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Überarbeiten und Umschreiben, eigentlich gerne, ABER..

 
 
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Lanea
Geschlecht:weiblichLeseratte


Beiträge: 190
Wohnort: Derzeit: Toronto


Beitrag24.05.2012 19:04
Überarbeiten und Umschreiben, eigentlich gerne, ABER..
von Lanea
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hallo zusammen,

da man - zumindest ich - im eigenen Umfeld Lust und Frust des Autorendaseins so wenig teilen kann, wollt ich hier mal die eine oder andere Hürde besprechen. Momentan beutelt mich die anstehende Überarbeitung nämlich aus zwei Gründen heftig.

Vor zwei Monaten hatte ich mein Manuskript guten Gewissens für fertig erklärt und mich einem neuen Projekt gewidmet. Aus einem gewissen Sicherheitsdenken heraus habe ich zwar ein Exposé geschrieben, mein Manuskript aber nicht abgeschickt, sondern es erst einmal ruhen lassen, um einen - vermeintlich überflüssigen - zweiten Blick drauf zu werfen sobald genug innere Distanz eingekehrt ist. Nun ja, was soll ich sagen... gut, dass ich es nicht abgeschickt habe. Nachdem ich es mir jetzt noch einmal angesehen habe, glaube ich recht klar zu erkennen, dass noch einiges fehlt, Handlungsstränge und Charaktere zugespitzt werden müssen... Genau genommen, muss ich vor allem einem Charakter mehr Tiefe und Handlungsanteile verleihen, aber das wird alles verändern, arghh.

Nur: die einzelnen Szenen finde ich jede für sich genommen "rund". Es fällt mir sehr schwer, die richtige Stelle zu finden, um noch Dinge einzufügen und umzuschreiben. Trotz der verstrichenen Zeit blutet mein Herz, wenn ich nun wieder alles auseinanderrupfen muss. Ich weiß nicht recht, wo anfangen, ich will ja auch effizient sein.

Diese Schwierigkeit ist das eine, noch viel mehr "stresst" mich jedoch etwas anderes:
Permanent werde ich gefragt, warum ich nicht längst fertig bin, warum ich es nicht abgeschickt habe, warum ich solange "herumbastle" etc. Freunde und Familie versuchen mir "kontraproduktiven Perfektionismus" einzureden, à la "Wenn du dachtest, es ist fertig, dann wird es das schon sein also raus damit". Vor allem die Leute, die alles "toll" finden, egal was ich ihnen zeige (natürlich ist dann auch jede Überarbeitung "toll"). Das hilft mir nicht, sondern setzt mich mächtig unter Druck und ich bekomme das Gefühl selbst immer schlechter zu erkennen, was fertig ist und was nicht  Sad Es ist, als würde falsches Lob meine eigene Urteilsfähigkeit trüben.

Kennt ihr das?

Grüße
Lanea


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Theresa87
Geschlecht:weiblichKlammeraffe


Beiträge: 527
Wohnort: bei Berlin


Beitrag24.05.2012 19:46

von Theresa87
Antworten mit Zitat

Hallo Lanea,

das klingt ja wirklich nicht so dolle ... sad Kannst du deinem Umfeld nicht mal klar machen, dass sie dir damit nicht helfen?

Ich habe zum Glück einen sehr kritischen Freundeskreis, an den ich mich für ehrliche Meinungen wenden kann. Mein Freund ist einer meiner Testleser und er hat in meinem aktuellen Manuskript einige kleinere und größere Dinge gefunden, die ich in der Überarbeitung dringend abändern muss ...

Lass dich auf keinen Fall von deinen Freunden und Bekannten verrückt machen! Es ist schließlich dein Manuskript, dein Baby, also ist es auch ganz allein deine Entscheidung, ob du es direkt abschicken oder ein paar Wochen später noch einmal einen Blick draufwerfen möchtest. Wenn du etwas zu früh rausschickst, gibst du damit zwar dem Druck nach, aber bei einer Absage veröffentlicht dann schließlich auch keiner deiner Freunde dein Buch ...

Ich drück dich mal ganz doll und hoffe, dass du dein Umfeld "in den Griff" bekommst.

