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Aufwind


 
 
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Niddhog
Geschlecht:männlichSchneckenpost
N


Beiträge: 8
Wohnort: Schweiz


N
Beitrag26.09.2010 22:55
Aufwind
von Niddhog
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Einst fiel ein Blatt
vom Baume nieder
und stürzte zu Boden
wie ein gefallener Krieger

Vermochte sich nicht
aus der Erde zu heben
und sah sehr bald
etwas neben sich regen

Da schoss aus dem Boden
ein garstiger Wurm
und richtete sich auf
wie ein fleischiger Turm

Das schutzlose Blatt
um sein Leben nun bangte
als plötzlich ein Vogel
den bösen Wurm fangte

Nicht lange
und der Himmer ergoss sich zu Erden
nun glaubte das Blatt
in den Fluten zu sterben

Doch bald schon
schwimmte ein Frosch herbei
und setzte das Blatt
aus dem Strome frei

Da wollte es sich
beim Retter bedanken
doch dieser
hegte gemeine Gedanken

Zu seinem Bett
wollte er das Blatt haben
und Graus schoss
durch des Blattes Magen

Doch ehe der Hüpfer
ans Werke geschritten
die Krallen einer wilden Katze
ihn zerschnitten

Das Blatt
nun über sein Ende gewiss
rechnte mit tödlichem
Katzenbiss

Doch dieser blieb aus
und die Katze zog fort
begnügte sich
mit frosches Mord

So verblieb es einsam
das hilflose Blatt
war traurig
und hatte seine Ohnmacht satt

Da ergriff es der Wind
und trug es weit fort
über Wälder und Berge
an einen besseren Ort

Weitere Werke von Niddhog:


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"Ein Weg entsteht dadurch, dass man ihn geht"
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Nina
Geschlecht:weiblichDichterin


Beiträge: 5012
Wohnort: Berlin


Beitrag27.09.2010 00:58
Re: Aufwind
von Nina
Antworten mit Zitat

lieber niddhog,

in deinem gereimten gedicht gibt es ein
paar ungereimtheiten. ich sag dir mal
welche:

Niddhog hat Folgendes geschrieben:
Einst fiel ein Blatt
vom Baume nieder
und stürzte zu Boden
wie ein gefallener Krieger


wenn ein blatt fällt, fällt es nieder.
insofern ist das "nieder" verzichtbar,
ja, sogar überflüssig. und nun? muss
ein anderes wort her, ein anderer
reim. wie kann ein blatt, leicht wie
eine feder, wie ein krieger fallen?

Niddhog hat Folgendes geschrieben:
Vermochte sich nicht
aus der Erde zu heben
und sah sehr bald
etwas neben sich regen


wie soll es sich aus der erde heben,
wenn es auf der erde liegt? oder ist
es abgesackt zwischen der ersten
und zweiten strophe? hat es sich
in die erde gewühlt? weil das blatt
ja (in deiner phantasie augen hat)
frage ich mich: wie kann es in der
erde liegen und gleichzeitig etwas
neben sich sehen? ah, ein all-
mächtiges blatt muss es sein!
oder?

Niddhog hat Folgendes geschrieben:
Da schoss aus dem Boden
ein garstiger Wurm
und richtete sich auf
wie ein fleischiger Turm


du lieber himmel. da ist ja was los
in dem wald! ein raketenwurm!
der fleischige turm ist schön
gesagt. das "und" könntest du
ersetzen, damit es sich nicht so
oft in deinem gedicht aufhält.

Niddhog hat Folgendes geschrieben:
Das schutzlose Blatt
um sein Leben nun bangte
als plötzlich ein Vogel
den bösen Wurm fangte


jetzt hat der wurm die sprache des
blattes verwirrt. das arme blatt!
das fangte - klingt aber sehr, sehr
seltsam. bestimmt hat das bangte
es verbogen?

