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lupus
Geschlecht:männlichBücherwurm

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Beitrag17.11.2014 12:36

von lupus
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seitenlinie hat Folgendes geschrieben:
Was treibt das Genus denn so in Österreich? Sagt man dort "das Mutti", "das Cola", "das E-Mail", "das Puff"?

 smile


korrekt

hätten wir ein Merkel ... wer weiß? Razz


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lg Wolfgang

gott ist nicht tot noch nicht aber auf seinem rückzug vom schlachtfeld des krieges den er begonnen hat spielt er verbrannte erde mit meinem leben

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"Ich bin leicht zu verführen. Da muss nur ein fremder Mann herkommen, mir eine Eiskugel kaufen und schon liebe ich ihn, da bin ich recht naiv. " (c) by Hubi
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hwg
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Beitrag17.11.2014 13:08

von hwg
Antworten mit Zitat

...die Mutti (Merkel brauchen wir nicht Rolling Eyes ), ... die Cola-Limonade oder das Cola-Getränk... die elektronische Post... das Freudenhaus... Laughing

So unverständlich sprechen und schreiben wir hier ja auch wieder nicht, oder? Wink
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seitenlinie
Geschlecht:männlichReißwolf


Beiträge: 1829

Pokapro 2015


Beitrag17.11.2014 13:08

von seitenlinie
Antworten mit Zitat

Okay, Mutti war wohl Schweiz. Die Neigung zur Koseform macht das kleine "das" sicher so beliebt.


Hier gibt es noch eine spezielle Version vom Duden:
Duden - Wie sagt man in Österreich?
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hwg
Geschlecht:männlichSchreiberling

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Beitrag17.11.2014 13:16

von hwg
Antworten mit Zitat

Dem Dichter und Denker gilt mein bester Dank für
diesen Hinweis.
Für Autorinnen und Autoren, die in Österreich
reüssieren wollen, besonders wichtig! Idea
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lupus
Geschlecht:männlichBücherwurm

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Beitrag17.11.2014 13:37

von lupus
Antworten mit Zitat

hwg hat Folgendes geschrieben:
...die Mutti (Merkel brauchen wir nicht Rolling Eyes ), ... die Cola-Limonade oder das Cola-Getränk... die elektronische Post... das Freudenhaus... Laughing

So unverständlich sprechen und schreiben wir hier ja auch wieder nicht, oder? Wink


bei allem Respekt, aber es macht wenig Sinn, Synonyme zu suchen, nur um den Genus anzupassen, damit er wieder 'stimmt'.

es heißt in Österreich korrekterweise nun mal das Cola, das Puff, die E-Mail.


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Rike Charlotte
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Beitrag17.11.2014 14:00

von Rike Charlotte
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hwg hat Folgendes geschrieben:
Küchlein = Küken (D)* = Kücken (A).
   * Wieder etwas dazugelernt...


 Laughing
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Rike Charlotte
Geschlecht:weiblichEselsohr

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Beitrag17.11.2014 14:03

von Rike Charlotte
Antworten mit Zitat

naja, korrekterweise sind ja auch die aus dem englischen stammenden begriffe im deutschen sächlich:

das e-mail, das computer, das coca-cola usw.

das ist leider alles falsch eingedeutscht worden.
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lupus
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Beitrag17.11.2014 14:25

von lupus
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eingedeutscht werden Begriffe doch über die Verwendung.

Und das in Deutschland eben anders als in der Schweiz oder in Österreich und somit ist das eine hier korrekt, das andere dort. sollte ja an sich kein Problem sein. Kein Österreicher findet es seltsam, wenn es in Deutschland die Cola heißt. Weiß man, ist so und fertig.


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Rike Charlotte
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Beitrag17.11.2014 14:47

von Rike Charlotte
Antworten mit Zitat

ich weiss nicht, wie begriffe eingedeutscht werden - ich hatte jetzt vermutet, dass das über die werbung geschieht. ich persönlich fänds scho schener, wenns sächliche auch sächlich wäre. ist aber nicht so Rolling Eyes
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lupus
Geschlecht:männlichBücherwurm

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Beitrag17.11.2014 15:53

von lupus
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das ist sicher ein Weg, wobei: wieso kommen dann deutsche und österreichische Werbefritzen auf verschiedene Artikel. ich dnke doch, dass das alles auch mit Akzeptanz zu tun hat - alles Vermutungen, nix genaues waß i ned.

