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Wolkenflügel Wortedrechsler
Beiträge: 85 Wohnort: BaWü
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30.04.2013 14:44 Homosexuelle Protagonistin - NoGo oder „Endlich mal“? von Wolkenflügel
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Hallo ihr Lieben,
mir kam die Idee zu einer Geschichte und die Protagonstin darin soll sich in eine Frau verlieben, folglich also ein Liebesroman.
Jetzt nur meine Frage ... wie sieht es aus mit homosexuellen Paaren in der Literatur? Verkauft sich sowas gut?
Meint ihr, dass es endlich mal Zeit wird, dass ein solches Thema in die Literatur kommt (ich kenne kaum ein Buch mit Homosexuellen) oder ist das eher ein NoGo?
Eure Meinung würde mich interessieren!
LG,
Wolkenflügel
EDIT: Entschuldigt, in der Überschrift ist irgendwas falsch gelaufen ... das sollten " und ? sein am Ende
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anuphti Trostkeks
Alter: 58 Beiträge: 4320 Wohnort: Isarstrand
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30.04.2013 15:39
von anuphti
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Natürlich gibt es das schon. Das sind meistens auf dieses Genre spezialisierte Verlage. Wir haben auch einige Autoren aus dem Genre hier im Forum, die können Dir da sicher mehr erzählen.
LG
Nuff
_________________ Pronomen: sie/ihr
Learn from the mistakes of others. You don´t live long enough to make all of them yourself. (Eleanor Roosevelt)
You don´t have to fight to live as you wish; live as you wish and pay whatever price is required. (Richard Bach) |
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Beobachter Klammeraffe
Beiträge: 617
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30.04.2013 16:27
von Beobachter
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Im Ariadne-Verlag sind homosexuelle Frauen schon seit 20 Jahren (oder so) ein alter Hut. Und allgemein würde ich behaupten, das ist nichts mehr, wo man unbedingt für winzige Nischenverlage schreiben muss.
_________________ Stil ist die Fähigkeit, komplizierte Dinge einfach zu sagen - nicht umgekehrt.
- Jean Cocteau |
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Nayeli Irkalla Reißwolf
Alter: 41 Beiträge: 1083 Wohnort: Ruhrgebiet
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30.04.2013 18:55
von Nayeli Irkalla
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Es kommt darauf an, was sonst noch in dem Buch passiert . Wenn es in erster Linie ein Roman ist, in dem zwei homosexuelle Menschen ineinander verlieben und diese Liebe im Fokus steht, würde ich tatsächlich einen entsprechenden Nischenverlag empfehlen, da diese meist über eine entsprechende Stammleserschaft verfügen. Da gibt es auch mehrere, die man anschreiben könnte.
Ein Krimi z.B. mit einer homosexuellen Detektiv-Figur ist in meinen Augen aber nicht auf einen Nischenverlag beschränkt, sondern hat genauso gute Chancen wie jeder andere Krimi.
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Wolkenflügel Wortedrechsler
Beiträge: 85 Wohnort: BaWü
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01.05.2013 17:08
von Wolkenflügel
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Danke für eure Antworten!
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Schreibmaschine Klammeraffe
Beiträge: 529
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01.05.2013 17:27
von Schreibmaschine
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Hallo, Wolkenflügel,
ich schätze, das ist eine Frage, die ich sehr gut beantworten kann. Schließlich schreibe ich (fast) ausschließlich lesbische Geschichten und bin damit bei zwei Verlagen unter Vertrag.
Ja, es gibt einen Markt für lesbische (aber auch schwule Geschichten). Tatsächlich sind die entsprechenden Verlage immer auf der Suche nach guten Autorinnen bzw. Autoren.
Eine Liebesgeschichte kann auch allein für sich stehen. Also ohne Subplot. Allerdings muss es natürlich schon einen Konflikt geben, der die Geschichte erzählenswert macht.
Sehr beliebt sind sog. lesbische Krimis. Aber sowas ist natürlich Geschmackssache.
Falls du mal nähere Infos über Verlage etc. haben möchtest, kannst du mir gerne eine PM schreiben.
