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Koubert Wortedrechsler
Beiträge: 80
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11.11.2020 17:43 Plötzliche Rückblende mit Perspektivwechsel von Koubert
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Hallo in die Runde,
ich würde mich über Meinungen zu folgendem Problemchen freuen:
Ich schreibe an etwas Spannendem, also Krimi/Thriller, so etwas in der Art. Meine Rohfassung nähert sich dem Höhepunkt, an dem die Protagonistin auf zwei andere Figuren trifft und sich endlich alle Fragen klären (vor allem die Frage nach dem Mörder )
Bisher ist alles aus Sicht der Protagonistin geschrieben, allerdings in der 3. Person, also personal erzählt.
Nun würde sich kurz vor Schluss eine Rückblende anbieten, damit man die Lösung des Falls nicht nur erzählt, sondern auch zeigt. Diese Rückblende wäre aber dann aus der Perspektive einer der anderen beiden Figuren zu verfassen.
Einerseits habe ich das Kapitel schon vor Augen, es wäre sicher spannend. Andererseits würde ich mit der bisherigen Erzählweise plötzlich brechen, was vielleicht ziemlich irritiert. Bisher war der/die Leser/in ja immer bei der Protagonistin.
Haltet ihr einen solchen Bruch für mehr Show don´t tell legitim? Oder bleibe ich in der erzählten Gegenwart und lasse meine Figuren die damaligen Geschehnisse im Gespräch aufdröseln?
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Taranisa Bücherwurm
Alter: 54 Beiträge: 3227 Wohnort: Frankenberg/Eder
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11.11.2020 18:16
von Taranisa
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Ohne die Geschichte genauer zu kennen, ist es schwierig, etwas zu raten. Zudem sind die Geschmäcker verschieden, ich wäre bei einem plötzlichen und einmaligen Perspektivwechsel irritiert, anderen macht es nichts aus.
Ich würde es von der Informationsmenge abhängig machen. Sind es wenige Infos, dann können diese im Gespräch abgehandelt werden.
Kannst du die beiden Figuren evtl. als zusätzliche Perspektivträger nicht schon vorher immer mal wieder einbauen?
_________________ Henkersweib, Burgenwelt Verlag, ET 12/18
Die Ehre des Henkersweibs, Burgenwelt Verlag, ET 12/20
Spielweib, Burgenwelt Verlag, ET 12/21
Das Gegengift des Henkersweibs, Burgenwelt Verlag, ET 11/22
Der Stab der Seherin, Burgenwelt Verlag, Herbst 2024 |
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Koubert Wortedrechsler
Beiträge: 80
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11.11.2020 18:25
von Koubert
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Das geht leider nicht, weil es zu viel verraten würde
Im Moment tendiere ich auch eher dazu, den Perspektivwechsel zu lassen. Dann muss ich aber zusehen, dass ich diesen Showdown nicht zu gesprächslastig gestalte ...
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Willebroer Show-don't-Tellefant
Beiträge: 5448 Wohnort: OWL
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11.11.2020 19:38
von Willebroer
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Auf jeden Fall ist es schwierig, so kurz vor Ende noch alles Mögliche zu erklären. Gerade bei Krimis ist die Versuchung groß.
Man kann Beispiele für alle Varianten finden.
Zum Beispiel eine (fiktive) Gerichtsverhandlung.
Sagt dir "Der Gesang der Flußkrebse" was?
Da ist der Perspektivwechsel sozusagen mit einprogrammiert, weil jeder aus seine Sicht erzählt und mit der Zeit sich ein Bild des Gesamtgeschehens zusammensetzt.
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BirgitJ Klammeraffe
Beiträge: 650 NaNoWriMo: 51762 Wohnort: DD
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11.11.2020 21:02
von BirgitJ
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Versuche es doch einfach. Schreibe das Kapitel und lasse auf dich wirken, wie es in den Gesamtkontext passt. Gefällt es dir immer noch so gut, nachdem du den Roman eine Weile hast liegen lassen und ihn dann zum Überarbeiten wieder hervorholst?
Wenn es dir nicht mehr gefällt, kannst du es immer noch ändern.
