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Wiederfindung einer Fremden


 
 
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CrazyEddie90
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Beitrag09.08.2010 07:43
Wiederfindung einer Fremden
von CrazyEddie90
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Kurze Einleitung: Diese Kurzstory (oder wer möchte: Kurzgeschichte) entstand irgendwann in der Nacht, mein Gehirn hatte sich abgeschaltet und nur meine Finger haben gearbeitet und am Morgen hatte ich das fertige Werk in Word verfasst. Kleinere Satzkorrekturen noch und ich war fertig.
Ich werde diese Kurzstory (5 Seiten) einzeln veröffentlichen, da in den Golden Rules steht, dass man den Leser nicht überfordern soll. Also, viel Spaß erstmal. =)

Dieser Teil des Landes war so anders als der Rest. Von Süden nach Norden und nach Osten bis zur Hauptstadt erstreckten sich riesige Mischwälder, die allzeit grün waren. Nur im Westen erstreckte sich eine riesige Wüste. Dahinter kam ein riesiger Süßwassersee und dann begann die Leere. Nur hatte John O’Sullivan nicht die geringste Lust so weit zu wandern. Er wollte nur bis zum See. Einer Legende nach soll einmal pro Woche an seinem Ufer die einsame Melodie eines einsamen Mädchens zu hören sein. Und dieses Mädchen war Johns Ziel. Eigentlich.
   Doch gerade in diesem Moment kämpfte er um jeden einzelnen Schritt in dieser gottlosen Wüste. Kein einziger Tropfen Wasser im Umkreis von einigen hundert Quadratmeilen. Seine goldglänzenden 45er Patronen durften nicht noch heißer werden, sonst würden sie explodie-ren. Aus Sicherheitsgründen hatte er die Kammern seiner Revolver schon vor gut einer Wo-che geleert und mit zweien eine Hirschkuh und ein Kitz geschossen, sie ausgenommen, in Salz eingelegt und in einem Lederbeutel mitgenommen, ein Fehler wie sich herausstellte, denn er war nicht am verhungern, sondern am verdursten.
   In der Ferne konnte er die silberne Scheibe des Sees ohne Namen erkennen und darüber schwebte, unbarmherzig brennend, die Sonne. Nach dem Stand der Sonne sollte es irgendwo zwischen vier und sechs Uhr sein. Er hatte jegliches Zeitgefühl verloren. Seine Uhr war gestohlen worden und alles andere, das man zur Zeitbestimmung nehmen könnte, war in der Wüste vergeblich zu suchen.
   John spürte, wie seine Beine immer schwerer wurden und wusste, dass er heute wohl nicht mehr weit kommen würde. Also schloss er seine Augen, nahm all seine Kraft zusammen und rannte noch ein paar Dünen weit, bevor er mit verklebten Augen und ausgetrocknetem Gaumen die letzte Düne erklomm und dann das Silber des Sees sah. Er war näher, als er gedacht hatte. Das half ihm jetzt nun auch nicht mehr, denn er spürte, wie ihn das Leben langsam verließ. Ihn trennten nur einige Schritte vom kühlen Nass und er krepierte hier. Wenn es Gottes Wille ist, dann soll es so sein, dachte John und schloss seine Augen…


   Er spürte seinen Körper nicht mehr, fühlte nur die brennende Hitze des Fiebers und seiner Muskeln. Der Nebel in seinem Blickfeld war erfüllt von schwarzen Gestalten mit roten Augen, die in der Dunkelheit leuchteten. Er wandte den Kopf und sah noch mehr von diesen Dingern.
   Noch war er nicht tot, aber das konnte sich ja noch schnell ändern. Diese Gestalten sahen nicht gerade friedfertig aus. Ihm kam ein Gedanke, der ihn wirklich beunruhigte. Ich bin auf der Suche nach der Liebe meines Lebens und am Ziel bin ich gescheitert.
   Mit einem letzten Aufbäumen seiner Lebenskraft hob er den Arm und flüsterte den Namen seiner verstorbenen Freundin: „Alira!“
   Irgendwie kam durch diesen Namen Unruhe in die Gestalten und als sie über ihn herfielen, sah er nur noch das sorgenvolle Gesicht seiner Freundin…


   Eine Art Igel tobte durch seinen Kopf und rammte jeden Stachel in jeden Bereich seiner weichen Gehirnmasse. Sein ganzer Körper war heiß und schwach, fühlte sich aber gesund an. Seine Augen waren noch verklebter als einen — zwei, drei? — Tage zuvor. Die trockene Wüste seiner Zunge lag schwer in seinem Mund und seine Augäpfel drohten vor Hitze zu platzen, so schien es ihm. John war einiges gewohnt, aber das schlug wirklich alles.
   Das einzig positive an den Schmerzen war die Gewissheit, dass er noch lebte. Nun kehrte auch das Gefühl in seinen übrigen Körper zurück und nun spürte er auch wieder das Gewicht seiner Revolver und der Munition. Und er hörte Wasser.
   Mit einem Schlag öffnete John die Augen und setzte sich auf. Ein leichtes Lüftchen wirbelte den Sand durcheinander und kleine Wellen brachen sich schäumend auf dem feinen Sand. Die Sonne stand tief und einige Krebse lagen geröstet auf einer Haut aus Fischschuppen. Fischfleisch, einige Schläuche mit Wasser und einige Obstarten, die alle ein wenig nach Apfel aussahen, leisteten ihm Gesellschaft.

Hier Seite 1, für Vorschläge bin ich immer offen.
MfG
CrazyEddie90

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CrazyEddie90
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Beitrag09.08.2010 07:44
Seite 2
von CrazyEddie90
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Ohne groß zu Rätseln biss John in einen Apfel und war überrascht, als er den Geschmack von frischen Brötchen schmeckte. Als er sich gesättigt hatte, verpackte er sein Zeugs, lud seine Revolver auf und stapfte weiter nach Norden am Ufer des Sees entlang.
   Der See war riesig und in der Ferne konnte John eine Landzunge ausmachen. Er nahm sich vor, bis dahin zu wandern und dann, wenn noch nichts passiert war, umzukehren. Das heißt nicht, dass er aufgab. Dort, wo er gelegen hatte, war ungefähr die Mitte der Bucht. Sü-den barg eine ebensogroße Hoffnung wie der Norden.
   Mitten in seinen Überlegungen spürte John eine leichte Erschütterung. Er warf sich sofort hin, denn er befürchtete ein Erdbeben. Doch als dann nichts geschah, rappelte er sich wieder auf, klopfte sich den Sand ab und ging weiter, allerdings nun wachsamer.
   Die Sonne stand nach einigen Stunden schon zur Hälfte am Horizont, als ein weiteres Be-ben die See und den Strand erschütterte. John warf sich hin und hörte weiter weg etwas Me-tallisches weg brechen. Metall? In der Wüste?, dachte John und zückte einen silbrig glän-zenden Revolver. Er ging einige Schritte und spürte plötzlich, wie der Sand wegsackte. Es war nicht das gemütliche Rutschen von Treibsand, sondern ein abruptes Luft-unter-den-Füßen-haben. Dann rauschte John mit einigen Tonnen Sand in eine Grube aus purem Stahl und reiner Dunkelheit…


