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F_Benjamin_Studer
Geschlecht:männlichWortedrechsler


Beiträge: 60



Beitrag19.03.2014 17:47

von F_Benjamin_Studer
Antworten mit Zitat

DonKorneo hat Folgendes geschrieben:
Richtig, diese Version ist komplett raus. Die zuletzt gepostete ist die aktuelle.
Vielleicht ist sie dir ja in meinem "Neue Version-Fortsetzung-Chaos" durch die Finger gerutscht und du hast das aktuelle gar nicht gelesen? =)
Aber an sich sollte man, wenn man am Threadanfang auf neue Version klickt richtig rauskommen...


Nein, ich ging einfach deine Versionen der Reihe nach durch, das ist alles. Ich wollte mich auch an den Kritiken der vergangenen Versionen beteiligen. Gestern und heute hatte ich ein wenig Zeit und habe mir deine "Hier der aktuelle Stande der Dinge"-Version durchgelesen:


DonKorneo hat Folgendes geschrieben:
Soll ich den Kuratoren des Ordens etwa einen Boten schicken, dass die Gesandtschaft erst im Frühjahr anreisen könne [...]?


Du verwendest hier eine gewisse Art von Auslassungssatz, von der ich mir unsicher bin, ob sie in Zeit/Schauplatz deiner Geschichte passt. Es ist wie wenn man sagt "Ruf Peter an, dass es noch länger dauert." Gemeint ist natürlich "Ruf Peter an und sag ihm, dass es noch länger dauert." Ich finde, dass es besser wäre zu schreiben

"Soll ich den Kuratoren des Ordens etwa einen Boten schicken, um zu verkünden, dass die Gesandtschaft erst im Frühjahr anreisen könne [...]?"



DonKorneo hat Folgendes geschrieben:
Obgleich er ihr dadurch mehr Geduld abverlangte, als sie aufzubringen bereit war, wollte sie nicht, dass er aufgrund ihrer Verfehlungen in Schwierigkeiten geriet.


Ich würde hier beim Wort "geraten" nicht Präteritum, sondern Präsens verwenden. Aber ich glaube das war bereits Gegenstand früherer Diskussion. Konntest du oder jemand der Kritiker etwas darüber herausfinden? Ich habe nicht alle Posts der anderen hier gelesen.



DonKorneo hat Folgendes geschrieben:
Obgleich er ihr dadurch mehr Geduld abverlangte, als sie aufzubringen bereit war, wollte sie nicht, dass er aufgrund ihrer Verfehlungen in Schwierigkeiten geriet.
Also rollte sie das Pergament zusammen, verstaute es gemeinsam mit dem Stift in der Tasche ihrer Robe, klopfte den Schnee von der Felldecke und machte sich auf den Weg zum Hauptgebäude.


Hier fand ich den Übergang von Narika's Gedanken zum konkreten Geschehen irgendwie verwirrend.



DonKorneo hat Folgendes geschrieben:
Eilig bog sie um die Ecke zum Vorhof. Dort sah sie Sotai, der ,zu ihrem Erstaunen, fröhlich pfeifend


Die Kommas, die "zu ihrem Erstaunen" einwickeln, sind m. M. n. unnötig. Bin mir aber nicht sicher. Jedenfalls ist das erste von diesen zwei hinter das Leerzeichen geraten!



DonKorneo hat Folgendes geschrieben:
Narikas Enttäuschung durchbrach die Mauern der Autorität und sie stütze sich, nach vorne gebeugt, mit beiden Händen auf Arans Tisch.


Bei "stützte" fehlt ein 't'.

Auch hier kann man die Kommas (bei "nach vorne gebeugt") weg lassen, glaube ich. Es handelt sich m. E. zwar um ein aus mehreren Wörtern bestehendes Attribut, aber noch nicht um ein Nebensatz. Ich habe es gerade gesucht, konnte aber nichts eindeutiges dazu im Wahrig finden. So wie ich das hier im Abschnitt 6. zu "Komma" verstehe, handelt es sich um eine Partizipwortgruppe, die mit Kommas eingegrenzt werden kann. Könnte aber auch sein, dass die Kommas falsch sind.



Narika hat Folgendes geschrieben:
Ich bin besser als jeder andere hier und das weist du auch!


Liebe Narika, wohl bist du besser im Zaubern als alle anderen, aber nicht in der Rechtschreibung, sonst wüsstest du, dass man "weißt" mit "ß" schreibt! Und deshalb steht dein Name nicht auf der Liste muhaharr...



DonKorneo hat Folgendes geschrieben:
„Große Macht“


Fehlt hier nicht ein Fragezeichen? (Hihi, ein Satz, der mit "Fragezeichen" und einem Fragezeichen endet!)



DonKorneo hat Folgendes geschrieben:
Ich habe eine Begabung dafür, verschmutztes Wasser zu reinigen und einmal eines unserer Schafe durch Magie von seinen Wunden befreit.


Du hast mehrere solcher Zeugmata in deinem Text. Ich weiß bei den anderen nicht mehr, ob sie von Charakteren oder vom Erzähler verwendet wurden. Zeugmata werden als grammatisch falsch angesehen, wenn sie nicht als gezieltes rhetorisches Stilmittel benutzt werden. Wenn Narika sich derart ausdrückt, finde ich, kann es, wie hier, sehr geheimnisvoll klingen. Beim Erzähler würde ich es vermeiden. An einigen Stellen erzeugte es auch eine gewisse Komik, die ich nicht so gut fand. Finde aber die Stellen gerade nicht mehr.



DonKorneo hat Folgendes geschrieben:
Arans Worte hallten in ihren Ohren wider -  wieder und wieder.


Hier entsteht ebenfalls eine unpassende Komik, diesmal durch das Reimen mit den Homophonen "wider" und "wieder". Würde in ein Gedicht passen, aber nicht in die Erzählung, wenn du mich fragst.



DonKorneo hat Folgendes geschrieben:
Immer noch schlaftrunken schlich sie zum Fenster und öffnete es.


"Immer noch" würde ich weglassen. Erstens ist es unnötig, zweitens finge der Satz dann mit dem Wichtigen an ("Schlaftrunken"), und drittens betont das Weglassen die Tatsache, dass sie vielleicht beim Aufstehen, wie ich das von mir selbst kenne, wenn ich schlaftrunken bin (was stark vorkommt, wenn man am Vortag lang gezogenen roten Tee konsumiert hat), erst bemerkt, dass sie schlaftrunken ist.



DonKorneo hat Folgendes geschrieben:
Darin befanden sich ein paar Stücke Brot, die er allem Anschein nach, unbemerkt aus dem Speisesaal geschmuggelt hatte.


Also ich meine ja, dass man hier das Komma nach "nach" (lol) weglassen kann. Aber falls eines hingehört, dann bestimmt in Form zweier paariger Kommas, d. h. zusammen mit einem Komma vor "allem".



DonKorneo hat Folgendes geschrieben:
Dieser zog seine Lederstiefel aus, warf sie ins Eck und setzte sich im Schneidersitz auf Narikas Bett.


Es müsste "in die Ecke" heißen. Es sei denn du sprichst von der Ecke beim Fußballtor: das Eck. Ansonsten ist das nur in der süddeutschen und österreichischen Standardsprache richtig. vgl. http://www.duden.de/rechtschreibung/Eck

Sind deine Magier Österreicher? Oder Bayern? Badner? Schwaben? Falls nicht, schreibe lieber "in die Ecke".





Ich habe einmal deinen Text absatzweise gelesen und in Szenen unterteilt:

- Trauerweide Zeichnen   ("Akribisch" ... "Robe über")
- Konflikt mit Endis   ("Narika, du Drückeberger" ... "um die Ecke des Stalls")
- Gedanken und Entscheidung zu Aran   ("Wenn Aran sie morgen" ... "Weg zum Hauptgebäude")
- Treffen mit Sotai   ("Eilig bog sie" ... "und Narika machte sich auf den Weg")
- Gespräch mit Aran   ("Arans Stube" ... "genug schlucken")
- Eigene Auseinandersetzung   ("Wutentbrannt verließ" ... "zunehmend der Dunkelheit.")
- Sotai besucht Narika   ("Lautes Klopfen" ... "Narika begann zu erzählen:")
- Geschichte   ("Einst war Erya" ... "dunkle Zeiten gestürzt werde.")

Dabei fiel mir auf, dass es viel Auseinandersetzung in deiner Geschichte gibt. Das ist gut. Dazwischen sind immer wieder lockerere Schilderungen. Davon würde ich persönlich noch ein paar verteilen, würde es ein bisschen weniger spannend machen. Aber ich stehe auch nicht so sehr auf Spannung, im Gegensatz zu den Massen, so scheint es. Die erste Szene mit der Trauerweide würde ich noch länger machen oder noch etwas anfügen.

Du sprichst die verschiedenen Sinne an, das ist gut. Ich würde noch etwas mehr Tasterfahrungen für den Leser bereitstellen.

Alles in allem: Sehr schöne Geschichte! Keep up the good work. Daumen hoch


_________________
"Immer wenn andere mit mir einer Meinung sind, habe ich das Gefühl, mich irren zu müssen"

- Oscar Wilde
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Kristin B. Sword
Geschlecht:weiblichEselsohr

Alter: 41
Beiträge: 220
Wohnort: Bielefeld


Beitrag19.03.2014 23:05

von Kristin B. Sword
Antworten mit Zitat

Lieber Marcus,

ich würde jetzt, wo mein eigenes Buch veröffentlicht ist, gerne noch mehr von Narika lesen. Schreib mir doch einfach eine PN.

Liebe Grüße
Kristin
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wwwave
Gänsefüßchen
W


Beiträge: 27
Wohnort: Hinterm Mond


W
Beitrag16.09.2015 13:14

von wwwave
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Hallo,

Bin durch Zufall auf das Thema gestoßen und habe neugierig die Geschichte verfolgt. Ich fand sie sehr spannend und habe begeistert jeden neuen Teil gelesen.
Als ich am Ende angelangt war, ist mir das Datum ins Auge gefallen Shocked und ich dachte nur: "Och nö, jetzt bin ich angefixt und es geht nicht weiter." lol

Was ist denn mittlerweile aus der Geschichte geworden?
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DonKorneo
Geschlecht:männlichWortedrechsler

Alter: 40
Beiträge: 80
Wohnort: München


Beitrag03.01.2019 14:17

von DonKorneo
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Hallo zusammen. Ich hoffe einen toten Thread wie diesen hier wieder zu beleben verstößt nicht gegen irgendeine "no necromany policy".

Zwar steht hier im Folgenden die neue Version einer alten Idee und selbstverständlich ist jeder herzlich dazu eingeladen nach Lust und Laune mit Feedback um sich zu werfen, hauptsächlich will ich aber heraus finden ob ehemals treue Kritiker wie Kristin und Benjamin hier noch aktiv sind. Die alte Geschichte hat sich viel verändert und ist um einige Seiten gewachsen, daher wäre ich dankbarer denn je für jemanden, der Lust hat mehr oder weniger regelmäßig seine Einschätzung zu teilen und Wegbegleiter zu werden.


