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Charmant, witzig und eloquent ... Wie schwer kann das schon sein?

 
 
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AmandaLovedale
Geschlecht:weiblichGänsefüßchen


Beiträge: 36



Beitrag15.05.2023 12:49
Charmant, witzig und eloquent ... Wie schwer kann das schon sein?
von AmandaLovedale
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Das leise, dumpfe Geräusch des zuklappenden Buchdeckels holt mich zurück in die Wirklichkeit und lässt mich in den Applaus des Publikums einstimmen, während der attraktive, junge Mann am Rednerpult sich verlegen durch die Haare streicht. Er hat es hinter sich. Und er hat es wirklich gut gemacht. Für einen kurzen Augenblick bin ich ganz in seine Geschichte eingetaucht und habe vergessen, warum ich eigentlich hier bin. Als ich jedoch nun einen Schritt zur Seite mache, um ihn am Vorhang vorbeizulassen, spüre ich wieder das Kribbeln in meinen Händen.

Der Veranstalter betritt die Bühne und geht zum Mikrofon. Er räuspert sich kurz und deutet dann vage hinter sich in unsere Richtung: «Ein vielversprechendes Talent, nicht wahr, meine Freunde?» Ich sehe zum Publikum und erblicke viele zustimmende Gesichtsausdrücke. Der Veranstalter nickt zufrieden, als habe er nichts anderes erwartet und ich höre, dicht neben mir, den jungen Mann erleichtert ausatmen. Wie ich ihn beneide! «Kommen wir jetzt zu unserem nächsten Neuzugang: Sie ist ein Neuling in der Welt der Autor*innen. Auf jeden Fall, was ihr Geständnis betrifft, eine von uns zu sein! Denn schreiben tut sie bereits seit Jahren und hat neben diversen Kurzgeschichten kürzlich auch ihren dritten Roman beendet. Doch leider weiß das bisher kaum eine Handvoll Leute. Jetzt ist sie aber bereit, sich der Öffentlichkeit zu stellen und will ihre Bücher endlich in die Welt entlassen. Bitte begrüßt, mit eurer üblichen Freundlichkeit: Amanda Lovedale!»

Er deutet erneut auf den Vorhang und ich spüre, wie der Schweißfilm in meiner Hand, meine Notizen an der Haut kleben lässt. Meine Knie zittern, doch ich atme tief ein, streiche mit den Fingern vorsichtig über meinen knielangen Rock und setze mich dann in Bewegung. Die Absätze meiner Pumps klackern in dem üblichen, melodischen Rhythmus auf Paket, während ich auf das Rednerpult zugehe. Der Rhythmus, der mich angeblich so einzigartig macht, dass mich meine Freunde bereits am Gang erkennen. Doch hier erklingt er zum ersten Mal! Niemand im Auditorium hat diesen Klang schon einmal gehört. Dies ist mein Debüt. Und ich hoffe sehr, dass sie mich nicht gleich wieder davonjagen, mir nicht sagen, dass ich unter ihnen nichts verloren habe. Bei dem Gedanken wird mir schwindlig. Als ich endlich das Pult erreiche, kralle ich mich mit der linken Hand daran fest, um sicherzugehen, dass ich nicht umfalle. Das wäre kein guter Start. Obgleich mir eine ladylike Ohnmacht die vor mir liegende Rede ersparen würde. Und es sicherlich ein Moment wäre, der in Erinnerung bleibt - aber wohl nicht gerade auf die Weise, die ich mir wünschen würde.

Durchatmen!

