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TomFloow
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Alter: 43
Beiträge: 84



T
Beitrag23.11.2009 18:40
600 Minuten
von TomFloow
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600 Minuten

Eine lange Zeit, eine Zeit wie eine Ewigkeit. Minuten der Hoffnung und des Nervenkitzels. Ein kleiner Junge mit blonden Haaren und roten Backen, wohnte mit seiner Mutter und seiner Großmutter neben einem Fußballstadion. Von seinem Fenster aus konnte er die Tribüne des Stadions sehen. Die alte Holztribüne mit schwarz lackierten Holzbrettern und den Scheinwerfern, die an die Zeit der Weltkriege erinnerte.
Der Junge, der auf den Namen Christian hörte, begann mit sechs Jahren Fußball zu spielen. Christian träumte von einer Karriere als Fußballprofi. Seine Augen funkelten, wenn er am Spielfeld stand. Das Fußballstadion war umspannt mit einem alten Maschendrahtzaun, der durch die angrenzenden Hochöfen rot eingefärbt war. Kein Hindernis für Christian und seine Freunde, wenn es darum ging, Fußball zu spielen. Der Junge war bei jedem Training der Erste in der Umkleidekabine und letzte der sie verließ. So zogen die Jahre ins Land und aus den kleinen Jungen wurde ein Jugendlicher. Durch einen Wink des Schicksals wurde Christian wie aus heiterem Himmel vom Feldspieler zum Tormann. Ein Schritt, der ihm nicht leicht viel. Christian liebte es als Feldspieler zu spielen. Voller Stolz führte er als Kapitän seine Jugendmannschaft aufs Spielfeld. Seine Trainer sahen sofort, was für ein Potenzial in dem jungen Tormann steckte. Voller Hingabe und Liebe lehrten sie ihm alles, was er lernen musste. Christian war voller Begeisterung bei der Sache und insgeheim wusste er, was er in seinem Leben wollte. Mit siebzehn Jahren schaffte es Christian in die Kampfmannschaft. Er begann seinem Traum zu folgen. Der Grundstein als Fußballprofi war gelegt. Christian fühlte eine starke Verbundenheit zu seinem Jugendverein, die ihn noch immer begleitet. Drei Jahre später wurde ihm ein Wechsel in die Landeshauptstadt angeboten. Die Konkurrenz war übermächtig, doch der junge Mann wagte den Schritt um zu lernen und zu wachsen. Motivation und Begeisterung waren seine Gefährten. Ein Jahr voller Schweiß und Wachstum flog in Windeseile vorüber und der junge aufstrebende Tormann wechselte zum Stadtrivalen. Christian feierte ein eindrucksvolles Debüt in der ersten obersten österreichischen Spielklasse und hielt seinen Kasten im ersten Bundesligaspiel sauber. Das Schicksal meinte es nicht gut mit ihm. Eine schwere Verletzung suchte ihn sechs Wochen nach seinem Debüt heim. Eine Verletzung die in eine Zeit lang beschäftigte. Verletzungen kommen und gehen, dachte sich Christian und verfolgte weiter zielstrebig seinen Traum, mit der Hoffnung in seinem Herzen auf Genesung. Die Zeit heilte seine Wunden und sechzehn Monate später konnte er sein Debüt feiern. Weitere drei Jahre des warten zogen durch Christians Leben, aber er hielt mit eisernen Willen an seinem Traum Stammspieler zu werden fest. Der junge Mann wurde durch seine Stärken von seinem Trainer zum Stammtormann gekrönt. Auch der Teamchef wurde aufmerksam auf Christian und berief in ins Nationalteam. In dem er mit ausgezeichneten Paraden brillierte.
600 Minuten ohne Bundesligagegentor und jetzt, der Griff zurück. Ein Griff der ohne seinen starken Willen und dem starken verlangen seinen Traum zu leben nicht möglich gewesen wäre.

TomFloow



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Nihil
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Moderator
Alter: 34
Beiträge: 6039



Beitrag23.11.2009 20:09

von Nihil
Antworten mit Zitat

Hallo TomFloow!

