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Mo Schneckenpost
M Alter: 30 Beiträge: 5
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M 24.12.2007 23:27 Betty - Live on the right side of life von Mo
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Eins meiner ersten Werke, ich hoffe es gefällt
1.
Ich bin Betty. 14 Jahre alt, blond, optimistisch und mehr oder weniger auf mich alleingestellt. Warum? Ganz einfach: Meine Mutter ist mit mir schwanger geworden als sie gerade mal sechzehn war. Versteht sich von selbst, dass sie mit dieser Situation nicht klar gekommen ist, meine Mutter lebt nämlich total unstrukturiert und kann keine Verantwortung übernehmen. Dann hat sie auch noch ihr Typ – mein Vater - hängen lassen und sie war völlig verzweifelt – bis sie Rolf kennen gelernt hat. Mama war der Meinung Rolf sei der perfekte Mann, und deswegen hat sie ihn auch halsüberkopf geheiratet. Damals war ich gerade zehn und gerade darüber hinweg das ich meinen Vater wahrscheinlich nie mehr kennen lernen werde. Ich habe Rolf, diesen stinkenden, aufgeplusterten Heini gehasst. Trotzdem war es wohl gar nicht so schlecht das er an meine Mutter gebunden war, denn die drei Jahre die sie zusammen waren, ging es echt geordnet zu in unserem Leben. Aber dann hat Rolf meine Mutter verlassen und ihr gestanden, dass er sie über zwei Jahre mit seiner Sekretärin betrogen hat. Rolf war also wieder weg, und alles was er hinterlassen hat war seine völlig fertige Ex-Frau und meinen Halbbruder Luca – davon wusste der Supermann aber nichts als er abgehauen ist.
Meine Mama hat sich dann nach Lucas erstem Geburtstag in ihren neuen Job als Taxifahrerin gestürzt, weil wir dringend Geld brauchten, und ich durfte Ersatzmutter für meinen Bruder spielen. Anfangs hieß das nur, nach der Schule auf ihn aufzupassen und uns Essen zu machen, aber mittlerweile ist meine Mutter schon zur Arbeit wenn ich von der Schule komme und kommt Abends erst um elf Uhr nach Hause. Ich muss also den ganzen Haushalt regeln , das heißt einkaufen, Essen kochen und putzen, weil meine Mutter Vormittags auch noch als Aushilfe in einem Zeitschriftenhandel jobbt. Währenddessen ist Luca bei unserer gutmütigen Nachbarin Frau Klingel oder in der Spielgruppe. Was auf den ersten Blick für einen Teenager wie völlig unlösbar aussieht, gehörte für mich einfach zum Alltag. Auch wenn die Schule sehr darunter litt verbrachte ich mein momentanes Leben wie eine erwachsene Frau.
So kam ich auch am ersten Ferientag der Herbstferien nach Hause, räumte meine Schulsachen bei Seite und ging als erstes nach Nebenan um meinen Bruder bei Frau Klingel abzuholen. Ich klingelte. Erst einmal, dann ein zweites Mal. Es dauerte eine Weile, dann öffnete Frau Klingel endlich und sah mich lächelnd an. Im Arm hielt sie den zufrieden dreinblickenden Luca. „Ach Kind, du bist’s. Kommst heute ja schon so früh! Eher von der Schule zurück, was?“, fragte sie freundlich. Ich versuchte nicht dringend zu klingen, und antwortete: „Oh ja, es sind ja jetzt Ferien. Sie müssen Vormittags deswegen auch für zwei Wochen nicht mehr auf Luca aufpassen, Frau Klingel. Danke das sie ihn heute nochmal genommen haben, aber ich muss jetzt los, tut mir Leid.“ Ich nahm Luca – der in einer Woche ein Jahr jung werden würde – aus ihren Armen zog ihm seine Mütze über und lächelte Frau Klingel, die gerade noch „Das mache ich doch gern. Bis in zwei Wochen dann!“, sagte, ein letztes mal zu, bevor ich ihren Vorgarten verlies und Luca in unsere Wohnung im zweiten Stock brachte. Ich hatte heute noch viel vor.
Mein Bruder lag bereits vor sich hinbrabbelnd in seinem Laufstall, als ich seinen Mittagsbrei im kochenden Wasser kochte. Ich selbst hatte mir ein Brot geschmiert und war zu dem Entschluss gekommen heute Abend Gemüse-Spagetti zu kochen. Während ich aß sah ich also nach, was ich noch kaufen müsste und schrieb alles auf eine Einkaufsliste: Tomaten, Zucchini und Tüten-Soßen. Eigentlich waren Gemüse-Spagetti ein sehr gewagtes Essen und ich zweifelte daran ob es klappen würde, doch einen Versuch war es Wert.
Nachdem ich Luca gefüttert hatte legte ich ihn zum Mittagsschlaf in sein Bett. Luca war ein sehr unkompliziertes Kind: er aß und schlief. Und wenn er das nicht grad tat, verbrachte er nur wenig Zeit mit weinen oder schreien. Meistens räumte ich die Wohnung auf wenn der Kleine schlief, und manchmal hatte ich auch Zeit etwas für die Schule zu tun. Mit Freunden traf ich mich dennoch häufig, denn Luca konnte ich dank einer praktischen Babytragetasche überall mit hinnehmen. Manchmal fragte ich mich, ob wir meiner Mutter überhaupt wichtig waren und ob sie an uns dachte wenn sie weg war. Zum Glück hatte ich nie genug Zeit diese Gedanken weiter zuführen, und ich konnte mir nicht vorstellen, dass sie so für viel für uns arbeiten würde wenn sie uns nicht lieben würde.