Ich lege meine Notizen ab, ein beinah natürliches Lächeln auf und lasse meinen Blick durch die Reihen schweifen. Die meisten Zuschauer sehen mich erwartungsvoll an, manche ungeduldig. Ein Mann in der ersten Reihe versucht sich anscheinend gerade - wenig elegant - etwas des Spinats aus den Mini-Quiches, die beim Empfang gereicht wurden, aus den Zähnen zu pulen. Ich überlege kurz, ihn zu meinem idealen Zuhörer zu machen, doch dann fällt mein Blick auf eine ältere Dame. Sie sitzt zwei Plätze neben dem Herrn mit dem Spinatproblem und mustert mich aufmerksam. Als sich unsere Blicke treffen, lächelt sie ermutigend. Okay, das ist sie. Ihr werde ich nun meine Geschichte erzählen. Und dabei werde ich charmant und eloquent sein, werde mich gewählt ausdrücken und natürlich meinen Humor zeigen. Ein paar gekonnte Wortwitze müssen schon sein. Das ist schließlich mein Fachgebiet. Aber kein Druck, Amanda! Das hier entscheidet schließlich nur über dein zukünftiges Leben, oder?

Ich blicke erneut auf meine Notizen. In der zweiten Zeile steht ein Witz. Denn, auch wenn ich sonst nichts von Reden weiß, weiß ich eins: Eine Rede startet man mit einem Witz! Es ist einer meiner liebsten Witze, wenn es über mich und das Schreiben geht. Der, von dem ich mir vorgestellt habe, dass er eines Tages in einem Buchdeckel zu finden ist. Unter 'Über die Autorin'. Ein Wunsch, ein Traum. In weiter Ferne. Aber wird es jemals so weit kommen? Ist meine Rede gut genug, um auch nur eine Person glauben zu lassen, dass ich eine Autorin bin?

Meine Knie zittern erneut und ich überlege kurz, meine frühere Stellungnahme zum Thema Ohnmacht noch einmal zu revidieren. Doch dann sehe ich zu der älteren Dame. Und sie lächelt.

Was solls? Bringen wir es einfach hinter uns!


«Hallo, mein Name ist Amanda und ich bin Autorin.» Puh ... Diese Worte haben die Macht eines Geständnisses und für einen kurzen Moment sehe ich vor meinem inneren Auge, wie die Leute im Publikum die Münder öffnen und antworten: 'Hallo Amanda.' Aber natürlich tun sie es nicht. Dies ist kein AA-Meeting. Wobei ... AA? Die anonymen Autoren? Und sagt man nicht ohnehin, dass die Hälfte von uns ... Ich rufe meine Gedanken zur Ordnung, lächle gezwungen und fahre fort: «Ich kam vor etwa sechs Jahren zum Schreiben wie die Jungfrau zum Kind. Durch Sex!» Ich halte erneut inne. Jetzt, da ich den Spruch zum ersten Male laut gehört habe, frage ich mich, ob er überhaupt witzig ist. Er klingt plötzlich so aufgesetzt. Irgendwie falsch in meinen Ohren. Fehlt nur noch, dass eine schlechte Kapelle den Tusch fürs 'Tätää' spielt ... Am liebsten würde ich im Erdboden versinken! Doch ich will das hier! Und eine zweite Chance für einen ersten Eindruck bekomme ich nicht. Also hebe ich den Blick und sehe zu meiner großen Erleichterung, dass niemand mit den Augen rollt. Wenigstens nicht in den ersten Reihen. Stattdessen haben einige ein Schmunzeln auf den Lippen und der Spinatmann schenkt mir nun tatsächlich seine Aufmerksamkeit. Ich stoße die Luft aus, die ich angehalten habe. Die ältere Dame nickt zufrieden und ich lege endlich richtig los!

