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Pütchen
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Beitrag27.09.2009 03:04

von Pütchen
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Also bevor das jetzt falsch rüberkommt: Mir hat's auch supergut gefallen lol2

Daumen hoch

Ich bin nur ein bisschen auf die Suche gegangen - der Produktivität halber wink lol2


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"Die Menschen bauen zu viele Mauern und zu wenig Brücken."
(Isaac Newton, 1642-1726)

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JGuy
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Beitrag27.09.2009 04:06

von JGuy
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Hallo, Freunde der Nacht.
Ich sitze hier in der Nachtschicht, habe mich die ganze Zeit ärgern müssen, habe jetzt endlich mal ein paar Minuten Luft und freue mir nun dank Euch ein Loch in den Bauch, weil ihr mich so mit Lob bedenkt. Embarassed

Danke, erst mal an Puetchen, dass du wieder so fleissig zerpflückt hast. Wird alles in die Endversion eingebaut. Ich muss wirklich aufhören immer nur so spät Nachts zu schreiben, dann passieren solche Sachen vielleicht weniger.

Auch danke an Moses für die vielen Anregungen. Als Quereinsteiger weisst du wahrscheinlich nicht, dass es sich bei dem Text um ein Experiment handelt und die überladene Sprache absichtlich so benutzt wird. Natürlich ergeben sich hieraus die von dir angesprochenen Probleme und es gelingt mir nicht immer, eine moderne Geschichte in diese Sprache zu kleiden. Auch haken oft die Wörter in meinem Gehirn und es weigert sich, etwas aussagekräftigeres herauszulassen.
Auch deine anderen Anmerkungen zu Wiederholungen und Füllwörtern etc. sind für mich sehr wertvoll. Wie ich anmerkte, habe ich diesen Teil aus Zeitmangel in kleinen Versatzstücken mit teils großen zeitlichen Abständen geschrieben und irgendwann fielen mir diese Dinge einfach nicht mehr auf. Ich werde versuchen, deine Kritiken zu beherzigen, denn sie leuchten ein.

Auch an Sleepless und Merlinor herzlichen Dank für das Lob.
Neben dem Experiment am Schreibstil ist mein Ziel natürlich auch noch, an meiner Erzähltechnik zu feilen. Eure Reaktion zeigt mir, dass es mir offenbar tatsächlich ab und an gelingt, etwas Spannung und Gefühl überspringen zu lassen.
Das lässt doch für meinen Roman hoffen.

Dankbare Grüße von
JGuy


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JGuy
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Beitrag27.07.2011 15:10
Bleib bei mir (Teil 7)
von JGuy
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So, es hat jetzt wirklich lange gedauert, bis ich das Ganze beenden konnte und ich bin mir nicht sicher, ob sich überhaupt noch jemand an die Vorgeschichte erinnert.
Aber vielleicht findet sich ja noch jemand, der sich auch die anfänglichen Teile durchlesen möchte und ich hoffe, ich bin in der Lage, zum Weiterlesen zu motivieren.

Dieser Teil 7 ist gleichzeitig auch der letzte und der hat mich in einen Zwiespalt gestürzt, denn er ist sehr lang ausgefallen. Ich wollte ihn aber nicht mehr weiter auftrennen, weil das in meinen Augen den Fluss unterbrochen hätte. Ich habe mich also entschlossen, ihn in Gänze einzustellen und hoffe, dass es die Ausdauer des geneigten Lesers nicht überstrapaziert. Natürlich bin ich wie immer für konstruktive Kritiken dankbar und bemüht, diese in eine endgültige Fassung einzuarbeiten.

Danke auch nochmals an Puetchen, für das Zusammenfügen der einzelnen Teile.

__________________________________________________________________________________________________________________________

                    Bleib bei mir
                     Teil 7


„Michael?“, drang ihre Stimme, dünner und unsicherer als jemals zuvor an meine Ohren und ließ die düsteren Bilder verwehen, die aus der Vergangenheit aufgestiegen waren.
„Du hast gesagt, du glaubst nicht an Gott. Aber glaubst du, dass es nach dem Tod irgendwie ... weitergeht?“
Diese Frage, wie sie so zaghaft geflüstert durch mein Gefängnis schwebte, stürzte mich erneut in einen tiefen inneren Konflikt. Dieser noch so junge Mensch setzte sich gedanklich mehr mit dem Lebensende auseinander, als ich es jemals getan hatte. Was hätte ich in einer solchen Situation als eine perfekte Antwort entgegnen können? Was hätte ihr am meisten geholfen, ihre unerträgliche Lage zu bewältigen und zu überstehen? Was hätte sie in ihrer unbegreiflichen Reife als barmherzige Lüge durchschaut?
Ich beschloss, dass sie die Wahrheit verdient hatte und dass sie diese auch verstehen konnte.
„Nein“, antwortete ich ihr daher und suchte dabei den Kontakt zu ihren wundervoll blauen Augen, deren durchdringend fragenden Blick ich diesmal sogar fest zu entgegnen imstande war.
„Ich glaube, dass danach alles zu Ende ist. Aber ich sehe das eigentlich nicht negativ. Vielleicht lebe ich mein Leben dadurch intensiver. Weil es eben alles ist, was wir hier haben.“
Ein leicht wehmütiger Zug spielte um ihre Lider und ließ mein Gewissen rebellieren, dass es mir fast die Tränen in die Augen trieb.
„Ja“, erklang ihre Antwort wie in einem traurigen Seufzen eingehüllt. „Ich denke, du hast Recht. Ich habe auch noch nie daran glauben können, obwohl meine Tante mich immer wieder davon überzeugen wollte.
Aber ich finde, es ist schön, hoffen zu können. Ich kann es nicht glauben, aber ich hoffe trotzdem ganz fest, dass es vielleicht doch so sein könnte. Es wäre eine wundervolle Vorstellung, dass einen jemand auf der anderen Seite erwartet. Dass ... dass man sich wieder sehen kann.“  In jenem Moment brach sich ihre Stimme vollends in einem zarten Schluchzen, welches mir, einem erwachsenen Mann, der sich sein Leben lang eingeredet hatte, vollkommen abgebrüht zu sein, endgültig eine brennend heiße Träne über die Wange gleiten ließ.
Erneut trieb mich der Drang, dieses unglückliche kleine Wesen in die Arme zu nehmen, sie einfach nur festzuhalten und nicht nur ihr durch meine Nähe Erleichterung zu spenden, sondern auch mich selbst zu trösten.
„Ich würde gerne meine Mama und meinen Papa wiedersehen. Wie sie in einem Paradies leben, glücklich zusammen und darauf warten, dass ich sie endlich besuchen komme. Es wäre schön, daran zu glauben.“
Ihre Stimme zitterte unter den Tränen, die auch ihre großen Augen wie in einem See aus Trauer schwimmen ließen.
Es existierten keine Worte, die in diesem Augenblick meinen Mund hätten verlassen können. So lagen wir schweigend beieinander, nur um wenige Zentimeter voneinander getrennt und doch beinahe so weit entfernt als stünde ein Gebirge zwischen uns, nur seelisch vereint durch die Trauer, welche ich mit ihr teilte.

