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josephine Eselsohr
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Beiträge: 489
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J 21.06.2014 16:59 Ein rabenschwarzer Tag von josephine
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Es hätte so schön sein können, und doch kam alles anders. Jan stand vor mir und heulte wie ein Schlosshund, während ich ihm dabei zusah, hilflos, sprachlos.
„Wie konnte das nur passieren? Ich habe so an uns geglaubt, und jetzt soll alles schon wieder vorbei sein?“, fragte er mit bitterer Stimme.
Ich senkte den Blick und war unfähig etwas zu erwidern. Jedes Wort aus meinem Munde würde die Lage nur verschlimmern, dessen war ich mir bewusst. Egal was ich antwortete, es war falsch. Wozu noch Zeit verschwenden, wenn es nichts zu sagen gab. Es war vorüber, und je eher er das begriff, desto besser für ihn. Als ich Jan stumm an der Schulter ergriff, schüttelte er meine Hand ab.
„Lass das“, sagte er trotzig und hob den Kopf, seine Hände waren zu Fäusten geballt. „Das nützt jetzt auch nichts mehr. Es ist alles aus, das war es. Ich geh mich drei Tage lang besaufen mit meinen Kumpels, die verstehen wenigstens, was ich gerade durchmache. Du hast ja kein Herz.“
„Warum habe ich kein Herz? Weil ich nicht dasitze und heule? Du bist dreiundzwanzig und benimmst dich wie ein kleines Kind. Nicht mal reden kann man mit dir darüber. Ich akzeptiere wenigstens, wenn es vorbei ist, außerdem hat sich das bereits abgezeichnet. Also für mich kommt das nicht überraschend.“
Jan schob mich zur Seite, marschierte in die Küche und riss die Kühlschranktür auf. Mit dem Feuerzeug öffnete er eine Bierflasche, setzte an und leerte sie in einem Zug.
„Das ist wieder typisch. Kaum gibt es ein Problem, greifst Du zur Flasche.“
„Na und?!“, rief er und drehte sich um, Tränen standen in seinen Augen. „Du…“ Er deutete mit dem Zeigefinger auf mich. „Du bist so gefühllos. Warum bist du nicht einfach ruhig und lässt mich alleine. Mir liegt das am Herzen, aber du verstehst nichts. Hast du auch noch nie.“
„Doch ich verstehe dich. Aber jetzt müssen wir halt nach vorne sehen, und es einfach von Neuem probieren, wenn es nicht mehr klappt. Es wurde alles gegeben, alles probiert, es hat nicht gereicht, das musst du endlich hinnehmen. Egal ob du nun einen Rumpelstilzchentanz aufführst oder nicht.“
Jan warf die leere Bierflasche so heftig ins Spülbecken, dass sie mit einem lauten Klirren zerbrach. Ich zuckte zusammen und trat zurück. Derart aufgelöst hatte ich ihn noch nie zuvor gesehen.
„Es ist sinnlos, sich mit dir darüber zu unterhalten.“ Mit Daumen und Zeigerfinger rieb er sich über die Augen. Etwas wie Mitleid stieg in mir auf. Da stand dieser Bär von einem Mann vor mir, der immer alles im Griff hatte. Erfolgreich im Beruf, der Liebling der Frauen, sportlich und gut aussehend. Aber in diesem Moment hatte Jan gar nichts mit meinem Helden aus früheren Tagen gemeinsam. Kopfschüttelnd blickte ich auf das Häufchen Elend vor mir und wusste nicht, was ich tun sollte.
„Ich würde dir gerne etwas Tröstendes sagen“, fing ich vorsichtig an und schlich zwei Schritte näher an ihn heran. „Aber ich weiß einfach nicht was.“
Er wich zurück, bis er gegen den Herd stieß.
„Dann lass es einfach. Du wirst es sowieso nie begreifen.“
Eine Welle von Mitleid umspülte mich, ich trat einen weiteren scheuen Schritt auf ihn zu und nahm ihn schließlich in die Arme. Er schmiegte sich an meine Brust und begann bitterlich zu weinen.