Niddhog hat Folgendes geschrieben:
Nicht lange
und der Himmer ergoss sich zu Erden
nun glaubte das Blatt
in den Fluten zu sterben


au weia! der himmer ergoss sich zu
erden! um himmels willen, wer ist
denn jetzt himmer? ein frosch?
nein, das kann nicht sein! vielleicht
ein glas milch? ah nein, es muss
ein fluss sein! und das blatt, dieses
arme ding ist ein nichtschwimmer.
ooooooh nein! Sad

Niddhog hat Folgendes geschrieben:
Doch bald schon
schwimmte ein Frosch herbei
und setzte das Blatt
aus dem Strome frei


ein frosch schwimmte herbei. wie
süß! da ist ja doch ein frosch! und
der ist ebenso sprachverwirrt wie
das blatt! die beiden könnten
freunde werden! wenn der frosch
sich allerdings entscheidet zu
schwimmen, dann sieht es wirklich
sehr mau aus für das blatt. Sad
aber was macht das schon?! der
frosch befreit das blatt. juchu!

Niddhog hat Folgendes geschrieben:
Da wollte es sich
beim Retter bedanken
doch dieser
hegte gemeine Gedanken


so ein gemeiner frosch! erst tut
er so, als wäre er ein freund und
dann sowas!
nach "dieser" ist noch etwas
platz für ein wort. das würde
dem gedicht und der verslänge
gut stehen!

Niddhog hat Folgendes geschrieben:
Zu seinem Bett
wollte er das Blatt haben
und Graus schoss
durch des Blattes Magen


zu seinem bett? wie jetzt? zu
seinem bett? hm. das klingt
seltsam. rede doch noch mal
mit dem frosch. ich glaube,
er meinte eigentlich etwas
anderes. hm.

Niddhog hat Folgendes geschrieben:
Doch ehe der Hüpfer
ans Werke geschritten
die Krallen einer wilden Katze
ihn zerschnitten


zu werke geschritten, oder?

doch ehe der hüpfer
zu werke geschritten
krallen einer wilden katze
ihn zerschnitten.

autsch. Sad

Niddhog hat Folgendes geschrieben:
Das Blatt
nun über sein Ende gewiss
rechnte mit tödlichem
Katzenbiss


das ist wirklich ein sehr,
sehr kluges blatt, was du
da bedichtest! aber was
macht es? es leidet immer
noch an sprachverwirrung!
jetzt hat es einen buchstaben
gegegessen. und zwar das
"e" in rechnete!

Niddhog hat Folgendes geschrieben:
Doch dieser blieb aus
und die Katze zog fort
begnügte sich
mit frosches Mord


das begnügen ist zu kurz. was hältst
du denn von "interessierte" sich ?
oder doch ein anderes? hier stimmt
die verslänge wieder nicht. Sad

Niddhog hat Folgendes geschrieben:
So verblieb es einsam
das hilflose Blatt
war traurig
und hatte seine Ohnmacht satt


hier stimmt sie auch nicht. Sad


Niddhog hat Folgendes geschrieben:
Da ergriff es der Wind
und trug es weit fort
über Wälder und Berge
an einen besseren Ort


glück gehabt blatt!

lieber dichter. schau doch noch mal auf die verslängen.
die variieren zum teil doch sehr! da könntest du noch
etwas dran schmieden. und vielleicht gewinnt deine
geschichte ja sogar dadurch. was meinst du?

lg
nina


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Kristallkind
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Beitrag27.09.2010 02:29

von Kristallkind
Antworten mit Zitat

Hi:)

Ich mach mir zu diesem Gedicht leider nicht so viel Mühe wie Nina. Wer den Reim Wurm auf Turm erst jetzt entdeckt hat und denkt dass das Präteritum von fangen, fangte heißt, gehört in die Talentschmiede (also das Gedicht natürlich, nicht du). Nichts für ungut, aber der rote Faden Deines Gedichts, ist die Art der Reime, die dir spontan eingefallen ist. Das hat nichts mit Lyrik zu tun. In der Talentschmiede bekommst Du ausführlichere Informationen warum.

lg, KK.


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Niddhog
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Beitrag27.09.2010 09:32
Danke für das schnelle Feedback
von Niddhog
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hallo Nina, danke erstmal für die Rückmeldung und die Zeit, die du dir dafür genommen hast. Deine vielen Tips und Vorschläge helfen mir definitiv weiter und ich werde das Gedicht weiter überarbeiten. Der Himmer ein Glas Milch? lol2 Muss ich mir echt mal durch den Kopf gehen lassen, vielleicht lässt sich der Himmer ja wirklich in mein Gedicht einbauen smile in Wahrheit hat Himmer nicht wirklich viel mit Fröschen oder Milch zu tun sondern ist vielmehr das Produkt einer unvorischtigen Korrektur. Es sollte natürlich Himmel heissen  Rolling Eyes
Fangte ist ein böser Fehler. Uiui, viel mehr kann man dazu nicht sagen.