Zuerst dachte ich: Aha, eine Kindergeschichte. Dann habe ich deine Kategorisierung gesehen und gehofft: Na hoffentlich wird das jetzt nicht der sechzehnte Enke-Text. Ich bin zwar froh, dass der Tormann überlebt hat, aber gewisse Tendenzen kann man da schon sehen. Er hat sich von seiner Verletzung nicht beirren lassen und "starken Willen zu leben" bewiesen. Liest sich wie ein Wink mit der Latte. Ich wollte schon loswettern, dass man sich nicht so von den Medien beeinflussen lassen soll, aber da ich nicht sicher sein kann, wie viel von deren Einfluss hier wirklich drin steckt, lasse ich es.

Jetzt im Detail: Ich dachte anfangs wirklich, dass hier sollte eine Kindergeschichte werden. Der Anfang ist sprachlich nämlich auf entsprechendem Niveau. Kurze Sätze, einfache Verben, auf Subjekt folgt Verb folgt Objekt. Und dann immer diese Wiederholungen im neuen Satz wie etwa: Eine lange Zeit, Zeit wie eine Ewigkeit. Klingt für mich, als sollte diese Wiederholung es dem Leser deutlich machen, der es beim ersten Lesen noch nicht verstanden hat.  Ich würde zum besseren Verständnis auch Zitieren, aber dann wäre der gesamte Absatz fett markiert und das nützt auch nichts.

Diesen Stil behältst du leider auch in der übrigen Geschichte bei. Hinzu kommt, dass du immer nur Fakten benennst und nichts beschreibst. Christian spielte mit sechs Jahren Fußball. Dann wurde er Torhüter. Dann Bundesliga. Jetzt bin ich zwar jemand, der Fußball generell langweilig findet, aber mit diesem Erzählstil und diesem laffen Werdegang von Christian lockst du auch die hart gesottenen Fans nicht raus. Es entsteht überhaupt keine Emotion, wenn du beispielsweise von seiner Verletzung sprichst. Du hast nämlich zu diesem Zeitpunkt versäumt zu beschreiben, dass Fußball seine ganze Welt ist. Man ist sich dessen zwar bewusst, als wenn man einen tabellarischen Lebenslauf lesen würde, aber man fühlt nicht mit ihm. Überhaupt nicht. Dementsprechend lahm ist dann auch das Ende, als Christian es doch schafft.

Ich sage es, wie es ist: Außer Langeweile aufs Papier zu setzen hast du leider nicht viel geschafft. Du musst dich mehr in die Perspektive deines Charakters versetzen, mehr auf die Umwelt eingehen, seine Gefühle beschreiben! Der Erzähler ist hier nur ein Kommentator, der die Tatsachen benennt. Und nicht einmal ein Stadionsprecher, der regelmäßig aus der Haut fährt, wenn ein Tor geschossen wird. Verstehst du, was ich meine?

Schönen Abend noch!

- Nihil
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TomFloow
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Alter: 43
Beiträge: 84



T
Beitrag24.11.2009 05:14

von TomFloow
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herzlichen dank nihil,
dass du dir die zeit genommen hast meinen text zu kommentieren.
als ich den text schrieb, habe ich nicht an eine verbindung mit enke gedacht sondern an die besagten 600 minuten.
du hast mir mit deinen kommentaren sehr weiter geholfen. habe leider oft das problem, wenn ich wahre geschichten erzähle, zu sehr in die berichtrolle hineinzuschlüpfen. werde mich ans werk machen und den text überarbeiten.
danke nochmals und einen wunderschönen tag.
glg tomfloow


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TomFloow
Geschlecht:männlichWortedrechsler
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Alter: 43
Beiträge: 84



T
Beitrag24.11.2009 12:37

von TomFloow
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Habe den Text nochmals überarbeitet.

Bitte um Reszension. Bin der Hoffnung, dass ich den Berichtstil raus bekommen habe.

viel spaß beim lesen.