„Zwei oder drei Tage, länger würde es nicht dauern.” Narikas Blick folgte der Handelsstraße in Richtung Süden.
„Vermutlich ginge es sogar schneller”, erwiderte Aran, der einige Schritt hinter ihr auf einem Fell im Schnee saß.
„Ja?”, ihre Stimme überschlug sich beinahe, „denkst du wirklich? Sobald wir die Küste erreicht haben, könnten wir…”
Aran fiel ihr ins Wort. „Natürlich ginge es schneller. Die Frage ist lediglich was früher passieren würde. Entweder die Kuratoren spüren uns auf oder wir laufen einer verängstigten Schar Bauern in die Arme. So oder so, man würde uns vermutlich bereits am ersten Tag die kahlen Köpfe abschlagen und sie vielleicht sogar hier auf diesem Hügel aufspießen, dann könnten wir bis ans Ende aller Zeiten die wunderbare Aussicht genießen.”
Narika stampfte auf und eine Wolke glitzernder Schneeflocken stob empor.
„Du bist ein Idiot”, herrschte sie ihn an.
Mit einem dumpfen Knall klappte Aran das Buch in seinem Schoss zu. „Ein Idiot? Warum?” Er stand auf und marschierte durch den knirschenden Schnee auf sie zu. „Weil ich an meinem Leben hänge? Weil ich mich nicht in kindischen Fantasien verlaufe? Wenn das so ist, dann bin ich gerne ein Idiot.”
Narika sah ihm tief in die Augen und ihre Hände verkrampften sich zu wehrlosen Fäusten. „Welches Leben? Sieh dich verdammt nochmal um!”, selbst als sie mit einer ausladenden Geste über das Land zeigte, wandte sie ihren Blick keine Sekunde von ihm ab. „Ist es das, was du Leben nennst? Der Orden hält uns hier gefangen und benötigt dazu nicht einmal Mauern. Man verhöhnt uns! Seit unserer Geburt sind wir hier, man nahm uns die Familien, die Identität, das Leben! Und warum? Wegen Mythen und Legenden, staubigen Märchen und längst vergangenen Zeiten.”
Aran blickte sie traurig an und holte tief Luft. „Nein”, sagte er „nicht der Märchen wegen.” Mit festem Griff packte er sie an den Schultern und drehte sie in Richtung Osten. „Mach die Augen auf”, er zog ihr die Kapuze der dicken Wollrobe vom Kopf und kam ganz nah an ihr Ohr.
Narika lief ein angenehmer Schauer über den Rücken.
„Deshalb”, sagte er leise, während er mit ausgestrecktem Arm in Richtung Minatrea zeigte.
Selbst aus dieser Entfernung konnte man ihn noch sehen, den rastlos wütenden Vortex aus Nebel und Dunkelheit, der sich unerbittlich bis in den Horizont schraubte. Nicht nur Minatrea, die einstige Hauptstadt, hatte er in seiner Gier verschlungen, einen ganzen Landstrich, Tausende Leben - und letzten Endes das Antlitz dieser Welt für immer verändert. Sowie ihrer beider Schicksale.
„Das ist kein Märchen. Es ist die Wirklichkeit. Und der Nebel ist ebenso real wie die Tatsache, dass wir Gezeichnete sind, dass du eine Gezeichnete bist. Und, dass wir unsere Leben so leben wie wir es tun, damit nicht noch mehr Unheil über die Menschen gebracht wird.”
Obwohl er sie aus seinem Griff entließ, konnte sich Narika nicht bewegen, nein sie wollte es nicht. Sie wollte das alles nicht mehr, sich nicht mehr machtlos fühlen, nicht mehr machtlos sein.
Aran fuhr fort: „Ich habe mir dieses Leben genauso wenig ausgesucht wie du. Nur habe ich verstanden, dass es weniger schmerzhaft ist, es zu akzeptieren und mein Glück in anderen Dingen zu suchen, als dem Wunsch Osia zu verlassen. Und du solltest das ebenfalls tun. Außerdem hatten wir diese Diskussion bereits viel zu oft und es schmerzt mich sie immer wieder führen zu müssen.” Nach einem Moment der Stille drehte Aran sich um, packte das Buch welches er zuvor gelesen hatte wortlos in das Ziegenfell und machte sich daran, über den ausgetretenen Pfad Richtung Osia den Hügel hinab zu steigen. Nach einigen Schritten blieb er ein letztes Mal stehen und sagte kaum hörbar: „Vor allem aber möchte ich, dass du endlich glücklich wirst”.
Narika schaffte es nicht ihn anzusehen. Sie starrte auf den Boden vor sich und ertrank in ihren Gedanken.
„Wir sollten nach Hause gehen, es wird dunkel.” Arans Stimme entfernte sich allmählich. „Außerdem gibt es bald Essen, Eintopf wie ich gehört habe. Wahrscheinlich das letzte Mal für eine lange Zeit, das will ich nicht verpassen.” Seine Worte wurden von einer vorbeifegenden Windböe davongetragen und schließlich war es still.
Lange hatte sie sich nicht mehr so einsam gefühlt wie in diesem Moment.

Der Rückweg nach Osia war gedankenschwer. Narika folgte Arans Spuren im Schnee, während die untergehende Abendsonne behäbig ihren roten Schleier über das Land legte.
Vermutlich hatte er Recht gehabt. Ein Fluchtversuch würde einem Todesurteil gleichkommen. Sie würden es nicht an die Küste schaffen bis man ihr Fehlen bemerkt hätte, und die Kuratoren wie Bluthunde ausströmen um sie zu jagen. Es wäre ihnen ein Leichtes sie zu finden, das Siegel auf ihrer Brust hatte sie in Ketten gelegt, Ketten die vor keiner Entfernung, keinem Fluss oder Berg Halt machten und sie für alle Zeit an diesen Ort banden. Und selbst wenn sie den Kuratoren entkommen könnten, die Menschen Eryas fürchteten die Gezeichneten. Erzählten sich grausame Geschichten von Opferritualen und, dass dieser magische Abschaum Menschenblut trinken würde. Man würde sie sofort erkennen, sie alle waren kahlgeschoren wie Schafe im Frühling. Und wenn sie all diesen Gefahren entgehen würden, was dann? Sie waren noch nie außerhalb Osias gewesen, hatten kein Geld. Wer würde sie auf ein Schiff nehmen, Verständnis für sie haben oder ihnen gar vertrauen? Vielleicht hatte Aran Recht und es war endlich Zeit geworden sich zu fügen.

Narika betrat Magister Kalis Arbeitsstube. Der Dunst modriger Bücher kroch ihr in die Nase und vermengte sich mit dem Pechgeruch der Fackeln zu jener Mischung, die sie seit jeher nicht ausstehen konnte. Sie hasste es sich für ihre Lektionen in dunklen, stickigen Stuben einfinden zu müssen.
„Guten Morgen, mein Kind”. Kalis hatte die Nase tief in einem Haufen wirr durcheinanderfliegender Schriftrollen vergraben und würdigte sie keines Blickes.
Narika stemmte sich gegen die schwere Holztür bis diese unter lautem Ächzen ins Schloss fiel.
„Setz dich, setz dich”. Noch immer löste er den Blick nicht von der Unordnung vor sich. Kalis gestikulierte wild mit einer Hand in Richtung des Stuhls auf der anderen Seite des massiven Tisches. Sie folgte seiner Anweisung und nahm Platz.
„Es freut mich sehr, dass du diesmal beschlossen hast pünktlich zu sein.” Er lehnte sich zurück und lächelte sie selbstzufrieden an. „Vielleicht ist die Hoffnung noch nicht ganz verloren und dir wird nun endlich ein wenig Verantwortungsbewusstsein zu eigen.”
Sie hatte schon sehr lange keine wirklich erholsame Nacht mehr gehabt, weshalb der allmorgendliche Weckruf oft spurlos an ihr vorbei ging. Natürlich hätte sie Kalis den wahren Grund dafür verraten können, die Schmerzen, die sie immer noch quälten, jedoch erschien es ihr klüger mit der Bürde der Disziplinlosigkeit zu leben. Kalis tadelte sie ohnehin regelmäßig und ob es nun wegen Sturheit, falscher Ansichten oder Unpünktlichkeit war, machte keinen Unterschied für sie. Kalis war nicht nur ihr Lehrer, sondern auch Vorstand des Magistrats und somit das Oberhaupt Osias, dennoch fürchtete sie ihn nicht. Sie konnte nur erahnen, was es bedeutete einen Vater zu haben aber Kalis kam ihrer Vorstellung davon sehr nahe. Egal wie streng sein Blick auch sein mochte, tief unter den ledrigen Falten, die sein Gesicht durchzogen, wusste sie, hatte er Verständnis für sie.
„Du kennst das Prozedere.” Er wies sie mit einer Handbewegung an sich zu erheben. „Bitte”.
Narika stand auf, strich ihre Robe glatt und räusperte sich. Ohne nachzudenken begann sie den Eid zu schwören.

„Wiedergeboren aus Zerstörung, stehe ich hier und verkünde.
Mein Leben für alle und kein Leben für das meine.
Das Schild ist die Buße, das Schwert ist die Sünde.

Dem Orden will ich dienen, gelehrt will ich sein,
Dem Vergessen trotzend, aus Opfer wächst Kraft.
Für meine Heimat, Erya. Mein Leben ist dein.”

„Sehr gut, setz dich.”
Narika nahm wieder Platz.
„Wie ergeht es dir mit deinen Meditationen?”
Sein sorgenvoller Blick lastete wie ein Urteil auf ihr und sie fühlte sich schwach.
„Die Schmerzen werden weniger”, sagte sie. In dem Moment, in dem sie den Satz beendet hatte, wusste sie, dass er ihre Lüge durchschaut hatte. Es war inzwischen ein gutes Jahr vergangen, seit sie den ersten Zusammenbruch erlitten hatte aber ihre Erinnerungen an jene Nacht waren lebendiger als ihr lieb war. Die Schmerzen, die in den buntesten Farben und Formen auf ihren Körper einhämmerten, die Krämpfe, die sie lähmten und die Todesangst, die sie noch immer jede Nacht bis in ihre Träume verfolgte.
„Du weißt, wie wichtig es ist der Magie die Tür zu öffnen und sie passieren zu lassen? Das ist der Grund, warum ihr alle hier seid. Wer Magie in sich trägt aber sie nicht gewähren lässt, sie nicht kontrolliert, der wird von ihr verzehrt. Sie nimmt sich was sie will und macht dabei weder vor Körper noch Geist halt.”
Die von Kalis auferlegten Meditationen waren nur bedingt hilfreich aber umso schmerzvoller. Keiner der anderen Gezeichneten hier in Osia war derart schwach gewesen wie sie. Den meisten genügte ein Moment der Ruhe bevor sie zu Bett gingen um sich ins Gleichgewicht zu bringen. Narika aber scheiterte sogar daran diese einfachen Übungen zu Ende zu bringen. Sie leerte ihren Kopf und öffnete die innere Tür, so wie sie es beigebracht bekommen hatte. Aber sobald die Magie ihren Körper erfüllte, breitete sich Schmerz in ihr aus. Jedes Mal und sehr bald so unerträglich, dass sie die Meditation abbrechen musste. Es war als würde sie versuchen einen Laib Brot zu essen und müsste sich nach jedem Bissen übergeben.
„Ja Magister, dessen bin ich mir wohl mehr bewusst als die meisten anderen hier.”
Seine hellgrauen Augen durchbohrten sie, versuchten sie regelrecht zu durchschauen. „Wenn du also die Natur der Magie auf solch schmerzhafte Art und Weise selbst erfahren hast, so frage ich mich, warum du dich den Lehren des Ordens so verschließt. Ein jeder neue Eleve hier kann mit Vollendung des sechsten Lebensjahres den Fall Minatreas rezitieren, doch wenn ich mit dir darüber spreche, habe ich das Gefühl über eine gute Nacht Geschichte zu philosophieren.”
Narika wusste sehr wohl ein jedes Detail dieser Geschichte. War sie doch das oberste Dogma des Ordens und wurde unermüdlich, Tag für Tag in die Köpfe der Menschen geprügelt. König Nyomer, der getrieben vom Verlust seiner Königin dem Wahnsinn verfiel und schließlich das Geflecht, welches diese Welt vom Jenseits getrennt hatte in Stücke riss, und so den Nebel in die Welt brachte. Ein Mensch, der seine eigenen Entscheidungen traf, seine Macht missbrauchte und so zum Vater einer neuen Weltordnung wurde. Einer Ordnung, der sie sich unterwerfen musste. Ja vielleicht musste sie sie sogar anerkennen aber niemand konnte ihr befehlen in dieser Welt glücklich zu sein, nicht einmal sie selbst.
„Ich weiß, dass du nicht dumm bist, Narika. Es mangelt dir nicht an Verstand, sondern an Akzeptanz. Wenn ich in deine Augen blicke sehe ich Leidenschaft aber sie lässt sich verführen, von der Sehnsucht nach einem anderen Leben als diesem. Öffne dich dem Orden und deiner Aufgabe, und dein rastloses Herz wird nicht nur Ruhe finden, sondern auch Frieden. Wir verrichten hier ein großes Werk. Die Geschichte ist unser wichtigster Lehrer und wir führen täglich einen Kampf gegen das Vergessen. Der Orden, der Hohe Rat und nicht zuletzt wir sorgen für Frieden in Erya.”
Narika starrte gedankenverloren durch Kalis hindurch. Frieden, der mit Freiheit bezahlt wurde, ging es ihr durch den Kopf. Magie als Erbschuld, obwohl es doch Menschen waren, die sie missbraucht und die Welt dadurch ins Chaos gestürzt hatten. All diese Zweifel und Gedanken hatte sie genau einmal gewagt bei Magister Kalis anzubringen. Es war wohl einzig dem guten Verhältnis der beiden geschuldet, dass sie damals mit einem Tag Hausarrest und einer Woche Stalldienst davongekommen war. Für Widerworte hatte man in Osia keine offenen Ohren. Hier gab es nur eine Wahrheit, die des Ordens.
Also log sie, so wie sie es immer tat. „Ich habe noch einen weiten Weg vor mir Magister aber ich bin gewillt ihn zu gehen.”
Kalis kniff die Augen zusammen und musterte sie eindringlich. „Du bist für den restlichen Tag von deinen Pflichten befreit. Stattdessen möchte ich, dass du dich um Sotai kümmerst. Wie dir bekannt ist wird er bald sein Siegel erhalten und sieht diesem Ereignis mit großer Freude entgegen. Du bist eine sehr wichtige Bezugsperson für ihn und ich vertraue darauf, dass du ihn so gut es dir nur möglich ist auf diesem Weg begleitest. Schenke ihm ein wenig deines Scharfsinns und lerne von seinem Stolz und seiner Hingabe. Du darfst gehen.”


