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Schleier


 
 
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scaR
Geschlecht:männlichErklärbär
S

Alter: 28
Beiträge: 2
Wohnort: aalen


S
Beitrag14.10.2016 00:52
Schleier
von scaR
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

"Draußen vor dem Fenster, hinter den stark durchlässigen Vorhängen, ist alles hell und gut. Jedenfalls erweckt es den Anschein so zu sein. Doch wie können wir es als gut erachten wo wir doch hier drinnen sitzen, zusammen und doch ganz allein. Zusammen mit dem was uns ausmacht und umgibt, diese ewige, schwere Melancholie. Alles wirkt weit und fern, in weißgrauem Nebel gehüllt, so wie der durch meinen Vorhang verschleierte Baum hinter meinem Fenster. Im Lichte strahlend und doch so warm, und doch so fern.

Und so verhält es sich auch mit dem Glück. Es ist vorhanden und scheint mehr als nur greifbar zu sein. Jeden Tag sieht man es. Jeden Tag hört man es. Jeden Tag fühlt man seine Wärme, doch letzten Endes wird uns immer dieser Schleier trennen, oder wenigstens uns daran erinnern, dass er ein Teil von uns ist.

Es ist wichtig dessen bewusst zu sein. Und die Metapher dieses leichten Stoffes scheint auch die richtige zu sein. Es ist keine undurchdringbare Mauer. Der Stoff kann sich im Wind wiegen und uns näher heranlassen. So können auch wir uns an dem wärmen, was wir so sehr begehren."

Das klappern der Tastatur verstummte langsam und wurde von den holzvertäfelten Wänden seines Zimmers verschluckt, als Er neben sich griff um das runde Stilvolle Glas Alkohol zu genießen nur um es danach erneut wie in der Trance, mit der man ein Jahre altes Ritual durchführt, wieder aufzufüllen. Den genau dies war es eben.


https://bongwasen.wordpress.com/

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regenverliebt
Geschlecht:weiblichErklärbär
R


Beiträge: 3



R
Beitrag14.10.2016 01:47

von regenverliebt
Antworten mit Zitat

Also ich finde diese Nebel/Vorhangwand wird in dem Text schon spürbar, ebenso, wie der Wunsch nach Glück, der anstatt durch das Verlassen des Zimmers und der Suche draußen nach Liebe oder Freundschaft oder etwas ähnlich erwärmend-glückstiftenden, dann durch ein Glas Alkohol ersetzt wird.

Ansonsten:

"Es ist wichtig sich dessen bewusst zu sein"

und

"das runde stilvolle Glas"

sind mir aufgefallen.

Bei

"Im Lichte strahlend und doch so warm, und doch so fern."

hätte ich noch am Satzbau gefeilt, dieses doppelte und doch gefällt mir persönlich nicht, aber das ist Geschmackssache.

Ich glaube außerdem, dass man da noch mehr herausholen könnte, sprachlich und auch was die Textlänge betrifft.

Mir fehlt ein wenig die Tiefe, ich weiß aber andererseits nicht, ob durch mehr Tiefe nicht diese gewollt oberflächlich-wehende Stimmung zerstört würde.

Frühnächtliche Grüße
regenverliebt


_________________
"Verlieb dich nie in einen Künstler, es sei denn du bist eine Katze."

"Häng dich nicht
An meinen verdrehten Wortgespinsten auf
Dir könnte die Luft knapp werden"

beide von mir
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Seraiya
Geschlecht:weiblichMondsüchtig


Beiträge: 924



Beitrag16.10.2016 22:07

von Seraiya
Antworten mit Zitat

Hallo scaR,


Zitat:
  "Draußen vor dem Fenster, hinter den stark durchlässigen <- müsste wohl lichtdurchlässig heißen und das "stark" ist übertrieben und könnte raus Vorhängen, ist alles hell und gut. Jedenfalls erweckt es den Anschein so zu sein. Doch wie können wir es als gut erachten Komma wo <- unschönes Deutsch in meinen Augen wir doch hier drinnen sitzen, zusammen und doch ganz allein. <- Der Sinn des Satzes bezogen auf das Helle und Gute draußen vor dem Fenster erschließt sich mir nicht, halte ich für Humbug. Natürlich können die Personen melancholisch drinnen sitzen und das Draußen als gut erachten. Die erzählte Melancholie allein, ist für mich kein Grund dieses "Gute" nicht zu sehen, vor allem, wenn doch bereits erwähnt wird, dass es als gut erachtet oder vermutet wird. Zusammen mit dem Komma was uns ausmacht und umgibt, diese ewige, schwere Melancholie. Alles wirkt weit und fern, in weißgrauem Nebel gehüllt, so wie der <- "jener" klingt besser durch meinen Vorhang verschleierte Baum hinter meinem Fenster. Im Lichte strahlend und doch so warm, und doch so fern.<- hier habe ich das erste Mal gänzlich abgeschaltet und überlegt, ob ich weiterlesen soll - was ich nur aufgrund der Kürze des Textes getan habe.