   John lag in einem Raum aus mattschwarzer, fast blauer Farbe und noch dazu auf einem Tisch. Er war schwach, gefesselt und ihm war kotzübel. Noch dazu sah er durch eine Art von Nebel und sah – und hörte – wieder die schwarzen Gestalten mit den roten Augen. Sie spra-chen in einer Art von wässrigem Englisch, alles untersetzt mit feuchten Schmatzlauten.
   „Und? Was ist es? Es sieht anders aus als das Wesen in der Brutkammer! Ist es die glei-che — schmatz— Rasse?“
   „Es sieht so aus, Bruder. Dieses hier hat keine interne Brutkammer wie das andere Wesen, also dient es ihnen wohl zur Fortpflanzung. Mann, sind die männlichen Wesen hässlich! Schmatz.“
   „Wie Recht du hast. Man kann sie nicht zum Brüten verwenden? Schade. — Was machen wir mit diesem Ding?“
   „Wir lasses es aufwachen, verstecken uns und geben ihm indirekte Befehle, wie es hier herauskommt. Wir dürfen es auf keinen Fall an der Brutkammer vorbeiführen. Wer weiß, was es darin sehen mag. — Ich leite die Aufwachautomatik ein. Hoffentlich hat es nichts davon mitgehört.“
   „Gut, Bruder. Ich gehe schon mal vor.“ John hörte, wie sich eines der Wesen platschend entfernte und konzentrierte sich auf das andere. Es beschäftige sich mit einigen Apparaturen an der Rückwand und er konnte nicht sehen, mit was. Die Wesen waren schwarz wie Öl und glänzten auch so. Sie sahen wie von einem Kind gezeichnete Figuren der Meermenschen aus. Irgendwie unfertig und ohne oberflächliche Merkmale.
   John schloss die Augen bis auf einen kleinen Schlitz und wartete darauf, dass das Wesen ging. Sekunden später wuselte es an ihm vorbei und verschwand. Nach einer geschätzten Minute öffneten sich die Fesseln und John erhob sich langsam, um seine Übelkeit nicht noch zu verschlimmern. Es ging gerade so.
   Er ließ sich langsam auf den Boden gleiten und fühlte nachgiebiges Material. Irgendwie lebendig. Mit gezückten Revolvern schlich sich John gebückt aus dem Untersuchungsraum und wandte sich nach rechts. John bekam mit, wie diese Wesen versuchten, ihn irgendwo hin zu lotsen und zwar telephatisch. Da gab es nur ein Problem: John war auch ein Telepath. Und ein ausgezeichneter noch dazu. Und so ging er immer in die andere Richtung, die ihm diese Wesen versuchten einzutrichtern.
   Irgendwann, nach wer weiß wie vielen Stunden, kam John in einen Bereich, der fast schon hell war. Mehrere Wesen saßen an Kontrollen vor einem riesigen, halbrunden Fenster und riefen sich gegenseitig Statusberichte zu. Telephatisch natürlich.
   John aktivierte seinen Schutz, damit die Wesen ihn zumindest nicht richtig hören und sehen konnten. Wenn sie genau vor ihm standen, konnten sie ihn sehen, aber nur dann. Langsam und fast auf Zehnspitzen schlich sich John hinter eines der Wesen, um bessere Einsicht in den Raum dahinter zu erlangen.
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CrazyEddie90
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Beitrag09.08.2010 07:45
Seite 3
von CrazyEddie90
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Er hatte eine Brutkammer mit jungen Wesen und Wärmekästen oder zumindest einen Reaktor erwartet, aber nicht das. Alles, nur nicht das.
   Der Name Brutkammer war gerechtfertigt und das war wörtlich zu nehmen. In diesem Raum gab es ein rundes Segment, getrennt durch einen Graben mit einer undefinierbaren Flüssigkeit, über die ein anscheinend ausfahrbarer Steg verlief. Ein abgetrennter Bereich war auch zu sehen. In der Mitte stand ein Bett. Es war so groß wie ein Ehebett mit Baldachin, wobei allein nur die Nackenstütze einem Baldachin ähnelte. Aus der Wand dahinter schlän-gelten sich bionische Kabel entlang auf die in diesem Bett liegende Gestalt zu. Ein Wesen stand – von John aus gesehen – links und wartete auf etwas.
   John brauchte erst gar nicht lange zu rätseln, was das eine Wesen mit der internen Brut-kammer des anderen Wesens meinte. Die Gestalt im Bett war ein menschliches Mädchen. Und dazu noch hoch schwanger, wie er an den Beinstützen und ihren darauf liegenden ge-spreizten Beinen unschwer erkannte. Eine Art Helm befand sich auf dem Kopf des Mädchens und verdeckte das Gesicht ab der Nase aufwärts. Sie war gänzlich nackt und ihre weiße Haut glänzte vor Schweiß. Dann regte sie sich.
   In die Wesen kam Aufregung. Blutdruck, Herzschlag und Atmung wurden kreuz und quer durch den Raum gerufen und dann auch noch die Muskelkontraktion der Vaginalmuskeln. Irgendetwas kam. Und es war garantiert kein menschliches Wesen.
   Anscheinend waren Lautsprecher aktiv, denn ein menschliches Stöhnen hallte plötzlich durch die Stille. Nach Sekunden zuckten die Beine des Mädchens, wurden heftiger und das Wesen neben ihr rührte sich. Es legte eine Hand – mit nur vier Fingern, einem Daumen und drei anderen – auf ihr rechtes Bein. Ein Hecheln drang aus den Lautsprechern und dann ein spitzer Schmerzensschrei, der immer höher wurde, bis Johns Ohren schmerzten. Er hatte nicht gewusst, dass menschliche Stimmbänder solch hohe Töne hervorbringen konnten. Es war vermutlich eine schwere Geburt.
   John sah auf einen Monitor vor sich und sah, wie ihre Vagina sich öffnete und schloss und ganz am Ende, noch in der Dunkelheit, sah er etwas Weiß aufblitzen. Die Rufe der Wesen wurden lauter und hektischer, als dann das Mädchen laut aufschrie, das Glas erbeben ließ und dann im wahrsten Sinne des Wortes… ein Ei legte!
   John staunte nicht schlecht, als das Mädchen das Ei aus ihrer Vulva presste und das We-sen es geschickt auffing. Bei John über dem Kopf bildete sich ein Fragezeichen von der Größe eines aufrecht stehenden Zeppelins.
   Anscheinend waren die Wesen fertig, denn die Wesen standen nun von ihren chitinartigen Stühlen auf und verließen den Raum. John zog den Bauch ein. Das Wesen mit dem Ei ging so nah an ihm vorbei, dass er den Geruch des Eis riechen konnte. Ein süßlicher Geruch strömte von ihm aus, den John nur von seiner – leider – verstorbenen Freundin Alira kannte. Zähflüssige Sekrete zogen ihre Bahnen auf der schneeweißen Schale und rannen dem We-sen über die schwarzen Finger, bevor sie schwer zu Boden tropften.
   John wartete drei Minuten in völliger Bewegungslosigkeit in der Dunkelheit des Kontroll-raums, bevor er sich leise zur Tür der Brutkammer schlich. Die Tür reagierte offenbar nur auf Bewegung, denn sie öffnete sich widerstands- und lautlos. Leise glitt John in den antiseptisch weißen Raum, überquerte den Graben mit der brodelnden Flüssigkeit und sah, wie die Beinstützen, der Helm und die Kabel verschwanden. Der Kopf des Mädchens war von ihm weggedreht. Ihre weiße Haut war von unzähligen Schweißtropfen überzogen. Ihre Brüste hoben und senkten sich rasch und John konnte sogar Tropfen in ihrem Bauchnabel sehen.
   John blieb stehen, als er schon fast das Mädchen erreicht hatte. Sie stand langsam auf, zuckte zusammen, zog sich einen Bademantel an und wollte gerade ihre Haare aus dem Kragen ziehen, als sie John in der gegenüberliegenden Glasscheibe erblickte. Sie drehte sich abrupt um und schlug die Hände vor den Mund. Tränen quollen aus ihren Augen, sie schüttelte den Kopf und fragte dann mit melodischer Stimme: „Was tust du hier?“
   John, vollkommen perplex und desorientiert, stand einfach nur so da, mit geöffnetem Mund und dann machte es laut Klick! „Alira? Bist du es wirklich?“ Als besagte Person sich in seine Arme stürzte und Rotz und Tränen an seiner Kleidung abwischte, wusste er es genau. John war kein weicher Kerl, aber in just diesem Moment konnte er sich die Tränen nicht verknei-fen. Sie liefen einfach nur so an seinen Wangen vorbei und tropften leise in Aliras weißen Bademantel. All die Tränen, die er wegen ihrem Tod und der darauf folgenden Wochen und Monaten zurückgehalten hatte, flossen nur so aus ihm heraus.
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CrazyEddie90
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Beitrag09.08.2010 07:45
Seite 4
von CrazyEddie90
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Tränen sind reinigend für die Seele und das war gar nicht mal so falsch gedacht.
   Da standen sie, beide weinend. Ein Mädchen, das gerade niedergekommen war und ein um einen Kopf größerer Junge, der die Strapazen einer langen Reise durchgemacht hatte. Nach einigen Minuten löste sich Alira von ihm. Sie sahen beide verheult aus und Alira sagte: „Partnerlook.“ John sah sie an und brach in schallendes Gelächter aus. Er zog die Nase hoch und sagte: „Der war gut. Der war gar nicht mal schlecht. — Darf ich dich was fragen?“
   Sie schubste ihn aufs Bett. „Natürlich. Aber ich schätze, es geht um das, was passiert ist damals und was ich hier mache, stimmt’s?“ John grinste. „Du kannst immer noch in mir wie ein Buch lesen. Ja, das wollte ich dich fragen.“ Da hub Alira an zu erzählen…


   Es war der schönste Tag ihres Lebens. John hatte ihr gestern einen Heiratsantrag gemacht und in der Nacht war sie zu ihm rüber gekommen. Heimlich. Alira war damals sechzehn gewesen und er siebzehn. Alira war sexy in jeder Kleidung in jeder Umgebung. So auch diesmal.
   Sie war zu ihm in sein warmes Bett gekrochen und beide hatten sich dann geliebt. Zum ersten Mal. John war sehr sanft vorgegangen, hatte sich ihren Wünschen angepasst und ihr danach, als sei beide auf dem blutbefleckten Laken lagen, einen goldenen Ring an den Finger gesteckt. Kurz danach schliefen sie.
   Am frühen Morgen wurde sie durch ein Rumpeln wach. John hatte eine Nachricht hinter-lassen, um am Dorplatz schon mal Eimer zur Hand zu nehmen, falls ein Feuer ausbrach. Dann hatte das Erdbeben, das stärkste seit etwa einhundert Jahren, das aus Holz gebaute Dorf größtenteils dem Erdboden gleich gemacht. Noch während John draußen auf das Haus zuschlingerte, kamen die Wesen aus den Ecken heraus und unterbreiteten ihr ein Angebot, das sie einfach nicht abschlagen konnte. Notgedrungen stimmte sie ein. Sekunden danach stürzte das Haus ein.
   Das Erdbeben war vorbei und von den einhundert Hütten, dem Supermarkt und dem Rat-haus, standen nur noch drei Hütten, das Rathaus und der Getränkemark am Ende der Stadt. Der Rest war entweder teilweise oder ganz zusammengestürzt.
   Mit all seiner Kraft stürzte sich John in das Chaos seines ehemaligen Hauses und fand dann Alira. Tot, von einem gesplitterten Balken an den Boden genagelt. Mitten in ihren wun-derschön schlanken Bauch.
   Draußen, auf der Ebene stand die echte Alira, ließ ihren Tränen freien Lauf und hörte dann einen lauten Wutschrei, der ihr die Haare zu Berge stehen ließ. John hatte sie gefunden. Leider. Sekunden darauf explodierte eine gewaltige magische Aura, die das Dorf vernichtete und schwere Balken noch bis in die Berge fliegen ließ.
   Während die Wesen sie durch unterirdische Tunnel führten, sang Alira das traurigste Lied, das ihr einfiel und das sie für sich umgeschrieben hatte. Die Wesen stimmten mit in den Ge-sang ein, da Alira ihnen auch tatsächlich half und für sie war es genauso schwer, denn durch ihre Fähigkeiten konnte sie Aliras Gedanken sehen.
   Alira wurde am Ende des Ganges all ihrer Kleidung entledigt, für „fruchtbar“ erklärt, der Königin vorgeführt und dann befruchtet. Ab da an lief es Woche für Woche gleich ab. Und das nun seit drei Jahren. In der Zeit war John kreuz und quer durchs Land gelaufen, rastlos, wütend, alles vernichtend.


   John saß schweigend auf dem Bett. Er ließ sich die Geschichte durch den Kopf gehen. Schließlich fragte er: „Was für ein Angebot war das?“ Alira seufzte. Ihren Bademantel hatte sie ausgezogen und über ihren Schoß gelegt. Ihre Brüste waren einfach schön. „Entweder ich komme mit ihnen und diene ihnen als eine Art Legehenne oder ich und alle anderen im Dorf, einschließlich aller Frauen, Alten und Kindern müssen sterben. Das Erdbeben war nur der Rückstoß ihrer Anlage auf unser Festland, so berechnet, dass bei uns alles zu Bruch ging. — Jetzt erzähle ich dir von meinem Leben hier…“
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CrazyEddie90
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Beitrag09.08.2010 07:47
And last but not least: Seite 5
von CrazyEddie90
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Alira musste wöchentlich einhundert Eier legen. An vier Tagen in der Woche musste sie fünfundzwanzig legen. Die restlichen drei Tage waren zur Erholung, für den Landgang und für ihre Sachen in ihrem begrenzten Raum. So entstand die Legende vom einmal wöchentlich auftretenden Mädchen.
   Alira war hier nicht unter Menschen, dann lief sie immer nackt durch ihren Raum. Am Ende jedes Sonntages brachte eines der Wesen einen kleinen, spritzenartigen Befruchter. Sie pflanzten ihre Samen – kalt und irgendwie leblos – in ihre Vulva ein, die dann einer nach der anderen ihre für Menschen unfruchtbaren Eizellen befruchtete. Sie lag dann da einundzwan-zig Stunden nur im Bett, brachte ein Ei nach dem anderen zur Welt und aß nebenbei mal etwas. In der Nacht durfte sie dann verschnaufen, bevor es die nächsten drei Tage so weiter ging.
   Ihre Gastgeber waren sehr zuvorkommend und freundlich. Sie brachten ihr, was sie brauchte und auch einmal einen künstlichen Mann. Technisch gesehen war es einfach nur ein Vibrator an einer gelenkigen Stange, die sich vor und zurückbewegte, aber in Verbindung mit Filmen ein angemessenes Ergebnis. Der Film wurde übrigens nur auf den Helm übertra-gen, den sie bei der Geburt aufhatte.
   Technisch gesehen war es in etwa dieser Wochenablauf: Montag, Dienstag, Mittwoch und Donnerstag fünfundzwanzig Eier am Stück legen; freitagabends Landgang, vorher gegessen und ausgeruht; Samstag und Sonntag nur Essen und interaktive Filme angucken. Und das seit drei endlosen Jahren, mit der einen oder anderen Veränderung.