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malu_vs
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Beitrag06.01.2019 23:32

von malu_vs
Antworten mit Zitat

Hallo DonKorneo,

mit hat dein Anfang gut gefallen, daher habe ich mich mal drüber her gemacht. Einmal habe ich den Text nur mit Kommentaren ergänzt, dann habe ich alles noch mal druner kopiert und so abgeändert wie ich es mit meinen Kommentaren gemeint habe. ich hoffe das ist nicht zu chaotisch.
Zusammengefasst würde ich sagen der größte Manko ist der Info Dump. Gerdae bei dem Dialog mit Kalin hast du oft riesen Gedankenpassagen rein geworfen, dass ich total rausgekommen bin. ich denke das sind Dinge die man zumeist später klären kann. Daher, siehe unten, habe ich sie mal raus gemacht damit du sehen kannst wie es sich dann liest smile
Ansonsten, sehr schöner Ansatz. Würde mich über mehr Freuen. Auch gerne wieder zum komentieren wenn dir meine Anmerkungen helfen und für dich Sinn machen.



„Zwei oder drei Tage, länger würde es nicht dauern.” Narikas Blick folgte der Handelsstraße in Richtung Süden.
„Vermutlich ginge es sogar schneller”, erwiderte Aran, der einige Schritt hinter ihr auf einem Fell im Schnee saß.
„Ja?”, ihre Stimme überschlug sich beinahe, „denkst du wirklich? Sobald wir die Küste erreicht haben, könnten wir…”
Aran fiel ihr ins Wort. „Natürlich ginge es schneller. Die Frage ist lediglich was früher passieren würde. Entweder die Kuratoren spüren uns auf oder wir laufen einer verängstigten Schar Bauern in die Arme. So oder so, man würde uns vermutlich bereits am ersten Tag die kahlen Köpfe abschlagen und sie vielleicht sogar hier auf diesem Hügel aufspießen, dann könnten wir bis ans Ende aller Zeiten die wunderbare Aussicht genießen.”
Narika stampfte auf und eine Wolke glitzernder Schneeflocken stob empor.
„Du bist ein Idiot”, herrschte sie ihn an.
Mit einem dumpfen Knall klappte Aran das Buch in seinem Schoss zu. „Ein Idiot? Warum?” Er stand auf und marschierte durch den knirschenden Schnee auf sie zu. „Weil ich an meinem Leben hänge? Weil ich mich nicht in kindischen Fantasien verlaufe? Wenn das so ist, dann bin ich gerne ein Idiot.”
Narika sah ihm tief in die Augen und ihre Hände verkrampften sich zu wehrlosen (wehrlos sind Fäuste bestimmt niemals. Das stört mich irgendwie, auch wenn ich verstehe was du damit ausdrücken willst. Aber vielleicht fällt dir ja ein besseres Wort ein.) Fäusten. „Welches Leben? Sieh dich verdammt nochmal um!”, selbst als sie mit einer ausladenden Geste über das Land zeigte, wandte sie ihren Blick keine Sekunde (nicht) von ihm ab. „Ist es das, was du Leben nennst? Der Orden hält uns hier gefangen und benötigt dazu nicht einmal Mauern. Man verhöhnt uns! Seit unserer Geburt sind wir hier, man nahm uns die Familien, die Identität, das Leben! Und warum? Wegen Mythen und Legenden, staubigen Märchen und längst vergangenen Zeiten.”
Aran blickte sie traurig an und holte tief Luft. „Nein”, sagte er „nicht der Märchen wegen.” (Bei dem Dialog klingt es so als redeten sie das erste mal darüber. Dabei haben sie das, wie man weiter unten liest, schon oft getan. Daher stört mich hier „nicht der Märchen wegen“ . Vielleicht könnte er hier schon sagen „wie oft muss ich es dir noch sagen.“ dann zeigt er hin und erklärt es ihr noch einmal) Mit festem Griff packte er sie an den Schultern und drehte sie in Richtung Osten. „Mach die Augen auf”, er zog ihr die Kapuze der dicken Wollrobe vom Kopf und kam ganz nah an ihr Ohr.
Narika lief ein angenehmer Schauer über den Rücken.
„Deshalb”, sagte er leise, während er mit ausgestrecktem Arm in Richtung Minatrea zeigte.
Selbst aus dieser Entfernung konnte man ihn noch sehen, den rastlos wütenden Vortex aus Nebel und Dunkelheit, der sich unerbittlich bis in den Horizont schraubte. Nicht nur Minatrea, die einstige Hauptstadt, hatte er in seiner Gier verschlungen, einen ganzen Landstrich, Tausende Leben - und letzten Endes das Antlitz dieser Welt für immer verändert. Sowie ihrer beider Schicksale.
„Das ist kein Märchen. Es ist die Wirklichkeit. Und der Nebel ist ebenso real wie die Tatsache, dass wir Gezeichnete sind, dass du eine Gezeichnete bist. Und, dass wir unsere Leben so leben wie wir es tun, damit nicht noch mehr Unheil über die Menschen gebracht wird.”
Obwohl er sie aus seinem Griff entließ, konnte sich Narika nicht bewegen, nein sie wollte es nicht. Sie wollte das alles nicht mehr, sich nicht mehr machtlos fühlen, nicht mehr machtlos sein.
Aran fuhr fort: „Ich habe mir dieses Leben genauso wenig ausgesucht wie du. Nur habe ich verstanden, dass es weniger schmerzhaft ist, es zu akzeptieren und mein Glück in anderen Dingen zu suchen, als dem Wunsch Osia zu verlassen (hinterher zu hängen). Und du solltest das ebenfalls tun. Außerdem hatten wir diese Diskussion bereits viel zu oft und es schmerzt mich sie immer wieder führen zu müssen.” Nach einem Moment der Stille drehte Aran sich um, packte das Buch welches er zuvor gelesen hatte wortlos in das Ziegenfell (ein) und machte sich daran, über den ausgetretenen Pfad Richtung Osia den Hügel (würde ich streichen) hinab zu steigen. Nach einigen Schritten blieb er ein letztes Mal stehen und sagte kaum hörbar: „Vor allem aber möchte ich, dass du endlich glücklich wirst”. (.“)
Narika schaffte es nicht ihn anzusehen. Sie starrte auf den Boden vor sich (entweder nur auf den Boden oder auf ihre Füße) und ertrank in ihren Gedanken.
„Wir sollten nach Hause gehen, es wird dunkel.” Arans Stimme entfernte sich allmählich. „Außerdem gibt es bald Essen, Eintopf wie ich gehört habe. Wahrscheinlich das letzte Mal für eine lange Zeit, das will ich nicht verpassen.” Seine Worte wurden von einer vorbeifegenden Windböe davongetragen und schließlich war es still. (Das hört sich an als würde sie es nicht hören können weil der wind die worte zuvor weg fegt)
Lange hatte sie sich nicht mehr so einsam gefühlt wie in diesem Moment.

Der RückwArans Spuren im Schnee, während die untergehende Abendsonne behäbig ihren roten Schleier über das Land legte.
Vermutlich hatte er Recht gehabt (streichen). Ein Fluchtversuch würde einem Todesurteil gleichkommen. Sie würden es nicht an die Küste schaffen bis man ihr Fehlen bemerkt hätte, und die Kuratoren wie Bluthunde ausströmen um sie zu jagen. Es wäre ihnen ein Leichtes sie zu finden, das Siegel auf ihrer Brust hatte sie in Ketten gelegt, Ketten die vor keiner Entfernung, keinem Fluss oder Berg Halt machten und sie für alle Zeit an diesen Ort banden. Und selbst wenn sie den Kuratoren entkommen könnten, die Menschen Eryas fürchteten die Gezeichneten. Erzählten sich grausame Geschichten von Opferritualen und, dass dieser magische Abschaum Menschenblut trinken würde. (das Würde ich später mal einfließen lassen. Hier ist es noch einen überflüssige information) Man würde sie sofort erkennen, sie alle waren kahlgeschoren wie Schafe im Frühling. Und wenn sie all diesen Gefahren entgehen würden, was dann? Sie waren noch nie außerhalb Osias gewesen, hatten kein Geld. Wer würde sie auf ein Schiff nehmen, Verständnis für sie haben oder ihnen gar vertrauen? Vielleicht hatte Aran Recht und es war endlich Zeit geworden sich zu fügen.

