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Beschreibung prota

 
 
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ManfredBremer
Geschlecht:männlichEselsohr
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Alter: 58
Beiträge: 251
Wohnort: bei Heilbronn


M
Beitrag04.01.2024 04:00
Beschreibung prota
von ManfredBremer
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Meine Prota wird nur wenig beschrieben.

Sie ist 16 und an diversen Stellen wird erwähnt dass sie große Brüste hat. An einer weiteren Stelle heißt es, dass sie bei so einer Figur vor allem figurbetonte Kleidung tragen sollte.

Soll man seine Protas mehr beschreiben?

Der männliche Prota wird so beschrieben:

Zitat:

An dem Tisch saß ein Mann so zwischen 25 und 30 Jahren. Vermutlich war er zuvor durch den Park gejoggt was nicht nur sein Outfit, sondern auch die feuchten Stellen unter den Achseln und am Halsausschnitt zeigten. Seine schweißnassen Haare waren nach hinten zu einem Männerdutt zusammengebunden und sein Drei-Tage-Bart unterstützte die maskulin durchtrainierte Optik.
Eigentlich wirkte er sehr sympathisch auf mich, aber nach meinem Erlebnis von eben, hatte ich kein Verlangen nach männlicher Bekanntschaft. Zum ersten Mal gab ich meiner Mutter recht, die immer sagte, dass Männer doch immer nur an das Eine denken.
Außerdem hatte ich eine extreme Abneigung gegen Schweißgeruch und so kam dieser Platz für mich nicht infrage. Kurze Zeit überlegte ich, ob ich mich nicht im Innern des Cafés umschauen sollte. Aber allein die Vorstellung 4 Wände, um mich zu haben, war nach meinem Schockerlebnis für mich keine Option. Ich brauchte in dem Moment die Freiheit, um bei Gefahr in jede Himmelsrichtung davonlaufen zu können.
Daher beschloss ich zum nächsten Café weiterzugehen. Dafür musste ich jedoch entweder umkehren und mich noch mal durch die Tische zwängen oder aber an ihm vorbeigehen. Also Nase zu und durch dachte ich bei mir und näherte mich so seinem Tisch. In dem Moment stand der Typ mit dem Dreitagebart auf.  Unsere Blicke trafen sich – nur für einen Moment – für einen Augenblick aber doch lange genug um Etwas in mir zu bewegen.  
„Der Platz ist noch frei, wollen Sie sich zu mir setzen. Ich lade sie ein“.
Ich war komplett verblüfft, solche Manieren kannte ich nur aus alten Filmen, aber noch mehr überraschte es mich, dass er gar nicht so unangenehm roch, wie ich es vermutet hatte. Eher im Gegenteil, es lag ein Hauch von Moschus in der Luft, welcher seine Männlichkeit nur noch betonte. Unwillkürlich dachte ich zurück an einen Ärzteroman aus einem Dreigroschenheft, den ich mal vor langer Zeit gelesen hatte. Der Held von damals musste wohl so ähnlich ausgesehen haben. Noch ehe sich mein natürlicher Instinkt zu Wort melden konnte, saß ich bereits bei dem Mann am Tisch.


Reicht das aus?
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nebenfluss
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Beitrag04.01.2024 09:16
Re: Beschreibung prota
von nebenfluss
Antworten mit Zitat

ManfredBremer hat Folgendes geschrieben:
Meine Prota wird nur wenig beschrieben.

Sie ist 16 und an diversen Stellen wird erwähnt dass sie große Brüste hat. An einer weiteren Stelle heißt es, dass sie bei so einer Figur vor allem figurbetonte Kleidung tragen sollte.

Soll man seine Protas mehr beschreiben?