Alles was ich im Haushalt tat hatte ich mir übrigens selbst beigebracht, denn nicht jeder sollte so direkt mitbekommen, das meine Mutter fast nie zu Hause ist.
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Enfant Terrible alte Motzbirne
Alter: 30 Beiträge: 7278 Wohnort: München
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24.12.2007 23:52
von Enfant Terrible
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Es tut mir leid, dir an diesem schönen Hlg. Abend sagen zu müssen, dass mir deine Story überhaupt nicht gefällt. Ich meine, klar ist es dein erster Versuch (übrigens, wären dann nicht Rubriken wie "Talentschmiede" oder "1. Mal" geeigneter? ), aber mir gefällt es weder von Stil noch von der Aussage. Er ist zwar in einem schön jugendlichen Tonfall geschrieben, aber die Aufrichtigkeit desselben kaufe ich der Story nicht ganz ab, sorry. Ich weiß nicht, ob dein Text autobiographisch ist, deshalb verzeih mir, sollte ich dich beleidigen, indem ich sage, dass mir die Einstellung deiner Protag überhaupt nicht gefällt. Allein schon dieser Satz
Zitat: | meine Mutter lebt nämlich total unstrukturiert und kann keine Verantwortung übernehmen |
Ich bin nun wahrlich keine, die Respekt gegenüber Älteren predigt, aber mit welchem Recht hat die Hauptfigur, ihre Mutter so abzuurteilen? Natürlich ist es verständlich, dass sie sauer ist, sich gewissermaßen im Stich gelassen fühlt etc. - aber das könnte man auch weniger klischeehaft und mit mehr Fingerspitzengefühl rüberbringen. Das gilt auch für viele andere Textstellen. Insgesamt liest sich der Bericht sehr... naja.
Bitte sei mir nicht böse, dass ich dich so verreiße, ich tue es auch nicht, um dich zu kränken, sondern weil ich meine Meinung sage. Und ob ein erster Versuch nun gut oder schlecht ist, lässt sich schwer sagen - es ist halt der erste, nö?
Fröhliche Weihnachten wünsche ich dir!
_________________ "...und ich bringe dir das Feuer
um die Dunkelheit zu sehen"
ASP
Geschmacksverwirrte über meine Schreibe:
"Schreib nie mehr sowas. Ich bitte dich darum." © Eddie
"Deine Sprache ist so saftig, fast möchte man reinbeißen." © Hallogallo |
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Mo Schneckenpost
M Alter: 30 Beiträge: 5
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M 25.12.2007 00:08
von Mo
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Ich bin auch gar nicht darauf aus, hier großes Lob o.ä. zu ernten, sondern wollte einfach mal hören was andere denken, und mal hören ob es sich überhaupt lohnt den text weiterzuschreiben. Das sollte keinesfalls ein roman für erwachsene, sondern eher eine jugendgeschichte in jugendlicher sprache sein.
am anfang sollte erst einmal heraus kommen was das mädchen so von der lebensweise ihrer mutter hält. und zwar ganz konkret und inb kurzen sätzen.
nun gut, vllt sollte ich mich wirklixh nicht als schreiberin von geschichten oder jugendromanen einstufen, sondern als aufsatz-verfasserin, diesem niveau scheinen meine texte ja näher zu kommen.
Das basiert nich auf dieser einzigen aussage, versteht sich, und für diese einsicht möchte ich dir auch keine schuld geben, der kommentar war mehr als gut, und deine meinung hast du klar vertreten....
noch ein schönes restweihnachten ! LG
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Enfant Terrible alte Motzbirne
Alter: 30 Beiträge: 7278 Wohnort: München
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25.12.2007 09:43
von Enfant Terrible
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Dir auch noch ein frohes Fest, ich bin erleichtert, dass dich meine Kritik nicht vergrault hat. Ich meine, die schöne Absicht dahinter habe ich ja gesehen - mir hats nur persönlich nicht gefallen, aber das macht nix.
_________________ "...und ich bringe dir das Feuer
um die Dunkelheit zu sehen"
ASP
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Rheinsberg écrivaine émigrée
Alter: 64 Beiträge: 2251 NaNoWriMo: 35000 Wohnort: Amman
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25.12.2007 14:01
von Rheinsberg
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Ich bin zwar viel älter als die liebe Krümel (duck und wech) - aber mir gefiel es nicht schlecht. Mir fiel auch auf, dass deine Rechtsschreibung nicht schlecht ist, hin und wieder fehlt mir mal ein Komma.
Bei der Einleitung müsstest du dich jedoch für die Zeit, in der du schreibst, entscheiden - du wechselst zwischen Gegenwart und Vergangenheit, und zwar mehrmals.
Wenn du sagst, dass Luca fast ein Jahr alt ist, passt der Text nicht - ein einjähriges Kind ist nie damit zufrieden, nur zu essen und zu schlafen, es sei denn, es ist krank, und noch nicht mal dann. In eine Babytragetasche passt er auch nicht mehr...
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