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Ein Präsident zieht in die Wüste


 
 
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wunderkerze
Eselsohr
W


Beiträge: 384



W
Beitrag30.09.2023 17:26
Ein Präsident zieht in die Wüste
von wunderkerze
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Schon seit drei Tagen kämpfte sich der kleine Trupp über das schwierige Gelände, eng verfolgt von den Putschisten. Immer wieder mussten sie hinter Mauerresten oder Felsen in Deckung gehen. Dazu kamen noch der Staub und die Hitze.
   „Ich kann bald nicht mehr“, lamentierte der Präsident, „General, sagen Sie meinen Schofför, er soll den Rolls-Roys vorfahren, aber dalli!“
   „Das wird nicht gehen, Exzellenz.“
   „So, und warum nicht?“
   „Ihren Wagenpark samt Schofför hat bereits Ihr Nachfolger übernommen.“
   Der Präsident biss sich auf die Unterlippe. „Hmm . . . geht das denn so einfach?“
   „Er hat dasselbe getan, was Sie seinerzeit getan haben.“
   Der Präsident lief krebsrot an. „Was sagen Sie da, General?“, brüllte er. „Unerhörte Frechheit! Feldwebel! Festnehmen und erschießen!“
   Der Feldwebel schlug die Hacken zusammen und grüßte stramm. Dann wandte er sich dem General zu. „Herr General“, schnarrte er, „Sie sind festgenommen. Möchten Sie noch etwas sagen?“
   „Ja. Feldwebel, Sie sind ein Idiot.“
   „Und warum?“
   „Weil Sie immer noch nicht begriffen haben, was hier gespielt wird.“
 
   Hinter ihnen rumste es, jemand schrie, schwarzer Qualm stieg auf, Erde und Steine prasselten vom Himmel.
   „Was war das?“, rief der Präsident ängstlich und duckte sich.
   „Jemand ist auf eine Landmine getreten“, versetzte der General.
   „Auf eine Landmine?“, fragte der Präsident. Dabei verzog er keine Miene, wohl aus Angst, sie könnte explodieren.
   „Ja“, sagte der General, „die Rebellen verlegen Landminen, um das Nachrücken unserer Truppen zu erschweren.“
  „Sagen Sie den Rebellen, sie sollen damit aufhören. Sonst kommen wir ja nie an.“
  „Aufhören? Das wird nicht gehen“, sagte der General, „die Rebellen hören nicht auf mich.“
   „Was sagen Sie da? Die Rebellen hören nicht auf Sie?“, brüllte der Präsident. „Dann sind Sie mit sofortiger Wirkung entlassen! Ein General, auf den man nicht hört, ist so überflüssig wie ein – äh . . . äh . . .“
   „Entlassen? Gerne“, lachte der General, „dann bitte ich um die Entlassungspapiere.“
   „Schreiber! Papier, Feder und Tinte! Aber dalli“!
   „Der Schreiber ist tot“, sagte der Feldwebel, „die Rebellen haben ihn erschossen, weil er sich weigerte, Ihr goldenes Schreibset auszuliefern.“
   Der Präsident knirschte mit den Zähnen, sagte aber nichts.

