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Cholyrika Eselsohr
Alter: 60 Beiträge: 471
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20.04.2017 08:12 Nichts ist in Dir von Cholyrika
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Nichts ist in Dir
Welkenstammig
stehe ich vor Dir.
Versuche mich an Männlichkeit
und rette mich in Polemik.
Ein Herz aus Chiffon,
eine Stimme wie Herbstwind,
ein Lachen wie Johannisbeerkraut.
Und dann fragst du nach Liebe.
Endgültig wie der Biss eines Warans.
Folgst mir,
bis zu den letzten Tagen,
an denen unsere Geschichte
erzählbar wird.
Weitere Werke von Cholyrika:
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Perry Exposéadler
P Alter: 71 Beiträge: 2509
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firstoffertio Show-don't-Tellefant
Beiträge: 5854 Wohnort: Irland
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21.04.2017 00:32
von firstoffertio
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Ich wollte "Johanniskraut" lesen. Das soll gegen Depression helfen.
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Vincent Vice. Eselsohr
Alter: 33 Beiträge: 428 Wohnort: Heute
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21.04.2017 08:46
von Vincent Vice.
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Hallo Cholyrika,
hach, ich mag Deine Art zu schreiben zu einfach.
Jetzt wollte ich auch endlich mal ein Kommentar bei Dir hinterlassen:
Das Gedicht fängt mit einem tollen Wort an. "Welkenstammig".
Wie cool ist das denn?
Dann kommt "stehe ich vor Dir".
Das klingt irgendwie abgedroschen.
"So und so stehe ich vor Dir"
"So und so schauen wir uns an."
Das liest man irgendwie oft.
Vielleicht gibt es was originelleres?
"halte ich an Dir" oder so?
Mir erschließt sich auch das Johannisbeerkraut nicht so recht.
Die Zeile "Endgültig wie der Biss eines Warans" kommt mir im Vergleich zum Rest auch eher schwach vor.
Gerne gelesen.
LG und ein tolles Wochenende
W
_________________ Wenn der scheiß Berg nicht zum Propheten kommt, fahr ich halt ans Meer. |
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Cholyrika Eselsohr
Alter: 60 Beiträge: 471
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21.04.2017 11:11
von Cholyrika
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Ja meine lieben, Johannisbeerkraut hilft z.Bsp. gegen Depressionen.
Im Kontext zum Lachen, gewinnt es meiner Meinung nach an Bedeutung, wenn dann das Lachen Ergebnis einer Depression ist. ( Vielleicht ein bisschen zu kompliziert ) aber ich ja Lyriker
Der Biss eines Kommodowaranes ist tödlich.
Er injiziert mit seinem Biss Speichel, der das Opfertier ( hier der Protagonist ) langsam tötet. Der Waran folgt dem Opfer über Stunden oder Tage, bis es sich nicht mehr bewegen kann und verspeist es manchmal noch bei lebendigem Leib.
ich hoffe so versteht man die Metapher besser.
LG
ML
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Cholyrika Eselsohr
Alter: 60 Beiträge: 471
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21.04.2017 11:13
von Cholyrika
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Ach so:
Welkenstammig halte ich übrigens auch selbst für eine meiner gelungensten Wortkreationen für die nicht funktionierende Erektion eines Mannes
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Vincent Vice. Eselsohr
Alter: 33 Beiträge: 428 Wohnort: Heute
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21.04.2017 11:44
von Vincent Vice.
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Danke für die Aufklärungen.
Ist das dann aber wirklich ein Lachen wie Johannisbeerkraut?
Oder nicht eher "auf", "von", "mit" oder "dank" Johannisbeerkraut?
Das war Dir aber sicher zu offensichtlich.
Ich hatte eigentlich keine Schwierigkeiten die Metapher des Waranenbisses zu verstehen.
Im Gegenteil, ich fand es eher zu simpel und vielleicht ein bisschen plakativ.
Natürlich nur meine Meinung.
_________________ Wenn der scheiß Berg nicht zum Propheten kommt, fahr ich halt ans Meer. |
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Tula Klammeraffe
Beiträge: 905 Wohnort: die alte Stadt
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21.04.2017 23:54
von Tula
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Hallo Cholyrika
meine ehrliche Meinung: teilweise gelungen, aber auch inhaltliche Widersprüche.
Ich dachte bei "welkenstammig" nicht an fehlende Erektion, eher an den in den darauffolgenden zwei Zeilen skizzierten Versuch, den "tollen Kerl" zu spielen, was aber schon des Alters wegen auf die Dame nicht mehr überzeugend wirkt. Ein ironisches Selbstporträt des hier dargestellten Lyrichs, als in die Jahre kommender Schürzenjäger.
Im zweiten Teil könnte diese Ironie weiter schwingen, doch die Metaphern sind in der Tat unverständlich. Man lacht nicht wie Johanniskraut.
Im dritten Teil verstehe ich, dass die Dame nach Zuneigung und Zärtlichkeit fragt, nicht unbedingt den körperlichen Akt damit meint, einfach nur Liebe, d.h. Sex ist nicht erstrangig, obwohl sich der Midlife-Krisen-Mann gerade damit verstärkt beschäftigt (die Angst vor dem Verlust der Männlichkeit).
Der Biss des Warans, den ich durchaus so verstanden habe wie du ihn erklärst, steht da irgendwie fehl am Platz. Ein sanftes Drängen der Frau (die auf ihr Recht besteht, so geliebt zu werden, wie sie es emotional will und braucht, also einfach nur 'Kuscheln' usw.) wäre da sinnbildlich verständlicher.
Der Schluss gefällt mir wieder. Schöner wäre dennoch ein "ich folge dir", denn es ist der Mann, der hier zwangsläufig einlenkt, seine Liebste in die Arme nimmt und heimlich denkt "Bloß gut, mir war ja auch gar nicht danach ..."
Vielleicht habe ich es inhaltlich aber nur so gelesen, wie ich es lesen wollte?
LG
Tula
_________________ aller Anfang sind zwei ...
(Dichter und Leser) |
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Cholyrika Eselsohr
Alter: 60 Beiträge: 471
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26.04.2017 11:59
von Cholyrika
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Es geht mir hier primär um die Gegensätzlichkeit der Protagonisten.
Empfindet das männliche Ich eher das Körperliche und den damit einhergehend Status des Mannes,
suggeriert das weiblich Ich eher die Gefühlsebene.
Da hier NUR aus der Sicht des männlichen Protagonisten geschrieben ist,
ist aber auch das weibliche Ich eine Eigenwahrnehmung, die ja letztlich zur Unerfüllbarkeit führt.
LG
ML
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