„600 Minuten“

Eine Zeit wie eine Ewigkeit. „Minuten der Hoffnung und des Nervenkitzels“, mit der Angst im Nacken zurückzublicken. Ein kleiner Junge mit blonden Haaren, roten Backen und einem breiten Grinsen, wohnte mit seiner Mutter und Großmutter neben einem alten Fußballstadion. Von seinem Fenster aus konnte er die Tribüne des Stadions erblicken. Die baufällige Holztribüne mit schwarz lackierten Holzbrettern und den Scheinwerfern, die an die Zeit der Weltkriege erinnerte, verursachte in dem kleinem Jungen ein Gefühl von Gänsehaut. Der Junge, der auf den Namen Christian hörte, begann mit sechs Jahren leidenschaftlich Fußball zu spielen. Christian träumte von einer Karriere als Fußballprofi. Seine Augen funkelten, wenn er den grünen kurz geschnittenen Rasen betrat. Das Fußballstadion lag mitten in einem Fabriksviertel und war umspannt mit einem alten Maschendrahtzaun, der durch die angrenzenden Hochöfen rot eingefärbt war. Kein Hindernis für Christian und seine Freunde, wenn es darum ging, sich auf den Platz zu schleichen und Fußball zu spielen. Gefühle der Freude und des Glücks erfüllten seinen Geist, wenn er zum Training rannte. Der Junge war bei jedem Training der Erste in der Umkleidekabine und letzte der sie verließ. So zogen die Jahre ins Land und aus den kleinen Jungen wurde ein Jugendlicher. Durch einen Wink des Schicksals wurde Christian wie aus heiterem Himmel vom Feldspieler zum Tormann erkoren. Ein Schritt, den er schweren Herzens antrat. Christian liebte es als Feldspieler über Feld zu laufen und Tore zu schießen. Voller Stolz und Begeisterung führte er als Kapitän seine Jugendmannschaft aufs Spielfeld. Seine Trainer sahen sofort, was für ein Potenzial in dem jungen Tormann steckte. Voller Hingabe und Liebe lehrten sie ihm alles, was er lernen musste. Christian lebte für den Fußball und war voller Begeisterung bei der Sache und insgeheim wusste er, welchen Auftrag das Leben für ihn hatte. Die Jugendzeit zog vorüber und mit siebzehn Jahren schaffte es Christian in die Kampfmannschaft. Er begann, seinem Traum zu folgen. Der Grundstein als Fußballprofi war gelegt. Christian fühlte eine starke Verbundenheit und Dankbarkeit zu seinem Jugendverein, die ihn noch bis heute begleitet. Drei Jahre später wurde ihm ein Wechsel in die Landeshauptstadt zu den „roten Teufeln“ angeboten. Eine Entscheidung mit großer Bedeutung und Tragweite. Die Konkurrenz war übermächtig, doch der junge Mann wagte den Schritt, um zu lernen und zu wachsen. Motivation und Begeisterung waren seine ständigen Gefährten. Ein Jahr voller Schweiß und Wachstum flog in Windeseile vorüber und der junge aufstrebende Tormann wechselte  zu den „Blackys“ dem Stadtrivalen. Die Zeit des warten und hoffen war zu Ende. Mit der Aufregung im Nacken feierte Christian ein eindrucksvolles Debüt in der ersten obersten österreichischen Spielklasse und hielt seinen Kasten im ersten Bundesligaspiel sauber. Das Schicksal meinte es nicht gut mit ihm. Eine schwere Verletzung suchte ihn sechs Wochen nach seinem Debüt heim. Seine Gedanken wurden überflutet von Gefühlen der Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit. Eine Verletzung mit ungewissem Ausgang. Die Welt brach für einen Moment in ihm zusammen, doch Verletzungen kommen und gehen, dachte sich Christian und verfolgte weiter zielstrebig mit dem Herz eines Löwen seinen Traum, mit der Hoffnung auf rasche Genesung. Die Zeit heilte die Wunden und sechzehn Monate später konnte er  ein eindrucksvolles Debüt feiern. Christian war  gezwungen weitere drei Jahre unfreiwillig auf der Ersatzbank Platz zu nehmen, doch er hielt eisern und beharrlich an seinem Traum, Stammspieler zu werden fest. Der  talentierte Torhüter wurde durch seine außergewöhnlichen Stärken von seinem Trainer zum Stammtormann gekrönt. Der Nationalteamchef wurde durch Christians brillante Paraden auf ihn aufmerksam und berief ihn ins Nationalteam. Voller Nervosität und Begeisterung bestritt er sein erstes Länderspiel, in dem er seine Stärken unterstrich.
600 Minuten ohne Bundesligagegentor und jetzt, der Griff zurück. Ein Griff, der von Wut und Enttäuschung begleitet wurde, aber auch ein Griff, der ohne seinen starken Willen und dem Verlangen seinen Traum zu leben nicht möglich gewesen wäre.

