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Rainer Prem Reißwolf
R Alter: 66 Beiträge: 1270 Wohnort: Wiesbaden
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R 07.08.2014 16:03 Der zündende Funke von Rainer Prem
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Hallo,
mein Hauptproblem beim Schreiben ist mein ziemliches Unvermögen, mir offene verbale Konflikte auszudenken. Deswegen frage ich mal hier wegen einer Situation, wo mir mal wieder der zündende Funke nicht einfallen will.
Zeit: Der Dreißigjährige Krieg
Ort: Freiberg im Erzgebirge
Situation: Eine Garnison aus ca. 300 meist ungarischen und polnischen Söldnern ist im Schloss Freudenstein einquartiert. Nach dem Tod des Kurfürsten blieben die Versorgungslieferungen aus, und die Söldner begannen, in der Stadt zu plündern, und gerne auch mal im Suff Frauen zu vergewaltigen oder Männer zusammenzuschlagen.
Der Stadtrat hat ihnen zwar eine Lieferung zukommen lassen, möchte sie aber lieber heute als morgen aus der Stadt haben.
Im Schutz der Dunkelheit hat sich eine Kompanie der Stadtmiliz hinter einer Brustwehr verschanzt und blockiert damit das Burgtor. Sie wollen auf keinen Fall den ersten Schuss abgeben.
Die Söldner haben nur ca. 50 Musketen, aber zwei kleine Kanonen auf der Wehrmauer stehen, mit denen sie der Miliz schnell Beine machen könnten. Der Oberst will aber eigentlich auch keinen heißen Krieg riskieren.
Um das Schloss zieht sich ein gut gefüllter Wassergraben, aber die Zugbrücke ist derzeit unten.
Problem: Ich brauche ein Ereignis, das die Schießerei auslöst. Gegenseitige Beschimpfungen wären ein gutes Vorspiel, aber auch hier fällt mir nichts richtiges ein. Weiß jemand, wie man Polen oder Ungarn so beleidigen kann, dass sie anfangen zu schießen?
Danke im Voraus
Rainer
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Constantine Bücherwurm
Beiträge: 3311
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07.08.2014 16:25
von Constantine
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Hallo Rainer,
manchmal bedarf es keines direkten Schlagabtausches mit Worten/Streites, dass sich der erste Schuss löst. Bei 300 Söldnern wird vielleicht ein Heißsporn dabei sein, der die angespannte Lage durch die Miliz nicht mehr aushält und (ungeduldig) den ersten Schuss tätigt.
Schon in einer kleineren Gruppe kann einer der Gruppe aus Versehen oder aus Übermüdung, Ungeduld oder Ähnlichem losschießen, dann schießt jemand zurück oder alle aus der Gruppe machen es dem Initiator gleich. Bei 300 Männern/Söldnern, die sich verteilt haben, ist die Kommandoübermittlung schwieriger und der Befehl "nicht schießen" könnte untergegangen sein oder aufgrund von Übermüdung, Ungeduld, Stress nicht wahrgenommen worden sein/überhört worden sein und ein Schuss fällt.
LG,
Constantine
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Stefanie Reißwolf
Beiträge: 1735
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07.08.2014 17:36
von Stefanie
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Auch ein Versehen wäre denkbar, einem Soldaten fällt die Waffe aus der Hand, ein Schuss löst sich, die anderen schießen "zurück".
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Circum Klammeraffe
Alter: 34 Beiträge: 814
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07.08.2014 18:22
von Circum
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Stefanie hat Folgendes geschrieben: | Auch ein Versehen wäre denkbar, einem Soldaten fällt die Waffe aus der Hand, ein Schuss löst sich, die anderen schießen "zurück". |
Sowas gibt es mit Sicherheit, aber als Leser würde ich mich betrogen fühlen. Es soll schon alles so passieren, wie es passieren muss. Unweigerlich.
Constantine schlägt vor, was ich auch gedacht hätte. Ungeduld, Übermut oder Übermüdung sind gute Auslöser.
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seitenlinie Reißwolf
Beiträge: 1829
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08.08.2014 10:09
von seitenlinie
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Hallo Rainer,
das Setting ist mir noch nicht ganz klar.
Welche Tageszeit haben wir, ist es noch dunkel?
Wo steht die Stadtwache, auf der anderen Grabenseite? Wurde sie nicht bemerkt? Warum ist die Zugbrücke unten?
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Rainer Prem Reißwolf
R Alter: 66 Beiträge: 1270 Wohnort: Wiesbaden
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R 08.08.2014 10:48
von Rainer Prem
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Hallo,
seitenlinie hat Folgendes geschrieben: | Hallo Rainer,
das Setting ist mir noch nicht ganz klar.
Welche Tageszeit haben wir, ist es noch dunkel?
