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Mara_Antonia
Geschlecht:weiblichGänsefüßchen

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Beitrag25.05.2018 12:46

von Mara_Antonia
Antworten mit Zitat

Ich weis, dafür gibt es einen Begriff, aber naja, die Namen rethorischer Mittel sind nicht so meine Stärke. Worauf ich hinaus will sind Passagen wie : "Worte angeln" "Sterne vom Himmel pflücken"etc. - auch wenn man den Großteil davon schonmal irgendwo gehört hat, hat es wunderbar zu deinem Text gepasst, weil er so verträumt und abwesend auf mich gewirkt hat. Dieses typische Bild, das man von Künstlern im Kopf hat. Sie sind tief in ihrer Welt versunken...

Wie dem auch sei, das hat deinen Beitrag so schön gemacht. Diese (Ach, nennt man das nicht Asonanzen? Oh hihi, ich weis es wirklich nicht) haben dieses Flair nur noch unterstrichen.

Mir wird nicht klar warum der Protagonist die Einsamkeit sucht, wenn er doch das Auto quasi als Bedrohung wahrnimmt. Dieser Gedankengang wurde mir nicht ersichtlich.

Der letzte Absatz ist wunderschön und gibt viel zum Nachdenken. So weit denken zu können, den Kreislauf Meerwassers hast du uns da präsentiert. Auf diese Idee muss man erst einmal kommen. Und dann hast du damit "nur"die Sehnsucht des Protagonisten nach seiner Liebe widergespiegelt. Das war klasse.

Hier bin auch so hin und her gerissen, was du Punktzahl betrifft ..
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Heidi
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Der goldene Durchblick


Beitrag28.05.2018 21:07

von Heidi
Antworten mit Zitat

Liebe Mara_Antonia,

Mara_Antonia hat Folgendes geschrieben:
Ich weis, dafür gibt es einen Begriff, aber naja, die Namen rethorischer Mittel sind nicht so meine Stärke. Worauf ich hinaus will sind Passagen wie : "Worte angeln" "Sterne vom Himmel pflücken"etc. - auch wenn man den Großteil davon schonmal irgendwo gehört hat, hat es wunderbar zu deinem Text gepasst, weil er so verträumt und abwesend auf mich gewirkt hat. Dieses typische Bild, das man von Künstlern im Kopf hat. Sie sind tief in ihrer Welt versunken...


vielen Dank für deine Worte mit denen du sehr nahe bei dem bist, was ich ausdrücken wollte.
Du hast den Text offensichtlich als Gesamtbild betrachtet, worüber ich mich sehr freue.

Mara_Antonia hat Folgendes geschrieben:
Wie dem auch sei, das hat deinen Beitrag so schön gemacht. Diese (Ach, nennt man das nicht Asonanzen? Oh hihi, ich weis es wirklich nicht) haben dieses Flair nur noch unterstrichen.


Ich hab noch mal gegoogelt. Assonanzen. Aber ich bin sehr schlecht darin, mich mit lyrischen Fachbegriffen zurechtzufinden (wir scheinen uns diesbezüglich ähnlich zu sein). Werde mich dann gleich noch mal näher damit beschäftigen und forschen, ob Text Assonanzen enthält (man lernt nie aus in diesem Forum und sowieso).

Mara_Antonia hat Folgendes geschrieben:
Mir wird nicht klar warum der Protagonist die Einsamkeit sucht, wenn er doch das Auto quasi als Bedrohung wahrnimmt. Dieser Gedankengang wurde mir nicht ersichtlich.


Das Auto erlebt diese/r Erzähler/in nicht als Bedrohung, er/sie nimmt es wahr und reflektiert, dass die Beschaffenheit dem Du ähnlich sein könnte, ganz sicher ist er/sie sich aber nicht.
Aber das Auto und - ganz wichtig - das Hundegebell sind ausschlaggebend für die Suche nach der Einsamkeit. Wäre der Lärm nicht, gerade der von den Hunden (ich hatte in einer ersten Version das Adjektiv scheußlich vor Gebell) dann würde das (ich nenne es ab jetzt nur noch lyrisches Ich, ist für mich einfacher) also das LI den Spaziergang an der Straße weiterverfolgen, aber der Lärm führt zur Reizüberflutung und treibt es zum Meer und in die Innerlichkeit.

Mara_Antonia hat Folgendes geschrieben:

Der letzte Absatz ist wunderschön und gibt viel zum Nachdenken. So weit denken zu können, den Kreislauf Meerwassers hast du uns da präsentiert. Auf diese Idee muss man erst einmal kommen. Und dann hast du damit "nur"die Sehnsucht des Protagonisten nach seiner Liebe widergespiegelt. Das war klasse.


Es freut mich, dass du den letzten Absatz als gelungen empfindest und auch den (verträumten) Wasserkreislauf entdeckst. Wenn dich die Geschichte zum Nachdenken anregt, dann habe ich doch etwas richtig gemacht.

Mara_Antonia hat Folgendes geschrieben:
Hier bin auch so hin und her gerissen, was du Punktzahl betrifft ..


Das kann ich verstehen. Dass Text dann doch keine Punkte bekommen hat, ist für mich nicht weiter schlimm - dein Kommentar ist weitaus mehr wert als irgendein Punkt.

Vielen Dank dafür

Heidi
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Beitrag28.05.2018 21:19

von Heidi
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Hallo Terhoven,

Terhoven hat Folgendes geschrieben:
Hier bin ich ein wenig überfordert. Spricht die Person mit einem Auto?
Zitat:
Vermutlich ist dir dieser Jeep in seiner Beschaffenheit sehr viel näher als ich mir eingestehen will.


Nein, sie spricht nicht mit einem Auto. Wenn sie mit einem Auto sprechen würde müsste es heißen:
Vermutlich bist du aus Metall und Plastik beschaffen, nein, stimmt nicht, du bist es nicht nur vermutlich, du bist es.

Ein interessanter Gedanke jedenfalls. Ich glaube, nächstes Mal erzähle ich aus der Perspektive eines Autos.

Terhoven hat Folgendes geschrieben:
Der Titel erschließt sich mir leider auch nicht.


Dazu werde ich später noch mal was sagen. Irgendein Kommentator hat eine Andeutung in meine persönliche Titelwahl-Richtung gemacht. Wenn der Beitrag dran ist, werde ich davon berichten.

Terhoven hat Folgendes geschrieben:
Aber die Autoszene ist regelkonform und die Un-Gewissheit ist zumindest auf meiner Seite definitiv vorhanden.


Freut mich, dass du die Autoszene den Regeln entsprechend umgesetzt vorfindest. Und wenn Text dich Un-Gewiss gemacht hat, dann ist das ja auch nicht schlecht.

Hm ... keine Punkte. sad Aber Text ist doch regelkonform.

Vielen Dank für deinen Kommentar!

