auf, sich Bücher von höherer Qualität dadurch auszuzeichnen, daß sie nur wenige Dialoge enthalten.

Was heißt hier Qualität? Oder höhere Qualität?
Qualität bemißt sich bei Romanen einfach nur daran, wie erfolgreich der Schriftsteller ist. Mir ist schon als Schuljunge aufgefallen, daß Karl Mays Bücher, die ich zu der Zeit begeistert verschlungen habe, reichlich mit Dialogen gespickt sind. Nicht anders ist es bei Charles Dickens, von dem ich gerade mal wieder "Unser gemeinsamer Freund" lese. Der hat seitenweise Dialoge drin! Und er ist weltberühmt, er schrieb Bücher "die man gelesen haben muß".
Was das Zitat von Ortheil "Die große Liebe" betrifft, so würde und werde ich dieses Buch ganz sicher niemals lesen. Der Autor ist einfach nur stinkend faul - oder er glaubt, sich auf die Art interessant machen zu können.
Es kommt nur darauf an, wie die Leute reden und was sie reden!
Die Fernsehserie "Die 2" (fast völlig vergessen) hatte nur darum einen großen Erfolg, weil man bei der Synchronisation äußerst witzige Dialoge hineingelegt hatte.
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wallenstein
Eselsohr
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Beitrag23.05.2009 13:15

von wallenstein
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Ahriman hat Folgendes geschrieben:
Was das Zitat von Ortheil "Die große Liebe" betrifft, so würde und werde ich dieses Buch ganz sicher niemals lesen. Der Autor ist einfach nur stinkend faul - oder er glaubt, sich auf die Art interessant machen zu können.


Gut, das gibt mir direkt eine ganz neue Sicht auf Ortheils Werke Mr. Green
... und so einer bildet unseren literarischen Nachwuchs aus, tststs!

Vor lauter Schreck muss ich direkt noch ein geniale Leseprobe hier ablassen. Oder sollte ich sagen kongenial?

Zitat:
Unten an der Rezeption drängten sich die Gäste in dichten Trauben vor dem angeschlagenen Speisezettel, der laut vorgelesen und ausführlich kommentiert wurde, Carlo bemerkte mich, kam zu mir und führte mich in den Speisesaal, wo er mir einen kleinen Tisch zuwies. Er fragte, ob ich allein sitzen wolle, doch er wartete meine Antwort nur aus Höflichkeit ab, in Wahrheit rechnete er mit nichts anderem, einer wie ich saß allein, solo, fast hätte ich ihn mit einem solissimo überboten, zum Glück beließ ich es bei einem zustimmenden Nicken. Wenn wie heute alles beinahe ohne mein Zutun gelang, machte sich in meinem Wortschatz manchmal eine gewisse Albernheit breit, ich wusste, dass ich mich davor hüten musste, es war längst noch nicht klar, ob ein Mann wie Carlo so etwas richtig verstand. Ich nahm Platz, doch das unterdrückte Wort plagte mich wie ein Ohrwurm, solissimo, ging es mir immerzu durch den Kopf, Carlo schaute zu, wie ich mich setzte, schließlich sagte ich, als hätte ich endlich das passende Wort für diese Situation gefunden, ja, genau, bis ich eine attraktive Bekanntschaft gemacht habe, will ich einen Tisch für mich allein. Ich bereute sofort, was ich gesagt hatte, attraktive Bekanntschaft passte ganz und gar nicht zu mir, so eine Wendung machte mich älter, geradezu hässlich alt, ich hatte mich vergaloppiert, aber Carlo tat so, als hätte ich lediglich etwas Freundliches, Nichtiges gesagt, pure Konversation, wir werden sehen, antwortete er, ich war geradezu erleichtert, wie er über mein Gerede hinwegging.