_________________ "Das Geheimnis der Baumeisterin" Aufbau Taschenbuch Juli 2021
"Die Maitresse" Aufbau Taschenbuch Juli 2020
"Das Erbe der Porzellanmalerin" Aufbau Taschenbuch Juni 2019
"Das Geheimnis der Zuckerbäckerin" Aufbau Taschenbuch Oktober 2018
"Das Geheimnis der Porzellanmalerin" Aufbau Taschenbuch Dezember 2017
"Der Duft des Teufels" Aufbau Taschenbuch Juli 2017 |
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V.K.B. [Error C7: not in list]
Alter: 51 Beiträge: 6155 Wohnort: Nullraum
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11.11.2020 21:09
von V.K.B.
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Gibt es vielleicht ein Video von der Szene, das die Protagonistin ansehen könnte? Oder liest sie irgendwelche Akten darüber? Dann könntest du den Perspektivwechsel ohne Probleme bringen, danke ich, und ohne dass es unpassend wirkt.
_________________ Hang the cosmic muse!
Oh changelings, thou art so very wrong. T’is not banality that brings us downe. It's fantasy that kills … |
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Stefanie Reißwolf
Beiträge: 1735
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11.11.2020 21:11
von Stefanie
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Lass die Person, aus deren Sicht die Ereignisse erzählt werden, beginnen zu reden. Dann neues Kapitel und du erzählst es aus dessen Sicht.
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TheRabbit95 Leseratte
T Alter: 28 Beiträge: 172 Wohnort: Zürich
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T 12.11.2020 10:06
von TheRabbit95
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Ich lese viele Thriller/Krimis und ich meine mich zu erinnern, dass ich das schon das ein oder andere Mal (aber schon eher selten) gelesen zu haben, also dass es für ein Kapitel eine Rückblende in einer anderen Perspektive gab. Kann mich jetzt aber nicht an ein spezifisches Beispiel erinnern. In Filmen oder Serien gibt es das ja öfters, (z.B. wenn jemand etwas beginnt zu erzählen) also ganz aus der Luft gegriffen ist die Idee sicher nicht. Mich persönlich stört das nicht, vorausgesetzt es wird klar gemacht aus wessen Perspektive geschrieben wird (auch die Zeit sollte klar sein).
Zudem finde ich, muss die Rückblende muss eingeführt werden. Sie darf also nicht in der Luft hängen oder aus dem Nichts kommen. Also keinen krassen "Cut" sondern eher ein smoother Übergang, indem z.B. eine Person beginnt zu erzählen oder eine Erinnerung oder sowas. Oder auch ein Video wie bereits genannt wurde. Da kannst du ja etwas schreiben in der Art:
Person A: "Dieses Video zeigt dir was geschehen ist." Dann beschreibst du ein bisschen vom Video also die Anfangsszene aus der Sicht der normalen Erzählperspektive und dann "gleitest" du in die Rückblende über.
Ich hoffe du verstehst wie ich es meine. Ich finde einfach eine Rückblende ohne Kontext, sprich die Leute treffen aufeinander und sprechen miteinander und zack eine Rückblende eher schwach, aber wenn du die Rückblende einleitest in dem eine Person beginnt zu erzählen oder sich zu erinnern oder eben ein Video oder ähnliches zeigt und du dann von der einen Perspektive in die andere rutscht (da kann durchaus eine Kapitelwechsel kommen, sprich die Rückblende ist in einem nächsten Kapitel, ist wahrscheinlich sogar besser). Es muss einfach klar sein, aus wessen Perspektive und zu welcher Zeit es spielt (oder zumindest dass es in der Vergangenheit spielt).
Ich schaue mal in meiner Büchersammlung, ob mir gerade ein Beispiel einfällt, dann könnte ich dir das noch nachreichen.
Zumindest so ist es meiner Meinung nach ok. Aber wie bereits jemand sagte, dass ist Geschmacksache und gut möglich, dass es Leute gibt, denen das nicht gefällt.
Auch ich kann dir nur den Tipp geben, schreibe das Kapitel mal und schau wie es sich anfühlt und liest.
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Ralphie Forenonkel
Alter: 71 Beiträge: 6413 Wohnort: 50189 Elsdorf
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12.11.2020 11:52
von Ralphie
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Es ist legitim, mitten in einer Szene vom personalen Erzähler zum auktorialen Erzähler zu wechseln. Lass dir also deswegen keine grauen Haare wachsen.
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