Was die Überarbeitung an sich angeht: Ich wusste bei meiner derzeitigen Geschichte schon beim Schreiben, dass ich den Anfang nicht mochte; er war mir viel zu schwach. Nach den Kommentaren von zwei Testlesern und einigen Wochen Abstand habe ich ihn in weiten Teilen komplett neu geschrieben. Mit jedem Kapitel werden die Änderungen aber weniger und ich hoffe, nach dieser ersten gründlichen Überarbeitung und einer weiteren Runde fürs Korrektur lesen wird das Manuskript fertig sein ...

Mein Rat wäre: Such dir einen Testleser, der dir seine (hoffentlich ehrliche) Meinung zu deinem Manuskript sagt und mit etwas Glück noch ein paar Anmerkungen macht. Dann sprich mit ihm darüber und fang schließlich vorne mit der Überarbeitung an ... so funktioniert es zumindest im Moment bei mir  Embarassed

Liebe Grüße,
Theresa


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KeTam
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Alter: 49
Beiträge: 4947

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Beitrag24.05.2012 20:08

von KeTam
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Hallo Lanea,

dem was Theresa87 gesagt hat kann ich icht viel hinzufügen.
Aber, was dieses "Toll" betrifft...
Die einzige Person, die mein Manuskript noch lesen darf ist meine Mutter.
Sie sagt offen, was ihr nicht gefällt oder wo noch logische Lücken sind.
Bei meinem ersten Manuskript, dass ich optimistisch losschickte, war sie die einzige die mir sagte, ich solle es erstmal lassen.
Manchmal kommt mein Vater zu besuch, wenn ich grade schreibe.
Und das erste, was ich mache: Speichern, Pc runterfahren, Themawechsel!
Er findet alles wunderbar, was ich schreibe und will mich ständig davon überzeugen, dass ich so ungefähr die größte Schriftstellerin aller Zeiten bin..
OH JEH!
Er meint es nicht böse, aber manchmal werde ich dann richtig sauer!
 Mad
Ich will so ein unkritisches Lob nicht hören. Weil, wie du sagtest, es bring rein garnichts!
Den Leuten in deiner Umgebung würde ich einfach sagen: Sorry, aber ihr habt keine Ahnung, was von den Agenturen/Verlagen verlangt wird und wie viele Leute es versuchen...

Lg,KeTam.
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Mr. Curiosity
Exposéadler

Alter: 35
Beiträge: 2545
Wohnort: Köln
Der goldene Käfig


Beitrag24.05.2012 20:14

von Mr. Curiosity
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Abstand ist wahnsinnig wichtig, um sich leichter in die Position eines neutralen Lesers rücken zu können. Seitdem ich negative Erfahrungen mit voreiligem Posten hier im Forum gemacht habe, lasse ich Texte, die mir wichtig sind, erstmal zwei Wochen abhängen. Es funktioniert. Mit Testlesern habe ich keine Probleme. Ich gebe Prosa-Texte gerne mal meinen Eltern und vor allem meine Mutter ist eine Reich-Ranicki-Inkarnation Shocked  Die ist da schon extrem streng, weil sie mein Hobby inzwischen echt ernst nimmt.

_________________


"Wenn du Schriftsteller sein willst, dann sag, dass du der Beste bist ...
Aber nicht, solange es mich gibt, kapiert?! Es sei denn, du willst das draußen austragen."

(Ernest Hemingway in "Midnight in Paris")
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Berti_Baum
Reißwolf


Beiträge: 1213
Wohnort: Immerheim


Beitrag24.05.2012 22:06
Re: Überarbeiten und Umschreiben, eigentlich gerne, ABER..
von Berti_Baum
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Lanea hat Folgendes geschrieben:
Das hilft mir nicht, sondern setzt mich mächtig unter Druck und ich bekomme das Gefühl selbst immer schlechter zu erkennen, was fertig ist und was nicht  Sad Es ist, als würde falsches Lob meine eigene Urteilsfähigkeit trüben.


Sie sehen dein MS mit den Augen eines Lesers und du mit denen eines Autor. Wichtig ist, dass du deine Leser ernst nimmst aber nimm dich auch selbst ernst.