   Sie trotteten weiter, über totes Holz, das vor noch nicht langer Zeit ein Wald gewesen war, vorbei an lebenden Leichen, die vor vielen Jahren Bauern gewesen waren. Nach einiger Zeit kamen sie in ein zerschossenes Dorf, in dem kaum ein Stein auf dem anderen stand.
   „Jetzt kann ich wirklich nicht mehr“, stöhnte der Präsident und und wischte sich die Stirn. Er setzte sich auf den Rand eines Brunnens und sah den Feldwebel an. „Ich habe Hunger“, sagte er, „gewaltigen Hunger! Und Durst. Feldwebel, was hat Ihre Feldküche denn heute zu bieten?“
   „Mein Präsident, ich habe keine Feldküche mehr. Es ist Bürgerkrieg, und da –“
   Der Präsident kam hoch. „Was!“, schrie er, „Sie wagen es, mir Burger King anzubieten? Mann, sind Sie noch bei Trost?“ Erschöpft sank er wieder auf den Brunnenrand zurück. „So können Sie mich nicht abspeisen. Ich bin es gewohnt, anständig zu speisen. Zum Beispiel Nilpferd in Aspik, pochierte Giraffe, zum Nachtisch das Hirn junger Affen. Also?“
   „Alles ausverkauft“, assistierte der General, „an genusssüchtige Milliardäre aus aller Herren Länder.“
   „Und Nashorn?“
   „Die letzten Nashörner wurden vor zwei Wochen von Wilderern erlegt.“
   Der Präsident rieb sich das Kinn. „Hmm . . . nun ja . . . wenn es so ist...“ Tränen traten in seine Augen, kullerten auf seine zerschlissene Galauniform, tropften in den Brunnen, der jetzt endlich Wasser führte, wenn auch nur wenig. Plötzlich richtete er sich auf. „Dann will ich wenigstens etwas Ordentliches trinken“, rief er. „Hungern ist schon schlimm, aber Verdursten ist schrecklich. Kellermeister, was hast du zu bieten?“
   „Den Kellermeister gibt es nicht mehr“, sagte der General.
   „Verdammt nochmal! Wieso nicht?“
   „Er ist in einem Fass Wein ertrunken. Die Rebellen haben ihn dort hineingesteckt, nachdem er sich weigerte, den Weinkeller zu öffnen.“
   Ein Trupp müder Soldaten stiefelte vorbei. Der Anführer, ein zerlumpter Unteroffizier mit schwarzen Ringen um die Augen, trat vor, schlug die Hacken zusammen, meldete: „Herr General, erster Zug vom Erkundungsgang zurück –“
   „Mann, sind Sie verrückt geworden?“, bellte der General, rot im Gesicht. „Sie grüßen ja mit links! Wissen Sie nicht, dass alles Linke in diesem Land strengstens verboten ist? Feldwebel! Abführen und erschießen!“
   „Ich kann nur mit links grüßen oder gar nicht“, sagte der Mann, „den rechten Arm hab ich im letzten Bürgerkrieg verloren.“
   „So? Trotzdem. Mit links grüßen geht auf keinen Fall.“
   „Was hätte ich denn machen sollen? Etwa nicht grüßen?“
   „Wie? Kerl! Auch noch frech werden! Feldwebel! Abführen und erschießen!“
   „Das geht leider nicht, mein General“, murmelte der Feldwebel, „wir haben keine Munition mehr.“
   „Dann nehmen Sie Steinschleudern.“
   „Sind auch alle.“
   „Mein Gott nochmal, Feldwebel, was haben Sie denn überhaupt noch?“
   „Nichts.“

   Ein alter weißhaariger Bauer mit einem klapperdürren Esel am Seil zockelte mühsam vorbei. Das Tier nickte nach jedem Schritt mit dem Kopf, wie es in seiner Art liegt, als wolle es zeigen, dass es mit seinem schweren Schicksal einverstanden war.
   „Ha!“, rief der Präsident, „Das trifft sich ja gut! Endlich! Hab schon Blasen an den Füßen! Feldwebel! Den Esel sofort konfiszieren! “
   „Gnade, Herr!“, winselte der Bauer und warf sich in den Staub, „bitte nicht! Lasst mir den Esel! Wovon soll ich denn leben? Der Esel ist mein einziger Besitz.“
   „Papperlapapp“, schnappte der Präsident, „was hab i c h denn? Schau mich doch an, Alter! Seh ich wie ein Fürst aus? Du kannst dafür meine Uniformjacke haben, ein wenig Gold haftet noch an den Knöpfen. Wenn du geschickt bist und etwas Geduld mitbringst . . .“ Und er begann, die Jacke auszuziehen.
   „Kann ich das Gold essen?“, fragte der Bauer mit Tränen in den Augen.
   „Na dann eben nicht“, knurrte der Präsident und zog die Jacke wieder an. „Feldwebel, nehmt dem Mann den Esel ab!“
   Doch nach ein paar hundert Metern brach der Esel unter der Last des dicken Präsidenten zusammen. „Da sieht man mal wieder“, schimpfte der, „wie wichtig eine gesunde Ernährung ist.“
   Sie ließen den Esel liegen und gingen weiter. Sofort stürzte sich eine Meute ausgehungerter Straßenköter auf die Leiche und zerfetzte sie.