Wo steht die Stadtwache, auf der anderen Grabenseite? Wurde sie nicht bemerkt? Warum ist die Zugbrücke unten? |
Vorgeschichte: Tagsüber veranstaltet die Stadtmiliz eine Übung in Sichtweite der Schlossmauern. Sie fahren eine Reihe von Baumstämmen auf, an denen sie Zielscheiben befestigen. Dann wird marschiert und geschossen, was einen recht peinlich-dilletantischen Eindruck hinterlässt - da ist nur ein Teil gespielt, weil die Männer zwar mit ihren Waffen umgehen können, aber von Marschieren sehr wenig Ahnung haben.
Nach Einbruch der Dunkelheit bauen sie aus den Baumstämmen eine Brustwehr quer über den Schlossplatz, was natürlich nach einiger Zeit bemerkt wird, und den Befehlshaber auf die Mauer ruft, der dann auch befielt, die Kanonen zu laden.
Die Beleuchtungsverhältnisse sind mit noch nicht ganz klar. Am Tor und auf der Mauer werden erst einmal Laternen brennen, möglicherweise werden dann auch Fackeln entzündet, um das Gefechtsfeld besser zu beleuchten. Die Jungs unten haben natürlich keine Lichter.
Die Zugbrücke ist unten, weil ein Teil der Garnison auf "Landurlaub" ist. Grundsätzlich schätzen die Befehlshabenden die Stadtmiliz nicht als Bedrohung ein.
Geplant ist jetzt eigentlich dass ein Ultimatum überbracht wird, um die Garnison unblutig zum Abzug zu bewegen.
PS: Das Fallenlassen eines geladenen Vorderladers führt übrigens nicht dazu, dass sich ein Schuss löst. Dazu müsste das Radschloss gespannt, bzw. die Lunte eines Luntenschlosses entzündet werden. Danach muss auch noch Pulver aufgeschüttet werden, erst dann ist die Waffe scharf.
Grüße
Rainer
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seitenlinie Reißwolf
Beiträge: 1829
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08.08.2014 11:12
von seitenlinie
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Die Stadtmiliz befindet sich schon auf dem Schlossplatz, wo sie mühelos niedergeschossen werden kann?
Ich dachte, sie hätten draußen vor der Brücke Stellung bezogen ...
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Rainer Prem Reißwolf
R Alter: 66 Beiträge: 1270 Wohnort: Wiesbaden
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seitenlinie Reißwolf
Beiträge: 1829
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08.08.2014 16:18
von seitenlinie
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Hallo Rainer,
das war ein Missverständnis. Ich dachte, du meinst mit Schlossplatz den Schlosshof. Gab es einen Schlossplatz schon
zur Zeit deiner Geschichte? Ich hatte vorher eine Zeichnung ohne Platz gesehen.
http://www.schloss-freudenstein.net/wp-content/uploads/schlossfreudensteinnet/2010/09/schloss-freudenstein-startseite.jpg
Im Prinzip hat ja niemand Interesse an einem echten Krieg zwischen den Parteien. (Die Bürgermiliz der Stadt
wäre auch viel zu schwach. Ich vermute, das ist so eine Truppe aus Stadtwache und Bürgerwehr.)
Das ist auch nicht geplant, oder?
Wenn ich das richtig verstehe, würde es nur ein kleines Scharmützel zwischen einzelnen Soldaten geben. Was die
Befehlshaber vermutlich beenden würden.
Die Bürgermiliz ist m.E. nur eine Drohgebärde. Ich könnte mir vorstellen, dass parallel Verhandlungen laufen, wo die
Stadt auch einen materiellen Anreiz für den Abzug anbietet.
Die Oberbefehlshaber wären in dem Fall nicht vor Ort, als es zur Auseinandersetzung kommt.
Von der Entfernung her ist es für einen echten Disput etwas zu weit.
Vielleicht stehen einzelne Söldner auf dem Wehrgang, grölen und provozieren. Einer davon hat sich besonders bei
Gewalttaten hervorgetan. Von den bewaffneten Bürgern pirscht sich einer (oder pirschen sich zwei) dicht an die Mauer
heran. Er/sie hat/haben einen sehr persönlichen Grund zur Rache. (Mord/Vergewaltigung an/von Familienmitgliedern).
Vielleicht ist das Wasser nicht so tief oder von der Brücke aus fällt der 1. Schuss und es erwischt den Übeltäter.
Seine Kumpane eröffnen sofort das Feuer in die Dunkelheit.
Geht das in die richtige Richtung?
Gruß,
Carsten
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Rainer Prem Reißwolf
R Alter: 66 Beiträge: 1270 Wohnort: Wiesbaden
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R 08.08.2014 21:50
von Rainer Prem
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Hallo,
Das ist doch der Platz. Da stehen halt noch ein paar verstreute Bäume herum, die stören doch nicht.
Okay, die Leute auf der Mauer werden gleich eine böse Überraschung erleben, weil irgendwelche "Bösewichter" denen das Schwarzpulver für die Kanonen gegen eines mit viel zu hohem Schwefelgehalt ausgetauscht haben ...
Deswegen brauche ich halt eine gute Provokation, damit die Jungs ihre Kanonen auch wirklich abfeuern.
seitenlinie hat Folgendes geschrieben: | Wenn ich das richtig verstehe, würde es nur ein kleines Scharmützel zwischen einzelnen Soldaten geben. Was die
Befehlshaber vermutlich beenden würden.