Narika betrat Magister Kalis Arbeitsstube. Der Dunst modriger Bücher kroch ihr in die Nase und vermengte sich mit dem Pechgeruch der Fackeln zu jener (einer, ich finde jener und jeher stören den Lesefluss wenn sie zusammen im Satz stehen)Mischung, die sie seit jeher nicht ausstehen konnte.  Sie hasste es sich für ihre Lektionen in dunklen, stickigen Stuben einfinden zu müssen.
„Guten Morgen, mein Kind”. (.“) Kalis hatte die Nase tief in einem Haufen wirr durcheinanderfliegender Schriftrollen vergraben und würdigte sie keines Blickes.
Narika stemmte sich gegen die schwere Holztür bis diese unter lautem Ächzen ins Schloss fiel.
„Setz dich, setz dich”. (!“) Noch immer löste er den Blick nicht von der Unordnung vor sich. Kalis gestikulierte wild mit einer Hand in Richtung des Stuhls auf der anderen Seite des massiven Tisches. Sie folgte seiner Anweisung und nahm Platz. (Ohne aufzusehen, gestikulierte Kalis wild mit einer Hand in Richtung des Stuhls auf der anderen Seite des massiven Tisches. Sie folgte seiner Anweisung.)
„Es freut mich sehr, dass du diesmal beschlossen hast pünktlich zu sein.” Er lehnte sich zurück und lächelte sie selbstzufrieden an. „Vielleicht ist die Hoffnung noch nicht ganz verloren und dir wird nun endlich ein wenig Verantwortungsbewusstsein zu eigen.”
Sie hatte schon sehr lange keine wirklich erholsame Nacht mehr gehabt, weshalb der allmorgendliche Weckruf oft spurlos an ihr vorbei ging. Natürlich hätte sie Kalis den wahren Grund dafür verraten können, die Schmerzen, die sie immer noch quälten, jedoch erschien es ihr klüger mit der Bürde der Disziplinlosigkeit zu leben. Kalis tadelte sie ohnehin regelmäßig und ob es nun wegen Sturheit, falscher Ansichten oder Unpünktlichkeit war, machte keinen Unterschied für sie. Kalis war nicht nur ihr Lehrer, sondern auch Vorstand des Magistrats und somit das Oberhaupt Osias, dennoch fürchtete sie ihn nicht. Sie konnte nur erahnen, was es bedeutete einen Vater zu haben aber Kalis kam ihrer Vorstellung davon sehr nahe. Egal wie streng sein Blick auch sein mochte, tief unter den ledrigen Falten, die sein Gesicht durchzogen, wusste sie, hatte er Verständnis für sie. (Das würde ich auch erstmal komplett raus lassen und später einflechten. Hier sehe ich noch keine Notwendigkeit) (mir stellt sich gerade dir Frage, spielt die Szene einen tag nach der ersten. Ich hatte gedacht es ist am Anschluss an das geschehen oben, aber wegen der Erwähnung ihres schlechten Schlafes kommt mir gerade dieser Gedanken. Dann vielleicht noch mal deutlicher erwähnen.)
„Du kennst das Prozedere.” Er wies sie mit einer Handbewegung an sich zu erheben. „Bitte”.
Narika stand auf, strich ihre Robe glatt und räusperte sich. Ohne nachzudenken begann sie den Eid zu schwören. (Es kommt mir komisch vor dass er sie erst auffordert sich zu setzen um sie dann sofort wieder hoch zu scheuchen. Vielleicht kurz erwähnen dass er noch eine weile seinen kram studiert ehe er ihr weitere aufmerksamkeit schenkt).

„Wiedergeboren aus Zerstörung, stehe ich hier und verkünde.
Mein Leben für alle und kein Leben für das meine.
Das Schild ist die Buße, das Schwert ist die Sünde.

Dem Orden will ich dienen, gelehrt will ich sein,
Dem Vergessen trotzend, aus Opfer wächst Kraft.
Für meine Heimat, Erya. Mein Leben ist dein.”

„Sehr gut, setz dich.” (!“)
Narika nahm wieder Platz.
„Wie ergeht es dir mit deinen Meditationen?”
Sein sorgenvoller Blick lastete wie ein Urteil auf ihr und sie fühlte sich schwach. (lies sie sich schwach fühlen)
„Die Schmerzen werden weniger”, sagte sie. In dem Moment, in dem sie den Satz beendet hatte, wusste sie, dass er ihre Lüge durchschaut hatte. (woran sieht sie das? Vielleicht beschreiben) Es war inzwischen ein gutes Jahr vergangen, seit sie den ersten Zusammenbruch erlitten hatte aber ihre Erinnerungen an jene Nacht waren lebendiger als ihr lieb war. Die Schmerzen, die in den buntesten Farben und Formen (klingt sehr abstrakt das Schmerz in Farbe und Formen auf einen einwirkt) auf ihren Körper einhämmerten, die Krämpfe, die sie lähmten und die Todesangst, die sie noch immer jede Nacht bis in ihre Träume verfolgte. (auch dieser ganze erzählabschnitt ließe sich vielleicht später noch einbringen)
„Du weißt, wie wichtig es ist der Magie die Tür zu öffnen und sie passieren zu lassen? Das ist der Grund, warum ihr alle hier seid. Wer Magie in sich trägt aber sie nicht gewähren lässt, sie nicht kontrolliert, der wird von ihr verzehrt. Sie nimmt sich was sie will und macht dabei weder vor Körper noch Geist halt.”
Die von Kalis auferlegten Meditationen waren nur bedingt hilfreich aber umso schmerzvoller. Keiner der anderen Gezeichneten hier in Osia war derart schwach gewesen (gewesen, oder ist es immer noch so?) wie sie. Den meisten genügte ein Moment der Ruhe bevor sie zu Bett gingen um sich ins Gleichgewicht zu bringen. Narika aber scheiterte sogar daran diese einfachen Übungen zu Ende zu bringen. (an den einfachsten Übungen) Sie leerte ihren Kopf und öffnete die innere Tür, so wie sie es beigebracht bekommen hatte (wie man es ihr beigebracht hatte). Aber sobald die Magie ihren Körper erfüllte, breitete sich (wie immer der) Schmerz in ihr aus. (Bald war er so unerträglich, dass sie die Meditation abbrchen musste.) Jedes Mal und sehr bald so unerträglich, dass sie die Meditation abbrechen musste. Es war als würde sie versuchen einen Laib Brot zu essen und müsste sich nach jedem Bissen übergeben. (Finde ich einen schlechten Vergleich. Das ist zwar anstrengend und unschön, aber du willst hier etwas schmerzhaftes beschreiben und das ist Brot auskotzen sicher nicht)
„Ja Magister, dessen bin ich mir wohl mehr bewusst als die meisten anderen hier.” (Dieser Erklräung da oben hat mich voll aus dem Dialog gerissen)
Seine hellgrauen Augen durchbohrten sie, versuchten sie regelrecht (streichen/ bei dem Versuch sie zu durchschauen) zu durchschauen. „Wenn du also die Natur der Magie auf solch schmerzhafte Art und Weise selbst erfahren hast, so frage ich mich, warum du dich den Lehren des Ordens so verschließt. Ein jeder neue Eleve hier kann mit Vollendung des sechsten Lebensjahres den Fall Minatreas rezitieren, doch wenn ich mit dir darüber spreche, habe ich das Gefühl über eine gute Nacht Geschichte zu philosophieren.”
Narika wusste sehr wohl ein jedes Detail dieser Geschichte. War sie doch das oberste Dogma des Ordens und wurde unermüdlich, Tag für Tag in die Köpfe der Menschen geprügelt. König Nyomer, der getrieben vom Verlust seiner Königin dem Wahnsinn verfiel und schließlich das Geflecht, welches diese Welt vom Jenseits getrennt hatte in Stücke riss, und so den Nebel in die Welt brachte. Ein Mensch, der seine eigenen Entscheidungen traf, seine Macht missbrauchte und so zum Vater einer neuen Weltordnung wurde. Einer Ordnung, der sie sich unterwerfen musste. Ja vielleicht musste sie sie sogar anerkennen aber niemand konnte ihr befehlen in dieser Welt glücklich zu sein, nicht einmal sie selbst.
„Ich weiß, dass du nicht dumm bist, Narika. Es mangelt dir nicht an Verstand, sondern an Akzeptanz. Wenn ich in deine Augen blicke sehe ich Leidenschaft aber sie lässt sich verführen, von der Sehnsucht nach einem anderen Leben als diesem. Öffne dich dem Orden und deiner Aufgabe, und dein rastloses Herz wird nicht nur Ruhe finden, sondern auch Frieden. Wir verrichten hier ein großes Werk. Die Geschichte ist unser wichtigster Lehrer und wir führen täglich einen Kampf gegen das Vergessen. Der Orden, der Hohe Rat und nicht zuletzt wir sorgen für Frieden in Erya.”
Narika starrte gedankenverloren durch Kalis hindurch. Frieden, der mit Freiheit bezahlt wurde, ging es ihr durch den Kopf. Magie als Erbschuld, obwohl es doch Menschen waren, die sie missbraucht und die Welt dadurch ins Chaos gestürzt hatten. All diese Zweifel und Gedanken hatte sie genau einmal gewagt bei Magister Kalis anzubringen. Es war wohl einzig dem guten Verhältnis der beiden geschuldet, dass sie damals mit einem Tag Hausarrest und einer Woche Stalldienst davongekommen war. Für Wiederworte hatte man in Osia keine offenen Ohren. Hier gab es nur eine Wahrheit, die des Ordens.
Also log sie, so wie sie es immer tat. „Ich habe noch einen weiten Weg vor mir Magister aber ich bin gewillt ihn zu gehen.”
Kalis kniff die Augen zusammen und musterte sie eindringlich. „Du bist für den restlichen Tag von deinen Pflichten befreit. Stattdessen möchte ich, dass du dich um Sotai kümmerst. Wie dir bekannt ist wird er bald sein Siegel erhalten und sieht diesem Ereignis mit großer Freude entgegen. Du bist eine sehr wichtige Bezugsperson für ihn und ich vertraue darauf, dass du ihn so gut es dir nur möglich ist auf diesem Weg begleitest. Schenke ihm ein wenig deines Scharfsinns und lerne von seinem Stolz und seiner Hingabe. Du darfst gehen.” eg nach Osia war gedankenschwer. Narika folgte


