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gold
 Papiertiger
Beiträge: 4943
Wohnort: unter Wasser
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 16.12.2012 08:45
von gold
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[quote="Jenni"][quote="gold"]hallo, Guy, klasse Geschichte! Genial: Hitlers Papagei und die Erwähnung des Goldschatzes im Titisee.
ich gebe dir dafür acht Federn.
| Zitat: | Und am Ende hast Du mir sogar meine einzigen 9 Federn gegeben. Was mich besonders natürlich von jemandem freut, dessen Schreibstil und Beobachtungsgabe ich schätze. Danke, liebe Gold!!!  |
Vielen Dank, liebe Jenni, für dein Kompliment. 
habe im Moment eine An-mir-Zweifel-Phase. Da tut dein statement besonders gut!
| Zitat: | @nochmal Gold: Seegrund? Kenn ich gar nicht, was ist das? Also: nein.  |
liebe Jenni,
gucktst du:
http://www.krimi-couch.de/krimis/volker-kluepfel-michael-kobr-seegrund.html
In dem Krimi geht es um einen Goldschatz der deutschen Reichsbank, der im Alatsee geborgen wurde. In der Realität wurde nur angenommen, dass er dort gelagert sei, er wurde aber nicht gefunden.
Liebe Grüße
Gold[/spoiler]
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Es dauert lange, bis man jung wird. (Pablo Picasso) |
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gold
Papiertiger
Beiträge: 4943
Wohnort: unter Wasser
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16.12.2012 10:32
Re: Hitlers Papagei
von gold
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Liebe Jenni,
fühle mich bemüßigt, dir noch einen ausführlicheren Kommentar zu deiner Geschichte zu schreiben:
| Zitat: | | Siggi hatte ihr natürlich schon etwas Homöopathisches vorbeigebracht, aber für alternative Medizin war Sabine so gar nicht offen. |
m.E. ist das überflüssig.
. | Zitat: | | Die Regale, die sich unter den Stapeln an Dingen befinden mussten, waren höchstens zu erahnen. |
das gefällt mir.
musste erst bei Wiki nachsehen. Wäre gut, diesen Begriff zu umschreiben.
| Zitat: | | Scheiße! Das war ein Jagdmesser. Mit dem Ding hatte jemand kleine niedliche Tiere getötet! Angeekelt ließ er das Messer auf die Theke fallen. |
Hier wird deutlich, dass Siggi ein Tier liebender Mensch ist und den Papagei nicht aus freien Stücken umbrachte, sondern weil dieser ihn zur Weißglut gebracht hatte (mit seinem Spott).
| Zitat: | Er hörte die Türglocke und sah auf. Ein Baum von einem – Afrodeutschen betrat den Laden, und auf dem weit abgestreckten Arm des Mannes saß ein Papagei. „Guten Tag“, sagte der Kunde, als er Siggi erreicht hatte.
„Yo, servaas!“, erwiderte Siggi die Begrüßung. |
Servaas, Servus, der Sklave(worauf du hingewiesen hast)- das deutet daraufhin, dass Siggi auch so seine versteckten Vorurteile hat?(ein innerer Konflikt )Aber trotzdem hilft er dem Kunden.
Finde ich durchaus realistisch. Insgesamt finde ich den Siggi nicht unsympathisch. Er fühlt mit dem Kunden und seine Reaktion ist auch nachvollziehbar, aber das müsstest du meines Erachtens (siehe auch unten) noch etwas nachzeichnen in dem Sinne, dass Siggi gar nicht anders kann, als zuzustechen, z.B. weil der Papagei immer höhnischer lacht und krächzt und sich fast "kugelt" etc.
zum "Servaas": ich denke, es wäre gut, dem Siggi eine Sprache zuzuordnen und dabei zu bleiben, entweder spricht er hochdeutsch oder österreichisch, aber beides zu sprechen, ist eher unrealistisch.
"Sorry, Mann" klingt sogar sehr "preußisch"
| Zitat: | | Sorry Mann, aber Tiere nehmen wir nicht. |
[ | Zitat: | Unglaublich“, murmelte er mit vollem Mund.
„Blöder Nigger“, antwortete der Papagei.
Siggi verschluckte sich an seinem Bissen. „Ruhe“, befahl er mit strenger Stimme.
„Nigger, Nigger, Nigger!“, sagte der Papagei.