TomFloow


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Alogius
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Alter: 47
Beiträge: 3206

Die Goldene Bushaltestelle Goldene Feder Prosa (Anzahl: 2)


Vom Verschwinden der Muse
Beitrag24.11.2009 15:14

von Alogius
Antworten mit Zitat

Hi,

ein grundlegendes Problem Deiner Texte (glaube, ich habe das bereits angedeutet) ist, dass sie in ihrer Kürze die notwendige Eindringlichkeit nicht erreichen. Ein kurzer Text hat nicht die Zeit und Gelegenheit, abzuschweifen und so zu vertiefen - er muss daher anders vorgehen:
Jedes Wort und jeder Satz müssen sitzen, d.h. Sprache und Stil muss es gelingen, trotz der Kürze zu berühren und die Aussage zu transportieren. Natürlich ist eine Berichtsform (ist es immer noch) möglich, aber zum Thema und zum Pathos am Ende (noch eines der Probleme) passt ein solcher Stil nicht. Also muss die Berührung von einer exakten Sprache ausgehen, die durch minimalistische Äußerungen zielgenau trifft.

Das ist hier nicht der Fall:
Immer noch liest es sich wie ein Bericht, und nur an manchen Stellen wirken die von Dir gemachten Veränderungen. Das Ende, der von Dir schon oft zitierte "Lebenstraum", wirkt somit aufgesetzt, wie angeschoben - dazwischen liegt aber eine Mauer, die der Text nicht durchbricht.
Vielleicht solltest Du versuchen, eine längere Erzählung zu schreiben, die Dir und Deinen Worten Raum gibt, sich zu entfalten. Denn jetzt springst Du teilweise von Station zu Station; es ist aber mit einem Satz nicht getan, um eine Wirkung zu erzielen - es sei denn, er hält sich an die Vorgaben, die ein kurzes Prosastück verlangt.

Beispiele:

Zitat:
Von seinem Fenster aus konnte er die Tribüne des Stadions erblicken. Die baufällige Holztribüne mit schwarz lackierten Holzbrettern und den Scheinwerfern, die an die Zeit der Weltkriege erinnerte, verursachte in dem kleinem Jungen ein Gefühl von Gänsehaut.

Bis hierher ist es in Ordnung. Aber was ist das für ein Gefühl? Was hat er gedacht, wenn er das Stadion gesehen hat? All das fehlt, um den Traum tiefer und deutlicher auszulösen und im Vorfeld schon zu rechtfertigen.

So auch hier:
Zitat:
Seine Augen funkelten, wenn er den grünen kurz geschnittenen Rasen betrat.

Was sind seine Gefühle denn? Wie betrachten andere ihn von Außen, wenn er den Platz betritt?

Zitat:
Gefühle der Freude und des Glücks erfüllten seinen Geist, wenn er zum Training rannte. Der Junge war bei jedem Training der Erste in der Umkleidekabine und letzte der sie verließ. So zogen die Jahre ins Land und aus den kleinen Jungen wurde ein Jugendlicher. Durch einen Wink des Schicksals wurde Christian wie aus heiterem Himmel vom Feldspieler zum Tormann erkoren.

Die Jahre ziehen ins Land. Was war dazwischen? Das geht mir zu schnell.
Und:
Wink des Schicksals? Was ist geschehen? Was für ein Wink? Wie und was?

Zitat:
Christian lebte für den Fußball und war voller Begeisterung bei der Sache und insgeheim wusste er, welchen Auftrag das Leben für ihn hatte.

Das ist einfach nur eine Beschreibung. Was für ein Auftrag? Die "himmlischen Schicksalsmächte" sind mir (a) zu vage oder (b) zu viel Pathos, muss ich gestehen.
Da fehlt Raum, Entfaltung und insbesondere Vertiefung.

Zitat:
Er begann, seinem Traum zu folgen

Es ist absolut nichts gegen Träume zu sagen, schon gar nicht gegen ihre Verwirklichung. Aber das steht "einfach" da. Ohne Sinn oder Erläuterung, wieso es so ist. Und hatte er nicht schon vorher damit angefangen? Hier fehlt der Sinnzusammenhang.