Und so verhält es sich auch mit dem Glück. Es ist vorhanden und scheint mehr als nur greifbar <- und das heißt? Wenn es greifbar ist, kann man es erreichen, berühren, halten. Was möchte man denn mehr? zu sein. Jeden Tag sieht man es. Jeden Tag hört man es. Jeden Tag fühlt man seine Wärme, doch letzten Endes wird uns immer dieser Schleier trennen, oder wenigstens uns daran erinnern, dass er ein Teil von uns ist.

Es ist wichtig Komma und + sich dessen bewusst zu sein. Und die Metapher dieses leichten Stoffes scheint auch die richtige zu sein. Es <- der Stoff? ist keine undurchdringbare Mauer. Der Stoff kann sich im Wind wiegen und uns näher heranlassen. So können auch wir uns an dem wärmen, was wir so sehr begehren."

Das klappern der Tastatur verstummte langsam und wurde von den holzvertäfelten Wänden seines Zimmers verschluckt, als Er neben sich griff Komma um das runde Stilvolle<- klein Glas Alkohol zu genießen Komma nur um es danach erneut wie in der Trance, mit der man ein Jahre altes Ritual durchführt, wieder aufzufüllen. Den <- Denn genau dies war es eben.   



Der Text ist nicht meins. Hört sich für mich wie leeres Gesäusel an, was der Prota von sich gibt - ein klein wenig selbstverliebt in die eigene Metapher und Wortwahl.
Schade, denn die Sehnsucht nach der Wärme des Glücks, des Lichts und die dünne Trennwand, die es zu durchbrechen gilt, man jedoch aus Gewohnheit und anderen Gründen nicht durchbrechen kann, sind eine schöne Idee.


LG,
Seraiya


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"Some people leave footprints on our hearts. Others make us want to leave footprints on their faces."
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jon
Geschlecht:weiblichEselsohr
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Alter: 57
Beiträge: 269
Wohnort: Leipzig


J
Beitrag17.10.2016 12:46

von jon
Antworten mit Zitat

Was ist das? Ein Prolog? Ein in sich geschlossener Text?

Achtung, ich übertreibe jetzt etwas: Das "Geschwurbel" in der Niederschrift hätte seinen Reiz, wenn nicht der Text des Erzählers zeigen würde, dass es nicht dem Protagonisten entspringt, sondern ein Problem des Erzählers/Autors ist. Und diese harten Worte benutze ich mal, obwohl ich sehe, dass der Autor noch recht jung ist. Im Ernst, liebe(r) scaR: Mit 20 Jahren neigen manche zu abgehobenem Rumphilosophieren, glaubend, dies sei tiefsinnig. Ich glaube erkennen zu können, dass du in diesem Herumgekünstel nicht steckenbleiben musst, sondern Potential hast, durch noch etwas mehr Bodenhaftung aussagestärkere Texte verfassen zu können. In dem Fall hier. Du benutzt recht konkrete Bilder, versuchst sie aber recht hochtrabend klingen zu lassen, ohne dass sie wirklich ins lyrische Schweben kommen. Entweder du groovst dich stärker auf den lyrischen Ton ein (also mehr Melodie) oder stärker auf einen eher prosaischen, der seine Wirkung aus Rhythmus und Botschaft zieht.


Zum Autoren-Teil:
Zitat:
Das klappern der Tastatur verstummte langsam und wurde von den holzvertäfelten Wänden seines Zimmers verschluckt, als Er neben sich griffKOMMA um das runde Stilvolle Glas Alkohol zu genießenKOMMA nur um es danach erneut wie in der Trance, mit der man ein Jahre altes Ritual durchführt, wieder aufzufüllen. Den genau dies war es eben.

Jede Menge Schreibfehler.
Nicht die Mengenangabe "Glas" mit dem Objekt "Glas" vermischen! Man kann ein Glas Alkohol genießen – also eine bestimmte Menge Alkohl. Diese Menge ist aber nicht rund und stilvoll (oder eckig und stillos).
"um zu" gibt einen Zweck, ein Ziel an. Man genießt keinen Alkohol, um das Glas danach zu füllen. Man kann aber das Glas leeren, um es neu füllen zu können.
Was für Alkohol?
Warum wird das Klappern erst dann vom Holz "verschluckt", als der Prota zum Glas greift? Ändert sich die Vertäfelung durch das Trinken?