   „General“, sagte der Präsident nach einer Weile, „sagen Sie mal . . . Glauben Sie, dass mein Nachfolger das Land noch mehr ausplündert als ich?“
   „Woher soll ich das wissen.“
   „Nun haben Sie sich doch nicht so! Keine Angst. Das mit dem Erschießen vorhin . . . ähem, kleiner Scherz meinerseits, hahaha! Also, was sagen Sie?“
   „Hmm . . . nunnja . . . ich denke schon. Seine Familie ist größer als Ihre. Nur, er wird es nicht mit der rechten, sondern mit der linken Hand tun.“
   „Denke ich auch. Links, rechts – ist doch völlig egal, auf welcher Seite der Fressnapf steht. Hauptsache, er ist gut gefüllt.“  
  „ Feldwebel“, fragte der General, als sie im dürren Schatten der letzten Palme pausierten, „wie weit ist es noch bis zur Grenze? In einer halben Stunde ist es stockdunkel.“
   „Die Grenze werden wir bis dahin nicht schaffen“, versetzte der Feldwebel. „Ich schätze, es wird nicht vor Sonnenaufgang sein.“

   Eine Weile schleppten sie sich schweigend durch den Wüstenstaub. Dann sagte der General: „Meine Blase drückt. Ich geh mal kurz urinieren“ und verschwnd hinter einem Mauerrest.
  Der Präsident hatte gerade an seine neuste Nebenfrau gedacht, die er, wie alle andere Frauen auch, leider seinem Nachfolger überlassen musste, und deshalb nicht alles mitbekommen.
   „Ha!“, rief er jetzt, „wer will mich ruinieren?“ Er blickte sich um. „Wo ist denn der General? Wie? Hinter der Mauer? Hätt ich nie gedacht, dass der Kerl ein hundsgemeiner Verräter ist. Und ich Idiot hab dem Hund auch noch lang und breit von meinen ausländischen Effekten erzählt. Feldwebel, kommen Sie doch mal her . . . näher . . . noch näher, ich beiße nicht. Hier“, flüsterte er und zog eine Patrone aus einer Rocktasche, „nehmen Sie die, und sollte der General nochmal auftauchen, erschießen Sie ihn auf der Stelle. Soll Ihr Schaden nicht sein. Verstanden?“
   Der Feldwebel schlug die Hacken zusammen und salutierte. „Exzelenz, ich äh . . .“ stotterte er, „ich weiß nicht recht . . . ich, äh . . .“
   „Ich, äh, ich äh – Kerl, jetzt reißen Sie sich mal gefälligst zusammen! Was wissen Sie nicht?“
   „Ich . . . Mache ich mich da nicht strafbar? Schließlich wäre es doch Mord . . . Verzeihen Sie, Exzellenz, wenn ich das so sage . . . Der General ist doch nur eben mal pinkeln gegangen,“  
   „Was ist er? Pissen gegangen? Ja warum sagen Sie das denn nicht gleich, Mann!“
   Der General kam zurück. „Worum geht’s denn?“, fragte er, sich die Hose zuknöpfend, „stimmt etwas nicht? Hörte ich da eben das Wort Verräter?“ Er blickte den Präsidenten scharf an. „Meinen Sie damit jemanden bestimmten?“
   „Wie? Ich . . . ähh . . . nein . . . Der Feldwebel nannte die Rebellen hundsföttische Verräter.“ Er sah den alten Haudegen augenzwinkernd an. „Hand aufs Herz, Feldwebel, war´s nicht so?“