Vielleicht hilft es, wenn du deinen Testleser in Ruhe erklärst, wie ein fertiges Buch zustande kommt. Eventuell kannst du auch mal einen Vorher/Nachher-Vergleich vorlegen, wo du durch Überarbeitung deutlich mehr aus dem Text herausgeholt hast.

Meine Frau versteht ebenfalls nicht, warum ich an einem vollständigen MS noch zigmal Änderungen vornehme Ich versuche es dann immer anhand von Beispielen.
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Schreibmaschine
Geschlecht:weiblichKlammeraffe


Beiträge: 529



Beitrag25.05.2012 06:35

von Schreibmaschine
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Hallo Lanea,

was du schreibst, ist sooo typisch! Gerade Autorinnen und Autoren die am Anfang stehen, haben oft nur Testleser, die keine oder so gut wie keine Ahnung vom Schreiben haben. Und dass die alles toll finden, ist dann in der Regel gar nicht gelogen. Sie sehen einige Fehler nicht, würden aber wahrscheinlich merken, wenn es schreibtechnisch aufpoliert wäre (ohne jedoch konkret erklären zu können warum).

Meine Empfehlung ist, dass du versuchst, dir einen guten Betaleser (am besten einen veröffentlichten Autor/ eine veröffentlichte Autorin mit reichlich Hintergrundwissen was das Schreiben betrifft) suchst. Mir ist bewusst, dass es davon nicht all zu viele gibt, aber im Gegensatz zu Lektoren kosten sie halt nichts.

Ebenfalls hilfreich sind gute Schreibratgeber. Da gibt es welche, die sich insbesondere dem Überarbeiten widmen.

Übrigens: Das Überarbeiten eines Textes dauert viel länger als das eigentliche Schreiben. Das ist nun mal so, wenn man es gut machen will und man keinen Lektor hat, der alles ausbügelt. Und mal im Ernst: Wer hat das schon? Entweder es ist gut genug, dass ein Lektor keinen Herzinfarkt bekommt, oder es wird erst gar nicht genommen. Also von einem Verlagslektor.

Lass dich nicht unter Druck setzen. Von niemandem. Es dauert so lange, wie es dauert.

Ich wünsche dir viel Glück und Durchhaltevermögen.

Liebe Grüße,
Alison
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Jae
Geschlecht:weiblichGänsefüßchen


Beiträge: 30



Beitrag28.05.2012 13:12

von Jae
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Nun ja, es ist zwar schön, dass dein Umfeld dein Manuskript anscheinend für gut und publizierbar hält, aber wenn du selbst noch Verbesserungspotential erkennst, dann wird ein Verlag das natürlich auch tun.

Für Laien ist es oft schwer zu verstehen, dass Schreiben eben nicht bedeutet, mal eben schnell was runterzutippen, das Rechtschreib-Programm drüberlaufen zu lassen und das Werk dann an einen Verlag zu schicken.

Professionelle Autoren sehen das anders. Wie man so schön sagt: writing is rewriting.

Hemingway hat z.B. das Ende von "Farewell to Arms" 39 Mal umgeschrieben, bevor er damit zufrieden war.

Ich kenne das Gefühl, zwar die Notwendigkeit zur Überarbeitung zu sehen, aber nicht genau zu wissen, was und wie. Da können gute Kritikpartner oder Betaleser sehr hilfreich sein, um erstmal alles durchzusprechen, bevor du dich ans eigentliche Umschreiben machst.

Wünsche viel Erfolg!
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hexsaa
Geschlecht:weiblichReißwolf

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Beiträge: 1826
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Ei 6 Extrem Süßes!


Beitrag28.05.2012 16:41

von hexsaa
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Hallo Lanea,

den Text eine Weile ruhen zu lassen ist sogar ein Muss, denn nur mit ausreichend Abstand erkennt man die Schwächen. Lass Dich von Freunden und Familie nicht aus der Ruhe bringen. Erklär ihnen, dass sich ein Buch eben nicht über Nacht schreibt und es vieles zu beachten gibt, was ein Laie nicht sieht. Schließlich ist es Dein Text, für den Du Dich später verantworten musst.

