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Herbstträume


 
 
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Prinz V.
Gänsefüßchen
P

Alter: 32
Beiträge: 36



P
Beitrag12.03.2009 19:39
Herbstträume
von Prinz V.
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Ich hoffe es drückt aus, was ich fühlte.
Bei diesem "Gedicht" versuchte ich einmal die Zeilen zu brechen und etwas umschlungener zu wirken.
Wäre froh, wenn mir wer Kritik bieten könnte!

                                 Herbstträume

Illusionen  flattern durch die Luft
Ich fange sie ein in Flaschen.
Versprühen zärtlich - Herbtesduft.


Und immer wieder im September
Kommt die Erinnerung.
Du warst zum sterben viel zu jung.


Meine Gedanken sind wohlbehütet
in deiner Nähe, spüre deine Liebe.
Und manchen Abend habe ich gewütet,
um deinetwillen.  Herbsttraumkriege…


Ich höre wohl deine Stimme;
In meiner Seele. Und ich werde
dich erst wieder sehen…
Wenn ich demnächst sterbe.


Ich liebte dich....



_________________
Comme la vague irrésolue je vais, je vais et je viens entre tes reins..
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Enfant Terrible
Geschlecht:weiblichalte Motzbirne

Alter: 30
Beiträge: 7278
Wohnort: München


Ein Fingerhut voller Tränen - Ein Gedichtband
Beitrag13.03.2009 17:24

von Enfant Terrible
Antworten mit Zitat

Gerne gehe ich deiner Bitte nach und nehme mich dieses Gedichtsversuchs an.

Obwohl das Thema und das Setting nicht sehr originell ist, bin ich überzeugt davon, dass man aus dieser Melancholie immer noch wunderschöne Gedichte zaubern kann - es kommt nur auf die Umsetzung an.
So auch hier: Gefühl ist vorhanden, das spürt man zwischen den Zeilen, das merke ich. Aber die etwas ungeübte Umsetzung raubt der Idee, der Stimmung vieles.

Es wirkt, für meinen Geschmack, ein bisschen verworren aufgeschrieben. Du greifst Ideen, Fragmente einer Gesamtstimmung auf, ohne dass ein roter Faden erkennbar ist.
Klar muss ein Gedicht nicht perfekt mathematisch strukturiert sein, um schön zu wirken. Aber dieser Text wirkt eher wie ein Entwurf, wie ein Aneinanderreihen von Einfällen, die, zugegebenermaßen, sehr schön und romantisch sind.

Das Hauptproblem allerdings sind die unregelmäßigen Reime, die dem Gedicht diese unfertige Wirkung verleihen. Reime mischen sich mit Assonanzen oder wirken oft erzwungen, das Reimschema variiert auch. Hier könntest du noch ganz gut feilen.

Zitat:
Illusionen flattern durch die Luft
Ich fange sie ein in Flaschen.
Versprühen zärtlich - Herbtesduft

Auch wenn auf den ersten Blick kein Zusammenhang zum Hauptmotiv des Gedichts erkennbar ist, gefällt mir dieser Einstieg, er ist schön verklärt.
Der Reim "Luft - Duft" ist vielleicht nicht ganz frisch, den kursiven Satz würde ich umstellen:
Ich fange sie in Flaschen ein
Sonst liest es sich leider sehr unrhythmisch. Ein Problem ist auch, dass der dritte Vers dieser Strophe grammatikalisch gesehen zusammenhanglos aufgebaut ist, mit dem Anfang: "Versprühen ..." Mit etwas gesundem Menschenverstand kann man erraten, was du damit meinst, es liest sich aber lyrisch nicht sehr schön. Hier solltest du etwas mehr durchstrukturieren.
Ich glaube fast, das Problem liegt tatsächlich daran, dass du den Gedanken in den Reim "Luft - Duft" pressen wolltest und dadurch einiges verloren gegangen ist. Warum versuchst du, es mal ohne den Reim zu formulieren? Oder - aber das ist vllt schwieriger - einen anderen Reim zu finden. Denn der aktuelle ist die Struktur nicht wert und schadet dem Aufbau.

Zitat:
Und immer wieder im September
Kommt die Erinnerung.
Du warst zum sterben viel zu jung.

Auch hier ist die Idee vielleicht gar nicht so schlecht, aber leider lässt die Umsetzung es sehr banal wirken. Nur wegen des Reims "Erinnerung - jung", fürchte ich.

Zitat:
Meine Gedanken sind wohlbehütet
in deiner Nähe, spüre deine Liebe.
Und manchen Abend habe ich gewütet,
um deinetwillen. Herbsttraumkriege

Sehr schöne Ansätze, obwohl diese wieder unter dem Reimschema leiden. Es wirkt zusammenhanglos aneinandergepresst. So etwa das Kursive "spüre deine Liebe": Es passt satztechnisch nicht zum Anfang. Und was haben die Herbsttraumkriege damit zu tun? Sie sind ein sehr schönes Wort, auch wenn sie sich nicht ganz auf Liebe reimen.

Talent hast du auf jeden Fall, und wie gesagt, sehe ich in diesem Gedicht viele gute Ansätze. Wenn du es strukturierter angehst, erst einmal die Ideen ordnest und dir überlegst, wie genau du die Geschichte erzählen willst - denn auch Gedichte erzählen oft eine Geschichte, gerade dieses hier - würde es sehr viel bringen.
Auch wäre es hilfreich, entweder den Reimen mehr Beachtung zu schenken, sie strenger einzuhalten, oder aber (und das finde ich angesichts deines Problems vielleicht sogar eher empfehlenswert) die Reime erst einmal ganz wegzulassen und alles so zu formulieren, dass es auch im vers libre fließt. Hier ist zwar die Gefahr der Banalität groß, lässt sich aber leichter vermeiden als "erzwungene" Reime.

