Triolette

[DieGunkel]

Hallo Soleatus,
ich bin ganz begeistert von deinen - euren - Trioletten!!! Kannte ich bisher nicht.
Federleicht geschrieben; mal ernst, mal mit Witz und Humor oder hintergründig, …. Vielfältig 🙂

Berührt mich, regt mich an. Macht mir Lust zum triolettieren 😂
Der Bleistift rutscht schon übers Papier 📝

LG DieGunkel

[Soleatus]

Hallo Diegunkel!

Freut mich, dass dir die Texte im Faden zusagen – und wenn du dann sogar selbst tätig wirst, freut mich das noch mehr. Wenn du Ergebnisse nicht gleich in einem eigenen Faden vorstellen willst, kannst du sie gern auch hier unterbringen; "federleicht" ist jedenfalls ein treffendes Adjektiv, das Triolett zu beschreiben! Etwas spielerisches, leichtes, tändelndes hat es eigentlich immer.

Gruß,

Soleatus

Ach ja, die transponierte Bürger-Strophe:

Herr Bacchus ist ein braver Mann,
Das kann ich euch versichern;
Mehr als Apoll, der Leiermann,
Mit seinen Notenbüchern.

Die "Nektartonnen" folgen in einer späteren Strophe; ich habe sie mir für die Überschrift ausgeliehen.

– S.

[Wenigschreiber]

Ich habe eben noch mal gesehen: meine 2 letzten Beispiele sind ja nicht ganz korrekt "triolettisch" - die Zeilen 3, 4 und 5 müssen ja den Reim a enthalten . . .
hier ein besseres Beispiel:
 
Wenn so schön die Sonne scheint
lass ich einen fahren.
Unser Sohn, er hat gemeint:
Wenn so schön die Sonne scheint,
nutzen wir das doch vereint -
kann den Sprit mir sparen:
Wenn so schön die Sonne scheint
lass ich einen fahren.

[Soleatus]

Hallo Wenigschreiber!

Liest sich gut, finde ich (Kommas in V1 und V7 lohnten sich noch). Die Reimstellung ist im Triolett allerdings weit weniger fest, als die verkürzenden und vorschreibenden Triolettbestimmungen der Internetwelt das vortäuschen – neben dem eigentlichen "ABaAabAB" kommt auch "ABbAabAB" in Hunderten von Trioletten vor; samt allen anderen Möglichkeiten, die "x" im "ABxAxxAB" zu füllen, die sind dann aber im Vergleich mit den genannten beiden Anordnungen doch seltener. Hm, ich habe dazu mal in einem anderen Forum einen Faden gemacht, aber wieder gelöscht; mal schauen, ob ich das noch irgendwo habe, dann stelle ich es ein.

Gruß,

Soleatus

[DieGunkel]

[Soleatus]

Hallo Diegunkel!

Das ist doch schon ein guter Triolett-Einstand mit Schwung und Laune. Selbstbezüglich auch, ein Triolett, das über Triolette redet und dann über Gedichtformen im weiteren Sinn ... Damit stehst du in einer langen Taditionslinie, das haben ganz viele Triolettisten genauso gemacht – mir fällt gerade ein wirklich luftiges kleines Triolett von Karl Simrock ein:

Triolette
Lieb' ich sehr:
Lose, nette
Triolette.
Wenn ich mehr
Stoff nur hätte!
Triolette
Lieb ich sehr.

Von der Reimanordnung her auch nicht das klassische "ABaAabAB" (A und B = identische Verse, a und b = "normale Reime") ... Du löst die noch ein wenig weiter auf und hast ein Reimpaar am Anfang, was bestimmt geht, aber doch selten gemacht wird.

Elfchen und Triolett sollten sich ganz gut verstehen, wenn sie nach der ersten Begegnung hier bei dir ein wenig Zeit miteinander verbringen; es sind ja beides Formen, die nicht zur "hohen Dichtung" gezählt werden und mehr im Bereich der Gebrauchslyrik beheimatet sind – und sich dort durchaus wohlfühlen, scheint mir ...

Gruß,

Soleatus

[Soleatus]

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Ein Ostertriolett

Sucht ihr wirklich schon seit Stunden
Unter Büschen, hinter Hecken
Eier – und habt nichts gefunden?
Sucht ihr wirklich schon seit Stunden,
Habt ihr euch umsonst geschunden –
Ich vergaß, sie zu verstecken ...
Sucht ihr wirklich schon seit Stunden?
Unter Büschen, hinter Hecken!?

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[Wenigschreiber]

[DieGunkel]

[Soleatus]

Hallo !

Wenigschreiber, ich denke mal, das "Ich" hier ist immer von den besten Absichten geleitet und einfach nur vergesslich; schrecklich vergesslich ...

Diegunkel, ich rede einfach gerne über Formen und Beispiele; da muss man meist gar nicht so genau hinhören – der eigenen Nase nach ist immer die beste Richtung. Ich freue mich auf weitere Triolette aus deiner Feder!

Gruß,

Soleatus

[Soleatus]

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Transposition einer Strophe Ludwig Tiecks

Ich steh im glanzgewebten Feenlande
Und sehe nicht zur dürren Welt zurück;
Es fesseln mich nicht irdischschwere Bande,
Steh ich im glanzgewebten Feenlande,
Entsprungen kühn dem meisternden Verstande
Und taumelnd von dem neugefund'nen Glück –
Ich steh im glanzgewebten Feenlande
Und sehe nicht zur dürren Welt zurück!

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[Soleatus]

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Das Triolett vom unerwarteten Beispiel

Wer sich dem Triolett ergibt,
Hat sich verliebt ins Wiederholen,
Ins Wiederholen ist verliebt,
Wer sich dem Triolett ergibt!
Es gleicht der Maus, die mehrmals fiept,
Hat sie den Käse dir gestohlen,
Wer sich dem Triolett ergibt:
Er ist verliebt ins Wiederholen.

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