„Halt dein dreckiges ...“ Drohend hielt Siggi ihm einen Finger vor den Schnabel.
„Heil ...“
Siggi griff nach dem Jagdmesser. „Du Drecksvogel, halt dein blödes Maul!“
„Hitler“, beendete der Vogel seinen Satz und Siggi machte einen Satz auf ihn zu.
„Das Gold liegt im Titisee“, beeilte sich der Vogel zu sagen, und dann konnte er gar nichts mehr sagen, denn das antike Jagdmesser steckte ihm mitten in seinem bunten Leib.
„Halt dein Maul, habe ich gesagt.“ Siggi biss in sein Sandwich. |
Der Schluss ließe sich m.E. noch etwas steigern. Sodass, das Ende nicht so abrupt erscheint. Ein Staccato sozusagen.
Anstelle von Nigger einen anderen Ausdruck finden (Hitlerzeit gemäß)und dann noch einen unflätigen Ausdruck dazu.
Vielleicht kannst du dem Papagei ehe er seinen letzten Atemzug von sich gibt ein "das Gold liegt im- (sein Gekrächze wurde leiser ) Titisee (ehe er ganz verstummte" )beifügen.
Summa summarum gefällt mir deine Geschichte nach wie vor, die Idee ist einfach gelungen und inhaltlich gibt es auch nicht viel zu bemängeln.
So, das war´s von mir!
Liebe Grüße
Gold[/quote]
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Jenni
Bücherwurm
Beiträge: 3310
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16.12.2012 12:46
von Jenni
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| adelbo hat Folgendes geschrieben: | | Zitat: | Zitat:
Einem Vogel kann man nicht verbieten Heil Hitler zu sagen. Nur woher hat er den Spruch, das hinterfragst du nicht. |
| Zitat: | Wie meinst Du das? Ich biete doch eigentlich (mindestens) zwei Möglichkeiten der Interpretation an: entweder er hat ihn von Hitler (ehrlich,  ohne Sch... Witz? ) (weiter oben habe ich schon von Churchills Papagei erzählt, auf den ich mich mit diesem hier beziehe), oder von einer besonders sadistischen Nachbarin des Kunden.
Klar kann der Vogel nichts dafür, was er sagt: Es sind leere Worthülsen, ( Hallo Jenny, "Heil Hitler"  ) die er von sich gibt, genau wie Siggi. (soll ich jetzt assoziieren, dass andere die "Heil Hitler" brüllen auch leere Worthülsen von sich geben? Das hast du sicherlich nicht gemeint. |
Mich würde interessieren, wie dein Text angekommen wäre, wenn du statt "Heil Hitler" einen anderen Ausspruch genommen hättest. |
Adelbo, jetzt aber mal bitte langsam. Nein, so habe ich das auf keinen Fall gemeint. jedenfalls nicht, dass ich diese "leeren Worthülsen" entschuldbar finde, eher im Gegenteil. Wie soll ich das erklären ... Aus dem Mund des Papageien, der einfach alles wiederholt, sind alles leere Worthülsen. Wir sind uns wohl einig, dass wir dem Papagei diese Worte (egal welche) nicht ankreiden, weil er ein Tier ist, und seine Worte und deren Bedeutung nicht verstehen KANN. Anders sieht es aus, wenn ein Mensch solche Progaganda-Sprüche brüllt, und seine Worte dabei unter Umständen ebenso wenig hinterfragt. Von einem Menschen erwarten wir aber, dass er seine Worte und deren Bedeutung und Konsequenzen hinterfragt. Und genau das will ich sagen. Ich hätte Siggi einen Nazi sein lassen können, der rechtsradikale Sprüche macht, und jeder hätte sofort erkannt: der ist böse, sagt böse Sachen, kein Wunder, dass er auch Papageien tötet. Ich habe aber Siggi hingestellt, den veganen Öko, der gegen Tiermord ist und Farbige nicht mit Worten diskriminieren möchte - einen "guten Menschen". Einen, der ein guter Mensch sein möchte, tolerant sein möchte, aber nicht so ganz versteht, was das bedeutet. Da können viele sein Handeln gar nicht nachvollziehen.
Und genau darauf will ich hinaus. Einen Menschen, der auf fremde "Meinungen" (insbesondere solche, die seinen eigenen Ideologien widersprechen) mit Aggression reagiert, den erkennt man ja nicht daran, dass er rechts ist. Oder links, oder Öko, oder sonstwas. Die Undifferenziertheit im Denken ist es.