„Pst“, flüsterte ich und streichelte ihm sanft übers Haar. „Es wird alles wieder gut, Du wirst schon sehen. Mir tut es ja auch leid, dass wir die WM verloren haben. Aber es ist doch nur ein Spiel, und in vier Jahren haben wir ja wieder eine Chance.“
Jan schluchzte leise.
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Rainer Prem Reißwolf
R Alter: 66 Beiträge: 1270 Wohnort: Wiesbaden
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Schnarrinator Wortedrechsler
S Alter: 25 Beiträge: 51 Wohnort: Osnabrück
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josephine Eselsohr
J
Beiträge: 489
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schreibmalwieder Wortedrechsler
S
Beiträge: 60
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S 22.06.2014 11:37
von schreibmalwieder
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Hallo Josephine,
Mein Fazit: Erzählt wie ein Fallrückzieher in der letzten Minute der Nachspielzeit!
Nur kleine Anmerkungen:
- Eine Bierflasche ist ziemlich stabil. Um die in einer Spüle zu zerdeppern muss man schon absolut ohne Rücksicht auf Verluste ausholen. Ich kenne kaum jemanden, der nach einem solchen Gewaltausbruch ein normales Gespräch weiterführen würde.
- Ich weiß nicht, wie früh Du die Fährte legen willst, dass es um Fußball geht. Es gibt da schon Formulierungen, bei denen dachte ich: Das würde niemand zum Beziehungsende sagen. Bei Jan war es: "Mir liegt das am Herzen" und bei der Protagonistin schon bei "Also für mich kommt das nicht überraschend." Zum Ende passt es aber absolut kongenial und es kam für mich auch definitiv überraschend.
Chapeau!
Karl
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Honig Gänsefüßchen
Beiträge: 42 Wohnort: NRW
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22.06.2014 13:47
von Honig
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Wie geil. Und ich dacht noch "Hoch nö, wie abgedroschen."
Sehr schön, dass nach der Wendung dann auch wirklich Schluss ist.
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Stefanie Reißwolf
Beiträge: 1735
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22.06.2014 18:54
von Stefanie
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Klasse Text, du hast mich voll auf eine falsche Fährte gelockt!
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josephine Eselsohr
J
Beiträge: 489
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J 23.06.2014 11:27
von josephine
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Hallo Schreibmalwieder, Honig und Stefanie,
freut mich sehr, dass meine kleine Geschichte am Puls der Zeit euch gefällt.
@Schreibmalwieder. Danke für den Hinweis mit der Bierflasche. Wusste ich nicht, dass die so stabil sind. Auf dem Boden zerdeppern die ja recht schnell ... Ich wollte damit in der Geschichte Dramatik schaffen, und den Jan auch ein wenig bedrohlich wirken lassen, um den Leser auf eine falsche Fährte zu führen.
Ja, die Formulierung war schwierig, denn es sollte nicht deutlich werden, um was es geht, aber natürlich konnte ich auch nicht direkt wie bei einem Beziehungsaus schreiben, das war nicht einfach.
Euch drei vielen Dank fürs lesen und kommentieren
lg
Josephine
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Micki Vampirprinzessin
Alter: 44 Beiträge: 2241 Wohnort: mit dem Kopf in den Wolken
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23.06.2014 13:54 Re: Ein rabenschwarzer Tag von Micki
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josephine hat Folgendes geschrieben: | Es hätte so schön sein können, und doch kam alles anders. Jan stand vor mir und heulte wie ein Schlosshund, während ich ihm dabei zusah, hilflos, sprachlos.
„Wie konnte das nur passieren? Ich habe so an uns geglaubt, und jetzt soll alles schon wieder vorbei sein?“, fragte er mit bitterer Stimme.