«Lasst es mich erklären: Vor einigen Jahren wechselte ich als Leserin von Thrillern zu Liebesromanen. Ich hatte das Gefühl, einfach jeden Thriller schon einmal gelesen zu haben. Denn ... ich möchte niemandem zu nahe treten, aber ... Die Plots wiederholen sich schon. Ich dachte damals, wenn ich noch einmal lesen muss, wie die reizende Kommissarin mit dem etwas komplizierten Privatleben am Ende ins Visier des Killers gerät, raste ich aus. Ich wollte etwas Neues. Etwas Anderes. Also erwarb ich meinen ersten Liebesroman. Und da ich etwas mehr wollte, war es ein erotischer Liebesroman! Er war von Natalie Rabengut. Tja, wie soll ich es sagen? Einen Sommerurlaub später war ich mit der Serie 'Das erste Date' fertig und ein Fan des Genres.
Nur hatte ich ein kleines Problem: meinen Mann. Nun, ja, Problem ist vielleicht zu viel. Es war mehr ein ... Ärgernis! Es war dieses leicht mitleidige Lächeln, dieses 'Solang es dir Freude bereitet.' Und das, obwohl ich zwanzig Jahre lang nicht einmal etwas zu seiner Vorliebe für Science Fiktion gesagt habe. Das war nicht fair! Und ich bin kein Mensch, der sich gerne belächeln lässt. Ich bin eine Frau, die lächelt, wenn andere sie maßlos unterschätzen. Also habe ich an einem denkwürdigen Tag am Strand mein Handy gezückt und eine Kurzgeschichte geschrieben. Aus purer Sturheit. Nur um zu beweisen, dass er 'so etwas' auch lesen würde - wenn es nur seinen Geschmack träfe. Und ich zog von oben. Ich schrieb ihm die Geschichte auf den Leib. Wortwörtlich! Die männliche Hauptrolle erinnerte stark an ihn und die weibliche Hauptrolle ... Er hätte sie nicht schöner malen können! Nun, das hätte er wirklich nicht, da er überhaupt nicht malen kann. Aber ihr wisst schon, was ich meine ... Sie war eben alles, was er sich erträumte. Und ich schmeichle mir, wenn ich gestehe, dass sie auch gewisse Ähnlichkeiten mit der Autorin höchstpersönlich hatte. Und die Story ... huh ... Da ging es ganz schön heiß her! Als wir abends zurück in unserer Ferienwohnung waren, gab ich es ihm zu lesen und er ... nun ja ... er verschlang es! Zu meiner riesigen Überraschung gefiel ihm nicht nur der Inhalt. Er mochte meinen Stil. Und er wollte mehr. Also schrieb ich am nächsten Tag weiter. Und am übernächsten. Und an den Tagen danach. Er las alles. Jedes einzelne Wort - mit wachsender Begeisterung! Also der Urlaub vorbei war, war mein Mann überzeugt, ich sei die geborene Schriftstellerin und dass die Welt nur auf mich gewartet hätte. Und ich ... Ich war skeptisch! Nicht nur ein bisschen. Ich hielt die Meinung meines Mannes für - gelinde gesagt - voreingenommen. Der Kerl bezeichnet mich nach inzwischen fast zwanzig Jahren Ehe immer noch als seine große Liebe und - sind wir ehrlich - ich habe einen recht großen Anteil an seinem Sexleben! Würde er mir wirklich sagen, wenn ich schlecht wäre? Nein, ich brauchte eine andere Meinung. Eine, von einer Person, die mich nicht mag. Eine, die mir ganz deutlich sagt: 'Such dir ein anderes Hobby.' Und so suchte ich mir jemand vollkommen fremden, der dennoch gewillt war, mein Geschreibsel zu lesen. Gepriesen sei das Internet! Ich fand jemanden. Sogar eine ganze Gruppe. Es war ein kleines Forum für erotische Literatur. Erst später wurde mir klar, dass meine Vanilla-Sexscenen dort niemandem die Röte ins Gesicht treiben würden, aber immerhin animierte meine Geschichte einige dazu, sie zu kommentieren. Und was ich dort las, war ... nett. Ich wurde gelobt und dennoch konstruktiv kritisiert. Man nahm mich ernst. Mich, die 20.000 Wörter an einem Strand in ein Handy getippt hatte. Mich, den bekennenden Zahlenmensch. Man sagte mir, ich habe Potenzial. Unglaublich!
Also blieb ich und schrieb. Lernte etwas über das Handwerk, bildete mich weiter, fand Hobbyautoren, mit denen ich mich austauschte und unter ihnen Freunde, die mir akribisch bei meinen Texten halfen ...» Ich lasse meinen Blick durch das Publikum schweifen, während sich bei der Erinnerung an meine ersten Tage am Schreibtisch, ein echtes Lächeln auf meinem Gesicht ausbreitet. «Und dies bringt mich zu dem heutigen Tag. Das kleine Forum, in dem ich vor Jahren meine ersten Schritte tat, ist schon lange nicht mehr der Platz, an dem meine Texte ein Zuhause finden. Sie sind zu brav, zu lang, zu ... ich.» Ich lächle erneut. «Die ersten drei Romane einer Serie stehen nun in meinem virtuellen Regal. Sie erzählen von Liebe, von starken Personen, von Schwierigkeiten, Wortgefechten und manchmal auch von Sex. Aber sie sind so viel mehr als das. Sie sind gut, sie sind gefühlvoll, sie sind witzig.» Stolz nicke ich. Nicht nur, weil ich stolz auf meine Werke bin, sondern auch, weil ich stolz bin, es endlich laut auszusprechen. «Es wird Zeit, sie in die Welt hinauszuschicken, sie mehr Lesern zugänglich zu machen, als meinem Mann und zwei, drei Testleser*innen. Also stehe ich hier. Mit dem festen Plan noch in diesem jahr einen großen Schritt auf diesem Wege zu gehen. Auf dem Weg, der mich von der Autorin, die ich offenbar bin, zu einer veröffentlichten Autorin macht! Und bei diesem Weg hoffe ich auf eure Hilfe. Ich möchte mich mit Menschen verbinden, die diesen Weg bereits gegangen sind. Ich möchte Meinungen hören, Ratschläge bekommen. Und das kleine bisschen, dass ich schon weiß, an die weitergeben, die - wie ich vor nun schon sechs Jahren - ihre ersten Worte aufs Papier bringen. Ich hoffe, ihr gebt mir die Möglichkeit dazu. Mein Name ist Amanda Lovedale und ich bin Autorin.» Schüchtern lege ich meine Notizen zusammen und schließe dann. «Herzlichen Dank für eure Aufmerksamkeit!»