Liebe Grüße,
Alison
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EdgarAllanPoe Poepulistischer Plattfüßler
Alter: 32 Beiträge: 2356 Wohnort: Greifswald
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01.05.2013 20:37
von EdgarAllanPoe
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Val McDermid führt in ihren Tony-Hill-Thrillern ständig Subplots mit lesbischen Protagonistinnen ein.
Und: Émile Zola schildert in "Nana" die (wenn auch nur sehr kurze) Beziehung einer Frau zu einer anderen.
_________________ (...) Das Gedicht will zu einem Andern, es braucht dieses Andere, es braucht ein Gegenüber. Paul Celan
Life is what happens while you are busy making other plans.
- JOHN LENNON, "Beautiful Boy"
Uns gefällt Ihr Sound nicht. Gitarrengruppen sind von gestern. (Aus der Begründung der Plattenfirma Decca, die 1962 die Beatles ablehnte.) |
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gold Papiertiger
Beiträge: 4944 Wohnort: unter Wasser
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01.05.2013 21:11
von gold
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Patricia Highsmiths "Salz und sein Preis" spielt 1952 in Amerika (zur Zeit von McCarthy). Es handelt von einer Liebe zwischen zwei lesbischen Frauen. P.H. musste unter einem Pseudonym veröffentlichen, da die homosexuelle Liebe zu dieser Zeit noch verpönt war.
Lg
gold
_________________ es sind die Krähen
die zetern
in wogenden Zedern
Make Tofu Not War (Goshka Macuga)
Es dauert lange, bis man jung wird. (Pablo Picasso) |
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Nihil { }
Moderator Alter: 34 Beiträge: 6039
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01.05.2013 22:18
von Nihil
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Moin Wolkenflügel,
mach deine Protagonistin bitte nicht um des Markts oder sonstiger Sachen willen hetero. :) Erstens ist das ein Schritt in Richtung Diversität, wenn du eine homosexuelle Protagonistin erzählen lässt. Und zweitens könnte ich mir vorstellen, dass es, wenn der Krimi nach wie vor im Vordergrund steht, auch ein Alleinstellungsmerkmal ist, eben etwas, das deinen Krimi besonders hervorstechen lässt. Behalt's bitte bei, egal was andere sagen.
Achja, und deinen Titel hab ich auch mal korrigiert.
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Gewürz Leseratte
Alter: 34 Beiträge: 187
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01.05.2013 23:12
von Gewürz
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Hallo Wolkenflügel,
also ich finde die Idee hervorragen. Ich muss gestehen ich habe noch keinen Roman oder andere Bücher gelesen, in der ein Prota homosexuell ist. Allerdings habe ich eines gelesen, in der die Nebenfigur homosexuell ist und ich finde die Idee eigentlich interessant.
Es sollte kein "no go" sein - was es ja offenbar auch nicht ist - von daher bin ich der Meinung: Ruhig machen!
_________________ Für jeden Grund zu lügen gibt es einen besseren die Wahrheit zu sagen.
Halbwesen - Diener zweier Welten, Hybrid Verlag, 2018
Halbwesen 2, Hybrid Verlag, 2020 |
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Wolkenflügel Wortedrechsler
Beiträge: 85 Wohnort: BaWü
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02.05.2013 15:01
von Wolkenflügel
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@Nihil: Danke fürs Titelkorrigieren, da ist was schiefgelaufen Und danke für die Antwort! Ich werde sie nicht hetero machen, nur weil manche Leute das für "richtig" halten und Homosexualität ablehnen.
Herzlichen Dank auch an die anderen Antwortgeber, ich bin überzeugt, dass homosexuelle Protas also kein "NoGo" sind .
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meerenblau Reißwolf
M
Beiträge: 1313
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Fjodor Reißwolf
Beiträge: 1485
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02.05.2013 18:21
von Fjodor
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@ Wolkenflügel: ich hoffe, Du hast die Freiheit und Gelassenheit, Deinen Protagonisten genau die Eigenschaften zu verleihen, die es für eine gute, glaubwürdige und originelle Geschichte bedarf.