Ich senkte den Blick und war unfähig etwas zu erwidern. Jedes Wort aus meinem Munde würde die Lage nur verschlimmern, dessen war ich mir bewusst. Egal was ich antwortete, es war falsch. Wozu noch Zeit verschwenden, wenn es nichts zu sagen gab. Diese drei Sätze sagen im Prinzip dreimal dasselbe aus. Du kannst getrost zwei davon streichen. Es war vorüber, und je eher er das begriff, desto besser für ihn. Als ich Jan stumm an der Schulter ergriff ergreifen hat so etwas negatives an sich, findest du nicht? , schüttelte er meine Hand ab.
„Lass das“, sagte er trotzig und hob den Kopf, seine Hände waren zu Fäusten geballt. „Das nützt jetzt auch nichts mehr. Es ist alles aus, das war es. Ich geh mich drei Tage lang besaufen solche Aussagen finde ich erstens ziemlich übertrieben und zudem auch albern. Auch in so einer Situation würde sich ein Mann nicht so sehr gehenlassen. mit meinen Kumpels, die verstehen wenigstens, was ich gerade durchmache. Du hast ja kein Herz.“
„Warum habe ich kein Herz? Weil ich nicht dasitze und heule? Du bist dreiundzwanzig und benimmst dich wie ein kleines Kind. Nicht mal reden kann man mit dir darüber. Ich akzeptiere wenigstens, wenn es vorbei ist, außerdem hat sich das bereits abgezeichnet. Also für mich kommt das nicht überraschend.“
Jan schob mich zur Seite, marschierte in die Küche und riss die Kühlschranktür auf. Mit dem Feuerzeug öffnete er eine Bierflasche, setzte an und leerte sie in einem Zug. Hast du das mal versucht? Eine ganz Bierflasche auf einmal? Da ist so viel Kohlensäure drin ... also ich würde mich danach haltlos übergeben müssen.
„Das ist wieder typisch. Kaum gibt es ein Problem, greifst Du zur Flasche.“
„Na und?!“, rief er und drehte sich um, Tränen standen in seinen Augen. „Du…“ Er deutete mit dem Zeigefinger auf mich. „Du bist so gefühllos. Warum bist du nicht einfach ruhig und lässt mich alleine. Mir liegt das am Herzen, aber du verstehst nichts. Hast du auch noch nie.“
„Doch ich verstehe dich. Aber jetzt müssen wir halt nach vorne sehen, und es einfach von Neuem probieren, wenn es nicht mehr klappt. Es wurde alles gegeben, alles probiert, es hat nicht gereicht, das musst du endlich hinnehmen. Egal ob du nun einen Rumpelstilzchentanz aufführst oder nicht.“
Jan warf die leere Bierflasche so heftig ins Spülbecken, dass sie mit einem lauten Klirren zerbrach. Ich zuckte zusammen und trat zurück. Derart aufgelöst hatte ich ihn noch nie zuvor gesehen.
„Es ist sinnlos, sich mit dir darüber zu unterhalten.“ Mit Daumen und Zeigerfinger rieb er sich über die Augen. Etwas wie Mitleid stieg in mir auf. Da stand dieser Bär von einem Mann vor mir, der immer alles im Griff hatte. Erfolgreich im Beruf, der Liebling der Frauen, sportlich und gut aussehend. Aber in diesem Moment hatte Jan gar nichts mit meinem Helden aus früheren Tagen gemeinsam. Kopfschüttelnd blickte ich auf das Häufchen Elend vor mir und wusste nicht, was ich tun sollte.
„Ich würde dir gerne etwas Tröstendes sagen“, fing ich vorsichtig an und schlich zwei Schritte näher an ihn heran. „Aber ich weiß einfach nicht was.“
Er wich zurück, bis er gegen den Herd stieß.
„Dann lass es einfach. Du wirst es sowieso nie begreifen.“
Eine Welle von Mitleid umspülte mich, ich trat einen weiteren scheuen Schritt auf ihn zu und nahm ihn schließlich in die Arme. Er schmiegte sich an meine Brust und begann bitterlich zu weinen.