   Die Gegend wurde immer unwirtlicher. Nichts als Staub, Sand, Steine, ab und zu mal ein kümmerlicher Kaktus; darüber eine gnadenlose Abendsonne. Der Präsident schleppte sich mühsam Schritt vor Schritt dahin; er musste vom Feldwebel  immer wieder gestützt werden. Auch der General, ein schwammiger Etappenhengst, zeigte deutliche Verfallserscheinungen. Nur der Feldwebel, der solche Märsche gewohnt war, hielt sich noch stramm aufrecht. Plötzlich sackte der Präsident zusammen und blieb wie ein toter Esel liegen.
„Ich kann keinen Schritt weiter“, stöhnte er. Sie zogen ihn in den Schatten eines riesigen Termitenhügels, der wie eine bizarre Kathedrale aus dem Boden ragte und ließen sich dort nieder.
    „Wir werden hier kurz ausruhen und in der Dunklheit weitermarschieren“, befahl der General. Hinter ihnen fielen Schüsse. „Die Verfolger kommen immer näher, wie man hört. In der Dunlelheit besteht vielleicht noch die Chance, dass wir durchkommen.“
   „Es ist Vollmond“, wand der Feldwebel ein.
   Der General dachte eine Weile nach, dann sagte er: „Feldwebel, Sie sind ein Mann des Volkes und haben mit dem Volk unter der Herrschaft dieses Tyrannen gelitten. Was ich jetzt vorschlage, dürfte Ihre Seele deshalb nicht allzusehr belasten. Mein Plan ist: Wir lassen den Präsidenten hier liegen; wenn sie ihn finden, werden die Rebellen ein Freudenfest feiern, und wir beide können unbehelligt weiterziehen. Was halten Sie davon?“
   Der Präsident hatte angefangen, wirres Zeug zu faseln. „Ich  . . . habe mein Volk doch geliebt“, fantasierte er, „warum verlässt es mich jetzt? Warum vertreibt mich . . . ha!, mein eigener Bruder? Haben wir nicht an derselben Mutterbrust gelegen?“ Er schüttelte entkräftet den Kopf. „Ich verstehe das nicht . . . Ich habe doch nichts falsch gemacht. Habe nur das getan, was . . . andere in meiner Position auch tun.“
   „Ich bin weder Putschist noch Rebell“, sagte der Feldwebel mit heiligem Ernst, ohne auf das hirnrissige Gestammel des Präsidenten zu achten, „und habe einen Eid geschworen, dass ich meinem Land treu dienen werde. Der Präsident ist zwar vertrieben, aber offiziell noch nicht abgesetzt. Ja, einen Eid. Wie übrigens auch Sie, General.“
   Im Gesicht des Generals zuckte es. „Reden Sie keinen Unsinn, Mann. Der Präsident ist so gut wie tot, somit ist auch der Schwur hinfällig. Außerdem ist er ein verfettetes Schwein, der selbst seinen Schwur auf Volk uns Vaterland schändlich –“
   Während der General seine Tirade abließ, hatte der Präsident die Ohren gespitzt. Jetzt rief er: „Was, fettes Schwein? Her damit, ich komme um vor Hunger! Ich habe immer Schweinefleisch gegessen, am liebsten fettes, und Alkhohol getrunken, als Haarwasser getarnt. Die Vorschriften sind für die kleinen Leute, nicht für einen wie mich. Also General, was zögern Sie? Her mit dem verd – Schw –“
   Der Präsidenten brach kraftlos zusammen.   
   „Da sehen Sie, auf wen Sie da geschworen haben“, höhnte der General. „Auf einen Mistkäfer.“
   „Eid bleibt Eid“, beharrte der Feldwebel.
   „Ich werde ihn erschießen“, sagte der General und zog seine Pistole. „Ein Schuss  in seine dreckige Brust, und ein korruptes Herz hört auf zu schlagen.“ Er lud durch. „Außerdem kommen wir ohne ihn schneller voran.“
   „Welches Herz denn?“, fragte der Feldwebel, „ich habe bei ihm noch nie eines bemerkt.“
   „Ich auch nicht“, sagte der General und drückte ab.
   Der Schuss krachte, der Präsident griff sich an die Brust, blickte den Schützen ein, wei Sekunden entgeistert an, fiel auf den Rücken und blieb reglos liegen.
   Ein Sirren, wie vom Flügelschlag eines Hornissenschwarms, schwebte durch die Luft. Es wurde lauter und entpuppte sich als das Geräusch einer Schar Kampfdrohnen, die genau auf den Termitenhügel zuhielten.
   „Wir sind entdeckt“, sagte der Feldwebel tonlos. „Herr General, ich bin so frei. Ein letzter Gruß vom Präsidenten.“ Er zog seine Waffe mit der Patrone des Präsidenten und schoss.  