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„Zwei oder drei Tage, länger würde es nicht dauern.” Narikas Blick folgte der Handelsstraße in Richtung Süden.
„Vermutlich ginge es sogar schneller”, erwiderte Aran, der einige Schritt hinter ihr auf einem Fell im Schnee saß.
„Ja?”, ihre Stimme überschlug sich beinahe, „denkst du wirklich? Sobald wir die Küste erreicht haben, könnten wir…”
Aran fiel ihr ins Wort. „Natürlich ginge es schneller. Die Frage ist lediglich was früher passieren würde. Entweder die Kuratoren spüren uns auf oder wir laufen einer verängstigten Schar Bauern in die Arme. So oder so, man würde uns vermutlich bereits am ersten Tag die kahlen Köpfe abschlagen und sie vielleicht sogar hier auf diesem Hügel aufspießen, dann könnten wir bis ans Ende aller Zeiten die wunderbare Aussicht genießen.”
Narika stampfte auf und eine Wolke glitzernder Schneeflocken stob empor.
„Du bist ein Idiot”, herrschte sie ihn an.
Mit einem dumpfen Knall klappte Aran das Buch in seinem Schoss zu. „Ein Idiot? Warum?” Er stand auf und marschierte durch den knirschenden Schnee auf sie zu. „Weil ich an meinem Leben hänge? Weil ich mich nicht in kindischen Fantasien verlaufe? Wenn das so ist, dann bin ich gerne ein Idiot.”
Narika sah ihm tief in die Augen und ihre Hände verkrampften sich zu Fäusten. „Welches Leben? Sieh dich verdammt nochmal um!”, selbst als sie mit einer ausladenden Geste über das Land zeigte, wandte sie ihren Blick nicht von ihm ab. „Ist es das, was du Leben nennst? Der Orden hält uns hier gefangen und benötigt dazu nicht einmal Mauern. Man verhöhnt uns! Seit unserer Geburt sind wir hier, man nahm uns die Familien, die Identität, das Leben! Und warum? Wegen Mythen und Legenden, staubigen Märchen und längst vergangenen Zeiten.” Aran blickte sie traurig an und holte tief Luft. „Es schmerzt mich diese Diskussion immer wieder mit dir führen zu müssen.” Mit festem Griff packte er sie an den Schultern und drehte sie in Richtung Osten. „Mach die Augen auf”, er zog ihr die Kapuze der dicken Wollrobe vom Kopf und kam ganz nah an ihr Ohr. Narika lief ein angenehmer Schauer über den Rücken.
„Sieh es dir an”, sagte er leise, während er mit ausgestrecktem Arm in Richtung Minatrea zeigte.
Selbst aus dieser Entfernung konnte man ihn noch sehen, den rastlos wütenden Vortex aus Nebel und Dunkelheit, der sich unerbittlich bis in den Horizont schraubte. Nicht nur Minatrea, die einstige Hauptstadt, hatte er in seiner Gier verschlungen, einen ganzen Landstrich, Tausende Leben - und letzten Endes das Antlitz dieser Welt für immer verändert. Sowie ihrer beider Schicksale.
„Das ist kein Märchen. Es ist die Wirklichkeit. Und der Nebel ist ebenso real wie die Tatsache, dass wir Gezeichnete sind, dass du eine Gezeichnete bist. Und, dass wir unsere Leben so leben wie wir es tun, damit nicht noch mehr Unheil über die Menschen gebracht wird.”
Obwohl er sie aus seinem Griff entließ, konnte sich Narika nicht bewegen, nein sie wollte es nicht. Sie wollte das alles nicht mehr, sich nicht mehr machtlos fühlen, nicht mehr machtlos sein.
Aran fuhr fort: „Ich habe mir dieses Leben genauso wenig ausgesucht wie du. Nur habe ich verstanden, dass es weniger schmerzhaft ist, es zu akzeptieren und mein Glück in anderen Dingen zu suchen, satt dem Wunsch nachzuhängen Osia zu verlassen. Und du solltest das ebenfalls tun!” Nach einem Moment der Stille drehte Aran sich um, packte das Buch, welches er zuvor gelesen hatte, wortlos in das Ziegenfell ein und machte sich daran, über den ausgetretenen Pfad Richtung Osia hinab zu steigen. Nach einigen Schritten blieb er ein letztes Mal stehen und sagte kaum hörbar: „Vor allem aber möchte ich, dass du endlich glücklich wirst.“
Narika schaffte es nicht ihn anzusehen. Sie starrte zu Boden und ertrank in ihren Gedanken.
„Wir sollten nach Hause gehen, es wird dunkel.” Arans Stimme entfernte sich allmählich. „Außerdem gibt es bald Essen, Eintopf wie ich gehört habe. Wahrscheinlich das letzte Mal für eine lange Zeit, das will ich nicht verpassen.”
Bald war nichts mehr von ihm zu hören. Lange hatte sie sich nicht mehr so einsam gefühlt wie in diesem Moment.

Der Rückweg nach Osia war gedankenschwer. Narika folgte Arans Spuren im Schnee, während die untergehende Abendsonne behäbig ihren roten Schleier über das Land legte.
Vermutlich hatte er Recht. Ein Fluchtversuch würde einem Todesurteil gleichkommen. Sie würden es nicht an die Küste schaffen bis man ihr Fehlen bemerkt hätte, und die Kuratoren wie Bluthunde ausströmen um sie zu jagen. Es wäre ihnen ein Leichtes sie zu finden, das Siegel auf ihrer Brust hatte sie in Ketten gelegt, Ketten die vor keiner Entfernung, keinem Fluss oder Berg Halt machten und sie für alle Zeit an diesen Ort banden. Und selbst wenn sie den Kuratoren entkommen konnte, die Menschen Eryas fürchteten die Gezeichneten. Man würde sie sofort erkennen, sie alle waren kahlgeschoren wie Schafe im Frühling. Und selbst wenn sie all diesen Gefahren entgehen konnte, was dann? Sie war noch nie außerhalb Osias gewesen und hatte kein Geld. Wer würde sie auf ein Schiff nehmen, Verständnis für sie haben oder ihr gar vertrauen? Vielleicht hatte Aran Recht und es war endlich Zeit geworden sich zu fügen.

Ein neuer Morgen war hereingebrochen (oder was in der Art) Narika betrat Magister Kalis Arbeitsstube. Der Dunst modriger Bücher kroch ihr in die Nase und vermengte sich mit dem Pechgeruch der Fackeln zu einer Geruchsmischung, die sie seit jeher nicht ausstehen konnte.  Sie hasste es sich für ihre Lektionen in dunklen, stickigen Stuben einfinden zu müssen.
„Guten Morgen, mein Kind.“ Kalis hatte die Nase tief in einem Haufen wirr durcheinanderfliegender Schriftrollen vergraben und würdigte sie keines Blickes.
Narika stemmte sich gegen die schwere Holztür bis diese unter lautem Ächzen ins Schloss fiel.
„Setz dich, setz dich!“ Ohne aufzusehen, gestikulierte Kalis wild mit einer Hand in Richtung des Stuhls auf der anderen Seite des massiven Tisches. Sie folgte seiner Anweisung.
Es dauerte eine Weile bis er die Nase aus seinen Schriftrollen hob. „Es freut mich sehr, dass du diesmal beschlossen hast pünktlich zu sein.” Er lehnte sich zurück und lächelte sie selbstzufrieden an. „Vielleicht ist die Hoffnung noch nicht ganz verloren und dir wird nun endlich ein wenig Verantwortungsbewusstsein zu eigen.“
Er wies sie mit einer Handbewegung an sich zu erheben. „Du kennst das Prozedere. Bitte.“
Narika stand auf, strich ihre Robe glatt und räusperte sich. Ohne nachzudenken begann sie den Eid zu schwören.

„Wiedergeboren aus Zerstörung, stehe ich hier und verkünde.
Mein Leben für alle und kein Leben für das meine.
Das Schild ist die Buße, das Schwert ist die Sünde.

Dem Orden will ich dienen, gelehrt will ich sein,
Dem Vergessen trotzend, aus Opfer wächst Kraft.
Für meine Heimat, Erya. Mein Leben ist dein.”

„Sehr gut, setz dich!“
Narika nahm wieder Platz.
„Wie ergeht es dir mit deinen Meditationen?”
Sein sorgenvoller Blick lastete wie ein Urteil auf ihr und lies sie sich schwach fühlen.
„Die Schmerzen werden weniger”, sagte sie. Seine Augenbrauen zogen sich Misstrauisch zusammen. Er glaubte ihr nicht.
„Du weißt, wie wichtig es ist der Magie die Tür zu öffnen und sie passieren zu lassen? Das ist der Grund, warum ihr alle hier seid. Wer Magie in sich trägt aber sie nicht gewähren lässt, sie nicht kontrolliert, der wird von ihr verzehrt. Sie nimmt sich was sie will und macht dabei weder vor Körper noch Geist halt.”
„Ja Magister, dessen bin ich mir wohl mehr bewusst als die meisten anderen hier.”
Seine hellgrauen Augen durchbohrten sie bei dem Versuch sie zu druchschauen. „Wenn du also die Natur der Magie auf solch schmerzhafte Art und Weise selbst erfahren hast, so frage ich mich, warum du dich den Lehren des Ordens so verschließt. Ein jeder neue Eleve hier kann mit Vollendung des sechsten Lebensjahres den Fall Minatreas rezitieren, doch wenn ich mit dir darüber spreche, habe ich das Gefühl über eine gute Nacht Geschichte zu philosophieren.”
Narika wusste sehr wohl ein jedes Detail dieser Geschichte. War sie doch das oberste Dogma des Ordens und wurde unermüdlich, Tag für Tag in die Köpfe der Menschen geprügelt. König Nyomer, der getrieben vom Verlust seiner Königin dem Wahnsinn verfiel und schließlich das Geflecht, welches diese Welt vom Jenseits getrennt hatte in Stücke riss, und so den Nebel in die Welt brachte. Ein Mensch, der seine eigenen Entscheidungen traf, seine Macht missbrauchte und so zum Vater einer neuen Weltordnung wurde. Einer Ordnung, der sie sich unterwerfen musste. Ja vielleicht musste sie sie sogar anerkennen aber niemand konnte ihr befehlen in dieser Welt glücklich zu sein, nicht einmal sie selbst.
„Ich weiß, dass du nicht dumm bist, Narika. Es mangelt dir nicht an Verstand, sondern an Akzeptanz. Wenn ich in deine Augen blicke sehe ich Leidenschaft aber sie lässt sich verführen, von der Sehnsucht nach einem anderen Leben als diesem. Öffne dich dem Orden und deiner Aufgabe, und dein rastloses Herz wird nicht nur Ruhe finden, sondern auch Frieden. Wir verrichten hier ein großes Werk. Die Geschichte ist unser wichtigster Lehrer und wir führen täglich einen Kampf gegen das Vergessen. Der Orden, der Hohe Rat und nicht zuletzt wir sorgen für Frieden in Erya.”
Narika starrte gedankenverloren durch Kalis hindurch. Frieden, der mit Freiheit bezahlt wurde, ging es ihr durch den Kopf. Magie als Erbschuld, obwohl es doch Menschen waren, die sie missbraucht und die Welt dadurch ins Chaos gestürzt hatten. All diese Zweifel und Gedanken hatte sie genau einmal gewagt bei Magister Kalis anzubringen. Es war wohl einzig dem guten Verhältnis der beiden geschuldet, dass sie damals mit einem Tag Hausarrest und einer Woche Stalldienst davongekommen war. Für Wiederworte hatte man in Osia keine offenen Ohren. Hier gab es nur eine Wahrheit, die des Ordens.
Also log sie, so wie sie es immer tat. „Ich habe noch einen weiten Weg vor mir Magister aber ich bin gewillt ihn zu gehen.”
Kalis kniff die Augen zusammen und musterte sie eindringlich. „Du bist für den restlichen Tag von deinen Pflichten befreit. Stattdessen möchte ich, dass du dich um Sotai kümmerst. Wie dir bekannt ist wird er bald sein Siegel erhalten und sieht diesem Ereignis mit großer Freude entgegen. Du bist eine sehr wichtige Bezugsperson für ihn und ich vertraue darauf, dass du ihn so gut es dir nur möglich ist auf diesem Weg begleitest. Schenke ihm ein wenig deines Scharfsinns und lerne von seinem Stolz und seiner Hingabe. Du darfst gehen.”


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Beitrag12.01.2019 14:15

von DonKorneo
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Hallo liebe malu. Vielen Dank für die Mühe und dein tolles Feedback.
Es ist immer wieder erschreckend, wie betriebsblind man wird. Vor allem deine Anmerkungen zu "logischen Ungereimtheiten" sind sehr hilfreich.

Betreffend Infodump, da hast du mich voll erwischt. Damit kämpfe ich tatsächlich sehr, da die Handlung sehr zeitnah Fahrt aufnimmt und ich das Bedürfnis hab, dafür das Info-Grundgerüst auszustellen. Hab allerdings dank deines Feedbacks schon die ersten (eigentlich von Anfang an sehr nahe liegenden) Ideen. Vor allem der Infodump im Dialog war ein kleiner Schocker, da ich den Dialog irgendwie sehr gerne mag aber du hast voll Recht damit. Das blabla macht ihn total kaputt.

Womit du auch Recht hast ist der Übergang zwischen den Szenen (nächster Tag etc...). Kommt daher, dass ich mir die Option bewahren wollte Info oder Storybausteine zwischen den Szenen einzufügen. Sicher keine elegante "Lösung" und steht somit auch auf der to-do-Liste.

Ich werd jedenfalls mit deinen Anregungen (über)arbeiten und sag nochmal Danke dafür.

Wenn du weiter lesen möchtest, poste ich dir gerne das nächste kleine Stück. Keine Ahnung obs geschickter ist diesen Thread zu Grabe zu tragen und es dir per PN zu schicken oder einfach hier weiter zu posten. Überlasse ich gerne dir...