Liebe Grüße
Heidi
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Beitrag28.05.2018 21:33

von Heidi
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Hallo Akiragirl,

Akiragirl hat Folgendes geschrieben:
Aufgrund von Zeitmangel kann ich leider allen Texten, die keine Punkte von mir bekommen haben, nur ganz knapp in Stichpunkten wiedergeben, warum sie mich nicht überzeugt haben. Ich hoffe, niemand nimmt mir das übel.


Für mich völlig in Ordnung. Ich finde es toll, dass du dir die Zeit genommen hast, um ein paar Worte dazulassen.

Akiragirl hat Folgendes geschrieben:

- Erster Absatz/Vorgabe hat kaum inhaltlichen Bezug zur eigentlichen Geschichte
- Ich mag den Stil nicht (zu verspielt)
- Ich finde die Ungewissheit nicht


Geschmack ist individuell, nicht jeder muss meinen Stil mögen.

Was die Autoszene, also die Vorgabe betrifft, sehe ich das anders als du. Ohne das Auto, ohne die Hunde würde der Text nicht funktionieren. Dass es langsamer wird und wendet spielt ebenfalls eine wichtige Rolle - es beeinflusst das Innenleben meiner Figur. Später im Text wird der Lärm, der das LI in die Einsamkeit getrieben hat, wieder aufgegriffen, noch mal reflektiert. Das Auto steht zusätzlich noch in Verbindung zum lyrischen Du. Jedenfalls in der Vorstellung des lyrischen Ichs.
Tja, die Un-Gewissheit. Ich erlebe sie ganz klar, aber es gab ja einige, die sie nicht entdecken konnten. Terhoven hat sie allerdings entdeckt.

Vielen Dank für deinen Kommentar und fürs Lesen.

Liebe Grüße
Heidi
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Beitrag29.05.2018 21:21

von Heidi
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Hallo Amarenakirsche,

Amarenakirsche hat Folgendes geschrieben:
Was mir am besten gefallen hat, ist folgende Aussage:
 
Zitat:
als du zur See hinausgefahren bist, um Worte zu angeln

Dieser Ausdruck hat mich neugierig gemacht. Ich wollte wissen, was Worte angeln bedeutet, doch leider konntest du meine Frage im Laufe des Textes nicht beantworten.


es freut mich, dass dir dieser Satz gefällt. Für mich spielt er eine zentrale Rolle in diesem Märchen. In meiner Vorstellung ist der Satz stark damit verbunden, was wir Schreibenden täglich machen. Die Suche nach Worten, das Ringen um Worte.
Schade, dass du dir deine Frage im Verlauf der Handlung nicht beantworten konntest. Aber meine Bilder haben wohl die Neigung, sich stark verschlüsselt darzustellen. Zumindest wird mir das öfter mal reflektiert. Ob ich das ändern kann und will - darüber muss ich noch nachdenken.

Amarenakirsche hat Folgendes geschrieben:
Dass dieser Text keine Punkte von mir bekommen hat, ist eine reine Geschmacksache. Du hast ein Talent für eine blumige Sprache, doch die wurde mir teilweise zu viel. Für mich liest sich der Text häufig kitschig und das hat mich leider vom Inhalt abgelenkt.


Ja, die Kitschgratwanderung ist nicht einfach für mich. Obwohl ich gerade bei diesem Text diese überbordende Emotionalität genossen habe. Ich wollte eine Szene entwerfen, die sich extrem darstellt. Gerade der Rhythmus zum Ende hin war mir sehr wichtig.
Dass die Bilder vom Inhalt ablenken, kann ich verstehen. Und Geschmack ist eine individuelle Sache.

Danke für deine Worte und dafür, dass du mir auch gezeigt hast, welcher Satz dir gefallen hat.

Liebe Grüße
Heidi
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Beitrag29.05.2018 21:32

von Heidi
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Liebe firstoffertio,

firstoffertio hat Folgendes geschrieben:
Auch hier lediglich persönliche Vorlieben/Abneigungen, die mich keine Punkte geben ließen. Für mich ist da zu viel "Meer aus Gefühlen".


du hast genau das Bild herausgegriffen, das ich später gerne rausgenommen hätte. Neben:

Zitat:
[...]und niemand kann wissen, was uns am Morgen erwartet.


Das hier weil es zu sehr auf die Ungewissheit verweist. Das kam mir dann  aufgesetzt und floskelhaft vor, weil die ja im Text mitschwingen sollte. Jedenfalls in meiner Vorstellung.

An das Meergefühls-Bild werde ich mich noch mal ransetzten. Ist auch mir zu dick. Mittlerweile.

Vielen Dank für deinen Kommentar.

Heidi
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Beitrag29.05.2018 21:40

von Heidi
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Hallo Malaga,

Malaga hat Folgendes geschrieben:
Wiederholt bemerkt: Die Schwierigkeit, große Gefühle darzustellen. Am schwersten, wenn es um Liebe geht. Mich hat es leider nicht berührt.


um Liebe geht es nur nebensächlich. Eigentlich. Eher um zwei Kreative, wobei die Liebe im kreativ-Prozess natürlich eine wesentliche Rolle spielt, oder eher die Rolle. Finde ich.

Schade, dass dich der Text nicht berühren konnte.

Und vielen Dank für deinen Kommentar.

Heidi
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Beitrag29.05.2018 22:03

von Heidi
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Hallo Stimmgabel,

Stimmgabel hat Folgendes geschrieben:
ehrlich gesagt, sehe ich im Text keinerlei bindenden Zusammenhang zwischen der Jeep-Sequenz und Protas Gedankenreise am Strand ??? ... ein Gespräch mit einem Prota-Du, ein Selbstgespräch, ein Brief an ???


ich sehe all das schon. Smile
Der Jeep ist ungeheuerlich wichtig für Text und den Zusammenhang später; die innere Einkehr, weg von der Straße, hin zur See, zum (Geh)fühl.
Ich hatte erst an eine Dampflokomotive gedacht, weil die Beschaffenheit von so einer noch besser zum Du gepasst hätte. Allein die Geräusche, die so eine Maschine von sich gibt. Dann aber, als ich durchdachte, welche Auswirkungen das auf Text haben würde, habe ich mich dagegen entschieden. Wie soll eine Dampflokomotive wenden?
Außerdem hätte die Handlung sich dann in eine andere Zeit verfrachtet, was mir nicht behagte.
Wohin Prota spricht bleibt der/dem Leser/in überlassen. Prota kann ins Meer reinsprechen, in Gedanken sprechen, in den Himmel, in den Sand. Ein Brief, na ja. Während eines Strandspaziergangs einen Brief verfassen?

Stimmgabel hat Folgendes geschrieben:
Buchfinks Recherche? wer ist hier Buchfink? ... liegt sicherlich an mir.


Gewiss.

Ich werde zum Titel später noch mal was sagen. Vielleicht entknäult sich die Wirrnis dann ein wenig.