Aber: es is natürlich schwierig aus einer Sprache, die kein grammatikalisches Geschlecht kennt, wie etwa das Englische, von 'sächlich' kann irgendwie ja keine Rede sein, oder seh ich das irgendwie verkehrt?


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meerenblau
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Beitrag17.11.2014 16:28

von meerenblau
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Gerade bei Cola finde ich es noch nachvollziehbar:

Die Cola
Die Fanta
Die Sinalco
Die Sprite
Die Mirinda
kurz: Die Brause Smile
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Rike Charlotte
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Beitrag17.11.2014 17:55

von Rike Charlotte
Antworten mit Zitat

Zitat:
die Brause


äh - ist das österreichisches Hochdeutsch für "die Limonade"??
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lupus
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Beitrag17.11.2014 18:10

von lupus
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Brause steht für:

- Brause, kohlensäurehaltige Erfrischungsgetränke
- Brausepulver, Pulver zur Herstellung von Erfrischungsgetränke
- Dusche, Brause als Synonym für Wasseranwendung zur Körperreinigung und Heilbehandlung

allerdings kein Austriazismus, sondern auch Standard-Nord


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Rike Charlotte
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Beitrag17.11.2014 18:39

von Rike Charlotte
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und schon wieder etwas über deutsche lokale unterschiede gelernt, herzlichen dank - mh - na ja, als Westfälin kann ich da nicht allzu viel von mir verlangen - wir wohnen ja etwas hinter'm Mond...
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sleepless_lives
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Beitrag18.11.2014 10:02

von sleepless_lives
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Rike Charlotte hat Folgendes geschrieben:
naja, korrekterweise sind ja auch die aus dem englischen stammenden begriffe im deutschen sächlich:

das e-mail, das computer, das coca-cola usw.

das ist leider alles falsch eingedeutscht worden.

Wie lupus schon erwähnt hat, das ist nicht falsch, da im Englischen die Substantive kein grammatisches Geschlecht haben. Aber selbst wenn, wäre zu diskutieren, wie sinnvoll es wäre, das grammatische Geschlecht aus einer anderen Sprache zu übernehmen. Es ist ja keine den Dingen innewohnende Eigenschaft, sondern beruht auf den Konventionen einer Sprache oder Sprachfamilie. Meist wird es durch den Worttyp bedingt. Übernehmen des grammatischen Geschlechts würde also recht wahrscheinlich zu Inkonsistenzen führen. Nicht dass das Deutsche nicht schon voll davon wäre, was Deutschlernende praktisch dazu zwingt, für jedes Substantiv das Geschlecht mitzulernen, aber zumindest Muttersprachler scheinen die löchrigen Regeln noch irgendwie als Sprachgefühl repräsentiert zu haben.


_________________
Es sollte endlich Klarheit darüber bestehen, dass es uns nicht zukommt, Wirklichkeit zu liefern, sondern Anspielungen auf ein Denkbares zu erfinden, das nicht dargestellt werden kann. (Jean-François Lyotard)

If you had a million Shakespeares, could they write like a monkey? (Steven Wright)
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Merlinor
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Wohnort: Bayern
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Beitrag18.11.2014 15:45

von Merlinor
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Hallo Leute

Das Sprachgefühl unterliegt einem ständigen Wandel.
Als ich jung war, sagte man auch in Bayern: "Gib mir bitte ein Cola".
"Eine Cola" wurde erst später daraus.
Mit der "Limonade" war es ähnlich. Man sagte üblicherweise "das Limo", oder noch bayerischer "das Kracherl".
Also wollten wir Kinder eben "ein Limo" haben und keine "Limonade".