„Pst“, flüsterte ich und streichelte ihm sanft übers Haar. „Es wird alles wieder gut, Du wirst schon sehen. Mir tut es ja auch leid, dass wir die WM verloren haben. Aber es ist doch nur ein Spiel, und in vier Jahren haben wir ja wieder eine Chance.“
Jan schluchzte leise. |
Insgesamt ist dir die Wendung ziemlich gut gelungen, aber es sind noch ziemlich viele Füllwörter drin und auch auf die Logik musst du mehr achten.
Es hätte noch mehr Wirkung auf mich gehabt, wenn er nicht soo furchtbar offensichtlich verzweifel wäre. Mehr durch seine Taten, als durch seine Worte.
Lg
Micki
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fancy Schmuddelkind
Alter: 64 Beiträge: 2758 Wohnort: Im sonnigen Süden
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24.06.2014 17:44 Re: Ein rabenschwarzer Tag von fancy
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Hallo Josephine,
ich finde es immer als sehr hilfreich, wenn nicht nur der Text eingestellt wird, sondern der Autor auch sagt, was er für Fragen dazu hat. Die können auch lauten, wie gefällt euch der Text? So ganz ohne einführende Worte fehlt mir etwas.
Dein Text hat mir gut gefallen, aber perfekt ist er noch nicht. Wie Micki schon anmerkte ist der Füllwortanteil recht hochl (8,75 %!) Bei meinen eigenen Texten achte ich darauf, dass er nicht über 5 % kommt. Es gibt Seiten, wie zum Beispiel letter-factory, die prüfen den Text auf Füllworte und machen sie dir kenntlich.
Hier nun meine sonstigen Erbsen:
josephine hat Folgendes geschrieben: | Es hätte so schön sein können, und doch kam alles anders. Jan stand vor mir und heulte wie ein Schlosshund, während ich ihm dabei zusah, hilflos, sprachlos
(Wenn sie wegschaut hört er auf?) ggf. Punkt nach Schlosshund und neuer Satz : Ich sah ihm ....
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„Wie konnte das nur passieren? Ich habe so an uns geglaubt, und jetzt soll alles schon wieder vorbei sein?“, fragte er mit bitterer Stimme.
Ich senkte den Blick (Komma) und war unfähig etwas zu erwidern. Jedes Wort aus meinem Munde würde die Lage nur verschlimmern, dessen war ich mir bewusst. Egal was ich antwortete, es war falsch. Wozu noch Zeit verschwenden, wenn es nichts zu sagen gab. Es war vorüber, und je eher er das begriff, desto besser für ihn. Als ich Jan stumm an der Schulter ergriff, schüttelte er meine Hand ab. (Das ergreifen an der Schulter könnte ggf. in an die Schulter fasste, an der Schulter berührte geändert werden. Ist aber Geschmacksache.)
„Lass das“, sagte (überleg mal, ob du ein Wort findest, dass besser zum trozig passt. sagte ist mir hier zu schwach.) er trotzig und hob den Kopf, seine Hände waren zu Fäusten geballt. „Das nützt jetzt auch nichts mehr. Es ist alles aus, das war es. Ich geh mich drei Tage lang besaufen mit meinen Kumpels, die verstehen wenigstens, was ich gerade durchmache. Du hast ja kein Herz.“
„Warum habe ich kein Herz? Weil ich nicht dasitze und heule? Du bist dreiundzwanzig und benimmst dich wie ein kleines Kind. Nicht mal reden kann man mit dir darüber. Ich akzeptiere wenigstens, wenn es vorbei ist, außerdem hat (es? dann hättst du eins der vielen das eingespart.) sich das bereits abgezeichnet. Also für mich kommt das nicht überraschend.“
Jan schob mich zur Seite, marschierte in die Küche und riss die Kühlschranktür auf. Mit dem Feuerzeug öffnete er eine Bierflasche, setzte an und leerte sie in einem Zug. (Wow, der hat aber einen Zug am Leib.)