Das war es. Ich habe gesagt, was ich zu sagen hatte. Nun bleibt mir nicht, als abzuwarten. Auf die Reaktion, die unweigerlich kommen wird. Und wenn es nur das ohrenbetäubende Schweigen der Masse ist ...
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Gast







Beitrag15.05.2023 13:19

von Gast
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Schöne Erzählung, interessanter Rahmen.

Natürlich gäbe es etwas anzumerken. Das sind aber vermutlich subjektiv unterschiedliche Sichtweisen.
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Günter Wendt
Geschlecht:männlichExposéadler


Beiträge: 2865



Beitrag15.05.2023 13:36

von Günter Wendt
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Supereinstand.
Als Vorstellung habe ich so etwas hier noch nicht gelesen.

Hinter mir tuscheln einige Na die traut sich was. Andere blicken unsicher zu ihren Nachbarn soll ich klatschen? Jeder wartet darauf, dass der erste zaghaft seine Handflächen zusammenklatscht 
Dann beginne ich zu applaudieren, erhebe mich vom Sessel.

 Daumen hoch Daumen hoch Daumen hoch
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MacWrite
Geschlecht:männlichEselsohr


Beiträge: 459
Wohnort: Taunus


Beitrag15.05.2023 15:50

von MacWrite
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Dem nun aufbrandenden Applaus schließe ich mich gerne an – clapclapclap – toller und origineller Einstand. Herzlich wllkommen!