Stimmgabel hat Folgendes geschrieben:
Z. B. die Zuordnung dieser über-personalisierten Sequenz :  sowie mir vorzustellen, wie du weiterfährst und niemand kann wissen, was uns am Morgen erwartet.

, so unvermittelter Dinge platz-rein in den Text, ist mir nicht möglich  Embarassed


Das Ende dieses Satzes ist Floskel, da hast du recht. Er kommt noch raus.

Stimmgabel hat Folgendes geschrieben:
, deswegen auch meine Null Punkte.

Gruß Stimmgabel ...


Das ist natürlich wahnsinnig schade.
Aber irgendwas muss dich dann doch an Text gereizt haben. Oder warum hat er einen Kommentar verdient?

Danke fürs Lesen und deine Worte.

Liebe Grüße nach Sandalville

Heidi
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Beitrag30.05.2018 22:00

von Heidi
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Liebe gold,

gold hat Folgendes geschrieben:
Leider stehe ich hier zeitweise auf dem Schlauch. Der Titel ist mir zu kryptisch, wie auch die beiden letzten Zeilen.


mit dem Auf-dem-Schlauch-stehen bist du offensichtlich nicht alleine.
Ich selbst finde den Titel nicht kryptisch, bin davon ausgegangen, dass sofort klar sein muss, warum ich genau den gewählt habe.
Die beiden letzten Zeilen sind sehr bildhaft, da gebe ich dir recht. Ich wollte Transformation darstellen. Den Wasserkreislauf mal anders. So richtig denken kann man das auch nicht, denke ich. Und irgendwie ist es auch das, was ich ausdrücken wollte. Etwas, bei dem man als Leser keine andere Chance hat, als sich reinfallen zu lassen, ohne nur eine Sekunde den Verstand anzustrengen, ausschließliches "Mitempfinden", die Worte einfach geschehen lassen. Ob das gelungen ist? Ich weiß es nicht. Es scheint wohl ein schwieriger Text zu sein, dabei kam er mir so einfach vor.

gold hat Folgendes geschrieben:
Schade. Hätte gerne eindeutigere Hinweise.
An sich ist die Geschichte gut geschrieben.


Vielleicht klärt sich die eine oder andere Ungewissheit durch die Kommentare ... Ansonsten einfach noch mal herausgreifen, wo genau dir Eindeutigkeit fehlt.

Es freut mich, dass du die Geschichte als gut geschrieben empfindest.
Und auch, dass sie trotz Ungereimtheiten vier Punkte von dir bekommen hat.
Dankeschön auch für deinen Kommentar.

Liebe Grüße
Heidi

@Malaga: Ich habe mich gestern etwas seltsam ausgedrückt, als es um die Liebe ging, der ich Nebensächlichkeit unterjubelte. Das meinte ich anders, wusste es aber nicht besser auszudrücken.
Liebe spielt schon eine (Haupt)Rolle, aber es handelt sich um keine bindende Liebe, keine Partnerschaft in dem Sinne, sondern um eine Art übergeordnete Liebe.
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Beitrag30.05.2018 22:24

von Heidi
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Liebe rieka,

rieka hat Folgendes geschrieben:
Hallo unbekannter Autor.
Die vorgegebene  Wettbewerbs-Szene ist im ersten Abschnitt komplett eingebaut. Sie scheint ein Sinnbild für den Partner zu sein. Dieser Teil der Aufgabe ist also erfüllt. Erfüllt ist aber auch die Beschäftigung mit dem Thema Un-Gewissheit.


es freut mich, dass du den Jeep als das gesehen hast, was er ausdrücken soll. Und auch, dass du das Thema eindeutig erkennst.

rieka hat Folgendes geschrieben:
Die Autoszene ist die Einleitung zum Rückzug der Protagonistin, die etwas verdauen hat, bzw. für sich klären muss. Sie führt eine  Auseinandersetzung zwischen (Wunsch-)Traum und einbrechender Realität, spürt  Ungewissheit über die Zukunft ihrer Beziehung. Neben der indirekt thematisierten Ungewissheit meine ich auch Zwiespalt zu erkennen.
Ach ja, natürlich, jede Menge Liebeserklärung steckt auch drin.
Schwer für sie, sie scheint zu realisieren, dass sie es mit einem Mann zu tun hat, der sich nicht einlassen mag oder kann.
So lese ich die Geschichte.


Du hast mir eine schöne Interpretation geschenkt. Smile Ich freue mich immer wahnsinnig über Interpretationen. Wann kann man das haben: Den Blick auf die Bilder, die bei jemandem entstehen, wenn er einen Text liest? Danke dafür.

rieka hat Folgendes geschrieben:
Im Text entwickelst du ansprechende, romantische Wortbilder, entwickelst am Strand eine schöne Atmosphäre.


Dass du die Strandatmosphäre als schön entwickelt empfindest, freut mich besonders. Die war mir sehr wichtig.

rieka hat Folgendes geschrieben:
Der Titel klingt zwar sehr schön, aber den direkten Zusammenhang zum Text verstehe ich nicht, außer, dass dieses Gegenüber, um das es geht, Worte sucht, demnach mit Büchern zu tun hat. Dann würde sich der Buchfink auf ihn beziehen. Aber recherchieren, was zwischen ihnen ist, tut sie. Bezeichnet sie sich selbst als Buchfink? Erklärst du mir, was ich hier nicht verstehe?


Du bist schon auf der richtigen Fährte. Der Mensch, der in die See sticht, um Worte zu sammeln, ist in meiner Vorstellung jemand der schreibt. Für ihn hatte ich den Titel vorgesehen. Dass es sich um eine Vogelart handelt, hat mit der Freiheit zu tun. Frei wie ein Vogel. Ich fand es dann aber sehr spannend, als ich bei Wikipedia herausgefunden habe, dass der Flug von Buchfinken wellenartig ist. Auch im Zusammenhang mit dem Text.
Recherchieren tut Buchfink, indem er ins Meer hinausfährt, sich Inspiration holt unterm klaren Sternenhimmel, unter sich die Wellen. Ist alles eher bildlich gemeint.

Ich finde aber auch, dass das Ich Buchfink sein könnte. Also, ich kann beides denken. Weil das Ich ähnliches erlebt wie das Du. Nur eben auf anderer Ebene, gefühlsmäßiger. Von innen heraus.

Vielen Dank für den ausführlichen Kommentar mit Interpretation und für die Punkte.

Liebe Grüße
Heidi
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Beitrag31.05.2018 09:48

von Heidi
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Liebe Tjana,

Tjana hat Folgendes geschrieben:
Literarisch verfasste Gefühlsgedanken. Soweit so gut.
Dahinter verschwinden (für mich) leider die nur beiläufig benannte Vorgaben. Der Wagen - die Ungewissheit.
Bezug zum Titel ???


ich lese aus deinem Kommentar heraus, dass die Gefühlsgedanken die Vorgaben gewissermaßen erdrücken.
Zum Titel habe ich in riekas Kommentarantwort etwas gesagt. Vielleicht wird auch hier der Bezug durch die überbordende Emotionalität der Ich-Figur überrollt.