(aus "Die Große Liebe" von Hanns-Josef Ortheil)
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Merlinor
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Beitrag23.05.2009 13:39

von Merlinor
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Aber ich muß diese Art des Schreibens jetzt nicht mögen, hoffe ich ...  Shocked
Oder das Weglassen von Satzzeichen dem Nachwuchs gar als literarische Großtat anempfehlen ...

LG Merlinor


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wallenstein
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Beitrag23.05.2009 13:51

von wallenstein
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Doris Dörrie schreibt auch ohne Gänsefüße. Außerdem spart es Druckerschwärze und der fehlenden Zeilenumbruch spart Papier. Aber solange der Verlag dir nicht zwingend vorschreibt genau so zu schreiben, kannst du deine altmodischen Schriftzeichen gerne weiter benutzen.

Übrigens ist dies eine gute Schreibübung, aber das nur am Rande. Als ich Ortheils "Große Liebe" 2004 zum ersten Mal gelesen habe, war meine erste Amtshandlung, das selbst einmal so hinzubekommen. Gar nicht so einfach, hm -- und eine hervorragende Dialogübung Laughing

LG, wallenstein
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Murmel
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Beitrag23.05.2009 14:07
Re: Dialoganteil im Roman (Thriller)
von Murmel
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schreibmalwieder hat Folgendes geschrieben:
Ich habe jetzt schon häufiger gelesen, dass ein zu hoher Dialoganteil als Anfängerfehler in einem Romanmanuskipt gilt, aber wenig Belege und konkrete Begründungen dafür gelesen. Was also hat es damit auf sich und vor allem: Was ist zu viel Dialog?

Wie haltet ihr es in euren eigenen Projekten?


Das habe ich auch schon gehört, und auch das glatte Gegenteil. In der Unterhaltungsschreiberei gilt als Pimaldaumen 60% Dialog zu 40% Erzählung. Inzwischen hörte ich auch schon von einem Verhältnis von 80% zu 20%, wobei mir das zu übertrieben erscheint.

Ich denke, es kommt auf den Roman an und ist auch Geschmackssache. Hintergrundinformationen lassen sich herrlich in Dialoge auflösen, eigene Gedanken auch. Ein zuviel an Erzählung kann schnell in langweiliges gedankliches Labern ausarten. Nichtssagende Dialoge sind auch nicht das Wahre.


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Zitkalasa
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Beitrag24.05.2009 10:58

von Zitkalasa
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Ahriman hat Folgendes geschrieben:
Es kommt nur darauf an, wie die Leute reden und was sie reden!
Die Fernsehserie "Die 2" (fast völlig vergessen) hatte nur darum einen großen Erfolg, weil man bei der Synchronisation äußerst witzige Dialoge hineingelegt hatte.


"Mir schwellt da eine Frage im Gebeiß": Der wohl beste Satz. x3

Murmel hat Folgendes geschrieben:
In der Unterhaltungsschreiberei gilt als Pimaldaumen 60% Dialog zu 40% Erzählung. Inzwischen hörte ich auch schon von einem Verhältnis von 80% zu 20%, wobei mir das zu übertrieben erscheint.


80 zu 20 ... Schreibe ich Erzählungen oder Theaterstücke?

Murmel hat Folgendes geschrieben:
Ich denke, es kommt auf den Roman an und ist auch Geschmackssache. Hintergrundinformationen lassen sich herrlich in Dialoge auflösen, eigene Gedanken auch. Ein zuviel an Erzählung kann schnell in langweiliges gedankliches Labern ausarten. Nichtssagende Dialoge sind auch nicht das Wahre.


Allerdings kommt es auch auf die Fähigkeiten des Schreibers an. Die einen legen wunderbare Erzählteile hin und grausige Dialoge, bei den anderen ist es genau anders herum.

Gedanken in Dialoge ... Ich will den sehen, der seine Gedanken allen möglichen Leuten mitteilt und gemeinsam mit ihnen sinniert. Nicht jeder Gedanke gehört ausgesprochen.