_________________
Man brauche gewöhnliche Worte und sage ungewöhnliche Dinge.
Schopenhauer, "Über Schriftstellerei und Stil"
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Lornaria
Geschlecht:weiblichGänsefüßchen

Alter: 30
Beiträge: 16
Wohnort: NRW


Beitrag16.05.2023 06:19

von Lornaria
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Das ist mal was anderes! Willkommen! love
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AmandaLovedale
Geschlecht:weiblichGänsefüßchen


Beiträge: 36



Beitrag16.05.2023 09:29

von AmandaLovedale
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Ich wische mir - möglichst unauffällig - die Schweißtropfen von der Stirn und lächle zaghaft: «Herzlichen Dank für die netten Antworten! Es ist schön, hier zu sein.»

Spannend, dass die Vorstellung in diesem Stil offenbar unüblich ist. Nach dem Prolog von MosesBob hätte ich gedacht, es wäre fast der Standard.

@Fritz Budach: Oh, ja, da hast du vollkommen recht. Selbst wenn wir von "Paket" statt "Parkett" absehen 😉 Man merkt durchaus, dass ich zugunsten eines zeitnahen Einstandes die üblichen Korrekturrunden übersprungen habe.
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RaiBruHerte
Geschlecht:männlichEselsohr


Beiträge: 306
Wohnort: Rheinf


Beitrag16.05.2023 09:42

von RaiBruHerte
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Danke für diesen Einstand, gefällt mir sehr gut.. und macht auch mir Mut.
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Gast







Beitrag16.05.2023 09:49

von Gast
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AmandaLovedale hat Folgendes geschrieben:
Man merkt durchaus, dass ich zugunsten eines zeitnahen Einstandes die üblichen Korrekturrunden übersprungen habe.

Das muss auch nicht immer sein.
Ich tue mich schwer mit anspruchsvollen Gedankengängen in Texten, zuweilen abfällig auch als Gedankensprünge bewertet. Davon lese ich im letzten größeren Absatz etwas und für mein Leseempfinden etwas zu Anspruchsvolles. - Nichts für ungut.
Viel Erfolg.
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AmandaLovedale
Geschlecht:weiblichGänsefüßchen


Beiträge: 36



Beitrag16.05.2023 10:01

von AmandaLovedale
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Zitat:
Davon lese ich im letzten größeren Absatz etwas und für mein Leseempfinden etwas zu Anspruchsvolles.


Na, jetzt hast du mich neugierig gemacht!
Ich habe zwar nicht damit gerechnet, bereits bei der Vorstellungsrunde jemanden zu finden, der sich die Mühe macht, aber genau für solche hilfreichen Anmerkungen bin ich hier. Also: Lass hören!
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Gast







Beitrag16.05.2023 10:32
Re: Charmant, witzig und eloquent ... Wie schwer kann das schon sein?
von Gast
Antworten mit Zitat

AmandaLovedale hat Folgendes geschrieben:
Also blieb ich und schrieb. Lernte etwas über das Handwerk, bildete mich weiter, fand Hobbyautoren, mit denen ich mich austauschte und unter ihnen Freunde, die mir akribisch bei meinen Texten halfen ...» Ich lasse meinen Blick durch das Publikum schweifen, während sich bei der Erinnerung an meine ersten Tage am Schreibtisch, ein echtes Lächeln auf meinem Gesicht ausbreitet. «Und dies bringt mich zu dem heutigen Tag. Das kleine Forum, in dem ich vor Jahren meine ersten Schritte tat, ist schon lange nicht mehr der Platz, an dem meine Texte ein Zuhause finden. Sie sind zu brav, zu lang, zu ... ich.» Ich lächle erneut. «Die ersten drei Romane einer Serie stehen nun in meinem virtuellen Regal. Sie erzählen von Liebe, von starken Personen, von Schwierigkeiten, Wortgefechten und manchmal auch von Sex. Aber sie sind so viel mehr als das. Sie sind gut, sie sind gefühlvoll, sie sind witzig.» Stolz nicke ich. Nicht nur, weil ich stolz auf meine Werke bin, sondern auch, weil ich stolz bin, es endlich laut auszusprechen. «Es wird Zeit, sie in die Welt hinauszuschicken, sie mehr Lesern zugänglich zu machen, als meinem Mann und zwei, drei Testleser*innen. Also stehe ich hier. Mit dem festen Plan noch in diesem jahr einen großen Schritt auf diesem Wege zu gehen. Auf dem Weg, der mich von der Autorin, die ich offenbar bin, zu einer veröffentlichten Autorin macht! Und bei diesem Weg hoffe ich auf eure Hilfe. Ich möchte mich mit Menschen verbinden, die diesen Weg bereits gegangen sind. Ich möchte Meinungen hören, Ratschläge bekommen. Und das kleine bisschen, dass ich schon weiß, an die weitergeben, die - wie ich vor nun schon sechs Jahren - ihre ersten Worte aufs Papier bringen. Ich hoffe, ihr gebt mir die Möglichkeit dazu. Mein Name ist Amanda Lovedale und ich bin Autorin.» Schüchtern lege ich meine Notizen zusammen und schließe dann. «Herzlichen Dank für eure Aufmerksamkeit!»