Vielen Dank dafür, dass du mir gezeigt hast, wie der Text auf dich wirkt.  

Liebe Grüße
Heidi
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Beitrag31.05.2018 10:20

von Heidi
Antworten mit Zitat

Hallo V.K.B.,

V.K.B. hat Folgendes geschrieben:

wow, ein sehr schöner, literarischer Text, gefällt mir sehr,  auch wenn deine Metaphern manchmal eine schmale Gradwanderung zwischen genial und albernem Kitsch sind. Für mich gehen sie durch und streifen diese Grenze nur peripher, aber das ist sicher stimmungsabhängig. Insofern hast du Glück, mich diesbezüglich gerade wohlwollend anzutreffen.


ich halte die (extreme) Darstellung von Gefühlen auch für eine Herausforderung. Ähnlich wie humorvoll zu schreiben. Oder provokativ. Aber mich reizt gerade dieses Extrem und es freut mich, dass der Text für dich funktioniert. Gut, dass er dir zum richtigen Zeitpunkt entgegengekommen ist und sich deiner Stimmung anpasste.
Was ich toll finde, ist von mir fett Markiertes. Ich glaube, da tut sich gerade etwas völlig Neues für mich auf. Vielleicht ist diese Gratwanderung der Weg für mich, einen ganz anderen Ausdruck zu finden. Alberner Kitsch, was für eine Bezeichnung. Finde ich gut, das du mir das sagst. An manchen Stellen wars auch mir zu viel - mit etwas Abstand; aber Kitsch kann auch ein enormes Ausdrucksmittel sein, wenn er gut gemacht ist, sich einfügt. Weiß nicht, aber gerade dein Kommentar lockt mich auch, mich in der Richtung noch mal umzuschauen und auszuprobieren. Der Grat ist schmal, aber das ist er immer.

V.K.B. hat Folgendes geschrieben:

Auch geht das nur haarscharf für mich noch als Geschichte und nicht als philosophische Betrachtung durch (in diesem Fall hätte ich wie von den Vorgaben gefordert unbepunktet lassen müssen), und das wahrscheinlich hauptsächlich in Abgrenzung zu dem Text, den ich davor gelesen habe (und schweren Herzens als Nicht-Geschichte aus meiner Wertung nehmen musste).


Embarassed Du hast recht und mir ist es nicht mal aufgefallen. Den Frage-Thread habe ich mehr oder weniger nur überflogen. Eine Geschichte ist der Text tatsächlich nur, wenn man ihn sehr wohlwollend betrachtet. Umso mehr freut es mich, dass du ihn noch als Geschichte hast durchgehen lassen.
Dieser Text ist vielleicht auch noch vom letzten Zehntausender geprägt, weil mich der Wettbewerb in meinem Schreiben weiterhin beeinflusst. Mich reizt dieses Gedanken/Sinneserleben-Wechselspiel nach wie vor.

V.K.B. hat Folgendes geschrieben:

Was mir allerdings fehlt, ist das Thema Un-Gewissheit. Eine solche (besonders in der zweiten, ober erklärten Bedeutung) kann ich nur spärlich entdecken. Die vorgegebene Szene ist jedoch gut eingebaut, zuerst wirkt sie ein bisschen random (also nur um der Vorgabe Willen drin) aber das relativiert sich später, wenn du nochmal darauf eingehst.


Du bist einer der wenigen, oder vielleicht auch der einzige, der die Auto-Hunde-Szene auch im Text noch mal erlebt und den Anfang dadurch als zugehörig empfindet. Das ist gut, zeigt auch, dass du dich von der entgegenkommenden Emotionalität nicht hast erdrücken lassen. War bestimmt keine leichte Übung. Laughing

V.K.B. hat Folgendes geschrieben:
Was sich mir allerdings nicht wirklich erschließt, ist der Titel.


Ich hab in einer anderen Kommentarantwort schon was dazu gesagt und hoffe, dass sich der Titel für dich und andere nun besser ins Gesamtbild einfügt.

V.K.B. hat Folgendes geschrieben:

Insgesamt ein Text, der mir sehr gut gefallen hat und den ich sehr gerne gelesen habe, auch wenn ich ein Auge zudrücken muss, um ihn noch als qualifiziert sehen zu können. Dafür muss ich in meiner Bewertungsliste leider ein paar Punkte abziehen.


Ich stimme dir zu, dass der Text eigentlich nicht den Vorgaben entspricht oder nur ganz knapp mit Augenzudrücken. Deshalb freue ich mich sehr, dass er trotzdem zwei Punkte von dir abbekommen hat.
Und ich freue mich über deinen Kommentar.

Liebe Grüße
Heidi
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Beitrag31.05.2018 10:43

von Heidi
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Liebe Jenni,

Jenni hat Folgendes geschrieben:
Schöner Titel, der gefällt mir wirklich sehr, und es sind auch ein paar schöne Formulierungen im Text, wie „als du zur See hinausgefahren bist, um Worte zu angeln“ - leider ertrinken sie in vom Himmel gepflückten Sternen und Salzkristallen auf der Haut wie Sternschnuppen, dass mir ganz schummrig wird.


mein Text löst Gefühle aus. Laughing
Ach, Jenni, ich kann dich verstehen.

Es hat mir sehr viel Spaß gemacht, diesen Text zu schreiben, er ist sozusagen in einem Rutsch aus mir herausgeflossen, kaum überarbeitet. Und es ist sicherlich nicht einfach, in diese Extrem-Gefühlsexplosion reinzusteigen.

Jenni hat Folgendes geschrieben:
Es geht um eine vermisste Person - die ins „Ungewisse“ verschollen ist? Eine recht einfache Deutung des Themas, aber das muss nicht schlecht sein. Und dann geht es um unheimlich große Gefühle, laute Gefühle - für meinen Geschmack wäre etwas weniger dick aufgetragen berührender gewesen.


Du empfindest die Gefühle als laut - das ist gut. Das Thema erkennst du auch. Ebenfalls gut. Vermisste Person? War von mir nicht in der Form durchdacht, aber ich halte das für eine stimmige Interpretationsmöglichkeit. Vermissen spielt eine Rolle, aber nicht die tragende.
Ich selbst sehe eine Person, die sich vom Ich entfernt. Das Ich durchlebt gerade den Prozess des Loslassens. Das stülpt es sozusagen innerlich um, zeigt es in emotionsgeladenen Bildern. Das Transformationsbild zum Schluss sollte eigentlich etwas transportieren, was sich - wie soll ich das ausdrücken - vielleicht so, auch wenn es verrückt klingen wird: nicht mehr in dieser Dimension abspielt. Das Gewisse im Ungewissen.
Zu dick, ja, stellenweise sicherlich.

Jenni hat Folgendes geschrieben:

Das wird sicher seine Leser finde, meines ist es nicht.


