Sternzeichen unserer Ankunft

[Tisssop]

Schrieb über Zivilisationen und Gier
Um Geschöpfe zu erraten
Freunde in Flussschaum verborgen
Im Wasser treibend wie Perlen

Kannst du mir dahin folgen?
Vielleicht verstehst du davon was
Wir können die Schwester fragen
Wir könnten den Bruder aushorchen

Nah bei den Gleisen kauern sie
Von den Zügen nicht weit entfernt
Zu jeder denkbaren Zeit dort
Immer: Das schwöre ich hochheilig

Dieses Versprechen kommt von Herzen
Überall schwirren sie um die Gleise
Skorpionskinder und Jungfrauen
Sternzeichen aus Götterspeise

Wie eine vielfarbige Macht
Wie der "Ich-bin-Da" aus dem Buch
Auf meiner Brust ist ein Tattoo
Das hast du einst abgezeichnet

In einer Stunde aus Schatten und Duft
Du wolltest auf mich kommen
Wir lebten unseren Traum aus
Wie unsere Gänsehäute prickelten

Zwei Hälften aus später Kindheit
Wir fühlten unsere Sehnsüchte
Es war stärker als je zuvor
Bis wir die Ankunft erlebten

An einem alten Haus am Meer
Mit rostigen Fensterläden
Niemals kühl ist es dort
Morgens rochen wir an Wellen

Um die Ecke ein kleiner Bahnhof
Wo Brüder und Schwestern leben
Die mit unserem Zug sprechen
Wir kamen an: Jungfrau und Skorpion

[Soleatus]

Hallo Tisssop!

Hier spricht ein "Ich" über ein "Wir" auf eine Art, die mich als Leser vollkommen ausschließt; es ist kein Platz für mich am Tisch, sozusagen.

Bei anderen wird das anders wahrgenommen werden, sicherlich; vielleicht kommt von da aus ja noch eine Rückmeldung.

Gruß,

Soleatus

[Tisssop]

Hallo Solateus,

klar, ein Gedicht wird immer unterschiedlich wahrgenommen. Als Leser gehörst du jedenfalls dazu 😊

Viele Grüße
Max