Über diesen blau markierten Satz bin ich gestolpert. Ist mit Forum das Auditorium gemeint oder ein anderes Forum der Vergangenheit?
Warum zu brav? Sind mit brav die Texte gemeint oder das Forum oder die Zuhörer?
Wie gesagt, das ist sicher subjektiv und vielleicht auch so beabsichtigt. Ich bin darüber gestolpert.
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AmandaLovedale
Geschlecht:weiblichGänsefüßchen


Beiträge: 36



Beitrag16.05.2023 10:46

von AmandaLovedale
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Ahhhh, ich verstehe!

Ja, das ist natürlich etwas kurz gekommen. Ich spielte damit auf die Bemerkung an, dass in dem erotischen Forum niemand von der Würze meiner Vanilla - Scenen beeindruckt war.

In dem Forum ging deutlich mehr um den Inhalt der Geschichten als um den Aufbau. Und das - überwiegend - männliche Auditorium hatte einen deutlich gewagteren Geschmack, als ich es bieten konnte. Zumal ich Wert auf einen respektvollen Umgang zwischen den  Charakteren lege und ein nicht unerheblicher Anteil der Leser dort durchaus Vorlieben haben, die ich nur als "nicht einvernehmlich" beschreiben kann. Außerdem musste eine gute bewertete Geschichte auf jeden Fall Sex enthalten. Dementsprechend wurden dort in erster Linie Kurzgeschichten veröffentlicht.

Was ich also eigentlich sagen wollte ist, dass das Publikum dort einfach nicht die Zielgruppe für romantische Romane mit Witz und Erotik ist.

Wobei ich nichts schlechtes über das Forum sagen kann oder möchte. Sie waren mir eine große Hilfe, und ich habe viel gelernt und nette Leute getroffen!

Danke für den mehr als berechtigten Hinweis. Dies würde ich in einer zweiten Fassung definitiv anpassen 👍
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Michel
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Beitrag16.05.2023 11:54

von Michel
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Wow, das war persönlich. Und mutig. Meine Hochachtung hast du! Ein sehr ungewöhnlicher Einstand – ich habe mir seinerzeit zwar auch Mühe gegeben, aber sicher nicht so viel wie du.
Herzlich willkommen in der Runde!


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Arminius
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Beitrag16.05.2023 12:51

von Arminius
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Ich kann mich den vorangegangenen Kommentaren nur anschließen. Origineller Einstand mit echter Substanz! Was wird da erst in der Hauptsache kommen?

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Willebroer
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Beiträge: 5457
Wohnort: OWL


Beitrag16.05.2023 14:34

von Willebroer
Antworten mit Zitat

Arminius hat Folgendes geschrieben:
Was wird da erst in der Hauptsache kommen?