Und lange herrschte Stille, die wohl keiner von uns beiden zu brechen wagte. Aber vielleicht war es in diesem Moment, der, obwohl wir nichts taten, eine tiefe Bindung zwischen uns schuf, auch gar nicht nötig, irgendetwas zu reden.
Ein zartes Erzittern des Steins auf dem ich gebettet lag, ließ mich aus einem Zustand der vollkommen gedankenfreien Trauer, in welchen ich unbewusst hinein geglitten war, hochfahren.
Sofort jagten panische Angstschauer durch meinen Körper, in Erwartung eines neuen Bebens, welches uns in unserem Gefängnis mit Sicherheit endgültig in einen grauenvollen Tod reißen würde. Doch das heftige Erbeben, das uns zuvor mit seiner Gewalt schon beinahe die Knochen zertrümmert hatte, blieb aus. An seiner Statt drangen Geräusche zu uns vor, fast unhörbar, doch in unseren, in der anhaltenden Stille empfindsam gewordenen Ohren, unverkennbar und deutlich erklingend. Es bestand kein Zweifel, dass eine Maschine begonnen hatte, in unendlich erscheinender Ferne, außerhalb des gewaltigen Berges aus Trümmern, der uns begrub, zu arbeiten.
„Hörst du das?“, fragte Jana mit immer noch schwacher Stimme, in der jedoch nun wieder mehr Lebendigkeit schwang. „Meinst du sie kommen uns holen?“
„Natürlich“, versicherte ich ihr, indem ich weit mehr Zuversicht in meine Stimme zwang, als ich in Wirklichkeit zu empfinden imstande war. „Sie wissen doch, wo wir sind. Sie werden sich jetzt vorsichtig zu uns durch graben. Wir müssen nur noch ein kleines Weilchen aushalten. Es wird schon bald vorbei sein.“
Und doch wütete eine tiefe Unsicherheit in mir, denn das rettende Geräusch, das ich so sehnlich erwartet hatte, klang so unerreichbar fern, dass meine Hoffnung auf eine Erlösung aus dieser Hölle brüchig wurde.
Galten die Bemühungen, deren nun andauerndes Brummen und Grollen wir kaum hören konnten, eigentlich überhaupt uns oder wurde nur der Schall von einer anderen Bergungstelle bis zu uns durch die Geröllmassen übertragen? Wusste jemand, wo wir uns befanden? War meinem Kollegen, dem einzigen Zeugen meines überstürzten Eindringens in die Ruine, womöglich auch etwas zugestoßen? Mir wurde klar, dass es keinen Sinn machte, mich weiterhin mit diesen quälenden Fragen zu geißeln, denn es gab nichts, das ich zu unserer Rettung hätte beitragen können. Vielleicht mochte es entgegen meiner hastig gegebenen Versicherung noch Tage dauern können, bis jemand zu uns durchdringen würde. Doch diese Befürchtungen wollte ich nicht mit Jana teilen. Sie war ohnehin verständig und leidgeprüft genug, um die Hoffnung auf ein Entkommen auch ohne meinen Pessimismus gebührend in Frage zu stellen.