  Schon seit drei Tagen kämpfte sich der kleine Trupp über das schwierige Gelände, eng verfolgt von den Putschisten. Immer wieder mussten sie hinter Mauerresten oder Felsen in Deckung gehen. Dazu kamen noch der Staub und die Hitze.
   „Ich kann bald nicht mehr“, lamentierte der Präsident, „General, sagen Sie meinen Schofför, er soll den Rolls-Roys vorfahren, aber dalli!“
   „Das wird nicht gehen, Exzellenz.“
   „So, und warum nicht?“
   „Ihren Wagenpark samt Schofför hat bereits Ihr Nachfolger übernommen.“
   Der Präsident biss sich auf die Unterlippe. „Hmm . . . geht das denn so einfach?“
   „Er hat dasselbe getan, was Sie seinerzeit getan haben.“
   Der Präsident lief krebsrot an. „Was sagen Sie da?“, brüllte er. „Unerhörte Frechheit! Feldwebel! Festnehmen und erschießen!“
   Der Feldwebel schlug die Hacken zusammen und grüßte stramm. Dann wandte er sich dem General zu. „Herr General“, schnarrte er, „Sie sind festgenommen. Möchten Sie noch etwas sagen?“
   „Ja. Feldwebel, Sie sind ein Idiot.“
   „Und warum?“
   „Weil Sie immer noch nicht begriffen haben, was hier gespielt wird.“
 
   Hinter ihnen rumste es, jemand schrie, schwarzer Qualm stieg auf, Erde und Steine prasselten vom Himmel.
   „Was war das?“, rief der Präsident ängstlich und duckte sich.
   „Jemand ist auf eine Landmine getreten“, versetzte der General.
   „Auf eine Landmine?“, fragte der Präsident. Dabei verzog er keine Miene, wohl aus Angst, sie könnte explodieren.
   „Ja“, sagte der General, „die Rebellen verlegen Landminen, um das Nachrücken unserer Truppen zu erschweren.“
  „Sagen Sie den Rebellen, sie sollen damit aufhören. Sonst kommen wir ja nie an.“
  „Aufhören? Das wird nicht gehen“, sagte der General, „die Rebellen hören nicht auf mich.“
   „Was sagen Sie da? Die Rebellen hören nicht auf Sie?“, brüllte der Präsident. „Dann sind Sie mit sofortiger Wirkung entlassen! Ein General, auf den man nicht hört, ist so überflüssig wie ein – äh . . . äh . . .“
   „Entlassen? Gerne“, lachte der General, „dann bitte ich um die Entlassungspapiere.“
   „Schreiber! Papier, Feder und Tinte! Aber dalli“!
   „Der Schreiber ist tot“, sagte der Feldwebel, „die Rebellen haben ihn erschossen, weil er sich weigerte, Ihr goldenes Schreibset auszuliefern.“
   Der Präsident knirschte mit den Zähnen, sagte aber nichts.

   Sie trotteten weiter, über totes Holz, das vor noch nicht langer Zeit ein Wald gewesen war, vorbei an lebenden Leichen, die vor vielen Jahren Bauern gewesen waren. Nach einiger Zeit kamen sie in ein zerschossenes Dorf, in dem kaum ein Stein auf dem anderen stand.
   „Jetzt kann ich wirklich nicht mehr“, stöhnte der Präsident und und wischte sich die Stirn. Er setzte sich auf den Rand eines Brunnens und sah den Feldwebel an. „Ich habe Hunger“, sagte er, „gewaltigen Hunger! Und Durst. Feldwebel, was hat Ihre Feldküche denn heute zu bieten?“
   „Mein Präsident, ich habe keine Feldküche mehr. Es ist Bürgerkrieg, und da –“
   Der Präsident kam hoch. „Was!“, schrie er, „Sie wagen es, mir Burger King anzubieten? Mann, sind Sie noch bei Trost?“ Erschöpft sank er wieder auf den Brunnenrand zurück. „So können Sie mich nicht abspeisen. Ich bin es gewohnt, anständig zu speisen. Zum Beispiel Nilpferd in Aspik, pochierte Giraffe, zum Nachtisch das Hirn junger Affen. Also?“
   „Alles ausverkauft“, assistierte der General, „an genusssüchtige Milliardäre aus aller Herren Länder.“
   „Und Nashorn?“
   „Die letzten Nashörner wurden vor zwei Wochen von Wilderern erlegt.“
   Der Präsident rieb sich das Kinn. „Hmm . . . nun ja . . . wenn es so ist...“ Tränen traten in seine Augen, kullerten auf seine zerschlissene Galauniform, tropften in den Brunnen, der jetzt endlich Wasser führte, wenn auch nur wenig. Plötzlich richtete er sich auf. „Dann will ich wenigstens etwas Ordentliches trinken“, rief er. „Hungern ist schon schlimm, aber Verdursten ist schrecklich. Kellermeister, was hast du zu bieten?“
   „Den Kellermeister gibt es nicht mehr“, sagte der General.
   „Verdammt nochmal! Wieso nicht?“
   „Er ist in einem Fass Wein ertrunken. Die Rebellen haben ihn dort hineingesteckt, nachdem er sich weigerte, den Weinkeller zu öffnen.“
   Ein Trupp müder Soldaten stiefelte vorbei. Der Anführer, ein zerlumpter Unteroffizier mit schwarzen Ringen um die Augen, trat vor, schlug die Hacken zusammen, meldete: „Herr General, erster Zug vom Erkundungsgang zurück –“
   „Mann, sind Sie verrückt geworden?“, bellte der General, rot im Gesicht. „Sie grüßen ja mit links! Wissen Sie nicht, dass alles Linke in diesem Land strengstens verboten ist? Feldwebel! Abführen und erschießen!“
   „Ich kann nur mit links grüßen oder gar nicht“, sagte der Mann, „den rechten Arm hab ich im letzten Bürgerkrieg verloren.“
   „So? Trotzdem. Mit links grüßen geht auf keinen Fall.“
   „Was hätte ich denn machen sollen? Etwa nicht grüßen?“
   „Wie? Kerl! Auch noch frech werden! Feldwebel! Abführen und erschießen!“
   „Das geht leider nicht, mein General“, murmelte der Feldwebel, „wir haben keine Munition mehr.“
   „Dann nehmen Sie Steinschleudern.“
   „Sind auch alle.“
   „Mein Gott nochmal, Feldwebel, was haben Sie denn überhaupt noch?“
   „Nichts.“