Ich tue mich schwer, meine Meinung dazu zu erklären, wie Du siehst. Da schreibe ich lieber kleine Geschichten über vegane Ökos, die dann plötzlich unschuldige Tiere töten, und hoffe, das jemand versteht, was ich meine.
Wie der Text ohne "Heil Hitler" angekommen wäre, das wäre tatsächlich interessant, nicht wahr? Aber, wie hat mir in einem anderen Thread jemand kürzlich gesagt, was ich mir tatsächlich versuche zu Herzen zu nehmen:
| Zitat: | | Gesellschaftskritik, das politische Anecken, das Sich-kein-Blatt-vor-den-Mund-nehmen, das Stellung beziehen - eindeutig und authentisch und nachvollziehbar, durchaus auch das Risiko, das damit verbunden ist, gehört zur Literatur und ich find das ja herrlich, wenn du das planst - aber dann richtig, so, dass der Leser 'endlich!' schreit oder das Buch in die Ecke fetzt. |
Schau an, es war Lupus. 
Darauf arbeite ich hin. Wenn einige den Text also in die Ecke fetzen, muss ich das wohl akzeptieren. Vielleicht schreit zum Lohn irgendwann jemand "endlich!".
Jetzt frage ich mich nur ganz stark: wie lustig/unterhaltsam darf ich etwas schreiben, damit mir meine Aussage noch geglaubt wird? Und wie versteckt darf die Aussage hinter der unterhaltsamen Geschichte sein, damit Adelbo nicht glaubt, ich fände "Heil Hitler" einen guten Witz, und Nihil nicht glaubt, ich hätte etwas gegen Ökos?
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Jenni
Bücherwurm
Beiträge: 3310
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16.12.2012 13:09
von Jenni
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@ Gold: Danke für Deine Anmerkungen. Ich denke, ich werde den Text noch überarbeiten, nach all dem habe ich Lust dazu bekommen. Dabei werde ich daran arbeiten, dass der Papagei die "Provokation" auf die Spitze treibt, und dann Siggis Handeln authentischer wirkt. Das hätte ich auch in der Ursprungsversion gerne gemacht, aber für Recherche hatte ich nur 10 Minuten, und ich brauche dafür noch den passenden Wortschatz. Optimalerweise muss ja Siggi dem Papageien unbewusst die richtigen Stichwörter geben, damit sich das ganze wie ein Dialog entwickelt, ohne dass der Papagei tatsächlich "antwortet", denn er weiß ja nicht, was er sagt ... Gar nicht so einfach.
Und die Charakterisierung von Siggi wird auf's notwendigste gekürzt.
Das Buch Seegrund kenne ich tatsächlich nicht. Dass bei mir der Goldschatz im Titisee liegt, ich denke das liegt daran, dass gerade in der Woche diese schlimme Brandkatastrophe in Titisee-Neustadt gewesen war, und mir deshalb der Titisee im Kopf rumschwebte. Für eine Überarbeitung würde ich mir da eher etwas mit einem historischen Bezug überlegen.
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adelbo
Reißwolf
Beiträge: 1830
Wohnort: Im heiligen Hafen
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16.12.2012 14:46
von adelbo
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| Zitat: | | Jetzt frage ich mich nur ganz stark: wie lustig/unterhaltsam darf ich etwas schreiben, damit mir meine Aussage noch geglaubt wird? Und wie versteckt darf die Aussage hinter der unterhaltsamen Geschichte sein, damit Adelbo nicht glaubt, ich fände "Heil Hitler" einen guten Witz, und Nihil nicht glaubt, ich hätte etwas gegen Ökos? |
Hi Jenny, die Frage würde ich mir an deiner Stelle gar nicht stellen. 
Schreib das was du für richtig hältst. Es wird immer Leute geben, die anderer Meinung sind wie du.
Ich hasse deinen Text auch keineswegs, ich kann keine Menschen hassen, viel weniger noch Texte. Er ist ganz einfach nicht mein Ding. Ich lache sehr gerne und oft, aber eben über andere Sachen.
Also gräm dich nicht, dein Text hat seine Anhänger.
LG
adelbo
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„Das ist der ganze Jammer: Die Dummen sind so sicher und die Gescheiten so voller Zweifel.“
Bertrand Russell |
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