LG
hexsaa


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Das ist okay, man kennt mich dort.
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Sabine A.
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Beiträge: 385



Beitrag28.05.2012 19:29

von Sabine A.
Antworten mit Zitat

Hallo Lanea,

eine Geschichte zu schreiben ist wirklich nur ein kleiner Teil vom Kuchen. Die anderen Teile bestehen aus Überarbeitung, Überarbeitung und nochmals Überarbeitung. Zumindest ist es das bei mir der Fall.
Falls jemand hilfreiche Kritik übt, versuche ich diese wahrzunehmen und einzuarbeiten.

Zwischen den einzelnen Überarbeitungsphasen muss ich das Manuskript immer wieder eine Zeitlang liegen lassen, sonst sehe ich die Unstimmigkeiten nicht mehr.
Erst wenn mir die Geschichte beim erneuten Durchlesen (nachdem sie wieder einige Zeit geruht hat Smile ) stimmig erscheint, halte ich sie für genug überarbeitet (und das heißt leider noch lange nicht, dass jeder der gleichen Meinung ist).

Auf "Nichtschreiber" darfst du nicht achten. Es kann sich kaum einer vorstellen, wie viel harte Arbeit in einem Buch steckt.

LG Sabine
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Alien78
Geschlecht:weiblichReißwolf

Alter: 46
Beiträge: 1441
Wohnort: Portugal


Beitrag28.05.2012 22:06

von Alien78
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Hey Lanea,

ich kann mich meinen Vorgängern nur anschliessen.

Einen Roman zu verfassen ist der einfachste Teil, die richtige Herausforderung ist das Überarbeiten.

Meinen ersten Roman habe ich innerhalb von 5 Monaten geschrieben. Um ihn zweimal gründlich zu überarbeiten habe ich ein weiteres Jahr gebraucht. Beim zweiten Mal mit Hilfe einer professionellen Autorin. Dann erst war das MS so weit, dass meine Verlegerin ihn endlich für veröffentlichungstauglich hielt.

Freunde und nahe Verwandte finden immer alles toll und werden dir meist nur Lob aussprechen. Nicht, weil sie dir schmeicheln wollen, sondern weil sie oft selbst tatsächlich so begeistert von deinem Talent sind, dass sie als Nichtautoren die Fehler gar nicht bemerken.

Ich kann dir nur denselben Rat wie die anderen User vor mir geben: Lass den Text eine Weile ruhen, bevor du ihn dir erneut vornimmst. Such dir einen neutralen Betaleser, am besten einen erfahreneren Autoren, der etwas von seinem Handwerk versteht. Du wirst erstaunt sein über das konstruktive Ergebnis  Wink .


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Lanea
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Beitrag07.06.2012 03:59

von Lanea
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hallo ihr Lieben,

vielen herzlichen Dank für die mitfühlenden Antworten und Tipps.
Inzwischen gibt es nur zu berichten, dass ich mich noch viiiiiel tiefer ins "Unglück" geritten habe... In einem straffen Durchmarsch habe ich sechs Schreibratgeber verschlungen, auf der Suche nach dem heiligen Gral. Seither sitze ich vor meinem Manuskript wie die Maus vor der Schlange, also völlig gelähmt aus Angst vor Perspektivbrüchen, Show&Tell-Fehlern etc.

Noch dazu habe ich hier ein wenig verbessert, dort ein wenig und alles in einem - wie mir jetzt scheinen will - anderen Stil. Jetzt passt es nicht mehr zusammen UND ich weiß nicht in welchem ich es vereinheitlichen soll. Es ist zum Heulen. Nur hab ich für Gejammer (außer jetzt mal hier) weder Zeit noch Lust. Ich will endlich etwas richtig Gutes schaffen.

Wie habt ihr denn kompetente Betaleser gefunden?  Ich kann doch nicht einfach einen mittelbekannten Autor anrufen und fragen "Hallöchen, haben sie nicht mal eben Lust..."


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Alien78
Geschlecht:weiblichReißwolf

Alter: 46
Beiträge: 1441
Wohnort: Portugal


Beitrag07.06.2012 09:52

von Alien78
Antworten mit Zitat

Hallo Lanea,

ich kann dich gut verstehen. Gerade wenn man am Anfang steht und seinen Stil noch nicht 100% gefunden hat, läuft man oft Gefahr, sich durch unzählige Ratgeber und gut gemeinte Tipps völlig irre machen zu lassen. Es ist sehr schwer, einen Mittelmass zu finden.