   Ein alter weißhaariger Bauer mit einem klapperdürren Esel am Seil zockelte mühsam vorbei. Das Tier nickte nach jedem Schritt mit dem Kopf, wie es in seiner Art liegt, als wolle es zeigen, dass es mit seinem schweren Schicksal einverstanden war.
   „Ha!“, rief der Präsident, „Das trifft sich ja gut! Endlich! Hab schon Blasen an den Füßen! Feldwebel! Den Esel sofort konfiszieren! “
   „Gnade, Herr!“, winselte der Bauer und warf sich in den Staub, „bitte nicht! Lasst mir den Esel! Wovon soll ich denn leben? Der Esel ist mein einziger Besitz.“
   „Papperlapapp“, schnappte der Präsident, „was hab i c h denn? Schau mich doch an, Alter! Seh ich wie ein Fürst aus? Du kannst dafür meine Uniformjacke haben, ein wenig Gold haftet noch an den Knöpfen. Wenn du geschickt bist und etwas Geduld mitbringst . . .“ Und er begann, die Jacke auszuziehen.
   „Kann ich das Gold essen?“, fragte der Bauer mit Tränen in den Augen.
   „Na dann eben nicht“, knurrte der Präsident und zog die Jacke wieder an. „Feldwebel, nehmt dem Mann den Esel ab!“
   Doch nach ein paar hundert Metern brach der Esel unter der Last des dicken Präsidenten zusammen. „Da sieht man mal wieder“, schimpfte der, „wie wichtig eine gesunde Ernährung ist.“
   Sie ließen den Esel liegen und gingen weiter. Sofort stürzte sich eine Meute ausgehungerter Straßenköter auf die Leiche und zerfetzte sie.

   „General“, sagte der Präsident nach einer Weile, „sagen Sie mal . . . Glauben Sie, dass mein Nachfolger das Land noch mehr ausplündert als ich?“
   „Woher soll ich das wissen.“
   „Nun haben Sie sich doch nicht so! Keine Angst. Das mit dem Erschießen vorhin . . . ähem, kleiner Scherz meinerseits, hahaha! Also, was sagen Sie?“
   „Hmm . . . nunnja . . . ich denke schon. Seine Familie ist größer als Ihre. Nur, er wird es nicht mit der rechten, sondern mit der linken Hand tun.“
   „Denke ich auch. Links, rechts – ist doch völlig egal, auf welcher Seite der Fressnapf steht. Hauptsache, er ist gut gefüllt.“  
  „ Feldwebel“, fragte der General, als sie im dürren Schatten der letzten Palme pausierten, „wie weit ist es noch bis zur Grenze? In einer halben Stunde ist es stockdunkel.“
   „Die Grenze werden wir bis dahin nicht schaffen“, versetzte der Feldwebel. „Ich schätze, es wird nicht vor Sonnenaufgang sein.“

