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Soleatus
Reißwolf


Beiträge: 1002



Beitrag29.02.2024 11:40

von Soleatus
Antworten mit Zitat

.






      Transposition einer Strophe
      Quirinus Kühlmanns



      Komme, Jesus, mich zu stärken

      Seelenliebster! Lass mich lodern,
      Wie zuvor, in Himmelsglut!
      Lass mich deine Liebe fodern,
      Seelenliebster! Lass mich lodern,
      Auf dass Herz und Geist nicht modern,
      Ach, durchhitze Blut und Mut!
      Seelenliebster! Lass mich lodern,
      Wie zuvor, in Himmelsglut!







.

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Soleatus
Reißwolf


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Beitrag06.03.2024 03:00

von Soleatus
Antworten mit Zitat

.






      Transposition eines Gedichtanfangs
      von Abraham a Santa Clara



      Grabschrift der Alten

      Krampel, Krippel, Krimpelwar
      Liegt allerlei hierunder,
      Stelzen, Krücken, Paar und Paar,
      Krampel, Krippel, Krimpelwar,
      Brillen, Zähne, falsches Haar:
      Du glaubst nicht, was für Plunder!
      Krampel, Krippel, Krimpelwar
      Liegt allerlei hierunder.







.

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Nina
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Beiträge: 5012
Wohnort: Berlin


Beitrag06.03.2024 10:31

von Nina
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lieber soleatus,

das erinnert mich an krieg, ich habe mich gerade gefragt warum.
vielleicht weil alles so zerstört sich vor meinem inneren auge
bildet, lese ich die zeilen.
dann lese ich das wort: krimpelwar erneut.
was steckt darin? war. englisch: krieg.
der krieg! da also!

die worte, denke ich, sind alles neuschöpfungen. vielleicht auch
durch das erhöhte aufkommen des buchstabens "k" dieses innere
empfinden von: hier geht es um krieg. zerstörung. dann die
krücken - also verletzte. krippel, in anlehnung an krüppel.

langsam komme ich meinem verstehen auf die spur, lach.

brillen, zähne, ... da kommt die erinnerung an bilder aus dem
krieg, diese ... berge von toten. hungernde menschen mit tief
liegenden, traurigen augen.

und der titel hilft dann auch noch mal. "grabinschrift". ja, hier
liegen die toten. vielleicht gefallen im krieg. oder sonstwie zu
tode gekommen.

im langsamen annähern und verstehen, erreicht mich dann dieses
gedicht noch einmal ... als starkes gefühl von traurigkeit und
betroffenheit.

dennoch: gern gelesen.

liebe grüße
nina


_________________
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Soleatus
Reißwolf


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Beitrag07.03.2024 14:19

von Soleatus
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Hallo Nina,

vielen Dank für deine Rückmeldung!

In meinem Kopf bilden gerade das, was du darlegst, und das, was ich über den Text denke, und das, was Abraham a Sancta Clara gedacht haben könnte, ein ziemliches Kuddelmuddel; mal schauen, ob ich das irgendwie verständlich entwirren kann.

Du schaust auf diesen Text wie auf einen im 21. Jahrhundert geschriebenen, und das ist er ja auch, irgendwie; von daher ist das sicher ein gültiger Blick. "Modern" dabei ist zum Beispiel die über das Englische sich einfindende "Krieg"–Assoziation durch das "-war"; ich denke, im barocken Original sollte es ein verkürztes "-ware" sein?!

Neubildungen sind die Worte nicht, denke ich, "Krampel" = "Krempel", "Krippel" = "Krüppel", "Krimpelware" = alles mögliche mit Falten drin"?! Aber klar, ich liebe solche Zeilen, in denen erst einmal kein Sinn ist, sondern nur Klang; und am Ende war es dieser Vers, der das Triolett in die Welt gerufen hat. (Bei Abraham a Sancta Clara finden sich noch einige solche Anfänge – "Gickes gackes Blöderzung", oder sogar "Di, di, la, la, hi, hi, ha, ha" ...)