Seit wann ist der Erzählteil nur gedankliches Labern? Gedanken sind da vll. gerade mal ein drittel. Die restlichen Zwei teilen sich Beschreibungen (Orte, Leute, Dinge) und Erklärungen.

schreibmalwieder hat Folgendes geschrieben:
Wie haltet ihr es in euren eigenen Projekten?


Erzählteil zu Dialog, 60 zu 40. Ja, auch weil ich nicht ganz so fit bin bei Dialogen. Sich kaputt lachen Aber da kann ich noch üben.
Trotzdem erzähle ich lieber, weil die konkreten Charaktere nicht im Mittelpunkt stehen. (Mal auf Kurzgeschichten beschränkt.) Sie sind nur Schilder für die ganze Menschheit, wichtiger ist die Geschichte an sich. Außerdem beschreibe ich einfach zu gerne die Umgebung. Embarassed

schreibmalwieder hat Folgendes geschrieben:
Was ist zu viel Dialog?


Wenn man dein Geschreibsel nur noch als episches Werk identifizieren kann an Hand von Gänsefüßchen ...

Ansonsten: Mach einfach so wie du denkst. wink Wir können erzählen, was wir wollen, letztlich liegt es an dir und dem, was dir gefällt.


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wallenstein
Eselsohr
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Alter: 61
Beiträge: 331
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Beitrag24.05.2009 11:49

von wallenstein
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Diese 60/40er oder 80/20er-Diskussion hier ist ziemlicher Stuss!

Zuerst einmal sollte es stimmig klingen. Hast du zu viel Dialog, wirkt das Werk schnell "ausgerippt", außerdem beschleunigt Dialog in der Regel das Lesetempo. Du läufst Gefahr, zu atmenlos zu erzählen. Man kann das mit guten Beschreibungen wieder abfedern -- dann mal zeigen, wie die Figuren aussehen, was sie tun oder lass sie im Raum ein wenig auf- und ablaufen. In der Literatur haben wir keinen Schauspieler, man muss die Bilder also immer wieder anschubsen.

Anders herum kann Nur-Beschreibung schnell ermüden. Kann wohlgemerkt, ein Patent gibt es da nicht. Man kann in eine Beschreibung nämlich so viel Suspense legen, dass die Beschreibung sich spannender als jeder Dialog liest. Wenn man kann!

Dialoge sind keine Alltagssprache. Das Tödlichste ist sinnentleerte Laberei, die haben wir -- wenn man das einmal zynisch so anmerken darf -- den ganzen Tag um uns herum. Wir reden im Alltag gerne, um uns Abzugleichen, um das Einverständnis des anderem einzuholen. Anders im "gezüchteten" Dialog, da reibt man sich und redet aneinander vorbei. Wie man gute Dialoge schreibt hat Sol Stein in "Aufzucht und Pflege eines Romans" erklärt, das kann ich empfehlen.

Soweit so Senf, frohes Dialogisieren,

wünscht wallenstein
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FictionWriter
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Beiträge: 128



Beitrag24.05.2009 11:53

von FictionWriter
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Für mich gilt:

Je weniger Dialog, desto besser gefällt mir das Buch.   Smile

Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel.
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schreibmalwieder
Wortedrechsler
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Beiträge: 60



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Beitrag24.05.2009 12:53
Irgendwo zwischen 0/100 - 80/20...
von schreibmalwieder
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Vielen Dank für eure Antworten! Da sind doch einige gute Regeln für mich abzuleiten.

1) Erwünschte Zahl langweiliger, alltagssprachlicher Dialoge: 0. So trivial das klingt - es ist gar nicht so leicht, in einem langen Manuskript nicht doch mal Fülldialoge zu schreiben, weil man selbst gerade erst in die Szene finden muss. Bei der Überarbeitung bemerke ich das gerade ziemlich deutlich - da ist eine kurze Erzählsequenz oft besser.

"Wie gehts"
"Ach ja, so lala"
"Schon gehört? Sie haben den Huberbauern begraben.."
"Nee, echt?"
"Doch, ja!"

