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Schreibübung: Kind des Ayers Rock


 
 
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Renate
Wortedrechsler

Alter: 63
Beiträge: 57



Beitrag17.05.2009 21:32
Schreibübung: Kind des Ayers Rock
von Renate
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Ich habe einen Australischen Amulettstein. Schon seit Jahren. Heute fiel mir spontan diese kleine Geschichte dazu ein. Ich würde sie gerne vervollkommnen und bitte Euch, mir Fehler zu benennen und Vorschläge für Feinheiten zu machen.  Buch


Moin. Ich bin Uluru. Besser gesagt ein Kind des Ayers Rock, auch Uluru genannt. Also bin ich eigentlich ein Kind des Uluru, aber ich werde der Einfachheit halber Uluru gerufen. Mensch nennt mich "Australischer Amulettstein. Ich zeichne mich aus durch meine dreiflügelige Lichtspalte und dadurch, dass ich, wenn ich zu einem Menschen komme, sein persönlicher Freund werde. In vielen Familien werde ich von Generation zu Generation weiter vererbt. Manchmal zieht noch jemand anderes bei mir ein. In großer Not oder in Leid zum Beispiel, weshalb ich eine Weile den Namen "Balduin" trug. Balduin bedeutet soviel wie (Habe ich gerade vergessen, Leute. Die Bedeutung wird nachgereicht). Ach, nun fällt es uns wieder ein. Balduin bedeutet: Ein kühner Freund! Geboren werden wir in der Nacht. Dann gibt die Erde uns frei. Wir tragen viel Wissen in uns, welches wir an unseren Freund und Träger weiter geben. Wir beschützen ihn in allen Lebenslagen, wenn er denn hören will!
Man bade mich doch bitte gerne ab und an in lauwarmem Wasser und salbe mich mit köstlichen Ölen. Auch einem Bad in der Sonne bin ich nicht abgeneigt.
So alt wie ich wird kein Stein. Gerade wollte ich Schwein schreiben, das käme der Sache schon näher. Nun, wie gesagt wurde ich eines Nachts am geheiligten Boden des Ayers Rock geboren. Ein Mensch am Ayers Rock fand mich und steckte mich ein. Er sah wild aus. Es war ein Eingeborener, glaube ich. Wochenlang schleuderte ich in seiner stinkenden Tasche herum, ohne Licht, Luft und Wasser zu Gesicht zu bekommen. Eines Tages, ich hing mit der Tasche irgendwo unbeachtet herum, fasste eine kleine klebrige Hand in die Tasche und zog mich heraus. Meiner Beurteilung nach war es ein Kind. Von seinem Gebrabbel verstand ich kein Wort. Er rieb mich in seinen schmutzigen Händen und lief mit mir hinaus auf einen ebenso schmutzigen und stinkenden Hof. Dort waren andere Kinder. Sie riefen sich etwas zu und warfen mich hin und her. Unerhört. Mit mir wurde fangen gespielt. Plötzlich landete ich im Schweinetrog, den der Bauer gerade gefüllt hatte für seine Säue. Eine der Säue hatte wohl Tomaten auf den Augen und fraß mich auf. So plumpste ich in den dunklen, stinkenden Bauch in die ganze Schweinerei hinein. Der Bauer war wohl arm und musste eine Sau verkaufen. Es war diejenige, in dessen Bauch ich hockte und auf Ausgang wartete. Wir (ich sage wir, da ich ja mit dem Schwein gemeinsam auf Reisen ging) wurden auf einen klapprigen Holzanhänger gepfercht und holperten stundenlang über ausgefranste und löcherige Straßen. Dann kamen wir am Hafen an und wurden auf ein Schiff verladen. Dazu musste die Sau mit mir in einen Käfig hinein, der so klein war, dass sie nicht mal darin pupsen konnte. Dabei wartete ich sehnsüchtig auf nichts anderes. Irgendwie klemmte ich in dem dummen Vieh fest, aber kommt Zeit, kommt Rat.
Irgendwann kam das Schiff wieder an Land und wir wurden an Ort und Stelle verkauft. Das Schwein musste auf den neuen Besitzer ziemlich Eindruck gemacht haben. Das Schwein bekam es gut. Wir kamen in einen geräumigen Anhänger mit viel Stroh. Frisches Wasser und Futter war auch darin.
Endlich kamen wir in unserem neuen Zuhause an. Dadurch, dass die Sau so viel Wasser gesoffen hatte, konnte sie nun ordentlich pupsen und ich flog mit Karacho aus ihr raus in eine Wasserpfütze. Oh wie schön. Es regnete und in der Pfütze roch es gut nach Erde, Wasser und Mineralien. Dort fand mich die Frau, bei der ich jetzt bin. Sie hatte keine Ahnung, dass ich in der Sau unterwegs hierher zu ihr war.
Am Abend, nachdem sie mich intuitiv gebadet und geölt hatte, nahm sie mich mit ins Bett und erzählte mir von ihrem Kummer. Na, da war sie ja an den Richtigen geraten. An mich, Uluru, Kind des Ayers Rock.

PS: Ich bin bis Christi Himmelfahrt nicht zu Hause und kann dann erst am Donnerstag wieder antworten.  Mr. Green


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Telani
Geschlecht:weiblichLeseratte

Alter: 37
Beiträge: 174



Beitrag17.05.2009 22:21

von Telani
Antworten mit Zitat

Ist wirklich eine interessante und nette Idee.
Beim Lesen bin auch über nichts gestolpert. Lachen musste ich einige Male.

Nur etwas hat mich ein klein wenig gestört:
Zitat:
Das Schwein musste auf den neuen Besitzer ziemlich Eindruck gemacht haben. Das Schwein bekam es gut.


heißt es nicht "dem Schwein bekam es gut." ? Außerdem würde ich an dieser Stelle die Wortwiederholung "Das Schwein" meiden. Versuch doch den zweiten Satz umzustellen oder statt dem Schwein einfach "Ihm" zu sagen.

Aber sonst unterhaltsam, fand ich gut Smile

LG Telani!


_________________
Die Wirklichkeit ist ein zerbrochener Spiegel!
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Renate
Wortedrechsler

Alter: 63
Beiträge: 57



Beitrag21.05.2009 08:26

von Renate
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Guten Morgen Telani!

Stimmt, die Schwein-Wiederholung muss da raus. Das mit dem "Das Schwein bekam es gut" ist wohl so ein Ammerländer Schnack und bedeutet halt, dass das Schwein es mit dem neuen Zuhause gut getroffen hatte.

Danke für deine Mühe. Schönen Feiertag wünscht Renate.  angel
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