So entschloss ich mich, uns beiden das hilflose Warten zu erleichtern und die dunklen Ahnungen zu verdrängen, indem ich das Mädchen mit einer Konversation über alltägliche Dinge zumindest gedanklich aus unserem Käfig zu befreien versuchte.
Sie ergriff die Chance dankbar, wie eine rettende Hand, die ich ihr reichte und ich stellte zutiefst befriedigt fest, dass es mir offensichtlich gelang, ihr Denken vom Tod wieder zurück ins Leben zu geleiten.
Wir begannen uns gegenseitig zu erzählen, fast in einen Plauderton verfallend, von alltäglichen Dingen, von den Menschen die uns in unserem normalen Leben umgaben, unseren Leidenschaften, unseren Abneigungen, unseren Hoffnungen und Plänen.
Ihre zeitweise zitternde, schwache Stimme und immer wieder kehrende, kaum hörbare, gepresste Atemstöße aus ihren kleinen Lungen verrieten mir, dass sie immer noch unter starken Schmerzen leiden musste. Doch das zarte Geschöpf ertrug sie so tapfer, wie ich es noch bei keinem Erwachsenen gesehen hatte und im Laufe des Erzählens schien sie wieder Kraft zu schöpfen und ihre Qualen zurück zu drängen.
Sie erzählte mir von den bruchstückhaften Erinnerungen, welche ihr von ihren Eltern noch im Gedächtnis hafteten, entwarf in lebendiger Sprache Bilder von Liebe und Geborgenheit, sicherlich auch verklärt im Laufe der Zeit, die ihre traurigen Augen erstmals eine schwache Ahnung von Zufriedenheit und Freude ausstrahlen ließ.
Ich erfuhr und konnte es kaum verstehen, dass dieses einmalige Mädchen, dieses wundervolle und faszinierende junge Kind, eigentlich keine echten Freunde besaß und sich sehr einsam fühlte. In seiner ungewöhnlichen Reife, in welche es so früh und so gewaltsam hinein gerissen worden war, fühlte es sich von der kindischen, unbekümmerten, verspielten Art seiner Altersgenossen abgestoßen und jene wurden ihrerseits durch ihre Ernsthaftigkeit und Trauer abgeschreckt.
Sie berichtete mir von den Beschäftigungen, mit denen sie ihre Tage am liebsten ausfüllte. Dass sie Dinge aus der Natur sammelte, ganz gleich welcher Art, ohne ein System oder einen Sinn dahinter stehen zu haben, sondern einfach nur nach der Voraussetzung, dass sie schön oder einfach nur interessant waren und dass sie diese, zum Leidwesen ihrer Tante, einem Museum gleich in ihrem Zimmer aufbewahrt hatte.
Sie gestand mir, was sie versicherte noch keinem Menschen anvertraut zu haben, dass sie leidenschaftlich gerne Gedichte schrieb. Heimlich, nur zu ihrer eigenen Freude, geheim aufbewahrt in einem verschlossenen Schrank, um nur zu besonderen Anlässen hervor gezogen und wie eine heilige Messe gelesen zu werden. Sie ehrte mich sogar damit, mir, als erstem Menschen überhaupt, eines ihrer liebsten Werke zu rezitieren. Lyrisch völlig ungebildet und ignorant wie ich damals war, empfand ich dieses Gedicht, feierlich und voll ehrlichem Gefühl vorgetragen mit ihrer zarten Stimme, dennoch als das Schönste, was ich jemals gehört hatte.
Und als wir Vergangenheit und Gegenwart geteilt hatten, unsere gemeinsame Hölle in die Illusion einer vertrauten Zweisamkeit verwandelt worden war, bewies sie mir, dass mein Vorhaben geglückt war, denn sie erzählte mir von ihren Plänen und Hoffnungen für die Zukunft, eine Zukunft, welche sie vor kurzer Zeit noch für unerreichbar gehalten hatte.
Ich wurde eingeweiht in ihr großes Ziel, einmal zur Ärztin ausgebildet zu werden, entsprungen dem Wunsch, Menschen, denen es schlecht erging, helfen zu können. An diesem Ziel, so versicherte sie mir mit Stolz, arbeitete sie auch jetzt bereits, indem sie alles verschlang, was ihr zu diesem Thema in die Hände fiel und sich mit Erfolg bemühte, in allen Schulfächern, besonders jedoch den naturwissenschaftlichen, Bestnoten zu erzielen.
Auch ein Instrument, so vertraute sie mir an, wolle sie gerne erlernen, denn die Musik sei der beste Weg, traurigen Menschen ein Stück ihres verlorenen Glückes zurückzugeben.
So verflog die Zeit, während ich so viel von ihr erfuhr und sie besser kennen lernte, als ich jemals einen anderen Menschen gekannt hatte. Doch nichts währt ewig und auch Janas neu gewonnene Kraft, mit der sie ihr Innerstes vor mir ausgebreitet hatte, erlahmte irgendwann. Ihre ohnehin zarte Stimme verebbte zu einem Flüstern, der Redefluss versiegte zu wenigen, mühsam hervor gepressten Sätzen und ich hatte das Gefühl, dass ihre Gedanken immer öfter in wirre, traumartige Bilder abschweiften. Sie befand sich schon viel zu lange in dieser Lage, mit Verletzungen über die wir beide nichts wussten und selbst unverletzt wäre jedes normalen Menschen Lebensfunke hier irgendwann erloschen. Ich selbst, wenngleich ich mich verglichen zu ihr in einer noch weitaus besseren Situation befand, spürte schon, dass mein Körper bald an die Grenze seiner Belastbarkeit stoßen würde. Doch die Sorge um sie und auch die Bewunderung für ihre Kraft, hielt mich wach und alarmiert und gab mir die Energie, die Schmerz und Müdigkeit ruhig zu ertragen.