   John ließ sich aufs Bett fallen. Es war einfach zu viel gewesen. So ein Leben hätte er um nichts in der Welt führen können und das sagte er ihr auch. „Nun, so schlecht ist es auch nicht. Ihre Königin ist zwar eine alte hinterliste Fotze, aber die anderen Wesen sind alles Männer und sie behandeln mich richtig zuvorkommend.“
   John hörte in seinem Hinterkopf die Warnglocken läuten. „Ich glaube, du hast das Stock-holm-Syndrom.“ Sie drehte sich zu ihm um. Ihre grün-blauen Augen waren hart.
   „John. Seit drei Jahren wären wir verheiratet gewesen, wenn diese Missgeburten nicht ge-kommen wären und mir gedroht hätten. Nein, ich liebäugle nicht mit meinen Entführern. Seit jenem Tag wuchs mein Hass auf sie immer mehr und meine Liebe zu dir auch. John, ich will hier raus, verdammt noch mal!“ Sie brach wieder in Tränen aus, ließ sich aufs Bett neben John fallen und schmiegte sich weinend an ihn. Sie sah aus wie ein zu groß geratenes Kind. Irgendwie richtig süß.
   Nachdem auch wirklich die letzte Träne getrocknet war, fragte John vorsichtig: „Ist das wahr? Du liebst mich immer noch?“ Zur Antwort legte sie ihre Lippen auf seine. Samtweich strichen sie über seine und jagten ihm wohlige Schauer über den Rücken. Er nahm sich vor, sie beide hier lebend raus zu bringen.
   Nachdem sie ihren innigen Kuss beendet hatten, lud John seine Pistolen noch einmal auf und gab Alira ein T-Shirt und eine Jeanshose von sich, beides schon mitgenommen und zer-rissen. Ihre Brüste waren unten rum gut zu sehen und ihre Hose war eigentlich nur noch ein sehr knapper Panty. Für eine Reise durch die Wüste unzureichend, aber besser als nur mit der Haut, auch wenn das für John eine gute Idee gewesen wäre. John gab Alira einen der schweren Revolver.
   Kurz bevor sie gingen, hielt Alira ihn noch einmal zurück. „John, es ist zwar jetzt nicht der richtige Zeitpunkt, aber ich will, dass du es weißt. Wenn du mich gefragt hättest, ob ich dich immer noch heiraten wolle, ich hätte vorhin ja gesagt und werde es in Zukunft auch noch tun. Das ist alles.“ John sah sie an, grinste und nickte dann.
   John starrte voraus und öffnete die Tür. Dahinter lag Schwärze, so dick und dicht wie Tinte. Er atmete ein und trat hinaus, dicht gefolgt von Alira. Als dann die Wesen über sie herfielen, schickten die Revolver Tod und Vernichtung, so laut wie Donner, in die Reihen der Feinde und ihr Schreien und das Donnern der Revolver hielt lange an.
   Erst nach einigen Stunden verebbte das Geschrei und die Revolver fielen auf den Grund des Sees, befleckt von Blut. Menschliches und das Blut der Wesen. Möge der sie finden, der ihrer würdig ist und mögen die Revolver ihm dienen, so wie sie John und Alira gedient hatten. Bis in alle Ewigkeit.

So, das wars. Ich hoffe, es war nicht zu viel und ich möchte gerne Kritik - konstruktiv und produktiv - bekommen, da ich mich gerne weiter verbessern möchte.

Erstmal danke fürs Lesen.
MfG
CrazyEddie90
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sali
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Beiträge: 313



Beitrag09.08.2010 07:53

von sali
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Hey Eddie,

schau doch mal auf dem Roten Teppich vorbei und stell dich erstmal kurz vor smile

Zitat:
Ich werde diese Kurzstory (5 Seiten) einzeln veröffentlichen, da in den Golden Rules steht, dass man den Leser nicht überfordern soll. Also, viel Spaß erstmal. =)


Damit ist eher gemeint, dass du z.B Seite 1 postest, dann wartest bis du dazu ein bisschen Kritik bekommen hast und dann Seite 2 usw. nachschiebst smile Aber kann jedem mal passieren, dass man das missversteht.

lg sali

PS: Kritik später
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airliner_747
Geschlecht:männlichEselsohr

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Beitrag09.08.2010 09:24

von airliner_747
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Hallo Eddie,

sorry, aber das war nix.
Ich habe nur die erste Seite gelesen, dann hatte ich keine Lust mehr auf die anderen vier Seiten.
Dein Text steckt voller Lücken und logischer Fehler.
Ich greife nur mal ein Beispiel heraus:

Aus Sicherheitsgründen hatte er die Kammern seiner Revolver schon vor gut einer Wo-che geleert und mit zweien eine Hirschkuh und ein Kitz geschossen, sie ausgenommen, in Salz eingelegt und in einem Lederbeutel mitgenommen, ein Fehler wie sich herausstellte, denn er war nicht am verhungern, sondern am verdursten.

Da stellt sich die Frage, wo hat der das Pökelsalz her? Eine ganze Hirschkuh und ein Kitz im Lederbeutelchen mitgenommen?
Wenn ich zwei solcher Viehcher durch die Wüste schleppe, egal ob nun gepökelt oder nicht, würde ich schon nach dreihundert Metern schlapp machen.

Ich empfehle Dir die ganze Geschichte noch einmal zu überarbeiten und die Löcher zu stopfen.
Lies Dir nur mal die erste Seite selbst laut vor. Dann merkst Du schon wo es überall klemmt.

Liebe Grüße
Jürgen


_________________
Ein großer Mensch ist, wer sein kindliches Herz nicht verliert (chin. Philosoph Mencius)
*****
Was wir brauchen, sind ein paar verrückte Leute; seht euch an, wohin uns die Normalen gebracht haben. (George Bernhard Shaw)
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CrazyEddie90
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C
Beitrag09.08.2010 13:54

von CrazyEddie90
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Hey Airliner.

Um erstmal auf deinen Tipp einzugehen: diese Geschichte/Story liegt seit gut...3 oder 4 Jahren auf meinem Rechner und ich habe sie mir mindestens einmal pro Woche angesehen und nur einen einzigen Satz verändert. Ist ja nicht so, dass ich es nicht getan hätte, also, mir die Geschichte selber vorlesen, aber ich finde sie immer noch recht logisch.(-->Meine Sicht, muss nicht deine sein).

So, nun zu deinem Beispiel. Erstmal wissen wir (ich auch nicht) wie lange er im Land herum geirrt ist. Also, die Hirschkuh und das Kitz hatte er vor einer Woche geschossen und in Pökelsalz eingelegt. Erstmal muss er ja nicht alles von diesen beiden Tieren mitgenommen haben (so wie ich John kenne, nur das Beste) und zweitens wiegt Salz nicht so viel. Bei 6 kg Fleisch braucht man Pi mal Daumen etwa 500/600 Gramm Salz und eine Schale. Wenn man es ordentlich macht. John hat es ordentlich gemacht und etwa 6 kg Fleisch in seinem Rucksack. Gut, anfangs ein bisschen viel, aber der Idiot hat kaum Wasser dabei. Das merkt er erst, als er sein...drittes Nachtmahl in der Wüste abhält (zwei Tage davor).

Zitat:
Eine ganze Hirschkuh und ein Kitz im Lederbeutelchen mitgenommen?
Wenn ich zwei solcher Viehcher durch die Wüste schleppe, egal ob nun gepökelt oder nicht, würde ich schon nach dreihundert Metern schlapp machen.


Da magst du recht haben, aber a) ist es ein Beutel, kein Beutelchen, das Ding hat ne Menge Platz (wie es eigentlich jeder gute Reisebeutel haben sollte) und b) nimmt niemand die ganzen Tiere mit oder? Jedenfalls nicht für einen Wüstentrip, John hätte nur das zarte Bauchfleisch mitgenommen.

Einzige Stelle, die mir selber immer noch etwas...spanisch vorkommt, ist, dass er versucht, die Düne hochzurennen...ich hätte schreiben sollen:
Zitat:
John hörte plötzlich das Rauschen von Wasser, leise aber deutlich. Der See lag bestimmt hinter den nächsten Dünen, wenn er schon das Wasser rauschen hörte. Also schloss er seine Augen, nahm all seine Kraft zusammen und rannte noch ein paar Dünen weit, bevor er mit verklebten Augen und ausgetrocknetem Gaumen die letzte Düne erklomm und dann das Silber des Sees sah.


Ich würde mein Kraft doch eher sparen, aber gut. Aber naja, ist erstmal so. Ich kann dir versichern, meine Hauptstorys sind um Längen besser.
Aber machen wir hier erstmal weiter, lass uns doch bitte weiter das Konstrukt hier sezieren (dafür bin ich ja hier, für konstruktive und produktive Kritik). Schreib, was dir nicht gefällt und ich schreibe es entweder dementsprechend um oder erzähl dir, was damit gemeint ist.

Lg
Eddie
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Locard
Geschlecht:männlichKlammeraffe

Alter: 36
Beiträge: 696
Wohnort: Münster


Beitrag09.08.2010 15:33

von Locard
Antworten mit Zitat

Hey Ed Wink

Ein Witz, dessen Pointe man erklären muss, ist ein kein guter - oder die Zuhörer befinden sich auf einem anderen intellektuellen Niveau als der Erzähler. Bei Geschichten ist es ähnlich. Der Text muss für sich selbst sprechen. Was der Autor gemeint hat, ist letztendlich nicht von Belang. Er hatte mit dem Verfassen des Texts die Möglichkeit gehabt, sich zu artikulieren. Sobald der Leser in Aktion tritt, hat er zu schweigen. Mehr dazu kannst du hier finden Wink

Nun aber zu deinem Text.
Ich habe bisher nur die erste Seite gelesen und mir sind bisher einige Dinge aufgefallen, von denen ich denke, dass sie sich im weiteren Verlauf wiederholen.