Als ich im letzten Jahr bei einem Schreibwettbewerb mitgemacht habe und meine Leseprobe öffentlich bewertet wurde, habe ich mir hinterher eine Liste mit allen Verbesserungsvorschlägen gemacht. Daraus habe ich mir diejeinigen heraus gepieckt und umgesetzt, die mir sinnvoll erschienen (z. B. Schachtelsätze streichen, nicht zu viele umgangssprachliche Ausdrücke verwenden), ohne meinem Stil dabei untreu zu werden. Ich, als Autor, muss mich immer mit meinem Text identifizieren können, muss ein gutes Gefühl haben, wenn ich ihn durchlese. Sobald ich aufs Papier (bzw. auf den Bildschirm) starre und denke: "Ne, das habe ich nicht geschrieben", habe ich eindeutig etwas falsch gemacht.

Lass dich also nicht zu sehr verrückt machen von all den Ratgebern. Du musst auch bedenken, dass jeder Leser seinen ganz eigenen Geschmack hat. Es wird sich immer jemand finden, der an deinem Werk etwas auszusetzen hat, selbst wenn du irgendwann einmal ein berühmter Bestsellerautor sein solltest.

Meine Betaleserin habe ich in einem kleinen Schriftstellerforum kennen gelernt. Sie hat mir von allein ihre Hilfe angeboten. Aber natürlich kannst du auch einfach einen befreundeten Autoren um Unterstützung bitten. Mehr als Nein sagen, kann er ja nicht.

Ich selbst wurde auch schon gefragt, ob ich betalesen könnte. Wenn es mir zeitlich möglich war, habe ich das gerne gemacht. Momentan bin ich zu sehr mit meinen Romanen eingespannt, aber sonst helfe ich gerne weiter. Ich hoffe, du findest jemanden, der etwas von seinem Werk versteht und dir ein wenig unter die Arme greift. Die enge Zusammenarbeit mit meiner Betaleserin hat mich sehr weitergebracht.


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Pat Langdon
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Beitrag07.06.2012 10:16

von Pat Langdon
Antworten mit Zitat

Liebe Lenea,
wie mir scheint, setzt du dich jetzt selbst zu sehr unter Druck.
Die Handbücher für Autoren sind sicher eine gute Hilfe, dennoch scheint mir, dass du sehr "verkrampft" an die Sache rangehst.
Du hast dir doch sicher einen Plot zu deinem Buch geschrieben, bevor du losgelegt hast. Ich würde dir einfach mal raten, diesen noch einmal zur Hand zu nehmen und ihn Schritt für Schritt erneut durchzugehen.
Danach würde ich mir die einzelnen Charaktere noch einmal vornehmen: Wie soll der einzelne sein? Welche "Macken" soll er haben. Welche "Sprache" benutzt er, warum soll er handeln wie er in deinem Buch handelt. Welches Hintergrundbild will ich ihm geben? Meine: soziales Umfeld, physologische begründetes Verhalten, und nicht zu letzt: wie sieht er aus.
Wenn du das alles hast, würde ich es zwei, drei Tage liegen lassen. Dann noch einmal lesen und wenn du zufrieden mit deiner Zusammenstellung bist, geht´s weiter: Geh Kapitel für Kapitel durch. Lege Plot und Charakterenliste direkt neben dich und überprüfe Schritt für Schritt, ob du deiner Ausarbeitung in deinem Skript treu geblieben bist.
Ich bin sicher, dass du so zu deinem eigenen Schreibstil zurückfindest und dir auch so mancher Fehler auffallen wird.
Und: viele Köche verderben den Brei. Solange du es überarbeitest würde ich es erstmal keinem zeigen, damit dich die vielen Meinungen nicht erneut verwirren oder unter Druck setzen.
Wenn du dann glaubst, alles fertig zu haben, lass wieder einige Zeit verstreichen - und lies deine Geschichte langsam noch mal - im stillen Kämmerlein sozusagen.
Passt dann alles, begibt dich auf die Suche nach einem Betaleser. Oder was doch auch ginge: Frage hier im Forum, ob du eine AG aufmachen kannst.
Da bekommst dann sicher konstruktive Rückmeldungen, die du umsetzen kannst. Denn so einige Autoren und hochbegabte zukünftige haben wir hier doch auch. Danach kannst du immer noch einen Beta bitten, sich deines Werkes anzunehmen.
Gut Ding will Weile haben: also setz dich doch nicht so unter Druck. Ich bin sicher, das wird schon. Das kriegst du hin!
Hilft dir das ein wenig?
LG
Traumfänger