Nichts hätte ich in diesem Moment lieber getan, als sie zu trösten, sie zu beruhigen und ihr Kraft zu spenden. Noch einmal wollte ich versuchen, sie wenigstens mit der Hand, sei es nur mit den Spitzen meiner Finger, zu erreichen, den Kontakt zwischen uns herzustellen, als könne ich ihr dadurch etwas meiner Kraft übertragen. So streckte ich meinen Arm, verrenkte ihn in unnatürlicher Stellung über meinem Kopf und versuchte unter Schmerzen, ihn durch das winzige Loch zu zwängen. Ich schrak zurück, als meine tastenden Finger in dem staubigen Loch eine kühle Feuchte berührten.
Als ich meine Hand wieder an mich zog, die dunklen Flecken auf meiner Haut betrachtend und ein ans metallische erinnernder Geruch, den ich nur allzu gut kannte, ganz zart in meine Nase drang, konnte ich mich der schrecklichen Wahrheit nicht mehr verschließen.
Meine Hand war mit Blut benetzt und sie hatte in einer Mulde in dem Loch einen kleinen See davon erfühlt. Ich wusste, dass wir die einzigen Lebewesen in dieser Ruine waren und so konnte das Blut, dieses so furchtbar viele Blut, nur ihrem kleinen Körper entstammen.
Ein tiefer Schock erschütterte mich, als mir so ganz unvermittelt und grausam klar gemacht wurde, dass die Zeit, welche uns für eine Rettung verblieb, kürzer bemessen war, als ich ohnehin schon angenommen hatte. All mein über die Jahre angesammeltes Wissen über die erste Hilfe bei schweren Verletzungen schoss mir durch den Kopf, doch hier war es zu nichts nutze. Abgesehen von meiner Stimme war ich ansonsten unfähig sie zu erreichen. Als letzte, verzweifelte Lösung fiel mir ein, dass sie sich in ihrem Kerker vielleicht selbst helfen könne, die Verletzung aufspüren und die Blutung stoppen. Sie war ungeachtet ihrer Reife immer noch ein Kind und es würde eine sehr schwierige, belastende und nicht zuletzt schmerzhafte Arbeit sein. Doch es war lebensnotwendig und nach allem was ich bislang von ihr erfahren hatte, war ich zuversichtlich, dass sie es durchstehen könnte.
Erst nach einem zweiten Versuch reagierte sie auf meine Ansprache mit schwacher, müder Stimme. „Jana, kannst du dich da drin irgendwie bewegen?“ Ich war in diesem Moment nicht fähig, sie sogleich mit der Wahrheit zu konfrontieren.
„Nein“, wisperte sie zart. „Ich bin festgeklemmt. Ich kann nur die Hände ein wenig seitlich bewegen.“
„Weißt du, wo du verletzt wurdest? Kannst du etwas fühlen?“, fragte ich weiter, da ich trotz meiner schwindenden Hoffnung nicht gleich aufgeben wollte.
„Ich weiß nicht“, antwortete sie träge nach einer viel zu langen Pause, in der ich schon befürchtet hatte, dass sie das Bewusstsein verloren hätte.
„Ich ... ich habe nur so einen Schlag bekommen ... es hat alles irgendwie weh getan. Meine Beine fühlen sich ganz taub an.“
Ich schwieg, denn meine letzte Zuversicht zerbrach und tiefe Ratlosigkeit überwältigte mich. Es gab nun nichts mehr in der Welt, das ich oder irgendjemand hätte für sie tun können, solange wir hier eingeschlossen lagen. Ich führte einen schmerzlichen inneren Kampf darüber, ob ich ihr meine Entdeckung enthüllen sollte. Oder wusste sie selbst bereits, wie es um sie stand? So entschied ich, dass ich sie nicht anlügen wollte, wenn sie mich fragen würde, dass ich es ihr aber aus eigenem Antrieb nicht enthüllen würde. Es hätte lediglich bewirkt, dass sich ihre Leiden vergrößert hätten und hätte ihre Lage noch unerträglicher gemacht.
„Mach dir keine Sorgen“, sprach sie unvermittelt, nachdem sie wieder einmal mühsam um Luft gerungen hatte. „Es tut jetzt gar nicht mehr weh. Es ist schon viel besser. Ich fühle mich nur ein bisschen schwach.“
Zu hören, dass sie sich immer noch nur um mein Befinden kümmerte, vervielfachte meinen Schmerz.
„Ich glaube, meine Beine sind ein wenig eingeschlafen. Aber es fühlt sich schon viel besser an. Es ist nur so kalt hier drin ... ich fühle mich so wahnsinnig müde. Ich glaube, ich muss ein bisschen Schlafen, sonst werde ich zu erschöpft.“
Sie pausierte wieder lange, um zu Atem zu kommen, denn die kurze Rede hatte sie offensichtlich sehr angestrengt.
„Michael? Wenn ich einschlafe ... lass mich bitte nicht allein hier drin. Bleib bei mir. Ich will nicht allein sein. Es ist so schön, dass du hier bist ... das beruhigt mich.“
„Niemals“, presste ich hervor, während ich heiße Tränen niederkämpfte. „Um nichts in der Welt würde ich hier weggehen. Ich bleibe hier bei dir, bis das alles vorbei ist. Wir bringen es zusammen zu Ende.“
„Danke“, seufzte sie. „Du bist so nett ... ich muss ein bisschen schlafen. Mir ... fallen immer die Augen zu.“
„Jana“, fuhr ich verzweifelt dazwischen. Ich wusste nicht, ob ich versuchen sollte, sie wach zu halten, ob es mir überhaupt möglich war oder ob ein wenig Schlaf ihre Kräfte wieder etwas herstellen würde.
Ihre großen, traurigen Augen richteten sich leicht zitternd auf mich.
„Jana, du hast mir doch vorhin erzählt, dass du keine richtigen Freunde hast. Das stimmt nicht. Du hast heute hier drin einen gefunden. Und das wird sich niemals ändern. Das schwöre ich.“
An ihren Augen sah ich noch, dass ein schwaches Lächeln um ihren Mund spielen musste, bevor sie sich sich langsam, wie in tiefer Müdigkeit schlossen.