Hat es tatsächlich. Ich bin selbst überrascht.
Dass es nicht deins ist, ist für mich völlig in Ordnung. Eben Geschmackssache.

Dankeschön fürs Lesen und den Kommentar. Dass dir der Titel gefällt, freut mich natürlich.

Liebe Grüße
Heidi
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Beitrag31.05.2018 11:00

von Heidi
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Hallo traumLos,

traumLos hat Folgendes geschrieben:
Hallo, ich weiß nicht wer.

Ein Text, der viele schöne Formulierungen enthält. Der einlädt, dem einsamen Spaziergang am Strand źu folgen. Und den Gedanken an ich und du. Bis sie davon gespült werden. Wie später Salzkristalle. Sie zu lesen ist einfach. Wenn du es will.


du hast eine lyrische Form für Text gefunden, die mir sehr gefällt, weil sie in knappen Worten zusammenfasst, worum es ihm geht.
Schön, wie du das Du-Wollen in den Vordergrund rückst und so mitempfindest, was Text (auch) sagen will. Besonders freut mich, dass du gerne mit dem Ich zum Strand gelaufen bist - hinein in die Einsamkeit - und auch den Ich-Du-Gedanken folgen wolltest.
Text fühlt sich von dir verstanden. Ich auch.

traumLos hat Folgendes geschrieben:
Meine 8


Dankeschön. Dritter Platz in deiner Liste. Was will man mehr.

Liebe Grüße
Heidi
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Beitrag31.05.2018 22:47

von Heidi
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Hallo Eliane,

Eliane hat Folgendes geschrieben:
Ein poetischer Text, ein Text wie Musik, den ich mag, auch wenn ich das Thema darin nicht zentral wiederfinden kann. Trotzdem - Worte zu angeln finde ich schön.


wie Musik. Very Happy Ich hüpfe ein wenig vor Freude.
Und ich finde es erstaunlich, dass sehr viele Kommentatoren das Worte angeln schön oder interessant fanden.
Vielleicht liegts am Schreiben. Aber diese Übereinstimmung. Es gibt ja noch jede Menge andere Bilder im Text.

Wie hast du die Musik empfunden? Also den Rhythmus. Hast du eine Veränderung erlebt? Hat der Text an den einen Stellen so geklungen, an anderen anders?

Eliane hat Folgendes geschrieben:

Einhaltung der Vorgaben:
Szene: ja
Thema: mehrfach aufblitzend, aber ich erkenne den Zusammenhang nicht. Kann an mir liegen.


Du konntest das Thema nicht erkennen. So ging es den meisten, aber es gab auch wenige die es erkannt haben. An wem es liegt kann man nie sagen. Ich hab auch bei vielen das Thema nicht gesehen und als ich dann die Kommentare gelesen habe, war ich überrascht, wie klar andere es gesehen haben, und ich es dann auch erkennen konnte.

Dankeschön fürs Lesen und den Kommentar.

Liebe Grüße
Heidi
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Jenni
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Das goldene Aufbruchstück Die lange Johanne in Gold


Beitrag31.05.2018 23:26

von Jenni
Antworten mit Zitat

Heidi hat Folgendes geschrieben:
Und ich finde es erstaunlich, dass sehr viele Kommentatoren das Worte angeln schön oder interessant fanden.
Vielleicht liegts am Schreiben. Aber diese Übereinstimmung. Es gibt ja noch jede Menge andere Bilder im Text.

Es ist einfach ein schönes Bild.
Kennst du dieses Bilderbuch, Die große Wörterfabrik? Daran musste ich dabei denken, weil darin Wörter mit einem Schmetterlingsnetz gefangen werden. Außerdem ist es aber auch ein super Beispiel, wie man große Gefühle ganz leise und gerade darin sehr berührend darstellen kann. (Man kann es sich bei Youtube auch vorlesen lassen, habe ich gerade entdeckt, aber die Vorleserin darin hat eine so nervige Stimme, dass ich es nicht fertighören wollte und deshalb nicht weiß, ob ihr das Berühren so vollständig gelingt.)
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Heidi
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Beitrag01.06.2018 20:47

von Heidi
Antworten mit Zitat

Jenni hat Folgendes geschrieben:
Heidi hat Folgendes geschrieben:
Und ich finde es erstaunlich, dass sehr viele Kommentatoren das Worte angeln schön oder interessant fanden.
Vielleicht liegts am Schreiben. Aber diese Übereinstimmung. Es gibt ja noch jede Menge andere Bilder im Text.

Es ist einfach ein schönes Bild.
Kennst du dieses Bilderbuch, Die große Wörterfabrik? Daran musste ich dabei denken, weil darin Wörter mit einem Schmetterlingsnetz gefangen werden. Außerdem ist es aber auch ein super Beispiel, wie man große Gefühle ganz leise und gerade darin sehr berührend darstellen kann. (Man kann es sich bei Youtube auch vorlesen lassen, habe ich gerade entdeckt, aber die Vorleserin darin hat eine so nervige Stimme, dass ich es nicht fertighören wollte und deshalb nicht weiß, ob ihr das Berühren so vollständig gelingt.)


Das Buch kenne ich noch nicht, aber ich finde das inhaltlich spannend. Ich hab gerade geguckt, das gibts in der Bücherei; das hol ich dann mal wenn es da ist.
Ich hab ja gerade so eine Phase, in der ich große alle möglichen Gefühle ganz laut darstellen will. Vielleicht sollte ich besser mein Bild weitermalen.

Danke für den Buchtipp.
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Beitrag01.06.2018 21:27

von Heidi
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Lieber Aneurysm,

Aneurysm hat Folgendes geschrieben:
Ein Kommafehler im ersten Satz – wenn dieser Text ein Roman wäre, hätte ich gar nicht weitergelesen. Für den Wettbewerb habe ich eine Ausnahme gemacht, aber der Rest der Geschichte überzeugt mich ebenso wenig.


ich kann deinen Unmut verstehen und weiß es zu schätzen, dass du trotz Kommafehler deine Prinzipien über Bord geworfen, und dich zum Weiterlesen überwunden hast.
Die Kommasetzung fällt mir schwer und ich weiß, es wird nicht besser werden. Sei gewarnt, du wirst in meinen Texten und Kommentaren (vor allem in den Kommentaren) immer wieder Kommafehler entdecken, weil es mir trotz großer Mühe nicht gelingt, mir die Regeln einzuprägen. Ein Glück, dass es einen Korrektor gibt, wenn es ums Veröffentlichen geht (und selbst da werden wohl welche übersehen).
Woran es liegt, dass ich mir mit diesen kleinen Teufeln so schwer tue - ich weiß es nicht. Ich habe auch lange Zeit mit mir gehadert, mich gefragt, ob das Schreiben, eben wegen all dieser Regeln, das richtige für mich ist. In der bildenden Kunst fallen allgmeine Regeln weg, wenn man sich nicht gerade naturalistisch ausdrücken möchte, beim Schreiben sind formale Regeln wichtig. Tja, es ist immer wieder ein Hinterfragen und Überlegen für mich. Gehört das Wort jetzt groß geschrieben, nein doch klein - oder muss nun ein Komma, stimmt der Artikel, stimmt dies, stimmt das. Gefühl sagt ja, dann hör ich aufs Gefühl, hätte aber noch nachschlagen müssen, mich durch all diese Begriffe kämpfen müssen, die so nichtssagend sind.
Schwer zur richtigen Zeit das Richtige für sich herauszukristallisieren.