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Beitrag07.06.2012 11:15

von JT
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Hallo Lanea,

ich weiß genau wie du dich fühlst. Stehe im Moment exakt da, wo du stehst. Die Sache mit einem guten Betaleser ist schon schwierig, wenn man niemanden kennt, der einer ist. Sollte man widererwarten einen finden, könnte ich mich noch nicht einmal in dem Umfang, den er mir zukommen liese revangieren, da ich mir das einfach nicht zutraue, eben weil ich Anfänger bin. Ich weiß das hilft dir jetzt auch nicht weiter, damit wollte ich dir auch nur sagen, dass du nicht alleine mit dem Problem da stehst.
Liebe Grüße
JT


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LG JT
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Pat Langdon
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Beitrag07.06.2012 11:22

von Pat Langdon
Antworten mit Zitat

@JT
diese Frustgrenze ala Linea kennen wohl viele von uns, möchte ich einfach mal behaupten.
Dass du dir als Anfänger das Betalesen noch nicht zutraust, ist verständlich. Aber man bleibt doch nicht ewig Anfänger und lernt doch immer dazu. Wirst du eben später Betaleser und kannst anderen helfen.
LG
Traumfänger


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Ei 7


Beitrag07.06.2012 13:04

von JT
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@Traumfänger
Ich hoffe sehr das ich dieses Stadium mal erreiche. Ich arbeite jedenfalls daran  Smile
LG JT


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ConfusedSönke
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Beitrag07.06.2012 14:08

von ConfusedSönke
Antworten mit Zitat

In welchem Genre schreibst du denn?

Wenn Du Dir bei etwas Speziellem unsicher bist: Ab damit in die hiesige Werkstatt und konkret nachgefragt.

Mir persönlich macht das Überarbeiten immer einen Heidenspaß (ja, sowas soll's geben  Cool ).
Aber erst nach einer gewissen Distanz zum eigenen Werk. Da beflügeln mich Gedanken wie: "Echt? Das habe ich geschrieben? Wahnsinn!". Und: "Diesen Stuss habe ich verzapft? Gut, dass ich noch mal überarbeitet habe."

Einen Betaleser habe ich in Form eines Freundes, mit dem ich zusammen das Handwerk des Schreibens von Grund auf gelernt habe (wir haben zusammen angefangen) und noch lerne. Das ist natürlich Gold wert und ich wüsste nicht, wie ich ohne ihn zurecht kommen sollte. Denn manchmal schreibt man auch einen bescheuerten Kram, der einem nicht mal nach der dritten Überarbeitung auffällt...

Wenn Du für Dich denkst, dass die Story noch nicht rund ist, dann würde ich konsequent daran weiter herum basteln, bis Du meinst: Besser geht es nicht. Mit allen Schreibdepressionen und -manien. Gehört einfach dazu, auch Deine aktuelle Phase des "Bin das noch ich?".
Erst dann, wenn Du wirklich mit dem Ergebnis zufrieden bist, würde ich das Werk für Freunde/Familie/Betaleser frei geben. Vorher macht es einfach keinen Sinn, auch wenn es einem so sehr unter den Fingernägeln brennt, eine Resonanz zu erhalten. Gut Ding will Weile haben!

Ja, Schreibratgeber haben die große Kraft, einen Autor völlig zu verwirren. Aber ich denke, auch das ist völlig normal und geht jedem so. Inzwischen weiß ich, was für ein Kopf-Chaos mich erwartet, wenn ich mir einen reinziehe.
Alles Zeug dieser Ratgeber zu beachten, ist natürlich Blödfug. Hier ist es wie mit dem eigenen Text: Nach ein paar Wochen kristallisiert sich deine persönliche Lehre, die Du aus dem Ratgeber gezogen hast, automatisch heraus. Danach wirst Du immer noch Dinge falsch machen, aber halt immer ein Stück weniger.