Allerdings hieß es schon damals auch "die Fanta (Bluna, Sinalco)", vielleicht, weil das im Denken der Leute eben "richtige Limonade" war und kein einfaches "Kracherl", etwas städtisches halt und deshalb auch feiner und teurer.
Aber das ist eine andere Geschichte.

Warum ein österreichischer Schriftsteller in seinen Romanen keine "Austriazismen" verwenden sollte, erschließt sich mir nicht.
Wenn seine Geschichte ohnehin in Österreich spielt, sollte das gar kein Thema sein.
Sicher, wenn die Geschichte in Hamburg spielt, ist auch er besser beraten, das eine oder andere Wort Platt einzustreuen und besondere österreichische Ausdrucksweisen und Benennungen zu meiden.
Aber selbst dann muss er als Autor seine österreichischen Wurzeln doch nicht verbergen.
Österreichisches Hochdeutsch ist schließlich nicht umsonst dem Schweizer Hochdeutsch und dem Bundesdeutschen Hochdeutsch als nationale Standardsprache gleichgestellt.

Das ist alles ein Frage einfachen Fingerspitzengefühls.

Als Bayer geht es mir in manchen Dingen ja ähnlich: Ich muss dann auch von "Brötchen" schreiben und darf nicht den bayerischen Begriff "Semmel" verwenden, obwohl der durchaus als Hochdeutsch gelten würde und ich muss mir eben genau überlegen, wie groß das Bier an der örtlichen Biertheke meines Romans sein darf und ob dazu eventuell gar ein Schnaps getrunken werden muss, oder ob es einfach eine bayerische "Halbe" sein darf.


LG Merlinor


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„Ich bin fromm geworden, weil ich zu Ende gedacht habe und nicht mehr weiter denken konnte.
Als Physiker sage ich Ihnen nach meinen Erforschungen des Atoms:
Es gibt keine Materie an sich, Geist ist der Urgrund der Materie.“

MAX PLANCK (1858-1947), Mailand, 1942
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hwg
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Alter: 80
Beiträge: 498
Wohnort: A 8786 Rottenmann


Beitrag18.11.2014 16:04

von hwg
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Kein Wunder also lieber
Merlinor, dass sich die
meisten Steirer - so wie
ich auch -  mit den
Bayern sehr gut verstehen! Laughing
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lupus
Geschlecht:männlichBücherwurm

Alter: 56
Beiträge: 3913
Wohnort: wien



Beitrag18.11.2014 16:08

von lupus
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Merlinor hat Folgendes geschrieben:


Das Sprachgefühl unterliegt einem ständigen Wandel.


Sprache unterliegt generell einem Wandel, der in dem von dir beschriebenen Fall wahrscheinlich doch das Ergebnis von 'Kulturdiffusion' ist. Eine Bewertung dieses Prozesses ist schwierig, zumal ohnehin nicht leicht zu beeinflussen, aufzuhalten. Revidierbar scheint er mir keinesfalls zu sein.

wie auch immer, in den anderen Punkten hast du sicher recht und Leute wie Wolf Haas tragen zumindest dazu bei, diese Gedanken in die große weite Welt des Nordens zu transportieren, wobei ich nicht denke, dass das Teil seiner Motivation ist - er schert sich einfach nicht (kann es sich auch leisten).


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Corydoras
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Beitrag04.08.2016 13:12

von Corydoras
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Ich möchte diesen uralten Thread aufgreifen, weil es ein Thema ist, das mich auch beschäftigt.

Zunächst einmal finde ich es sehr befremdlich, wenn deutsche Muttersprachler sagen, dass sie andere Ecken des deutschsprachigen Gebiets nicht verstehen. Wie bitte?
Ich dachte wir hier lieben alle unsere Sprache und ihre Facetten, und das schließt nun einmal alle drei heute gebräuchlichen deutschen Hochsprachen mit ein.

Warum ich jetzt eigentlich hier bin ist etwas anderes... Ich habe mich zwar von den Ausdrücken her zähneknirschend beim Bundesdeutschen Standarddeutsch angebiedert (beispielsweise kam ich um ein Kissen nicht umhin...), aber bei der Grammatik hört bei mir dann jeder Spaß auf.