Noch einmal presste ich mit der Anstrengung der Verzweiflung meine Hand durch das Loch, kugelte mir dabei fast meinen Arm aus und riss mir an dem schartigen Stein das Fleisch von den Knöcheln. Ich brach mir hierbei sogar den kleinen Finger, was ich in diesem Augenblick jedoch nicht einmal bemerkte, da es in meinen aufwallenden Gefühlen unterging. Und wirklich gelang es mir nach einiger Zeit, vorbei an der kleinen, mit ihrem kostbaren Blut gefüllten Senke, durch die winzige Öffnung, wenigstens mit der Spitze meiner Hand zu ihr hindurch zu dringen.
Ich konnte zart ihren Kopf ertasten, spürte ihr Haar, klebrig und stumpf, jedoch für mich das Kostbarste, das ich jemals berührt hatte.
Sie reagierte nicht auf meine Berührung, doch ich begann, zärtlich ihren Kopf zu kraulen und lauschte auf ihre schwachen Atemzüge.
Zeit verging, ohne dass ich fähig war, ihr Verstreichen noch wahrzunehmen. Schwache Geräusche durchbrachen immer wieder unsere heilige Stille, ohne dass eine merkliche Veränderung eintrat. Irgendwann erlosch meine Lampe, von mir unbemerkt. Meinen Körper spürte ich schon lange nicht mehr, ich existierte nur noch als verlorene Seele im Dunkel, konzentriert einzig auf die Fingerspitzen meiner Hand, mit welcher ich die Verbindung zu ihr aufrecht erhielt.
Mir wurde klar, dass dies ein Augenblick war, der ewig andauern würde.

Irgendwann in dieser zeitlosen Leere verebbten Janas langsame, schwache Atemzüge vollends und das letzte Bisschen Wärme entschwand aus ihrer Haut. Es geschah still und völlig undramatisch. Ich war darauf vorbereitet und es waren keine Tränen mehr in mir verblieben, die ich hätte vergießen können. So streichelte ich sie einfach weiter und hielt an ihr fest, denn sie war der einzige Halt, der mir in der Welt verblieben war.

Es ist mir bis heute unmöglich nachzuvollziehen, wie lange ich in diesem Loch verschüttet war und ich habe auch niemals versucht, es wirklich herauszufinden, denn es hatte keine Bedeutung.
Das Bild eines Mannes, der auf einer Trage aus den Trümmern geschleppt wurde, bekleidet mit den letzten, kaum noch erkennbaren Resten einer Uniform, bewegungsunfähig, in Krämpfen verkrümmt, heulend wie ein kleines Kind aus einem Schmerz heraus, der keine körperlichen Ursachen hatte, jagte durch alle Medien. Doch ich schämte mich für keine der Tränen, die ich vergoss, denn sie fielen für ein Mädchen, das sie verdient hatte und das kaum ein anderer beweinen würde.

Bis heute weiß ich nicht einmal, wie Jana ausgesehen hatte. Ich hatte weder ihren Körper gesehen, als sie ihn bargen, noch existierten Bilder von ihr, da diese alle unwiederbringlich in den Ruinen vernichtet worden waren. Ich sprach niemals mit Menschen, die sie gekannt hatten und nicht einmal ihre Beisetzung vermochte ich zu besuchen, da meine Verletzungen mich an das Klinikbett fesselten. Doch all dies war mir auch nicht wichtig, denn so wie ich sie kennen gelernt hatte, blieb sie in meinem Gedächtnis präsent, als lägen wir noch heute gemeinsam beisammen in unserer Hilflosigkeit. Ihre unglaublich schönen, jungen Augen, das Gefühl ihrer zarten Haare unter meinen Fingerspitzen und nicht zuletzt ihre traurige, sanfte Stimme begleiteten mich fortan und veränderten mein Leben grundlegend.
Diese Erzählung soll nicht mir gelten oder dem was ich erreicht habe, doch ich erachte es als notwendig, zumindest zu erwähnen, dass ich in den vielen Jahren, die diesem Ereignis folgten, das einer Wiedergeburt gleichkam, meinen Beruf aufgab, nicht jedoch das Bestreben, Menschen zu helfen. Ich war an ihrem Tod nicht zerbrochen, sondern gewachsen, was ich als ihr letztes Geschenk an mich betrachtete, das ich nicht für mich alleine behalten durfte. Das hielt mich auf verschiedenste Weise bis heute stetig beschäftigt und ich durfte vielen Menschen wieder Mut und Hoffnung zurück geben, auch unglücklichen Kindern wie ihr. Ich hoffe, dass Jana dies als meine Wiedergutmachung für die missglückte Rettung gutheißen würde.
Dabei war ich immer darauf bedacht, das Gedächtnis an sie auf vielfältige Art aufrecht zu erhalten, es an viele Menschen weiter zu geben und dies Protokoll, welches ich bisher niemals in dieser Ausführlichkeit wiedergegeben habe, soll den Schlussstein in ihrem Denkmal setzen, bevor auch für mich der Weg endlich zu Ende geht.
An manchen Tagen besuchte ich ihre Grabstätte, aber ich redete nicht mit ihr, wie es so viele an den Ruhestätten ihrer Lieben tun, denn ich glaubte weiterhin nicht an ein Leben nach dem Tode, aber es weckte Erinnerungen und ich fühlte mich ihr hier wieder besonders nahe.