Ich kann mich Jürgen insofern anschließen, als dass der Text nicht immer ganz eindeutig ist. Dies beginnt schon im ersten Absatz:
Zitat:
[...] Von Süden nach Norden und nach Osten bis zur Hauptstadt erstreckten sich riesige Mischwälder [...].
Hier klingt für mich dieses nach Osten merkwürdig. Es fehlt der Bezugspunkt, von dem sich der Mischwald aus erstreckt. Wo befindet sich denn die Hauptstadt? Auch im Osten? Oder gar im Westen? Diese Angabe hilft mir nicht weiter, um das Ausmaß zu erfassen.
Zitat:
[...] Nur im Westen erstreckte sich eine riesige Wüste. Dahinter kam ein riesiger Süßwassersee und dann begann die Leere. [...]
Hier führt die Reihenfolge der Beschreibung zur Verwirrung: Im Westen finden wir also eine Wüste, dann kommt der See und dann erstreckt sich weiterhin die Wüste. Dass es so nicht gemeint ist, schließe ich als Leser aus dem folgenden Satz. Das Problem hierbei ist allerdings, dass das Wort dahinter benutzt wird. Erst wird die Wüste erwähnt und dann etwas, das dahinter liegt, nämlich der See und die Leere. Dann wirkt aber der Satz fehl am Platz, der beschreibt, dass die Figur kein Interesse daran hat, so weit zu wandern. Aber dabei ist doch der See sein Ziel?!
Angenommen, es ist so gemeint, wie es der Autor meint (erst See, dann Wüste), dann frage ich mich, weshalb John O'Sullivan weiter als den See wandern will?! Dahinter ist doch nur Leere ... Das erschließt sich mir irgendwie nicht ganz. Unglaublich verwirrend.

Und das alleine bietet schon der erste Absatz an Kritik ...

Noch etwas zur Logik: Der Text wiederholt sich, als John den silbernen See sieht:
Zitat:
In der Ferne konnte er die silberne Scheibe des Sees ohne Namen erkennen [...] bevor er [...] die letzte Düne erklomm und dann das Silber des Sees sah


Der Text enthält auch unzählige Füllwörter wie bspw. ja, noch und irgendwie/ -wo. So etwas liest sich nicht besonders gut. Diese Partikel können mit Sicherheit durch entsprechende Verben oder Adjektive ersetzt werden. Oder alternativ gänzlich gestrichen. Wie rennt man, wenn man irgendwie rennt?!

Darüber könnte man, wenn man sich als großzügig erweist, hinwegsehen. Dann müsste aber der restliche Text überzeugen. Tut er allerdings nicht. Der Text wirkt banal erzählt, fast herunter geleiert. Er wirkt leblos und tot - beinahe so, wie es John erging. Nur leider korrespondieren Inhalt und Form nicht miteinander ... Oft hört man davon, dass man nicht erzählen soll. Man soll als Auto dem Leser die Welt zeigen - mit allen Sinnen. Anstelle zu schreiben, dass sich eine Figur in einem Obstgarten befindet, wäre es schöner zu lesen, dass die Figur den süßlich-sauren Geruch frisch geschälter Apfelsinen wahrnimmt, einen Apfel pflückt und in Fallobst tritt. Auch hier ein Link, der recht lesenswert ist: [url=http://www.dsfo.de/dsfopedia/index.php/Zeigen,_nicht_beschreiben!]*Klick*[/url]

Hoffentlich konnte ich dir soweit helfen. Keep on wirting!

Grüße,
Locard Wohow


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Schatten
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Lebenslinien - Ein Kurzgeschichtenband
Beitrag09.08.2010 17:06

von Schatten
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Du wolltest Kritik. Gut, hier ist sie - auch wenn es vermutlich weh tut:

CrazyEd hat Folgendes geschrieben:
Dieser Teil des Landes war so anders als der Rest. Von Süden nach Norden und nach Osten bis zur Hauptstadt erstreckten sich riesige Mischwälder, die allzeit grün waren. Nur im Westen erstreckte sich eine riesige Wüste. Dahinter kam ein riesiger Süßwassersee und dann begann die Leere. Nur hatte John O’Sullivan nicht die geringste Lust so weit zu wandern. Er wollte nur bis zum See. Einer Legende nach soll einmal pro Woche an seinem Ufer die einsame Melodie eines einsamen Mädchens zu hören sein. Und dieses Mädchen war Johns Ziel. Eigentlich.(?) Ist sein Ziel nun ein anderes? Zum Beispiel sterben?
Doch gerade in diesem Moment kämpfte er um jeden einzelnen Schritt in dieser gottlosen Wüste. Kein einziger Tropfen Wasser im Umkreis von einigen hundert Quadratmeilen. Seine goldglänzenden 45er Patronen durften nicht noch heißer werden, sonst würden sie explodie-ren. Aus Sicherheitsgründen hatte er die Kammern seiner Revolver schon vor gut einer Wo-che geleert und mit zweien eine Hirschkuh und ein Kitz geschossen, sie ausgenommen, in Salz eingelegt und in einem Lederbeutel mitgenommen, ein Fehler wie sich herausstellte, denn er war nicht am verhungern, sondern am verdursten.
In der Ferne konnte er die silberne Scheibe des Sees ohne Namen erkennen und darüber schwebte, unbarmherzig brennend, die Sonne. Nach dem Stand der Sonne sollte es irgendwo zwischen vier und sechs Uhr sein. Er hatte jegliches Zeitgefühl verloren. Seine Uhr war gestohlen worden und alles andere, das man zur Zeitbestimmung nehmen könnte, war in der Wüste vergeblich zu suchen.
John spürte, wie seine Beine immer schwerer wurden und wusste, dass er heute wohl nicht mehr weit kommen würde. Also schloss er seine Augen, nahm all seine Kraft zusammen und rannte noch ein paar Dünen weit, bevor er mit verklebten Augen und ausgetrocknetem Gaumen die letzte Düne erklomm und dann das Silber des Sees sah. Er war näher, als er gedacht hatte. Das half ihm jetzt nun auch nicht mehr, denn er spürte, wie ihn das Leben langsam verließ. Ihn trennten nur einige Schritte vom kühlen Nass und er krepierte hier. Wenn es Gottes Wille ist, dann soll es so sein, dachte John und schloss seine Augen…


Zunächst einmal muss ich sagen: Man merkt, dass du dir keine Karte gezeichnet hast, bevor du angefangen hast zu schreiben. wink
Die logischen und teils verwirrenden Fehler sind so ineinander verschachtelt, dass es ein Wunder ist, wenn du das noch gerade biegen kannst. wink

Die Hauptstadt ist also laut Bezeichnung im Westen. Und dahinter erstreckt sich die riesige Wüste. Gut. Dann musst du das aber nicht doppelt erwähnen. Bzw. nur einmal in diesem Satz, sonst verwirrst du den Leser nur. Und die riesigen Wälder, die sich in fast alle Himmelsrichtungen erstrecken, sind nicht erwähnenswert, wenn sie nicht unmittelbar zur Story gehören.

Wenn John weiß, dass auf ihn eine riesige Wüste wartet, hinter der das einsame Mädchen wartet, hätte er auch wissen müssen, dass er viel Wasser mitnehmen muss.
Das unterstrichene ist ein klarer Zeitfehler! Warum schreibst du plötzlich in der Gegenwart?


Ein logischer Fehler - der sich weiter unten seltsamerweise noch steigert
Die Patronen, die John aus der Waffe genommen hat könnten überhitzen? Allerdings nur, wenn er sie nicht gerade offen in der Hand hält - und das dürfte ihm nach einiger Zeit sehr schmerzhafte Brandblasen einbringen.

Darüber hinaus finde auch Ich das ziemlich komisch, dass der gute John 6 Kilo Fleisch mit sich in der Wüste herum tragen kann, wo er doch von Anfang deiner Erzählung an mit seinen eigenen Beinen zu kämpfen hat. Außerdem,... wo will er die Tiere geschossen haben? In einem der riesigen Wälder?

Zitat:
Nur hatte John O’Sullivan nicht die geringste Lust so weit zu wandern.


Das glaubt dir nach dieser Aussage kein Mensch mehr! Laughing

Übrigens: Nach dem Stand der Sonne kann man keine Zeit ablesen, da John laut deiner Aussage jegliches Zeitgefühl verloren hat und auch keine Hilfsmittel besitzt, die Zeit zu messen. Wie will er wissen wie spät es ist, wenn er offenbar nicht in der Lage ist, das genau einzuschätzen?

Und der letzte rot eingefärbte Satz ist die Krönung!
Erst ist John sich sicher, keinen Meter mehr weit zu kommen, dann kann er plötzlich ein paar Dünen hinauf rennen, und schließlich ist er sich sicher, kurz vor dem Ziel zusammen zu brechen.
Da stimmt doch was nicht.  Rolling Eyes

Dein Held scheint weder zu wissen wozu Wasser in der Wüste gut ist, noch hat er genug Grips um zu wissen was er in der Wüste braucht. Dann hat er das Problem mit überhitzenden Patronen und zu guter letzt krepiert er kurz vor dem Ziel. Ein toller Held!  Very Happy


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Zitat: Evil Jarred / Bloodhoundgang
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CrazyEddie90
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Beitrag09.08.2010 17:08

von CrazyEddie90
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Hey Locard.

Du hast recht, ich hätte schreiben sollen, wo die Hauptstadt liegt. (Genau in der Mitte, das weiß der Leser aber nicht...mist, typischer Denkfehler von mir)

Stimmt, erst kommt die Wüste, dann der See und dann die Leere. Diese "Leere" ist nix, da ist echt überhaupt nix. Schwarz, wenn du so willst. Ich hab mir auch keine Gedanken drum gemacht, was da eigentlich war/ist, ist für die Story ja nicht relevant.

Und Johns Ziel ist hier:
Zitat:
Einer Legende nach soll einmal pro Woche an seinem Ufer die einsame Melodie eines einsamen Mädchens zu hören sein. Und dieses Mädchen war Johns Ziel.
Da will er hin, warum sollte er noch weiter wandern wollen? Da bin ich jetzt leicht verwirrt.

Gut, da hätte ich schreiben sollen "...als er das Silber des Sees deutlich vor sich sah." Das wäre besser gewesen.