   Eine Weile schleppten sie sich schweigend durch den Wüstenstaub. Dann sagte der General: „Meine Blase drückt. Ich geh mal kurz urinieren“ und verschwnd hinter einem Mauerrest.
  Der Präsident hatte gerade an seine neuste Nebenfrau gedacht, die er, wie alle andere Frauen auch, leider seinem Nachfolger überlassen musste, und deshalb nicht alles mitbekommen.
   „Ha!“, rief er jetzt, „wer will mich ruinieren?“ Er blickte sich um. „Wo ist denn der General? Wie? Hinter der Mauer? Hätt ich nie gedacht, dass der Kerl ein hundsgemeiner Verräter ist. Und ich Idiot hab dem Hund auch noch lang und breit von meinen ausländischen Effekten erzählt. Feldwebel, kommen Sie doch mal her . . . näher . . . noch näher, ich beiße nicht. Hier“, flüsterte er und zog eine Patrone aus einer Rocktasche, „nehmen Sie die, und sollte der General nochmal auftauchen, erschießen Sie ihn auf der Stelle. Soll Ihr Schaden nicht sein. Verstanden?“
   Der Feldwebel schlug die Hacken zusammen und salutierte. „Exzelenz, ich äh . . .“ stotterte er, „ich weiß nicht recht . . . ich, äh . . .“
   „Ich, äh, ich äh – Kerl, jetzt reißen Sie sich mal gefälligst zusammen! Was wissen Sie nicht?“
   „Ich . . . Mache ich mich da nicht strafbar? Schließlich wäre es doch Mord . . . Verzeihen Sie, Exzellenz, wenn ich das so sage . . . Der General ist doch nur eben mal pinkeln gegangen,“  
   „Was ist er? Pissen gegangen? Ja warum sagen Sie das denn nicht gleich, Mann!“
   Der General kam zurück. „Worum geht’s denn?“, fragte er, sich die Hose zuknöpfend, „stimmt etwas nicht? Hörte ich da eben das Wort Verräter?“ Er blickte den Präsidenten scharf an. „Meinen Sie damit jemanden bestimmten?“
   „Wie? Ich . . . ähh . . . nein . . . Der Feldwebel nannte die Rebellen hundsföttische Verräter.“ Er sah den alten Haudegen augenzwinkernd an. „Hand aufs Herz, Feldwebel, war´s nicht so?“