Ich hoffe, meine Kritik hat dich nicht entmutigt und du konntest ihr etwas Hilfreiches entziehen.


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Prinz V.
Gänsefüßchen
P

Alter: 32
Beiträge: 36



P
Beitrag14.03.2009 14:09

von Prinz V.
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Terrorkrümel hat Folgendes geschrieben:
Gerne gehe ich deiner Bitte nach und nehme mich dieses Gedichtsversuchs an.

Obwohl das Thema und das Setting nicht sehr originell ist, bin ich überzeugt davon, dass man aus dieser Melancholie immer noch wunderschöne Gedichte zaubern kann - es kommt nur auf die Umsetzung an.
So auch hier: Gefühl ist vorhanden, das spürt man zwischen den Zeilen, das merke ich. Aber die etwas ungeübte Umsetzung raubt der Idee, der Stimmung vieles.

Es wirkt, für meinen Geschmack, ein bisschen verworren aufgeschrieben. Du greifst Ideen, Fragmente einer Gesamtstimmung auf, ohne dass ein roter Faden erkennbar ist.
Klar muss ein Gedicht nicht perfekt mathematisch strukturiert sein, um schön zu wirken. Aber dieser Text wirkt eher wie ein Entwurf, wie ein Aneinanderreihen von Einfällen, die, zugegebenermaßen, sehr schön und romantisch sind.

Das Hauptproblem allerdings sind die unregelmäßigen Reime, die dem Gedicht diese unfertige Wirkung verleihen. Reime mischen sich mit Assonanzen oder wirken oft erzwungen, das Reimschema variiert auch. Hier könntest du noch ganz gut feilen.

Zitat:
Illusionen flattern durch die Luft
Ich fange sie ein in Flaschen.
Versprühen zärtlich - Herbtesduft

Auch wenn auf den ersten Blick kein Zusammenhang zum Hauptmotiv des Gedichts erkennbar ist, gefällt mir dieser Einstieg, er ist schön verklärt.
Der Reim "Luft - Duft" ist vielleicht nicht ganz frisch, den kursiven Satz würde ich umstellen:
Ich fange sie in Flaschen ein
Sonst liest es sich leider sehr unrhythmisch. Ein Problem ist auch, dass der dritte Vers dieser Strophe grammatikalisch gesehen zusammenhanglos aufgebaut ist, mit dem Anfang: "Versprühen ..." Mit etwas gesundem Menschenverstand kann man erraten, was du damit meinst, es liest sich aber lyrisch nicht sehr schön. Hier solltest du etwas mehr durchstrukturieren.
Ich glaube fast, das Problem liegt tatsächlich daran, dass du den Gedanken in den Reim "Luft - Duft" pressen wolltest und dadurch einiges verloren gegangen ist. Warum versuchst du, es mal ohne den Reim zu formulieren? Oder - aber das ist vllt schwieriger - einen anderen Reim zu finden. Denn der aktuelle ist die Struktur nicht wert und schadet dem Aufbau.

Zitat:
Und immer wieder im September
Kommt die Erinnerung.
Du warst zum sterben viel zu jung.

Auch hier ist die Idee vielleicht gar nicht so schlecht, aber leider lässt die Umsetzung es sehr banal wirken. Nur wegen des Reims "Erinnerung - jung", fürchte ich.

Zitat:
Meine Gedanken sind wohlbehütet
in deiner Nähe, spüre deine Liebe.
Und manchen Abend habe ich gewütet,
um deinetwillen. Herbsttraumkriege

Sehr schöne Ansätze, obwohl diese wieder unter dem Reimschema leiden. Es wirkt zusammenhanglos aneinandergepresst. So etwa das Kursive "spüre deine Liebe": Es passt satztechnisch nicht zum Anfang. Und was haben die Herbsttraumkriege damit zu tun? Sie sind ein sehr schönes Wort, auch wenn sie sich nicht ganz auf Liebe reimen.

Talent hast du auf jeden Fall, und wie gesagt, sehe ich in diesem Gedicht viele gute Ansätze. Wenn du es strukturierter angehst, erst einmal die Ideen ordnest und dir überlegst, wie genau du die Geschichte erzählen willst - denn auch Gedichte erzählen oft eine Geschichte, gerade dieses hier - würde es sehr viel bringen.
Auch wäre es hilfreich, entweder den Reimen mehr Beachtung zu schenken, sie strenger einzuhalten, oder aber (und das finde ich angesichts deines Problems vielleicht sogar eher empfehlenswert) die Reime erst einmal ganz wegzulassen und alles so zu formulieren, dass es auch im vers libre fließt. Hier ist zwar die Gefahr der Banalität groß, lässt sich aber leichter vermeiden als "erzwungene" Reime.

Ich hoffe, meine Kritik hat dich nicht entmutigt und du konntest ihr etwas Hilfreiches entziehen.


Vielen Dank Regi, für deine außerordentliche,informative Rezension.
Ich werde versuchen deine Ratschläge und Vorschläge zu beherzigen.
Find ich ur nett von dir, dass du dir die Zeit genommen hast für die Kritik!

Lg Greg


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