Aber nein, Manfred. Zähl doch mal selbst 1 und 1 zusammen.
Ist ja schließlich nur deine Hauptfigur. Außerdem schreibst du einen Erotik-Thriller. Und was ist an einer 16-jährigen erotisch? Ihre Brüste, vor allem, wenn die groß sind. Und dann figurbetonte Kleidung, auch sehr gut! Sonst noch was? Nö, was sollte das sein ... irgendwas im Gesicht vielleicht? Nee. Im Gesicht sind alle 16-jährigen total unerotisch. Und 26-jährige oft auch. Die einen sagen so, die anderen so.
Stell dir nur mal vor, du schreibst braune Augen, ein Leser steht aber auf grüne. Der ist dann weg. Viel zu riskant. Aber große Brüste, geil! Da machste nix falsch mit. Da wird es bei der Leserschaft (männliche Rentner, unterversorgt) von der ersten bis zur letzten Seite nur so kribbeln.

Genauer beschreiben sollten man nur Personen, die für die Geschichte keine Rolle spielen (und deshalb auch keinen erotischen Eindruck hinterlassen müssen).


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Hugin_Hrabnaz
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Beitrag04.01.2024 11:21

von Hugin_Hrabnaz
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Wie "man" im Erotik-Thriller-Fach so tut, weiß ich nicht, da weder als Leser noch kreativ dorten je zugange, aber zunächst einmal sieht es mir so aus, als sei der Text aus der Sicht der weiblichen Protagonistin als Ich-Erzählerin verfasst. Wenn das stringent so ist, dann heißt das ja, dass sie sich entweder selbst beschreiben muss, oder dass sie in Dialogen beschrieben wird.

Da es ein wenig komisch und nach Infodump klänge, wenn sie am Anfang gleich loslegte und sagte: "Das bin ich, 16 Jahre alt, blonde Haare, orange-grüne Augen, 1,61 Meter groß...", finde ich schon, dass die Beschreibung der Ich-Erzählerin sich relativ lange hinziehen kann, in jedem Fall länger als die Beschreibung der Nicht-POV-Personen bzw. Nicht-Erzähler. Wir erfahren die Details über die weibliche Protagonistin also nach und nach von den Personen, mit denen sie interagiert. Wenn er zu ihr herab schaut, wissen wir, dass sie eher klein ist usw...

Aber ich persönlich würde schon schauen wollen, dass der Leser spätestens im Laufe des ersten Kapitels bzw. am Ende der ersten Szene, wenn stärker untergliedert, ungefähr weiß, wie ich möchte, dass die weibliche Protagonisten aussieht.

Sie tatsächlich so wie nebenfluss schreibt als "Wechselbalg" zu verfassen, in den jeder Leser quasi seine Präferenzen in Sachen Attraktivität hinein lesen kann, finde ich persönlich schwierig, weil ich gerne das Gefühl habe, dass der Autor seine Protagonisten sehr wertschätzt, sehr gut kennt, ja - liebt - also im Sinne elterlicher oder geschwisterlicher Liebe, und da ist es dann etwas dünn, wenn er nur das Alter und die Körbchengröße vermittelt. Da nähme ich ihm dann vermutlich nicht wirklich ab, dass die Figur für ihn wichtig ist und er sie gern hat.

Dessen ungeachtet: Der Textauszug liest sich überhaupt nicht so, als würdest du der Figur keine Wertschätzung entgegen bringen wollen, und auch die Erzählperspektive suggeriert Gegenteiliges. Dann wäre umso seltsamer, wenn am Ende von ihr an optischer Beschreibung nicht mehr bliebe, als die besagten "Features".

Wie gesagt, ich bin wahrlich kein Experte für das Genre, aber so als generelle Sicht auf Protagonistenrollen, sähe ich es wohl so wie beschrieben.
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nebenfluss
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Beitrag04.01.2024 11:43

von nebenfluss
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Hugin_Hrabnaz hat Folgendes geschrieben:
da ist es dann etwas dünn, wenn er nur das Alter und die Körbchengröße vermittelt.

Aber bei der Beschreibung von Frauen kommt dünn doch in der Regel immer noch besser an als dick? Also, außer bei den Brüsten, aber das hatten wir ja schon.

EDIT:
Hugin_Hrabnaz hat Folgendes geschrieben:
"Das bin ich, 16 Jahre alt, blonde Haare, orange-grüne Augen, 1,61 Meter groß..."