Aneurysm hat Folgendes geschrieben:
Der erste Absatz ist meines Erachtens ein gutes Beispiel dafür, was hier schiefgelaufen ist. Denn es wird nur die vorgegebene Szene in anderen Worten erzählt, aber es liest sich viel schlechter als die Vorgabe. Zudem haben das Auto und die Hunde kaum etwas mit dem Text zu tun.


Das ist dein Empfinden, so wirkt dieser Text auf dich. Ich übersetze es so: fehlerhaft von Anfang an und überall.
Ich sehe das anders. Eigentlich genau gegenteilig. Nach wie vor empfinde ich diesen Text, als das beste Ergebnis, das ich laut jetzigem Entwicklungsstand zustande bringe. Sprachlich wie inhaltlich. Natürlich sehe ich auch die Mängel. Insgesamt sehe ich mein Schreiben als sehr beweglich. Heute ist heute. Morgen ist morgen. Und es wird wieder einen neuen Text geben, der dann hoffentlich eine Steigerung sein wird.
Zur Autoszene habe ich an anderer Stelle schon etwas gesagt. Auch die erlebe ich völlig konträr zu dir.

Aneurysm hat Folgendes geschrieben:
Die Sprache wirkt auf mich sehr gekünstelt, in der Richtung: gewollt und nicht gekonnt.


Sprachlich empfindest du den Text als gekünstelt, gewollt und nicht gekonnt; ich nehme das zur Kenntnis, sehe es aber genau andersrum.

Aneurysm hat Folgendes geschrieben:
Die vielen Bilder sind entweder abgedroschen oder schief.


Es gab schon mal einen Text von mir, den ich ins Forum gestellt hatte und dessen Bildhaftigkeit du schwer ertragen konntest - du dachtest, er sei autobiographisch, vielleicht erinnerst du dich. Ich erinnere mich jedenfalls noch an unser Gespräch. Auch damals hast du gesagt: Sprache mehr gewollt als gekonnt. Auch damals haben dir die Bilder nicht gefallen.
Offenbar sind meine Bilder nicht für dich gemacht, sie lösen Unbehagen in dir aus. Das ist schade, aber völlig normal, weil Geschmäcker unterschiedlich sind.

Was meine Bilder betrifft, argumentierst du ähnlich wie Rübenach unter meinem Lyrik-Wettbewerbs-Text, scheinst ähnliche Probleme damit zu haben, deshalb verweise ich hier noch mal zu der Text-Antwort an Rübenach unter meinem Text Passepartout , damit du ein Gefühl dafür bekommst, wie ich über meinen Ausdruck denke, da sich gerade diese Bildsprache in kurzen Texten von mir nicht ändern wird. Einen Roman schreibe ich völlig anders, Kurzprosa und Lyrikversuche werden auch weiterhin in die Richtung gehen, sich natürlich weiterentwickeln, aber doch eher bildsprachlich angelegt. Klar kann auch zwischendurch wieder was anderes kommen. Ich durchlebe gerade eine Ausprobierphase, will dies und das mal versuchen, um mich weiterzuentwickeln. Ach, was heißt gerade - im Grunde lebe ich immer im Ausprobieren, im Experimentieren und Entdecken.

Aneurysm hat Folgendes geschrieben:
Es interessiert mich gar nicht, wie die Beziehung zwischen dem Du und dem Ich genau aussieht; um es herauszufinden, müsste ich mich tiefer in den Text arbeiten, und das ist mir zu anstrengend. Keine Punkte.


Du konntest keine Beziehung zum Text aufbauen, weshalb es unmöglich für dich war, Interesse für die Beziehung zwischen Ich und Du aufzubauen. Es ist dir zu anstrengend in die Bildhaftigkeit einzutauchen, dich darauf einzulassen. Ein anstrengender Text.
Auch das nehme ich hin, weil ich der Auffassung bin, dass es eben Texte gibt, die einen Ansprechen, ein Stil, der einen ansspricht, in dem man aufgeht und dann wieder andere, die einem so gar nicht gefallen. Das hat auch viel mit der Individualität eines Menschen zu tun. Auf welchen Ausdruck will ich mich einlassen? Welcher behagt mir? In welchem finde ich mich wieder? Und ich finde es völlig in Ordnung, dass du diesbezüglich deine Meinung hast und dir klar heraussuchst, welche Texte dich in deiner Entwicklung weiterbringen, weil das wiederrum dich in deinem Schreiben prägen wird. Vielleicht gelingt es dir zu einem späteren Zeitpunkt, dich auch auf fremd Wirkendes, Verstörendes einzulassen. Aber zwingend notwendig ist das natürlich nicht.

Dass du den Text als anstrengend empfindest, nehme ich als positive Aussage aus deiner Rezension mit.

Vielen Dank für den Versuch, der dann nicht aufgegangen ist.

Liebe Grüße
Heidi
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Heidi
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Beitrag01.06.2018 21:54

von Heidi
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Lieber Constantine,

Constantine hat Folgendes geschrieben:
Da ich leider nur 10 Beiträge bepunkten kann, war die Auswahl schwierig.
Dein Beitrag erhält von mir leider 0 Punkte.
Sorry.


keine Punkte? Es muss sich um ein Missverständnis handeln.

*****

Bestimmt war Text auf deiner Liste ganz weit oben, du aber völlig geplättet, weil du tief in die Emotionalität von Ich reingestiegen bist, weshalb du alle Bilder in dir nachempfinden konntest, aber am Ende dann so aufgerüttelt warst, dass du beim Bepunkten alles um dich herum aus den Augen verloren hast und Text dann leer ausging. Das hat dich später natürlich fertig gemacht; du konntest dir nicht erklären, wie dir Text abhanden kommen konnte. Aber Dinge geschehen.

Texts einzigen Mangel hast du in der Tatsache gesehen, dass es sich um keine Lokokotive handelt, die an LI vorbeidampft, sondern um diesen umständlichen Jeep. Die Wendeszene hast du bildhaft in deinem Kopf.
Inspiriert durch Text wirst du demnächst aus der Perspektive einer Dampflokomotive schreiben. Mit Wendemanöver.