 Schlafen

2) Kein Theaterstück, Nähe und Geschwindigkeit. Da kann ich auch folgen: Erzählung gibt mir mehr Kontrolle über das Erzähltempo und die Distanz, wohingegen der Dialog etwas unmittelbares hat, etwas jetzt passierendes. Ich glaube allerdings, dass es auch sehr lang werden kann - wenn eine vorgebliche 3-Minuten-Szene sich in 14 Seiten Wortgefecht ausbreitet. Aber mit den Kriterien Erzähltempo und Distanz kann ich eigentlich gut kontrollieren, welche Haltung gebraucht wird. Dabei wird im Genre erwartet, dass sich Zusammenhänge erschließen, es muss Atmosphäre geschaffen werden und es MUSS Aktionen geben. Gedanken und Ableitung in Dialoge zu verpacken, lasse ich zurzeit lieber sein, weil dann - zumindestens bei mir - immer Lehrstücke oder Infodumps herauskommen.

VIelen Dank - werde mich erst einmal dranmachen, die schlechten Dialoge zu elimieren und die allzu nach Theaterstück aussehenden Sequenzen um erzählte Abschnitte zu ergänzen, oder sie zu ersetzen. Habe auch die Selbstbeoachtungsübung noch einmal gemacht und mir Bücher angeschaut, die mich inspierert haben. Dort sind häufig permanent kurze Dialoge in die Erzählung eingebettet, sodass es nicht wirklich trennbar ist, welches Element was anschaulicher macht. Quasi wir Ortheil mit Gänsefüßchen...

Vielen Dank euch allen
Karl
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Murmel
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Beitrag24.05.2009 13:44

von Murmel
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"Wie gehts", fragte Müller lauernd.
Maier schaute weg und ging langsam weiter. "Ach ja, so lala."
"Schon gehört? Sie haben den Huberbauern begraben."
"Nee, echt?", sagte Maier gedehnt mit knallroten Wangen.
Nun hatte er ihn. Er wusste davon. Müller machte einen Schritt auf Maier zu. "Doch, ja!"


Gute Handlung enthält Konflikt, egal ob's ein Mord oder Selbstzweifel sind.

Dialog ist Handlung.

Ergo:

Guter Dialog enthält Konflikt.

Erzählung = Beschreibung + Hintergrundinformation + Interne Gedanken + Choreographie + Körpersprache + Emotionen + Hinweise, wie ein Dialog gesprochen wird.

Das Verhältnis der Anteile und die Anordnung derselben zueinander bestimmt, wie leicht lesbar eine Geschichte ist.

Ob diese über den Daumen Richtlinien Stuss sind...ich weiss das nicht, traue mir ein Urteil nicht zu, aber Agenten reden über so etwas. Der Anteil variiert bei meinen Geschichten von Szene zu Szene.

Ansonsten gilt für fast alle Poster/User hier:

Keiner von uns, (oder alle ausser einem oder zwei oder drei) hat den Goldenen Gral der Schriftstellerei gefunden. Es gibt vier Kategorien von Autoren:
die Dillerer, die's nie schaffen, weil sie nicht den Biss dazu haben
die Beinahe Autoren, die schon mal ernsthafte Antworten eines Agenten/Lektors erhalten haben, da zähle ich auch die Eintagsfliegen darunter.
die Abkürzer, die selber verlegen
die Etablierten, die tatsächlich verlegt werden.

Von den ersten dreien gibts zuhauf, hier wie in anderen Kritikzirkeln und ähnlichem.  Das ist nichts Schlechtes, ich finde es gut, dass man versucht, sich gegenseitig auf die Sprünge zu helfen, man sollte es sich nur bewusst sein, wenn man einige der Stellungnahmen liest.