„Das ist wieder typisch. Kaum gibt es ein Problem, greifst Du zur Flasche.“
„Na und?!“, rief er und drehte sich um, Tränen standen in seinen Augen. „Du…“ Er deutete mit dem Zeigefinger auf mich. „Du bist so gefühllos. Warum bist du nicht einfach ruhig und lässt mich alleine. Mir liegt das am Herzen, aber du verstehst nichts. Hast du auch noch nie.“
„Doch ich verstehe dich. Aber jetzt müssen wir halt nach vorne sehen, und es einfach von Neuem probieren, wenn es nicht mehr klappt. Es wurde alles gegeben, alles probiert, es hat nicht gereicht, das musst du endlich hinnehmen. Egal ob du nun einen Rumpelstilzchentanz aufführst oder nicht.“
(Der Tanz hat mit dem hinnehmen nichts zu tun, oder? Der Tanz ändert die Tatsachen nicht. Das war das, was du sagen wolltest, oder täusche ich mich?)
Jan warf die leere Bierflasche so heftig ins Spülbecken, dass sie mit einem lauten Klirren zerbrach. (ich denke, wenn es ein Keramikbecken ist, dann klappt das.) Ich zuckte zusammen und trat zurück. Derart aufgelöst hatte ich ihn noch nie zuvor gesehen.
„Es ist sinnlos, sich mit dir darüber zu unterhalten.“ Mit Daumen und Zeigerfinger rieb er sich über die Augen. Etwas wie Mitleid stieg in mir auf. Da stand dieser Bär von einem Mann vor mir, der immer alles im Griff hatte. Erfolgreich im Beruf, der Liebling der Frauen, sportlich und gut aussehend. Aber in diesem Moment hatte Jan gar nichts mit meinem Helden aus früheren Tagen gemeinsam. Kopfschüttelnd blickte ich auf das Häufchen Elend vor mir und wusste nicht, was ich tun sollte.
„Ich würde dir gerne etwas Tröstendes sagen“, fing ich vorsichtig an und schlich zwei Schritte näher an ihn heran. „Aber ich weiß einfach nicht was.“
Er wich zurück, bis er gegen den Herd stieß.
„Dann lass es einfach. Du wirst es sowieso nie begreifen.“
Eine Welle von Mitleid umspülte mich, ich trat einen weiteren scheuen Schritt auf ihn zu und nahm ihn schließlich in die Arme. Er schmiegte sich an meine Brust und begann bitterlich zu weinen. weinte bitterlich. (Warum erst anfangen, wenn er gleich loslegen kann?)
„Pst“, flüsterte ich und streichelte ihm sanft übers Haar. „Es wird alles wieder gut, Du wirst schon sehen. Mir tut es ja auch leid, dass wir die WM verloren haben. Aber es ist doch nur ein Spiel, und in vier Jahren haben wir ja wieder eine neue Chance.“
Jan schluchzte leise. |
Ich hoffe, du feilst noch ein wenig an der Geschite herum, dann kann sie echt sehr gut werden. Die Überraschung ist dir auf jeden Fall geglückt. Viellicht könntest du noch ein paar 'das' ersetzten. In der Passage, in der du relativ viele "war" verwendest, habe ich sie dir markiert.
Nimm, was du brauchen kannst und ignroriere den Rest.
Liebe Grüße
fancy
_________________ Don't start doing things, just do them. Fang nicht an, Dinge zu tun, tu sie einfach! (Me)
Wer wenig denkt, irrt viel (Leonardo da Vinci)
Meinungsverschiedenheiten über ein Kunstwerk beweisen, dass das Werk neu, komplex und lebenswichtig ist. (Oscar Wilde)
Wenn Kritiker uneins sind, befindet sich der Künstler im Einklang mit sich selbst. (Oscar Wilde)
https//mlpaints.blogspot.com |
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tronde Klammeraffe
T
Beiträge: 522
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T 24.06.2014 19:23
von tronde
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Schöner Wendepunkt!