Liebe Grüße
Marcus


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Beitrag13.01.2019 22:43

von malu_vs
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Hallo DonKorneo,

poste ruhig weiter hier rein. So können es ja auch andere noch lesen und kommentieren. Ich lese es gerne weiter smile


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Beitrag14.01.2019 10:49

von DonKorneo
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Die Luft in der Wäscherei war nass und stickig, als würde man einen zähen, heißen Brei einatmen.
Gunnar drückte seinen dicken Bauch gegen einen massiven Holzbottich und bearbeitete gnadenlos ein Laken, man hätte meinen können, er wollte es zu Tode würgen. In der Mitte des Raumes mühten sich zwei seiner Arbeiter an einer schweren Pumpe ab, die ächzend den großen Ofen befeuerte.
„Ist das so? Hast wohl wieder was ausgefressen und musst jetzt deine Strafe absitzen, wie?”
Narika lachte laut. „Gunnar, welche Strafe wäre größer als den Tag mit dir zusammen in stickigen Dunstschwaden zu verbringen? Da müsste schon der Tod höchstpersönlich an meine Tür klopfen.”
Ehe sie sich versah flog ihr das heiße Laken entgegen und klatschte ihr mit voller Wucht ins Gesicht. Narika verschlug es den Atem und sie taumelte einen Schritt zurück.
„Das mit dem Tod lässt sich einrichten”, schrie er, „aber vorher wasch ich dir dein Mundwerk in meinem Bottich aus, du Gör!”
Sie befreite sich von dem Laken und warf es zurück zu Gunnar. „Das wäre dann ja tatsächlich das erste Mal, dass etwas deine Wäscherei sauber verlässt.”
Instinktiv hob sie die Arme zum Schutz, sie wollte kein zweites Mal Bekanntschaft mit dem Laken machen.
„Du haarlose kleine Kröte hast Glück, dass ich dich gut leiden kann. Jeder andere wäre schon lange in meinem Ofen gelandet!”
Lachend ging Narika auf ihn zu und schlang ihre Arme um seinen riesigen Körper. Gunnar war ein Berg von einem Mann und sie konnte ihn gerade einmal halb umfassen.
„Was machst du denn da? Ich glaub du spinnst! Sieh zu, dass du wegkommst!” So sehr er sich auch bemühte, konnte er sich ein Lächeln nicht verkneifen. „Ich hoffe Kalis schickt wenigstens jemanden als Ersatz, die Wäsche macht sich nicht von selbst!”
Narika ließ von Ihm ab. „Du kennst ihn doch, er wird sicher jemanden schicken.”
Sie hasste zwar die schwere Arbeit in der Wäscherei, die aufgedunsenen und schmerzenden Hände danach, aber die Zeit mit Gunnar genoss sie jedes Mal in vollen Zügen. Er war einer der wenigen „normalen” Menschen in Osia. Keine Magie, kein Siegel, keine Schuld. Er hatte beschlossen freiwillig hier zu leben und zu arbeiten. Die Gezeichneten allein wären zu wenige gewesen, um das nötige Tagwerk in Osia zu verrichten.
„Also, was hast du überhaupt Wichtiges zu tun, dass du mich hier allein lässt?”
„Ich soll mich um Sotai kümmern”, antwortete sie.
„Hach”, Gunnar seufzte laut, „du wirst mir den Kleinen nur verkorksen. Manchmal habe ich das Gefühl er kümmert sich mehr um dich als andersrum.” Gunnar blickte still in seinen Waschbottich. „Wir haben ein gutes Leben hier - ihr habt ein gutes Leben hier, merk dir das. Dort draußen ist nichts Erstrebenswertes.”
Narika packte ihn mit beiden Händen am Arm. „Erzähl mir davon, Gunnar”, bettelte sie aufgeregt.
„Du weist ganz genau, dass ich das nicht darf. Die Mauern hier haben Ohren und es muss dir reichen, zu wissen, dass du es hier gut hast. Und jetzt raus mit dir, ich hab zu tun. Mir ist heute eine vorlaute Arbeitskraft ausgefallen.”

[Fehlende Verbindung zwischen den Szenen: Selber Tag, kurz danach.]

Narikas Schritte hallten einsam den langen Gang im Anwärterhaus entlang. Es lag eine gespenstische und kalte Atmosphäre in der Luft. Die schweren Steinmauern waren stumme Zeugen aus belebteren Zeiten. Im Laufe der Jahre kamen immer weniger Gezeichnete nach Osia und die zahlreichen Zimmer wurden nun als Lagerräume genutzt oder standen leer und verkamen. Sechs Jahre waren vergangen, seit Sotai als letztes Mitglied nach Osia gekommen war. Schon als Säugling strahlte er bereits diese Freude und Unschuld aus, die Osia dringend brauchte. Er war der Klecks Farbe auf dem grauen Bild, welches das Leben hier zeichnete.
Vorsichtig klopfte sie an die Tür zu seiner Stube und trat ein. Sotai sprang ruckartig von seinem Bett auf und lief auf Narika zu, ganz zum Leid von Adari der widerwillig miauend seinen Platz auf dem Bett aufgab und auf den Fenstersims sprang. Sotai warf sich Narika um die Hüfte und blickte freudestrahlend nach oben.
„Na mein kleiner Stubenhocker.” Sie wuschelte ihm durch die wirren, braunen Haare.
Sotai verzog das Gesicht zu einem Schmollen. „Du sollst mich nicht immer so nennen!”, protestierte er.
„Lass dich nicht von mir ärgern.” Sie tätschelte ihm die Wange, „was machst du denn hier so allein?”
Er deutete auf sein Bett, auf dem ein Stapel Pergament lag. „Ich mache meine Schreibübungen und außerdem bin ich gar nicht alleine. Adari ist auch da.”
Der Kater sah die beiden kurz mürrisch an und fuhr dann unbeeindruckt fort sich die Tatze zu lecken.
„Du brauchst mehr frische Luft. Genieß die Zeit draußen, bald hat der Winter das Land fest im Griff und du genug Zeit in deiner kleinen Stube zu sitzen.”
Stolz streckte Sotai die Brust heraus. „Bald bin ich ein echter Gezeichneter und habe wichtigere Aufgaben als in meiner Stube zu sitzen, sagt Magister Kalis.”
„Ja, das ist wohl war, bald bist du ein Gezeichneter.” Narika schob ihn in Richtung Bett und nahm mit ihm Platz. „Du freust dich sehr darauf, richtig?”
„Ja schon”, zögerte er, „aber ein bisschen fürchte ich mich auch vor dem Siegel. Tut es sehr weh?”
Nun war es Narika die zögerte. „Du bist nicht nur klug, sondern auch stark, wenn ich es überstanden habe, dann wirst du das sicher auch schaffen.”
Natürlich würde er es schaffen, dennoch spürte sie einen dicken Kloß im Hals, wenn sie daran dachte was ihm bevorstand. Bald würden die Kuratoren nach Osia kommen und ihn zu einem Gezeichneten machen, genauso wie sie es mit ihr getan hatten, vor über zehn Jahren. Dieselben Fesseln an Armen und Beinen, dieselben murmelnden Gestalten, der selbe tränengetrübte Blick und dieselben Schmerzen.
Sie mochte sich seine Schreie nicht vorstellen, wenn sie ihm das glühende Eisen in die Brust drücken würden. Der Geruch von verbanntem Fleisch kroch ihr in die Nase und sie schüttelte jeden Gedanken an die Einführungszeremonie von sich.

[Die Situation endet sehr abrupt, hauptsächlich weil sie in meinem Kopf noch nicht fertig gedacht ist. Allerdings find ichs inzwischen ganz gut sie so enden zu lassen und einen harten Cut zu machen. Meinungen sehr willkommen.]
 
II

Schmerz wie ein Peitschenhieb riss Narika aus dem Schlaf. Sie schnellte nach oben. Mit kurzen verzweifelten Atemzügen nach Luft ringend, fasste sie sich an die Brust. Kalter Schweiß tropfte ihr in die Augen. Von Angst gelähmt ergab sie sich der dunklen Stille. Einzig ihr Herzschlag konnte sie beruhigen, bedeutete er doch, dass sie noch am Leben war. Allmählich kehrten ihre Sinne zurück - ihr Bett, ihre Stube, eine Nacht von vielen.
Sie ließ das Gesicht in die Hände sinken und atmete, so tief und ruhig es ihr möglich war. Jedes Mal, wenn sich ihr Brustkorb hob schnalzte der Schmerz bis in die Fingerspitzen und ließ sie zusammenzucken. Langsam, mit jedem Atemzug, wurde er weniger, bis sie schließlich wieder bei sich war und die Kontrolle über ihren Körper zurückerlangt hatte.
Sie entzündete die Kerze auf dem kleinen Tisch neben ihrem Bett und sah sich in ihrer Stube um. Ein Windstoß fauchte durch die Spalten der Holzverschläge am Fenster und ließ die Schatten im Kerzenschein tanzen. Sie wirkten fast fröhlich, wie Geister, die nur hier waren um sie zu verspotten.
Narika wusste, dass sie in dieser Nacht keinen Schlaf mehr finden würde. Sie stand auf, ging zu der Schüssel mit Wasser am anderen Ende des Raumes und wusch sich den kalten Schweiß aus dem Gesicht. Sie brauchte Platz, Luft zum Atmen, Freiheit. Sie streifte ihr Nachtgewand ab und zog sich an – ein Unterkleid, die dicke Wollrobe, feste Stiefel und einen Fellumhang.
Vorsichtig öffnete sie die Holzverschläge des Fensters. Bisher hatte niemand ihre nächtlichen Spaziergänge bemerkt, und so sollte es auch bleiben. Sie stieg lautlos über den Fenstersims nach draußen in die Nacht.