Der Original-Text ist im weiteren eine barocktypische Beschreibung der körperlichen Vergänglichkeit – der erste Vers nach den vier von mir übernommenen ist "Wir haben lange Jahr erreicht", und dann ist von "schimpelweißen Parocken" die Rede und nicht mehr im Mund befindlichem "Helffenbein"; da kommen denn die (falschen) Zähne und die falschen Haare meines V5 her (das ist ja der einzige von mir geschriebene); die "Brille" schien mir ganz gut in diesen Rahmen zu passen, etwas, das bei im Alter nachlassenden Dingen hilft – aber sicher, heute tragen Menschen jeden Alters Brillen.

Nochmal zum Kriegsbild - das beißt sich für mich ein wenig mit dem "der Alten" der Überschrift, denn der Tod im Krieg trifft ja alle?! Zur von dir genannten "Traurigkeit" und "Betroffenheit" führen aber die allermeisten der Wege, die der Text dem Leser eröffnet, glaube ich; man steht vor dem, was zurückgeblieben ist von Leben, die zuletzt in ihrer Vergänglichkeit gekennzeichnet waren gerade durch die Dinge, die ihr entgegenarbeiten sollten.

Ich hänge noch das Originalgedicht an – ist ja ein beliebtes "Kanon-Gedicht" und taucht viel in Anthologien und Schulbüchern auf; komischerweise oft mit "Helferbein" oder sogar "Helfernbein" statt "Helffenbein", also "Elfenbein", was aber im Originaltext so steht meiner Kenntnis nach.

Gruß,

Soleatus


Grabschrift der Alten

Krampel, Krüppel, Krippelwar,
Liegt allerlei hierunder,
Stelzen, Krücken, Paar und Paar,
Du glaubst nicht, was für Plunder.
Wir haben lange Jahr erreicht
und schimpelweiß Parocken,
Das G'sicht war ganz und gar erbleicht,
Die Wangen gleich den Socken.
Der matte Leib, das Trampeltier,
Tät nichts als Husten, Pfnausen,
Die Nasen gleich dem Schleiferg'schier,
Pfui Deixl, es macht ein Grausen.
Das Helferbein nicht mehr im Mund,
Das Maul ein leere Taschen,
Wir brauchten oft drei ganzer Stund,
Ein Bröckel Brot zu naschen.
Das matte Haupt, der Zitterkopf,
Tät immer den Takt geben.
Es zeigte genug der Klobentopf:
Zum la, mi, fa geht’s Leben,
Und dennoch, wie der bissig Tod
Nach uns oft täte schnappen,
Da wollten wir bald hi bald hot,
Er soll uns nicht ertappen.
Nit gern, nit gern, nit geren dann
Ließen wir unser Leben.
Es war nicht um den Tod zu tun,
Sondern Rech’nschaft zu geben.
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Nina
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Beitrag08.03.2024 08:31

von Nina
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Hallo soleatus,

danke für Deine Ausführungen zum Gedicht, denen ich folgen konnte (Du hofftest ja, Deinen Blick vermitteln zu können).

Ich wußte nicht, ob dieses Gedicht, auf welches Bezug genommen wird, tatsächlich existiert, (ich kenne bzw. kannte es nicht), oder ob das eine Behauptung und Erfindung des Dichters (soleatus) war. Ich habe es auch nicht recherchiert, sondern mich spontan darauf eingelassen und es so gelesen, wie es sich mir zeigte.

Soleatus hat Folgendes geschrieben:
Nochmal zum Kriegsbild - das beißt sich für mich ein wenig mit dem "der Alten" der Überschrift, denn der Tod im Krieg trifft ja alle?!

Für mich beißt sich das nicht. Mein Lesen war/ist hier: Den Titel Grabschrift der Alten lese ich (quasi mit einem nicht dastehenden Nachsatz) wie folgt: Grabinschrift der Alten (Frau).