Mir ist nicht klar, ob die Ich-Person der oder die Partnerin ist, oder ein Freund/eine Freundin. Für mich eher die Freundin. Wenn dem so ist, würde ich der Ich-Person auch noch etwas Trauer oder Identifikation mit der Nationalmannschaft mitgeben, im Augenblick wirkt sie auf mich zu unbeteiligt. Dann könntest Du das
Zitat: | Es wurde alles gegeben, alles probiert, es hat nicht gereicht, das musst du endlich hinnehmen. |
personalisieren. "Sieh's so, wir haben alles gegeben, alles probiert, es hat nicht gereicht, das musst du endlich hinnehmen."
Und statt dem Rumpelstilzchen-Tanz würde ich das Bild vom "sterbenden Schwan" erwägen, je nach dem, ob Jan mehr trauern oder wütend sein soll.
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josephine Eselsohr
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Beiträge: 489
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J 27.06.2014 18:05
von josephine
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Hallo Micki,
vielen Dank, dass du meine Geschichte gelesen und dir so viel Mühe mit deinem Kommentar gemacht hast. Zum Glück ist meine Geschichte gestern ja keine Self fulfilling Prophecy geworden. Puh.
Da hast du ja noch was gefunden, danke für die Hinweise. Füllwörter mag ich persönlich recht gerne, zudem habe ich vor dem Einstellen schon einige eliminiert. Das hat vorher nochmal anders ausgesehen.
Die Logikdinge, die du angesprochen hast, leuchten mir ein. Ich habe wirklich lange überlegt, wie ich dieses Gespräch verpacken könnte, damit der Leser auf eine falsche Fährte gelockt, der Inhalt des Gespräches dann doch einigermaßen Sinn macht.
Ich trinke kein Bier, deswegen kam ich auch noch nie in den Genuss, eine Flasche auf Ex zu trinken. Zu übertrieben? Okay.
Vielen Dank für deinen Kommentar, hat mich sehr gefreut.
LG
Josephine
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Micki Vampirprinzessin
Alter: 44 Beiträge: 2241 Wohnort: mit dem Kopf in den Wolken
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27.06.2014 19:09
von Micki
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josephine hat Folgendes geschrieben: |
Da hast du ja noch was gefunden, danke für die Hinweise. Füllwörter mag ich persönlich recht gerne, zudem habe ich vor dem Einstellen schon einige eliminiert. Das hat vorher nochmal anders ausgesehen.
Kenne ich das Problem und während manche Füllwörter in der wörtlichen Rede sogar nötig sind, gelten sie im normalen Text aber als unprofessionell, weil sie quasi aufblähen, also nur was auffüllen, dass es gar nicht nötig hat.
Die Logikdinge, die du angesprochen hast, leuchten mir ein. Ich habe wirklich lange überlegt, wie ich dieses Gespräch verpacken könnte, damit der Leser auf eine falsche Fährte gelockt, der Inhalt des Gespräches dann doch einigermaßen Sinn macht.
Und das ist dir zu einem Teil auch schon gelungen, nur sollten deine Personen auch authentisch sein. Ich finde sein Verhalten zwar gemessen der Situation verständlich, aber eben viel zu kindisch. Der Fokus müsste mehr auf der Verzweiflung liegen, auf der Niedergeschlagenheit, anstatt auf die teilweise kindlichen Aussagen.
Ich trinke kein Bier, deswegen kam ich auch noch nie in den Genuss, eine Flasche auf Ex zu trinken. Zu übertrieben? Okay.
Sagen wir mal so, ich habe junge Burschen beim Dosenstechen gesehen. Kennst du das? Man sticht ein Messer in eine Bierdose, macht den Deckel auf und zieht sich die ganze Dose auf Ex rein. Was danach passierte, war oft nicht so schön anzusehen, denn der Druck der Kohlensäure wird manchmal so hoch, dass man sich entweder die Hacken bek***tz wie man so schön sagt, oder es einem aus der Nase wieder rauskommt.