Jetzt, da meine letzten Augenblicke gekommen sind, erinnere ich ich wieder ihrer Worte. Auch wenn ich nicht daran glaube, es ist wirklich eine schöne Hoffnung, auf der anderen Seite erwartet zu werden, um endlich wieder mit jenen vereint zu sein, die einem lieb sind und wenn es einen Gott geben sollte, so hoffe ich, dass er mir einen bestimmten Engel mit strahlend blauen Augen entsendet, der mich geleiten wird.
Wenn mein Geist in immer kürzeren Abständen davon dämmert, glaube ich fast, eine lichte Gestalt am Rande meines Bettes sitzen zu sehen, die tröstend auf mich herab lächelt und ich kann sie fast spüren wie damals.
Ich muss mein letztes Protokoll nun zu Ende führen, denn mein Leben schwindet und der Stift droht mir zu entgleiten.
Ich war damals für dich dein Engel, als du einen brauchtest. Sei du nun mein Engel. Gibt mir Kraft bis zum Ende.
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Mardii
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Beitrag27.07.2011 23:22

von Mardii
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Hallo JGuy,

tolles Stück, einmal das Einstellen über den Verlauf von zweieinhalb Jahren, dann die Geschichte selbst. Habe sie in einem Stück durchgelesen, da sie mir beim Graben in den Threads bisher noch nicht untergekommen war. Vom Stil her war sie für mich flüssig geschrieben, ich hatte keine Probleme mit den langen Sätzen.
Die Anschlüsse der einzelnen Abschnitte fügen sich bruchlos aneinander, erstaunlich, wenn man die langen Unterbrechungen bedenkt.
Was mir auffällt ist die Verhältnismäßigkeit der Vorgeschichte, die sich bis zur Hälfte der Geschichte erstreckt. Sie tritt hinter dem Verschüttet-sein Michaels und Janas etwas zurück, was, glaube ich, daran liegt, dass sie sie so wenig oder gar keinen Dialog enthält. Andererseits ist diese Beschreibung sehr intensiv geschrieben, so dass sie nachhaltig auf den anderen Teil einwirkt: Man hat sehr deutlich die katastrophale und ausweglose Situation der Verschütteten vor Augen und kann sich sehr gut darauf konzentrieren, was dort geschieht.
Den Schluss der Geschichte gefällt mir, die Erscheinung Janas im Noch-Leben Michaels.
Gerne gelesen.

Grüße von Mardii


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JGuy
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Beitrag29.07.2011 17:39

von JGuy
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Hallo Mardii

Schön, dass du tatsächlich die Energie und Motivation gefunden hast, alle Teile in einem Rutsch durchzulesen. Ich hatte doch schon befürchtet, dass jeder normale Leser schon am ersten Teil entnervt scheitern würde.

Um so mehr erstaunte mich, zu lesen:
Zitat:
Vom Stil her war sie für mich flüssig geschrieben, ich hatte keine Probleme mit den langen Sätzen.

Wie ich oben schon beschrieb, handelt es sich ja um ein Experiment mit dem etwas altertümlichen Sprachstil und sogar ich selbst habe immer wieder daran gezweifelt, dass der Text flüssig lesbar ist und mich immer wieder gefragt, ob ich es jetzt nicht maßlos übertrieben habe.
Deine Antwort zeigt mir aber, dass dieser Stil doch noch Anhänger findet und wer weiß, vielleicht könnte ich dann ja mal ein größeres Projekt in dieser Art in Angriff nehmen. Spaß gemacht hat es allemal.

Natürlich war die Sprache nicht alles, worum es mir bei diesem Versuch ging. Ich wollte natürlich auch sehen, ob es mir gelingt, eine Erzählung so an den Leser zu bringen, dass dieser gespannt und interessiert weiter liest.
In diesem Sinne ist deine positive Bewertung sehr ermutigend, auch wenn es, wie andere Rezensionen zuvor zeigen, auch noch viel daran zu arbeiten gibt.


Erfreute Grüße von
JGuy


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Hardy-Kern
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Beitrag29.07.2011 18:03
Re: Bleib bei mir (Teil 7)
von Hardy-Kern
Antworten mit Zitat

JGuy hat Folgendes geschrieben:

Aber vielleicht findet sich ja noch jemand, der sich auch die anfänglichen Teile durchlesen möchte und ich hoffe, ich bin in der Lage, zum Weiterlesen zu motivieren.

Nun da verlangst du aber etwas viel. Das macht man nicht!

Hardy
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JGuy
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Beitrag29.07.2011 23:05

von JGuy
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Hardy?
Das ist alles, was du zu sagen hast, wortarm und grußlos?
Warum schreibst du dafür extra eine Antwort und in solch granteligem Ton?
Habe ich dich in irgend einer Weise erzürnt?

Ich habe im Übrigen nicht gefordert, sondern, deutlich, wie ich meinte, eine Hoffnung ausgedrückt.
Du stellst doch auch größere, mehrteilige Texte hier ein.
Hoffst du nicht, dass sie jemand so interessant findet, sie ganz durchzulesen?

Grübelnder Gruß
JGuy


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Pütchen
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Beitrag30.07.2011 00:23

von Pütchen
Antworten mit Zitat

Lieber JGuy,

obwohl die letzten Teile doch einige Zeit her waren, musste ich nicht mehr nachlesen. Der Inhalt war mir noch gegenwärtig, was sehr für deinen Text spricht - er berührt.

Auch diese Fortsetzung hab ich in einem Rutsch verschlungen. Die Länge fiel mir gar nicht auf (auch das spricht für sich).