Was ich, vielleicht ähnlich wie Du nach dem Lesen meines Lesens, nun auch empfinde, ist gerade ebenfalls diese innere Kollision zwischen der von Dir formulierten Leseart und meiner Lesart. (Interessant!) Ich werde es zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal lesen.

Liebe Grüße
Nina


_________________
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Soleatus
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Beitrag08.03.2024 16:07

von Soleatus
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Hallo nochmal!

Nina, die Sache mit den Transpositionen läuft hier im Faden seit letztem Juli, und irgendwie hat sich eingebürgert, dass ich den Nachweis der verwendeten Texte erst beim nächsten "Nicht-Gedicht-Eintrag" mache; da kann es dann zu solchen Fällen kommen?! Was aber auch nicht wirklich schlimm ist, eigentlich; das "spontane Einlassen auf etwas" hat ja auch seinen Wert und Reiz! Mir zum Beispiel hat die Kenntnis des Resttextes den Blick darauf verstellt, dass  "der Alten" auch Einzahl sein kann ...

Ansonsten ist der vorgestellte Text sicher "meine Behauptung"; eine "Transposition" hat aber schon den Anspruch, den vom Verfasser angelegten Inhalt (soweit wahrgenommen) in anderer Form zu gestalten.

Das alles gesagt, nutze ich jetzt diesen Beitrag, um den Ursprungstext der folgenden Transposition vorzustellen - es ist der Anfang von Morgensterns "Prolog" zu "In Phantas Schloss":

Längst Gesagtes wieder sagen,
hab ich endlich gründlich satt.
Neue Sterne! Neues Wagen!
Fahre wohl, du alte Stadt,
drin mit dürren Binsendächern
alte Traumbaracken stehn,
draus kokett mit schwarzen Fächern
meine Wunden Abschied wehn.
Kirchturm mit dem Tränenzwiebel,
als vielsagendem Symbol,
Holperpflaster, Dämmergiebel,
Wehmutskneipen, fahret wohl!


Gruß,

Soleatus
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Soleatus
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Beitrag08.03.2024 16:08

von Soleatus
Antworten mit Zitat

.






      Transposition einer Strophe
      Christian Morgensterns


      Längst Gesagtes wieder sagen,
      Hab ich endlich gründlich satt.
      Neue Sterne! Neues Wagen!
      Längst Gesagtes wieder sagen,
      Kann ich länger nicht ertragen:
      Fahre wohl, du alte Stadt!
      Längst Gesagtes wieder sagen,
      Hab ich endlich gründlich satt.







.

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Soleatus
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Beitrag12.03.2024 16:02

von Soleatus
Antworten mit Zitat

.






      Transposition einer Halbstrophe
      Theodor Fontanes


      Des Klugen Witz verschwendet
      Der Worte viel – um nichts;
      Es wird, statt klug verwendet,
      Des Klugen Witz verschwendet,
      Die Weisheit wird geblendet
      Vom Glanz des eig'nen Lichts;
      Des Klugen Witz verschwendet
      Der Worte viel – um nichts.







.

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Soleatus
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Beitrag15.03.2024 03:26

von Soleatus
Antworten mit Zitat

.






      Transposition einer Strophe
      Heinrich Heines


      Fort, ihr Bilder schön'rer Tage!
      Weicht zurück in eure Nacht!
      – Hört ihr nicht, was ich euch sage?
      Fort, ihr Bilder schön'rer Tage!
      Weckt nicht mehr die eitle Klage
      Um die Zeit, die uns versagt!
      Fort, ihr Bilder schön'rer Tage!
      Weicht zurück in eure Nacht!







.

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Beitrag15.03.2024 10:27

von Wenigschreiber
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Soleatus hat Folgendes geschrieben:
.

      Transposition einer Strophe
      Christian Morgensterns

       .  . . . .
      Längst Gesagtes wieder sagen,
      Hab ich endlich gründlich satt.

.