Vielen Dank für deinen Kommentar, hat mich sehr gefreut. Gerne.
LG
Josephine |
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josephine Eselsohr
J
Beiträge: 489
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J 27.06.2014 20:15
von josephine
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Liebe Fancy,
auch dir vielen Dank, dass du dich mit meiner Geschichte befasst hast.
Danke auch für den Hinweis, das nächste Mal werde ich drüberschreiben, was für mich wichtig ist.
Ja, die Füllwörter. Da muss ich wirklich drauf achten. Die "das" und "ja" usw...
Zum "sagte". Mir wurde ja gesagt, man soll nur sagte verwenden, da es der Leser überliest. Am Besten ja überhaupt keinen Zusatz, mh.
das "ergriff" in ein "fasste" auszutauschen finde ich gut. Gefällt mir besser. Thanks.
Das mit der Bierflasche hatte deine Vorkommentatorin schon. Ich bin ja keine Biertrinkerin, wollte aber keine so große Sauerei machen, wenn er die Flasche zerdeppert und habe sie ihn deshalb vorher austrinken lassen. Da muss ich mir noch etwas einfallen lassen, stimmt.
Den Rumpelstilzchentanz finde ich jetzt auch nicht mehr so doll, mal schauen ob mir was besseres einfällt. Und ich werde ihn auch gleich weinen lassen.
Freut mich sehr, dass dir die Geschichte gefällt, ich hatte auch viel Spaß beim Schreiben. Die Füllwörter sind ja schnell eliminiert.
LG
Josefine
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josephine Eselsohr
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Beiträge: 489
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josephine Eselsohr
J
Beiträge: 489
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Kolliy Leseratte
Alter: 27 Beiträge: 125 Wohnort: Region Hannover
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28.06.2014 23:10
von Kolliy
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Wunderschöne Wendung, finde ich. Ich musste erst mal laut auflachen. (Hoffentlich habe ich niemanden geweckt )
der Text ließt sich flüssig und die Füllwörter finde ich gar nicht so schlimm. Weiß jetzt nicht, ob ich mit dieser Meinung alleine dastehe. Ich persönlich finde das kindische irgendwie knuffig, wer sagt denn das man als erwachsener aufhören muss ein Kind zu sein. Aber im Grunde ist das eher philosophisch
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josephine Eselsohr
J
Beiträge: 489
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Kolliy Leseratte
Alter: 27 Beiträge: 125 Wohnort: Region Hannover
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30.06.2014 20:05
von Kolliy
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Hey Josephine
Ich bin der Meinung dass Männer zu ihren Gefühlen stehen sollten und sie auch öffentlich zeigen dürfen.
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josephine Eselsohr
J
Beiträge: 489
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Kolliy Leseratte
Alter: 27 Beiträge: 125 Wohnort: Region Hannover
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02.07.2014 16:03
von Kolliy
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@ Josephine
Dann kennst du nicht die, die ich kenne
Man darf doch mal ein Klischee bedienen
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larawr Erklärbär
L
Beiträge: 4
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L 17.10.2014 08:50
von larawr
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Hallo Josephine,
Deine Geschichte ist genial. Ich hätte nicht damit gerechnet, dass es sich am Ende doch um Fußball handelt. Dieser Wendepunkt macht die Geschichte echt super gut und interessant und hält die Spannung bis zum Schluss. Anfangs dachte ich, dass es sich hier um irgendeine gewöhnlich "romantische" Geschichte handelt, aber hier hast Du mich an der Nase herum geführt!
Was ich richtig super finde und was mir persönlich auch ins Auge gestochen ist, ist Dein Vergleich Zitat: | [...] und heulte wie ein Schlosshund [...] | , ebenso Zitat: | "Egal ob du nun einen Rumpelstilzchentanz aufführst oder nicht." | . Das, finde ich, verdeutlicht die Gefühle der Personen und lässt den Leser besser an der Geschichte teilhaben.
Liebe Grüße
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