@ Kristallkind

Danke für die Rückmeldung und den Hinweis auf die Talenschmiede. Spontan trifft es ziemlich gut, denn so entstand dieses Gedicht. Was ist am Reim Wurm auf Turm falsch? Gibt es verbotene Reime, die man nicht benutzen darf?

Gruss, Niddhog


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Nina
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Beitrag27.09.2010 09:40

von Nina
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guten morgen niddhog,

ja, dass es himmel heißen sollte, das dachte ich mir schon. Smile
beim schwimmte ist auch was falsch.  Wink

freue mich, dass ich helfen konnte. und auf die neue, überar-
beitete version.

lg an dich
nina


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Kristallkind
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Beitrag27.09.2010 11:16

von Kristallkind
Antworten mit Zitat

Guten Tag Niddhog:)

Zitat:
Spontan trifft es ziemlich gut, denn so entstand dieses Gedicht. Was ist am Reim Wurm auf Turm falsch? Gibt es verbotene Reime, die man nicht benutzen darf?

Natürlich nicht! Aber es gibt Reime, die bei dem Leser oder der Leserin keine neuen Assoziationen hervorrufen. Vielleicht rede ich aber jetzt auch nur für mich. Wenn das so ist möchte ich mich entschuldigen. Ich wollte nur davor warnen, dass bei gereimten Gedichten sehr schnell der Inhalt banal wird, weil man nur bis zum nächsten Reim denkt. Verstehst du was ich Dir vermitteln möchte?smile

Liebe Grüße,
KK.


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Niddhog
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Beiträge: 8
Wohnort: Schweiz


N
Beitrag27.09.2010 15:09

von Niddhog
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Liebes Kristallkind,

Zitat:
Ich wollte nur davor warnen, dass bei gereimten Gedichten sehr schnell der Inhalt banal wird, weil man nur bis zum nächsten Reim denkt. Verstehst du was ich Dir vermitteln möchte?smile


Ja das leuchtet mir ein, danke für den Tip smile Ich setzte den Schwerpunkt nicht auf die Tiefe des Textes sonder eher auf die Einfachheit. Er sollte sich leicht und zügig lesen lassen. Ich werde den Text jedenfalls noch weiter überarbeiten.

Liebe Grüsse zurück,

Niddhog


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MosesBob
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Beitrag27.09.2010 15:24
Re: Danke für das schnelle Feedback
von MosesBob
Antworten mit Zitat

Hallo Niddhog!

Niddhog hat Folgendes geschrieben:
@ Kristallkind

Danke für die Rückmeldung und den Hinweis auf die Talenschmiede. Spontan trifft es ziemlich gut, denn so entstand dieses Gedicht. Was ist am Reim Wurm auf Turm falsch? Gibt es verbotene Reime, die man nicht benutzen darf?

Ich habe den Thread dann mal in die Talentschmiede verschoben ... einen Augenblick habe ich gezögert, ob es nicht sogar in den Trash gehört. Ich weiß halt nicht, ob du Wörter wie "fangte" und "schwimmte" ernst meinst oder ob sie zu dem naiv-kindlichen Ton des Gedichts gehören. Auf jeden Fall besteht Handlungsbedarf in puncto Versmaß.

Unabhängig vom Wurm-Turm-Vers (den ich irgendwie putzig finde): Reime, die man nicht benutzen darf, gibt es nicht. Über die Originalität eines Reimes entscheiden übrigens nicht nur die Wörter, die sich reimen, sondern die kompletten Zeilen. Wenn die Zeilen frisch und inspiriert sind, kann sogar ein Herz-Schmerz-Reim überraschend kommen - und Herz-Schmerz-Reime zählen nach meiner Erfahrung zu dem Ausgelutschtesten, was es gibt.

Beste Grüße,

Martin


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