Ich seh schon, ich habe noch viel zu lernen.^^ Ich hab das schon öfter bei mir erlebt, dass die Beschreibung überhand nahm und dabei das "zeigen" flöten ging. Das hab ich dann nach etwa 3 Seiten gemerkt und musste alles umschreiben... jetzt versuch ich mich mit einer Freundin an einem Projekt in der Ich-Perspektive und das ist bisher ganz ordentlich gelaufen (mir kommen beim Antworten hier drauf noch Ideen, wie ich es besser machen könnte...mh gut sowas^^)

Ich lese gerade James N. Frey "Wie man einen verdammt guten Roman schreibt" ) und auch da kriege ich beim lesen immer wieder gute und neue Ideen. Ich würde euch den Text ja gerne geben, aber... ich denke 25 Seiten sind doch arg viel. Außerdem seid ihr ja nicht meine Lektoren, sondern Mit-Autoren und deshalb belasse ich das erstmal hierbei. =)

Gebt mir doch auch mal Ansätze oder Beispiele, wie ihr es besser macht oder besser machen könntet, für Vorschläge bin ich immer offen. =)
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CrazyEddie90
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Beitrag09.08.2010 17:24

von CrazyEddie90
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Oh hey... ja ein Idiot wie er im Buche steht (argh -.-).
Okay, langsam seh ich, dass das Ganze irgendwie alles nicht miteinander zu tun hat... Logikfehler en massé.

Ne gezeichnet hatte ich keine, ich wusste aber, wie das Land aussah (was sich mehr auf einen groben Umriss belief).
Gerade biegen? Ich tendiere mittlerweile dazu, das ganze Konstrukt neu zu schreiben. Das würde dann zwar vermutlich etwas länger werden als 5 Seiten, aber qualitativ hoffentlich besser.

Was das mit den Patronen angeht: ich hatte für ihn an so etwas wie zwei überkreutzte Munitionsgürtel mit den Patronen gedacht. Wenn da dann die Sonne draufknallt, kann es gut sein, dass die dann hochgehen (Leder wird dann auch heiß, sicher, aber fängt das dann an zu brennen?), deshalb hatte er sie ja in seinem Rucksack verstaut.

Mh ich muss dir zustimmen, selbst ich weiß, dass man in der Wüste ne Menge Wasser braucht... ich denke, eine komplette Neuschreibung wäre hier wirklich angebracht oder?
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Hoody
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Beitrag09.08.2010 17:31

von Hoody
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Du wartest noch bis 24:00 Uhr! Ich habe jetzt vor einer Stunde mit meiner Rezension angefangen und bevor du was neues postet liest du erst noch meins. Sonst mach ich die Arbeit ja umsonst  Laughing

Also schau dich einfach bisschen im Forum um oder geh raus was trinken.

lg Hubi


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Schatten
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Lebenslinien - Ein Kurzgeschichtenband
Beitrag09.08.2010 17:34

von Schatten
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CrazyEddie90 hat Folgendes geschrieben:

Ne gezeichnet hatte ich keine, ich wusste aber, wie das Land aussah (was sich mehr auf einen groben Umriss belief).


... und da liegt der Hase im Pfeffer! Gerade wenn man einen Fantasyroman schreibt, ist es unerlässlich, eine Karte zu zeichnen. Das Teil kan naussehen wie von einem dreijährigen gezeichnet. Hauptsache ist, du weißt ganz genau wo sich alles befindet. Denn sonst kannst du das mit der Beschreibung glatt vergessen!!

quote="CrazyEddie90"]
Was das mit den Patronen angeht: ich hatte für ihn an so etwas wie zwei überkreutzte Munitionsgürtel mit den Patronen gedacht. Wenn da dann die Sonne draufknallt, kann es gut sein, dass die dann hochgehen (Leder wird dann auch heiß, sicher, aber fängt das dann an zu brennen?), deshalb hatte er sie ja in seinem Rucksack verstaut.[/quote]

Ob das Leder feuer fängt? Sischer datt. Ab dem Zeitpunkt, wenn die Luft so heiß wird, dass Fürze anfangen zu brennen. lol
Ne ernsthaft, die Luftfeuchtigkeit sorgt schon dafür, dass nichts so schnell anfängt zu brennen. Außer die Kehle deines Protagonisten. wink

quote="CrazyEddie90"]
Mh ich muss dir zustimmen, selbst ich weiß, dass man in der Wüste ne Menge Wasser braucht... ich denke, eine komplette Neuschreibung wäre hier wirklich angebracht oder?[/quote]

Jepp! Very Happy


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sali
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Beitrag09.08.2010 18:21

von sali
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Zitat:
und da liegt der Hase im Pfeffer! Gerade wenn man einen Fantasyroman schreibt, ist es unerlässlich, eine Karte zu zeichnen. Das Teil kan naussehen wie von einem dreijährigen gezeichnet. Hauptsache ist, du weißt ganz genau wo sich alles befindet. Denn sonst kannst du das mit der Beschreibung glatt vergessen!!



*nick* Das ist mir auch relativ schnell klar geworden.
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Schatten
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Lebenslinien - Ein Kurzgeschichtenband
Beitrag09.08.2010 18:28

von Schatten
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Ja, nö? wink
Stell dir mal vor, du hättest ein Gelände Marke "Morrowind".
Wie lange würde es dauern, bis du Balmora in Seyda Neen
ansiedelst, während Vivee ganz nach Norden verschwindet? Laughing


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Zitat: Evil Jarred / Bloodhoundgang
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Beitrag09.08.2010 18:32

von sali
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Morrowind? Da hab ich mich auch trotz Karte stets verlaufen lol2
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Hoody
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Beitrag10.08.2010 00:40

von Hoody
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Hi Eddie.

Erst einmal werde ich jeden Satz, der mir nicht gefallen hat, auseinandernehmen. Einiges ist Geschmackssache und meine Beispiele sollen nicht als Schablone dienen. Nimm nur das was du für wichtig hälst mit.
Dann schaue ich mir die Geschichte als gesamtes an.


Zitat:
Dieser Teil des Landes war so anders als der Rest.

Was für ein Teil? Welcher Rest? Kein guter Einstiegssatz. Selbst wenn man sich die beiden Fragen stellt, hat man keine Lust zum Weiterlesen mehr. Weil  die Antwort unendlich lang und eine langweilige Beschreibung ist - so wie bei dir. Du als Autor weißt natürlich alle Namen der Städte und Länder und weißt wie die Landschaft aussieht und was mit diesem Teil und Rest gemeint ist, aber der Leser nicht. Wenn man den zweiten Satz dazuhängt, dann kommt sich der Leser reingeworfen vor. Er schlägt das Buch auf und liest Beschreibungen eines Lande von dem er den Namen nicht kennt oder andere Details.

Zitat:
Von Süden nach Norden und nach Osten bis zur Hauptstadt erstreckten sich riesige Mischwälder, die allzeit grün waren.

Locard hat es schon angesprochen. Die Stelle liest sich seltsam. Auch liest es sich sehr langweilig. Von Süden nach Norden und nach Osten... Aber zu den Beschreibungen nachher mehr. Alles umzuschreiben wäre viel zu anstrengend.

Zitat:
Nur im Westen erstreckte sich eine riesige Wüste.

Wortwiederholung von riesig. Solche Kleinigkeiten sollten eigentlich beim Drüberlesen auffallen. Beim nächsten Mal auf solche Sachen achten. Nur ist ein Füllwört. Ist ja klar das sich die Wüste nur westlich erstrecken kann, wenn die anderen Teile schon von Bäumen überseht sind. Liest aber wieder langweilig. Im Westen erstreckte sich eine Wüste.

Zitat:
Dahinter kam ein riesiger Süßwassersee und dann begann die Leere.

Wieder die Wortwiederholung von riesig. Unter Leere kann ich mir nicht viel vorstellen. Wenn du eine Landkarte beschreiben würdest und da aufeinmal was fehlt, dann könnte ich mir was vorstellen. Aber nur so leere. Ödland oder EInöde/whatever würde besser passen.

Zitat:
Nur hatte John O’Sullivan nicht die geringste Lust so weit zu wandern.

Auch wenn er nur bis zum See wandert, reicht Leere nicht. Leere ist für mich ein weißer Fleck und sowas gibt es nicht, außer es ist so gewollt - ist ja Fantasy. Aber dann sollte man das vielleicht bisschen genauer verdeutlichen.

Zitat:
Einer Legende nach soll einmal pro Woche an seinem Ufer die einsame Melodie eines einsamen Mädchens zu hören sein.

An seinem Ufer. Hat mich kurz verwirrt. An diesem Ufer könnte besser passen. Aber bei seinem dachte ich kurz das der See John gehört.  Auch die Wortwiederholung von einsam ist nicht so schön und eigentlich unnötig. Brauchst du nicht.

Zitat:
Doch gerade in diesem Moment kämpfte er um jeden einzelnen Schritt in dieser gottlosen Wüste.

Mhhh hat mich rausgeworfen. Doch gerade in diesem Moment... Was meinst du damit?
Fassen wir kurz zusammen:
Du beschreibst das Land. Südlich, östlich und nördlich sind Wälder. Westlich eine Wüste und dahinter ein See und dann leere. Dann erzählt du von einer Legende und jetzt werden wir in die Geschichte geworfen. Das hat mich verwirrt. Erst dachte ich das wird ein Prolog oder sowas und dann wechselst du von einer langweiligen Beschreibung in die Perspektive von John.  

Zitat:
Aus Sicherheitsgründen hatte er die Kammern seiner Revolver schon vor gut einer Wo-che geleert und mit zweien eine Hirschkuh und ein Kitz geschossen, sie ausgenommen, in Salz eingelegt und in einem Lederbeutel mitgenommen, ein Fehler wie sich herausstellte, denn er war nicht am verhungern, sondern am verdursten.

Das er seine Kammern geleert hat könnte man stehen lassen. Aber das mit der Hirschkuh ist eher uninteressant. Könnte man anders einbauen. Außerdem muss der ja richtig stark sein. Wenn er eine Hirschkuh und Kitz  ausnimmt und alle Gedärme mitnimmt. Das ist schon einiges an Gewicht und ob man auch alles Essen kann ist auch so eine Frage.

Zitat:
In der Ferne konnte er die silberne Scheibe des Sees ohne Namen erkennen und darüber schwebte, unbarmherzig brennend, die Sonne

Wundere mich gerade. Vorher schreibst du noch:
Zitat:
Kein einziger Tropfen Wasser im Umkreis von einigen hundert Quadratmeilen.

Ich bin nicht besonders gut in Mathe und weiß nicht wie viel das insgesamt ist, aber ich weiß seit Schottland das Meilen Kacka sind. Wieso ist der auf einmal so nah dran an dem See? Vergingen mehrere Tage? Hast du einen Sprung gemacht? Wenn ja, dann habe ich davon nichts mitbekommen, wenn nicht, dann unrealistisch und hast deine eigenen Regeln vergessen.
Auch die vielen Adjektiven sind nicht sehr schick. silberne, unbarmherzig brennend. Silberene würde noch gehen meiner Meinung nach. Aber unbarmherzig und brennend sind ausgelutschte Wörter, besonders in Zusammenhang mit der Sonne. Sei da kreativer und versuch nicht so überladen zu schreiben.

Zitat:
Nach dem Stand der Sonne sollte es irgendwo zwischen vier und sechs Uhr sein. Er hatte jegliches Zeitgefühl verloren.