Liebe Grüße
Heidi
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Heidi
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Beitrag01.06.2018 22:19

von Heidi
Antworten mit Zitat

Liebe d.frank,

d.frank hat Folgendes geschrieben:
Hm, tja, tja, hm..
ich weiß nicht woran es liegt, vielleicht bin ich der poetischen Zwiegespräche müde, vielleicht geht mir die Geschichte zu weit von den Vorgaben weg?


ich schätze mal eher fett Markiertes. V.K.B. hat das auch bemängelt.

d.frank hat Folgendes geschrieben:
Das ist für mich eigentlich eine der besseren Geschichten.


Dankeschön. Das höre ich natürlich gerne.

d.frank hat Folgendes geschrieben:
Ich mag die Sprache, die Assoziationen, den Kern. Ich habe verstanden, dass hier zwei Konzepte aufeinanderprallen und sich unter dem selben Himmel und wenn auch nur in Gedanken wieder vereinen. Das ist eigentlich schön, es wärmt, es regt die Gedanken an.


Du konntest in die Sprache eintauchen und auch etwas für dich herausziehen. Ich merke deinen Worten an, dass du gut in den Text reingekommen bist. Schön, wie du dich an deine Interpretation rantastet. Mir gefällt, was du über diesen Text erzählst. Bist nah an meinen Gedanken dran.

d.frank hat Folgendes geschrieben:
Aber trotzdem, ich bin ein bisschen liebesmüde, des großen Themas, verarbeitet in einem Gespräch zwischen dem sehnsuchtsvollen Ich und dem gesichtslosen Du, überdrüssig, obwohl das Du hier ja nicht unbedingt gesichtslos ist. Es findet sich in der Beschaffenheit eines Jeeps, in dem anderen Konzept.


Ich bin hocherfreut über diese Worte. Du hast auch die Wichtigkeit des Jeeps in dir bewegt und in Verbindung mit Du gebracht.
Du empfindest das Du (beinahe) gesichtslos. Durch Ich sollte es eigentlich ein Gesicht bekommen, zwar aus Ichs subjektiver Perspektive, aber doch. Insgesamt bleibt es aber abstrakter, ich glaube, das liegt auch an der Art, wie sich Text erzählt.
Des großen Themas liebesmüde - das ist verständlich. Ich werde bestimmt auch eine Weile nicht über das große Thema schreiben. Zumindest nicht in dieser geballten Form. Der Text reicht für ein paar Monate. Laughing

d.frank hat Folgendes geschrieben:
Naja, ich lass das mal wirken.


Und es hat gewirkt. Dritter Platz in deiner persönlichen Top Ten. Ich freu mich. Smile

Vielen Dank dafür und für deinen tiefen Kommentar.

Liebe Grüße
Heidi

Edit: Hast du den Titel mit Du in Verbindung gebracht oder blieb er auch für dich abstrakt?
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Aneurysm
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Beiträge: 462



Beitrag01.06.2018 22:24

von Aneurysm
Antworten mit Zitat

Heidi hat Folgendes geschrieben:
Die Kommasetzung fällt mir schwer und ich weiß, es wird nicht besser werden. Sei gewarnt, du wirst in meinen Texten und Kommentaren (vor allem in den Kommentaren) immer wieder Kommafehler entdecken, weil es mir trotz großer Mühe nicht gelingt, mir die Regeln einzuprägen. Ein Glück, dass es einen Korrektor gibt, wenn es ums Veröffentlichen geht (und selbst da werden wohl welche übersehen).

Ich denke, das ist einfach eine Typfrage. Ich hatte mit der Rechtschreibung noch nie Probleme, seit ich regelmäßig Romane lese – was bedeutet: seit ich überhaupt lese –, weiß aber, dass sie anderen schwerer fällt. Im Forum stören mich Fehler eigentlich nicht besonders, nur in einem gedruckten Buch machen sie auf mich den Eindruck: Wenn sich jemand schon da keine Mühe gibt, kann auch der Inhalt nicht besser sein. Aber da gibt es ja, wie du sagst, Korrektoren; und deine Kommentare sind mir noch nie wegen der Kommasetzung aufgefallen.

Heidi hat Folgendes geschrieben:
Das ist dein Empfinden, so wirkt dieser Text auf dich. Ich übersetze es so: fehlerhaft von Anfang an und überall.

Nein, so war es nicht gemeint. Mein Kommentar ist etwas überspitzt, was einerseits am Zeitdruck beim Bewerten liegt, andererseits daran, dass es bei einem Wettbewerb wichtiger ist, seine Bewertung zu begründen, als dem Autor zu helfen. Ich konnte mit dem Text nichts anfangen, weil ich hinter der Oberfläche, dem Strandspaziergang, nichts gefunden habe und weil mich die Bilder zum großen Teil eher verwirrt als erleuchtet haben. Handwerkliche Fehler unterstelle ich dir nicht – ich kenne mich viel zu schlecht mit dem Handwerk aus, als dass ich dazu eine Aussage machen könnte. Was ich über den Text schreibe, drückt ausschließlich meine Leseerfahrung aus; und die ist in diesem Fall nicht besonders aussagekräftig, weil ich mir nur wenig Zeit hatte.

Heidi hat Folgendes geschrieben:
Es gab schon mal einen Text von mir, den ich ins Forum gestellt hatte und dessen Bildhaftigkeit du schwer ertragen konntest - du dachtest, er sei autobiographisch, vielleicht erinnerst du dich. Ich erinnere mich jedenfalls noch an unser Gespräch. Auch damals hast du gesagt: Sprache mehr gewollt als gekonnt. Auch damals haben dir die Bilder nicht gefallen.

Ich kann mich nicht daran erinnern und habe deshalb unter deinen Werken nachgeschaut, bin aber nicht fündig geworden. Falls es dich beruhigt: Deine letzten Texte in der Lyrik-Werkstatt, zum Beispiel »Wort_Los«, habe ich gerne gelesen. Mir fehlt nur die Erfahrung im Umgang mit Lyrik, weshalb ich da keine gehaltvollen Beiträge schreiben kann – und ein einfaches Gefällt-mir finde ich auch blöd. In den Kommentaren zu deinem Text wird deutlich, dass viele darin mehr gesehen haben als ich. Meine persönlichen Eindrücke sind stark von meinem Leseverhalten und Geschmack abhängig, daran trägst du als Autorin keine Schuld.

Vielleicht noch dazu:
Heidi hat Folgendes geschrieben:
Dass du den Text als anstrengend empfindest, nehme ich als positive Aussage aus deiner Rezension mit.

Ich lese gerne anspruchsvolle Texte, die dem Leser etwas abverlangen und genauso viel zurückgeben. Aber anstrengend, das ist kein Kompliment für mich. In meinen Lieblingstexten kann ich zwar immer wieder Neues finden, muss aber nicht aktiv danach suchen, um überhaupt die Aussage zu verstehen. Unsere Standpunkte sind vielleicht der Grund, warum mir der Text nicht gefallen hat.
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Heidi
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Der goldene Durchblick


Beitrag02.06.2018 22:49

von Heidi
Antworten mit Zitat

Aneurysm hat Folgendes geschrieben:
Heidi hat Folgendes geschrieben:
Das ist dein Empfinden, so wirkt dieser Text auf dich. Ich übersetze es so: fehlerhaft von Anfang an und überall.