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scaR
Geschlecht:männlichErklärbär
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Alter: 28
Beiträge: 2
Wohnort: aalen


S
Beitrag17.10.2016 23:17

von scaR
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Erstmal ein Dankeschön für die Antworten.
Der Text ist spontan entstanden, eher in dem Versuch ein Gefühl auszudrücken, damit man es nicht in sich hineinfressen muss.

Und ja die Rechtschreibung ist nicht meine größte Stärke, was wohl leider der "Internetkultur", sowohl auch dem Alkohol, zuzuschreiben ist.

Habe selbst oft das Gefühl, dass ich mich zu geschwollen ausdrücke, um eine gewisse Klasse zu erreichen, aber damit eher das Gegenteil bewirke. Danke für diese Bestätigung!

Zu der Sache mit "dem Klappern der Tastatur":
Ich habe oft das Gefühl, dass eben diese Geräusche während ich schreibe im Raum "verklingen". Die Stille, die nach dem letzten Tastenanschlag herrscht wollte ich damit veranschaulichen.

Ich finde auch die Beweggründe sind immer ein Grund der berücksichtigt werden sollte. Bei mir dient das alles einem therapeutischen Zweck, und mir wurde aus meinem Bekanntenkreis gesagt, dass ich doch ein wenig Potential besitzte und mich deswegen mal nach ein wenig Kritik umschauen soll.  Wink
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Seraiya
Geschlecht:weiblichMondsüchtig


Beiträge: 924



Beitrag18.10.2016 00:14

von Seraiya
Antworten mit Zitat

scaR hat Folgendes geschrieben:


Ich finde auch die Beweggründe sind immer ein Grund der berücksichtigt werden sollte. Bei mir dient das alles einem therapeutischen Zweck, und mir wurde aus meinem Bekanntenkreis gesagt, dass ich doch ein wenig Potential besitzte und mich deswegen mal nach ein wenig Kritik umschauen soll.  Wink


Hier persönliche Probleme zu verarbeiten ist in der Tat sehr mutig, doch es geht mir als Kritikerin um die Schwächen des Textes.
Wie wirkt der Text? Was will er ausdrücken? Wo will er hin? Wie liest er sich? Kann ich mich in den Erzähler hineinversetzen? Berührt mich, was ich lese? Ist der Autor dazu in der Lage sich abwechslungsreich und bildhaft auszudrücken? Beherrscht er Rechtschreibung und Kommaregeln?
Das ist es, was mich interessiert, ansonsten müsste man bei jedem Text Rücksicht darauf nehmen, wie sich der Autor beim Schreiben gefühlt hat. Ich möchte, dass ein Autor seine Gefühle dieses Moments rüberbringen kann, danach richtet sich meine Kritik. Und das sehe ich hier leider nicht.

Potenzial sehe ich ebenfalls, aber auch viel Luft nach oben.
(Meine subjektive Meinung)


LG,
Seraiya


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jon
Geschlecht:weiblichEselsohr
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Alter: 57
Beiträge: 269
Wohnort: Leipzig


J
Beitrag18.10.2016 10:52

von jon
Antworten mit Zitat

Hallo scaR,

danke für die Info. Hab inzwischen auch in deinem Blog gesehen, dass es ein Einzeltext ist. Um mal in diesem Zusammenhang Feeback zu geben und Potential zu zeigen: Das Ding ist geradezu genial gebaut. Ich weiß nicht, ob das so geplant war oder eher dein Schreib-Instinkt dich dazu führte, aber der Ringschluss mit dem ewigen Ritual ist richtig, richtig gut. Obwohl es sich nur auf das Trinken zu beziehen scheint, liegt es zugleich sehr, sehr nah, dass auch diese Art Text - das "dem Glück hinterherträumen" - Routine ist. In diesem Zusammenhang passt auch, dass der getippte Text recht verkopft klingt, fast wie eine theoretische Betrachtung zum Thema, was gut mit den stattfindenden Ignorieren von Glück (hier der Genuss(!) des Getränkes) korrespondiert.

Egal also, ob das so geplant war oder "einfach" aus dir "rauskam": Da ist ein Gespür für Text, dem du dich anvertrauen kannst. So wichtig wie der Kopf (das bewusste Denken und Bauen) beim Schreiben auch ist, höre auf deinen Bauch! Trau deinen Impulsen und kultiviere dein Schreibgefühl! Worte sind nur das Medium …


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