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Nothingface Gänsefüßchen
Alter: 34 Beiträge: 40
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30.12.2012 03:17 Wann Absatz? Wann Leerzeile? von Nothingface
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Hi Leute,
Meine Frage erklärt sich hoffentlich schon in der Überschrift.
Also, wann macht ihr Absätze und wann lasst ihr eine Zeile aus?
Ich persönlich, setze einen Absatz, wenn ich zum Beispiel beschreibe, wie jemand etwas tut und dann plötzlich was neues passiert:
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John räumte sein Zimmer auf. Er legte die Socken ins Regal, faltete seine Hosen, xyxyxyxyxyxyxyxyxyxyxyxyxyxyxyxyxyxyxy
Auf einmal sprang die Tür auf und seine Mutter kam hinein.
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Eine Leerzeile würde ich dann lassen, wenn ich einen Schauplatzwechsel (z.B. von Schlafzimmer zu Küche) habe. Oder wenn der Protagonist sich einige Gedanken macht und der Text dann vom Theoretischen zurück ins Geschehen springt.
Ist das ein guter Ansatz oder macht ihr das anders?
Danke!
_________________ Ich habe das Gefühl, wir haben die Frage nach dem Sinn des Lebens gar nicht mehr nötig. Warum also Leben unterstützen? |
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Fahrender Gaukler Grundgütiger
Alter: 40 Beiträge: 2697 Wohnort: Irgendwo in meinem Geiste
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30.12.2012 05:20
von Fahrender Gaukler
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Hallo!
Leerzeilen mache ich grundsätzlich nur für Texte im Forum - zwecks Lesefreundlichkeit -, nicht aber im eigentlichen Manuskript. Mit zwei Ausnahmen jedoch: Zum einen, wenn eine in sich abgeschlossene Rückblende beginnt (bzw. endet) und zum anderen, wenn ein Perspektivenwechsel anliegt. Beispielsweise eine Szene, die man aus den Augen des Bösewichts heraus beobachtet. Sonst, wie gesagt, keine Leerzeilen. Die sind bei Lektoren nicht sehr beliebt, habe ich mir sagen lassen.
Absätze setze ich nach Gefühl, wenn ich der Meinung bin, der Fokus der Szene habe sich geändert, zB. von einer Personenbeschreibung hin zu einer Aktion. Meine Faustregel: Wenn der nachfolgende Satz inhaltlich nichts oder nur wenig mit dem vorangegangen zu tun hat -> Absatz. Der inhaltliche oder formelle Fokus ändert sich zwar ständig, was relativ häufig gesetzte Absätze zur Folge hat, aber aus zahlreichen Büchern kenne ich es nicht anders. Daher kann das so falsch eigentlich nicht sein.
_________________ Trenne dich nicht von deinen Illusionen. Wenn sie verschwunden sind, wirst du weiter existieren, aber aufgehört haben zu leben.
(Mark Twain) |
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Schreibmaschine Klammeraffe
Beiträge: 529
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30.12.2012 06:59
von Schreibmaschine
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Mir wurde es vollgendermaßen beigebracht:
Gibt es einen Wechsel in der Person (also was sie tut oder sagt) -> Absatz.
Gibt es einen Wechsel der Sichtweise/ des POV - > Szenenwechsel (evtl. sogar Kapitelwechsel).
Gibt es einen Ortwechsel -> Szenenwechsel oder aber zumindest Absatz.
Gaukler hat recht: Leerzeichen haben in (professionellen) Manuskripten mit wenigen Ausnahmen nichts zu suchen. Eine Rückblende wäre z.B. eine Situation, wo auch ich über Leerzeichen nachdenken würde.
Für dein Beispiel würde das also heißen, dass du es (was die Absätze betrifft) richtig gemacht hast.
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Gast
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30.12.2012 15:00
von Gast
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Leerzeichen setzt man nach jedem Wort, das ausgeschrieben wurde.
Leerzeilen markieren den Absatz so:
blah, blah, blah, blah, blah, blah, blah, blah, blah, blah, blah, blah, blah, blah, blah, blah, blah, blah, blah, blah, blah, blah, blah, blah, blah, blah, blah, blah, blah, blah.
Leerzeile
blah, blah, blah, blah, blah, blah, blah, blah, blah, blah, blah, blah, blah, blah, blah, blah, blah,blah, blah, blah, blah, blah
Eine neue Zeile bzw. einen Zeilenumbruch innerhalb eines Absatzes setzt man in der Regel immer dann, wenn sich der Fokus auf etwas anderem richtet: andere Person, andere Umgebung, andere Zeit, andere egal was.