- großartig! Das müssten sich sehr viele mal hinter die Ohren schreiben - und: Es sollte ganz groß  über dem Eingang zum Bundestag stehen!  lol - Ich kenne zwar nicht das Original von Ch. Morgenstern - aber es kann ja nicht oft genug gesagt werden ... also doch wieder: "Längst Gesagtes ..."? - da drehen wir uns jetzt im Kreise; so kompliziert ist unsere Sprache Exclamation
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Soleatus
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Beitrag16.03.2024 10:10

von Soleatus
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Hallo Wenigschreiber!

Schön, dass du hier vorbeigeschaut hast.

Die von mir transponierten Texte stehen immer entweder kurz vor der Transposition oder kurz danach in den "Besprechungsbeiträgen"; im Falle der Morgenstern-Verse im Beitrag davor. (Ansonsten versuche ich ja, ohne Veränderungen des ursprünglichen Versmaterials auszukommen; Ausgangspunkt ist augenblicklich meist ein Kreuzreim, und den muss man auf dem Weg zum Triolett noch durch einen weiteren Vers ergänzen, in der Regel den dritten oder fünften. Die wiederholten Verse eigentlich sind immer original und eignen sich daher für eine Suche im Netz!)

Dass dir Morgensterns Verse gefallen, freut mich; wie beim "Fontane" auch hat mich ein wenig erheitert, dass die Triolett-Form dem Inhalt ziemlich entgegengesetzt ist ...

Hier noch die letzten Ursprungstexte.

Fontane, aus "Sir Walter Raleighs letzte Nacht":

Des Klugen Witz verschwendet
Der Worte viel – um nichts;
Die Weisheit wird geblendet
Vom Glanz des eignen Lichts;
Selbst du, des Weltgewimmels
Gepriesenste, o Kunst,
Es zeugt dich statt des Himmels
Die Mode und die Gunst.


Heine, aus "Deutschland. Ein Fragment":

Fort, ihr Bilder schönrer Tage!
Weicht zurück in eure Nacht!
Weckt nicht mehr die eitle Klage
Um die Zeit, die uns versagt!


– die letzte Strophe; davor hat Heine über 20 Strophen lang sauber gereimt, weswegen das "Nacht" – "versagt" doch etwas auffällt. Aber so ist das bei "Fragmenten" eben, gelegentlich ... (Oder es ist ein Dialektreim. Oder sonst etwas; im Triolett fällt es jedenfalls stark auf!)

Gruß,

Soleatus
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Beitrag16.03.2024 11:37

von Wenigschreiber
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Soleatus hat Folgendes geschrieben:
- - - Ansonsten versuche ich ja, ohne Veränderungen des ursprünglichen Versmaterials auszukommen; Ausgangspunkt ist augenblicklich meist ein Kreuzreim, und den muss man auf dem Weg zum Triolett noch durch einen weiteren Vers ergänzen, in der Regel den dritten oder fünften. Die wiederholten Verse eigentlich sind immer original und eignen sich daher für eine Suche im Netz!
  - - - Gruß,  Soleatus

- danke für die vielen Hinweise!
Ja, etwas Theorie ist ja nie verkehrt.  Daumen hoch
Meine "Produkte" entstehen da etwas mehr gefühlsmäßig - ohne umfangreichen theoretischen Hintergrund...
Gruß -  Wenigschreiber -
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Beitrag17.03.2024 18:19
noch ne Antwort ...
von Wenigschreiber
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Sag, was ist ein Triolett?
Würd es gern mal ausprobieren.
Wenn ich nur ’ne Ahnung hätt -
Sag, was ist ein Triolett?
Etwas dichten, ist so nett.
Bin bereit, es zu studieren.
Sag, was ist ein Triolett!
Würd es gern mal ausprobieren!