Ich bin ein Liebhaber korrekter Rechtschreibung und Grammatik und ich brächte es einfach nicht übers Herz, in einer Grammatik zu schreiben, die in meinem Land schlichtweg falsch ist.

Daher SIND die Charaktere in meinem Buch gestanden/gelegen/gesessen. Weil schrieb ich stattdessen "haben", dann ist das nicht einfach nur seltsam, sondern in Österreich inkorrekt.

Jetzt kommt das in meinem Roman vielleicht an ca. zehn Stellen vor, ist also sicher das allerkleinste Übel da drinnen. Es wäre mir aber trotzdem aufgrund meiner Identität, Schulbildung, etc.... wichtig, dass das beibehalten wird. Ob ich damit aber einen Lektor überzeugen kann? Weiß da ein Österreicher was dazu?


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Piratin
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Beitrag04.08.2016 14:11

von Piratin
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Ob es in Österreich inkorrekt ist, kann ich nicht beurteilen, denn ich dachte, auch hier wird sich nach dem Duden gerichtet:
Zitat von www.duden.de:
Perfektbildung mit „haben“ oder „sein“


Die meisten Verben bilden das Perfekt mit haben, nur eine abgrenzbare Gruppe von intransitiven Verben bildet das Perfekt mit sein. Das haben-Perfekt ist also der Normalfall.

 Intransitive Verben, die den Übergang in einen neuen Zustand bezeichnen, bilden das Perfekt mit sein: Der Dieb ist spurlos verschwunden. Die Rosen sind wundervoll aufgeblüht.

 Viele Bewegungsverben können das Perfekt sowohl mit haben als auch mit sein bilden, also z. B. ich habe geschwommen – ich bin geschwommen, sie hat gejoggt – sie ist gejoggt. Werden diese Verben allerdings mit einer Richtungs- oder Ortsangabe verbunden, ist nur die Perfektbildung mit sein möglich: Sie ist gestern nach Mannheim gefahren. Wir sind ein bisschen durch die Innenstadt gebummelt.
 Generell nimmt bei den Bewegungsverben die Perfektbildung mit sein zu, also eher Wir sind den ganzen Tag geklettert oder Sie ist schon viele Bahnen geschwommen.

 Ausschließlich mit sein gebildet werden inzwischen die Verben gehen und reisen.
 Übrigens gibt es bei bestimmten Verben interessante regionale Unterschiede. Während man im Norden z. B. Ich habe gelegen/gestanden/gesessen sagt, heißt es in Süddeutschland, Österreich und der Schweiz Ich bin gelegen/gestanden/gesessen.

Wobei ich für mich gesprochen sagen muss, dass mich ein: ich bin gestanden irritiert und mir ein: ich habe gestanden deutlich näher liegt.
Aber faktisch, geht beides.


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Corydoras
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Beitrag04.08.2016 14:31

von Corydoras
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Das steht deswegen so im Duden, weil in jedem Land jeweils eines korrekt und das andere inkorrekt ist. (bzw. richtiger sollte ich hier "Sprachraum" sagen, weil sich ja in Bayern oftmals die Grammatik mit der österreichischen überlappt)

Mich irritiert ein "ich habe gestanden" auch (das funktioniert in Österreich nur beim Verb "gestehen"), weil es grammatikalisch in meiner Sprache nicht erlaubt ist, darum schreib ichs ja nicht in meinen Text.

Ich will auch gar nicht diskutieren, wessen Hochdeutsch nun "richtiger" ist (weil darauf gibt es schlichtweg keine Antwort), sondern mich interessiert nur, wie ein Lektor so etwas handhaben würde.


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Piratin
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Beitrag04.08.2016 15:45

von Piratin
Antworten mit Zitat

Da ich auch lektoriere, ändere ich auf "habe gesehen, gestanden, gegessen" und mache eine Anmerkung dazu. Insbesondere, wenn es sich um ein Lektorat einer Übersetzung handelt. Wenn es ein regional im Süden verankerter Roman ist, dann kommt es drauf an, wie es gewünscht ist.

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