Nein, so war es nicht gemeint. Mein Kommentar ist etwas überspitzt, was einerseits am Zeitdruck beim Bewerten liegt, andererseits daran, dass es bei einem Wettbewerb wichtiger ist, seine Bewertung zu begründen, als dem Autor zu helfen. Ich konnte mit dem Text nichts anfangen, weil ich hinter der Oberfläche, dem Strandspaziergang, nichts gefunden habe und weil mich die Bilder zum großen Teil eher verwirrt als erleuchtet haben. Handwerkliche Fehler unterstelle ich dir nicht – ich kenne mich viel zu schlecht mit dem Handwerk aus, als dass ich dazu eine Aussage machen könnte. Was ich über den Text schreibe, drückt ausschließlich meine Leseerfahrung aus; und die ist in diesem Fall nicht besonders aussagekräftig, weil ich mir nur wenig Zeit hatte.


Mit fehlerhaft von Anfang an, meinte ich auch inhaltiche "Fehler", also das, was du hier bestätigst, indem du sagst:

Aneurysm hat Folgendes geschrieben:
Der erste Absatz ist meines Erachtens ein gutes Beispiel dafür, was hier schiefgelaufen ist. Denn es wird nur die vorgegebene Szene in anderen Worten erzählt, aber es liest sich viel schlechter als die Vorgabe. Zudem haben das Auto und die Hunde kaum etwas mit dem Text zu tun.


Dein Eindruck ist, dass der erste Absatz dafür gesorgt hat, dass bei diesem Text etwas Schiefgelaufen ist. Die vorgegebene Szene liest sich deinem Empfinden nach schlechter als das "Original".
Das hast du überspitzt ausgedrückt, ich weiß, und damit habe ich kein Problem. Genauso, wie ich kein Problem damit hätte, wenn du sagen würdest: So einen Scheißtext habe ich in meinem Leben noch nicht gelesen. Unterschiedliche Menschen haben unterschiedliche Geschmäcker und unterschiedliche Meinungen. Und ich finde, man darf äußern, wie man empfindet. Wenn man den Ton nicht in der Form trifft, dass er angenehm beim Gegenüber ankommt, ist das schade, aber für mich kein Kriterium, diese Meinung nicht zu akzeptieren. Schließlich ist die Art einer Äußerung, Teil der Individualität des jeweiligen Menschen.

Aneurysm hat Folgendes geschrieben:
Heidi hat Folgendes geschrieben:
Es gab schon mal einen Text von mir, den ich ins Forum gestellt hatte und dessen Bildhaftigkeit du schwer ertragen konntest - du dachtest, er sei autobiographisch, vielleicht erinnerst du dich. Ich erinnere mich jedenfalls noch an unser Gespräch. Auch damals hast du gesagt: Sprache mehr gewollt als gekonnt. Auch damals haben dir die Bilder nicht gefallen.

Ich kann mich nicht daran erinnern und habe deshalb unter deinen Werken nachgeschaut, bin aber nicht fündig geworden. Falls es dich beruhigt: Deine letzten Texte in der Lyrik-Werkstatt, zum Beispiel »Wort_Los«, habe ich gerne gelesen. Mir fehlt nur die Erfahrung im Umgang mit Lyrik, weshalb ich da keine gehaltvollen Beiträge schreiben kann – und ein einfaches Gefällt-mir finde ich auch blöd. In den Kommentaren zu deinem Text wird deutlich, dass viele darin mehr gesehen haben als ich. Meine persönlichen Eindrücke sind stark von meinem Leseverhalten und Geschmack abhängig, daran trägst du als Autorin keine Schuld.


Der Text war nur für mich sichtbar; ich hab ihn aber noch mal für Registrierte sichtbar gemacht: Hier kannst du noch mal nachlesen.
Es freut mich, wenn du einen meiner Lyrik-Versuche gern gelesen hast.
Und ich möchte noch mal deutlich hervorheben, dass es für mich kein Problem ist, wenn du in meinem Text nicht das finden kannst, was ein anderer Kommentator darin sehen konnte. Du sagst es ja selbst in fett Markiertem. Das halte ich für wichtig.

Aneurysm hat Folgendes geschrieben:

Vielleicht noch dazu:
Heidi hat Folgendes geschrieben:
Dass du den Text als anstrengend empfindest, nehme ich als positive Aussage aus deiner Rezension mit.

Ich lese gerne anspruchsvolle Texte, die dem Leser etwas abverlangen und genauso viel zurückgeben. Aber anstrengend, das ist kein Kompliment für mich. In meinen Lieblingstexten kann ich zwar immer wieder Neues finden, muss aber nicht aktiv danach suchen, um überhaupt die Aussage zu verstehen. Unsere Standpunkte sind vielleicht der Grund, warum mir der Text nicht gefallen hat.


Ich kann das nachvollziehen, aber für mich ist es doch ein Kompliment, und das fett Markierte ein noch viel größeres. Eine Aussage, die auf Verstandesebene "funktioniert" ist genau das, was ich in meinen Texten vermeiden möchte.
Aber wie du selbst sagst: Es hat mit Geschmack zu tun. Und auch damit, wie das Denken des jeweiligen Lesers funktioniert. Manche Menschen lesen eher auf Verstandesebene, andere eher empfindungsmäßig und wieder andere wieder völlig anders.
Ende letzen Jahres habe ich versucht, das Buch "Schlafende Sonne" von Thomas Lehr zu lesen. Ich mochte es irgendwie, dann aber auch wieder überhaupt nicht. Ich konnte mit den Bildern einiges anfangen, Teile haben mir richtig gut gefallen, aber mir fehlte der Zusammenhang, mir kam das Werk recht zerfleddert vor und ich habe dermaßen lange zum Lesen gebraucht, dass ich es selbst nach zwei Mal Ausleihfrist-Verlängern nur geschafft habe, das Buch halb zu lesen (das sind zwölf Wochen insgesamt). Ich musste den Roman dann abgeben und ich war heilfroh. Irgendwie würde ich gerne wissen, ob sich noch etwas Brauchbares für mich herausgefiltert hätte, außer der überaus poetischen Sprache - denn wirklich erfassen kann man ein Buch nur, wenn man es im Gesamten kennt. Ich wollte diesem Werk nicht unrecht tun, darüber urteilen, wenn ich es noch nicht ganz kenne. Jetzt könnte ich es wieder neu ausleihen, aber irgendwie fehlt mir der Antrieb.
Trotzdem würde ich sagen: Ein klassischer Fall von - fasziniert von Sprache und Bildern, aber inhaltich nicht zündend. In meinem Fall, was dieses Buch betrifft.
Und gerade das halte ich für wichtig: dass es zündet.
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