Es gibt für mich nichts, was ich daran inhaltlich oder stilistisch ändern würde.

Und ich muss auch gestehen, dass ich nicht nach Fehlern gesucht habe, weil ich so gebannt war. Die wenigen Stellen, an denen ich gestolpert bin, führe ich dir noch der Produktivität halber auf:


Zitat:
Aber vielleicht war es in diesem Moment, der, obwohl wir nichts taten, eine tiefe Bindung zwischen uns schuf, auch gar nicht nötig, irgendetwas zu reden.


Diesen Satz musste ich 2 x lesen, weil er doch sehr verschachtelt ist. Auch wenn er durchaus richtig ist. Und mir ehrlich gesagt auch keine bessere Lösung einfällt Laughing


Zitat:
„Hörst du das?“, fragte Jana mit immer noch schwacher Stimme, in der jedoch nun wieder mehr Lebendigkeit schwang. „Meinst du, Komma sie kommen uns holen?“



Zitat:
Lyrisch völlig ungebildet und ignorant wie ich damals war, empfand ich dieses Gedicht, feierlich und voll ehrlichem Gefühl vorgetragen mit ihrer zarten Stimme, dennoch als das Schönste, was ich jemals gehört hatte.


Hier bin ich über das "damals" gestolpert. Hat sich das nach dieser Erfahrung geändert? Hat er sich danach mehr der Lyrik gewidmet?

Weiß aber gar nicht, ob das eigentlich eine Kritik ist, dies fiel mir nur so auf Very Happy

Ansonsten möchte ich mich jetzt eigentlich gerade dafür bedanken, dass ich an dieser berührenden Geschichte teilhaben durfte smile

Sie macht nachdenklich.

Fast bedauere ich, dass es nun zuende ist wink

Liebes Grüßle, Pütchen


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Beitrag30.07.2011 17:06

von Hardy-Kern
Antworten mit Zitat

JGuy hat Folgendes geschrieben:
Hardy?
Das ist alles, was du zu sagen hast, wortarm und grußlos?
Warum schreibst du dafür extra eine Antwort und in solch granteligem Ton?
Habe ich dich in irgend einer Weise erzürnt?
Ich habe im Übrigen nicht gefordert, sondern, deutlich, wie ich meinte, eine Hoffnung ausgedrückt.
Du stellst doch auch größere, mehrteilige Texte hier ein.
Hoffst du nicht, dass sie jemand so interessant findet, sie ganz durchzulesen?
Grübelnder GrußJGuy

Hallo Grübelnder.
Aber sonst läufst du noch rund? 2008, der erste Teil! Schnallst du was ich meine? Das ist Scheiße, trotzdem die Geschichte wirklich gut ist.
Erzürnen? Mich erzürnen nur Leute, die Kritiken ins Forum setzen und selbst nicht in der Lage sind ihre Fantasie zu entwickeln, mal eine gut durchdachte Geschichte zu schreiben.

Zweienhalb Jahre für eine längere Kurzgeschichte?Smile
Denke mal nach. Natürlich bin ich ein Fan für längere Geschichten und in dieser Zeit habe ich etliche geschrieben und zwei Romane fertig gestellt.
Wer längere Geschichten schreiben kann, beweist Intelligenz und Vorausschau.

Wirst sicherlich einen Grund dafür haben zu bummeln. Ich sehe noch mal rein, versprochen!

Hardy
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JGuy
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Beitrag02.08.2011 09:49

von JGuy
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Puetchen, danke schön!
Mehr kann ich dazu eigentlich nicht sagen.  smile extra

Halt doch:
Auf jeden Fall haben mir deine und die Anmerkungen der anderen sehr geholfen. Ich bin schon dabei, an einer endgültigen Version zu arbeiten und werde alle Ratschläge beherhigen. Ich warte mal noch ab, ob es vielleicht noch Anmerkungen gibt und dann wandert das fertige Stück zunächst einmal ins Archiv. Ich denke mal, es wäre Unsinn, das nochmal überarbeitet hier einzustellen.


@Hardy:
Ich denke mal, ich schnalle sehr gut, was du meinst. Jedoch hilft mir die Kritik wenig, da daran nichts zu ändern ist. Natürlich hat sich das kleine Projekt sehr lange hingezogen, aber das hat auch seine Gründe, die weiter oben teilweise erläutert werden. Ich kann dir jedenfalls versichern, dass es kein böser Wille meinerseits war.
Ich wollte sie trotz der langen Bearbeitungszeit aber auch nicht einfach so unvollendet stehen lassen, da sie mir doch sehr ans Herz gewachsen war.
Was hätte ich also im Bezug darauf anders machen können, außer vielleicht das Ganze mittendrin abzubrechen oder gar nicht erst zu schreiben?
Ich verstehe offen gesagt auch nicht, warum dich das so sehr aufregt. Die Geschichte liest sich durch die Zeit die verstrichen ist nicht leichter oder schwerer.
Was ich gar nicht verstehen kann, ist der patzige Ton den du anschlägst und sogar noch steigerst mit Ausdrücken wie: "Das ist Scheiße" und "läufst du noch rund?", den ich hier nicht so gewohnt bin. Da ich dich nicht gut genug kenne, bin ich mir nicht sicher, was ich davon halten soll, bzw. ob es sich um deinen "Stil" handeln soll.

Gruß
JGuy


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Pütchen
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Beitrag06.08.2011 05:26

von Pütchen
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JGuy hat Folgendes geschrieben:
Ich wollte sie trotz der langen Bearbeitungszeit aber auch nicht einfach so unvollendet stehen lassen, da sie mir doch sehr ans Herz gewachsen war.