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Nothingface Gänsefüßchen
Alter: 34 Beiträge: 40
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30.12.2012 21:41
von Nothingface
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Oh, gut zu wissen, dass Leerzeilen nicht so gern gesehen sind.
Dann muss ich meine Manuskripte noch mal überarbeiten
Ich bin ein Fan von Leerzeilen, der Übersicht halber. Aber dann lass ich die weg, falls ich mal was verschicken sollte.
_________________ Ich habe das Gefühl, wir haben die Frage nach dem Sinn des Lebens gar nicht mehr nötig. Warum also Leben unterstützen? |
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Jenni Bücherwurm
Beiträge: 3310
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30.12.2012 21:54
von Jenni
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Schreibmaschine hat Folgendes geschrieben: | Mir wurde es vollgendermaßen beigebracht:
Gibt es einen Wechsel in der Person (also was sie tut oder sagt) -> Absatz.
Gibt es einen Wechsel der Sichtweise/ des POV - > Szenenwechsel (evtl. sogar Kapitelwechsel).
Gibt es einen Ortwechsel -> Szenenwechsel oder aber zumindest Absatz.
Gaukler hat recht: Leerzeichen haben in (professionellen) Manuskripten mit wenigen Ausnahmen nichts zu suchen. Eine Rückblende wäre z.B. eine Situation, wo auch ich über Leerzeichen nachdenken würde.
Für dein Beispiel würde das also heißen, dass du es (was die Absätze betrifft) richtig gemacht hast. |
Aber was bedeutet das dann für dich, ein Szenenwechsel? Lässt du vor einer neuen Szene eine Leerzeile (das tue ich nämlich und frage mich gerade, ob das überhaupt richtig ist)? Oder gar einen Seitenumbruch? Oder Sternchen/Kringel/Gedöns?
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Nothingface Gänsefüßchen
Alter: 34 Beiträge: 40
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30.12.2012 23:01
von Nothingface
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Ja, die Sternchen sehe ich auch oft, bei Manuskripten meiner Freunde.
Ich lasse, zum Beispiel eine Leerzeile, wenn ein Zeitsprung passiert. Und da ist es egal, ob der Sprung in eine Rückblende übergeht, oder einfach nur beschreibt, wie jemand im Bett liegt und einen Satz weiter die Türen einer Bibliothek aufstößt.
Eine Leerzeile war für mich immer vergleichbar mit einem Szenenwechsel beim Film.
Nicht zu verwechseln mit einem Schnitt (Also Person A spricht -> "schnitt/Absatz" -> Person B spricht)
Aber wenn die Handlung dann zum Beispiel von diesen beiden Personen weggeht und ein Dritter beschrieben wird, der eine Straße entlang geht, würde ich eine Leerzeile lassen.
Vielleicht würde ich sogar ne Leerzeile lassen, wenn diese Person nur draußen steht und den beiden durch ein Fenster zusieht.
Also Bei Szenen-, Zeit- und Protawechsel.
Aber wie gesagt, ich kann gut nachvollziehen, dass Lektoren das nicht so gern haben, denn wie man ja hier schon im Thread sieht, macht das jeder unterschiedlich.
_________________ Ich habe das Gefühl, wir haben die Frage nach dem Sinn des Lebens gar nicht mehr nötig. Warum also Leben unterstützen? |
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Murmel Schlichter und Stänker
Alter: 68 Beiträge: 6367 Wohnort: USA
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02.01.2013 16:07
von Murmel
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Sternchen und Gedöns stammen aus Zeiten des Nicht-digitalen Drucks und zeigen an, dass ein Abstand durch Leerzeilen eingefügt werden soll. Sie sind Druckersteuerungen, genau wie früher Kursivschrift durch Unterstreichen angezeigt wurde.
Blahblah wurde damit zu Blahblah
Du gibst dein Manuskript ab ohne Leerzeilen dazwischen, Szenenwechsel oder Leerzeilen kannst du mit * oder # oder Gedöns anzeigen. Du kannst einen Einzug am Absatz haben, aber nicht im ersten Absatz der Szene oder des Kapitels.
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Schreibmaschine Klammeraffe
Beiträge: 529
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02.01.2013 18:20
von Schreibmaschine
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Oh, Entschuldigung, Jenni, ich hatte deinen Beitrag bis eben nicht gesehen.
Murmel hat es perfekt erklärt.
Bei mir sieht ein Szenenwechsel folgendermaßen aus:
Schweigend verließ Bridget die Tanzfläche.
***
Keine Stunde war vergangen seitdem Leopold
sich zum totalen Volltrottel gemacht hatte.
Hier nicht so einfach zu zeigen: Die drei Sternchen sind zentriert. Zwischen den Sternchen und der letzten bzw. ersten Zeile der jeweiligen Szene kommt eine Leerzeile.
ps. @ Paloma: Es ist mir echt peinlich. Ja natürlich sind es Leerzeilen und nicht Leerzeichen!