Die Bürgermiliz ist m.E. nur eine Drohgebärde. Ich könnte mir vorstellen, dass parallel Verhandlungen laufen, wo die
Stadt auch einen materiellen Anreiz für den Abzug anbietet.
Die Oberbefehlshaber wären in dem Fall nicht vor Ort, als es zur Auseinandersetzung kommt.
Von der Entfernung her ist es für einen echten Disput etwas zu weit.
Vielleicht stehen einzelne Söldner auf dem Wehrgang, grölen und provozieren. Einer davon hat sich besonders bei
Gewalttaten hervorgetan. Von den bewaffneten Bürgern pirscht sich einer (oder pirschen sich zwei) dicht an die Mauer
heran. Er/sie hat/haben einen sehr persönlichen Grund zur Rache. (Mord/Vergewaltigung an/von Familienmitgliedern).
Vielleicht ist das Wasser nicht so tief oder von der Brücke aus fällt der 1. Schuss und es erwischt den Übeltäter.
Seine Kumpane eröffnen sofort das Feuer in die Dunkelheit.
Geht das in die richtige Richtung?
Gruß,
Carsten |
Auf der anderen Seite hört sich das als Alternative auch gut an. Ich werde mal mit den Möglichkeiten herumprobieren.
Grüße
Rainer
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seitenlinie Reißwolf
Beiträge: 1829
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09.08.2014 11:10
von seitenlinie
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Rainer Prem hat Folgendes geschrieben: |
Okay, die Leute auf der Mauer werden gleich eine böse Überraschung erleben, weil irgendwelche "Bösewichter" denen das
Schwarzpulver für die Kanonen gegen eines mit viel zu hohem Schwefelgehalt ausgetauscht haben ...
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In dem Fall würde die Truppe der Stadtmiliz gezielt provozieren.
Einige von ihnen wissen davon, oder nur der Befehlshaber der kleinen Gruppe.
Zusätzlich könnte man den Söldnern ein Fass Wein hinstellen, was sie natürlich leer machen.
Die Provokation könnte im Singen von Liedern bestehen, die bei der Gegenseite verpönt sind.
Bei Tageslicht wird gern der nackte A... gezeigt. Oder man schmäht den König, nennt ihn einen Bastard.
Das Verbrennen von Fahnen war sicher damals schon wirkungsvoll.
Beliebt sind auch Vogelscheuchen in der Uniform des Gegners. Als Steigerung kann man sie anzünden.
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Rainer Prem Reißwolf
R Alter: 66 Beiträge: 1270 Wohnort: Wiesbaden
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BirgitJ Klammeraffe
Beiträge: 650 NaNoWriMo: 51762 Wohnort: DD
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10.08.2014 14:12
von BirgitJ
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Hallo Rainer,
hast du schon mal versucht die Szene zu schreiben? Anzufangen und zu sehen, was sich entwickelt, ob einer schießt, oder die Sache anders ausgeht?
Meine Figuren entwickeln schon mal ein Eigenleben und das ist manchmal ist das besser, als alles was ich mir vorher ausgedacht habe. Lass sie doch einfach mal machen. Ansonsten würde ich dazu tendieren, dass einem der Finger ausrutscht, und du bist erstmal über diese Stelle hinweg.
Beste Grüße
BirgitJ
_________________ "Das Geheimnis der Baumeisterin" Aufbau Taschenbuch Juli 2021
"Die Maitresse" Aufbau Taschenbuch Juli 2020
"Das Erbe der Porzellanmalerin" Aufbau Taschenbuch Juni 2019
"Das Geheimnis der Zuckerbäckerin" Aufbau Taschenbuch Oktober 2018
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"Der Duft des Teufels" Aufbau Taschenbuch Juli 2017 |
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Rainer Prem Reißwolf
R Alter: 66 Beiträge: 1270 Wohnort: Wiesbaden
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R 10.08.2014 17:41
von Rainer Prem
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Hallo,
BirgitJ hat Folgendes geschrieben: | Hallo Rainer,
hast du schon mal versucht die Szene zu schreiben? Anzufangen und zu sehen, was sich entwickelt, ob einer schießt, oder die Sache anders ausgeht?
Ja. Leider stand ich dann voll auf dem Schlauch, als die Leute eigentlich anfangen mussten, aufeinander zu schießen, aber keiner einen Grund dafür hatte.
Meine Figuren entwickeln schon mal ein Eigenleben und das ist manchmal ist das besser, als alles was ich mir vorher ausgedacht habe. Lass sie doch einfach mal machen. Ansonsten würde ich dazu tendieren, dass einem der Finger ausrutscht, und du bist erstmal über diese Stelle hinweg.
Geht mir meistens auch so, nur hier hat es nicht geklappt. Ich denke, ich muss nochmal acht Stunden zurückgehen, und die ganzen Aktionen mit gegenseitigen Beleidigungen untermalen, bis die Situation kurz vor dem Kochen ist.
Beste Grüße
BirgitJ |
Vielen Dank für den Kommentar.
Rainer
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