Perlenkette

[Seeadler]

Kommt mit,nun lasst uns endlich fahren,bevor die andern kommen,sagt Manfred zu seinen Freunden,Michael und Bernd.
Ja,ok,von mir aus können wir starten,ruft Bernd ganz aufgeregt,schaut sich nach Manfred um.
Manfred sitzt als erster auf dem Fahrrad,grins,und rauscht davon.
Seine Freunde folgen ihm,mann,mach doch langsam,warum trittst du so in die Pedale?
Hey,wir haben doch Zeit,Hausaufgaben schreib ich eh Morgen vor der Schule von dir ab,ruft Bernd Manfred zu.
Ja ja,ihr lahmen Enten,ich häng euch ab,werdet schon sehn.
Hm,denkt Manfred,eigentlich darf ich das ja nicht,Mama hats verboten.Geht nicht mehr auf die Müllhalde,sagte sie eindringlich zu ihrem Sohn,Manfred,bitte hör doch,es ist zu gefährlich.Ja,sie klingen noch in seinen Ohren,die Worte seiner Mum.
Aber wenn der erste Müll abgeladen wird,tja,da gibt es so viel zu entdecken.Viele Leute werfen sehr viel Sachen weg,die man noch brauchen kann,denkt Manfred,und guckt nach hinten,ob seine Kumpels ihm folgen.
Hey Alter,gleich sind wir da,warte doch auf uns.
Nö,denkt Manfred,ihr könnt mich mal,ich will der erste sein.
Endlich angekommen auf der Halde,Manfred schnauft tief durch,nass geschwitzt ist er,aber das grinsen noch immer im Gesicht.
Die beiden Jungs sind nun auch angekommen,puh,war das eine Tour,junge junge,seufzt Michael.
Nun klettern sie gemeinsam auf den Müllberg hinauf,bähh,wie das stinkt,sagt Bernd,egal,Nasen zu und durch.
Hey,ich hab was gefunden,einen Reifen,geil,den bring ich meinem Bruder mit,dann können wir im Winter damit den Schneehang runter fahren.Kasse, so einen wollte er schon immer haben, sagt Bernd,das breite lachen im Gesicht.
Manfred entdeckt einen Korb,hm,ob ich den mitnehmen soll? Och menno,der ist ja kaputt am Bügel,son Mist aber auch.
Nö,den lass ich hier,das hat keinen Sinn,denkt er.
Michael ist glücklich,schaut mal hier,ich hab ne Taschenlampe gefunden,sind zwar keine Batterien drin,tja,macht ja nix,der Papa hat noch welche.
Sie vergessen die Zeit,albern herum,und Bernd fällt auf,das es zu dämmern beginnt.
Michi,Manfred,ich muss heim,das gibt einen Mords Ärger,wenn ich zu spät zum Essen komm.
Nun kommt schon,es wird Zeit zu fahrn.
Bernd ruft ok,nur von Manfred kein Wort.
Mensch Manfred,mach die Klappe auf,wo steckst du?
Leise und ganz langsam kommt Manfred zum Vorschein.
Ganz verstohlen,mit einem grinsen im Gesicht taucht er hinter dem stinkenden Müll auf.
Bin doch da Jungs,von mir aus können wir fahrn.
Hast du was gefunden fragen beide Zeitgleich?
Nene,nix,gar nix,verschmitzt sieht er sie an,bevor sie sich auf den Heimweg begeben.
Manfred fährt diesmal als letzter,nun fahrn die anderen voraus.
Stramm treten sie in ihre Pedale,jeder will der erste sein,der zu Hause ankommt.
Das Dorf ist schon zu sehen,nur noch den Hügel runter,dann haben sie es geschafft.
.........Bremsen quitschen,ein lauter Knall,greller Schrei,Metallgeräusch,und plötzlich Ruhe.
Der Wagen,der an uns vorbeifuhr,Scheisse,denken die Zwei,springen vom Rad,zu weit entfernt.
Manfred,was ist geschehn?
Schnell aufs Rad,zurück gestrampelt.
Ein Mann kniet hilflos über Manfred,fühlt seinen Puls,spricht ihn an.
Manfred,öffne doch die Augen schreit Bernd,bitte,öffne sie.
Ein zweiter Wagen hält,man ruft den Notarzt.
Manfred blutet aus der Nase,aus den Ohren,aber er bleibt still.
Hilfe kommt,so lang hats gedauert,man springt um ihn,man drückt uns weg.
Was tun sie nun,sie schlagen ihm auf den Brustkorb,warum tun sie das?
Oh Manfred bitte,steh doch auf.
Er rührt sich nicht,liegt ganz ruhig,beide Fäuste geballt.
Warum schüttelt der Mann in der Orangefarbenen Jacke den Kopf?
Der Fahrer weint,was ist denn los?
Er hats nicht geschafft,er ist Tot,sagt der Arzt ..........Stille......
Manfred trägt ein lächeln im Gesicht.
Der Arzt öffnet seine Hände,die zu kleinen Fäusten geballt waren.
Es kommt eine weisse Perlenkette zum Vorschein.
Die hielt er in der Hand,liess sie nicht los.
Bernd und ich,wir wussten,warum Manfred lächelnd eingeschlafen ist, seine Mutter hatte Morgen Geburtstag.
Unser Freund wurde 9 Jahre alt und hatte was schönes gefunden,einen Schatz für seine Mum.

[Kino Vollbart]

Hi.

Zuerst mal was vorweg:
Nach jedem Satzzeichen bitte ein Leerzeichen!
Das erleichtert das Lesen doch ganz ungemein.

Ich mag die Geschichte. Vielleicht eine Spur zu melodramatisch, aber es wird, wie ich finde, glaubhaft verkauft und so störe ich mich nicht weiter daran.

Manch einer mag die Form kritisieren: Zu viel Kommata, zu wenig klar, was Wörtliche Rede, was Prosatext ist. Ich mag diese Verquickung von Außen- und Innensicht. Sie transportiert eine gewisse Autentizität, die zu den Kindern und zur Situation passt.

Fazit: Jetzt noch die Rechtschreibfehler angehen, dann ist das zwar kein Meilenstein, aber ein guter Text, stimmig und stimmungsvoll, und was mir besonders gefällt: Form und Inhalt passen zusammen.

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