Wenn er jedes Zeitgefühl verloren hat, wie kann er dann die Zeit einschätzen? Wenn du als Autor im ersten Satz von dir gibts, dann streich das. Der Autor sollte niemals seine Geschichte erzählen, außer es ist gewollt - aber dann liest es sich besser und es passt - aber wenn es sich wie bei dir hier liest, dann lass es. Lass lieber deinen Charakter die Geschichte "erzählen". ALso erleben.

Zitat:
Seine Uhr war gestohlen worden und alles andere, das man zur Zeitbestimmung nehmen könnte, war in der Wüste vergeblich zu suchen.

Das mit der Uhr ist zum ersten Mal so eine Stell wo ich hellhörig werde. Das klingt bisschen spannend. So könnte mana uch gleich den Charakter charakterisieren, wenn er daran zurückdenkt wie sie gestohlen wurde. Ist er sarkastisch? Heullappen? Wie sieht er eigentlich aus oder wie alt ist er. Sowas könnte man in den Text einfließen lassen. Aber spannend verpacken. Schau mal wie es die anderen Autoren machen.
Zitat:

John spürte, wie seine Beine immer schwerer wurden und wusste, dass er heute wohl nicht mehr weit kommen würde

Show dont Tell! Ich zeig dir jetzt ein ganz billiges Beispiel.
Johns Beine gaben nach und er wusste, dass er heute keinen weiteren Schritt schaffen würde.
Ist natürlich jetzt ein sehr unschöner Satz. Aber merkst du was? Es ist lebendiger. Jetzt könne man den Satz verbessern und bisschen ausbauen. Emotionen reinpacken oder eins von den fünf Sinnen, es gibt viele Möglichkeiten. Ohne Show dont Tell wirst du nicht weitkommen. Man muss die Regel nicht einhalten. Es gibt viele die nicht so lebendig schreiben. Aber die können auch lebendig schreiben. Nur wenn man die Regel einigermaßen beherrscht, kann man sie auch brechen oder experimentieren.

Zitat:
John spürte, wie seine Beine immer schwerer wurden und wusste, dass er heute wohl nicht mehr weit kommen würde. Also schloss er seine Augen, nahm all seine Kraft zusammen und rannte noch ein paar Dünen weit, bevor er mit verklebten Augen und ausgetrocknetem Gaumen die letzte Düne erklomm und dann das Silber des Sees sah.

Beim zweiten Satz verstehe ich das also nicht bzw es passt nicht. Da klignt wieder der Autor raus. Besser wäre es so:
John schloss die Augen, nahm all seine Kraft zusammen und rannte ein paar Dünen weiter, bevor er mit verklebten Augen und ausgetrocknetem Gaumen in den Sand flog und den silbrigen Schimmer des Sees sah.
Ist dramtischer, die Wortwiederholungen und Füllwörter sind draußen.
Geht besser, aber es reicht als Beispiel oder?

Zitat:
Er war näher, als er gedacht hatte.

Auch hier aktiver schreiben.
"Ich bin näher dran als gedacht.", flüsterte...
Oder so ähnlich. Kannst auch als Gedanken einbauen. ist aber schöner als immer nur sowas erzähltes zu lesen.

Zitat:
Das half ihm jetzt nun auch nicht mehr, denn er spürte, wie ihn das Leben langsam verließ.

Hier auch wieder. Das half ihm jetzt nun auch nicht mehr... Das ist wieder Autorengeschwafel. Zeig uns das ihn das Leben verlässt. Es fällt dir anscheinend schwer sowas zu schreiben. Also ganz nah am Charakter dran und seine Emotionen. Tipp: Schreib ein paar Geschichten in der Ich-Perspektive und übe das. Da fällt es dir leichter und dann kriegst du den Dreh raus und kannst es auch auf anderen Perspektiven übertragen.

Zitat:
Ihn trennten nur einige Schritte vom kühlen Nass und er krepierte hier.

Das überzeugt mich nicht. Einige Schritte klingt für mich höchstens nach fünfzehn Schritten und bisher glaube ich schon das er diese paar Schritte krabbeln kann, besonders wenn er Durst hat, dann würde ich weiter kriechen, selbst wenn meine Muskeln reißen. Jedenfalls bist du nicht überzeugend genug. John ist meiner Meinung nach noch nicht fertig. Du machst es nicht dramatisch genug. Gut, er hat Durst und ist fertig, aber das reicht nicht. Da muss mehr Gefühl rein. Drama Baby.

Zitat:
Wenn es Gottes Wille ist, dann soll es so sein, dachte John und schloss seine Augen…

Mir ist es relativ egal ob er da abkratzt oder nicht. Ich kenne John nicht und mich verbindet nichts mit ihm. Ich kenn seine Motive nicht. Gut er wollte das eine Weib da suchen. Aber das ist nur ein schwaches Motiv. Paar Zeilen über John, gut eingebaut damit sie nicht wie ein Infoblock wirken, würden reichen um das zu ändern.
Zitat:

Er spürte seinen Körper nicht mehr, fühlte nur die brennende Hitze des Fiebers und seiner Muskeln.

Brennende kannst du streichen. Aber dann würde das brennende natürlich bei Muskel fühlen. Aber das mit den Muskeln brauchst du gar nicht. Wenn du vorher ausreichend genug schreibst wie hart der Weg war, dann kommt der Leser von alleine drauf, das seine Muskeln lahmgelegt  sind.

Zitat:
Der Nebel in seinem Blickfeld war erfüllt von schwarzen Gestalten mit roten Augen, die in der Dunkelheit leuchteten.

Der Nebel hat mich kurz rausgerissen, aber okay. Das : Die in der Dunkelheit leuchteten. Brauchst du eigentlich nicht oder bau es spannender ein, aber so ist es... nunjjaaaaa..

Zitat:
Ihm kam ein Gedanke, der ihn wirklich beunruhigte

Ja er ist halb verdurstet. Irgendwelche Viecher bedrohen John. Aber er hat einen WIRKLICH beunruhigenden Gedanken. Ne das passt nicht.

Zitat:
Ich bin auf der Suche nach der Liebe meines Lebens und am Ziel bin ich gescheitert.

Viel zu spät das Motiv eingebaut. Das wäre etwas das man früher einbauen könnte, um John bisschen Leben einzuhauchen. Das ist ein Fadenanfang. Bis jetzt bemerkte ich nämlich keinen roten Faden.

Das hier ist bisher die beste Stelle. Ihr warst du mal kreativ.


Zitat:
Eine Art Igel tobte durch seinen Kopf und rammte jeden Stachel in jeden Bereich seiner weichen Gehirnmasse. Sein ganzer Körper war heiß und schwach, fühlte sich aber gesund an. Seine Augen waren noch verklebter als einen — zwei, drei? — Tage zuvor. Die trockene Wüste seiner Zunge lag schwer in seinem Mund und seine Augäpfel drohten vor Hitze zu platzen, so schien es ihm. John war einiges gewohnt, aber das schlug wirklich alles.

Schöne Beschreibung. Könnte man zwar aktiver schreiben, aber so gehts auch. Gefällt mir. Aber pass auf das deine Sätze nicht so gleichwirken. Hier hat mich extrem das Wort sein gestört.

Zitat:
Ein leichtes Lüftchen wirbelte den Sand durcheinander und kleine Wellen brachen sich schäumend auf dem feinen Sand.

Leichtes vor Lüftchen kannst du raushauen. Lüftchen reicht schon. Lüftchen ist natürlich kein Tornado. Feinen kansnt du auch streichen. Ist unnötig und braucht man nicht.

Zitat:
Ohne groß zu Rätseln biss John in einen Apfel und war überrascht, als er den Geschmack von frischen Brötchen schmeckte.

Auch hier wieder, aktiver schreiben.
Ohne groß zu rätseln biss John in einen Apfel und der Geschmack nach frischen Brötchen überraschte ihn.
Liest sich flüssiger und ist aktiver. Geht natürlich wieder besser.

Zitat:
Als er sich gesättigt hatte, verpackte er sein Zeugs, lud seine Revolver auf und stapfte weiter nach Norden am Ufer des Sees entlang.

Aktiver. Aber was mich mehr stört: Er verreckt fast, findet dann auf einmal essen, isst alles und dann geht er weiter ohne sich zu wundern oder über irgendwas nachzudenken. Das wäre eine gute STelle um ein paar Sätze für Johns Gefühlsebene zu opfern.

Zitat:
Er nahm sich vor, bis dahin zu wandern und dann, wenn noch nichts passiert war, umzukehren

Das verstehe ich nicht. Ich weiß immer noch nicht wieso John dort am See ist. Einmal wegen der Legende und weil er ne neue Freundin sucht? Wieso sucht er am See eine Freundin? Will er dieses einsame Mädchen als Freundin nehmen? Aber die kommt doch nur einmal in der Woche und woher willl er wissen wann dieser Tag ist.


Zitat:
John lag in einem Raum aus mattschwarzer, fast blauer Farbe und noch dazu auf einem Tisch

Das du den Tisch erst später erwähnst verwirrt ein bisschen. Lieber Tisch vorne einbauen und den Raum nachher oder wann anders. Aber ein Raum kann nicht aus blauer Farbe bestehen. Wenn dann die Wände.

Zitat:
Es beschäftige sich mit einigen Apparaturen an der Rückwand und er konnte nicht sehen, mit was.

Wenn er nichts sehen konnte wie konnte er wissen das Apparaturen hinter ihm stehen. Wenn schon dann könnte er es hören und ich glaube das meinst du auch. Solltest aber dann dazuschreiben.

Zitat:
Die Wesen waren schwarz wie Öl und glänzten auch so.

Stehen da mehrere? Ich dachte da stehen nur zwei und der Eine ist ja weggegangen. Also wäre Mehrzahl falsch. Auch kann er doch nichts sehen dachte ich?

Zitat:
Es ging gerade so.

Streichen

Zitat:
Da gab es nur ein Problem: John war auch ein Telepath.

Solche Details früher einbauen. Kein Mensch weiß was ein Telepath in deiner Welt ist und draufhat. Solche Informationen können Spannung wecken, auch wenn du sie anfangs nur kurz anschneidest und nicht genau erklärst.

Zitat:
Und ein ausgezeichneter noch dazu. Und so ging er immer in die andere Richtung, die ihm diese Wesen versuchten einzutrichtern.

Doppelte und am Satzanfang ist unschön.
Ein ausgezeichneter noch dazu und so ging er immer in die andere Richtung...

Zitat:
John aktivierte seinen Schutz, damit die Wesen ihn zumindest nicht richtig hören und sehen konnten. Wenn sie genau vor ihm standen, konnten sie ihn sehen, aber nur dann.

Eragon FTW! Oder aus einem anderen Buch. Ich fand die Idee mit den Gedanken auch immer ganz cool und wollte sie in meinem Roman einbauen und vor der Kritik hätte ich mich so verteidigt: " ja aber ja aber nein, meine Idee ist ganz anders, als wie die von Paolini." Sei kreativer, denk dir eigene Sachen aus.