Die grün-orangen Augen finde ich gut! Genau mein Typ. Ihren Herkunftsplaneten könnte sie uns auch noch mitteilen.


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Hugin_Hrabnaz
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Beitrag04.01.2024 12:14

von Hugin_Hrabnaz
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nebenfluss hat Folgendes geschrieben:

Die grün-orangen Augen finde ich gut! Genau mein Typ. Ihren Herkunftsplaneten könnte sie uns auch noch mitteilen.

Gibt es tatsächlich, ich kenne eine Person, die eben diese hat. Findet man auch hübsche Bilde dazu, bei Google, und das ist lange nicht so krass, wie es klingt, aber tatsächlich wahr. Und es bezieht sich natürlich auf die Iris, nicht auf das ganze Auge.
 Wink
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nebenfluss
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Beitrag04.01.2024 12:29

von nebenfluss
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Hugin_Hrabnaz hat Folgendes geschrieben:
nebenfluss hat Folgendes geschrieben:

Die grün-orangen Augen finde ich gut! Genau mein Typ. Ihren Herkunftsplaneten könnte sie uns auch noch mitteilen.

Gibt es tatsächlich, ich kenne eine Person, die eben diese hat. Findet man auch hübsche Bilde dazu, bei Google, und das ist lange nicht so krass, wie es klingt, aber tatsächlich wahr. Und es bezieht sich natürlich auf die Iris, nicht auf das ganze Auge.
 Wink

Das hatte ich mir schon gedacht. Und wahrscheinlich sind die Irisse - oder wie der korrekte Plural ist - auch nicht grün-orange kariert, richtig?
Aber was dann? Grün mit orangen Sprengseln? Orange mit grünen Sprengseln? Oder ist die eine Iris grün, die andere orange? Oder soll Manfred in seinen Roman schreiben: Grünorange Augen wie die, von denen es hübsche Bilder auf Google gibt ?


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ManfredBremer
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Beitrag04.01.2024 15:19

von ManfredBremer
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Ich muss eines korrigieren.

Geplant als Erotik Krimi ist es wohl eher im Bereich der erotischen Liebesgeschichten im SM Milieu  anzusiedeln.

Zielgruppe ist demnach Frauen > 30 und jeder der es lesen will;)

Aufgebaut ist der Roman im Stile von Memoiren aus der ich Perspektive.

Ich habe lange darüber nachgedacht wie ich den Roman schreiben soll.
Tatsächlich ist es mir recht gut gelungen mich mit der Denkweise einer 16 jährigen aus strengem Elternhaus zu identifizieren.

Mittlerweile sind 126 Seiten fertig (Kapitel 4).

Zurück zum Thema:

Aus meiner Sicht macht es wenig Sinn, meine weibliche Prota Klara näher zu beschreiben.

    Frauen interessiert es weniger, denn sie sind mehr auf den männlichen Prota fixiert.
    Männer wollen lieber ihr eigene Traumfrau mit dem Charakter verbinden, da könnte eine falsche Beschreibung nachträglich sein.


Das mit den großen Brüsten spielt im Roman eine nicht unbedeutende Rolle und wird daher mehrfach erwähnt. Weniger jedoch wegen den Sexparts, sondern

    die strengen Eltern wollen nicht dass sie Figur betonte Kleidung trägt.
    Mobbing in der Schule.
    sie selber hat Probleme damit zu erotisch auf Männer zu wirken


Es geht in dem Buch (Teil 1) weniger um Sex und SM, sondern mehr um den Aufbau des Selbstbewusstseins der jungen Klara.

In Teil 2 und 3 ist der SM Part bedeutender.
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nebenfluss
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Beitrag04.01.2024 17:12

von nebenfluss
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ManfredBremer hat Folgendes geschrieben:
Ich muss eines korrigieren.

Geplant als Erotik Krimi ist es wohl eher im Bereich der erotischen Liebesgeschichten im SM Milieu  anzusiedeln.