Ach, nun hab ich es kapiert:
so wird „Triolett“ gemacht:
Erst mal wird der Text sortiert,
ach, nun hab ich es kapiert:
bin im Reimen schon versiert.
Hast mich nicht mehr ausgelacht,
denn nun hab ich es kapiert:
so wird „Triolett“ gemacht!   Daumen hoch
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Soleatus
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Beitrag19.03.2024 00:37

von Soleatus
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Hallo Wenigschreiber!

Na, das klappt doch schon wirklich gut. Willkommen im Kreis der Triolettisten!

Gruß,

Soleatus
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Soleatus
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Beitrag21.03.2024 10:21

von Soleatus
Antworten mit Zitat

.






      Der Staudamm hat den Fluss gestaut!
      Dass solchen Tuns sich wer erfrecht,
      Ist rar, doch hier ist's wahr, denn schaut:
      Der Staudamm hat den Fluss gestaut!
      Der Damm, im Fluss erbaut, erbaut
      den Fluss nicht recht, und ganz zu Recht:
      Der Staudamm hat den Fluss gestaut –
      Dass solchen Tuns sich wer erfrecht!







.

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Beitrag22.03.2024 10:59

von Wenigschreiber
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Soleatus hat Folgendes geschrieben:
  - - -  Willkommen im Kreis der Triolettisten!
Soleatus

Nun, ein Triolettist wollte ich eigentlich nicht werden - - - aber manchmal hat man eine Idee, bei der man sich sagt: für ein längeres Gedicht ist das nicht geeignet - aber das wäre doch etwas als Triolett ???
- Zum Beispiel:

Mir ist einer abgegangen -
das passiert schon mal beim Bücken.
Wollte eine Beere pflücken.
Mir ist einer abgegangen:
Hosenträger sind voll Tücken:
plötzlich macht es ,flupp‘ am Rücken:
mir ist einer abgegangen -
das passiert schon mal beim Bücken!

- oder auch dieses hier:  Arrow

Wenn du ein Mädchen willst beglücken
musst du erst die Mutter f...ragen.
Denn sie kann dir alles sagen.
Wenn du ein Mädchen willst beglücken,
an schönen wie an schlechten Tagen,
musst du Mutters Rat ertragen.
Wenn du ein Mädchen willst beglücken
musst du erst die Mutter fragen!
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Soleatus
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Beitrag24.03.2024 00:20

von Soleatus
Antworten mit Zitat

Hallo Wenigschreiber!

Ein Triolettist ist jemand, der Triolette macht ... "ausschließlich" ist in dieser Bestimmung nicht enthalten?! Ich denke, es ist von Vorteil, wenn der Werkzeugkasten gut bestückt ist und für verschiendene Aufgaben verschiedene Möglichkeiten zumindestens angedacht werden können; was dann passt, wird man sehen.

Von deinen beiden neuen gefällt mir das erste besser – das zweite ist vom Thema her doch etwas angestaubt, und den fünften Vers empfinde ich inhaltlich als Leervers; und wenn die Reimverteilung im Triolett auch sicher nicht sonderlich streng ist – einen anderen Vers mit dem A-Reim fände ich im Sinne einer ausgewogenen Gestaltung schon nötig.

Gruß,

Soleatus
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Beitrag25.03.2024 11:04

von Wenigschreiber
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Soleatus hat Folgendes geschrieben:
Hallo Wenigschreiber!
. . .  und den fünften Vers empfinde ich inhaltlich als Leervers;
Gruß,   Soleatus

- ja, das stimmt: es war wohl nur ein Lückenfüller; ein 5. Vers muss schließlich sein - kann man ja nicht einfach weglassen. Da fehlte dann eine Idee zum inhaltlichen Bezug . . . Sad
Soleatus hat Folgendes geschrieben:

. . .  Ich denke, es ist von Vorteil, wenn der Werkzeugkasten gut bestückt ist und für verschiendene Aufgaben verschiedene Möglichkeiten zumindestens angedacht werden können; was dann passt, wird man sehen.
Soleatus
Das siehst du ja bereits an den wenigen "Angeboten" die ich hier bisher vorgestellt habe, das ist kein Einheitsbrei. Siehe auch das "Fußballtor" (unter. "Meine Lyrik", mein Einstand...). Hätte mir jemand gesagt: "mach doch mal ein Gedicht, bei dem es 18 gleiche Reime gibt!" dem hätte ich einen Vogel gezeigt und gesagt: "Das kann man doch nicht machen! So viele reimbare Wörter gibt es doch gar nicht, und das wirkt doch langweilig!" - Und? Ist das nun langweilig geworden?
Zu Triolett: Ich habe deine vielen Hinweise weiter oben (vom Juni 2023, besonders vom 29. Juni) gut durchgelesen. Es gibt ja auch im Internet viele Erläuterungen hierzu. Ich verstehe das so: es gibt eine "Urform", eine starre Regel - aber keine Regel ohne Ausnahmen! Abweichungen sind möglich und üblich. So z.B., dass die wiederholten Verse (Zeile 4, 7 und 8) nicht unbedingt wörtlich völlig gleich sein müssen. - Richtig so? (sieht man ja in einigen Beispielen).
Gruß -  Wenigschreiber -
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Beitrag27.03.2024 00:20

von Soleatus
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Hallo Wenigschreiber!

Doch, man kann auch einen Vers weglassen; Triolette mit sieben Versen sind aber selten. Viel häufiger sind die mit neun Versen, und das hilft oft – der eine Vers mehr bietet dann Raum genug an der Stelle, wo sonst ein Flickvers stünde, und man kann in den zur Verfügung stehenden zwei Versen etwas sinnvolles beitragen zum Inhalt. Ansonsten, klar: Auch die Verse müssen nicht immer ganz genau gleich sein, aber es ist doch wichtig, dass es nicht zur Gewohnheit wird, davon abzuweichen.

Das gesagt: Gefühlt lässt sich dein Inhalt schon im Grundtriolett umsetzen. Hm. Ich schlage einfach mal eine Richtung vor, in die es gehen könnte; aber selbstverständlich nicht muss.

Willst ein Mädchen du beglücken,
Musst du erst die Mutter f...ragen!
Macht es dir auch Magendrücken:
Willst ein Mädchen du beglücken,
Musst die Mutter du berücken,
Dir ihr "Ich erlaub's!" zu sagen:
Willst ein Mädchen du beglücken,
Musst du erst die Mutter fragen!


Gruß,

Soleatus
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Beitrag27.03.2024 00:27

von Soleatus
Antworten mit Zitat

.






      Ein Dichter, dem die Worte fehlen,
      Ist von gar trauriger Gestalt!
      Es kann sein Unglück nicht verhehlen
      Ein Dichter, dem die Worte fehlen,
      Denn was er vorträgt, muss uns quälen,
      Weil grause Leere daraus schallt:
      Ein Dichter, dem die Worte fehlen,
      Ist von gar trauriger Gestalt!







.

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Beitrag27.03.2024 10:51
Triolett-Varianten
von Wenigschreiber
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Soleatus hat Folgendes geschrieben:
- - -  Triolette mit sieben Versen sind aber selten. Viel häufiger sind die mit neun Versen,
Soleatus

 - ja, solche Varianten habe ich auch im Internet gefunden . . .  danke für die "Überarbeitung"! Gut so. Daumen hoch   Die Lehre für mich: lieber etwas mehr Zeit lassen, bevor man ein "Werk" als fertig ansieht!
- Gruß - Wenigschreiber
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Beitrag28.03.2024 09:42

von Soleatus
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.






      Transposition einer Strophe
      Gottfried August Bürgers



      Bacchus' Nektartonnen

      Herr Bacchus ist ein braver Mann,
      Das kann ich euch versichern,
      Es ist, wie ich versichern kann,
      Herr Bacchus mehr ein braver Mann
      Als selbst Apoll, der Leiermann,
      Mit seinen Notenbüchern –
      Herr Bacchus ist ein braver Mann,
      Das kann ich euch versichern!







.

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