   Die Gegend wurde immer unwirtlicher. Nichts als Staub, Sand, Steine, ab und zu mal ein kümmerlicher Kaktus; darüber eine gnadenlose Abendsonne. Der Präsident schleppte sich mühsam Schritt vor Schritt dahin; er musste vom Feldwebel  immer wieder gestützt werden. Auch der General, ein schwammiger Etappenhengst, zeigte deutliche Verfallserscheinungen. Nur der Feldwebel, der solche Märsche gewohnt war, hielt sich noch stramm aufrecht. Plötzlich sackte der Präsident zusammen und blieb wie ein toter Esel liegen.
„Ich kann keinen Schritt weiter“, stöhnte er. Sie zogen ihn in den Schatten eines riesigen Termitenhügels, der wie eine bizarre Kathedrale aus dem Boden ragte und ließen sich dort nieder.
    „Wir werden hier kurz ausruhen und in der Dunklheit weitermarschieren“, befahl der General. Hinter ihnen fielen Schüsse. „Die Verfolger kommen immer näher, wie man hört. In der Dunlelheit besteht vielleicht noch die Chance, dass wir durchkommen.“
   „Es ist Vollmond“, wand der Feldwebel ein.
   Der General dachte eine Weile nach, dann sagte er: „Feldwebel, Sie sind ein Mann des Volkes und haben mit dem Volk unter der Herrschaft dieses Tyrannen gelitten. Was ich jetzt vorschlage, dürfte Ihre Seele deshalb nicht allzusehr belasten. Mein Plan ist: Wir lassen den Präsidenten hier liegen; wenn sie ihn finden, werden die Rebellen ein Freudenfest feiern, und wir beide können unbehelligt weiterziehen. Was halten Sie davon?“
   Der Präsident hatte angefangen, wirres Zeug zu faseln. „Ich  . . . habe mein Volk doch geliebt“, fantasierte er, „warum verlässt es mich jetzt? Warum vertreibt mich . . . ha!, mein eigener Bruder? Haben wir nicht an derselben Mutterbrust gelegen?“ Er schüttelte entkräftet den Kopf. „Ich verstehe das nicht . . . Ich habe doch nichts falsch gemacht. Habe nur das getan, was . . . andere in meiner Position auch tun.“
   „Ich bin weder Putschist noch Rebell“, sagte der Feldwebel mit heiligem Ernst, ohne auf das hirnrissige Gestammel des Präsidenten zu achten, „und habe einen Eid geschworen, dass ich meinem Land treu dienen werde. Der Präsident ist zwar vertrieben, aber offiziell noch nicht abgesetzt. Ja, einen Eid. Wie übrigens auch Sie, General.“
   Im Gesicht des Generals zuckte es. „Reden Sie keinen Unsinn, Mann. Der Präsident ist so gut wie tot, somit ist auch der Schwur hinfällig. Außerdem ist er ein verfettetes Schwein, der selbst seinen Schwur auf Volk uns Vaterland schändlich –“
   Während der General seine Tirade abließ, hatte der Präsident die Ohren gespitzt. Jetzt rief er: „Was, fettes Schwein? Her damit, ich komme um vor Hunger! Ich habe immer Schweinefleisch gegessen, am liebsten fettes, und Alkhohol getrunken, als Haarwasser getarnt. Die Vorschriften sind für die kleinen Leute, nicht für einen wie mich. Also General, was zögern Sie? Her mit dem verd – Schw –“
   Der Präsidenten brach kraftlos zusammen.   
   „Da sehen Sie, auf wen Sie da geschworen haben“, höhnte der General. „Auf einen Mistkäfer.“
   „Eid bleibt Eid“, beharrte der Feldwebel.
   „Ich werde ihn erschießen“, sagte der General und zog seine Pistole. „Ein Schuss  in seine dreckige Brust, und ein korruptes Herz hört auf zu schlagen.“ Er lud durch. „Außerdem kommen wir ohne ihn schneller voran.“
   „Welches Herz denn?“, fragte der Feldwebel, „ich habe bei ihm noch nie eines bemerkt.“
   „Ich auch nicht“, sagte der General und drückte ab.
   Der Schuss krachte, der Präsident griff sich an die Brust, blickte den Schützen ein, wei Sekunden entgeistert an, fiel auf den Rücken und blieb reglos liegen.
   Ein Sirren, wie vom Flügelschlag eines Hornissenschwarms, schwebte durch die Luft. Es wurde lauter und entpuppte sich als das Geräusch einer Schar Kampfdrohnen, die genau auf den Termitenhügel zuhielten.
   „Wir sind entdeckt“, sagte der Feldwebel tonlos. „Herr General, ich bin so frei. Ein letzter Gruß vom Präsidenten.“ Er zog seine Waffe mit der Patrone des Präsidenten und schoss.

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Arminius
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Beitrag01.10.2023 18:23

von Arminius
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Hallo Wunderkerze,
Deine Geschichte könnte man sich gut von Monty Python dargestellt vorstellen: ein skurriles Szenario, durchsetzt mit schwarzem Humor.
Über den ersten Satz bin ich allerdings etwas gestolpert:
Schon seit drei Tagen kämpfte sich der kleine Trupp über das schwierige Gelände, eng verfolgt von den Putschisten.
Kämpft man sich nicht durch schwieriges Gelände?
Eng verfolgen klingt seltsam. Die Putschisten dicht auf den Fersen ?
Der Doppelpost ist sicher unbeabsichtigt.
Gern gelesen.


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wunderkerze
Eselsohr
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W
Beitrag01.10.2023 21:30

von wunderkerze
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Hallo Arminius, vielen Dank für deine Hinweise.
Allerdings . . . durch . . . eng verfolgt . . . Wenn der Schauplatz skurril ist, warm nicht auch die Sprache?

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E
Beitrag03.10.2023 18:38

von Ekkehart Mittelberg
Antworten mit Zitat

Wer behauptet, dass man absurd nicht steigern kann, irrt sich. Der Autor beweist das Unmögliche.
Das Ende zeigt, dass eine Realität auch in Absurdistan nicht auszurotten ist: der Trieb zu überleben.
Gruß Ekki (empfehle mich als Neuling)
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