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Jenni Bücherwurm
Beiträge: 3310
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02.01.2013 20:08
von Jenni
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Danke euch beiden für die Aufklärung!
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Micki Vampirprinzessin
Alter: 44 Beiträge: 2241 Wohnort: mit dem Kopf in den Wolken
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03.01.2013 11:45
von Micki
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Also verstehe ich es richtig?
Wenn ich einen Szenenwechsel innerhalb eines Kapitels habe, dann zeige ich es mit dem zentrierten Sternchen an?
Danke, Gaukler. Deine Erklärung finde ich sehr hilfreich.
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Mahira Gänsefüßchen
Beiträge: 36
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06.01.2013 17:42
von Mahira
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Ich glaube, es war Stephen King, der sagte, dass der Absatz (also mit Leerzeile) eines der am meisten unterschätzten Stilmittel überhaupt ist.
Daher würde ich den Absatz immer so einsetzen, wie man es ganz persönlich für den Lesefluss (der damit ja - wenn auch nur kurz - unterbrochen wird) so einsetzen, wie ich es für angebracht halte.
... mindestens jedoch immer dann, wenn innerhalb eines Kapitels ein Szenenwechsel stattfindet...
LG,
Mahira
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Schreibmaschine Klammeraffe
Beiträge: 529
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06.01.2013 17:51
von Schreibmaschine
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Micki hat Folgendes geschrieben: | Also verstehe ich es richtig?
Wenn ich einen Szenenwechsel innerhalb eines Kapitels habe, dann zeige ich es mit dem zentrierten Sternchen an?
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Ganz genau. Wie gesagt lautet meine Empfehlung: drei Sterne.
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Micki Vampirprinzessin
Alter: 44 Beiträge: 2241 Wohnort: mit dem Kopf in den Wolken
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07.01.2013 12:01
von Micki
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Wunderbar!
Wird gleich auch umgesetzt!
Dankeee
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Samanter Leseratte
Beiträge: 170 Wohnort: Augsburg
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03.06.2013 11:18
von Samanter
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Die Disskussion zeigt mir, dass es da anscheinend keine eindeutigen Regeln gibt. Ich habe mir auch schon zig mal die Frage gestellt, wann Absatz, wann neue Zeile, wann neues Kapitel.
Ich schreibe einen Roman in der Ich-Erzählweise der ähnlich wie ein Tagebuch aufgebaut ist. Da gibt es also keinen wirklichen Protagonistenwechsel, dafür aber viel wörtliche Rede. Deshalb habe ich meinen Text wie folgt gegliedert:
Beispiel:
"Mehr willst du nicht essen?" (neue Zeile)
Anscheinend ist er jetzt auch noch sauer, weil ich zu weinig esse. (neue Zeile - Wechsel zwischen Geist und Sprache)
"Ich habe keinen Hunger" (neue Zeile - Wechsel zwischen Sprache und Geist)
Mir ist der Appetit vergangen, seit ich von seinen Vorlieben weiß. (neue Zeile- kleiner Zeitsprung in geschlossener Szene)
Endlich habe ich aber doch irgendwie alles hinunter gewürgt und schiebe den Teller erleichtert zur Seite, was er nur mit einem "braves Mädchen" honoriert. Ich komme mir wie ein kleines Kind vor, dass von Mami ständig zum Essen gezwungen wird.
Absatz (großer Zeitsprung und neue Szene)
Ein paar Minuten später stehen wir auf der Straße und warten auf ein Taxi. ............ (u. s. w.)
neues Kapitel (großer Zeitsprung und neue Szene mit neuem Handlungsbeginn)
Am nächsten Morgen wache ich mit steifen Knochen auf.
Wäre das in Ordnung. Ich habe immer das Gefühl, hauptsächlich bei der wörtlichen Rede eine neue Zeile beginnen zu müssen, weil es ja doch irgendwie einen Perspektiv wechsel zwischen den Figuren darstellt. Das gilt für mich auch dann, wenn X spricht und danach Y dazu was analytisch denkt. Wenn Y danach aber die Ausdrucksweise von X beschreibt, kommt keine neue Zeile.
Beispiel:
"Komm, wir gehen", brummt er verärgert. Er wird doch jetzt nicht etwas sauer auf mich sein, weil ich "vielleicht" gesagt habe. (neue Zeile - Wechsel von Geist zu Sprache)
"Ja gut", antworte ich gesigniert. Irgendwie geht mir sein ständiges Eingeschnapptsein langsam auf den Geist.
Was sagt ihr dazu? Kommt das in etwa hin?
Samanter
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