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lilli.vostry
Wortschmiedin


Beiträge: 1219
Wohnort: Dresden


Beitrag31.12.2012 01:04
Licht
von lilli.vostry
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Licht

In der Dunkelstille
lege ich mich
zu den Sonnenlichtern
die meinen Körper
flackernd umtanzen

mein Spiegelbild
schwebt im Raum
verschmilzt mit den Schatten
inmitten der Lichterblumen

halte mich fest am
brennenden Docht
treibe fort mit den
Wachsspritzern auf der Haut

komme in meiner Mitte an
eine Haarsträhne riecht versengt



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_narrative
Eselsohr


Beiträge: 210
Wohnort: Augsburg


Beitrag31.12.2012 02:44

von _narrative
Antworten mit Zitat

Hey lili,

ich mag das Gefühl, das du mit dem Gedicht erzeugst und noch erzeugen könntest, wenn du mit ihm arbeitest.
Hier sind ein paar Anmerkungen an Stellen, die mir gerade aufgefallen sind.


Zitat:
In der Dunkelstille
lege ich mich
zu den Sonnenlichtern
die meinen Körper
flackernd umtanzen (Sehr schwacher Ausdruck, viel zu oft gehört, was an dem 'flackernd liegt. )

mein Spiegelbild
schwebt im Raum
verschmilzt mit den Schatten (Same here. Greif nicht auf Ausdrucksklischees zurück, die will niemand mehr hören. Du kannst das besser.)
inmitten der Lichterblumen (Wie oben. Lichterblumen? Lichterblüten wäre präziser, fester.)

halte mich fest am
brennenden Docht
treibe fort mit den
Wachsspritzern auf der Haut

komme in meiner Mitte an
eine Haarsträhne riecht versengt


Insgesamt bin ich mir nicht ganz sicher, was ich von dem Gedicht halten soll. Es sind Ansätze da, die eine zarte, wechselhafte Atmosphäre schaffen, allerdings nur Ansätze. Du stützst dich auf zu oft gehörte, staubig gewordene Wortkombinationen, trockene Verben. Aber man merkt, dass du ein Gefühl für die Zeilenumbrüche und abstrakte Bilder hast, also nutze das. Ich hab den Text trotz seiner Schwächen gern gelesen.

Grüße,
n
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Strichpunkt
Geschlecht:männlichLeseratte
S


Beiträge: 166

Bronzene Neonzeit


S
Beitrag31.12.2012 12:11

von Strichpunkt
Antworten mit Zitat

Guten Morgen lilli.vostry,

Mir geht es ähnlich wie _narrative.

Ich weiss noch nicht recht, was ich von den Verbindung, "Dunkelstille" und "Sonnenlichtern" halten soll. Eine Dunkelstille assoziiert bei mir eine Ruhe, die vielleicht bei Nacht oder absoluter Dunkelheit herrscht (der zweite Vers passt denn auch ziemlich gut); das läge mir zumindest am nächsten. Deshalb beisst sich das ein wenig mit "Sonnenlichtern", weil dieses Nomen ja gleich doppelt Helligkeit assoziiert.

"flackernd umtanzen" halte ich auch für einen eher schwächeren Ausdruck. Es liesse sich sicher etwas Besseres finden.


"mein Spiegelbild" kommt relativ unvermittelt. Einen Übergang fände ich schon. Hier hast den Gegensatz zwischen Licht und Schatten meiner Meinung nach besser verarbeitet als in der ersten Strophe. Aber die Bildlogik geht für auch nicht ganz auf. Vielleicht handelt es sich ja auch um eine emotionale Stille/Dunkelheit, aber soweit möchte ich mich jetzt nicht vom Text entfernen. Wie _narrative halte ich "Lichtblumen" für einen schwächeren Ausdruck, dazu kommt, dass du "Licht" auch weiter oben schon bei "Sonnenlichtern" verwendest. Der Vorschlag "Lichtblüten" halte ich für eine gute Sache.

Du könntest Strophe zwei und drei miteinander verbinden, wenn du das möchtest. Dann würde es noch weniger abbreissen (noch eher würde ich dir das aber für den Übergang zwischen Strophe 1 und 2 vorschlagen). Zum Beispiel

(...)
inmitten der Lichterblumen

halte ich mich fest am
brennenden Docht (...)


In den abschliessenden Versen ist mir der Ton zu lakonisch im Kontrast zu den anderen Strophen. Es bricht mir beinahe weg.
Aber ich finde den Versuch gut, zwei Ebenen übereinander zu legen und ich bin mir jetzt sicher, dass sich da ganz viel in der emotionalen Ebene abspielt: "komme in meiner Mitte an."

Trotz allem gefällt mir die Grundstimmung, die du eingefangen hast. Allerdings würde ich beim Titel noch nach etwas Besserem suchen, den halte ich für nicht aussagekräftig.

Liebe Grüsse
Strichpunkt
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lilli.vostry
Wortschmiedin


Beiträge: 1219
Wohnort: Dresden


Beitrag03.01.2013 23:34
aw:licht
von lilli.vostry
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hallo Narrative,
Hallo Strichpunkt,

ich freue mich, dass Ihr Euch auf dieses Gedicht eingelassen habt, das tatsächlich eine emotionale Reise und körperliche Erfahrung zwischen Licht- und Schattenspielen in einem abgedunkelten Raum beschreibt.
Schön auch, dass Ihr die Grundstimmung in den Zeilen mögt, auch wenn es aus Eurer Sicht nicht ganz vollkommen ist.

Zu den angemerkten kritischen Worten: Ich habe lange nach einem Titel gesucht, der konkret und offen zugleich ist und fand "Licht" letztlich am treffendsten und klarsten. Ein vielschichtiger Begriff m.M.
Der Reiz besteht für mich gerade in diesem Kontrast aus Licht und Dunkel bis die Grenzen verschwimmen, das Fließende und die Brüche, von der äußeren Kulisse zum Ich, mit emotionalen bis lakonischen Tönen ist so gewollt.
Statt "flackernde" Lichter könnte ich mir noch flimmernd vorstellen. Mir geht es dabei um die Bewegung des Lichts.
Bei der Wahl der Worte versuche ich schon, gängige Gefühlsklischees zu umgehen, sehe dabei aber immer den Gesamtkontext meiner Aussage, die es in dieser Form eben nicht noch mal gibt... Mir gefällt der Wortklang von "Lichterblumen", weil er weich und surrealer ist als z.B. "Lichterblüten".
Es interessiert mich auch weniger, ob etwas "noch besser" geht, sondern versuche das Besondere des Moments den ich einfange, so bildlich und genau wie möglich darzustellen. Es muss sich in sich stimmig anfühlen.

Mit lichtvollen Grüßen,
Lilli


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