Es war als Erotik-Thriller geplant (wie ich schrieb), diese Bezeichnung hast du auch für den Arbeitsfaden gewählt. Du korrigiert dich also selbst?
Dass du immer noch nicht weißt, in welchem Genre du überhaupt schreiben willst, bestätigt meinen generellen Eindruck.

Zitat:
Zielgruppe ist demnach Frauen > 30 und jeder der es lesen will;)

Die Reaktionen von Frauen Ü30 kannst du selbst in deinem Arbeitsfaden nachlesen. Plakatives Beispiel:
Zitat:
Manfred,

was bewegt einen erwachsenen Mann einen Erotikroman über ein so junges Mädchen, fast noch ein Kind, zu schreiben?

Tschuldige bitte, aber das ist doch pervers.

Ab Seite 10 hatte sich auch die letzte Frau aus dem Faden zurückgezogen, die Kerle haben noch drei Seiten weitergemacht. Da sollen Frauen >30 deine künftige Fanbase sein? Gestatte, dass ich lache ...
... und entschuldige, dass ich diese ollen Kamellen raushole. Aber da du vor gut zwei Wochen selbst noch einmal auf jenen Faden verwiesen hast, gehe ich davon aus, dass sich seitdem nichts grundsätzlich geändert hat. Auch die Textausschnitte, die du hier und da einstellst, kommen mir sehr (alt)bekannt vor.

ManfredBremer hat Folgendes geschrieben:
Tatsächlich ist es mir recht gut gelungen mich mit der Denkweise einer 16 jährigen aus strengem Elternhaus zu identifizieren.

Wie kommst du darauf? Hast du eine 16-jährige Testleserin mit diesem Hintergrund?
Ich bin in der Jugendsozialarbeit beschäftigt und habe in den ersten drei Kapiteln eher den Eindruck von auf eine 16-jährige projizierten Männer-Machtfantasien gehabt.
Korrekt ist, dass heute "typische" Jugendliche sich des öfteren in heikle Situation begeben, um spektakuläre Filmchen für Tiktok (vor zehn Jahren: spektakuläre Bilder für Insta) zu produzieren (der Besuch im Sexshop). Was die sonstige (post)pubertäre Situation angeht ... siehe oben.

Ich verabschiede mich jetzt mal. Es ist ohnehin fraglich, ob du meinen Beitrag bis hierhin gelesen resp. verstanden hast. Sowieso habe ich mittlerweile die konstruktive Ebene verlassen und rede nur noch das Projekt bzw. deine Fähigkeiten als Autor schlecht. Das willst du verständlicherweise nicht hören.
Ich werd's schon mitbekommen, wenn du dem Forum den Stinkefinger zeigen kannst, weil der Roman fertig und veröffentlicht ist und die Bestsellerlisten hinaufklettert.


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Maunzilla
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Beitrag04.01.2024 17:30

von Maunzilla
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Wenn die Zielgruppe weiblich ist, ist es nicht notwendig, die Protagonistin detailliert zu beschreiben, denn sie ist letztlich nur ein Avatar des Lesers. Wenn es keine Spiegel gäbe, wüßten die Menschen gar nicht, wie sie aussähen. (Die meisten wissen es trotz Spiegel nicht, weil die Selbstwahrnehmnung oft extrem von der Realität abweicht. Aber das ist eine andere Geschichte.)

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Ralphie
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Beitrag04.01.2024 17:36

von Ralphie
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Ich denke, dass die Prota schon beschrieben werden muss, damit der Leser oder die Leserin sich ein Bild von ihr machen kann. Ich versuche gerade, mir ein 16-jähriges Mädchen mit Doppel-D-Brüsten vorzustellen.
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Maunzilla
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Beitrag04.01.2024 17:42

von Maunzilla
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Ich denke, es hängt davon ab, ob in der Egoperspektive geschrieben wird, oder in der 3. Person. In dem Fall sollten alle Figuren ausreichend beschrieben werden.

