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poetnick Klammeraffe
Alter: 62 Beiträge: 835 Wohnort: nach wie vor
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menetekel Exposéadler
Alter: 104 Beiträge: 2452 Wohnort: Planet der Frühvergreisten
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07.03.2017 09:13
von menetekel
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So fühle ich mich auch. Und viele fühlen sicherlich mit uns und fühlen sich deshalb angesprochen. Schon allein vom Titel!
Ähnlich wie bei einer unserer "Kolleginnen", möchte ich dir diesmal vorschlagen, die Umbrüche zur Disposition zu stellen. Es ergäbe sich so evtl. mehr Tiefenschärfe und ein schöner Rhythmus.
Eine Möglichkeit wäre:
Zitat: | Meisenleise
Märzgeläut trägt schüchtern Kunde
was weiß der Specht da
er schon trommelt
Felder lüften durch die Poren
mir selber dämmert ein Schwanen wie
wohl die Meise weiter klettert
zum Beutel keck und
sammelt Schrot vorm Fenster
hohl
ertönt der Kuckuck - aus
manchem Nest ein Klagen
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Ich habe mir angewöhnt, mit meinen Gedichten grundsätzlich so zu verfahren: Am Ende denke ich stets nochmal über Umbrüche nach ...
Durchgängige Kleinschreibung kann ich mir hier auch gut vorstellen.
Dir einen lieben Gruß
m.
_________________ Alles Amok! (Anita Augustin) |
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poetnick Klammeraffe
Alter: 62 Beiträge: 835 Wohnort: nach wie vor
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07.03.2017 20:33
von poetnick
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Hallo M.
es ist doch erstaunlich, wie die geänderten Umbrüche den Text in Fluss bringen...
Das Verrückte daran ist, dass die ersten Bearbeitungen mehr Ähnlichkeit
mit Deinem Vorschlag aufweisen als der eingestellte Text.
Habe dann kräftig 'umgebrochen' und gekürzt, auch um eine dem Text enthaltene zweite
Bedeutungsebene erkennbarer zu machen. Vielleicht ist diese nicht genügend ersichtlich?
Die neue Version folgt weitgehend Deinem Beispiel:
Zitat: | mir selber dämmert ein Schwanen wie |
...hier ist für mein Gefühl der Sprachrhythmus gängiger, wenn ich beim 'selbst' bleibe.
Das 'hohl' setze ich bewusst gleich nah zur Aktivität der Meise, wie auch der des Kuckucks.
Vielen Dank fürs Belesen und dem Zurechtrücken der Volière.
Liebe Grüße - Poetnick
Meisenleise
Märzgeläut trägt schüchtern Kunde
was weiß der Specht da
er schon trommelt
Felder lüften durch die Poren
mir selbst dämmert ein Schwanen wie
wohl die Meise weiter klettert
zum Beutel keck und
sammelt Schrot vorm Fenster
hohl
ertönt der Kuckuck - aus
manchem Nest ein Klagen
_________________ Wortlos ging er hinein,
schweigend lauschte er der Stille
und kam sprachlos heraus |
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Perry Exposéadler
P Alter: 71 Beiträge: 2509
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poetnick Klammeraffe
Alter: 62 Beiträge: 835 Wohnort: nach wie vor
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09.03.2017 21:56
von poetnick
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Hallo Perry,
Zitat: | ob die Satzverdrehung in der 3. Zeile notwendig ist und zu welchem "Beutel" die Meise klettert, erschließt sich mir leider auch
nicht |
Als weitere Ebene ist eine sich lösende, entzweiende Beziehung gemeint, mit ihren Ahnungen
und Ambivalenzen.
Die Natur (hier auch die Gefühle), geben Hinweise, Zeichen. Der Specht baut bereits am neuen ‚Haus‘,
die Felder atmen, verströmen erste Düfte. Das LyIch hingegen ist
noch im Alten, in winterlicher Starre (festhalten der Beziehung), gefangen.
Und die Meise nährt sich vom gewohnten Schrot,
doch vor dem Fenster; sie ist so frei sich mit einem Flügelschlag zu lösen und meisenfroh und leise zu entschwinden.
LyIch’s Ahnungen 'schwanen' in diese Richtung, einstweilen werden die Konsequenzen noch abgewehrt und nicht zu einer
Ent-scheidung gelebt.
Ja, zum Kuckuck…das ist so ein Vogel, der verwaiste Nestsituationen wahrnimmt und sich in ihnen einrichtet.
Zitat: | ob die Satzverdrehung in der 3. Zeile notwendig ist |
Du würdest auf diese Inversion lieber verzichten?
wie
wohl die Meise weiter klettert
zum Beutel keck und
sammelt Schrot
vielleicht so:
wie
wohl die Meise weiter keck
zum Beutel klettert und
Schrot sammelt
Für mich liest es sich in dieser ‚Verdrehung‘ fließender, passt vielleicht auch zur Inversions-Wetterlage
der unterstellten Beziehung.
Vielen Dank für Deine Gedanken, Anregungen und dem Einbringen der gesellschaftspolitischen Metapher.
Auch hier sind es Beziehungen, die geklärt werden müssen und es finden sich Specht, Meise, Kuckuck und
weitere gefiederte Freunde.
Liebe Grüße - Poetnick
12Wie es weitergeht »
_________________ Wortlos ging er hinein,
schweigend lauschte er der Stille
und kam sprachlos heraus |
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Tula Klammeraffe
Beiträge: 905 Wohnort: die alte Stadt
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05.04.2017 01:58
von Tula
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Hallo poetnick
lese mich noch durch die erste Seite. Auch mir gefällt es und sehe hintergründig das Gleichnis, nicht unbedingt gesellschaftspolitisch, aber immerhin rein menschlich, den Unterschied zwischen dem stets lärmenden Specht und der leise und lieblich zwitschernden Meise (die sich vom Specht aber nicht stören lässt).
Vielleicht auch:
was weiß der Specht der
wütend trommelt
LG
Tula
_________________ aller Anfang sind zwei ...
(Dichter und Leser) |
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poetnick Klammeraffe
Alter: 62 Beiträge: 835 Wohnort: nach wie vor
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