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Zitkalasa
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Beitrag24.05.2009 15:03

von Zitkalasa
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Zitat:
Von den ersten dreien gibts zuhauf, hier wie in anderen Kritikzirkeln und ähnlichem. Das ist nichts Schlechtes, ich finde es gut, dass man versucht, sich gegenseitig auf die Sprünge zu helfen, man sollte es sich nur bewusst sein, wenn man einige der Stellungnahmen liest.


Im Internet kann man erstens viel erzählen und solange kein Beweis erbracht wurde, ist auch vermeintliche Kompetenz mit Vorsicht zu genießen.

Zweitens mögen viele unveröffentlicht und N00bs sein - sie sind aber trotzdem alle Leser, also auch Zielpublikum, und ihre Meinungen in der Hinsicht viel wert.


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Murmel
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Beitrag24.05.2009 15:08

von Murmel
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Zitkalasa hat Folgendes geschrieben:
Zweitens mögen viele unveröffentlicht und N00bs sein - sie sind aber trotzdem alle Leser, also auch Zielpublikum, und ihre Meinungen in der Hinsicht viel wert.


Wohl wahr, (es geht hier nicht um Rezensionen) vor allem solange es klar gestellt wird, dass es sich um Meinungen handelt.


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schreibmalwieder
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Beitrag24.05.2009 16:11

von schreibmalwieder
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VIelleicht war die Frage auch nicht ideal gestellt, denn ich habe hier mehrere Punkte miteinander vermischt.

Einer stammt aus der professionellen Domäne - die nach dem Richtwert von Lektoren/Agenturen und der andere einfach aus der Praxis aller Schreibenden, den ich in mit meinem aktuellen Korrekturlauf verbinde.

Dennoch: Ich finde alle Antworten passten auf meine Fragestellung und konnten mir helfen, das beantworten, was mich interessierte - letztlich beide Fragestellungen.
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schreibmalwieder
Wortedrechsler
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Beiträge: 60



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Beitrag24.05.2009 16:24

von schreibmalwieder
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Hallo Murmel,
noch mal zu Deinem Beispiel:
Zitat:

"Wie gehts", fragte Müller lauernd.
Maier schaute weg und ging langsam weiter. "Ach ja, so lala."
"Schon gehört? Sie haben den Huberbauern begraben."
"Nee, echt?", sagte Maier gedehnt mit knallroten Wangen.
Nun hatte er ihn. Er wusste davon. Müller machte einen Schritt auf Maier zu. "Doch, ja!"

Stell' Dir das jetzt noch mit prägnanten, abgewogenen Aussagen der beiden vor. Natürlich kommen zu einem Dialog immer auch Stimmfarben und Handlungen dazu - doch ein guter Dialog kann m.E. auch ohne diese Ergänzungen gelesen werden. Und da möchte ich für mein Beispiel in Anspruch nehmen, dass das überhaupt nicht funktioniert - auch wenn Du versuchst zu retten, was zu retten ist. smile

"Ah, der Maier. Dass du dich noch hier hintraust"
"Wieso? Ich mein ... Ist denn etwas ... was denn?"
"Verscharrt ham's ihn. Den Huberbauern. Heute morgen erst."
"Das ... das ... kann doch nicht wahr sein."
"Von allen verkommenen Lumpen bist Du doch wirklich der Allerletzte!"

Ohne dass ich sagen will, dass der vorliegende Dialog mein Ticket zum LIteraturnobelpreis ist - ich habe versucht, sie das sagen zu lassen, was Du beschreibst. Wenn man das kombinierte, wird es vielleicht doch noch eine Geschichte.

