nächtlicher fang

[Perry]

nächtlicher fang

geht das wasser zurück wird vergessenes sichtbar
von schaumrändern umspült eine qualle schauerlich
und dennoch lässt sie eine sicht auf das innerste zu

geht der blick weg vom körperlichen über den horizont
der dinge führt er uns durch leere tulpenfelder wissend
ihre farbenpracht wartet in den zwiebeln zu erblühen

segelnd auf dem kahn der zeit werfen wir das netz aus
vielleicht verfangen sich darin träume und wir bereiten
ein frugales mahl aus früchten nie endender sehnsucht

[Cholyrika]

Das ist mir etwas zu fett.
Warum benutzt Du so viele Worte?
Die länge der Sätze ist irritierend und
verbirgt den eigentlich guten Sinn im Text.

[Perry]

ich empfehle ein Stück trockenes Brot dazu zu essen.
Danke für die Retourkutsche und LG
Perry
PS: Ich denke, dabei sollten wir es belassen, denn lyrisch haben wir wohl keine gemeinsame Basis.

[Berni]

[Perry]

danke für deine kritische Sicht, die vielleicht auf das Schlussbild zutreffend mag. Auf jeden Fall sind die Metaphern mit der Qualle und dem Tulpenfeld alles andere als "schwülstig." Aber das ist alles Geschmackssasche, der eine wühlt mehr im Schmutz der Gesellschaft, der andere reflektiert eben gefühlsbetonter.
LG
Perry

[Nina]

hallo perry,

es ist sehr verdichtet hier, so dicht, dass man kaum atmen kann,
bzw. die bilder kaum atmen können. das muss man auch erst
mal können, aber höflicherweise lass doch die leser/innen atmen!
gib ihnen zeit und möglichkeit zum luft holen.
ich weiß, es ist dein stil, die worte so miteinander zu verschlingen,
dass sie in diese von dir geliebte form kommen. hier wirkt es
allerdings etwas zu voll, wenn du mich fragst.
aus diesem gedicht kannst du, meinem empfinden nach, drei
gedichte machen. es sind irgendwie drei themenfelder, die du
hier beackerst und bestellst. aber die pflanzen stehen wirklich
sehr, sehr dicht, zu dicht, wie gesagt ... a...t....e...m...n...o...t.
ob dir das nun weiter hilft? keine ahnung.  
du hast das gedicht ja auch bei literatpro eingestellt, auch bei
poetry.de, auch bei poeten.org. vielleicht hast du dort ja schon
etwas hilfestellung, rückmeldung und anregung bekommen?

liebe grüße
nina

[Perry]

danke auch Dir für die kritische Sicht.
 
Genau aus diesem Grund poste ich meine Texte, um möglichst viel Feedback zu bekommen und da reicht leider heutzutage ein Forum nicht mehr aus.
Was meine verdichtete Prosa und die Terzettform anbelangt, ist das mein nach langen Jahren erarbeiteter Stil, den ich sicher nicht ändern werde, weil der Leser "Atemnot" beim Lesen bekommt.
 
Ich verstehe Lyrik als Kunstform und die darf bekanntlich dem Leser durchaus etwas abverlangen, d.h. man muss den Text vielleicht öfter lesen und etwas auf sich wirken lassen. Das kann und darf aber jeder für sich selbst entscheiden und ist lediglich meine subjektive Meinung.

Da ich meine Texte grundsätzlich erst als "fertig" betrachte, wenn ich ein Manuskript abschicke, bin ich ständig am Überarbeiten und das wird bei diesem Text sicher der Fall sein.

LG
Perry

Hier eine überarbeitete Version:

nächtlicher fang

geht das wasser zurück kommt vergessenes zum vorschein
von schaumrändern umspült eine qualle schauerlich
und dennoch fasziniert uns die sicht auf ihr innenleben

segelnd mit dem strom der zeit werfen wir das netz aus
vielleicht verfangen sich darin krabben und kalmare und wir
bereiten ein frugales mahl aus den früchten des meeres

geht der blick weg vom körperlichen über den horizont
der dinge führt er uns durch leere tulpenfelder wissend
ihre farbenpracht wartet in den zwiebeln darauf zu erblühen