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Ralphie
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Beitrag04.01.2024 17:47

von Ralphie
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Das kann man auch in der Ich-Form machen: Ich bin einen Meter fünfundsiebzig groß und habe ein Linsenmal über dem rechten Mundwinkel - ganz nah an der Oberlippe.
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ManfredBremer
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Beitrag05.01.2024 03:02

von ManfredBremer
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Ralphie hat Folgendes geschrieben:
Das kann man auch in der Ich-Form machen: Ich bin einen Meter fünfundsiebzig groß und habe ein Linsenmal über dem rechten Mundwinkel - ganz nah an der Oberlippe.


Das klingt zu offensichtlich nach ... ich muss den Prota beschreiben.

Ich würde daraus machen:

Mit meinen Körpergröße von nur ein Meter fünfundsiebzig war ich zwar eigentlich zu klein um auf dem Laufsteg Mode zu präsentieren. Dennoch wollte er ausgerechnet mich für die Präsentation seiner neuen Modekollektion. Ich vermute ihm Gefiel mein linsenförmige Mal über meinem rechten Mundwinkel, weil es mich von den anderen abhob.
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ManfredBremer
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Beitrag05.01.2024 03:20

von ManfredBremer
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Maunzilla hat Folgendes geschrieben:
Wenn die Zielgruppe weiblich ist, ist es nicht notwendig, die Protagonistin detailliert zu beschreiben, denn sie ist letztlich nur ein Avatar des Lesers. Wenn es keine Spiegel gäbe, wüßten die Menschen gar nicht, wie sie aussähen. (Die meisten wissen es trotz Spiegel nicht, weil die Selbstwahrnehmnung oft extrem von der Realität abweicht. Aber das ist eine andere Geschichte.)


Deine Meinung ist mir wichtig - und auch ich habe es bemerkt, dass sich vor allem Frauen aus dem Faden verabschiedet hatten.

Liegt aber auch daran, dass es damals falsch propagiert wurde.
Und ich habe auch viele Ü30 Frauen und wenige Männer als Testleser.

Und ich habe auch eine 16jährige der dieser Roman gefällt. Leider nicht mehr.

Wir hatten auch schon die Diskussion, dass ich den Roman nicht in "Jugendsprache" verfassen kann, denn dann bräuchte mein Zielpublikum ein Lexikon.

Die Klara ist nebenbei auch nicht die typisch 16 jährige.

Hier ein Text den ich noch nicht veröffentlich habe.

Das Telefonat von Klara mit ihrer Freundin. Da wird es deutlich.

Zitat:

Wie jeden Tag vor der Arbeit, warf ich noch einen kurzen Blick auf mein Handy. Fünf verpasste Anrufe von meiner Freundin Nina.  Obwohl ich schon spät dran war rief ich sie dennoch zurück.
„Hallo Klara, alles gute zum 17ten. Noch ein Jahr dann hast du es endlich überstanden.“
„Danke, ja ich kann den Tag meiner Volljährigkeit schon nicht mehr erwarten.“
„Und, was machst du mit Alexander heute?“
„Er hat mir ein Dirndl geschenkt. Kannst du dir mich im Dirndl vorstellen?“
„Ja sicher, mit deinem Möpsen bist du bestimmt die geilste Bitch auf jeder Partie“.
„Hey, wieso nennst du mich Bitch? Ich bin doch keine Schlampe.“
„Oh ja entschuldige, heilige Klara. In deine Sprache übersetzt heißt es, dass du das die attraktivste junge Dame bei jedem gesellschaftlichen Ereignis sein wirst.“
„Blöde Kuh“
„Und erzähl, habt ihr denn endlich mal gevögelt?“
„Kannst du nicht normal reden wie jeder andere Mensch auch? Nein, wir haben noch nicht miteinander geschlafen, denn Alexander ist ein Kavalier der alten Schule, der nicht bei der ersten Verabredung Sex haben will.“
„Erzähl mir nix, ich hatte auch so einen Freund der nicht wollte. Am Ende hat sich herausgestellt dass seine 'einäugige Schlange', wie man ihn in deiner Welt nennt, zu klein war.“
„Bei Alexander ist alles in Ordnung. Aber ich muss zugeben, ich würde alles tun, dass er mich endlich einmal küsst.“
„Oh, Klara, du bist wirklich süß. In welchem Jahrhundert lebst du eigentlich. Wartest du noch auf eine Tanzkarte? Pack ihn dir einfach und reiß ihm die Kleider vom Leib - Männer steh'n darauf.“
„Nicht mein Alex, der hat eben Manieren, nicht wie Du“.
„Mit Manieren kommt man nicht weit, man muss sich im Leben holen was man will. Wenn du heute Abend in deinem Dirndl mit ihm zu einer Partie gehst, dann warte bis er drei bis vier Bier getrunken hat und dann folge ihm auf die Toilette und dränge ihn in eine Ecke, dass er Dir nicht mehr entkommen kann und dann geht’s ab.“
„Ich weiß gar nicht wie ich mit einer wie dir befreundet sein kann, du bist so völlig anders.“
„Ich lebe eben im 21 Jahrhundert und nicht mehr im Mittelalter wie du.“
„Ich muss jetzt zur Arbeit gehen, wir können heute Abend nochmal telefonieren“.
„Warte noch, ich hab dein Geschenk etwas zu spät zur Post gebracht. Es wird wohl erst Morgen ankommen. Wenn du mit den Dessous vor deinem Alex stehst, wird er definitiv alle Hemmungen verlieren“.
„Du bist unverbesserlich Nina. Also bis heute Abend“.
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Ralphie
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Beitrag05.01.2024 03:48

von Ralphie
Antworten mit Zitat

ManfredBremer hat Folgendes geschrieben:
Ralphie hat Folgendes geschrieben:
Das kann man auch in der Ich-Form machen: Ich bin einen Meter fünfundsiebzig groß und habe ein Linsenmal über dem rechten Mundwinkel - ganz nah an der Oberlippe.


Das klingt zu offensichtlich nach ... ich muss den Prota beschreiben.

Ich würde daraus machen:

Mit meinen Körpergröße von nur ein Meter fünfundsiebzig war ich zwar eigentlich zu klein um auf dem Laufsteg Mode zu präsentieren. Dennoch wollte er ausgerechnet mich für die Präsentation seiner neuen Modekollektion. Ich vermute ihm Gefiel mein linsenförmige Mal über meinem rechten Mundwinkel, weil es mich von den anderen abhob.


Wirst du nach Wörtern bezaht?
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ManfredBremer
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Beitrag13.01.2024 05:01

von ManfredBremer
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Ich habe nun meine Prota in Kapitel 1 beschrieben.

Für alle die meine Geschichte noch nicht kennen, falls es noch welche gibt *lol*

In Kapitel 1 tritt Klara in einem Kloster Hospiz zur Vorstellung als freie Mitarbeiterin an.
Es soll hier bewusst der Eindruck erweckt werden, dass die Mutter Oberin lesbisch sein könnte und dass es in dem Kloster Dinge gibt, die besser geheim bleiben sollten.

Es ist mir dabei bewusst, dass dies für meine Zielgruppe (Ü20 - Frauen) eher abturnend ist. Dies nehme ich jedoch bewusst in Kauf zugunsten einer spannungsvolleren Geschichte.

FRAGE: Wie findet Ihr die Beschreibung der Prota?  

Zitat:

„Mutter Oberin, das ist Klara, die Neue“. „So, so, du bist also die kleine Klara“. Wieso nannte mich diese Frau 'Kleine'? Mein Vater nannte mich auch immer seine Kleine, dabei war ich schon  fast genauso groß wie er. Ich fühlte mich aber als erwachsene Frau und nicht als kleines Mädchen. Ich wollte gerade lospoltern, hielt mich dann aber doch zurück, denn schließlich  hoffte ich, dass diese Frau mein Schlüssel in die Freiheit sei.
„Lass dich mal ansehen, Klara Wollenmüller. Du bist 16 – richtig?“. „Ja, Mutter Oberin“, antwortete ich in einem gespielt unterwürfigen Ton. „Das ist ein schönes Alter. Es ist die Zeit, aus dem ein Mädchen zur Frau wird. Dreh dich mal bitte“ wie befohlen drehte ich mich um die eigene Achse. „Halt, Halt, nicht so schnell, denn ich will dich genau betrachten“. Ich spürte, wie sie mich von oben bis unten mit ihren Blicken begutachtete, während ich mich diesmal betont langsam drehte. Es war ein unangenehmes Gefühl. Ich fühlte mich, als wäre ich nackt.
Die Mutter Oberin erhob sich von Ihrem Bürosessel und trat näher an mich heran. Wie zufällig strich sie mir durch meine Haare.
„Du hast traumhaft schöne schwarz glänznende Haare. Ich denke, dass dich so manches Mädchen in deiner Schule um deine Haare beneided. Stammst du von Zigeunern ab?“
Ich traute mich nicht sie zu belehren, dass heute niemand mehr von Zigeuner spricht, sondern von Sinti und Roma.
In dem Moment packte sie meine Haare und führte sie nach hinten zu einem Pferdeschwanz zusammen.
„Ja, so könnte es gehen. Wir wollen doch nicht, dass deine langen Haare in dem Essen der Patienten landet.“
Sie ließ meine Haare wieder fallen und ging weiter langsam um mich herum.
„Bekommst du Zuhause zu wenig zu essen? Ich werde Schwester Irmtraud anweisen dich mal richtig heraus zu füttern.
Mit deinen Grübchen in den Wangen hast du bestimmt schon manches Männerherz verführt und vielleicht sogar auch einige Frauen.“
„Alles in allem ein guter Körperbau, das muss ich sagen. Dann hoffen wir mal, dass du für die Aufgabe auch belastbar genug bist“.
In dem Moment sah ich aus meinen Augenwinkeln heraus, wie eine der beiden Novizinnen im Hintergrund der anderen etwas ins Ohr flüsterte, wodurch beide in ein unterdrücktes Gekicher ausbrachen.
„Schweigt still! Ihr beiden meldet euch in einer Stunde bei mir im Büro“ sagte die Mutter Oberin in Richtung der beiden Novizinnen in einem Tonfall, der selbst mich bis ins Mark erschütterte. Oh mein Gott, die Frau kann aber streng sein, dachte ich, noch bei mir und wollte schon davonlaufen, aber der Anstand gebietet es zu bleiben. Dennoch stand in dem Moment für mich fest, ich werde hier sicherlich keine Ausbildung machen.
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Ginderella_writing
Geschlecht:weiblichGänsefüßchen


Beiträge: 41



Beitrag13.01.2024 18:03

von Ginderella_writing
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Also man muss sie Perspektivfigur jetzt nicht ins kleinste Detail beschreiben, aber wenn schlank und große Brüste alles ist was wir erfahren, kommt es ziemlich sexistisch rüber Rolling Eyes
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Taranisa
Geschlecht:weiblichBücherwurm

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Wohnort: Frankenberg/Eder


Beitrag14.01.2024 10:27

von Taranisa
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ManfredBremer hat Folgendes geschrieben:
Für alle die meine Geschichte noch nicht kennen, falls es noch welche gibt *lol*

Mir reicht, was ich in diesem Thread überflogen habe, um eindeutig zu sagen, dass ich einen Text mit von dir als "sexy" empfundenen Figuren ohne Charakter nicht lesen werde. Um einen Menschen anziehend zu finden, braucht es mehr als klischeehafte Äußerlichkeiten. Insofern schließe ich mich Ginderella an.


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Henkersweib, Burgenwelt Verlag, ET 12/18
Die Ehre des Henkersweibs, Burgenwelt Verlag, ET 12/20
Spielweib, Burgenwelt Verlag, ET 12/21
Das Gegengift des Henkersweibs, Burgenwelt Verlag, ET 11/22
Der Stab der Seherin, Burgenwelt Verlag, Herbst 2024
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