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JT
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Beitrag07.06.2012 15:26

von JT
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Ich schreibe Fantasy.
Was die Distanz betrifft, die habe ich, denke ich, habe meinen Roman vor zwei Jahren geschrieben. Allerdings einfach drauflos, ohne mich vorher schlau zu machen. Was bedeutet, ich sattle das Pferd von hinten auf. Habe ihn auch schon ein paarmal überarbeitet. Im Moment strömen so viel neue Informationen auf mich ein, dass ich immer wieder von vorne anfange und übers erste Drittel nicht hinaus komme.


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Pat Langdon
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Beitrag07.06.2012 15:51

von Pat Langdon
Antworten mit Zitat

JT hat Folgendes geschrieben:
Ich schreibe Fantasy.
 Im Moment strömen so viel neue Informationen auf mich ein, dass ich immer wieder von vorne anfange und übers erste Drittel nicht hinaus komme.

Wenn man ganz relativ neu hier ist, ergibt sich diese "Reizüberflutung". Man möchte möglichst viele der eingestellten Werke lesen und aus ihnen lernen.
Wenn du also erkannt hast, dass du das Pferd von hinten aufgesattelt hast, dann korriegiere das. In aller Ruhe meine ich. Sieh dich in Ralphies Schreibwerkstatt oder in der DSFopedia einfach mal in aller Ruhe um. (Button links an der Seite). Mach dir ruhig ein paar Notizen und dann erstelle dir einen Plan, wie du vorgehen möchtest.
Ich bin sicher, dass du das hinbekommst.
LG
Traumfänger


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JT
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Beitrag07.06.2012 16:01

von JT
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Zitat:
Ich bin sicher, dass du das hinbekommst.

Den Ehrgeiz dazu habe ich auf jeden Fall. Und früher oder später schaffe ich es vielleicht auch.
Ralphies Schreibwerkstatt habe ich mir schon angesehen. Im Moment stöbere ich gerade in der DSFopedia.
LG JT


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LG JT
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agu
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Wohnort: deep down in the Brandenburger woods


Beitrag07.06.2012 16:20

von agu
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Liebe Lanea,
vielleicht hilft es Dir, Deinen Roman mal beiseite zu legen und mit all den neuen Erkenntnissen etwas Neues anzufangen. Eine Kurzgeschichte, einen neuen Roman...
Das hilft Dir, die ganze Theorie in eine für Dich passfähige Routine zu überführen, und damit gewappnet wirst Du später viel entspannter in eine Überarbeitung gehen.
LG, Andrea


_________________
Meine Bücher:
Engelsbrut (2009 Sieben, 2011 LYX) | Engelsjagd (2010 Sieben) | Engelsdämmerung (2012 Sieben)
Die dunklen Farben des Lichts (2012, SP)
Purpurdämmern (2013, Ueberreuter)
Sonnenfänger (2013, Weltbild)
Kill Order (2013 Sieben)
Choice / als Chris Portman (2014, Rowohlt)
Wie man ein Löwenmäulchen zähmt / als Eva Lindbergh (2016, Droemer Knaur)
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ConfusedSönke
Geschlecht:männlichEselsohr

Alter: 43
Beiträge: 298
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Beitrag07.06.2012 16:29

von ConfusedSönke
Antworten mit Zitat

agu hat Folgendes geschrieben:
Liebe Lanea,
vielleicht hilft es Dir, Deinen Roman mal beiseite zu legen und mit all den neuen Erkenntnissen etwas Neues anzufangen. Eine Kurzgeschichte, einen neuen Roman...
Das hilft Dir, die ganze Theorie in eine für Dich passfähige Routine zu überführen, und damit gewappnet wirst Du später viel entspannter in eine Überarbeitung gehen.
LG, Andrea


Das kann ich nur unterschreiben. An meinem Erstlingswerk wurschtel ich heute noch herum, wenn die Zeit es zulässt. Und das hat schon etliche Jahre auf dem Buckel.


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