Der Mond stand voll am Himmel und tauchte die verschneite Landschaft in ein sanftes weißes Licht. Narika atmete tief ein. Die kalte Luft lies die kleinen Härchen in ihrer Nase gefrieren und erfüllte ihren Kopf mit neuem Leben. Den Weg, vorbei an Wäscherei und Stall, dann entlang des Waldrandes bis zu dem kleinen Hügel, hätte sie wohl auch schlafend gefunden, so oft wie sie ihn schon gegangen war. Dennoch war sie dankbar dafür, dass ihr der Mond heute Nacht ein wenig Licht schenkte.
Oben angekommen tat sie was sie immer tat. Ihr Blick wanderte den Horizont entlang und ihre Gedanken noch viel weiter. Sie musste an Aran denken. Seit sie vor zwei Tagen gemeinsam hier waren, hatten sie nicht mehr miteinander gesprochen. Wie sehr man sich doch aus dem Weg gehen kann, obwohl man ihn gemeinsam beschreitet.
Plötzlich riss sie etwas aus ihren Gedanken. Ein Leuchten am Horizont - Fackeln. Aus Richtung Norden, auf der Handelsstraße. Narika rieb sich die Augen um sicher zu gehen, dass sie nicht nur schlaftrunken war. Sie runzelte die Stirn und kniff die Augen zusammen doch die Zweifel waren bereits beseitigt. Aus dem zaghaften Schein im Dunkel war ein rot leuchtendes Ungetüm geworden, welches sich durch die Nacht fraß - und es fraß schnell. Das waren gewiss keine Händler, dafür hatten sie es zu eilig und waren zu auffällig. Selbst der blindeste Wegelagerer würde einen solchen Konvoi bemerken. Es war schwierig von hier oben zu schätzen, aber Narika vermutete an die 100 Reiter, die sich mit hoher Geschwindigkeit näherten. Sie folgten nicht der Handelsstraße wie erwartet. Aus Narikas Neugier wurde Sorge. Sie nahmen die Abzweigung in Richtung Osia, den kleinen Seitenarm der Hauptstraße entlang. Sie ging in die Knie. Zwar war sie noch weit genug weg, aber wollte um jeden Preis unentdeckt bleiben. Dieser Weg führte ausschließlich nach Osia, also war jeglicher Zweifel über das Ziel des Reitertrupps hinfällig. Die Kuratoren konnte es nicht sein, auch wenn sie immer mit großem Gefolge reisten, so weder nachts, noch in einem Trupp wie diesem. Sie kamen in trägen Kutschen, die man zu Fuß begleiten konnte, mit viel Prunk und Pomp. Außerdem sollten sie erst in 2 Tagen in Osia eintreffen.
Inzwischen konnte sie das Donnern der Hufe in der Ferne hören. Bei dieser Geschwindigkeit würde sie es nicht mehr schaffen vor den Reitern in Osia zu sein. Hier oben würden sie jedoch bald aus ihrem Sichtfeld verschwinden. Der weitere Weg und Osia selbst versteckten sich hinter einem Wäldchen, welches die Sicht versperrte.
Narika wollte nicht erneut regungslos auf diesem verdammten Hügel stehen. Sie begann zu rennen. Wie in Trance warf sie ein Bein vor das andere. Die kalte Luft stach mit jedem Atemzug in ihrer Lunge. Sie dachte an Aran. Er hätte längst eine Erklärung für all das gehabt. Ob falsch oder richtig, ganz egal. Sie vermisste ihn, besonders jetzt. Sie lief nicht nach Osia, sie lief zu ihm und dieser Gedanke machte sie für einen Augenblick lang glücklich.
Ihre Stiefel verloren den Halt auf dem überfrorenen Boden und sie wurde abrupt in die Realität zurückgeschleudert. Mit einem weiten Ausfallschritt verhinderte sie einen Sturz, fing sich und lief weiter. Sie musste sich beeilen. Was auch immer dieser Besuch zu bedeuten hatte, es war vermutlich nichts Gutes.

1Wie es weitergeht »



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Thomas74
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Beitrag14.01.2019 14:38

von Thomas74
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DonKorneo hat Folgendes geschrieben:
Sie entzündete die Kerze auf dem kleinen Tisch neben ihrem...


Ich werfe mal ein provokantes "Wie?" in den Raum. Das sind so Kleinigkeiten, mit denen die Glaubwürdigkeit einer Geschichte steigt oder fällt.
Streichhölzer oder Feuerzeuge passen irgendwie nicht zur sonstigen Ausstattung, Zunder und Feuerstahl macht man nicht mal schnell schlaftrunken nebenbei.
Vielleicht glimmt ja im Kamin noch was... Wink
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malu_vs
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Beitrag14.01.2019 21:24

von malu_vs
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Die Luft in der Wäscherei war nass und stickig, als würde man einen zähen, heißen Brei einatmen.
Gunnar drückte seinen dicken Bauch gegen einen massiven Holzbottich und bearbeitete gnadenlos ein Laken, man hätte meinen können, er wollte es zu Tode würgen. (gnadenlos würde ich raus lassen weil das mit dem würgen ja schon gezeigt wird. Vielleicht so: …. bearbeitete ein Laken, als wollte er es zu Tode würgen.  Ich finde diesen Vergleich herrlich XD)In der Mitte des Raumes mühten sich zwei seiner Arbeiter an einer schweren Pumpe ab, die ächzend den großen Ofen befeuerte. (Irgendwie irritiert mit die Pumpe mit dem Ofen. Pumpe gleich Wasser, Ofen gleich Feuer… hm. Ich nehme an dass sie irgendwie ein Becken über dem Ofen füllen oder versteh ich was falsch?)
„Ist das so? Hast wohl wieder was ausgefressen und musst jetzt deine Strafe absitzen, wie?” (Der Anfang diese Dialogs irritiert mich. Da fehlt ein wenig Vorgeplänkel. Vielleicht nur ein Satz von Narika im Sinne von „Ich werde dir heute nicht helfen, ich bin von der Arbeit frei gestellt.“)
Narika lachte laut. „Gunnar, welche Strafe wäre größer als den Tag mit dir zusammen in stickigen Dunstschwaden zu verbringen? Da müsste schon der Tod höchstpersönlich an meine Tür klopfen.”
Ehe sie sich versah flog ihr das heiße Laken entgegen und klatschte ihr mit voller Wucht ins Gesicht. Narika verschlug es den Atem und sie taumelte einen Schritt zurück.
„Das mit dem Tod lässt sich einrichten”, schrie er, „aber vorher wasch ich dir dein Mundwerk in meinem Bottich aus, du Gör!”
Sie befreite sich von dem Laken und warf es zurück zu Gunnar. „Das wäre dann ja tatsächlich das erste Mal, dass etwas deine Wäscherei sauber verlässt.”
Instinktiv hob sie die Arme zum Schutz, sie wollte kein zweites Mal Bekanntschaft mit dem Laken machen.
„Du haarlose kleine Kröte hast Glück, dass ich dich gut leiden kann. Jeder andere wäre schon lange in meinem Ofen gelandet!”
Lachend ging Narika auf ihn zu und schlang ihre Arme um seinen riesigen Körper. Gunnar war ein Berg von einem Mann und sie konnte ihn gerade einmal halb umfassen. (Lachend ging Narika auf ihn zu und schlang ihre Arme um seinen Körper, der so riesig war, dass sie ihn gerade einmal halb umfassen konnte.)
„Was machst du denn da? Ich glaub du spinnst! Sieh zu, dass du wegkommst!” So sehr er sich auch bemühte, konnte er sich ein Lächeln nicht verkneifen. „Ich hoffe Kalis schickt wenigstens jemanden als Ersatz, die Wäsche macht sich nicht von selbst!”
Narika ließ von Ihm ab. „Du kennst ihn doch, er wird sicher jemanden schicken.”
Sie hasste zwar die schwere Arbeit in der Wäscherei, die aufgedunsenen und schmerzenden Hände danach, aber die Zeit mit Gunnar genoss sie jedes Mal in vollen Zügen. Er war einer der wenigen „normalen” Menschen in Osia. Keine Magie, kein Siegel, keine Schuld. Er hatte beschlossen freiwillig hier zu leben und zu arbeiten. Die Gezeichneten allein wären zu wenige gewesen, um das nötige Tagwerk in Osia zu verrichten.
„Also, was hast du überhaupt Wichtiges zu tun, dass du mich hier allein lässt?”
„Ich soll mich um Sotai kümmern”, antwortete sie.
„Hach”, Gunnar seufzte laut, „du wirst mir den Kleinen nur verkorksen. Manchmal habe ich das Gefühl er kümmert sich mehr um dich als andersrum.” Gunnar blickte still in seinen Waschbottich. „Wir haben ein gutes Leben hier - ihr habt ein gutes Leben hier, merk dir das. Dort draußen ist nichts Erstrebenswertes.”
Narika packte ihn mit beiden Händen am Arm. „Erzähl mir davon, Gunnar”, bettelte sie aufgeregt. (ich würde das betteln streichen und vielleicht etwas von ihrer Haltung beschreiben um ihre Aufgeregtheit zu verdeutlichen, auf und abhüpfen, was weiß ich)
„Du weist ganz genau, dass ich das nicht darf. Die Mauern hier haben Ohren und es muss dir reichen, zu wissen, dass du es hier gut hast. Und jetzt raus mit dir, ich hab zu tun. Mir ist heute eine vorlaute Arbeitskraft ausgefallen.”

[Fehlende Verbindung zwischen den Szenen: Selber Tag, kurz danach.] (Einfach einen Absatz machen. Dann musst du nichts mehr dazwischen quetschen. Ich vermisse zumindest nichts)

Narikas Schritte hallten einsam den langen Gang im Anwärterhaus entlang. Es lag eine gespenstische und kalte Atmosphäre in der Luft. Die schweren Steinmauern waren stumme Zeugen aus belebteren Zeiten. Im Laufe der Jahre kamen immer weniger Gezeichnete nach Osia und die zahlreichen Zimmer wurden nun als Lagerräume genutzt oder standen leer und verkamen. Sechs Jahre waren vergangen, seit Sotai als letztes Mitglied nach Osia gekommen war. Schon als Säugling strahlte er bereits diese Freude und Unschuld aus, die Osia dringend brauchte. Er war der Klecks Farbe auf dem grauen Bild, welches das Leben hier zeichnete.
Vorsichtig klopfte sie an die Tür zu seiner Stube und trat ein. Sotai sprang ruckartig von seinem Bett auf und lief auf Narika zu, ganz zum Leid von Adari der widerwillig miauend seinen Platz auf dem Bett aufgab und auf den Fenstersims sprang. Sotai warf sich Narika um die Hüfte und blickte freudestrahlend nach oben.
„Na mein kleiner Stubenhocker.” Sie wuschelte ihm durch die wirren, braunen Haare.
Sotai verzog das Gesicht zu einem Schmollen. „Du sollst mich nicht immer so nennen!”, protestierte er. (streichen, es ist klar verspricht und protestieren sieht man am Dialog)
„Lass dich nicht von mir ärgern.” Sie tätschelte ihm die Wange, „was machst du denn hier so allein?”
Er deutete auf sein Bett, auf dem ein Stapel Pergament lag. „Ich mache meine Schreibübungen und außerdem bin ich gar nicht alleine. Adari ist auch da.”
Der Kater sah die beiden kurz mürrisch an und fuhr dann unbeeindruckt fort sich die Tatze zu lecken.
„Du brauchst mehr frische Luft. Genieß die Zeit draußen, bald hat der Winter das Land fest im Griff und du genug Zeit in deiner kleinen Stube zu sitzen.”
Stolz streckte Sotai die Brust heraus. „Bald bin ich ein echter Gezeichneter und habe wichtigere Aufgaben als in meiner Stube zu sitzen, sagt Magister Kalis.”
„Ja, das ist wohl war, bald bist du ein Gezeichneter.” Narika schob ihn in Richtung Bett und nahm mit ihm Platz. „Du freust dich sehr darauf, richtig?”
„Ja schon”, zögerte er, „aber ein bisschen fürchte ich mich auch vor dem Siegel. Tut es sehr weh?”
Nun war es Narika die zögerte. „Du bist nicht nur klug, sondern auch stark, wenn ich es überstanden habe, dann wirst du das sicher auch schaffen.”
Natürlich würde er es schaffen, dennoch spürte sie einen dicken Kloß im Hals, wenn sie daran dachte was ihm bevorstand. Bald würden die Kuratoren nach Osia kommen und ihn zu einem Gezeichneten machen, genauso wie sie es mit ihr getan hatten, vor über zehn Jahren. Dieselben Fesseln an Armen und Beinen, dieselben murmelnden Gestalten, der selbe tränengetrübte Blick und dieselben Schmerzen.
Sie mochte sich seine Schreie nicht vorstellen, wenn sie ihm das glühende Eisen in die Brust drücken würden. Der Geruch von verbanntem Fleisch kroch ihr in die Nase und sie schüttelte jeden Gedanken an die Einführungszeremonie von sich.