Zitat:
Er hatte eine Brutkammer mit jungen Wesen und Wärmekästen oder zumindest einen Reaktor erwartet, aber nicht das. Alles, nur nicht das.

Letzter Satz ist unnötig. Er kommt sogar eher komisch rüber, da es der Autor sagt und nicht Johnyboy.


Zitat:
Der Name Brutkammer war gerechtfertigt und das war wörtlich zu nehmen.

Ich muss das jetzt so konkret sagen. Dein Schreibstil ist unausgereift und es liest sich wie ein Aufsatz eines Schülers. Ganz ehrlich. Die vielen Wortwiederholungen und auch diese vielen wars stören auf Dauer sehr. Auch das: War wörtlich zu nehmen: ist seltsam. Da sticht wieder der Autor raus, der versucht auf billige Weise die Spannung anzuheizen oder alles dramatischer zu machen.

Zitat:
Ein Wesen stand – von John aus gesehen – links und wartete auf etwas.

Auch wieder sowas. An solchen spannenden Stellen schüttest du dir dein Spannungsfeuer selber zu. Genau mit solchen Einschüben oder unwichtigen Informationen.  - von John aus gesehen - das ist unwichtig, muss der Leser nicht wissen. Genauso wie das hier. Ist auch unwichtig.
Zitat:
John brauchte erst gar nicht lange zu rätseln, was das eine Wesen mit der internen Brut-kammer des anderen Wesens meinte.


Zitat:
Ein Hecheln drang aus den Lautsprechern und dann ein spitzer Schmerzensschrei, der immer höher wurde, bis Johns Ohren schmerzten.

Hier eine gute Stelle für Wortwiederholungen. Schmerz ist eine Wortwiederholung. Solche Sachen sollte man suchen und auslöschen. Wenn dir kein anderes Wort einfällt, dann such nach Synonymen. Im Internet gibt es dazu genug Seiten und es ist kein Schummeln. Mich hat mal einer in einem anderen Forum daraufhin angesprochen: Ist es eigentlich nicht schummeln wenn man ein Synonymwörterbuch benutzt? Rolling Eyes

Zitat:
Bei John über dem Kopf bildete sich ein Fragezeichen von der Größe eines aufrecht stehenden Zeppelins.

Stilbruch. Keine AHnung ob man das so nennt, aber wenn mir solche Stellen in meinen Geschichten auffallen, die nicht in so einem Stil geschrieben sind, nenne ich das so. Eigentlich eine lustige Metapher, aber du hast in deiner ganzen Geschichte nicht so eine Art von Metaphern benutzt, immer nur ausgelutschte die jeder Mensch kennt und man eigentlich gar nicht mehr Metapher nennen muss. Das hier ist zwar was kreatives, aber passt nicht zum restlichen Text, da du so einen Stil vorher nicht verwendet hast und mittlerweile sind wir auf Seite zwei oder drei und das verwirrt. Wenn schon früher einbauen oder lassen. Auch passt dieses Bild nicht zur Situation, das erinnert mich an die alten Bugs Bunny Cartoons.

Hier einmal ein Beispiel für Wortwiederholungen und unwichtigen Details.
Zitat:
Anscheinend waren die Wesen fertig, denn die Wesen standen nun von ihren chitinartigen Stühlen auf und verließen den Raum. John zog den Bauch ein. Das Wesen mit dem Ei ging so nah an ihm vorbei, dass er den Geruch des Eis riechen konnte. Ein süßlicher Geruch strömte von ihm aus, den John nur von seiner – leider – verstorbenen Freundin Alira kannte. Zähflüssige Sekrete zogen ihre Bahnen auf der schneeweißen Schale und rannen dem We-sen über die schwarzen Finger, bevor sie schwer zu Boden tropften.


Zitat:
John wartete drei Minuten in völliger Bewegungslosigkeit in der Dunkelheit des Kontroll-raums, bevor er sich leise zur Tür der Brutkammer schlich.

Wenn jemand schleicht, dann ist es klar das man versucht leise zu sein. Solche Sachen zum Beispiel streichen. Wenn ein Verb das selbe aussaht wie ein Adjektiv, nimm lieber das Verb - außer das Adjektiv hat eine schöne Farbe und das Verb ist ausgelutscht.

Zitat:
konnte sogar Tropfen in ihrem Bauchnabel sehen.

Wieso sogar? Wenn ich schwitze, dann ist mein Bauchnabel der neue Loch Ness.

Zitat:
ohn, vollkommen perplex und desorientiert, stand einfach nur so da, mit geöffnetem Mund und dann machte es laut Klick! „Alira? Bist du es wirklich?“ Als besagte Person sich in seine Arme stürzte und Rotz und Tränen an seiner Kleidung abwischte, wusste er es genau. John war kein weicher Kerl, aber in just diesem Moment konnte er sich die Tränen nicht verknei-fen. Sie liefen einfach nur so an seinen Wangen vorbei und tropften leise in Aliras weißen Bademantel. All die Tränen, die er wegen ihrem Tod und der darauf folgenden Wochen und Monaten zurückgehalten hatte, flossen nur so aus ihm heraus.

Kitschig, aber sowas von. Wenn es mich mitreißen wüde, dann wäre es ja nicht ganz so schlimm. Dann könnte ich das schon vertragen. Aber ich kenne diesen John immer noch nicht. Du baust hin und wieder Informationen über John ein, aber dann ist es meistens schon zu spät. Ich glaube du hast ihn auch nicht richtig Charakterisiert. ich glaube er lebt gar nicht, er hat nur folgende Lebenszwecke in deiner Geschichte:
 - Er wandert durch die Wüste weil er ein Mädl sucht  
 - Er vermisst seine "tote" Frau
 - Er ist eigentlich ein harter Kerl
Aber mehr gibt es da nicht. Schreib einmal eine Biografie über deinen Charakter und mach ein Interview mit ihm und dann überleg dir, wir du den Charakter dem Leser verkäufst. So überzeugt er mich gar nicht und daher gähne ich bei solchen Szenen nur.

Zitat:
„Partnerlook.“

Kapier ich nicht. Erst dachte ich: Ach ist Johnyboy auch nackt? Aber ist er ja nicht und dann kam mir die Idee das Beide heulen und Tränen in den AUgen haben. Aber dann ist das wirklich sehr unlustig und wenn Johnyboy das auch noch gut fand... Naja. Weißt du was besser gewesen wäre? Wenn er ihre Art schlechte Witze zu reißen mochte. Also das er ihre schlechte Witze vermisste. Dann ist das wieder eine andere Sache.

Zitat:
Sie schubste ihn aufs Bett. „Natürlich. Aber ich schätze, es geht um das, was passiert ist damals und was ich hier mache, stimmt’s?“ John grinste. „Du kannst immer noch in mir wie ein Buch lesen. Ja, das wollte ich dich fragen.“ Da hub Alira an zu erzählen…

Haa! Das ist ein Witz. Du kannst wie ein offenes Buch in mir lesen. Haaa! Da denkt er erst sie ist tot und trifft sie wieder und dann findet er sie wieder - lebendig - und was würdest du dir da für Fragen stellen? Welche Stellung heute? Ne. Also das passt gar nicht. Das machts unrealistisch und unglaubwürdig.
Auch das Wort hub passt nicht. Dachte erst das wäre ein Flüchtigkeitsfehler.


Zitat:
Es war der schönste Tag ihres Lebens.

Der neue Abschnitt, also diese Einleitung zum neuen Absatz, ist verwirrend. Vorher schreibst du die Frau da erzählt was und da erwarte ich einen Dialog oder von mir aus Rückblick in der Ich-Perspektive. So kommt es mir eher rüber als würde es mir der Autor erzählen. Was gar nicht so schlimm wäre, wenn der normale Teil der Geschichte nicht in dem selben Stil geschrieben wäre. Dann wäre das eine nette Abwechslung, aber so bemerke ich keinen Unterschied.

Zitat:
Alira war damals sechzehn gewesen und er siebzehn. Alira war sexy in jeder Kleidung in jeder Umgebung. So auch diesmal.

Fett markierte ist unwichtig. Die absichtliche Wiederholung zündet nicht.
Alira war sexy in jeder Kleidung, in jeder Umgebung... da fehlt noch was meiner Meinung nach, dann ist es besser.

Zitat:
John war sehr sanft vorgegangen, hatte sich ihren Wünschen angepasst und ihr danach, als sei beide auf dem blutbefleckten Laken lagen, einen goldenen Ring an den Finger gesteckt.

Na Lecker: Ring mit Ketchup. Zeig uns die Stelle. Das ist mal interessant. Fünf-sechs Sätze würden reichen um den Liebesakt lebendig zu beschreiben, aber so kommt er besser an, als wenn du nur schreibst er drang vorsichtig in ihr ein. Das erste Mal ist was besonderes und wenn du das deinen Charakteren nicht ausführlich genüg schreibst/schenkst, dann werden sie dich nicht mehr mögen.

Zitat:
Kurz danach schliefen sie.

Auch wieder unnötig. Da du im nächsten Satz schreibst das Beide aufwachen ist es klar das da nichts mehr passiert ist, außer Schäfchen zählen.

Zitat:
Am frühen Morgen wurde sie durch ein Rumpeln wach. John hatte eine Nachricht hinter-lassen, um am Dorplatz schon mal Eimer zur Hand zu nehmen, falls ein Feuer ausbrach.

Das hier ist auch wieder so etwas verwirrendes. Im ersten Satz sind beide noch vereint - wurden SIE durch ein - und im nächsten Satz erfahren wir das Johnyboy eine Nachricht hinterlassen hat. Betrügt sie Johnyboy schon gleich? oho. Nein. Der Sprung ist einfach zu groß. Streich den ersten Satz und lass sie den Brief finden.

Zitat:
In der Zeit war John kreuz und quer durchs Land gelaufen, rastlos, wütend, alles vernichtend.

Solche Informationen hätte man früher gebraucht, oder zumindest ein Teil davon. Jetzt bringen sie kaum noch was. Überhaupt ist der Abschnitt sehr schlecht. Frau wacht ohne Mann auf, wird entführt, Dorf macht Bumm, Frau singt irgendein Lied, während der Mann in Schutt und Asche schenkt und ihr Abschiedsgeschenk an ihm ist Tinnitus. Ne mal ehrlich, das war nichts. Du hast dir die Szene sicher wie eine Kinoleinwand vorsgestellt. Das klappt aber so nicht. Mehr Emotionen, Lebendigkeit, Bildhafter und besonders wichtig: unnötige oder unrealistische Sachen raushauen.

Zitat:
An vier Tagen in der Woche musste sie fünfundzwanzig legen. Die restlichen drei Tage waren zur Erholung, für den Landgang und für ihre Sachen in ihrem begrenzten Raum.