Danke für Dein Beispiel und VG,
Karl
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Ahriman
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Beitrag24.05.2009 20:00

von Ahriman
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Habe erst kürzlich gelesen, daß unsere Uni-Absolventen der Schriftsprache nicht mehr mächtig sind.
Naja, wenn Leute wie Ortheil da dozieren, kann ja nur Sch.. rauskommen.
In seinem Fall geht es mir nicht um den Inhalt, was er schreibt, sondern wie er schreibt.
Seine Art zu schreiben ist unhöflich, er verachtet den Leser, der (nach seiner Ansicht) dafür bestraft werden muß, daß er das Zeug liest.
Die richtige Verwendung der Satzzeichen macht den Text leichter leserlich. Genau zu diesem Zweck wurden sie erfunden. Genau dem gleichen Zweck dient die Absatzschaltung.
Wer das wegläßt, tritt seinem Leser in den Arsch - oder schlägt ihm ins Gesicht.

Wichtig ist, was in den Dialogen gesagt wird.

"Wie gehts"
"Ach ja, so lala"
"Schon gehört? Sie haben den Huberbauern begraben.."
"Nee, echt?"
"Doch, ja!"
"Wurde auch Zeit, gestunken hat er schon lange."
(Variante: "Gestunken hat er mir schon lange.")

Zitat:
Als sie sich umdrehte und auf mich zukam, holte ich rasch ihre Unterlagen hervor und markierte mit meinem Stift einen Absatz.
"Was notierst Du denn alles?" fragte sie. "Du hörst ja gar nicht mehr auf!"
Ich erklärte ihr, daß ich bereits dabei sei, für den Film etwas zu texten.
"Texten?" wiederholte sie, "Nennt man das bei Euch so, texten?"
"Ja," sagte ich, "ich texte, Du textest, wir texten. Ich texte meist schon am Drehort, vor den Dreharbeiten oder während sie ablaufen. Was Du mir eben zum Beispiel erklärt hast, bringe ich schon in einer Woche nicht mehr zusammen."
"Habe ich gut getextet?" fragte sie.
"Sehr gut," sagte ich, "präzise, anschaulich, einfach. Deine Texte sind ein Genuß."
"Ist das Dein Ernst?" fragte sie.
Ich sah, daß sie wirklich erstaunt war. "Ja," sagte ich, "mein völliger Ernst! Aber hat Dir noch keiner gesagt, wie gut Du erklärst?"
"Nein," sagte sie, "keiner."

Vergleicht mal. Wie liest es sich leichter und besser?
Die unterstrichenen Wörter gehören gestrichen, sie sind völlig überflissig. Erwähnenswert wäre eher gewesen, wenn er mit einem geklauten Stift arbeitet - falls das für die Handlung wichtig wäre. Schlechter Stil bei einem Literaturprofessor. Leute, laßt euch nicht von akademischenTiteln beeindrucken! Bildung und Intelligenz sind zwei verschiedene Dinge!
Und in der Anrede schreibt man das "Du" und "Dein" nur in Briefen groß. Sollte der Bursche eigentlich wissen.
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Mardii
Stiefmütterle

Alter: 64
Beiträge: 1774



Beitrag24.05.2009 20:35

von Mardii
Antworten mit Zitat

Zitat:
Wichtig ist, was in den Dialogen gesagt wird.

"Wie gehts"
"Ach ja, so lala"
"Schon gehört? Sie haben den Huberbauern begraben.."
"Nee, echt?"
"Doch, ja!"Wurde auch Zeit, gestunken hat er schon lange."
(Variante: "Gestunken hat er mir schon lange.")


Ich muss sagen, der zitierte Dialog ist mir zu profan. Er beschränkt sich für mein Gefühl zu sehr auf Dialog. Meiner Meinung nach hat ein Dialog im Roman auch erzählerische Funktion und dafür enthält das Zitierte zu viel allgemeingültige Redewendeungen, die außerdem nichts besagen. Das sind alles Aussagen, die der Leser sich selbst denken kann, sie helfen dem Fortlauf des Romans wenig weiter.
Dialoge können zu verschiedenen Zwecken in die Romanhandlung eingebaut werden. Einer davon wäre einen Konflikt zwischen Protagonisten zu verdeutlichen oder darzustellen. Wenn die Protags dabei aber über das Wetter reden, ist mir das zu dünn.
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