[Die Situation endet sehr abrupt, hauptsächlich weil sie in meinem Kopf noch nicht fertig gedacht ist. Allerdings find ichs inzwischen ganz gut sie so enden zu lassen und einen harten Cut zu machen. Meinungen sehr willkommen.]
  (fände es auch okay hier so einen cut rein zu machen)
II

Schmerz wie (bei einem?) ein Peitschenhieb riss Narika aus dem Schlaf. Sie schnellte nach oben. Mit kurzen verzweifelten Atemzügen nach Luft ringend, fasste sie sich an die Brust. Kalter Schweiß tropfte ihr in die Augen. Von Angst gelähmt ergab sie sich der dunklen Stille. Einzig ihr Herzschlag konnte sie beruhigen, bedeutete er doch, dass sie noch am Leben war. Allmählich kehrten ihre Sinne zurück - ihr Bett, ihre Stube, eine Nacht von vielen. (sehr schön)
Sie ließ das Gesicht in die Hände sinken und atmete, so tief und ruhig es ihr möglich war. Jedes Mal, wenn sich ihr Brustkorb hob schnalzte der Schmerz bis in die Fingerspitzen und ließ sie zusammenzucken. Langsam, mit jedem Atemzug, wurde er weniger, bis sie schließlich wieder bei sich war und die Kontrolle über ihren Körper zurückerlangt hatte.
Sie entzündete die Kerze auf dem kleinen Tisch neben ihrem Bett und sah sich in ihrer Stube um. Ein Windstoß fauchte durch die Spalten der Holzverschläge am Fenster und ließ die Schatten im Kerzenschein tanzen. Sie wirkten fast fröhlich, (irgendwas passt mir an diesem fast fröhlich nicht. Kann es aber nicht erklären.) wie Geister, die nur hier waren um sie zu verspotten.
Narika wusste, dass sie in dieser Nacht keinen Schlaf mehr finden würde. Sie stand auf, ging zu der Schüssel mit Wasser am anderen Ende des Raumes und wusch sich den kalten Schweiß aus dem Gesicht. Sie brauchte Platz, Luft zum Atmen, Freiheit. Sie streifte ihr Nachtgewand ab und zog sich an – ein Unterkleid, die dicke Wollrobe, feste Stiefel und einen Fellumhang.
Vorsichtig öffnete sie die Holzverschläge des Fensters. Bisher hatte niemand ihre nächtlichen Spaziergänge bemerkt, und so sollte es auch bleiben. Sie stieg lautlos über den Fenstersims nach draußen in die Nacht.

Der Mond stand voll am Himmel und tauchte die verschneite Landschaft in ein sanftes weißes Licht. Narika atmete tief ein. Die kalte Luft lies die kleinen Härchen in ihrer Nase gefrieren und erfüllte ihren Kopf mit neuem Leben. Den Weg, vorbei an Wäscherei und Stall, dann entlang des Waldrandes bis zu dem kleinen Hügel, hätte sie wohl auch schlafend gefunden, so oft wie sie ihn schon gegangen war. Dennoch war sie dankbar dafür, dass ihr der Mond heute Nacht ein wenig Licht schenkte.
Oben angekommen tat sie was sie immer tat. Ihr Blick wanderte den Horizont entlang und ihre Gedanken noch viel weiter. Sie musste an Aran denken. Seit sie vor zwei Tagen gemeinsam hier waren, hatten sie nicht mehr miteinander gesprochen. Wie sehr man sich doch aus dem Weg gehen kann, obwohl man ihn gemeinsam beschreitet. (auch sehr schön formuliert)
Plötzlich riss sie etwas aus ihren Gedanken. Ein Leuchten am Horizont - Fackeln. Aus Richtung Norden, auf der Handelsstraße. Narika rieb sich die Augen um sicher zu gehen, dass sie nicht nur schlaftrunken war. Sie runzelte die Stirn und kniff die Augen zusammen doch die Zweifel waren bereits beseitigt. Aus dem zaghaften Schein im Dunkel war ein rot leuchtendes Ungetüm geworden, welches sich durch die Nacht fraß - und es fraß schnell. (Ich dachte im ersten moment da kommt jetzt so ein brennender Drache angeflogen und dann sind es doch nur Fackelreiter. Vielleicht ist die beschreibung mit dem Ungetüm etwas zu heftig) Das waren gewiss keine Händler, dafür hatten sie es zu eilig und waren zu auffällig. Selbst der blindeste Wegelagerer würde einen solchen Konvoi bemerken. Es war schwierig von hier oben zu schätzen, aber Narika vermutete an die 100 Reiter, die sich (im wilden Galopp) mit hoher Geschwindigkeit näherten. Sie folgten nicht der Handelsstraße wie erwartet. Aus Narikas Neugier wurde Sorge. Sie nahmen die Abzweigung in Richtung Osia, den kleinen Seitenarm der Hauptstraße entlang. Sie ging in die Knie. Zwar war sie noch (noch streichen) weit genug weg (entfernt), aber wollte um jeden Preis unentdeckt bleiben (dennoch hatte sie Sorge entdeckt zu werden). Dieser Weg führte ausschließlich nach Osia, also war jeglicher Zweifel über das Ziel des Reitertrupps hinfällig. (dieser Weg…. Würde ich komplett streichen. Ich finde das schon eindeutig indem sie die Abzweigung nach Osia nehmen). Die Kuratoren konnte es nicht sein, (ab hier bis zum Punkt streichen) auch wenn sie immer mit großem Gefolge reisten, so weder nachts, noch in einem Trupp wie diesem. Sie kamen in trägen Kutschen, die man zu Fuß begleiten konnte, mit viel Prunk und Pomp. Außerdem sollten sie erst in 2 Tagen in Osia eintreffen.
(Ich kopier hier mal rein wie ich das Oben umstellen würde: Sie ging in die Knie. Zwar war sie  weit genug entfernt, dennoch hatte sie Sorge entdeckt zu werden. Die Kuratoren konnte es nicht sein, sie sollten erst in zwei Tagen in Osia eintreffen. Außerdem kamen sie immer am Tag, in trägen Kutschen, die man zu Fuß begleiten konnte, mit viel Prunk und Pomp.)
Inzwischen konnte sie das Donnern der Hufe in der Ferne hören. (Sie würde es nicht mehr schaffen vor den Reitern in Osia zu sein. ) Bei dieser Geschwindigkeit würde sie es nicht mehr schaffen vor den Reitern in Osia zu sein. Hier oben würden sie jedoch bald aus ihrem Sichtfeld verschwinden. Der weitere Weg und Osia selbst versteckten sich hinter einem Wäldchen, welches die Sicht versperrte. (ich würde vielleicht eher beschreiben wie sie gerade hinter dem Wäldchen verschwinden und dann rennt sie los)
Narika wollte nicht erneut regungslos auf diesem verdammten Hügel stehen. (Erneut? Soll dass etwas andeuten was der Leser noch nicht wissen kann?) Sie begann zu rennen. Wie in Trance warf sie ein Bein vor das andere. Die kalte Luft stach mit jedem Atemzug in ihrer Lunge. Sie dachte an Aran. Er hätte längst eine Erklärung für all das gehabt. Ob falsch oder richtig, ganz egal. Sie vermisste ihn, besonders jetzt. Sie lief nicht nach Osia, sie lief zu ihm und dieser Gedanke machte sie für einen Augenblick lang glücklich.
Ihre Stiefel verloren den Halt auf dem überfrorenen Boden und sie wurde abrupt in die Realität zurückgeschleudert. Mit einem weiten Ausfallschritt verhinderte sie einen Sturz, fing sich und lief weiter. Sie musste sich beeilen. Was auch immer dieser Besuch zu bedeuten hatte, es war vermutlich nichts Gutes.


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Malu Volksky
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DonKorneo
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Wohnort: München


Beitrag22.01.2019 14:46

von DonKorneo
Antworten mit Zitat

Hallo malu und Thomas,

danke für euer Feedback!

@Thomas74
Was die Kerze angeht, damit hast du absolut recht. Ich hatte anfänglich Feuerstahl und Zunder im Kopf und auch im Text, hab es aber wieder rausgenommen, um die Szene "schlanker" zu machen. Um ehrlich zu sein weiß ich auch nicht wie aufwändig bzw. komplex der Vorgang ist. Werd mir darüber (alleine schon, weil es sicher nicht das letzte Mal ist...) definitiv nochmal Gedanken machen. Bin auch dankbar für Input oder Ideen, wie sich das "Feuer-Problem" stimmig lösen lässt.

@malu_vs
Danke dir, für die sehr guten Anregungen, auf ein paar davon will ich näher eingehen.
An ein paar Stellen erwähnst du unnötige Adverbien (gnadenlos würgen) und damit hast du absolut recht. Ich glaube meine anfängliche Adjetivitis hab ich ganz gut in den Griff bekommen aber Platz nach oben ist ja immer wink

Zitat:
In der Mitte des Raumes mühten sich zwei seiner Arbeiter an einer schweren Pumpe ab, die ächzend den großen Ofen befeuerte

Was die Pumpe und den Ofen betrifft, schlechte Wortwahl! Gedacht war ein großer Blasebalg, der den Ofen anfeuert, welcher wieder rum das Wasser erhitzt.

Zitat:
„Ist das so? Hast wohl wieder was ausgefressen und musst jetzt deine Strafe absitzen, wie?”
Hier hast du gesagt dir fehlt Vorgeplänkel. Die Idee hier war weniger beschreibend und dafür etwas dynamischer in die Szene einzusteigen. Wie störend fandest du das wirklich? Ich versuche meinen Lerneffekt zu verbessern und rauszufinden ob es ganz einfach eine schlechte Idee war oder mehr Geschmackssache ist.

Zitat:
Narika packte ihn mit beiden Händen am Arm. „Erzähl mir davon, Gunnar”, bettelte sie aufgeregt.
Show, don´t tell...absolut richtig!

Zitat:
Aus dem zaghaften Schein im Dunkel war ein rot leuchtendes Ungetüm geworden, welches sich durch die Nacht fraß - und es fraß schnell
Ich mochte das Bild zu sehr um es in Frage zu stellen, aber stimmt total! In einem Fantasy setting wäre es absolut möglich, dass da wirklich ein Drache ankommt Sich kaputt lachen

Zitat:
Narika wollte nicht erneut regungslos auf diesem verdammten Hügel stehen
Das "erneut" sollte sich auf das Ende der allerersten Szene mit Aran beziehen. Mal sehen, entweder ich mache die gedankliche Brücke klarer oder nehm den Satz raus.

Alles in allem konnte ich auch einige "unnötige" Passagen rausnehmen oder kürzen. War also sehr hilfreich. Hoffe du hattest auch wieder Spaß beim Lesen und nochmal danke für die Mühe!

Liebe Grüße
Marcus[/quote]


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malu_vs
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M
Beitrag22.01.2019 19:47

von malu_vs
Antworten mit Zitat

Hallo Don Koreone,

Spaß absolut, ich mag die Geschichte bisher sehr gerne smile

Zu deinen Fragen
Zitat:

„Ist das so? Hast wohl wieder was ausgefressen und musst jetzt deine Strafe absitzen, wie?”
Hier hast du gesagt dir fehlt Vorgeplänkel. Die Idee hier war weniger beschreibend und dafür etwas dynamischer in die Szene einzusteigen. Wie störend fandest du das wirklich? Ich versuche meinen Lerneffekt zu verbessern und rauszufinden ob es ganz einfach eine schlechte Idee war oder mehr Geschmackssache ist.


Es hat mich extrem gestört und verwirrt. Hat mich raus gerissen und daher würde ich mir sehr wenigstens einen kurzen Satz vorne weg wünschen der unegfähr erklärt auf was er sich da bezieht. Ich dachte nämlich erst die Strafe wäre dann dass sie dort helfen muss und dann passt aber das mit ihrer Antwort später nicht.


Zitat:
Aus dem zaghaften Schein im Dunkel war ein rot leuchtendes Ungetüm geworden, welches sich durch die Nacht fraß - und es fraß schnell


Ich finde das Bild auch total toll. Aber an dieser Stelle leider ungünstig platziert. Vielleicht kannst du es ja mal irgendwo anders benutzten. smile


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Malu Volksky
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