Na, da hätte ich mich dann auch beschwert, wenn mir das Ende vorenthalten worden wäre lol2


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Hardy-Kern
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Beitrag06.08.2011 16:32

von Hardy-Kern
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Puetchen hat Folgendes geschrieben:
JGuy hat Folgendes geschrieben:
Ich wollte sie trotz der langen Bearbeitungszeit aber auch nicht einfach so unvollendet stehen lassen, da sie mir doch sehr ans Herz gewachsen war.

Na, da hätte ich mich dann auch beschwert, wenn mir das Ende vorenthalten worden wäre lol2

Muss ich jetzt tapfer lächeln. So sind nun mal unsere Moderatoren, sich geschickt aus kleinen Hinweisen heraus schlängeln. Trotz meiner Lebenserfahrung frage ich mich immer, wo man diese Art der "Diplomatie" erlernen kann?

Du willst mir hoffentlich nicht nachdrücklich erklären, dass diese Art Nachreichung des Schlussteiles einer Geschichte dich befriedigt hat?

Mein liebes Pütchen, wäre ich das gewesen, du hättest doch glatt deine Wäscheleine über dem Dorfbrunnen von Baum zu Baum gespannt.
Ich hätte noch gekräht, ein Ei gelegt und wäre als Broiler in einer Pfanne gelandet.

Gestatte bitte, wenn ich auf Grund dieser Vision auch mal lache. lol

Hardy
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Pütchen
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Beitrag06.08.2011 22:39

von Pütchen
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Du kryptischer Hardy, was willst du mir denn sagen? lol2
Ich bitte um Erläuterung.

Bin ich denn deiner Tunesien-Geschichte nicht auch gespannt gefolgt? wink

Was hat denn meine persönliche Lesermeinung nun mit Moderations-"Diplomatie" zu tun? lol2
Texte kommentieren geschieht immer als "Privatmensch" wink

Sorry, JGuy, für Off-Topic - ich bin nur verwirrt Blink


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JGuy
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Beitrag07.08.2011 01:33

von JGuy
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Ich bin auch verwirrt.

Deine Kritik an meinem Text beschränkt sich also darauf, anzuprangern, dass die Fertigstellung lange gedauert hat?

Ich hätte gerne sachliche Kritik zu dem Text gelesen. Ob im Guten oder im Schlechten. Fändest du Fehler, Unzulänglichkeiten, handwerkliche Schnitzer, egal was, du könntest es mir gerne mit Pauken und Trompeten um die Ohren hauen. Dafür habe ich den Text eingestellt. Um Tipps zu bekommen und zu lernen, damit ich an den Schwächen arbeiten kann.

Wie ich bereits erklärt habe und es gerne noch mal ausführlicher tue, war es aufgrund privaten und beruflichen Trubels nicht möglich, die Sache schneller voran zu bringen. Das war auch zu dem Zeitpunkt zu welchem ich das Projekt anfing, nicht absehbar. Ich wollte es auch bewusst nicht erst einmal fertig schreiben und dann komplett einstellen, da ich es ja auch anhand der Kritiken entwickeln wollte. Du kritisierst also einen Punkt, an dem ich zu diesem Zeitpunkt ohnehin nichts mehr ändern kann.

Was sollte ich also aus deiner Kritik lernen, bzw. was sollte ich verbessern?
Nichts mehr schreiben, bzw. nichts mehr hier einstellen, weil meine Zeit immer mal wieder knapp werden könnte?

Zudem sehe ich dein Problem nicht. Es kann doch jeder frei entscheiden, ob er das Projekt lesen möchte oder nicht. Es kann auch jeder frei entscheiden, ob er es jetzt, wo es komplett hier drin steht, ganz lesen möchte, vielleicht über mehrere Tage verteilt oder nur einen Teil, den er kommentiert oder ob er es ganz bleiben lässt. Es ist ja nicht so, dass ich irgend jemanden gezwungen hätte.

Und zumindest Puetchen scheint es ja gefallen zu haben, denn deine Interpretation, dass es sich nur um Diplomatie handeln soll, möchte ich so nicht annehmen, denn sie ist für sie wie für mich verletzend.

Gruß, JGuy


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Murmel
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Beitrag10.08.2011 14:48

von Murmel
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@Hardy: Muss das wirklich sein?


@JGuy: nicht nur dein Durchhaltevermögen ist bewunderndswert, sondern auch die Integrität der Teile, es gibt kaum einen Bruch, obwohl ich den letzten Teil für den gereiferteren halte.

Eine eindringliche und doch leise Geschichte. Gut gemacht!


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Hardy-Kern
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Beitrag10.08.2011 17:25

von Hardy-Kern
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JGuy hat Folgendes geschrieben:
Ich bin auch verwirrt.
Deine Kritik an meinem Text beschränkt sich also darauf, anzuprangern, dass die Fertigstellung lange gedauert hat? JGuy

Erst mal prangere ich überhaupt nichts an. Es ging mir nur um den Zeitrahmen der Fertigstellung und nicht mehr.
Habe doch weiter oben in Fett gepostet, dass mir die Geschichte gut gefällt. Übersehen? Smile

Hallo Kapitänin Pütchen, die Tunesiengeschichte von mir vom Oktober 2007 meinst du? Was soll damit sein, verstehe ich nicht. Steht doch von Anfang bis Ende im Antiquariat nachzulesen. Schön, dass du sie gelesen hast. Smile

Murmel: Hast wohl Recht, konnte ich mir sparen.

Hardy
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