Vielleicht nur eine Bewährungsstrafe? Pfiffig Blinzeln
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HansGlogger
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H

Alter: 65
Beiträge: 615
Wohnort: Bayern


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Beitrag16.05.2023 14:56

von HansGlogger
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Ein sehr professioneller Einstand. Du könntest in Deinem Profil auf Deine Homepage verweisen. Links im Posting sind im Einstand verboten.

Eine kleine literarische Kritik zum Text. Für eine eins-plus hättest Du etwas zu den hiesigen Platzhirschen, Pardon Platzhirsch*küh*innen, recherchieren können und sie im Publikum platzieren können und neckische oder auch leicht böse Seitenhiebe verteilen. Ich jedenfalls erkenne den Menschen mit dem Spinat in den Zähnen nicht direkt wieder. Einen Schreihals der unentwegt seinen weltbesten Roman anpreist hätte ich schon erkannt.

Herzlich willkommen
Hans
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Arminius
Geschlecht:männlichReißwolf

Alter: 65
Beiträge: 1244
Wohnort: An der Elbe


Beitrag16.05.2023 15:47

von Arminius
Antworten mit Zitat

HansGlogger hat Folgendes geschrieben:
Einen Schreihals der unentwegt seinen weltbesten Roman anpreist hätte ich schon erkannt.

 Laughing lol Sich kaputt lachen


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AmandaLovedale
Geschlecht:weiblichGänsefüßchen


Beiträge: 36



Beitrag17.05.2023 15:20

von AmandaLovedale
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Willebroer hat Folgendes geschrieben:
Arminius hat Folgendes geschrieben:
Was wird da erst in der Hauptsache kommen?


Vielleicht nur eine Bewährungsstrafe? Pfiffig Blinzeln


Das hoffe ich doch sehr! 😄
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AmandaLovedale
Geschlecht:weiblichGänsefüßchen


Beiträge: 36



Beitrag17.05.2023 15:23

von AmandaLovedale
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HansGlogger hat Folgendes geschrieben:

Eine kleine literarische Kritik zum Text. Für eine eins-plus hättest Du etwas zu den hiesigen Platzhirschen, Pardon Platzhirsch*küh*innen, recherchieren können und sie im Publikum platzieren können und neckische oder auch leicht böse Seitenhiebe verteilen. Ich jedenfalls erkenne den Menschen mit dem Spinat in den Zähnen nicht direkt wieder. Einen Schreihals der unentwegt seinen weltbesten Roman anpreist hätte ich schon erkannt.


Da hast Du natürlich recht. Auf diese schöne Idee bin ich in der Tat nicht gekommen!
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Pickman
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Wohnort: Zwischen Prodesse und Delectare


Beitrag17.05.2023 16:40

von Pickman
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Ein ganz außerordentlicher Auftritt auf dem roten Teppich. Die Latte für den Einstieg liegt jetzt verdammt hoch.

_________________
Tempus fugit.
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LupaAura
Gänsefüßchen
L


Beiträge: 22



L
Beitrag17.05.2023 18:00

von LupaAura
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Coole Erzählung :)
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Pickman
Geschlecht:männlichPlottdrossel


Beiträge: 2305
Wohnort: Zwischen Prodesse und Delectare


Beitrag18.05.2023 08:34

von Pickman
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Pickman hat Folgendes geschrieben:
Die Latte für den Einstieg liegt jetzt verdammt hoch.


Gemeint war natürlich die Latte für den Einstand.


_________________
Tempus fugit.
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Schreibkopf
Geschlecht:männlichEselsohr


Beiträge: 230



Beitrag18.05.2023 09:40
Re: Charmant, witzig und eloquent ... Wie schwer kann das schon sein?
von Schreibkopf
Antworten mit Zitat

AmandaLovedale hat Folgendes geschrieben:
Man sagte mir, ich habe Potenzial. Unglaublich!


... hast du.

AmandaLovedale hat Folgendes geschrieben:
«Herzlichen Dank für eure Aufmerksamkeit!»


... sehr gerne.
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