Die folgende Passage ist das beste Beispiel für die riesigen Sprünge, die Dein Text macht:
Zitat:
Drei Jahre später wurde ihm ein Wechsel in die Landeshauptstadt zu den „roten Teufeln“ angeboten. Eine Entscheidung mit großer Bedeutung und Tragweite. Die Konkurrenz war übermächtig, doch der junge Mann wagte den Schritt, um zu lernen und zu wachsen. Motivation und Begeisterung waren seine ständigen Gefährten. Ein Jahr voller Schweiß und Wachstum flog in Windeseile vorüber und der junge aufstrebende Tormann wechselte zu den „Blackys“ dem Stadtrivalen. Die Zeit des warten und hoffen war zu Ende. Mit der Aufregung im Nacken feierte Christian ein eindrucksvolles Debüt in der ersten obersten österreichischen Spielklasse und hielt seinen Kasten im ersten Bundesligaspiel sauber. Das Schicksal meinte es nicht gut mit ihm. Eine schwere Verletzung suchte ihn sechs Wochen nach seinem Debüt heim. Seine Gedanken wurden überflutet von Gefühlen der Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit. Eine Verletzung mit ungewissem Ausgang. Die Welt brach für einen Moment in ihm zusammen, doch Verletzungen kommen und gehen, dachte sich Christian und verfolgte weiter zielstrebig mit dem Herz eines Löwen seinen Traum, mit der Hoffnung auf rasche Genesung. Die Zeit heilte die Wunden und sechzehn Monate später konnte er ein eindrucksvolles Debüt feiern. Christian war gezwungen weitere drei Jahre unfreiwillig auf der Ersatzbank Platz zu nehmen, doch er hielt eisern und beharrlich an seinem Traum, Stammspieler zu werden fest. Der talentierte Torhüter wurde durch seine außergewöhnlichen Stärken von seinem Trainer zum Stammtormann gekrönt. Der Nationalteamchef wurde durch Christians brillante Paraden auf ihn aufmerksam und berief ihn ins Nationalteam. Voller Nervosität und Begeisterung bestritt er sein erstes Länderspiel, in dem er seine Stärken unterstrich.

Übertrieben gesagt: Hier wird ein halbes Leben abgearbeitet. Ohne Gefühl, ohne Zugang für den Leser. Wie ein Bericht.

Pathos am Ende:
Zitat:
Ein Griff, der von Wut und Enttäuschung begleitet wurde, aber auch ein Griff, der ohne seinen starken Willen und dem Verlangen seinen Traum zu leben nicht möglich gewesen wäre.


->
Das ist auch nach der Überarbeitung noch ein Bericht. Selbst die Gefühle werden nur knapp benannt, das war es dann. Und gegen Ende wirst Du immer schneller, ohne Deine Figur dabei zu achten. Sie rast durch das eigene Leben, wichtige Stationen (die Verletzung!) werden einfach ausgesprochen, dann geht es weiter.
Mein Rat:
Versuche, einen längeren Text zu schreiben, über mehrere Seiten. Nimm Dir Zeit für die Handlung und Deine Figuren, nutze Dialoge.

Gruß

Tom


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Entsetzter Gartenzwerg: Es gibt immer noch ein nullteres Fußballfeld. Wir werden viele Evolutionen verpassen.
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TomFloow
Geschlecht:männlichWortedrechsler
T

Alter: 43
Beiträge: 84



T
Beitrag25.11.2009 06:17

von TomFloow
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Vielen Vielen Dank Alogius u. nihil für eure Zeit und Mühe meinen Text zu kommentieren. Bin noch beim lernen und für jeden Hinweis mehr als dankbar. Werde mir Eure Tips fett hinter die Ohren schreiben. Durch euch konnte ich meine Schwächen erkennen u. werde sie in Stärken umwandeln. Nehme mir einfach zu wenig Zeit für einen Text.
Muss daran arbeiten.

wünsche Euch noch einen wundervollen tag u. danke.

glg tomfloow


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Michael Lüttke
Cholyriker
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Alter: 60
Beiträge: 621
Wohnort: Duisburg


M
Beitrag25.11.2009 20:30

von Michael Lüttke
Antworten mit Zitat

Der Text hat ein großes Problem, weil man nach jedem Satz aufhören könnte zu lesen. Die Sätze wirken emotionslos, weil sie besonders emotional wirken sollen.

Es ist eine Auflistung an aneinandergereihter Sätze, die keine eigene Seele bekommen.

Du muss unbedingt daran arbeiten deiner Geschichte einen eigenen "Esprit" zu geben.
Man muss spüren können, WOFÜR oder WARUM diese Geschichte geschrieben wurde.

Vielleicht ist es ein Anfang die vielen "er" und "Christian" zu vermeiden.
Vielleicht ist es besser die Geschichte zuerst auf band zu sprechen.
Dabei hört man dann ob etwas Seele hat oder nicht.


Zu differenzierter Kritik gerne bereit
Michael


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