Es kann Dir vielleicht schon passieren, dass -je nach Trend und Profil- damit mal eine Absage begründet wird; es kann aber genauso gut passieren, dass die Story irgendwo gerade deshalb gut ankommt.
Bin nicht ganz von ungefähr auf diesen Thread aufmerksam geworden Mir ist das Thema in eine Geschichte reingeraten, obwohl absehbar war, dass mein "Hausverlag" im Hinblick auf die eher konservative Stammkundschaft nicht gerade in Verzückung geraten würde ... deshalb paßt mein Roman allerdings noch lange nicht nicht ins Profil eines einschlägigen Nischenverlags. Bin also echt gespannt, ob ich dafür überhaupt einen Verlag gewinnen kann. Aber der Geschichte aus Kalkül heraus nicht diesen Lauf zu lassen, würde sie aus heutiger Sicht komplett zerstören ...
LG, F.
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Wolkenflügel Wortedrechsler
Beiträge: 85 Wohnort: BaWü
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03.05.2013 14:13
von Wolkenflügel
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meerenblau, aus diesem Grund ist sie natürlich nicht homosexuell, das hat schon Bezug zur Geschichte, keine Sorge
Fjodor (dein Name ist toll, er erinnert mich an Fjodor F. Fjodor aus "Der Schrecksenmeister"), ich werde meine Geschichte, die mir im Kopf herumschwebt, einfach aufschreiben und dann sehen, wie die Verlage darauf reagieren.
Interessant, was du über deine Geschichte geschrieben hast. Meine Geschichte wäre vermutlich auch dahin, wenn sie nicht so (in sexueller Hinsicht) laufen würde, wie ich mir das ausgedacht habe.
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Jana2 Eselsohr
Alter: 46 Beiträge: 424 Wohnort: Sachsen
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03.05.2013 18:08 Re: Homosexuelle Protagonistin - NoGo oder „Endlich mal“? von Jana2
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Wolkenflügel hat Folgendes geschrieben: |
Jetzt nur meine Frage ... wie sieht es aus mit homosexuellen Paaren in der Literatur? Verkauft sich sowas gut?
Meint ihr, dass es endlich mal Zeit wird, dass ein solches Thema in die Literatur kommt (ich kenne kaum ein Buch mit Homosexuellen) oder ist das eher ein NoGo?
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Ich war gerade im schwulen Buchladen Eisenherz in Berlin, ein ziemlich großer Buchladen voll mit Büchern, in denen es um Homosexualität geht. Und da stehen nur die neueren Erscheinungen. (Hach war es schön, mein Buch mal in einem Laden zu sehen.)
Und drei Regale und ein Tisch mit lesbischer Literatur (nur so wenig, weil es in erster Linie ein schwuler Buchladen ist).
In Sachen Verkäufe solltest du davon ausgehen, das es nie ein Bestseller wird, auch nie ein größerer Erfolg, andererseits kannst du vielleicht auch mehr verkaufen als mit manch anderem in einem Kleinverlag erschienen Buch. Aber die Konkurrenz ist groß.
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Wolkenflügel Wortedrechsler
Beiträge: 85 Wohnort: BaWü
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05.05.2013 15:11
von Wolkenflügel
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Danke, Jana! Ein Buchladen extra für Bücher mit Schwulen? Das klingt toll ...
Muss ja kein Bestseller werden, sondern einfach nur ein Buch .
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Koriko Leseratte
Alter: 41 Beiträge: 107 Wohnort: Wiesbaden
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14.05.2013 07:26
von Koriko
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Ein kompletter Buchladen mit homoerotischen Werken? Da würde ich zu gerne mal stöbern gehen.
Ich würd's einfach mal probieren. Unterdessen haben zumindest auch einige größere Verlage (Lyx) mitbekommen, dass zumindest schwule Romance-Storys doch ziemlich populär auf dem deutschen markt sind und die Kleinverlage, die sich darauf spezialisieren, gar nicht mal schlecht fahren...
