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Autor |
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Taugenichts Reißwolf
Alter: 38 Beiträge: 1201
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21.12.2008 00:12 Frederic von Taugenichts
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Frederic
Wenn im Winter
das Licht seltener wird,
verwischen sich die Dinge.
Fehler scheinen
weniger schlimm,
Gefühle geraten
durcheinander.
In die Bar fahren
fühlt sich ein wenig so an,
wie zur Arbeit aufstehen,
immer ist es dunkel.
Ich will mich
nocheinmal umdrehen,
nocheinmal dem
behagliche Knistern
der frischen Bettwäsche lauschen.
Aber ohne Licht
nimmt man die Dinge
auch stärker wahr.
Das Atmen neben sich,
das sehnsüchtige Pochen
in seiner Brust,
die Stille
der endlosen, leeren Hallen
im eigenen Herzen.
Das Leben
tritt stärker hervor
im Kampf mit der Kälte.
Lächeln und Weinen
rücken näher zusammen
und machen alles
so viel wirklicher.
Im Sommer sammelt man
die Farben, die Erinnerungen,
um im Winter darüber zu schreiben.
Ein wenig so,
wie in meinem
liebsten Kinderbuch.
Frederik die Maus,
Frederic der Dichter,
nur das meine Winter
genauso viel Farbe
wie die Sommer haben.
Weitere Werke von Taugenichts:
_________________ Hellseherei existiert nicht. Die Leute glauben mir mein Geschwätz nur, weil ich einen schwarzen Smoking trage. |
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WhereIsGoth Eselsohr
W
Beiträge: 442 Wohnort: Club der toten Dichter
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W 21.12.2008 02:21
von WhereIsGoth
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Wow, ein unglaubliches Stück Lyrik. Das ist wirklich gut, gefällt mir. Dass ich ausgerechnet um die Zeit nochmal über so ein Gedicht stolpere hätte ich nicht gedacht. Sehr originell. Besonders die letzte Strophe hat es in sich. Ehrlichgesagt habe ich nichts auszusetzen - wie peinlich. Kannst du mir verraten, wie du auf das mit dem Kinderbuch kamst? =) Oder war es etwa dieser Augenblick den Schiller als erhabenen Schaffensaugenblick des Talents bezeichnete? Der unerklärliche Zufall in dem einem die Idee kommt. Naja, wirklich gut. Ich werde dir dafür eine Feder geben. Für die Beste Lyrik, deine anderen Gedichte sind ja auch gut. ;]
mfg
_________________ "Man kann eine Idee durch eine andere verdrängen, nur die der Freiheit nicht."
Ludwig Börne |
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Rike Eselsohr
Alter: 45 Beiträge: 254
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22.12.2008 12:20
von Rike
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http://www.dsfo.de/fo/viewtopic.php?t=9237&highlight=rike
_________________ Ach, in meinem wilden Herzen nächtigt obdachlos die Unvergänglichkeit (R. M. Rilke) |
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Taugenichts Reißwolf
Alter: 38 Beiträge: 1201
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22.12.2008 22:25
von Taugenichts
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@Goth
Es ist ganz einfach tatsächlich mein liebstes Kinderbuch und es verfolgt mich, seit ich es zum ersten Mal gesehen habe. Die faule Maus, die nicht wie die anderen brav zur Arbeit gehen will und im Sommer Farben sammelt und ein Dichter ist....... ^^
@Rike
Ja, ja ^^
Aber das sagt mir nicht wie du es findest
_________________ Hellseherei existiert nicht. Die Leute glauben mir mein Geschwätz nur, weil ich einen schwarzen Smoking trage. |
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Enfant Terrible alte Motzbirne
Alter: 30 Beiträge: 7278 Wohnort: München
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22.12.2008 22:59
von Enfant Terrible
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So einfach und so tief berührend, dass mir sogar die Lust am Sabbern / Sabbeln vergeht.
Taugenichts pur. Es taugt.
_________________ "...und ich bringe dir das Feuer
um die Dunkelheit zu sehen"
ASP
Geschmacksverwirrte über meine Schreibe:
"Schreib nie mehr sowas. Ich bitte dich darum." © Eddie
"Deine Sprache ist so saftig, fast möchte man reinbeißen." © Hallogallo |
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Brynhilda Felix Aestheticus
Alter: 44 Beiträge: 7748 Wohnort: Oderint, dum probent.
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22.12.2008 23:18
von Brynhilda
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Hallo Taugenichts!
Es tut mir leid, aber ich kann mich dem Lob meiner Vorposter nicht anschließen.
Sicher hat der Text einige gute, spannende Stellen, aber darüber hinaus wirkt der Text auf mich sehr geschwätzig. Zum Beispiel diese Allerweltsbemerkungen am Anfang über die Dunkelheit am Morgen und am Abend. Kombiniert mit dem unvermeitlichen Weg zur Bar, was auch nicht sonderlich originell ist.
Und dann noch die Sache mit diesem Bezug auf das Kinderbuch. Bei mir ist das leider verpufft, weil ich das Kinderbuch nicht kenne. Ich kenne das nur als die Fabel von der Ameise und dem Grashüpfer.
Das ist immer das Problem, wenn man solche Bezüge einbringt. Man schließt dadurch automatisch alle Leser, die in diesem Fall das Kinderbuch nicht kennen, aus dem Text aus.
Vielleicht fällt dir an dieser Stelle ja auch ein einenes Bild ein.
Es hat doch etwas vom Schmücken mit fremden Federn, wenn man solche Dinge in einen Text einbindet.
Ich denke, daß man mindestens 50% des Textes wegstreichen kann. Und dann kann auch ein Gedicht daraus werden.
Bisher ist es im besten Fall eine Impression.
Z.B. kann die 2. Strophe gestrichen werden. Und dann können die 1. und die 3. Strophe so bearbeitet werden, daß die Redundanzen verschwinden.
Und die Sache mit dem Kinderbuch weglassen oder eben so einbringen, daß es auch von "Nicht-Eingeweihten" verstanden wird.
Viele Grüße,
Brynhilda
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