Ne du, das kriegt keine Frau hin. So viele Eier aus ihrer Mumu und das schon drei Jahre lang? Oha. Muss ja eine Gummimumu sein. Das geht nicht. Auch wenns ein Fantasyroman ist, geht es nicht. Drei Jahre lang solche Schmerzen und laut deiner vorigen Beschreibung hat sie unmenschliche Schmerzen immer noch. Das ist zu heftig. Du könntest einbauen das die Wesen da mehrere Frauen haben und jeden Monat ne andere dran ist. Aber so ist das einfach unmenschlich. Da tuts mir schon untenrum weh, obwohl ichn Mann bin.

Zitat:
So entstand die Legende vom einmal wöchentlich auftretenden Mädchen.

Klasse Idee, aber leider falsch aufgebaut. Du hättest schon von Anfang an diese Legende mehr in den Vordergrnd stellen sollen. Bei dir kam sie so rüber, als wäre sie unwichtig oder einfach nur Füllmaterial. Bisschen besser einbauen, dann wäre das hier eine tolle Überraschung.
Zitat:

Ihre Gastgeber waren sehr zuvorkommend und freundlich. Sie brachten ihr, was sie brauchte und auch einmal einen künstlichen Mann. Technisch gesehen war es einfach nur ein Vibrator an einer gelenkigen Stange, die sich vor und zurückbewegte, aber in Verbindung mit Filmen ein angemessenes Ergebnis. Der Film wurde übrigens nur auf den Helm übertra-gen, den sie bei der Geburt aufhatte.

Jo, machen wir einen Porno daraus. Geile Gefangene braucht es wöchentlich. Nein, das bitte streichen. Sowas hat in einem Roman nichts zu suchen und wenn du Pech hast und ein Kritiker sehr fies ist, heißt es am Ende: Der Autor geilt sich an seinen eigenen Geschichten auf. Weil genauso kommt es rüber. Diese informationen sind sowas von unwichtig. Die eine Sexszene in der Rückblende war passend, aber sowas hier nicht. Die Tussn is eh bisschen pervers oder? Selbst wenn ich einen Mann hätte, würde ich nicht nackt vor dem rumlaufen nach all den Jahren, sondern den Bademantel anlassen, schon allein weil ich mich eklig fühle, weil ich Mutanteneier aus der Mumu schieße. Auch der Einschub: Der Film wurde übrigens: das ist sowas von uninteressant und bringt die Geschichte gar nicht weiter. EIne Geshcichte ist eine Bewegung und eine Bewegung kennzeichnet sich damit aus, dass es nicht stehen bleibt sondern fortbewegt und das sollte fast jeder Satz in deiner Geschichte auch tun, die Geschichte voranbringen.

Zitat:
„Nun, so schlecht ist es auch nicht. Ihre Königin ist zwar eine alte hinterliste Fotze, aber die anderen Wesen sind alles Männer und sie behandeln mich richtig zuvorkommend.“

Ab jetzt habe ich den Respekt vor deiner Geschichte verloren. Eigentlich habe ich überhaupt keinen Bock mehr weiterzulesen. Sorry, aber sowas geht gar nicht. Du hast zwar einige Fehler drinnen und musst noch einiges lernen. Aber der Anfang mit der Wüste war gar nicht schlecht, selbst diese SF Ideen haben mir einigermaßen gefallen, aber jetzt ab der Rückblende wirds immer mehr zum Porno und umgangssprachlicher, unlogischer und das zerstört die Atmosphäre und Spannung. Nun, so schlecht ist es nun auch nicht. Was ist das bitte für eine Tusse. Ganz ehrlich. Wenn ihr sowas gefällt, ist sie ein blöder Prota und komm jetzt nicht mit: Wenigstens keine 0815 Prota. Sowas geht gar nicht.  Der "neue" Erzählstil passt nicht zum Alten. Darum bin ich auch so aufgebracht, auf einmal änderst du den Stil und wirst umgangsprachlich und so weiter. Das passt nicht. Entweder du bleibst bei einem Erzählstil oder es kommt sowas raus.




Habe fertig gelesen und werde den restlichen Teil nicht mehr kommentieren.
Die Geschichte ist leider von der Idee her schlecht - da falsch aufgebaut. Mir selber kam es oft so vor, als würdest du selber nicht die HIntergründe deiner Geschichte kennen und einfach drauflosschreiben und dann gegen Ende hast du irgendwie einfach alles zusammengeknüpft. Da fängt es schon mit dem Anfang an. Erst die langweilige Beschreibung des Landes. Nachher erwähnst du, das Johnnyboy drei Jahre lang durchs Land zog und seine Frau suchte. Wieso hast du das nicht geschrieben? Also nicht sehr ausführlich, aber eine halbe Seite. So hättest du eine gute Einleitung, hättest die Welt nebenbei beschrieben in einer Aktion - die Reise von Johnny, hättest ihn charakterisiert und ein Gesicht gegeben und Leben eingehaucht. Das ist ganz wichtig. Der Leser muss mit Johnny mitfühlen. Er muss wie Johnny denken. Er muss Johnny sein und da kommt deine größte Schwäche ins Spiel. Dein Erzählstil. Sehr schlicht, alles erzählt, keine Spannung, keine Gedanken oder Lebendigkeit. Fünf Sinne fehlen fast komplett. Es kommt alles so rüber als würde mir jemand die Geschichte erzählen und wenn das deine Absicht war - das war mehr als nichts, total langweilig. Wie ich schon vorher irgendwo schrieb: Schreib paar Texte in der Ich-Perspektive und mach paar Übungen, dann kannst du auch andere Perspektiven gut benutzen und mit denen üben. Aber so empfehle ich dir wirklich die Ich-Perspektive mal auszuprobieren. Achte auch auf die vielen Wortwiederholungen, teilweise kamen die dreimal hintereinander vor. Besonders an Wüste, Düne, Ei, Wesen, Schwarz kann ich mich noch erinnern. Das kam ziemlich oft vor. Wenn du das hinkriegst, ist es wirklich wichtig für die Geschichte die Verbindung zwischen Johnnyboy und seiner Flamme gut zu beschreiben und emotional. So, dass der Leser total mitfiebert und am Ende denkt es wäre seine eigene Frau. Natürlich muss dann die Frau auch sympathisch sein, wenn sie aber ein Sexmonster ist, dann verlierst du jegliche Sympathie - zumindest in der Geschichte, hier klappt es nicht.
Wichtige Dinge in deiner Geschichte sind:
- Die Liebe zwischen John und seiner Frau
- Die Suche nach der tot geglaubten Frau/nach einer neuen Frau
- Die Legende der Frau
- Die Pistole (glaube ich mal. Eigentlich wollte ich den nicht reinpacken, aber in den letzten Sätzen deiner Geschichte wird sie erwähnt und anscheinend ist sie wichtig. Aber vorher in der Geschichte kam sie nicht genügend dran. Vielleicht hat die Frau ihm den Pistole geschenkt, dann wäre es ein kleines Verbindungsstück, was die Sache natürlich auch wieder interessanter macht.)
Das mit den Eiern ist nicht wichtig. Vielleicht in anderen Geschichten des Landes, aber hier steht die Liebe im Vordergrund und die musst du emotionaler und dramatischer rüberbringen und nicht so kalt.
Hier noch ein paar hilfreiche Links:

Ralphies Schreibwerkstatt:
http://www.dsfo.de/fo/viewtopic.php?t=2067

Ahrimans Schreibschule:
http://www.dsfo.de/fo/viewtopic.php?t=9914

Dsfopedia:
http://www.dsfo.de/dsfopedia/index.php/Spezial:Allpages

lg Hubi und gute Nacht.


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Nennt mich einfach Hubi oder J-da oder Huvi : D

Ich bin wie eine Runde Tetris. Nichts will passen.

"Ein schlechter Schriftsteller wird manchmal ein guter Kritiker, genauso wie man aus einem schlechten Wein einen guten Essig machen kann."
Henry de Montherlant

"Wenn die anderen glauben, man ist am Ende, so muss man erst richtig anfangen."
Konrad Adenauer
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gypsile
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Wohnort: Leipzig


Beitrag10.08.2010 13:49

von gypsile
Antworten mit Zitat

@ Hubi
Ich weiß, ich habe hier eigentlich nichts zu suchen, wenn ich mich nicht zum Beitrag äußern möchte ... aber, was hier mal gesagt werden muss:
Hubi, Du bist einer von den Guten!
Du machst Dir echt viel Arbeit und die ist, wie ich finde, auch noch sehr gelungen - besser als jeder Schreibkurs love

Liebe Grüße
gypsile


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Schreiben ist leicht, man muss nur die falschen Wörter weglassen. Mark Twain
Wer nach Rezept kocht, ist nur zu feige.
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Schatten
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Lebenslinien - Ein Kurzgeschichtenband
Beitrag10.08.2010 15:32

von Schatten
Antworten mit Zitat

Ich hab mir auch Mühe gegeben. ...  sad
... und sogar selbst was bei gelernt hmm


_________________
Wir haben genau eine Gehirnzelle die wir uns alle teilen.
Keine Ahnung wer sie Heute hat.
Zitat: Evil Jarred / Bloodhoundgang
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gypsile
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Alter: 49
Beiträge: 124
Wohnort: Leipzig


Beitrag10.08.2010 15:42

von gypsile
Antworten mit Zitat

Oach, armer schwarzer Kater. Natürlich hast Du das auch fein gemacht!
Von Dir lerne ich auch immer wieder neue Sachen. wink


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CrazyEddie90
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C

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C
Beitrag10.08.2010 18:26

von CrazyEddie90
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Jarda, deine Kritik fand ich persönlich sehr gut (hab auch einiges lernen können).

Einzige, was mir persönlich jetzt selber sauer aufgestoßen ist, das sind 2 Dinge: 1. anscheinend hast du meine Vorstellung nicht gelesen, in der ich sage, dass dies meine Anfangsstory ist und seit ungefähr...4 oder 5 Jahren unverändert bei mir auf der Platte liegt, ich weiß gar nicht, ob da Eragon schon draußen war. Das soll keine Entschuldigung sein, das ist einfach eine Aussage.
1. Mein Schreibstil hat sich etwas verändert und ich arbeite an anderen Geschichten, aber da diese schon reichlich viel Inhalt haben (25-50 Seiten) wollte ich die hier nicht gerade veröffentlichen. Ich könnte es natürlich tun (in einem anderen Thread oder hier?), aber diesmal dann Seite für Seite.

Sooooo jetzt muss ich mich leider von euch verabschieden, denn ich fahre morgen früh in den Urlaub für 8 Tage. Schreiben könnt ihr gerne noch etwas dazu, antworten werde ich dann, wenn ich wieder da bin.

MfG
Eddie und euch noch schöne Ferien.
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