_________________ "Das schönste aller Geheimnisse: ein Genie zu sein und es als einziger zu wissen." - Mark Twain
+++ +++ +++ |
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Jana2 Eselsohr
Alter: 46 Beiträge: 424 Wohnort: Sachsen
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14.05.2013 11:36
von Jana2
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Hallo Juliane - die Autorenwelt ist doch klein ...
Nein, nicht nur homoerotische Werke. Die ganze Bandbreite von Sach-, Prosa- und Lyrikbüchern, die mit Homosexualität zu tun haben. Von anspruchsvollen Romanen, über wissenschaftliche Abhandlungen bis zu Märchenbüchern.
So siehst da aus: http://schmerzwach.blogspot.de/2013/05/meine-lieblingsbuchhandlung-mit-jana.html
Tja, ich muss ehrlich sagen, wenn man auch etwas anderes schreiben kann und möchte, sollte man gut überlegen, ob man unbedingt homosex. Protagonisten wählt. Es ist ein kleiner, hart umkämpfter Markt mit vielen erfolgreichen AutorInnen und so einige der wenigen spezialisierten Verlage sind auch nicht das Gelbe vom Ei. Aber wenn dich die Geschichte nicht loslässt, Wolkenflügel, dann solltest du deinen Wissenstand dazu erweitern.
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i-Punkt Klammeraffe
Alter: 46 Beiträge: 512 Wohnort: Baden-Württemberg
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14.05.2013 11:51
von i-Punkt
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Spontan fiel mir auch Val McDermit ein ... und zwar nicht nur Homosexualität in der Nebenhandlung, sondern auch bei der Protagonistin.
Charlie Flint
Definitiv kein Nischenverlag
_________________ Schreiben ist einfach, man setzt sich nur hin, starrt auf ein weißes Blatt Papier, bis sich Blutstropfen auf der Stirn bilden. |
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Koriko Leseratte
Alter: 41 Beiträge: 107 Wohnort: Wiesbaden
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14.05.2013 12:32
von Koriko
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Hallo Jana,
man trifft sich immer mehrmals im Leben
Und ja, die Autorenwelt ist klein. Zumal du auch auf Jannis' Blog verwiesen hast, den ich unterdessen auch schon kennengelernt habe. Die Buchhandlung sieht toll aus - und ich oute mich jetzt mal: Genau sowas wollte ich immer in Frankfurt auf die Beine stellen, aber irgendwie hab ich mich nie getraut, einfach weil mir der finanzielle Background fehlt.
Aber toll sieht der Laden schon aus
Liebe Grüße,
Juliane
PS: Sorry für's OT.
_________________ "Das schönste aller Geheimnisse: ein Genie zu sein und es als einziger zu wissen." - Mark Twain
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Jana2 Eselsohr
Alter: 46 Beiträge: 424 Wohnort: Sachsen
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14.05.2013 14:32
von Jana2
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In Frankfurt gibt es doch den Oscar Wilde- Buchladen
http://www.oscar-wilde.de/
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Jana2 Eselsohr
Alter: 46 Beiträge: 424 Wohnort: Sachsen
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14.05.2013 14:57
von Jana2
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i-Punkt hat Folgendes geschrieben: | Spontan fiel mir auch Val McDermit ein ... und zwar nicht nur Homosexualität in der Nebenhandlung, sondern auch bei der Protagonistin.
Charlie Flint
Definitiv kein Nischenverlag |
Es gibt schon viele Beispiele, die bei großen Verlagen erschienen sind, aber eben meist internationale Autoren. Hollinghurst, Cunningham, Besson, Jeanette Winterson ...
Deutsche AutorInnen sind da selten vertreten, meist nur wenn sie vorher schon anderweitig erfolgreich waren. Antje Strubel ist da z.B. eine Ausnahme, ihr literarische Talent ist einfach überragend.
Miriam Müntefering hat es über einen Wettbewerb zu Bastei Lübbe und Piper gebracht. (Der Nachnahme wird da auch nicht geschadet haben)
Andreas Steinhöfel war schon vorher bei Carlsen, Stephan Niederwieser erst beim Querverlag gut verkauft ...
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